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  1. Beiträge anzeigen #21 Zitieren
    Ritter Avatar von TheLongestDay
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    TheLongestDay ist offline
    Die Strafen zu erhöhen bewirkt rein gar nichts, denn nach diesem Bericht kommt es gar nicht zu Verurteilungen. Wenn man Cannabis genau so selbstverständlich im Laden kaufen könnte wie Tabak und Alkohol, würde man den Dealern zumindest einen Teil der Kundschaft wegnehmen. Dann braucht man auch nicht die Polizei damit zu beschäftigen, Leute zu kontrollieren und Personalien aufzunehmen, wenn die dann sowieso nicht bestraft werden. Dann sammeln die halt nur noch die harten Drogen und die Waffen ein und gut ist.

    Die Rassismuskeule ist schon recht albern, auch wenn manche das schaffen, die gut artikuliert zu schwingen. Ich glaube kein normaler Mensch interessiert sich da z.B. für die Schwarzen, die sich da zum Fußballspielen treffen. Ich würde das aber dumm finden, wenn ich auf meinem Weg zur Schule, Arbeit etc. regelmäßig angelabert werde, ob ich was kaufen will. Da könnte der Typ noch so weiß sein und Gummibärchen verkaufen, ich wäre trotzdem genervt.

  2. Beiträge anzeigen #22 Zitieren
    I'm an Ass Man! Avatar von Leichenteich
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    Leichenteich ist offline
    Zitat Zitat von TheLongestDay Beitrag anzeigen
    Die Strafen zu erhöhen bewirkt rein gar nichts, denn nach diesem Bericht kommt es gar nicht zu Verurteilungen. Wenn man Cannabis genau so selbstverständlich im Laden kaufen könnte wie Tabak und Alkohol, würde man den Dealern zumindest einen Teil der Kundschaft wegnehmen. Dann braucht man auch nicht die Polizei damit zu beschäftigen, Leute zu kontrollieren und Personalien aufzunehmen, wenn die dann sowieso nicht bestraft werden. Dann sammeln die halt nur noch die harten Drogen und die Waffen ein und gut ist.

    Die Rassismuskeule ist schon recht albern, auch wenn manche das schaffen, die gut artikuliert zu schwingen. Ich glaube kein normaler Mensch interessiert sich da z.B. für die Schwarzen, die sich da zum Fußballspielen treffen. Ich würde das aber dumm finden, wenn ich auf meinem Weg zur Schule, Arbeit etc. regelmäßig angelabert werde, ob ich was kaufen will. Da könnte der Typ noch so weiß sein und Gummibärchen verkaufen, ich wäre trotzdem genervt.
    Tja, dann muss es eben zu Verurteilungen kommen. So einfach. Und mir jeder Verurteilung darf die Strafe höher ausfallen.

  3. Beiträge anzeigen #23 Zitieren
    banned
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    ulix ist offline
    Zitat Zitat von Weltenschmerz Beitrag anzeigen
    Bei Gras oder anderen Dingen bin ich ja total bei dir.
    Aber denkst du auch es ist gut so richtig stark existenzbedrohende Drogen wie Crack oder Meth zu legalisieren und damit dann doch deutlich mehr menschen leichter zugänglich zu machen?
    Ist jetzt schon leicht zugänglich, und würde nicht irklich leichter zugänglich.
    Es würde sogar schwerer zugänglich, nämlich für Minderjährige, es würde weniger gesundheitsschädlich, Prävention würde einfacher, und die Leute würden sich viel eher in Behandlung geben wenn sie keine Angst vor Strafverfolgung haben müssten.

    Zitat Zitat von Leichenteich Beitrag anzeigen
    Ja aber das kannst du doch dann über jedes Gesetz sagen. Es gibt wahrscheinlich kein Gesetz, welches nicht gebrochen wird. Soll man deswegen sagen, dass die Gesetze keine Wirkung haben?
    Wenn nach der Einführung des Gesetzes das Verhalten, das Verboten wird, nicht abnimmt, sondern 10x bis 100x zunimmt, und dieses Verhalten auch noch gefährlicher wird, dann kann man das schon sagen. Natürlich.

