Inspiriert von meiner Diskussion im anderen Thread, dachte ich mir wir könnten hier mal einen oder mehrere beliebte rabulistische Tricks genauer betrachten, mit denen Diskussionsteilnehmer versuchen zu vermeiden, der Gegenseite Recht geben zu müssen, obwohl sie argumentativ unterlegen sind.
Einer der beliebtesten dieser Tricks nennt sich "Moving the Goalpost", zu Deutsch etwa "Die Torstange verschieben".
Diese Metapher meint, dass ein ursprünglich aufgestelltes Tor vom Gegner zwar getroffen wurde, man aber im Nachhinein den Torpfosten so verschiebt, dass man behaupten kann der Gegner habe gar nicht getroffen.
Ich stelle eine Behauptung auf:
Mein Diskussionspartner verlangt, dass ich sie belege:
Kein Ding, mache ich gern:Quelle?
Damit kann er nicht zufrieden sein, weil er mir dann Recht geben müsste. Also behauptet er, die Quelle sei unseriös. Allerdings ohne konkret zu benennen, wo denn der neue Torpfosten steht, den ich zu treffen habe, was die Sache noch dreister macht. Was macht den Aufruf zweifelhaft und was wäre ein unzweifelhafter? Bleibt sein Geheimnis:
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Eine weitere beliebte Taktik:
Der gute alte "Strohmann", auch bekannt als "Worte in den Mund legen".
Weil man keine Argumente gegen die tatsächliche Position des Gegners hat, muss man ihm eine extremere Position andichten, um dann gegen diese argumentieren zu können.
Merke: Zu verurteilen, X pauschal als Y zu diffamieren, ist nicht das gleiche, wie sich für X auszusprechen.
Eine dritte Taktik, als Trick würde ich sie nicht bezeichnen, ist es, direkte Nachfragen nach Klärung und Spezifizierung der eigenen Position einfach zu ignorieren, und anschließend davon abzulenken. Dafür gibt es sicher auch einen Begriff, Beispiele findet ihr im entsprechenden Thread.
Was haltet ihr von solchen Diskussions-Taktiken? Sind sie euch bewusst, beim Gegenüber und/oder bei euch selbst?
Ich finde das ziemlich dreist, und es bringt mich besonders bei Wiederholungstätern auch ziemlich auf die Palme.
Dafür entschuldige ich mich bei den anderen Forenteilnehmern, die keine unverbesserlichen Wiederholungstäter sind.