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Leben als Straßenmusiker
Ich bin momentan ernsthaft am überlegen, ob ich mir nächstes Jahr ein halbes Jahr unbezahlt frei nehme und versuche von der Musik zu leben. Ein bisschen was bekomme ich ja durch die Auftritte mit der Band. Den Rest könnte ich versuchen durch Musik auf der Straße zu verdienen. Ich kann mir gut vorstellen, dass man so um die 100€ am Tag verdienen kann, wenn man an verschiedenen Orten spielt.
Wenn ich das an 25 Tagen im Monat mache, könnte ich gut davon leben, und natürlich auch Steuern zahlen.
Wichtiger ist es, dass ich mir so einen Namen als Musiker mache und dadurch für die Zukunft mir aufbauen kann mit noch anderen musikalischen Tätigkeiten Geld zu verdienen.
Habt ihr Erfahrungen damit gesammelt? Oder kennt ihr jemand, der straßenmusiker ist?
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Ich glaube nicht, dass man sich als Straßenmusiker einen Namen machen kann, weil ich keine namhaften Straßenmusiker kenne. Singst du auch oder spielst du nur Gitarre? Oder was würdest du straßenmusizieren?
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Spielst Du dann da eigene Songs?
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Früher waren bei uns in der "Einkaufsmeile" sehr oft Straßenmusiker. Heute sehe ich kaum noch welche.
Ich denke mal, dass seit der Generation "Smartphone" eh kaum einer mehr sieht, was ausserhalb 20/30cm Blickfeld um sie/ihn/es herum geschiet 
Wenn du das ernsthaft vorhast, solltest du es vielleicht zunächst mal an Wochenenden und/oder während eines Urlaubs testen. Und dann denke ich mal, dass das vielleicht zwei-, eventuell auch dreimal in der selben Stadt geht. Wenn du aber alle zwei oder drei Tage weiterreisen musst, kommen auch noch Reise- und ggf. Nächtigungskosten hinzu.
Zudem solltest du dich informieren, inwieweit du ggf. Genehmigungen benötigst.
Dank & Gruß, JK
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(Entschuldigt bitte, aber ich kann mit Freundschaftslisten nicht viel anfangen. Daher sind Freundschaftsanfragen an mich zwecklos! Sorry)
"2 Dinge sind unendlich: Das Universum und die Dummheit des Menschen.
Aber beim Universum bin ich mir noch nicht sicher!" (A. Einstein)
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Bei uns gabs schon berühmte strassenmusiker in landshut. Einer davon hat nen spanischen namen.
Freunde von mir haben dadurch nebenbei geld verdient. Ist nicht grad wenig.
Es gibt noch ne berühmte person, die ein eigenes buch schreiben lassen hat: bob der streuner.
https://youtu.be/PccD1ULea4A der hat jetzt keine geldsorgen mehr
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 Zitat von Juli Karen
Früher waren bei uns in der "Einkaufsmeile" sehr oft Straßenmusiker. Heute sehe ich kaum noch welche.
Das liegt daran, dass viele Städte Straßenmusik mittlerweile durch Verordnungen regeln.
Man braucht dann z.B. eine kostenpflichtige Genehmigung, die man sich teilweise jeden Tag neu vom Ordnungsamt holen muss, darf gewisse Lautstärken nicht überschreiten, etc. etc. etc. Und es wird hart durchgegriffen.
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 Zitat von hodenhagener
Spielst Du dann da eigene Songs?
 Zitat von TheLongestDay
Ich glaube nicht, dass man sich als Straßenmusiker einen Namen machen kann, weil ich keine namhaften Straßenmusiker kenne. Singst du auch oder spielst du nur Gitarre? Oder was würdest du straßenmusizieren?
Da irrst du dich. Es gibt unzählige Musiker, auch so mancher der ganz großen, die als Straßenmusiker angefangen haben.
Ich spiele Gitarre und ich singe. Ich würde für den Anfang ein paar bekannte Folk Songs und ein paar Balladen spielen. Sowas wie Greensleeves, Wonderful World, Mrs. Robinson oder More than Words.
