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    Lehrling Avatar von Onix
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    [Ankündigung] Gothic Multiplayer Nordwind

    Nordwind


    [Bild: fftwnbv9prn.jpg]


    N
    ordwind ist ein persistenter Rollenspielserver der auf dem G2O Launcher basiert. Nach dem Start über Spine muss der G2OLauncher aus dem verknüpften Gothic-Ordner gestartet werden, der Server ist dann unter der IP-Adresse: 212.227.8.81:28970 zu finden.

    Auf Nordwind werdet ihr keine aus dem Grundspiel bekannte Karte vorfinden, sondern eine von Nordmar aus Gothic 3 inspirierte Spielwelt die zum erkunden und entdecken einlädt. Ihr solltet jedoch stets bedenken, dass an den steilen Klippen und in dunklen Schluchten schon manch Wagemutiger sein Leben gelassen hat. Schnell hat man sich verirrt oder dient der nächsten Bestie als Beute und zu allem Überfluss zehren Kälte und Hunger an euren Kräften. Vielleicht wäre es ratsamer den Pfaden zu folgen und den Schutz und Obhut jener zu suchen die schon seit Generationen diesem harschen Klima trotzen. Gerüchte die ihr vernommen habt berichten von einer Siedlung in dieser Region, einem Dorf, einer Gemeinschaft die sich selbst als Rabenclan bezeichnet und die stets auf der Suche nach neuen Raben sein soll, die bereit sind ihre Flügel auszubreiten...



    Features:

    • deutschsprachiger Rollenspielserver
    • neue von Nordmar aus G3 inspirierte Spielwelt
    • System zur Charakterregistrierung und individuellen Aussehensanpassung
    • System zur nachträglichen Charakteranpassung (/chareditor)
    • neue Musikstücke
    • Gespeichertes Inventar und Spielerposition
    • Enginekämpfe
    • Handelsfunktion
    • Lernpunktesystem für Attribute
    • Teachsystem für Waffenskills
    • Entfernungsbasiertes Chatsystem (Rufen,Flüstern,Emoten,Umgebungsemotes und OOC)
    • Zugang zur bespielbaren Fraktion,Rabenclan,durch RP
    • Handwerkssystem (Schmied,Bogner,Rüstungsbauer,Brenner,Alchemist,Koch)
    • System für den Erzabbau
    • System für den Fischfang mit eigener Animation (Speerfischen)
    • System zum Fällen von Bäumen und deren Weiterverarbeitung
    • System zum Erhalt von Tiertrophäen
    • Hungersystem mit zahlreichen Gerichten um den Hunger zu stillen
    • neben vielen aus G2 bekannten Items
    • auch selbst erstellte Skins
    • handliches Animationsmenü zur Charakterdarstellung und Auswahl von Gangarten (aufrufbar mittels G)
    • eigene Animationen (Geiselnahme,Anspringen,Pfeilherstellung uvm.)
    • entzündbare Feuerstellen
    • synchrone nachspawnende Monster
    • synchrone nachspawnende Kräuter und Pflanzen
    • synchroner Tag-/Nachtzyklus
    • eigenes Eventteam
    • dass die Spielwelt durch regelmäßige Events belebt


    Geändert von Onix (20.04.2020 um 03:17 Uhr)

  2. Beiträge anzeigen #2 Zitieren
    Held Avatar von Redmatix
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    Redmatix ist offline
    ist der server schon online?

  3. #3 Zitieren
    Falugify
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    Zitat Zitat von Redmatix Beitrag anzeigen
    ist der server schon online?
    Wohl nicht, wenn es eine Ankündigung ist
    Geändert von Falugify (28.07.2021 um 18:27 Uhr)

  4. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #4 Zitieren
    SumpfkrautOnline Avatar von Orange
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    Orange ist offline
    Etwas mager für eine Vorstellung.

  5. Beiträge anzeigen #5 Zitieren
    Waldläufer Avatar von Sheed90
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    Sheed90 ist offline
    Zitat Zitat von Orange Beitrag anzeigen
    Etwas mager für eine Vorstellung.
    Etwas ist gut, da steht quasi nichts. Kann man dem Link überhaupt trauen?

    Registriert: August 2019 - also gerade eben erst?
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  6. Beiträge anzeigen #6 Zitieren
    Serima Avatar von Fisk2033
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    Fisk2033 ist offline
    Zitat Zitat von Sheed90 Beitrag anzeigen
    Etwas ist gut, da steht quasi nichts. Kann man dem Link überhaupt trauen?

    Registriert: August 2019 - also gerade eben erst?
    Ja kannst du.

  7. Beiträge anzeigen #7 Zitieren
    Lehrling Avatar von Onix
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    Geändert von Onix (16.08.2019 um 09:24 Uhr)

  8. Beiträge anzeigen #8 Zitieren
    Abenteurer Avatar von Feron
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    Feron ist offline
    Freue mich auf die 2 Wochen, wo der Server online sein wird. Eskalon Online lässt grüßen

  9. Beiträge anzeigen #9 Zitieren
    General Avatar von Fred
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    Fred ist offline
    Zitat Zitat von Feron Beitrag anzeigen
    Freue mich auf die 2 Wochen, wo der Server online sein wird. Eskalon Online lässt grüßen
    Woran hats gelegen?

  10. Beiträge anzeigen #10 Zitieren
    Knight Commander Avatar von BugLuke
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    BugLuke ist offline
    Lebt es noch?

    Euer Forum scheint ja ei wenig aktiv zu sein. Nur warum kommt hier nichts bei rum?
    Zitat Zitat von meditate;
    Ich weiß auch nicht, warum man nicht dem amerikanischen system folgen sollte. da gibts für jede nation ghettos.
    Zitat Zitat von Flux
    BugLuke liefert Qualität



  11. Beiträge anzeigen #11 Zitieren
    Lehrling Avatar von Onix
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    Onix ist offline
    Wir haben mit unserer Spielerschaft kürzlich das Kapitel II unseres Projekts betreten.
    In dem Rahmen wurde die Spielwelt mit begleitenden Events erweitert.

    Grüße,
    NordwindOnline

  12. Beiträge anzeigen #12 Zitieren
    Ritter Avatar von Gregox
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    Gregox ist offline
    Ich kann ja auch, als momentan aktiver Startposten antworten.

