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Umfrageergebnis anzeigen: Wer hatte hier die Nase vorn?

  • Niederlande (John Irenicus)

    5 100,00%
  • Schweden (Ajnif)

    0 0%
 
Teilnehmer
5. Du darfst bei dieser Umfrage nicht abstimmen
Ergebnis 1 bis 15 von 15
  1. Beiträge anzeigen #1 Zitieren
    Deus Avatar von Laidoridas
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    Laidoridas ist offline

    [Speedbattle]Niederlande (John Irenicus) vs. Schweden (Ajnif)

    Zwölf Uhr mittags. High Noon. Welche bessere Uhrzeit könnte es geben für einen knallharten Speedbattle-Shootout, bei dem die Colts nur so um die Wette qualmen werden? Noch dazu einen, bei dem zwei KontrahentInnen aufeinandertreffen, die sich tatsächlich zum allerersten Mal im Duell gegenüberstehen? Vielleicht eine, bei der den beiden nicht in spätestens anderthalb Stunden die Mägen knurren würden (falls nicht ein hastig heruntergewürgtes 15-Minuten-Mahl auf dem Tagesplan stehen sollte), aber solche erschwerten Bedingungen machen unseren Speedbattle-Sport ja gerade erst so reizvoll!

    Und wen haben wir da nun heute im großen Mittagsduell? Auf der einen Seite den erfahrenen Duellanten John Irenicus, der zum Zirpen der Grillen leise die Melodie der niederländischen Nationalhymne vor sich her summt.

    Und auf der anderen Seite: Die von Qual und Krankheit gezeichnete, aber umso gnadenlosere Schwedin Ajnif, die auf einer Mundharmonika die schwedische Nationalhymne zum Besten gibt.

    Beginnen wird John Irenicus. Viel Erfolg euch beiden!


    -------------------------------------------------


    „Hier geht es lang… genau, einmal die Treppe hoch… und hier oben sind schon die Zimmer. Ich habe die Betten gerade erst frisch bezogen, es wird sicher alles zu Ihrer Zufriedenheit sein.“
    Über die Schulter ihrer älteren Schwester erhaschte Rosa einen Blick in das Zimmer, dessen Tür der alte Verwalter gerade geöffnet hatte. Ein Bett, ein Tisch mit Stuhl und ein beinahe leeres Bücherregal, viel mehr Einrichtung gab es nicht.
    „Haben hier früher die Feuermagier gewohnt? Bevor sie alle ermordet wurden?“
    „Alicia!“, zischte ihre Mutter, aber der Verwalter lächelte Rosas Schwester milde an, während sie ihm alle in den Raum folgten.
    „Nein, nein. Die Magier hatten ihr eigenes Gebäude, ich kann es dir nachher zeigen. Hier wohnten die Erzbarone, und später die Paladine.“
    „Sie sind alle verbrannt, oder?“ Alicias Augen leuchteten. „Als die Drachen gekommen sind?“
    „Nicht alle.“ Der Verwalter nahm sie mit zum Fenster und deutete hinaus auf den Hof. „Aber siehst du das schwarze Mauerwerk dort drüben? Wenn du genau hinschaust, dann kannst du die Silhouette eines Ritters erkennen, der dort vor etwa zweihundert Jahren bei lebendigem Leibe im Drachenfeuer gebraten wurde.“
    „Ähem“, räusperte sich ihr Vater. „Bitte erzählen Sie meinen Töchtern nicht solche Gruselgeschichten. Wir sind hier, um einen angenehmen Urlaub zu verbringen, nicht um uns zu ängstigen.“
    „Sehr wohl.“ Der Verwalter deutete eine Verbeugung an. „Das Minental ist reich an Geschichte, aber Sie werden sehen, dass es in seiner rauen Ursprünglichkeit auch eine zutiefst meditative –“
    „Ich… ich will das nicht…“, murmelte Rosa. „Ich kann hier nicht schlafen, Mama. Auf keinen Fall schlafe ich nur eine einzige Nacht in dieser gruseligen Burg!“

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    Deus Avatar von John Irenicus
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    John Irenicus ist offline
    "Mein Fräulein, ich darf dich daran erinnern, dass du das Angebot deiner Großeltern, mit zur Kur nach Silden zu fahren, ausgeschlagen hast. Und da es überhaupt nicht in Frage kommst, dass du alleine zu Hause bleibst ..."
    "Ich habe ja gesagt, das gibt nix mit Rosa, Mama", mischte Alicia sich ein. "Ich hätte zu Hause schon auf sie aufgepasst ..."
    "DU? Wo du nur Unsinn im Kopf hast?"
    "Nun hört doch bitte auf", versuchte Pankratz den Rest seiner Familie zu beruhigen. "Rosa, noch ist ja gar nicht Schlafenszeit. Wir verbringen heute erst einmal einen schönen Tag, und am Abend sind wir dann alle so müde, dass wir von ganz alleine einschlafen. Versprochen!"

    Viele zähe Stunden später lag Rosa auf der durchgelegenen Matratze ihres Bettes und starrte durch das Dunkel an die Decke. Der Tag war furchtbar langweilig gewesen. Es gab keine anderen Kindern hier auf dieser Burgpension, wie es überhaupt gar keine anderen Besucher gab. Und ihre Eltern hatten ihnen strikt verboten, alleine auch nur einen Fuß aus der Burg ins wilde Minental zu setzen. Während insbesondere ihre Mutter sich alle möglichen Details über die Burg hatte erklären lassen, waren Rosa und Alicia zum Nichtstun verdammt gewesen. Das rächte sich nun.
    "Alicia? Schläfst du schon?"
    Keine Antwort. Auch kein Schnarchen. Vorsichtig tastete Rosa neben sich. Da war nichts. Alicia war fort.

