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Grausamkeit gegenüber virtuellen Tieren und Menschen
Es gibt ja aktuell in den USA wieder das alte leidige Thema über Gewalt in spielen und wie diese mit realer Gewalt zusammenhängt. Meine Meinung zu dem Thema ist Recht klar. Ich sehe keine Verbindung, gewalttätige Menschen sind auch ohne spiele gewalttätig. Sie fungieren maximal als Ventil für angestaute Aggressionen. Doch warum empfindet man (oder ich, ich kann nicht für andere sprechen) so eine diabolischen Freude beim teilweise grausamen abschlachten von virtuellen "Lebewesen"? Ich spiele liebend gerne shooter, aktuell earth Defense force oder auch sekiro. Beides sehr gewalttätige spiele, oftmals stark überzeichnet. Es ist ein unheimlich befriedigendes Gefühl, Alienmassen ohne Rücksicht kolleteralschäden wegzubomben. Diese Befriedigung hatte ich schon als Kind bei spielen wie super Mario 64. Es gibt da so 1 eislevel mit Pinguinen. Eine Quest besteht etwa darin, ein Babypinguin zu seiner Mutter zurückzubringen. Ich hatte jedoch viel mehr Spaß daran, besagtes Baby in einen der zahlreichen Abgründe zu befördern. Immer und immer wieder.
Es handelt sich nicht um echte Lebewesen, und die Beseitigung dieser bleibt ohne Konsequenz. Dennoch haben viele Menschen Probleme mit dieser Art von Gewalt und halten Menschen, die sowas in Spielen machen, für grausam. Oder denken sonstwie schlecht über sie. Wie ist der Spaß an solchen Aktionen zu erklären?
"Taucht ein in die Schönheit der deutschen Sprache. Ich tue das. Für mich sind Anglizismen ein No-Go"
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Ich denke viele leben gerne eine andere Rolle in Videospielen aus und meistens ist es die etwas Gemeinere. Im realen Leben hat alles Konsequenzen wie du schon geschrieben hast in Videospielen nicht und deswegen lotet man gerne alles aus was man in der Realität nie machen würde.
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Genau aus dem Grund bestehe ich in jedem Gothic-Durchgang von Platzqar drauf, dass alle Hasen, Erdferkel, Welpen usw. abgeschlachtet werden.
Neben dem tollen Effekt von Gold und Erfahrung, gibt es hier noch seelische Befriedigung vom Aufschlitzen von Tieren.
Sunshine, sunshine, ladybugs awake! Clap your hooves and do a little shake!
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Es gibt ja auch noch Abstufungen.
Sieht man einmal von der Tatsache ab, dass du in einem Shooter einen Gegner virtuell töten musst, heißt das ja noch nicht, dass du exzessive Grausamkeit ausüben musst.
(ich weiß das klingt irgendwie falsch)
Es mag ja Spiele geben, die dich dafür belohnen, den Gegner auf besonders grausame Weise auszuschalten, die kenne ich aber nicht.
Mer hale Pol
Wär ich ein Huhn, wär ich eine Legende
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Alles firlefanz im Gegensatz zu online harassment.
"It's an incredible technical achievement, but it's unfortunate that it's going to be used to kill people" Noel Sharkey, Professor of artificial intelligence and robotics at the University of Sheffield
(\/),;;,(\/)WooopwooP on the PC
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Ich glaube das ist derselbe Grund aus dem man sich Failvideos ansieht. Schadenfreude.
Wie groß die ist resultiert ja aus verschiedenen Faktoren. Und "besonders schmerzhaft/brutal" + "minimale Empathie (weil nicht echt)" dürfte eine recht brauchbare Kombination sein.
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Zitat von EfBieEi
Ich denke viele leben gerne eine andere Rolle in Videospielen aus und meistens ist es die etwas Gemeinere. Im realen Leben hat alles Konsequenzen wie du schon geschrieben hast in Videospielen nicht und deswegen lotet man gerne alles aus was man in der Realität nie machen würde.
Dem kann ich nichts mehr hinzufügen.
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Zitat von urphate
Es gibt ja auch noch Abstufungen.