    Der Server ist schon vor etwas weniger als einem halben Jahr gestartet.
    Leider sind dabei einige Startposten semi - aktiv gegangen oder ganz abgesprungen.
    Die Spieleranzahl schwankt zwischen 0 - 15 Spielern, aber vor allem abends ist fast der ganze Clan online.
    Das RP findet in einem Nordmarer Setting in einer Art Urzeit von Gothic an (keine Steinzeit, es spielt einfach viele Jahrhunderte früher). Nähere Infos gibt es im Forum.
    Die Map ist komplett handgecraftet, es gibt Features wie ein Animationsmenü, das mit G aufgerufen werden kann, aber auch viele mehr. Die meisten Bugs sind oder werden auch gefixed und es ist wunderbar atmosphärisch. Man fühlt sich wie in einem richtigen Nordmarer Clan, der sich auch wie einer verhält. Man muss sich seine Aufnahme verdienen und fleißig arbeiten, Gold spielt keine Rolle, es wird eher mit einem Händler aus dem Süden getauscht.
    Es gibt immer mal wieder sehr geile Events. Ich kann nur empfehlen, es sich einmal anzuschauen, wenn man eine Ahnung von RP hat und Bock auf ein richtiges Nordmar in G2 hat.
    Ansonsten gibt es auch viel mehr Synchronität als auf anderen Servern, was ich auch empfehlen kann. Und es lässt sich sehr leicht über Spine installieren. Wegen G2O könnt ihr aber nur mit dem Renderer 17.6 sicher spielen, über den Rest weiß ich nicht genau, vermutlich wird es wegen G2O nicht starten.
    Vielleicht sieht man sich mal! ^^

    (Wer mehr Fragen hat, kann sie gerne hier oder noch besser im Nordwind Forum richten. Und ja, die Seite ist sicher. :P )

  13. Beiträge anzeigen #13 Zitieren
    Lehrling Avatar von Onix
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    Onix ist offline

    Chroniken

    Was bisher geschah...

    In dieser Kapitelreihe werden durch kleine Kurzgeschichten die bisherigen Ereignisse des Servers Nordwind festgehalten. Die Texte stammen von Larok, einem aktiven Startpostenspieler, der das Projekt seit Anbeginn begleitet. Für Neugierige und Interessierte zum Nachlesen und als Erinnerung für unsere alten Hasen.

    Die Geschichten haben dabei nicht den Anspruch bis ins kleinste Detail so auf dem Server passiert zu sein. Sie geben vielmehr einen Einblick in die unterschiedlichen Themen, die die verschiedenen Kapitel der Servergeschichte geprägt haben.



    Kapitel 1 : Ein Hoffnungsschimmer in der Finsternis


    Welle um Welle brandete in die kleine Bucht herein und brach sich an dem kleinen sandigen Strandabschnitt. Ein kleines fest vertäutes Fischerboot schwankte knarzend an dem kleinen Holzanleger hin und her, sich bei jeder Welle etwas zur Seite neigend, um sich dann mit dem Rückfluss des Wassers wieder ächzend aufzurichten. Eisig war das Wasser, dass den Strand wieder und wieder überspülte, eisig kalt und dennoch voller Leben, wie hier und da herumliegendes Strandgut verriet: Reste von Wasserpflanzen, Muscheln und tote Fische fand man häufiger, doch in jüngster Zeit hatte das Meer auch andere Dinge an den kleinen Küstenabschnitt gespuckt.

    Ein voller Mond spendete den drei Gestalten ausreichend Zwielicht die kleine Bucht unter sich zu überblicken. Lange saßen sie hier schon zusammen und hingen jeder für sich ihren Gedanken nach, ehe einer von ihnen die Stille durchbrach:
    “So viele Menschen haben diese Höhlen seit Jahren nicht mehr gesehen…”
    Einer seiner Begleiter sah von dem Holzschaft auf an dem er gerade herumgeschnitzt hatte und warf diesen zu jenen die bereits vorher von seinen Händen bearbeitet worden waren:
    “Seit zwei Jahren nicht mehr… seit der Nacht des weißen Todes…”
    Eine beklemmende Stille legte sich über die kleine Gruppe und drohte das aufkeimende Gespräch im Keim zu ersticken:
    “Es sind Fremde. Sie verstehen nichts von unseren Bräuchen oder unserer Kultur, sie gehören hier nicht her.”
    Der Dritte im Bunde hatte das geräucherte Stück Fleisch gesenkt an dem er herumgekaut hatte. Er war ein stämmiger Mann mit breiten Schultern, dem man seine schwere Arbeit ansah.
    “Vor allem können wir sie kaum alle ernähren. Sie sind zahlreich und unsere Vorräte begrenzt…”
    Sprach der ältere Mann der das Gespräch begonnen hatte. Seine Haut war von der Sonne gebräunt und wettergegerbt.
    “So viel Fisch kann ich gar nicht aus dem Wasser ziehen um all diese Mäuler zu stopfen!”
    “Außerdem steht der Winter vor der Tür. Die Nächte werden länger und kälter.”
    Der drahtige Mann hatte sich das nächste Stück Holz gegriffen und befreite dieses mit seinem scharfen Messer erneut von Rinde.
    “Ihr könntet mehr jagen gehen.”
    Der Fischer sah mit hoffnungsvollem Blick zu dem schnitzenden Jäger rüber, doch jener schüttelte den Kopf:
    “Die Herden sind weitergezogen, tiefer ins Land hinein. Das was wir hier noch finden, sind jene die krank oder schwach sind. Schlechtes Fleisch… Den anderen zu folgen ist riskant…”


    [Bild: c7qe7lkontts5gba.png]