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    hokuspokus 
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    Ajnif ist offline
    Mit einer Taschenlampe, die aufgrund ihres Radius nicht viel mehr beleuchtete als ihre Sneaker auf den Steinfliesen, und einem Klappmesser bewaffnet, erkundete Alicia die kalten Gemäuer der alten Burg. Ihre Klassenkameraden der 7b, der König Rhobar dem III gewidmeten Gesamtschule in Vengard, würden mehr als nur vor Neid erblassen.
    Alicia fuhr mit dem flackernden Licht über die meist kahlen Wände, die hier und da mit Verzierungen, Gemälden oder kleinen Wandtteppichen verziert waren, als sich ihr die feinen Nackenhaare aufstellten und ein leises Hauchen an ihre Ohren drang.
    Alicia drehte sich um und strahlte mit ihrer Taschenlampe durch den langen Gang, doch außer dem Wandteppich, der sich durch den Luftzug der durch das offene Fenster hereinkam, bewegte, konnte sie nichts ausmachen. Einen kurzen Moment zögerte sie, dann wandte sie sich um und konzentrierte sich auf den Gang, der vor ihr lag.
    Sie war nicht weit gegangen, als etwas sie mit viel Druck von hinten an den Schultern packte und die kreischende Alicia hinter den Wandtteppich zog.

    Zitternd lag Rosa in ihrem Bett, sie würde sich keinen Zentimeter rühren, dafür saß ihr die Angst viel zu sehr in den Knochen. Fieberhaft dachte sie darüber nach wie sie ihren Eltern Bescheid geben sollte, dass Alicia mal wieder auf eigene Faust losgezogen war, als ein lauter Schrei durch die Burg hallte.

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    Deus Avatar von John Irenicus
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    John Irenicus ist offline
    "Psst, schrei doch nicht so!", fuhr die Stimme sie an. Die Gestalt, die Alicia zuvor noch für zwei Meter groß und mindestens ebenso breit gehalten hatte, hatte eine Jungenstimme.
    "Wer bist du?", zischte Alicia und hob die Taschenlampe an, die sie in ihrer Panik glücklicherweise festgeklammert gehalten hatte. Der Lichtschein traf auf zwei blaue Augen, die unter dem Schmerz der Helligkeit zurückwichen. Das war wenigstens ein bisschen Genugtuung für Alicia, wenn ihr der Typ schon so einen Schrecken eingejagt hatte.
    "Ich bin Daniel", sagte der Junge und streckte ihr die Hand hin. Alicia ergriff sie nicht. "Ich bin der Sohn des Verwalters, ich helfe hier ein bisschen in der Pension mit. Ich habe zum Beispiel eure Betten gemacht, bevor ihr angekommen seid."
    "Das musst du wohl noch ein wenig üben", merkte Alicia an. "Aber was bitte bringt dich dazu, mir hier nachts aufzulauern?"
    "Ich habe dir nicht aufgelauert. Ich bin wach geworden, als ich Schritte gehört habe. Als ich dann aus meinem Zimmer bin und nachgesehen habe, habe ich eine Gestalt gesehen. Mit Lampe in der Hand. Aber das warst du nicht. Das war eine erwachsene Frau."
    "Gibt es hier doch noch andere Gäste?", fragte Alicia.
    "Nein", antwortete Daniel. "Außer deiner Mutter nicht."
    "Du meinst ... ?"
    "Ja. Ich glaube, ich habe vorhin deine Mutter durch die Burg schleichen sehen."

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    hokuspokus 
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    Ajnif ist offline
    Rosa sprang auf, hetzte zu ihrer Zimmertür und eilte in das Schlafzimmer ihrer Eltern. Zitternd sprang sie auf die Matratze, suchte mit ihren kalten Fingern nach den Silhouetten ihrer Eltern. Doch außer Leere war da nichts. Hatten sie den Schrei etwa auch gehört und sich bereits auf die Suche nach Alicia begeben? Oder spukte es in den Gemäuern tatsächlich und sie musste sich noch viel mehr fürchten, als sie es ohnehin schon tat? Rosa versteckte sich unter der Bettdecke und blieb dort regungslos liegen. Dieser Urlaub war eine einzige Katastrophe.
    Das Knarren der Tür ließ ihr Herz für einen kurzen Moment aussetzen, leise Schritte näherten sich dem Bett, die Matratze gab leicht nach, als Jemand oder Etwas sich neben sie setzte.
    Sie keuchte und zitterte, wollte losschreien, als die Stimme ihrer Mutter an ihr Ohr drang.
    „Rosa? Was ist los?“
    „Alicia ist verschwunden. Als ich dann den Schrei gehört habe und hier keiner gewesen ist, dachte ich, dass ihr euch bereits af die Suche nach ihr gemacht habt.“
    „Alicia ist verschwunden?“, ihre Mutter klang ehrlich besorgt.
    „Ich habe deinen Vater gesucht. Ich fand es ja schon beim Koffer packen so merkwürdig, dass er heimlich Karten und Bücher eingepackt hat. Komm, wir müssen ihn und Alicia suchen!“