    Zitat Zitat von Matteo Beitrag anzeigen
    Wenn du der Meinung bist +50% mehr Körperverletzungen und +31% mehr Raubdelikte im Vergleich zum Vorjahr
    Woher stammen diese Fantasiezahlen?
    Hier ein Link, Anstieg Körperverletzungen so ca. 8%.

    Aber selbst in Anbetracht dessen: Woraus schlussfolgerst du eine Kausalität vom Thread-Thema?

    Zitat Zitat von Huangdi Beitrag anzeigen
    Die Crackepidemie der 80er bis frühe 90er Jahre in den USA, allen voran in NYC als Hauptumschlagsplatz, ist ein vortreffliches Beispiel, was Crack in einer Gesellschaft anrichtet. Mordraten und Beschaffungskriminalität waren astronomisch.
    Ähhh... die ist schon bewusst, dass wenn es nach Legalisierungsbefürwortern ginge, es für Abhängige nicht nötig wäre, zur Beschaffung kriminell zu werden, weil sie eine Therapie machen könnten, natürlich kostenlos?

    Nicht die Droge Crack hat die meisten Probleme der Crack-Epidemie verursacht, sondern ihre Illegalität. Und die CIA.

    Zitat Zitat von TheLongestDay Beitrag anzeigen
    Die Rassismuskeule ist schon recht albern, auch wenn manche das schaffen, die gut artikuliert zu schwingen. Ich glaube kein normaler Mensch interessiert sich da z.B. für die Schwarzen, die sich da zum Fußballspielen treffen. Ich würde das aber dumm finden, wenn ich auf meinem Weg zur Schule, Arbeit etc. regelmäßig angelabert werde, ob ich was kaufen will. Da könnte der Typ noch so weiß sein und Gummibärchen verkaufen, ich wäre trotzdem genervt.
    Und wenn du regelmäßig auf deinem Arbeitsweg durch den Görli müsstest, und jedes mal angelabert würdest weil jemand denkt du verkaufst Drogen, evtl. auch von Polizisten durchsucht, und das nur weil du schwarz bist, würde dich das auch nerven?

    "Dann sind aber die dealenden Schwarzen Schuld daran, dass unschuldige Schwarze Rassismus über sich ergehen lassen müssen, nicht die Rassisten!"

    Ich nehm euch dieses Argument schonmal präventiv aus dem Mund.
    Geändert von ulix (16.09.2019 um 00:35 Uhr)

  4. Beiträge anzeigen #24 Zitieren
    Ritter Avatar von TheLongestDay
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    TheLongestDay ist offline
    Zitat Zitat von ulix Beitrag anzeigen
    Und wenn du regelmäßig auf deinem Arbeitsweg durch den Görli müsstest, und jedes mal angelabert würdest weil jemand denkt du verkaufst Drogen, evtl. auch von Polizisten durchsucht, und das nur weil du schwarz bist, würde dich das auch nerven?
    Natürlich würde das nerven. Ich bin auch wie gesagt für systematische Maßnahmen und dagegen, dass die Polizei da sinnlos jeden einzelnen durchsucht und es im Grunde keine Konsequenzen hat, außer die Zeit und Energie von beiden Seiten zu verschwenden.

  5. Beiträge anzeigen #25 Zitieren
    objektiv falsch Avatar von Heinz-Fiction
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    Heinz-Fiction ist offline
    Zitat Zitat von Huangdi Beitrag anzeigen
    Also bei "soften" Drogen wie Cannabis wäre ich vielleicht noch dafür, aber harte Drogen wie Crack zu legalisieren finde ich das geht dann doch viel zu weit.

    Die Crackepidemie der 80er bis frühe 90er Jahre in den USA, allen voran in NYC als Hauptumschlagsplatz, ist ein vortreffliches Beispiel, was Crack in einer Gesellschaft anrichtet. Mordraten und Beschaffungskriminalität waren astronomisch. Dieses Gift hat ganze gesellschaftliche Strukturen in den Ghettos wie der Bronx zerstört. Dazu findet man genug Berichte im Netz, wie Crack die ärmsten der Ärmsten wie Zombies auf den Straßen dahingerafft hat. Auf Wikipedia gibts auch einen übersichtlichen Artikel für den Einstieg in die Thematik -> https://en.wikipedia.org/wiki/Crack_..._United_States

    Erst nachdem der Staat mitte der 90er hart durchgeriffen hatte, wurde das Crack immer weniger auf den Straßen.