    Schweigen senkte sich erneut über die Gruppe, als plötzlich ein Heulen die Stille der Nacht durchbrach. Die Männer spannten sich unwillkürlich an, der Stämmige griff nach seiner Holzfälleraxt und zwei Augenpaare richteten sich fragend und unsicher auf den Jäger:
    “Nur ein Wolf auf der Suche nach seinem Rudel… vermutlich ist das auch weitergezogen.”
    Beschwichtigte dieser rasch mit ruhiger Stimme und die plötzlich spürbare Unruhe, die die Gruppe erfasst hatte legte sich wieder. Der Holzfäller nagte wieder an seinem Knochen herum, den er dann in weitem Bogen in die unruhige Flut schleuderte:
    “Wir können es uns nicht leisten sie alle durchzufüttern. Teilen wir unsere Vorräte bleibt dem Clan selbst nicht genug. Und wo sollen wir sie alle unterbringen? In den Höhlen ist jetzt schon kaum Platz.”
    “Der Häuptling lässt sie einen neuen Raum aus dem Fels schlagen.”
    Der Einwurf des Fischers entlockte dem Holzfäller einen kritischen Blick:
    “Ich glaube kaum, dass diese Trauergestalten in absehbarer Zeit mehr als eine Nische aus dem Felsen geschlagen haben… Der Häuptling sollte sie lieber davonjagen! Die meisten von ihnen werden den Winter ohnehin nicht überleben. Und dann sind ich und meine Leute wieder dafür verantwortlich das nötige Holz für Scheiterhaufen heranzuschaffen. Soll sich lieber die Bestie an ihnen sattfressen…”
    “Sag sowas nicht! Niemand verdient so ein Schicksal!”
    Mit diesen Worten und einem strengen Blick schnitt der alte Fischer dem Holzfäller das Wort ab, der nur resigniert die Schultern anhob und dann wieder vor sich hinbrütete. Der Jäger der den Disput verfolgt hatte sah noch einige male zwischen den beiden hin und her, ehe er sich wieder seinem Holzstück zuwandt, dass von seinem Messer weiter geformt wurde.
    “Die Fremdlinge sind Vorboten der Veränderung. Ihr Erscheinen hier kündet von schicksalshaften Ereignissen denen der Clan entgegensieht.”
    Eine vierte Gestalt war von dieser unbemerkt an die kleine Gruppe herangetreten. Sie war in ein lange Robe gehüllt und sah von einem der Männer zum anderen, zuletzt den Blick auf den Holzfäller richtend:
    “Veränderung ist nicht immer etwas Schlechtes. Manchmal muss Altes Platz machen um etwas Neuem den Weg zu ebnen. Und manchmal ist das Neue eine bessere Antwort auf altgediente Probleme… Vieles wird sich ändern, doch in dieser Änderung steckt auch Hoffnung. Hoffnung für den Clan, Hoffnung für jeden von uns.”
    Der Berobte sah noch einmal durch die Runde und setzt dann seinen Pfad fort, der ihn an der kleinen Gruppe vorbei und richtung Strand hinabführte, der langsam im Licht der aufgehenden Sonne besser zu erkennen war.

    Die Männer tauschten stumm Blicke untereinander aus, ehe sich der Holzfäller erhob und nach seiner Axt griff:
    “Wir werden viel Feuerholz und Kohle für die Esse brauchen.”
    Der Fischer sah fragend zu dem Holzfäller der seine Axt schulterte und dem bei dem Blick ein schmales Grinsen über die Lippen huschte. Mit der freien Hand zeigte er erst auf den Fischer und dann auf den Jäger:
    “Neue Fischspeere und viele Pfeilspitzen.”
    Mit diesen Worten wand er sich ab und ließ den Fischer und den Jäger zurück.
    “Du wirst den Neulingen zeigen müssen wie sie mit dem Fischspeer umzugehen haben. Vielleicht lässt der Winter ja noch ein wenig auf sich warten.”
    Der Jäger sammelte seine Pfeilschäfte auf und erhob sich ebenfalls:
    “Ich werde mit den anderen besprechen ob wir es wagen können den Herden zu folgen.”
    Mit diesen Worten ließ auch der Jäger den Fischer zurück, der seinerseits den Blick in richtung der über dem Meer aufgehenden Sonne richtete. Vielleicht gab es ja doch ein bisschen Hoffnung den Clan und seine Gäste durch den Winter zu bringen. Auf den wettergegerbten Gesichtszügen des alten Fischers deutete zumindest ein Lächeln an, dass er gerne darauf hoffen wollte.


    Fortsetzung folgt...


    Geändert von Onix (21.04.2020 um 16:37 Uhr)

  14. Beiträge anzeigen #14 Zitieren
    Lehrling Avatar von Onix
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    Chroniken

    Was bisher geschah...


    Spoiler:(zum lesen bitte Text markieren)
    In dieser Kapitelreihe werden durch kleine Kurzgeschichten die bisherigen Ereignisse des Servers Nordwind festgehalten. Die Texte stammen von Larok, einem aktiven Startpostenspieler, der das Projekt seit Anbeginn begleitet. Für Neugierige und Interessierte zum Nachlesen und als Erinnerung für unsere alten Hasen.

    Die Geschichten haben dabei nicht den Anspruch bis ins kleinste Detail so auf dem Server passiert zu sein. Sie geben vielmehr einen Einblick in die unterschiedlichen Themen, die die verschiedenen Kapitel der Servergeschichte geprägt haben.


    Kapitel 2 : Sieg oder Tod



    “Formation Halt!”
    Der Befehl war von rechts verkündet worden, wo der Verantwortliche des kleinen Schildwalls selbst in vorderster Reihe stand und versuchte die Ordnung in der Reihe zu halten.
    Dankbar für die kurze Verschnaufpause stützte der dunkelhaarige Mann den mannsgroßen Schild vor sich auf dem Boden ab. Trotz der Kälte rann ihm Schweiß über Stirn und Gesicht und schwer rang er nach Atem. Der große Schild war schwer und die Pfade und Wege, die der Angriffstrupp in dieser Nacht bereits hinter sich gebracht hatte, steil und tückisch. Die schweren Atemgeräusche, wie auch der Geruch von Schweiß ließen erkennen, dass die anderen um ihn herum nicht minder angestrengt waren. Von irgendwo hinter ihm konnte er ein paar Gesprächsfetzen aufschnappen, wie sich die Verantwortlichen berieten. Ihr Inhalt kümmerte ihn jedoch nicht weiter, war er doch zu sehr damit beschäftigt wieder zu Atem und Kräften zu kommen. Sein Blick wanderte kurz über die noch immer fremde Kulisse: schneebedeckte Berghänge, steile Felsklippen und kleine Schluchten zeichneten sich trotz der Dunkelheit ab, beleuchtet von einem hoch stehenden Mond und dem fahlen Zwielicht, dass der Schnee zurückwarf und alles in ein unwirkliches Licht tauchte.
    Eine der Jägerinnen drückte sich am Schildwall vorbei um dem Trupp als Späherin voraus zu eilen. Er sah ihr nach bis sie von der Dunkelheit verschluckt wurde und löste dann die verschwitzte rechte Hand vom Griff des Schildes um sie sich an der Kleidung trocken zu reiben. Dabei blieb sein Blick unwillkürlich an dem kurzen Stumpf des kleinen Fingers hängen:
    Der vergangene Winter war entbehrungsreich gewesen und der fehlende kleine Finger würde ihn auf immer daran erinnern. Eis und Kälte hatten ihren Tribut gefordert und als er mit dem tauben Finger endlich Hilfe gesucht hatte, war es nur noch möglich gewesen diesen zu entfernen um ihm den Rest der Hand zu retten….
    “Willst du einen Schluck?”
    Der Mann neben ihm hatte ihn aus seinen Gedanken gerissen und hielt ihm den Wasserschlauch entgegen. Mit einem dankenden Nicken griff er danach und nahm einen tiefen Zug von dem kühlen Nass, ehe er den Schlauch zurückreichen wollte.
    “Gib ihn weiter.”
    War die einzige Antwort die er erhielt und so reichte er den Schlauch an den Mann zu seiner anderen Seite weiter, der ihn seinerseits mit einer dankenden Geste entgegennahm.