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    Deus Avatar von John Irenicus
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    John Irenicus ist offline
    "Pankratz, ich weiß nicht, ob wir das Risiko eingehen sollten", sagte der Verwalter. Das schwache Licht der Taschenlampe - ließ ihn sehr alt aussehen. "Die Gefängniszelle ist aus gutem Grund vor vielen Jahrzehnten versiegelt worden. Im Übrigen glaube ich nicht, dass du da diesen Fokusstein finden wirst. Das sind doch alles Märchen."
    "Sagt der, der den Besuchern sonst von allen möglichen Sagen und Mythen über das Minental und die Burg erzählt", entgegnete Pankratz.
    Sie standen im Gefängnistrakt im tiefsten Kellergeschoss der Burg vor einem kleinen, gemauerten Raum mit Stahltür. Pankratz war sich sicher: Das hier war der Ort, an dem der Schatz versteckt war. Ein Artefakt aus grauer Vorzeit, in der Drachen und Magie nicht nur bloße Legenden waren - vielleicht.
    "Es ist Job! Aber du glaubst doch nicht wirklich an diesen Magiekram!"
    "Vielleicht, vielleicht auch nicht", erwog Pankratz. "Wenn du jedenfalls nicht daran glaubst, dann sollte es ja kein Problem sein, die Tür zu öffnen. Irgendwelche Flüche und Bannzauber haben wir dann ja nicht zu befürchten."
    Der Verwalter seufzte. "Wenn es denn sein muss ..."
    "Es muss sein, Timotheus. Für mich ist es vielleicht die letzte Chance auf Heilung."
    Timotheus nickte und schob den Schlüssel ins Schloss. Er ließ sich erstaunlich leicht drehen. Timotheus zog die Tür auf. Viel zu spät erkannten sie, dass das infernalische Kreischen gar nicht von ihr kam.

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    hokuspokus 
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    Ajnif ist offline
    Anne rannte durch die dunklen Gänge. Rosa hatte es schwer hinter ihrer Mutter herzurennen, doch ihr blieb keine Wahl. Die Hand ihrer Mutter hatte ihre so fest umklammert, dass sie höchstens gestürzt wäre wenn sie es gewagt hätte stehen zu bleiben. Viel mehr noch wollte sie unter keinen Umständen alleine zurück bleiben.
    Abrupt blieb Anne vor Rosa stehen, es gab einen dumpfen Knall und sie fielen in einem Gewirr aus Beinen, Händen und flackernden Lampen auf den Boden.
    „Alicia“, keuchte Anne, drückte ihre Tochter gegen ihre Brust und atmete erleichtert aus.
    Daniel hatte sich aufgerappelt und sah besorgt den Gang hinunter.
    „Wir haben meinen Vater und ihren Ehemann vorhin in die unteren Gewölbe gehen sehen. Dort unten ist es gefährlich. Es gibt Räume, die besser verschlossen bleiben sollten:“
    Anne nickte. „Daniel, ich möchte dass du dich mit den beiden in Sicherheit bringst. Ich werde die beiden suchen gehen.“
    Rosa wollte etwas einwenden, doch ihre Mutter gab ihr lediglich einen knappen Kuss und verschwand in der Dunkelheit.
    Daniel führte Rosa und Alicia durch die Gänge, es ging Treppen rauf und runter, Rosa fehlte jeglicher Orientierungssinn.
    Er öffnete eine schmale Tür, ließ die beiden Mädchen mit einem Lächeln eintreten und verschloss die Tür von außen.
    „Daniel!“, Alicia klopfte schreiend gegen die Tür, als ihr ein Knurren den Atem raubte.

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    Deus Avatar von John Irenicus
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    John Irenicus ist offline
    Es war nur der Hund. Als er sie vom mittäglichen Spielen erkannte, gab er auch schon wieder Ruhe.
    "Daniel!", schrie Alicia nochmal, die weinende Rosa ignorierend und heftig gegen die Holztür hämmernd. Niemand antwortete.
    "Was bei Beliar ist hier eigentlich los?", murmelte Alicia und blickte sich hektisch in der Kammer um. Zum Glück hatte sie noch immer ihre Taschenlampe dabei. Im Schein des Lichtkegels sah sie einen Kamin. An dessen Backsteinwand war eine Axt gelehnt.

    Daniel frohlockte. Manche Dinge musste man nicht erledigen, sie erledigten sich von selbst. All die Nachforschungen, wie der Bannfluch der Gefängniszelle zu umgehen war, konnten sich gleich als umsonst herausstellen, aber das machte nichts. Wenn andere Leute für ihn die Vorhut machten und den Fluch, wie immer er auch aussehen mochte, abfingen, war das nur umso besser. Und dann war der Weg für ihn frei. Dann würde er an den Fokusstein gelangen und was auch immer mit ihm anstellen. Jedenfalls würde er nicht mehr für seinen Vater arbeiten müssen, und in seiner Klasse würde man künftig zu ihm auf- statt herabschauen.
    Daniel stürmte in den Gefängnistrakt. Die Tür der Zelle stand offen. Statt Kreischen herrschte nun Stille. Vorsichtig pirschte Daniel sich heran, schaute in die Zelle hinein - und blickte in die Gesichter zweier Zombies.
    Einer von ihnen hielt einen abgerissenen Frauenkopf in der Hand.