    [Bild: NYC_murders2.png]

    Sicherlich war nicht jeder Mord auf Crack zurückzuführen, aber dieser hatte einen sehr großen direkten (Beschaffung) oder indirekten (Menschen unter Einfluss von Crack) Einfluss, da die Statistiken mit Beginn und Ende der Crack-Welle korrelieren.

    Der Staat hat aufjedenfall die Bevölkerung von so einem Gift zu schützen. Klar kann man argumentieren das Kippen und Alkohol legal ist, aber Crack und ähnliche Derivate sind da nochmal ne ganz andere Hausnummer.
    Ja, crack ist sicherlich gefährlich, aber es geht hier um Berlin bzw. Deutschland. Dem Wikipedia-Artikel kannst du entnehmen, dass crack hauptsächlich in sozialschwachen Schichten anzutreffen ist. Diese sind in den USA aber wesentlich stärker ausgeprägt. Hierzulande hat man weit weniger Druck durch bessere Sozialsysteme. Hier gibt es keine Ghettos wie in den USA.
    Und ich wiederhole mich, Legalisierung heißt nicht dass es keine Regelungen gibt. Ansonsten stimme ich mit ulix weitgehend überein. In den USA hat man sich für restriktive Maßnahmen entschieden. Dass es auch anders geht, hat Portugal mit der dekriminalisierung beweisen. Die haben ihr Heroinproblem damit in den Griff bekommen.
    "Taucht ein in die Schönheit der deutschen Sprache. Ich tue das. Für mich sind Anglizismen ein No-Go"

  6. Beiträge anzeigen #26 Zitieren
    Halbgott Avatar von Progrinator
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    Progrinator ist offline
    Allgemein würde eine Legalisierung auch die Gerichte entlasten. Zudem wären mehr Mittel für andere Dinge da. Personen, die ein Suchtproblem haben, könnte man statt zu bestrafen halt eine Therapie geben.

  7. Beiträge anzeigen #27 Zitieren
    Drachentöter Avatar von Weltenschmerz
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    Weltenschmerz ist offline
    Zitat Zitat von ulix Beitrag anzeigen
    Ist jetzt schon leicht zugänglich, und würde nicht irklich leichter zugänglich.
    Es würde sogar schwerer zugänglich, nämlich für Minderjährige, es würde weniger gesundheitsschädlich, Prävention würde einfacher, und die Leute würden sich viel eher in Behandlung geben wenn sie keine Angst vor Strafverfolgung haben müssten.
    Also für Gras und Koksbestellungen kenne ich einige Lieferanten.
    Bei Meth hätte ich jetzt nicht die Ahnung wo ich das herbekommen sollte. Möglicherweise ist es in Städten anders, wenn man da wie im Fernsehn Dealer auf der Straße ansprechen kann. Aber alleine das würde mich schon abschrecken. Ich würde Drogen generell keinem wildfremden abkaufen.
    Wenn das alles kontrolliert und sicher verkauft werden würde hätte ich da in jungen Jahren sicher nicht solche Hemmungen gehabt.
    Und Minderjährige kommen ja auch heut schon sooooo schwer an Alkohol und Tabak.

    Bezüglich Entkriminalisierung gebe ich dir aber definitiv recht. Abhängigen muss man helfen, statt sie einzusperren.
    Ich bin sowas von Sig.

  8. Beiträge anzeigen #28 Zitieren
    Knight Commander Avatar von Nasir
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    Nasir ist offline
    Zitat Zitat von ulix Beitrag anzeigen

    Ähhh... die ist schon bewusst, dass wenn es nach Legalisierungsbefürwortern ginge, es für Abhängige nicht nötig wäre, zur Beschaffung kriminell zu werden, weil sie eine Therapie machen könnten, natürlich kostenlos?

    Nicht die Droge Crack hat die meisten Probleme der Crack-Epidemie verursacht, sondern ihre Illegalität. Und die CIA.