    Ja der Winter war entbehrungsreich gewesen, aber er hatte die kleine Gemeinschaft auch zusammengeschweisst. Keiner war des Hungers wegen gestorben, obwohl die Vorräte manchmal knapp gewesen waren. Aber die Jäger hatten immer wieder Beute in die Höhlen geschleppt und viele fleissige Hände hatten geholfen Fisch auf den Teller zu bringen. Für den Clan schien es selbstverständlich, dass jeder zu Essen bekam, zumindest solange man sich nützlich machte und seinen Beitrag leistete.
    So war es wiederum für ihn selbstverständlich gewesen, dass er seine Hilfe angeboten hatte, als sich die Ereignisse zur einsetzenden Schneeschmelze überschlugen.
    Erst war ein Brandanschlag auf das einzige richtige Gebäude des Clans verübt worden und Tags darauf hatte sich die Kunde verbreitet, dass das Grab des Ahnherren des Clans geschändet worden war. Die Schuldigen für beides waren schnell ausgemacht, entdeckte man doch bei einem der Clansgäste Reste von Pech und einer Fackel. Im Angesicht des wutentbrannten Clanshäuptlings hatte dieser dann zugegeben ein Saboteur aus dem Nachbarclan zu sein, was ihm seinen davonrollenden Kopf eingebracht hatte. Und dann waren kurz darauf auch noch Angehörige des Clans verschleppt und getötet worden...
    “Formation Vorrücken!”
    Der neuerlich gebellte Befehl ließ ihn aus seinen Gedanken aufschrecken und den Schild wieder fest umfassen. Gemeinsam mit den Mitstreitern neben ihm setzten er sich im Gleichschritt in Bewegung, die Schilde abschirmend vor sich haltend. Ganz wie sie es in den letzten Wochen gelernt hatten bewegte sich der kleine Schildwall den Weg voran und bald war von allen Seiten wieder schwerer Atem und der neuerlich penetrante Schweißgeruch wahrzunehmen.
    Stoisch setzte der Vierfingrige einen Schritt vor den nächsten und vergaß im Gleichtakt der sich bewegenden Beine bald die Zeit. Es galt nur immer genug Kraft für den nächsten Schritt zu haben. Über schmale Pfade und Brücken schob sich der Trupp langsam vorwärts. Alleine hätte er sich längst verlaufen und niemals den Weg zurückgefunden. An manchen Stellen wurde der Pfad so schmal, dass die die Formation aufgelöst werden musste. Dann gingen nur zwei oder drei der Schildträger nebeneinander voran um die hinter ihnen folgenden abzuschirmen und sobald sich der Pfad wieder öffnete schlossen die übrigen Schilde wieder zu ihnen auf.
    Da entdeckte er über den Rand seines Schildes hin
    weg plötzlich einen entfernten Lichtschimmer. Ein ganzes Stück über ihnen an einer gegenüberliegenden Felswand flackerte ein Feuer im Wind. Offenbar war er nicht der einzige der diese Entdeckung gemacht hatte, denn leises unruhiges Gemurmel machte sich unter den Angreifern breit.
    “Haltet Schritt und Formation!”
    Kam sofort der mahnende Befehl von der rechten Seite und das Gemurmel verstummte wieder unter dem Gleichschritt der Männer, die Anspannung war aber weiterhin fast körperlich spürbar.
    Plötzlich tauchte ein Schatten aus der Dunkelheit vor ihnen auf, winkte sie eilig weiter und beim näherkommen erkannte er, dass es die zuvor entsandte Späherin war.
    “Der Weg ist bis zum letzten Anstieg frei. Keine Wachen mehr.”

    “Jetzt gilt es. Nehmt das Dorf!”
    Die Stimme des Clanshäuptlings war unverkennbar, tief, klar, deutlich und befehlsgewohnt. Ohne dass es weiterer Anweisungen bedurfte eilte der Schildwall voran, die nach ihnen folgenden Kämpfer abschirmend. Eine letzte Brücke neben der eine leblose Gestalt lag wurde genommen und dann stürmte der Trupp eine letzte Anhöhe hinauf. Vor ihm offenbarte sich dem Vierfingrigen das Bild einer kleinen Siedlung, einige Hütten erleuchtet vom Mond und Fackelschein, die Siedlung des Feindes…
    Des Bruders… die alte Clansgroßmutter, die stets in der Kochhöhle alle mit ihren Suppen, Eintöpfen und sonstigen Rationen versorgt hatte, hatte ihnen die Geschichte erzählt: Von einem geeinten Clan... von zwei rivalisierenden Brüdern deren Streit zur Spaltung des Clans führte… von Jahren der misstrauischen Koexistenz die ihren Höhepunkt im Raub des gemeinsamen Ahnherren und dem Tod ehemaliger Vettern fand…
    “Pfeile! Schilde hoch!”

    [Bild: afb5pngecfow7zt5.jpg]

    Der Befehl riss ihn schlagartig aus den Gedanken die ihm beim Anblick der kleinen Siedlung durch den Kopf geschossen waren und noch ehe er richtig nachdenken konnte hob er gemeinsam mit den Mitstreitern neben ihm den Arm um den Schild abschirmend vor sich und die Kameraden zu halten.
    In kurzer Abfolge wurde sein Schild von zwei Schlägen getroffen, die ihn fast aus dem Gleichgewicht brachten, doch drückten von hinten helfende Arme und Körper gegen ihn und hielten ihn aufrecht. Seine Hände und Arme schmerzten unter dem Aufprall, doch der Schild hielt dem Pfeilbeschuss stand.
    “Schilde öffnen!”
    Eine Vorwärtsbewegung der Arme der Schildträger öffnet den Wall und nun erwiderten die eigenen Leute den Pfeilhagel auf die gegnerischen Schützen. Schmerzensschreie und Alarmrufe waren die Antwort.
    “Schilde schließen!”
    Die Schilde wurden wieder in die schützende Ausgangsposition bewegt und vereinzelt hörte man einen dumpfen Aufprall von einem noch erwiderten Pfeil. Das Sirren von Bogensehen hinter und neben ihm verriet, dass die eigenen Schützen weiter über den Schildwall hinweg oder an diesem vorbei feindliche Schützen ins Visier nahmen.
    “Formation vorrücken!”
    Die Stimme des Verantwortlichen klang klar und deutlich über den Tumult vor ihnen hinweg und der Schildwall setzte sich wieder, auf die Siedlung vorrückend, in Bewegung. Vereinzelt sprangen Gestalten aus den Schatten der Häuser und rannten mit erhobenen Waffen auf den Schildwall zu.
    “Schilde öffnen!”
    Erneut öffnete sich der Wall und zwischen den Schilden hindurch wurden die Heranstürmenden von Pfeilen niedergestreckt, so dass keiner überhaupt den Schildträgern nahe kam. Dann lag eine plötzliche Stille in der Luft.