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    hokuspokus 
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    Ajnif ist offline
    Beim genaueren Hinsehen erkannte Daniel, dass der Frauenkopf bereits seit einiger Zeit dem Zerfall ausgesetzt war und doch wusste Daniel wem dieser Kopf gehört hatte.
    „Mama“, flüsterte er. Seit Jahren hatte er sie nicht mehr gesehen.
    „Sie hat damals nach dem Fokusstein gesucht und ihn gefunden“, murmelte sein Vater dicht hinter ihm. Ich hätte sie warnen sollen, doch ihre Gier war zu groß. Sie wollte den Stein mehr als alles andere. Er hat sie zerfressen, sie zerstört, aus ihr etwas gemacht, was sie niemals hätte sein sollen. Ich habe den Bann auf den Raum gelegt, wie mein Großvater es mir eins gezeigt hat. Ich hätte es wissen müssen, dass du ebenso gierig nach dem Stein lechzen würdest. Du hast denselben Wahn wie deine Mutter in dir.
    Die Zombies begannen sich zu bewegen, Daniel wich zurück.
    „Du kommst hier nicht mehr raus, Daniel. Ich kann dich nicht gehen lassen!“, murmelte Timotheus. „Das kannst du nicht machen“, Daniel war verzweifelt, eilte zur Tür.
    „Aber ich“, ertönte eine weitere Stimme, „das bin ich deinem Vater schuldig.“ Panckratz warf die Tür mit viel Schwung zu, der Fokusstein schimmerte in seiner rechten Hand.
    „Ich danke dir, alter Freund“, flüsterte Panckratz.
    „Ich bin froh, dass es nicht die Gier war, die dich nach dem Stein hat suchen lassen“, erwiderte Timotheus.

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    Burgherrin Avatar von Eispfötchen
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    Eispfötchen ist offline
    Hm... Laidoridas Anfangspost liest sich gleich mal spannend. Also eine Zukunftsgeschichte. Cool. Es gibt also eine Familie: Vater, Mutter, zwei Kinder, eine etwas frech, die andere etwas ängstlich. Da bin ich jetzt gespannt was John und Ajnif draus machen.
    John strickt das auch gleich weiter und übernimmt die Charaktereigenschaften der Kinder. Es handelt sich also um Familie Pankratz, ist ja ein Ding. Bleibt nur abzuwarten wann sie auf den ersten "Wald und Wiesen" Snapper treffen.
    Ajnif lässt dann auch die erste zaghafte Spannung aufkommen, weil Alicia die Burg erkundet und dann geschnappt wird. Ich hoffe da kommt noch etwas mehr...
    Ok, ich muss sagen bisher zieht sich die Geschichte ein bisschen. Die Mutter ging also mit der Lampe durch die Burg, aha, naja, haut mich jetzt nicht vom Hocker, aber mal sehen was da jetzt noch kommt.
    Ajnif holt dann leider auch nichts weiter aus dem Hut sondern leitet die Suche langsam weiter ein, diesmal nach dem Vater ... ok ... hm... ein bisschen mehr hatte ich mir bei dem interessanten Setting schon erhoft.
    John versucht dann endlich etwas Schwung in die Sache zu bringen. Der Vadder ist also krank und versucht mit einem Fokusstein Heilung zu erringen und irgendwas komisches ist hinter der Tür. Etwas ratlos ließ mich aber diese Wörtliche Rede zurück:
    "Es ist Job! Aber du glaubst doch nicht wirklich an diesen Magiekram!"
    Wer zum Henker ist Job?

    Ok ... Ajnif weiß irgendwie nicht so richtig wie es weitergehen soll, hab ich zumindest das Gefühl, und beschreibt deswegen detailiert wie der Rest der Familie zum Vater eilen will und sich dann irgendwie ineinander veheddert und so weiter ... und dann Lächeln die Mädchen eben noch, als der Bub ihnen Gentleman like die Tür öffnet und zack wird an die verschlossene Tür gehämmert.
    John klärt dann auf, dass Daniel hier was ausheckt und trifft auf Zombies. Aha ... Ajnif spinnt das jetzt weiter und erklärt wo denn seine Mutter abgeblieben war. Ob der Junge jetzt immer noch so erpicht darauf ist den Fokus zu erlangen? Naja das Ende kommt recht unlogisch daher. Lieber opfert der Vater seinen Sohn, als dass er ihm den Fokus überlässt? Pankratz nimmt ihn also einfach mit und macht dann was genau damit? Hm... öh...üh... wirkt nicht so ganz stimmig auf mich. Der Gastgeber hätte in dem Fall doch alles verloren. Ihm bleibt gar nichts mehr. Frau tot, Sohn tot, Fokus weg.

    Alles in allem muss ich sagen, dass ich doch sehr enttäuscht bin. Aus dem interessanten Setting wurde kaum was herausgeholt. Erkundungen in alten Gängen und ein ominöser alter "Schatz" in einer Burg sind jetzt nicht so kreativ, vor allem auch, weil es nicht wirklich kreativ umgesetzt wurde. John hat die Geschichte immerhin ein bisschen aufgepeppt: Der Vater, der nur vorgibt Ferien auf der Burg zu machen und dann aber in Wahrheit einen mystischen Fokus sucht und diese komische Tür im Verlies. Ajnif hätte wohl einfach mehr Zeit und Wörter gebrauchen können, um eine spannende Geschichte aufzubauen. Von Ajnif hat mir noch am besten gefallen, wie Daniel die beiden Mädchen in den Raum abschiebt (Was wird jetzt eigentlich aus denen?). Trotzdem war es insgesamt schon recht schwach. Schade. Ich stimme für John wegen seiner Ambitionen was aus der Geschichte zu machen.