    Zitat Zitat von Heinz-Fiction Beitrag anzeigen
    Ja, crack ist sicherlich gefährlich, aber es geht hier um Berlin bzw. Deutschland. Dem Wikipedia-Artikel kannst du entnehmen, dass crack hauptsächlich in sozialschwachen Schichten anzutreffen ist. Diese sind in den USA aber wesentlich stärker ausgeprägt. Hierzulande hat man weit weniger Druck durch bessere Sozialsysteme. Hier gibt es keine Ghettos wie in den USA.
    Und ich wiederhole mich, Legalisierung heißt nicht dass es keine Regelungen gibt. Ansonsten stimme ich mit ulix weitgehend überein. In den USA hat man sich für restriktive Maßnahmen entschieden. Dass es auch anders geht, hat Portugal mit der dekriminalisierung beweisen. Die haben ihr Heroinproblem damit in den Griff bekommen.
    Ich richte meine Antwort mal an euch beide. Bezüglich der Kriminalität gebe ich euch den Punkt. Sicherlich wäre die Kriminalität durch Legalisierung bei weitem nicht so extraorbitant, wie in meinem Beispiel. Jedoch wollte ich in meinen Post auf einen viel wichtigeren Aspekt hinweisen, vielleicht war es mir nicht so gut gelungen.

    Worum es mir eigentlich geht sind die desaströsen Auswirkungen auf die Gesellschaft. Was macht das für einen Unterschied, wenn der Kunde sein Crack von einen Dealer oder einer staatlichen Behörde beziehen kann? Während der Crack-Epidemie war der Stoff problemlos und in Massen an jeder Straßenecke für wenige Dollar erschwinglich. Wir tauschen doch nur die Bezugsquelle für den Endkunden aus, sprich der Staat ist der Dealer. In beiden Fällen kann der Kunde problemlos sein Crack beschaffen. Problematisch wird es nur dann, wenn der Staat mit maximaler Härte gegen die Distributionsnetzwerke der Drogenbanden vorgeht, beim Dealer angefangen bis hin zu Lieferanten und Laborbetreiber.

    Crack hatte sämtliche gesellschaftliche Strukturen in den USA zunichte gemacht. Ein Crack-Abhängiger ist für den Arbeitsmarkt unbrauchbar, was schlecht für die Gesellschaft und dem Staat ist. Ein Crack-Abhängiger kann seine familiären Pflichten nicht mehr nachkommen, was schlecht für Kinder ist. Das schafft Alkohol zwar auch, aber das Tempo von Zersetzung des menschlichen Körpers ist bei Crack um ein vielfaches schlimmer. Neugeborene tragen bei Schwangeren Crack-Konsumenten ehrhebliche Schäden mit sich, schlimmstenfalls stirbt der Fötus. Insgesamt sind die Schäden welche Crack für die Gesellschaft anrichtet enorm. Und wenn der Konsument Geld braucht für seinen Stoff sind wir wieder bei der Beschaffungskriminalität. Oder soll der Staat den Stoff umsonst aushändigen und die Kosten dafür tragen?
    ______
    @Heinz
    Mit deiner Aussage bzgl. den Ghettos hast du recht, die haben wir so in der Form nicht in Deutschland. Dennoch denke ich, das es bei der Frage des Konsumrisikos nicht um Ghettos geht, sondern mehr um gesellschaftliche Unterschichten innerhalb eines in sich geschlossenen Gesellschaftssystem. In Deutschland ist die Zahl von Alkohol-Abhängigen und Tabak Konsumenten auch nicht niedrig. Und diese finden sich im großen Teil nunmal oft in sozial schwachen Gruppen wieder. In den USA werden aktuell auch die weiße Mittelschicht in den Vorstädten von einer Drogen-Epidemie heimgesucht. Oftmals Menschen aus der Mittelschicht, welche zuvor einen stabilen Job hatten und nun alles verlieren. Berichte zur aktuellen Drogenkrise in den USA findet man zuhauf im Netz.
    ______

    Nun wieder an euch beide

    In meinen Augen kann der Staat nicht verantworten, der Bevölkerung einer solchen Gefahr auszusetzen. Harte Drogen in Massen sind ein Genozid für die gesellschaftlichen Strukturen eines Landes. Und abgesehen davon, geht jeder einzelner Tod und jede zerstörte Familie eines Crack-Konsumenten, auf dem Konto des Staates. Als moderne Industrienation können wir das aus moralischer Sicht in meinen Augen nicht verantworten, eine solche Droge auf die Bevölkerung legal loszulassen. Alleine das schon ist für mich ein großer Unterschied, ob ein Krimineller das Gift den Menschen verabreicht, oder der Staat, also wir.
    Geändert von Nasir (16.09.2019 um 07:09 Uhr)