Sieht man einmal von der Tatsache ab, dass du in einem Shooter einen Gegner virtuell töten musst, heißt das ja noch nicht, dass du exzessive Grausamkeit ausüben musst.
(ich weiß das klingt irgendwie falsch)
Es mag ja Spiele geben, die dich dafür belohnen, den Gegner auf besonders grausame Weise auszuschalten, die kenne ich aber nicht.
So sehe ich das auch und da ist bei mir auch die Grenze.
Natürlich spiele ich in Rollenspielen nach dem Guten Erstdurchgang immer einen Bösen Zeitdurchgang. Ok, eher aus Interesse, was sich ändert. Ich bin vielleicht ein schlechtes Beispiel. Ich würde nie den Spaß daran sehen, einen virtuellen Babypinguin zu töten. Ich gehöre auch zu der Fraktion, die sich über "Katze tut sich ungeschickt weh"-Videos eher aufregen, als es lustig zu finden.
Trotzdem kann ich es akzeptieren. Dann gibt es aber eben auch Videospiele die ganz gezielt auf Gore und Sadismus ausgelegt sind. Und da finde ich schon, dass sie gewisse Gewaltfantasien beflügeln könnten. Genau so gibt es ja auch geschauspielerte harte "Rapepornos". Wenn ich von jemandem wüsste, dass er sich daran aufgeilt, würde ich schon eine Meinung zu dieser Person haben und es nicht als "Och, ist ja nur geschauspielert" abtun.
Im realen Leben hat alles Konsequenzen wie du schon geschrieben hast in Videospielen nicht und deswegen lotet man gerne alles aus was man in der Realität nie machen würde.
Wieso sollte man das machen? Es gibt ja auch Mods für Skyrim, wo man Sex mit nackten Kindern haben kann. Irgendwie sowas. Ekelt mich in der Realität an. Wieso sollte ich es dann in einem Videospiel machen? Auch nicht nur aus Neugier, um zu schauen, wie ich darauf reagiere.
Ja, das ist ein Extrembeispiel und die Sache mit der Grenze. In Videospielen knacke ich Schlösser und bestehle Leute. Würde ich im echten Leben nie machen. Aber auch nur, weil es dafür eine Belohnung gibt. Wären die leer würde ich es lassen.
Die Magie soll den Menschen dienen und ihn nicht beherrschen.
Böse und verderbt sind jene - Die Seine Gabe nahmen - Und sie gegen Seine Kinder verwendeten.
Sie werden Maleficar genannt, die Verfluchten. - Sie sollen keine Ruhe in der Welt finden - Oder darüber hinaus.
Gesang der Veränderung
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Ich kann zwischen Realität und Virtueller Welt unterscheiden. In Spielen kann man eben das sein was man sein will. Ich würde nie als Soldat leben wollen...
Reise einer Aschländerin | Tagebuch einer Hochelfin | Hünentochter
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Gaius Julius Caesar did nothing wrong! 'Cause no one said that freedom's free
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Gewalt, wie sie in Videospielen dargestellt wird, ist viel zu abstrakt, um sie auf die Realität zu übertragen. Einen Gegner in einem Videospiel zu töten hat einen mechanischen Kontext, eventuell einen narrativen und dadurch auch einen emotionalen Kontext, aber keinen, der es irgendwie damit vergleichbar macht, einen realen Menschen zu töten oder ihm Gewalt anzutun. Und ich glaube, es führt auch nicht dazu, das wir uns mit realer Gewalt wohler fühlen. Ich habe hier schon einmal einen Thread darüber eröffnet, dass es mir Sorgen macht, wenn Videoaufnahmen von realer Gewalt, damals die Attacke auf eine Moschee in Christchurch, im Internet zirkulieren. Ich glaube nicht, dass es uns gut das, so etwas anzusehen, besonders, wenn es als Unterhaltung aufbereitet wird. Aber bei Spielen ist diese Desinsiblilisierung für mich einfach nicht gegeben. Echter Tod und echte Trauer sind etwas, das kein Spiel akkurat simulieren kann, egal wie gut seine Ragdoll Effekte oder wie emotional seine Handlung ist. Es ist und bleibt Show, etwas rein künstliches.