  11. Beiträge anzeigen #11 Zitieren
    Deus Avatar von Laidoridas
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    Laidoridas ist offline
    Bei diesem Leadin bin ich ja besonders gespannt, was daraus geworden ist, gerade weil ich ja gar keine eindeutige Richtung vorgegeben hatte. Also mal schauen!

    Johns erster Post ist eine gelungene Weiterführung der Geschichte, ganz unaufgeregt und ohne irgendwelche Versuche, das Battle jetzt schon ganz für sich zu vereinnahmen. Man erfährt noch ein bisschen mehr über die Lage da in der Burg (keine anderen Besucher, das erhöht natürlich schon mal das Spannungspotential) und die Hintergründe der Reise, das gefällt mir alles gut. Was da sehr raussticht, ist natürlich der Name Pankratz. Ich habe das jetzt so verstanden, dass damit kein neues fünftes Familienmitglied eingeführt werden sollte, sondern der Vater so heißt? Mit Vornamen aber? Oder sind das hier etwa Björn und Jenny mit Töchtern, die in der Gothic-Welt Urlaub machen? Wenn das so gemeint war, dann habe ich aber meine Zweifel daran, dass Ajnif den Faden aufnehmen wird. Das wäre ja doch auch etwas zu viel verlangt, nun auch noch Wissen über Piranha-Bytes-Mitarbeiter von ihr einzufordern. Aber ich nehme mal an, dass das einfach nur so eine kleine Referenz sein sollte und da jetzt gar nicht viel hintersteckt. Was vielleicht auch nicht ganz so passend ist: Dass Alicia offenbar am liebsten zu Hause geblieben wäre, obwohl sie sich ja im Leadin sehr begeistert von der Burgvergangenheit gezeigt hat. Gut, ohne Eltern alleine zu Hause ist dann vielleicht noch besser als eine spannende Burg besuchen, aber die Unterschiede zwischen den beiden Schwestern scheinen mir da insbesondere im zweiten Abschnitt doch so ein bisschen verloren zu gehen. Der erweckt ja den Eindruck, dass sich Alicia genauso langweilt wie Rosa. Und dass sich nur die Mutter die Details über die Burg erklären lässt, passt auch nicht so richtig dazu, dass ja gerade Alicia sich im Leadin so begeistert davon gezeigt hat und ihre Mutter sie deswegen sogar noch anzischt. Also, ist jetzt alles natürlich nicht so dramatisch, aber einen gewissen Bruch sehe ich da schon, was ja nicht so nötig gewesen wäre.
    Insgesamt hat John da einen guten ersten Post abgeliefert, ohne sich aber allzu sehr auf eine bestimmte Handlungsrichtung festlegen zu lassen. Dass Alicia am Ende nicht im Bett liegt, das könnte ja nun auch alles mögliche oder gar nichts bedeuten, also hat Ajnif alle Chancen, die Sache selbst in die Hand zu nehmen.

    Ajnif wirft gleich mal mit modernen Accessoires um sich: Taschenlampe, Sneaker, Klappmesser und natürlich die 7b - damit hatte ich jetzt gar nicht unbedingt so gerechnet. Ich hatte ja das Leadin 200 Jahre nach Gothic 2 angelegt, und damit vielleicht eher so in einem Zeitalter, der unserem 18. oder 19. Jahrhundert entsprechen würde. Aber so richtig konkret ist das natürlich nie gewesen, auch bei John nicht, und dass der technische Fortschritt in einer Welt mit Magie vielleicht eine ganze Ecke schneller vonstatten geht, ist auch gut vorstellbar. Insofern zwar (zumindest für mich) überraschend, aber auch nicht schlecht und natürlich mit Sicherheit prägend für das Battle. Alicia ist jetzt bei Ajnif wieder mehr in ihrer Rolle vom Anfang, indem sie offenbar von der Burg so fasziniert ist, dass sie sie allein bei Nacht mit Taschenlampe erkunden will. Das passt jetzt wiederum vielleicht nicht so gut zur Alicia bei John, die sich tagsüber noch gelangweilt hat (da hätte sie ja auch schon die Burg erkunden können), aber seis drum, persönlich gefällt mir diese Leadin-nähere Variante jetzt natürlich besser. Und dann gibts auch gleich das erste große Mysterium, indem Alicia von irgendwem oder irgendwas angefallen wird. Dass noch nicht enthüllt wird, worum es sich handelt, könnte man Ajnif jetzt vielleicht vorwerfen, aber ganz ehrlich, in einer normalen Story würde man das an der Stelle ja auch nie im Leben direkt verraten. Bisschen Spannung und Mystery muss ja auch im Speedbattle erlaubt sein!
    Ja, alles in allem auch ein guter erster Post von Ajnif. Weiß jetzt gar nicht, wen ich da vorne sehen würde nach dem ersten Schlagabtausch. Vielleicht Ajnif ein bisschen? Aber ich denke mal, die entscheidenden Posts werden erst noch kommen.