Und ich würde versuchen gleichzeitig Werbung für mich selbst auf diversen Plattformen zu machen. Wie z.b. Facebook. Um so interessierte Leute auch noch zu erreichen, nachdem sie mir einen Euro in den Koffer geworfen haben. Und dann könnte ich anfangen selbst ein Album aufzunehmen und für 7€ zu verkaufen. Auf der Straße und auch übers Netz, an die Leute die mir folgen. Und das gute ist, man kann noch mehr Alben aufnehmen und das heißt nicht, dass man seine alten nicht mehr auf der Straße verkaufen kann.
Und natürlich kann man seine Reichweite auf den Plattformen im Internet nutzen um Werbung für seine Auftritte mit der Band zu machen. Und man kann auch Möglichkeiten finden allein mal einen Auftritt in einer Kneipe zu bekommen.
Generell hab ich da noch paar andere Ideen, aber darüber wöllte ich noch nicht sprechen.
Ich bin momentan ziemlich angefixt von der Idee. Das härteste wird für mich wohl aber die ganze Bürokratie dahinter und das ganze Steuerliche...
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 Zitat von Jurdace
Das liegt daran, dass viele Städte Straßenmusik mittlerweile durch Verordnungen regeln.
Man braucht dann z.B. eine kostenpflichtige Genehmigung, die man sich teilweise jeden Tag neu vom Ordnungsamt holen muss, darf gewisse Lautstärken nicht überschreiten, etc. etc. etc. Und es wird hart durchgegriffen.
Das wird m.W. aber von Bundesland zu Bundesland, teils sogar von Ort zu Ort unterschiedlich gehandhabt.
 Zitat von Leichenteich
(...)
Ich würde für den Anfang ein paar bekannte Folk Songs und ein paar Balladen spielen. Sowas wie Greensleeves, Wonderful World, Mrs. Robinson oder More than Words.
(...)
Ich bin momentan ziemlich angefixt von der Idee. Das härteste wird für mich wohl aber die ganze Bürokratie dahinter und das ganze Steuerliche...
Dir ist aber bewusst, dass das Covern von Songs möglicherweise die GEMA nach sich ziehen wird, sei es bereits fürs spielen und kassieren, spätestens aber wohl beim Verkauf von CDs mit Coversongs? Auch das würde ich zuvor klären.
Wenn du gleich ins kalte Wasser springst, wirst du dich wohl selbständig machen müssen. Und was die Sozialversicherung betrifft, solltest du dich an die KSK-Künstlersozialversicherung wenden.
Dank & Gruß, JK
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(Entschuldigt bitte, aber ich kann mit Freundschaftslisten nicht viel anfangen. Daher sind Freundschaftsanfragen an mich zwecklos! Sorry)
"2 Dinge sind unendlich: Das Universum und die Dummheit des Menschen.
Aber beim Universum bin ich mir noch nicht sicher!" (A. Einstein)
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 Zitat von Juli Karen
Das wird m.W. aber von Bundesland zu Bundesland, teils sogar von Ort zu Ort unterschiedlich gehandhabt.
Dir ist aber bewusst, dass das Covern von Songs möglicherweise die GEMA nach sich ziehen wird, sei es bereits fürs spielen und kassieren, spätestens aber wohl beim Verkauf von CDs mit Coversongs? Auch das würde ich zuvor klären.
Wenn du gleich ins kalte Wasser springst, wirst du dich wohl selbständig machen müssen. Und was die Sozialversicherung betrifft, solltest du dich an die KSK-Künstlersozialversicherung wenden.
Nein, also wenn CD's verkaufen dann nur mit eigenen Songs. Oder ich zieh es mal in Betracht die Lizenz dafür zu kaufen. (soweit ich weiß ist der Verkauf von CD's nicht Gema Angelegenheit, sondern eine Urheberrechtsfrage...man muss sich eine Lizenz besorgen. Die Gema ist nur für öffentliche Auftritte zuständig)....in wie fern das auch für Straßenmusik zählt muss ich natürlich abklären...so wie vieles anderes auch.