Interessanter Weise gravitiere in in Spielen, die moralische Entscheidungen beinhalten, immer zu den altruistischen. Ich kann mich nur sehr schwer dazu durchringen, einen "bösen" oder einen rein egoistischen Charakter zu spielen. Dazu projeziere ich vielleicht doch noch zu viel von mir selbst auf die Protagonisten, die ich spielen. Ich fand es in Fallout New Vegas immer befriedigender, Quests mit diplomatischen Methoden zu lösen.
Warum die Verbrecher in der US-Regierung und die parasitären Lebensformen in ihrem Dunstkreis gerne die Verbindung zwischen fiktiver und realer Gewalt herstellen verdient keine weitere Diskussion. Es ist offensichtlich für jeden, der es nicht bewusst übersehen will.
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Hier reden ja wieder einmal nur Erwachsene und wie das eben bei uns Erwachsenen so ist, sind wir uns natürlich besonders sicher in all unserem Urteilen.
Wie sieht das denn vergleichsweise bei Kindern und Jugendlichen aus? Auch so uproblematisch, wie hier mehrfach behauptet?
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Zitat von Cichorium Intybus
Hier reden ja wieder einmal nur Erwachsene und wie das eben bei uns Erwachsenen so ist, sind wir uns natürlich besonders sicher in all unserem Urteilen.
Wie sieht das denn vergleichsweise bei Kindern und Jugendlichen aus? Auch so uproblematisch, wie hier mehrfach behauptet?
In einer perfekten Welt, hätten Kinder und Jugendliche keinen Zugang zu diesen Spielen.
Aber ich seh das genau so.
Mer hale Pol
Wär ich ein Huhn, wär ich eine Legende
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Zitat von urphate
In einer perfekten Welt, hätten Kinder und Jugendliche keinen Zugang zu diesen Spielen.
Aber ich seh das genau so.
Unter der Prämisse dass Gewalt in Spielen das Verhalten nicht beinflusst, ist es aber kein Problem wenn Kinder Zugang zu solchen Spielen haben.
Das alles ist aber nicht das was H1 interessiert denke ich. Er würde gern wissen warum man Spaß daran haben kann virtuellen Dingen gewalt zuzufügen.
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Zitat von Weltenschmerz
Unter der Prämisse dass Gewalt in Spielen das Verhalten nicht beinflusst, ist es aber kein Problem wenn Kinder Zugang zu solchen Spielen haben.
Das alles ist aber nicht das was H1 interessiert denke ich. Er würde gern wissen warum man Spaß daran haben kann virtuellen Dingen gewalt zuzufügen.
Vlt ist es noch komplizierter.
Wenn ich z.B. durchaus real auf einen Sandsack einschlage, geschieht das vermutlich auch irgendwie, um mich abzureagieren.
De facto füge ich aber einem Ding Gewalt zu, und zwar nicht nur virtuell.
Ist ein NPC oder der Avatar eines real lebenden Spielers (z.B. bei COD) ein virtuelles Ding, oder ist es die Personifizierung eines Menschen.
Solange ich imho zwischen Spiel und Realität unterscheiden kann, entsteht vlt kein Problem. Es könnte aber zum Problem werden, wenn z.B. Kinder das nicht können.
Grenzwertig wird es meiner Meinung nach auch für Erwachsene, wenn du in einem Spiel für das Töten mit einem stumpfen Esslöffel mehr Punkte bekommst als fürs Erschiessen.
Mer hale Pol
Wär ich ein Huhn, wär ich eine Legende
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Zitat von Cichorium Intybus
Hier reden ja wieder einmal nur Erwachsene und wie das eben bei uns Erwachsenen so ist, sind wir uns natürlich besonders sicher in all unserem Urteilen.
Wie sieht das denn vergleichsweise bei Kindern und Jugendlichen aus? Auch so uproblematisch, wie hier mehrfach behauptet?
Ich hab schon in der Kindheit GTA gespielt. Vom ersten Teil an, mit 9 Jahren oder so
Zitat von urphate
Es gibt ja auch noch Abstufungen.
Sieht man einmal von der Tatsache ab, dass du in einem Shooter einen Gegner virtuell töten musst, heißt das ja noch nicht, dass du exzessive Grausamkeit ausüben musst.