    “Für das was du unserem Ahnherren angetan hast wirst du sterben Haldor! Tötet diese verdammten Grabschänder! Lasst keinen Keiler am Leben! Sieg oder Tod!”
    Die dröhnende Stimme des Häuptlings durchschnitt die Stille und beendete das Schicksal des Schildwalls und das eines Clans...
    Den Kampfschrei des Häuptlings aufnehmend warfen die Angreifer ihre Schilde zu Boden, Äxte und Schwerter wurden stattdessen gezückt. Auch der Vierfingrige riss, während er in das Gebrüll einfiel, die Axt vom Gürtel die er einige Tage zuvor erhalten hatte. Sich ihrerseits Mut zurufend aber mit verwirrten Blicken stürmten weitere Verteidiger zwischen den Hütten hervor um von den Angreifern attackiert zu werden und bald mischte sich das Blut von Brüdern im weissen mondbeleuchteten Schnee Nordmars.



    Fortsetzung folgt...
    Geändert von Onix (21.04.2020 um 16:34 Uhr)

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    Chroniken

    Was bisher geschah...

    Kapitel 3: Ehre den Toten



    Wellen brachen sich in der kleinen Bucht, das salzige Wasser überspülte den Strandabschnitt und zog sich wieder zurück, ließen dabei das kleine altersschwache Boot hin und her wiegen. Ein vertrauter Anblick für die Gestalt die oben auf der Klippe stand und mit ein wenig Wehmut über die Szenerie blickte.
    Sie hatten guten Jahre hier verbracht und selbst ihm, der seine Wurzeln anderswo hatte, war dieser Ort zur Heimat geworden. Der Gedanke ließ ihn grübeln. Was ist Heimat? Der Ort an dem man geboren wird? Oder jener den man sich später aussucht? Und was wenn man diesen Ort, den man sich zur Heimat erkoren hat, fernbleiben muss?
    Sein Blick schweifte vom Strand hinüber zu der verlassenen Schmiede und zum Eingang der Höhle die ihm und seinem Clan so viele Jahre lang Schutz geboten hatte. Unwillkürlich setzt sich seine Füße in Bewegung, ließen ihn das aufgegebene Holzfundament passieren, die kleine Stiege zur überdachten Schmiede hinaufgehen. Die Reste in der alten Esse waren längst erkaltet und auch sonst war alles von Wert und Nutzen ins Landesinnere gebracht worden. Ein ähnlicher Anblick bot sich ihm als seine Schritte ihn weiter in die Höhle führten. In der Vorhöhle standen noch einige altersschwache Kisten mit wertlosem Inhalt und in der Haupthöhle war kaum mehr geblieben als die Wandmalereien. Ein paar Momente betrachtete er diese nachdenklich und rief sich ihre Bedeutung in Erinnerung.
    Die Geschichte ihres Ahnherren, sein Sieg über den weissen Tod, die Gründung des Elderclans, sowie die Gaben die der Ahnherr den Menschen gemacht hatte. All dies war in den einfachen Wandmalereien verewigt worden und führte auch Generationen später jedem Clanmitglied ihre Herkunft und das Wesentlichste ihrer Gemeinschaft vor Augen. Diese Wandmalereien sollten noch ihren Weg ins Landesinnere finden, dorthin wo der Clan nun seine neue alte Heimat für sich beansprucht hatte. War das schon seine Absicht gewesen als sie losgezogen waren die Knochen des Ewigen zu bergen?
    Diesem Gedanken nachhängend betrachtete er die Malerei an der Wand als er plötzlich aus seinen Gedanken gerissen wurde.
    “Häuptling Halvar?”
    Er wand den Blick zur Seite und sah sich einem verhältnismäßig junge dunkelhaarigen Burschen gegenüber. Er war erst kürzlich dem Clan beigetreten, einer derer die ihren Pfad vor dem ereignisreichen Winter zu ihnen gefunden und sich während diesem bewährt hatte. Inzwischen war er dem Clan eine echte Stütze und Hilfe geworden. Als Holzfäller und Baumeister hatte er seit seiner Aufnahme viel Verantwortung übernommen.
    “Was gibt es mein Junge?”
    “Ich wollte dir nur bescheid sagen, dass wir die Bäume geschlagen haben und zum Strand geschafft haben. Wir binden noch die Stämme zusammen, schichten das Holz auf dem Floss auf und dann wären wir bereit.”
    Der Häuptling nickte langsam während er den jungen Holzfäller nachdenklich betrachtete:
    “Bettet die Toten auf dem Holz wenn ihr soweit seid. Aber achtet auf den nötigen Respekt. Ich komme dann dazu.”
    Der Holzfäller nickte und wandt sich wieder aus der Höhle, den Häuptling grübelnd zurück lassend:
    Nein! Das war anfänglich nicht seine Absicht gewesen… Aber als er nach dem erfolgreichen Angriff durch das Dorf seiner Geburt gegangen war, waren Erinnerungen in ihm aufgestiegen: Wie er als kleiner Junge hier im Dorf gespielt hatte, von Geschichten denen er am Lagerfeuer oder in der Clanshöhle mit offenem Mund gelauscht hatte, wie sein Vater ihn und den großen Bruder im Bogenschießen unterwiesen hatte und wie sie ihre Fähigkeiten später an der Zielscheibe, aber auch auf dem Kampfplatz und nicht zuletzt beim Buhlen um die Gunst der Mädchen im Dorf gemessen hatten…
    Als er dann das Dorf verlassen und von dem Angriff, den er selbst befohlen und ausgeführt hatte, geschliffen hatte daliegen sehen, war ihm klar gewesen, dass er diesen Ort, seine Geburtsstätte und Heimat, für sich und seinen Clan beanspruchen musste. Zu wichtig war dieser Ort, zu wichtig für den Clan und seine Geschichte, zu wichtig für ihn persönlich. Und mit dem Sieg über seinen Bruder, dessen Bestrafung für sein schändliches Tun, hatte dieser auch jedes Recht verwirkt hier zu leben und zu herrschen. Jetzt war es an ihm, den Clan an diesem Ort in eine bessere Zukunft zu führen…
    Er nickte entschlossen und wand sich brüsk von der Wandmalerei ab, seine Schritte führten ihn wieder hinaus aus der alten Clanshöhle zur Klippe von der aus er die Vorbereitungen am Strand beobachteten konnte. Das Floss war fertiggestellt und Brennholz darauf aufgeschichtet worden. Gerade waren die Clansmitglieder dabei nacheinander drei Leichen auf das Holz zu betten.
    Einer von ihnen war ihm unbekannt, ein Fremder der erst kurz vor dem Angriff zu ihnen gestoßen war und bereitwillig an ihrer Seite aber in den Kampf gezogen war. Während der Kämpfe hatte er schwere Wunden davongetragen und später trotz Bemühungen der Heiler verblutet. Nun würde er seine Reise zu den Ahnen an der Seite von zwei Clansbrüdern antreten, die beide im Verlauf der Kampfhandlungen gestorben waren...
    Augenblicklich hatte er das Bild wieder vor Augen. Wie er mit seinen Getreuen die letzten Verteidiger seines Bruders überwunden hatte und ihn dort in der Haupthalle gestellt hatte. Einer der nun Toten war dort gewesen, mit einem Messer am Hals, dass ihm vom letzten Getreuen seines Bruders an die Kehle gehalten worden war. Die Aufforderung war unmissverständlich gewesen, sie hätten sich zurückziehen sollen oder die Geisel würde sterben. Er hatte in diesem Moment eine Entscheidung fällen müssen, eine die über das Leben oder den Tod eines der Seinen entschied, eine Entscheidung wie sie nur ein Häuptling zu fällen hatte.