  9. Beiträge anzeigen #29 Zitieren
    objektiv falsch Avatar von Heinz-Fiction
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    Heinz-Fiction ist offline
    Zitat Zitat von Huangdi Beitrag anzeigen
    Ich richte meine Antwort mal an euch beide. Bezüglich der Kriminalität gebe ich euch den Punkt. Sicherlich wäre die Kriminalität durch Legalisierung bei weitem nicht so extraorbitant, wie in meinem Beispiel. Jedoch wollte ich in meinen Post auf einen viel wichtigeren Aspekt hinweisen, vielleicht war es mir nicht so gut gelungen.

    Worum es mir eigentlich geht sind die desaströsen Auswirkungen auf die Gesellschaft. Was macht das für einen Unterschied, wenn der Kunde sein Crack von einen Dealer oder einer staatlichen Behörde beziehen kann? Während der Crack-Epidemie war der Stoff problemlos und in Massen an jeder Straßenecke für wenige Dollar erschwinglich. Wir tauschen doch nur die Bezugsquelle für den Endkunden aus, sprich der Staat ist der Dealer. In beiden Fällen kann der Kunde problemlos sein Crack beschaffen. Problematisch wird es nur dann, wenn der Staat mit maximaler Härte gegen die Distributionsnetzwerke der Drogenbanden vorgeht, beim Dealer angefangen bis hin zu Lieferanten und Laborbetreiber.

    Crack hatte sämtliche gesellschaftliche Strukturen in den USA zunichte gemacht. Ein Crack-Abhängiger ist für den Arbeitsmarkt unbrauchbar, was schlecht für die Gesellschaft und dem Staat ist. Ein Crack-Abhängiger kann seine familiären Pflichten nicht mehr nachkommen, was schlecht für Kinder ist. Das schafft Alkohol zwar auch, aber das Tempo von Zersetzung des menschlichen Körpers ist bei Crack um ein vielfaches schlimmer. Neugeborene tragen bei Schwangeren Crack-Konsumenten ehrhebliche Schäden mit sich, schlimmstenfalls stirbt der Fötus. Insgesamt sind die Schäden welche Crack für die Gesellschaft anrichtet enorm. Und wenn der Konsument Geld braucht für seinen Stoff sind wir wieder bei der Beschaffungskriminalität. Oder soll der Staat den Stoff umsonst aushändigen und die Kosten dafür tragen?
    ______
    @Heinz
    Mit deiner Aussage bzgl. den Ghettos hast du recht, die haben wir so in der Form nicht in Deutschland. Dennoch denke ich, das es bei der Frage des Konsumrisikos nicht um Ghettos geht, sondern mehr um gesellschaftliche Unterschichten innerhalb eines in sich geschlossenen Gesellschaftssystem. In Deutschland ist die Zahl von Alkohol-Abhängigen und Tabak Konsumenten auch nicht niedrig. Und diese finden sich im großen Teil nunmal oft in sozial schwachen Gruppen wieder. In den USA werden aktuell auch die weiße Mittelschicht in den Vorstädten von einer Drogen-Epidemie heimgesucht. Oftmals Menschen aus der Mittelschicht, welche zuvor einen stabilen Job hatten und nun alles verlieren. Berichte zur aktuellen Drogenkrise in den USA findet man zuhauf im Netz.
    ______