    John kann mit dem nächsten Post gut punkten, finde ich. Die von Ajnif angedeutete unheimliche Bedrohung entpuppt sich jetzt nämlich als harmlos, ohne dass das Ganze wie ein offensichtlicher Battle-Schachzug daherkäme. Und gleichzeitig wird ein neues Mysterium ins Spiel gebracht, nämlich dass offenbar die Mutter der Schwestern so verdächtig auf der Burg rumschleicht. Das ist ja doch ein ganz spannender Gedanke, dass die vielleicht nur deshalb den Urlaub dort macht, weil sie irgendetwas im Schilde führt. Also, da entwickelt sich ja eine spannende Handlung, das gefällt mir echt gut! Eine Kleinigkeit, die mir noch aufgefallen ist: Daniel behauptet ja, dass er die Betten gemacht hätte, während der Verwalter das Gleiche im Leadin behauptet. Da weiß ich jetzt gar nicht, ob das ein Fehler von John ist oder ob er es absichtlich so darstellen wollte, dass der Verwalter die Arbeit seines Sohnes einfach mal für sich beansprucht. Ich geh einfach mal zu Johns Gunsten von Letzterem aus.

    Ajnif biegt Johns Twist nun ein bisschen um, indem es jetzt danach aussieht, als ob nicht die Mutter, sondern der Vater da irgendwas Verdächtiges plant. Hm, tja, ob das jetzt so eine grandiose Wendung ist? So richtig entscheidend ist das jetzt ja eigentlich nicht, welches Elternteil da Dreck am Stecken hat. Und das Detail bei John, dass die Mutter sich so für die Burg interessiert hat, passt jetzt natürlich auch nicht mehr ganz so gut ins Bild. Dafür finde ich den Post aber sehr schön geschrieben, also in Sachen Stimmung ergänzt ihr euch beide wirklich gut, und da finde ich Ajnif glaube ich sogar noch ein bisschen stärker. Trotzdem würde ich nach der Hälfte jetzt John vorne sehen, weil seine Wendung im zweiten Post einfach mehr eingeschlagen hat als Ajnifs kleinere Variation danach.

    John haut jetzt schon wieder ordentlich einen raus und enthüllt nicht nur den Namen des Verwalters (worum ich mich selber ja aus meiner üblichen Namensfindungsschwäche heraus gedrückt hatte ), sondern vor allem auch den Plan von Papa Pankratz: Ein alter Fokusstein soll also gefunden werden, der ihn von einem noch unbekannten (aber womöglich seltenen und eigentlich unheilbaren?) Gebrechen heilen soll. Und dann scheinen die beiden auch noch irgendetwas Monströses da unten freizusetzen, aller Wahrscheinlichkeit nach eine Harpyie. Das fände ich ja ganz witzig, weil ich die Geschichte ursprünglich in der Bergfestung spielen lassen wollte, dann aber davon abgesehen habe, weil es ja schon im Battle zwischen John und mir so viele Harpyien gab. Aber die scheinen es ja John richtig angetan zu haben, wenn er sie jetzt auch noch in der Burg auftauchen lässt. Wobei, vielleicht bin ich da auch zu voreilig, und das ist der Todesschrei eines Zombies oder so, wer weiß! Kritisieren kann ich an dem Post jedenfalls nur die Dialogzeile "Es ist Job!", der mich wirklich eine gute halbe Minute lang hat grübeln lassen, bevor mir aufgegangen ist, dass das hier der Post mit dem fehlenden Wort ist und da sehr wahrscheinlich noch ein "mein" hinmüsste. Egal, ansonsten ein erstklassiger Post, mit dem John seine Führung erstmal ausbauen kann.

    Aber Ajnif denkt gar nicht daran, sich allzu sehr auf Johns Handlung einzulassen, sondern platziert lieber einen weiteren eigenen Twist! Während sich die Mutter (die auch gleich noch einen Namen bekommt, sehr löblich ) in Richtung Vater begibt, geraten die beiden Schwestern nun selber noch in Gefahr. Dass sich Daniel auf einmal als Fiesling entpuppt, das ist tatsächlich eine Überraschung, mit der ich jetzt nicht gerechnet hätte. Und anscheinend sperrt er die beiden ja nicht nur ein, sondern lässt sie da auch mit irgendeinem gefährlichen Monster alleine. Da hoffe ich jetzt nur mal, dass in den restlichen zwei Posts auch die Motiviation dafür noch erklärt wird, denn außer reiner Boshaftigkeit wüsste ich jetzt gar keinen Grund dafür. Ist ja auch nicht so, als ob die Schwestern dem Treiben des Verwalters und ihres Vaters (von dem Daniel ja möglicherweise weiß) drohten auf die Schliche zu kommen. Aber naja, mal schauen was da noch so für Erklärungen kommen. Eine kleine Ungereimtheit glaube ich jedenfalls noch entdeckt zu haben, nämlich dass die Mutter auf einmal Daniel schon kennt. Die Schwestern zumindest kannten den ja noch nicht. Andererseits war die Mutter vielleicht mehr in der Burg unterwegs und hat den da irgendwo getroffen... kann man wahrscheinlich so durchgehen lassen. Auf jeden Fall ein spannender Post, mit dem Ajnif hier noch gut im Rennen bleibt.

    Okay, also doch kein Monster, sondern nur der Hund. Na gut. Irgendwie aber auch verständlich, dass John den Monsterkampf auslässt, denn so viele Wörter sind ja auch nicht mehr übrig bis zum Finale. Wichtiger finde ich auch, dass Daniels Motive erläutert werden, und das macht John dann ja auch so ausführlich es geht. Und dann kommt ja noch das brachiale Ende (wider Erwarten ganz ohne Harpyien), bei dem Vater und Verwalter mal eben zu Zombies und die arme Anne geköpft werden. Das sieht ja jetzt gar nicht mal unbedingt so gut aus für die beiden Schwestern! Und für Ajnif dürfte das auch eine ordentliche Aufgabe werden, das in 220 Wörtern nun irgendwie zu einem zufriedenstellenden Ende zu bringen - auch wenn John ja mithilfe der Axt löblicherweise schon mal andeutungsweise für die Befreiung der Schwestern gesorgt hat. Jedenfalls, das war ein fantastischer Post, finde ich. Schön kompromisslos und gleichzeitig mit allen nötigen Erklärungen.