    [Bild: ii99jbd3oc3upufk.png]

    Schwermütig verfolgten seine Augen, wie der leblose Körper mit der durchgeschnittenen Kehle auf das Floss gebettet wurde. Ein Tuch war ihm um den Hals gelegt worden um die tödliche Wunde zu verbergen. Der Leichnam wurde neben den anderen beiden auf dem Floss aufgebahrt und zuletzt wurden dem Toten die Hände über seinem geliebten Bogen gefaltet. Ein prall gefüllter Köcher mit Pfeilen wurde ihm auf den Schoss gelegt, auch im Reich der Ahnen sollte er jagen können und sein Kunst weiterleben lassen.
    Während der Häuptling seinen Gedanken nachhing hatte er nicht bemerkt, wie die Blicke der Versammelten am Strand sich zu ihm hinauf gehoben hatten. Es war an ihm die Gefallenen auf ihre letzte Reise zu schicken und schweren Herzens schritt er den Weg zum Strand hinab um vor dem versammelten Spalier neben das Floss zu treten. Nach einigen Momenten der andächtigen Stille hob er die Stimme:
    “Wir sind heute hier um drei tapfere Männer zu ehren. Sie sind im Krieg gegen den Keilerclan gefallen. Zwei von ihnen waren unsere Stammesbrüder.
    Einer ein kühner Jäger, der schon so manchem Monster das Fell über die Ohren gezogen hat. Der andere ein Holzhauer, von einfachem Gemüt. Er war ein nutzloser Säufer, aber er war einer von uns…
    Sie wurden feige und hinterrücks im Walde von Schergen des Keilerclans überfallen und gefangen genommen. Grausam wurden sie über Tage hinweg gefoltert, doch sie haben kein Wort preisgegeben.”
    Er schwieg kurz und atmet einige male tief durch ehe er fortfuhr, sein Blick über die versammelte Clansgemeinschaft wandern lassend:
    “Der Dritte war ein Fremder aus den Bergen, der Seite an Seite mit uns gekämpft und sein Leben für den Sieg gegeben hat. Sein Name ist unbekannt und dass wir Fremde so ehren ist selten. Doch er ist nach dem Vorbild eines wahren Kriegers furchtlos in die Reihen der Feinde geprescht und soll uns allen ein Beispiel sein.
    Wir werden ihrer nie vergessen.
    Lasst los und schickt sie auf die Reise.”
    Mit einer Geste deutete er den beiden Männern die das Floss flankierten, dieses ins Meer zu schieben und kräftige Arme schoben das Floss mit den drei Leichen in die Fluten, wo es bald von der Strömung mitgetragen wurde.
    In stiller Andacht verfolgte die Gemeinschaft wie das Floss aufs Meer hinaustrieb. Es bedurfte nur eines knappen Winkens mit der Hand seinerseits und die Jägerin mit dem gezückten Bogen senkte ihren Pfeil in die ihr hingehaltene Fackel. In fließender Bewegung hob sie den Bogen, zog die Sehne zurück und ließ den Brandpfeil fliegen, der zielsicher seinen Weg nahm.
    “Für uns ist es der Sonnenuntergang, für sie aber ein Anfang.
    An ein fernes Ufer werden ihre Seelen getragen.
    Dort werden sie mit dem Ewigen jagen.”
    Es dauerte nur wenige Augenblicke und das Floss stand in Flammen. Das Feuer verzehrte Holz und Fleisch während es dem Horizont entgegentrieb, die Lebenden in stiller Trauer am Strand zurücklassend...

    [Bild: q84ptjgzj7ngjrqm.png]

    Fortsetzung folgt...

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    Kapitel 4: Schrecken der Finsternis



    Es war eine wolkenverhangene Nacht und nur hin und wieder riss die Wolkendecke auf und ließ den Mondschein die schneebedeckte Szenerie bescheinen. Der frisch gefallene Schnee aber reichte aus um das wenige Mondlicht einzufangen und zu reflektieren, alles in eine unwirklich erscheinende Schattenwelt tauchend.
    Nahe einer Klippe kauerte eine bullige Gestalt, die den Blick starr auf einige wenige flackernde Feuer in der Finsternis gerichtet hatte. Schon seit die letzten Sonnenstrahlen den Boden berührt hatten saß er hier und hielt den Blick beobachtend auf die kleine Siedlung an der Felsklippe gerichtet. Wo die letzten Sonnenstrahlen vor einigen Stunden noch die Umrisse einiger Gebäude gezeichnet hatte, sah man nun nur noch vereinzelt flackernde Feuer. Doch auch ohne das Licht der Sonne hatte er sich die Anordnung und Beschaffenheit der Gebäude gut eingeprägt.Als der Mond sich erneut durch die Wolkendecke kämpfte warf er im fahlen Zwielicht einen letzten Blick auf das Holzstück in seinen Händen.Eine einfache Wegbeschreibung, der Ansatz einer Karte war darauf zu erkennen, der Pfad den er in den letzten Tagen ausgespäht hatte.