Die KSK hab ich dabei auch schon ganz vergessen. Das macht das ganze natürlich bedeutend einfacher. Da würde ich sogar mit 1500€ im Monat schon über die Runden kommen. Auch wenn ich dabei wohl finanziell aus allen Löchern pfeifen würde.
Aber das sollte machbar sein. 1500€ in 25 Tagen. Ich bin mir sicher, dass da sogar noch gut was mehr bei rauskommt...Je nachdem, was die Stadt halt will und wie lange ich am Tag spielen kann. Ich weiß zumindest, dass man hier glaub ich nur eine Stunde am Stück an einem Ort spielen darf. Was ansich nicht das Problem wäre. Ich könnte auch mehrere Orte an einem Tag aufsuchen.
Ich glaub ich werd mich daran nochmal bisschen probieren und vorallem bis nächstes Jahr noch kräftig singen üben und das echt in Betracht ziehen. Ich stell mir das als guten Beruf vor. Man kann draußen sein, man kann Musik machen, hat keine Langeweile. Man lernt Menschen kenn, ist sein eigener Herr und baut sich etwas auf. Mich reizt das gerade sehr. So könnte ich meinen Traum, den ich seit 13 Jahren habe auch verwirklichen und Berufsmusiker werden.
Geändert von Leichenteich (17.09.2019 um 22:35 Uhr)
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 Zitat von Jurdace
Das liegt daran, dass viele Städte Straßenmusik mittlerweile durch Verordnungen regeln.
Man braucht dann z.B. eine kostenpflichtige Genehmigung, die man sich teilweise jeden Tag neu vom Ordnungsamt holen muss, darf gewisse Lautstärken nicht überschreiten, etc. etc. etc. Und es wird hart durchgegriffen.
Das ist leider richtig. Hauptsache der Geschäftsumsatz in den Fussgängerzonen wird nicht gestört. In München müssen sie sogar erst bei der Behörde vorsingen. Dementsprechend ist es in der Innenstadt trostlos was Strassenmusiker angeht. Während man vor vielen Jahren eine bunte Mischung aus Blues, Rock und allem Möglichen hören konnte, sind heute hauptsächlich mal Geigenfiedler am Spielen. Nichts gegen die, aber die Vielfalt von früher ist leider vorbei.
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 Zitat von Leichenteich
Ich bin momentan ernsthaft am überlegen, ob ich mir nächstes Jahr ein halbes Jahr unbezahlt frei nehme und versuche von der Musik zu leben. Ein bisschen was bekomme ich ja durch die Auftritte mit der Band. Den Rest könnte ich versuchen durch Musik auf der Straße zu verdienen. Ich kann mir gut vorstellen, dass man so um die 100€ am Tag verdienen kann, wenn man an verschiedenen Orten spielt.
Wenn ich das an 25 Tagen im Monat mache, könnte ich gut davon leben, und natürlich auch Steuern zahlen.
Würde ich auf keinen Fall machen.
In meiner Freizeit als Straßenmusiker auftreten, okay. Aber deswegen den Hauptberuf pausieren? Nope.
Denk daran, dass du im Fall von unbezahlter Freistellung selbst für Kranken- und Rentenversicherung aufkommen musst.
Ich würde stattdessen eher vorschlagen mit deinem Arbeitgeber eine Reduzierung deiner Arbeitszeit auf 80%-50% zu vereinbaren, dann bleibst du weiterhin versichert, hast bei der Berechnung der Rentenanspruchszeit keine Lücke, weiterhin ein stabiles Grundeinkommen und trotzdem mehr freie Zeit für deine Musik.
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 Zitat von Matteo
Würde ich auf keinen Fall machen.
In meiner Freizeit als Straßenmusiker auftreten, okay. Aber deswegen den Hauptberuf pausieren? Nope.
Denk daran, dass du im Fall von unbezahlter Freistellung selbst für Kranken- und Rentenversicherung aufkommen musst.
Ich würde stattdessen eher vorschlagen mit deinem Arbeitgeber eine Reduzierung deiner Arbeitszeit auf 80%-50% zu vereinbaren, dann bleibst du weiterhin versichert, hast bei der Berechnung der Rentenanspruchszeit keine Lücke, weiterhin ein stabiles Grundeinkommen und trotzdem mehr freie Zeit für deine Musik.
