Mit der 'heilen Welt von 2077' ist das so eine Sache. Das Amerika des Jahres 2077 zeigt/e starke faschistische Tendenzen, wie man sie eigentlich u.a. nur vom dritten Reich her kennt.
Alleine die Vault-Experimente wurden im geheimen von der US-Regierung finanziert und beauftragt, welche bereits
plante Amerikas Führungsriege und Großindustriellen mit einen Raumshuttle auf einen neu entdeckten Planeten überzusiedeln, während der Rest der Menschheit im vorhergesehenen/ geplanten Atomkrieg aussterben sollte, und, mit besagten Experimenten
an der eigenen Zivilbevölkerung, alle eventuellen Probleme für Amerikas-Elite während des Raumfluges zur rechtzeitigen Behebung erfassen wollte.
Und auch das F.E.V. sollte genutzt werden um die gesamten US-Armee in Supermutanten, auch gegen den Willen der Soldaten, umzuwandeln um so den verlorenen Boden im Krieg gegen China wieder gut zu machen.
Inwiefern die Zivilbevölkerung von dem Machenschaften der Regierung und Industrie etwas mitbekommen hat ist natürlich interpretationsfähig. Aber auch hier lässt sich sagen, dass eine Bevölkerung, die u.a. es als normal betrachtet dass Testpersonen beim Test von Gebrauchswaren verstümmelt werden oder sogar sterben, so dass ein Präsentkorb des verantwortlichen Gebrauchswarenhersteller als Entschädigung ausreicht, und auch
keinerlei moralische Bedenken hat dass Robco Gehirne von ihren Mitmenschen für sein Robohirne nutzt, nicht unbedingt mit einer guten Moral ausgestattet bzw. empathiefähig sind.
Nicht dass es im kommunistischen China des Jahres 2077 besser gestellt war. Die 'Roten' verkörperten jedes Klischee welches Hollywood während des kalten Krieges an kommunistischen Bösewichten in Filmen präsentierte. So dass man auch hier sagen kann, dass Mütter, ohne mit der Wimper zu zucken, auf eine Befehl hin ihre eigene Kinder erschlossen hätten.
So dass, trotz der idyllischen Bilder einer heilen Welt im Prolog von FO 4, UND Prestons verklärten Vorstellungen vom Vorkriegsamerika
(was würde ich dafür geben ihn in eine Zeitmaschine stecken zu können, und ihn zu zeigen WIE das Vorkriegsamerika, das er wieder aufbauen will, WIRKLICH war ), die Welt unmittelbar vor den Atomkrieg bereits grauenhafte Züge auch für die Zivilbevölkerung zeigte, die wahlweise in Ignoranz, Todesangst, Ethik/Morallosigkeit, oder Faschismus dahin vegetierte.
Der Protagonist in FO 4
wird daher
weit weniger Probleme haben sich mit der Brutalität des Nachkriegsamerikas auseinander zu setzen als unsereins.
Zudem es noch einen weiteren großen Unterschied macht, ob der Protagonist in FO 4 selber dann die Juraabsolventin ist, die eine Karriere als Anwältin anstrebt/e, oder doch der Kriegs-Veteranen und Ex-Soldat. Besonders letztere sollte durch ein hörbares Feuergefecht in den Straßen keine Angst oder gar Unsicherheit verspüren. Immerhin WAR er bereits während des Krieges in der Hölle
(und kann vom Glück reden, dass er rechtzeitig aus den Dienst entlassen wurde, bevor die US Regierung ihren Plan fasste alle Soldaten gewaltsam in Supermutanten zu verwandeln.).