    [Bild: n9fzn6ktkipyfcvv.jpg]


    Dieses Holzstück würde ihm Ehre und Respekt einbringen wenn er es dem Bluthund übergeben hatte. Doch das war ihm tatsächlich weniger wichtig als zu wissen, dass die Mörder seiner Brüder damit zur Rechenschaft gezogen werden würden. Er hatte beobachten müssen wie sie im Kampf gegen die Dorfbewohner gefallen waren. Selbst zu weit entfernt um ihnen beistehen zu können, eine schroffe Felswand zwischen sich und dem Kampfplatz hatte er hilflos dabei zusehen müssen und alleine malte er sich keine Hoffnung aus die Mörder seiner Brüder zur Rechenschaft zu ziehen. Doch der Bluthund hatte die Mittel und er wäre sicher hoch erfreut Kenntnis über den Weg zu der kleinen Siedlung zu erhalten den er in den letzten Tagen bis ins Detail ausgespäht hatte.

    Es war Zeit aufzubrechen, die Finsternis der Nacht würde ihm den nötigen Schutz vor neugierigen Augen gewähren.
    Ruckartig erhob sich die Gestalt und setzte sich mit großen Schritten in Bewegung, in raschem Tempo einen Schritt vor den anderen setzend. Bald gab es nur noch Felsen und Bäume die an ihm vorbei zogen während er seinem Pfad über die verschlungenen Bergpfade folgte.
    Eine plötzliche Bewegung in den Schatten vor ihm ließ ihn mitten im Schritt innehalten. Sein Atem ging schnell, doch fühlte er sich durch den bisher zurückgelegten Weg nicht müde. Er war schon immer ein ausdauernder Läufer gewesen und seine Sinne waren scharf wie eh und je.
    Abwartend wanderte sein Blick umher, er konnte die Gefahr förmlich spüren die da vor ihm in den Schatten lauerte. Wieder huschte ein Schatten durch sein Blickfeld und bestätigte den Verdacht der ihn bereits beschlichen hatte.
    Er trat einige Schritte zurück und mit dem Rücken zu einer Felswand, mit raschen Griffen zog er eine Fackel vom Gürtel und hatte die mit ebenso raschen Handgriffen entzündet. Als er die Fackel anhob konnte er die zurückweichenden Schatten am Lichtrand des Fackelkreises ausmachen. Ein knappes Dutzend Augenpaare über fast ebensovielen gefletschten Lefzen spiegelten das Licht seiner Fackel wider, die er drohend erhoben hatte.
    Wölfe, mindestens zehn Tiere, einige ein grollendes Knurren ausstoßend, andere beobachteten ihn nur während sich in ihren dunklen Augen der Schein seiner Fackel spiegelte. Das Alphatier hatte er schnell ausgemacht, ein großer kräftiger Wolf mit schneeweißem Fell, dass unter anderen Umständen eine ehrwürdige Jagdtrophäe gewesen wäre. Aber dafür war nun keine Zeit, er musste schnellstmöglich weiter, so viel Wegstrecke wie möglich hinter sich bringen, solange die Nacht noch anhielt.
    Er war lange genug Jäger um zu wissen was nun folgen würde. Ein Tier aus der oberen Rudelhierarchie würde den ersten Angriff ausführen, seine Verteidigung auf die Probe stellen...
    Während er die Fackel drohend erhoben hielt begannen einzelne Tiere aus der Schar auszubrechen und ihn zu umkreisen, während andere Tiere weiter bedrohlich knurrten um seine Aufmerksamkeit gefangen zu halten.
    Er nahm die Bewegung mehr aus dem Augenwinkel wahr, als dass er sie wirklich kommen sah, aber als plötzlich von links etwas heransprang wusste er, dass es sich dabei um den ersten Probeangriff handeln musste. Muskeln spannten sich unter Fell und mit einer plötzlichen Bewegung drehte er sich nach links und wischte mit einem ruckartigen Rückhandschlag den heranfliegenden Schatten zur Seite. Einem erschrockenen Aufwinseln folgte das Geräusch eines dumpfen Aufschlagens im Schnee.
    Für einen Moment herrscht gespenstisch Stille, selbst das Knurren der anderen Tiere setzte einen Moment aus und er drückte den Rücken durch und richtete sich zu seiner vollen Größe auf. Das Rudel schien durch diese Demonstration seiner Stärke verunsichert, viele begannen wieder zu Knurren und die Lefzen zu fletschen, doch hier und da wichen einzelne Tiere nun auch zurück und suchten den Abstand zu ihm zu vergrößern.
    Drohend hob er die Fackel an, doch noch ehe er weitere Drohgebärden folgen lassen konnte schob sich das große schneeweiße Alphatier knurrend an den anderen vorbei. Mit respektvollem Abstand aber die fingerlangen Lefzen offenbart begann es ihn zu umkreisen. Langsam folgte sein Blick der mächtigen Gestalt des Tieres und er war froh um die Felswand in seinem Rücken, die das Tier nach einigen Schritten zwang seine Bewegungsrichtung zu ändern.
    Die anderen Tiere hielten respektvoll Abstand, knurrten jedoch weiter und zeigten die gelben Zähne mit denen sie auch immer wieder in seine Richtung schnappten. Einen Moment als er diesen Drohgebärden zu viel Aufmerksamkeit schenkte, sah der Rudelalpha wohl als seine Chance an. Mit einem kräftigen Sprung überwand das Tier den Abstand zwischen sich und seiner Beute und versuchte nach seinem ungeschützten Hals zu schnappen.
    Doch erneut siegten die Reflexe des Jägers und noch ehe sich die kräftigen Kiefer in seinem Fell versenken konnten fuhr die Pranke mit der Fackel herab. Knirschend brachen Holz und Knochen als der brennende Fackelkopf den Schädel des Wolfes zertrümmerte und nur Augenblicke später stach dem Jäger der Geruch von versengtem Fell und Fleisch in die Nase. Tief zog er den Geruch seines Sieges ein, ehe seinen Lippen ein martialischer Schrei entfuhr.
    Nach dieser zweiten Demonstration seiner Stärke, dem schlagartigen Tod ihres Alphatieres, hätte es keiner weiteren Drohgebärde bedurft um das Rudel von seiner vermeintlichen Beute abzubringen. Doch der wilde Schrei ließ die Tiere nun aus ihrer Starre hochschrecken und eilig das Weite suchen. Nur Augenblicke später zeugten von der nächtlichen Konfrontation nur zwei leblose Gestalten die zu Füßen des brüllenden Orks lagen.