    Nun wieder an euch beide

    In meinen Augen kann der Staat nicht verantworten, der Bevölkerung einer solchen Gefahr auszusetzen. Harte Drogen in Massen sind ein Genozid für die gesellschaftlichen Strukturen eines Landes. Und abgesehen davon, geht jeder einzelner Tod und jede zerstörte Familie eines Crack-Konsumenten, auf dem Konto des Staates. Als moderne Industrienation können wir das aus moralischer Sicht in meinen Augen nicht verantworten, eine solche Droge auf die Bevölkerung legal loszulassen. Alleine das schon ist für mich ein großer Unterschied, ob ein Krimineller das Gift den Menschen verabreicht, oder der Staat, also wir.
    Der offensichtlichste Vorteil ist wohl, dass die Droge klinisch rein oder zumindest nicht gestreckt ist. Damit kann man körperliche Schäden verringern. Zweitens kann der Staat Bedingungen an die Ausgabe knüpfen, etwa indem er im selben Atemzug Programme anbietet, Hilfgruppen, Prävention, vielleicht sogar Unterstützung zur Ursachenbeseitigung. Der Staat erfährt möglicherweise von Problemherden einzelner menschen, die sonst im verborgenen bleiben, und verringert damit gleichzeitig die Konsumrate der Kinder abhängiger eltern.
    Im Falle von crack gibt es möglicherweise Substitutionsmittel, die wesentlich weniger schädlich sind und weniger Suchtdruck erzeugen, aber mit dem Stoff kenn ich mich nicht aus.
    Beim Thema kosten bin ich mir unschlüssig. Einerseits tendiere ich dafür, da sich dadurch Konsumenten nicht in drogeninduzierte schuldenfallen begeben. Andererseits schließt das nicht aus, dass sich ein Konsument nicht zusätzlich was besorgt.

    tl;dr

    Wenn der Staat was ausgibt, kann er beim Konsumverzicht aktiv mitwirken, während ein Dealer daran kein Interesse hat. Also ja, mit wäre es lieber, wenn der Staat Substanzen "verabreicht"
    "Taucht ein in die Schönheit der deutschen Sprache. Ich tue das. Für mich sind Anglizismen ein No-Go"

  10. Beiträge anzeigen #30 Zitieren
    Auserwählter
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    Stiller Leser ist offline
    Wenn der Staat es an Bedingungen knüpft, setzt es voraus, dass die Nutzer schon so weit sind, dass zu akzeptieren.
    Im Umkehrschluss heißt das: Wenn man noch nicht so weit ist und kein Bock hat auf irgendwelche Vorschriften, geht es zum nächsten nicht staatlichen Dealer.

    Es gibt ja auch heute Anlaufstellen. Die lassen da einen nicht fallen. Aber man muss erst mal den Weg dorthin finden und damit meine ich nicht den Weg an sich.

  11. Beiträge anzeigen #31 Zitieren
    Drachentöter Avatar von Weltenschmerz
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    Weltenschmerz ist offline
    Zitat Zitat von Heinz-Fiction Beitrag anzeigen
    Der offensichtlichste Vorteil ist wohl, dass die Droge klinisch rein oder zumindest nicht gestreckt ist. Damit kann man körperliche Schäden verringern. Zweitens kann der Staat Bedingungen an die Ausgabe knüpfen, etwa indem er im selben Atemzug Programme anbietet, Hilfgruppen, Prävention, vielleicht sogar Unterstützung zur Ursachenbeseitigung. Der Staat erfährt möglicherweise von Problemherden einzelner menschen, die sonst im verborgenen bleiben, und verringert damit gleichzeitig die Konsumrate der Kinder abhängiger eltern.
    Im Falle von crack gibt es möglicherweise Substitutionsmittel, die wesentlich weniger schädlich sind und weniger Suchtdruck erzeugen, aber mit dem Stoff kenn ich mich nicht aus.
    Beim Thema kosten bin ich mir unschlüssig. Einerseits tendiere ich dafür, da sich dadurch Konsumenten nicht in drogeninduzierte schuldenfallen begeben. Andererseits schließt das nicht aus, dass sich ein Konsument nicht zusätzlich was besorgt.

    tl;dr

    Wenn der Staat was ausgibt, kann er beim Konsumverzicht aktiv mitwirken, während ein Dealer daran kein Interesse hat. Also ja, mit wäre es lieber, wenn der Staat Substanzen "verabreicht"
    Da hast du sicher recht.
    Ich befürchte nur dass sich erst wieder ein Schwarzmarkt etabliert wenn der Staat anfängt zu rationieren o.ä.
    Ich bin sowas von Sig.