    Bei Ajnif stellt sich jetzt einiges aber doch wieder ganz anders dar. Die Zombies sind gar nicht Pankratz und Timotheus, sondern wohl nur irgendwelche Zombies, und der Kopf gehört auch nicht Anne (die gar nicht da zu sein scheint), sondern Daniels lange verschollener Mutter. Und auch ansonsten geht es drunter und drüber: Der Verwalter glaubt nicht nur doch an Magie, er praktiziert sie sogar. Und er sperrt mithilfe von Pankratz den eigenen Sohn ein, weil der ihm zu gierig geworden ist. Das ist aber ganz schön gnadenlos... hätte der Junge doch bloß mal ein leichtes Fieber vorgetäuscht, dann hätte der den Stein vielleicht problemlos haben können! Schade natürlich, dass die Schwestern jetzt gar nicht mehr auftauchen, obwohl John dafür ja den Weg noch freigemacht hatte. Das lässt die Geschichte zum Schluss etwas unvollständig wirken, gerade auch weil die Schwestern ja zu Anfang immer im Mittelpunkt standen. Deswegen stellt mich das Ende leider nicht so ganz zufrieden, auch weil mich diese jetzt enthüllte Familiengeschichte des Verwalters nicht so richtig überzeugt. Auch wenn es natürlich gut ist, dass Ajnif hier noch was Eigenes versucht, anstatt nur Johns Ideen zu Ende zu führen, hatte mir der bei John angedeutete Zombie-Fluch in seiner Kompromisslosigkeit besser gefallen. Auch wenn ich es den Schwestern natürlich gönne, dass sie ihre Eltern behalten dürfen, keine Frage!

    Das Battle hat wirklich Spaß gemacht, super was ihr aus dem Leadin gemacht habt. Tatsächlich wurde es mir nur im letzten Post dann ein bisschen zu verworren und eben leider auch unvollständig, weswegen mir die Entscheidung da relativ leicht fällt. Ihr habt zwar beide immer wieder neue Wendungen und Ideen eingebracht und auch gerade in der ersten Hälfte eine sehr schöne unheimliche Burgatmosphäre geschaffen, aber John hatte dann gerade in seinen letzten beiden Posts doch die zwingenderen Ideen in Petto. Deswegen geht meine Stimme an ihn.


    edit: Oha, gerade Eispfötchens Kommentar gelesen... so können die Meinungen auseinander gehen. Wenn auch mit dem gleichen Ergebnis.
    Geändert von Laidoridas (20.07.2019 um 14:29 Uhr)

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    hier steht auch Text Avatar von Olivia
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    Olivia ist offline
    Schwieriges Battle diesmal - es war mir klar, dass bei dem Leadin, was regelrecht nach Canterbury schreit, eine Horrorgeschichte zustande kommen musste, aber... ich glaube ich muss nochmal Revue passieren lassen, was alles jetzt genau nochmal passiert ist, weil so ganz überzeugt hat mich die Geschichte an einigen Punkten nicht. Aber gut, ein Speedbattle wäre ja auch kein Speedbattle, wenn das nicht auch mal vorkommt.

    Die beiden ersten Posts von John und Ajnif sagen mir aber beide sehr zu, da sie wunderbar an das Leadin anknüpfen und die Geschichte in die Richtung fortführen, wie ich es mir schon gedacht hatte. Langsamer Aufbau, Benennung der wichtigen Charaktere und Erklärung wie es zu der Situation kam sowie der Aufbau eines guten Plotpunkts (Verschwinden von Alicia), welcher sehr gut ausgebaut wird mit weiteren Wendungen (Hand von hinten, welche nach ihr greift), die gut zur Horroratmosphäre passen - sehr schön!

    Aber ab hier zerfasert der Plot sich allmählich, was es auch recht schwierig für mich machte den Überblick beim ersten Lesedurchlauf zu behalten.
    John deeskaliert die Situation erstmal, indem er die Figur Daniel in die Handlung miteinfließen lässt, was an sich auch okay ist, weshalb er den Plot in Richtung der Mutter verschiebt, die widerum scheinbar ebenfalls herumgeistert (Ist ja auch eine Gruselgeschichte ).
    Und ab hier wird es dann doch recht konfus, weil wir wieder zu Rosa rüberswitchen (die ich aufgrund des Leadins erstmal für die Protagonistin hielt, aber sehr stark in den Hintergrund gerät verglichen mit anderen Akteuren), die dann widerum die Mutter findet, welche widerum den Vater sucht.