(ich weiß das klingt irgendwie falsch)
Es mag ja Spiele geben, die dich dafür belohnen, den Gegner auf besonders grausame Weise auszuschalten, die kenne ich aber nicht.
Bulletstorm ist ein Spiel, dass besonders kreatives töten belohnt. Ich habe auch sehr viel Freude daran, einzelne menschlein mit viel zu großen Sprengkörpern wegzublasen, als sie einfach zu erschießen. Raketenwerfer ins Gesicht, oder Bunkerbrecher, wenn das Spiel das zulässt
"Taucht ein in die Schönheit der deutschen Sprache. Ich tue das. Für mich sind Anglizismen ein No-Go"
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Prinzipiell stimme ich zu, dass die Gewalt in Spielen meist zu abstrakt ist, um sie auf die Realität zu übertragen, auch mit fortschreitender Grafik-Entwicklung.
Aber es gibt dann doch Ausnahmen.
Wer erinnert sich noch hier dran?
[Video]
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Zitat von urphate
Vlt ist es noch komplizierter.
Wenn ich z.B. durchaus real auf einen Sandsack einschlage, geschieht das vermutlich auch irgendwie, um mich abzureagieren.
De facto füge ich aber einem Ding Gewalt zu, und zwar nicht nur virtuell.
Ist ein NPC oder der Avatar eines real lebenden Spielers (z.B. bei COD) ein virtuelles Ding, oder ist es die Personifizierung eines Menschen.
Solange ich imho zwischen Spiel und Realität unterscheiden kann, entsteht vlt kein Problem. Es könnte aber zum Problem werden, wenn z.B. Kinder das nicht können.
Grenzwertig wird es meiner Meinung nach auch für Erwachsene, wenn du in einem Spiel für das Töten mit einem stumpfen Esslöffel mehr Punkte bekommst als fürs Erschiessen.
Es gibt mittlerweile mehrere Studien die Belegen das Gewalt in Videospielen nahezu keinen Einfluss auf Kinder haben.
https://www.derstandard.at/story/200...uss-auf-kinder
Great holy armies shall be gathered and trained to fight all who embrace evil. In the name of their gods ships shall be built to carry our warriors out amongst the stars and we will spread Origin to all the unbelievers.
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Zitat von ulix
Prinzipiell stimme ich zu, dass die Gewalt in Spielen meist zu abstrakt ist, um sie auf die Realität zu übertragen, auch mit fortschreitender Grafik-Entwicklung.
Aber es gibt dann doch Ausnahmen.
Wer erinnert sich noch hier dran?
[Video]
Ich erinnere mich daran, bin aber der Meinung, dass viel zu viel Wind um die Folterszene gemacht wurde. Ich habe dabei keine wirkliche Emotion gespürt. Bei Filmen und Serien ist das was anderes, aber da spielen ja auch echte Menschen mit. Außerdem gab es folterszenen in spielen schon vor GTA V, in timesplitters beispielsweise. Da war es aber, wie die ganze Story an sich, ziemlich albern gehalten
"Taucht ein in die Schönheit der deutschen Sprache. Ich tue das. Für mich sind Anglizismen ein No-Go"
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Zitat von Cagigawa
macht es einen Unterschied dabei, wie realistisch die Figuren sind.
In dem Artikel ist irgendein (abstraktes) Monster dargestellt.
Mer hale Pol
Wär ich ein Huhn, wär ich eine Legende
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Zitat von urphate
macht es einen Unterschied dabei, wie realistisch die Figuren sind.
In dem Artikel ist irgendein (abstraktes) Monster dargestellt.
Nicht wirklich.
Es soll aber einen unterschied machen ob es sich um Singleplayer, Koop oder Multiplayer handelt.
Hier gibt es durchaus Studien die Belegen das zu viel Multiplayer Shooter aggressiver machen sollen.
Was aber eher an dem schlechten miteinander in Onlinegames liegt und nicht am Spiel.
Great holy armies shall be gathered and trained to fight all who embrace evil. In the name of their gods ships shall be built to carry our warriors out amongst the stars and we will spread Origin to all the unbelievers.
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