Dafür wird die KSK aufkommen, sobald ich 3000€ verdient habe. Die andere Sache ist, dass man etwas riskieren muss, damit was passiert. Wird halt auch Zeit die halben Sachen sein zu lassen
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 Piranha-Bytes
 Zitat von Leichenteich
Dafür wird die KSK aufkommen, sobald ich 3000€ verdient habe.
Nur zur Hälfte. Die andere Hälfte von KK,PV und RV zahlst Du selbst.
Und bei der RV tauchen im Verlauf natürlich auch nur die eingezahlten Beiträge auf.
Bei den von Dir benannten 15000 hält auch bereits das Finanzamt die Hand auf.
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 Zitat von Michael Rüve
Nur zur Hälfte. Die andere Hälfte von KK,PV und RV zahlst Du selbst.
Und bei der RV tauchen im Verlauf natürlich auch nur die eingezahlten Beiträge auf.
Bei den von Dir benannten 15000 hält auch bereits das Finanzamt die Hand auf.
Natürlich das ist mir schon klar. Hier in Sachsen lebt es sich aber auch relativ günstig
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 Zitat von Leichenteich
Hier in Sachsen lebt es sich aber auch relativ günstig 
In Sachsen zu wohnen ist aber trotzdem ungünstig [Bild: s008.gif]
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Passenger und diverse Andere haben als Strassenmusiker angefangen.
Und alle haben sie mindestens einen Song im Repertoire in dem sie die ersten 10 Jahre des harten Lebens als Strassenmusikant bejammern.
Mer hale Pol
Wär ich ein Huhn, wär ich eine Legende
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Die Magie soll den Menschen dienen und ihn nicht beherrschen.
Böse und verderbt sind jene - Die Seine Gabe nahmen - Und sie gegen Seine Kinder verwendeten.
Sie werden Maleficar genannt, die Verfluchten. - Sie sollen keine Ruhe in der Welt finden - Oder darüber hinaus.
Gesang der Veränderung
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Ich bin kein Kelly Fan, aber man sieht an 2 Beispielen, was für ein hartes Brot das (zumindest hier in Deutschland) sein kann. Und dabei waren sie beide mal gut verdienende Bühnenstars.
https://www.vip.de/cms/existenzaengs...s-2897191.html
https://www.rtl.de/videos/jimmy-blic...8464b8a43.html
Heutzutage wo fast jeder mit Kopfhörern und ins Smartphone (Smombie) vertieft herumläuft, und wo man keine Platten mehr auf den Teller legt sondern Musik auch unterwegs streamt, glaube ich, dass die guten Zeiten für so etwas vorbei sind. Außer man ist wirklich ein laut auffallendes Ausnahmetalent, bei dem alle stehenbleiben und die Kopfhörer abnehmen.
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Noch dazu: Du bist als Straßenmusiker erstmal eine völlig andere Art Musiker, als all die Musiker, zu denen man auf Konzerte geht, die man sich im Internet anschaut, von denen man sich Platten kauft usw usw:
Normal läuft das so: Du als Musik-Konsument hast Lust auf Musik, vielleicht sogar auf eine bestimmte Band / einen bestimmten Song. Also gehst du auf das Konzert / kaufst das Album / hörst dir den Song auf Youtube an. Erst kommt die Lust auf die Musik, dann kommt die Musik.
Beim Straßenmusiker ist das anders, der drängt sich Leuten auf, die grundsätzlich gerade erstmal keine Musik im Kopf haben. Vielleicht schafft es der Straßenmusiker, dass die Leute nach den ersten Klängen Lust drauf haben, ihm weiter zuzuhören, aber im allerersten Moment bist du jemand, der möglicherweise garnicht gewünscht ist. Beim Straßenmusiker kommt erst die Musik, und dann (wenn der Straßenmusiker Glück hat) die Lust auf die Musik.
Hier gibts ein cooles Video zum Straßenmusizieren in New York, der Macher kommt zu einem ähnlichen Schluss wie ich, führt das allerdings noch etwas mehr aus: https://www.youtube.com/watch?v=DT4aeRQOY4g
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