  12. Beiträge anzeigen #32 Zitieren
    objektiv falsch Avatar von Heinz-Fiction
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    Heinz-Fiction ist offline
    Zitat Zitat von Weltenschmerz Beitrag anzeigen
    Da hast du sicher recht.
    Ich befürchte nur dass sich erst wieder ein Schwarzmarkt etabliert wenn der Staat anfängt zu rationieren o.ä.
    Wird auch so sein. Wie gesagt, ich bin nicht so vollkommen zufrieden mit der Idee. Am liebsten wäre es mir, wenn Menschen von Hause aus so zufrieden wären, dass sie gar keine Suchtstoffe benötigen. Die allermeisten drogenkonumenten kompensieren ja irgendwas. Aber sowas lässt sich leider nicht kurzfristig lösen
    "Taucht ein in die Schönheit der deutschen Sprache. Ich tue das. Für mich sind Anglizismen ein No-Go"

  13. Beiträge anzeigen #33 Zitieren
    Forenerpel  Avatar von DucklasMacDuck
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    DucklasMacDuck ist offline
    Zitat Zitat von ulix Beitrag anzeigen



    Woher stammen diese Fantasiezahlen?
    Hier ein Link, Anstieg Körperverletzungen so ca. 8%.

    Aber selbst in Anbetracht dessen: Woraus schlussfolgerst du eine Kausalität vom Thread-Thema?
    Vermutlich aus einer internen Polizeistatistik der Polizei Berlin, die in dem Beitrag von Kontraste vom 5.9.19 zum Görlitzer Park und der Berliner Drogenpolitik auf ARD genannt wurde.

    [Video]

    Bei Minute 20:25 kann man es noch einmal sehen.
    Geändert von DucklasMacDuck (16.09.2019 um 11:02 Uhr)

  14. Beiträge anzeigen #34 Zitieren
    Forenkater Avatar von Matteo
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    Matteo ist offline
    Zitat Zitat von ulix Beitrag anzeigen
    Woher stammen diese Fantasiezahlen?
    Hier ein Link, Anstieg Körperverletzungen so ca. 8%.

    Aber selbst in Anbetracht dessen: Woraus schlussfolgerst du eine Kausalität vom Thread-Thema?
    Wie Ducklas schon gesagt hat, direkt aus dem Video aus dem EP. Und die Zahlen beziehen sich nicht auf Berlin insgesamt sondern auf die Gegend in und um den Görlitzer Park. Das dürfte auch die Frage nach der Kausalität beantworten.

    edit:
    Falls du noch mehr Quellen haben möchtest gibt es hier noch einen Artikel im Berliner Kurier zu den Zahlen:
    Tatsächlich, heißt es bei der Polizei, haben sich vier afrikanische Ethnien den Park aufgeteilt: Mali, Guinea, Senegal, Gambia. Und immer wieder kommt es zu blutigen Revierkämpfen zwischen den vier Dealerguppen. Allein von Januar bis Anfang Mai 2019 kam es hier zu 27 Fällen von schwerer und gefährlicher Körperverletzung, im Vergleich zum Vorjahreszeitraum eine Steigerung von 50 Prozent.
    Und sogar die Grüne Bezirksbürgermeisterin muss offen zugeben, dass man als Frau in Berlin Parks nachts besser generell meidet.
    Geändert von Matteo (16.09.2019 um 19:08 Uhr)

  15. Beiträge anzeigen #35 Zitieren
    Ritter Avatar von Haftamo
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    Haftamo ist offline
    Zitat Zitat von Matteo Beitrag anzeigen
    Ja, in der verlinkten Doku geht es ja auch genau um den Görli.
    Und es geht darum, dass auch die toleranten Anwohner so langsam die Schnauze voll davon haben, dass sich direkt vor ihrer Haustür ein nicht mehr zu kontrollierender Kriminalitätsschwerpunkt etabliert hat.
    Wenn du der Meinung bist +50% mehr Körperverletzungen und +31% mehr Raubdelikte im Vergleich zum Vorjahr machen eine Stadt "hipper" und attraktiver für Touristen dann viel Spaß dort. Ich bin jedenfalls froh darüber, nicht dort leben zu müssen.
    Danke für die Info, da bei mir Youtube-Skripte deaktiviert sind, habe ich das Video nicht gesehen.

    Ich habe mir jetzt mal das Video angesehen und an sich könnte man einfache eine alte Doku nehmen, da sich dort eh nichts ändert, traurig aber wahr.
    Eleanor Roosevelt - "Große Geister diskutieren über Ideen. Durchschnittliche Geister diskutieren über Geschehnisse. Kleine Geister diskutieren über Menschen."
    George Orwell - "There are some ideas so absurd that only an intellectual could believe them; no ordinary man could be such a fool"

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