Zitat von
Wocky
Hurra, wir sind politisiert!
Ein Erfolg der AfD in Brandenburg und Sachsen muss keine Katastrophe sein.
https://www.zeit.de/2019/36/afd-bran...landtagswahlen
"Es gibt Momente im Leben, da blickt man zurück und stellt fest: Unglaublich, wie schnell der Mensch lernt. Nach zwei Jahren kann man eine neue Sprache beherrschen, leidlich gut. Man kann binnen zwei Jahren ein Zen-Buddhist werden, alternativ ein Karatekämpfer. Auch eine Demokratie kann in zwei Jahren lernen. Wenn an diesem Sonntag in Ostdeutschland zwei Landtage gewählt werden, zwei Jahre nach der Bundestagswahl 2017 – dann könnte es sein, dass wir feststellen: Diese Demokratie beherrscht inzwischen auch Zen-Buddhismus und Karate, und sogar eine andere Sprache. Es ist nicht ausgemacht, dass diese Wahlen in einer Katastrophe enden, bei aller deutschen Vorliebe für gepflegte Hysterie. Es könnte sein, dass dieser Wahltag eine Zäsur wird, aber eine Zäsur auch im Guten: weil die vergangenen beiden Jahre nicht nur schlecht waren, wie auch immer Sachsen und Brandenburger entscheiden. Denn die Republik beginnt, besser zu verstehen, was gegen den Populismus hilft. Wie man Spaltung angeht und vielleicht überwindet. Und wie man mit einer AfD umgeht, die wie ein Pflock in der politischen Landschaft steht: nicht schön, aber eben da."
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Sehr guter Artikel, der Hoffnung macht bei all der Polemik.
weil viele verstanden haben, dass es keinen Sinn hat, einer bestimmten Sorte von Bürgern das Gespräch zu verweigern. Mit Rechtsextremisten muss man nicht reden, natürlich nicht – aber was ist mit den anderen? Dass man diese Leute in Debatten einbeziehen muss; dass man Ventile braucht, damit Menschen ihre Wut abladen können, ist im Osten inzwischen Konsens, von Manuela Schwesig bis Bodo Ramelow fragen sich Ministerpräsidenten der neuen Länder, wie sie "ihre" Frustrierten herausfordern können.