    [Bild: fx2pnllcnnpo68y0.png]

    Er war König in diesem Jagdrevier! Nicht einmal seiner Axt hatte es bedurft sich dieser haarigen Würmer zu entledigen! Kein Tier würde sich dem größten aller Jäger in den Weg stellen und bei einer solchen Begegnung mit dem Leben davonkommen!
    Sein markerschütterndes Gebrüll trug die Kunde von seinem Sieg durch die felsigen Täler, ein jeder nächtlicher Jäger sollte sich gewahr sein, dass man sich ihm nicht in den Weg stellen sollte.
    Einen Moment lang lauschte er der Stille die auf sein Gebrüll folgte, doch niemand schien sich seiner Herausforderung gewachsen zu sehen und so machte der orkische Jäger den Rücken wieder krumm und sank zu seiner gewöhnlichen Größe zusammen. Die großen Pranken warfen die zerstörte Fackel zur Seite, ehe er seinen Pfad wieder aufnahm, der ihn weiter die Bergpfade entlang führte. Seine weit ausholenden Schritte ließen den Schnee unter seinen Füßen knirschen und immer wieder hörte er ein Knacken im Gebüsch wenn Tiere aufgeschreckt von seinem geräuschvollem Kommen das Weite suchten.
    Niemand würde es in dieser Nacht noch wagen sich ihm in den Weg zu stellen! Er hatte seine überlegene Stärke und Geschicklichkeit zum Ausdruck gebracht und niemand…
    Sein Fuß verfing sich plötzlich und ehe er sich versah landete er bäuchlings im Schnee. Mit einem wüsten orkischen Fluch auf den Lippen rappelte er sich wieder hoch und hätte beim Anblick der Wurzel die er im Dunkeln übersehen hatte fast laut losgelacht.
    Er erschlug Bestien mit bloßen Händen nur um dann über eine Wurzel zu stolpern! Wie hatte sein Vater immer gesagt? Hochmut ist der Pfad des Sterbenden. Diese unrühmliche Wendung würde er in seinem Bericht besser verschweigen.
    Mit einigen Faustschlägen klopfte er sich den den Schnee aus dem Fell um dann seinen Pfad etwas langsamer fortzusetzen. Der Mond schenkte seinen Augen mehr als genug Licht und sich der Weisheit seines Vaters erinnernd achtete er nun auch mehr darauf wohin er seine Schritte setzte um nicht wieder mit dem Gesicht im Schnee zu landen.
    Dennoch kam er nur wenige Schritt weit, ehe er erneut ins Straucheln geriet, diesmal gelang es ihm jedoch seinen Fall mit den Händen abzufangen. Wüst fluchend ob seiner Ungeschicklichkeit wollte er sich schon wieder auf die Beine kämpfen, als er der Bewegung an seinem Fuß gewahr wurde. Ruckartig senkte er den Blick und sah im fahlen Zwielicht wie sich etwas um sein Bein herum bewegte.
    Noch ehe er einen rechten Gedanken fassen konnte hatte er die Axt hervorgerissen und hackte nach dem was dort sein Bein umschlungen hielt. Die scharfe Schneide durchtrennte ohne nennenswerte Widerstand was ihn da gepackt hatte und er kam mit einem erschrockenen Keuchen wieder auf die Füße. Sein Nackenfell sträubte sich und urplötzlich schlugen all seine Sinne Alarm. Er konnte die tödliche Bedrohung die ihn umgab fast schon körperlich spüren, aber der herumfliegende Blick offenbarte nichts als Bäume, Astwerk und Gestrüpp. Er zwang seinen raschen Atem zur Ruhe und kämpfte damit auch die in ihm aufsteigende Angst und Panik nieder.
    Seine Umgebung weiter nervös im Auge behaltend bückte er sich nach dem, was zuvor von seiner Axt so mühelos durchtrennt worden war. Er bekam Wurzelwerk zu fassen, leblos und starr lag es in seiner Hand während er es betastete und betrachtete.
    Hatten ihm seine Sinne einen Streich gespielt? Noch vor wenigen Augenblicken hatte er geglaubt Bewegung an seinem Fuß wahrzunehmen, als habe etwas nach seinem Bein greifen und ihn festhalten wollen…
    Er warf das tote Holzwerk zur Seite und ließ den Blick wieder wandern. Das Gefühl der Gefahr war nicht gewichen, doch konnte er nirgends etwas erkennen was eine Gefahr für ihn hätte darstellen sollen. Die Axt verblieb schlagbereit in der Hand während er nun langsam einen Schritt vor den anderen setzte.
    Nur zwei waren es, dann schien der Boden unter seinen Füßen förmlich zu explodieren. Etwas schlang sich erneut um seine Füße und hielt diese mit erbarmungslosem Griff fest umschlungen. Von einem Moment auf den anderen war die Panik wieder da und er liess erneut die Axt nach unten fahren um abzuwehren was ihn da zu packen versuchte.
    Doch als habe sein unsichtbarer Gegner diesen Zug bereits vorhergeahnt schlang sich auch plötzlich etwas um seinen Arm, erst jenen mit der Axt und Momente später um seinen anderen. Unter Aufbringung all seiner Kraft stemmte er sich gegen den Griff der ihn umschlungen hielt, doch je mehr er sich wehrte so erbarmungsloser schien dieser zu werden. Er spürte wie sein Haut aufplatzte und das darunterliegende Fleisch zerquetscht wurde, erst an den Beinen, kurz darauf an den Armen. Wie ihm die rettende Axt aus der Hand gequetscht wurde. Schmerzerfüllt brüllend spürte er wie sich der Griff seine Beine hinauf wandt, seine Hüfte, den Bauch und den Brustkorb packte und auch hier mit erbarmungslosem Druck das Leben aus seinem Leib zu quetschen begann. Keuchend und winselnd wurde ihm die Luft aus der Lunge getrieben als der Griff um seinen Brustkorb an Kraft zunahm. Er spürte wie sein Fleisch zerquetscht wurde, seine Knochen kackten und begannen zu bersten. Tränen wurden aus seinen Augen herausgedrückt, ehe der unbekannte Angreifer auch diese erreichte. Brüllend erlosch sein Augenlicht als sich ihm etwas mit grausamem Druck in die Augenhöhlen bohrte: “Varrash!”
    Der Geist! Der Geist des Waldes war über ihn gekommen! Märchen! Gruselgeschichte! Schrecken! Tod!
    Das letzte was der Ork wahrnahm war ein unsagbar lautes, knirschendes Bersten in seinen Ohren als sein Schädelknochen brach...

    Kein lebendes Wesen wurde Zeuge davon als der zerquetschte leblose Orkkörper von den Wurzeln unter die Erde gezogen wurde. Als die Morgensonne über der Bergen aufging zeugte nur noch leicht aufgewühlter Boden und frisch darauf gefallener Schnee davon, dass hier jemand aus dem Leben gerissen worden war, dessen verwesender Körper nun unter Schnee und Erde begraben lag.
    Mit ihm sollte ein einfacher Holzstich verrotten, der den Pfad zu einer kleinen Siedlung am Rande einer Felsklippe aufgezeigt hatte....


    Fortsetzung folgt...


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