    Und bei John wechseln wir dann direkt zum Vater über, der mit dem Verwalter ein uraltes Verließ mit einem Fokusstein aufsuchen will, so dass der eigentliche Horror gefühlt um zwei Ecken verschoben wurde.
    Klar braucht es einen gescheiten Buildup, damit eine Horrorgeschichte in Fahrt kommt und bei einem Speedbattle ist das schwierig, aber irgendwie hat sich das dann doch zu sehr gezogen, finde ich. Da hat mich dann von den letzten drei Posts am Ehsten noch der Letzte von John überzeugt gehabt, weil wir hier dann doch zum erwarteten Plot, dem Mysterium der Burg, kommen.
    Ajnif schlägt sich allerdings aber auch wacker und führt erstmal beide Gruppen mit Mutter und Töchtern zusammen.
    Sehr gut! Im Anbetracht dessen, dass wir über der Hälfte des Speedbattles sind auch die richtige Entscheidung, wenn wir die Geschichte zu einem guten Abschluss bringen wollen. Dass Daniel in Abwesenheit der Mutter die beiden Töchter einsperrt, scheinbar in einem Raum mit irgendetwas Knurrendem finde ich auch nicht schlecht, bringt nochmal etwas mehr Spannung rein und setzt John unter Druck! Bis hier hin, alles wieder soweit gut.

    Mein Problem ergibt sich nun aus den letzten beiden Posts bei beiden Kandidaten.
    Was ich anfangs noch bei Daniel okay fand mit der Auflösung, dass die vermeintlich böse, greifende Hand in der Dunkelheit keine bösen Absichten hat, wird mir jetzt doch zu oft betrieben. Das Knurren stellt sich nur als relativ harmloser Hund heraus und die Zombies, welche im ersten Moment Pankratz und Timotheus sein könnten, welche die Mutter geköpft haben, sind letzten Endes unbekannte Zombies. Ich bin zumindest froh, dass die Zombies scheinbar dann doch Zombies sind und nicht Lefty & Shrike, die einfach einen schlechten Trip hatten, denn so haben wir zumindest ein Horrorelement nicht komplett entzaubert.
    An sich ist das nicht zwingend verkehrt, aber gefällt mir dann nicht so wirklich. Gerade gegen Ende wirkt es doch bei beiden Teilnehmern als haben sie bezüglich des Abschlusses der Geschichte dann völlig verschiedene Ideen und arbeiten genau dann gegeneinander, wo die Geschichte aufhören sollte. Nicht sicher, was ich davon halten soll, weil es für mich als Leser im Nachhinein schwierig zu lesen ist - kann aber auch vielleicht an meinen Erwartungen liegen, die dann nicht erfüllt wurden, daher... nur ein kleinerer Minuspunkt.

    Schwieriger hingegen wird es, was Daniels Charakterisierung bei John angeht.
    Zugegeben: Ajnif hat es ihm nicht leicht gemacht mit dem "Sudden Betrayal", aber irgendwie erschließt sich mir die Motivation von Daniel im Kontext mit der vorherigen Geschichte nicht. Wenn Daniel ebenfalls auf den Fokusstein aus ist und lediglich eine Vorhut brauchte, die den Fluch auf sich nimmt, welcher den Fokusstein umgibt - wieso hat er dann Alicia erschreckt, wenn er im Grunde genommen wusste, dass Pankratz, sein Vater und die Mutter beim Verlies sind? Und wenn er es nicht wusste, wieso ging er überhaupt davon aus, dass die Mutter die Zelle mit dem Fokusstein öffnen würde um den Fluch auf sich zu ziehen - weil sie sucht ja nur ihren Mann und der könnte dort unten ja überall sein.
    Bin daher nicht von Daniels Motiven überzeugt.

    Allerdings bin ich auch von Timotheus' Darstellung von Seiten Ajnifs nicht überzeugt - denn da hat John bereits recht klar gemacht, dass der Verwalter im Grunde genommen nicht nur die ganze Fokussteingeschichte für ein Märchen hält und nicht mal an den ganzen "Magiekram" glaubt.
    Klar hätte Timotheus Pankratz anlügen können - aber anscheinend waren die beiden eh seit Anfang an ein Team wie auch Ajnif es nochmal gegen Ende der Geschichte festhält, was die ganze Bannkreisgeschichte leider relativ unglaubwürdig erscheinen lässt.
    Irgendwie wurde Timotheus von Verwalter aus Jobgründen zum Grabwächter eines Fokussteins, den Pankratz wieso auch immer als einzige würdige Person mitnehmen durfte.

    Denn problematisch ist auch, dass die Geschichte sich auch nicht abgeschlossen fühlt - was ich Ajnif nicht wirklich anlasten will, da ich auch nicht wüsste, wie man in 220 Worten ein Happy End für die meisten Beteiligten schreibt oder zumindest einen interessanten Schluss, welcher auch noch die beiden Schwestern miteinschließt. Allerdings zeigt es, dass es vielleicht im Nachhinein betrachtet keine gute Idee war, dass Daniel die Mädchen eingesperrt hatte - weil auch das hat ja Ajnif entschieden, während John es nur ausgebaut hatte. ^^
    Schätze auch, dass es dem Zeitdruck des Battles verschuldet war gegen Ende - zwar schade, aber ich habe Verständnis dafür.
    Was ich dir aber positiv anrechne, Ajnif: Dass du wenigstens im Gegensatz zum bösen John hier nicht den Kindern ihre Eltern wegnehmen willst.
    Und über Daniels weiteres Schicksal denken wir mal lieber nicht nach!


    Daher denke ich mal, dass es auch keine große Überraschung ist, wenn ich schweren Herzens John den Punkt für dieses Battle überreiche.
    Ihr habt euch beide wacker geschlagen, aber gegen Ende hin hatte ich das Gefühl, dass John da doch eher die Nase vorne hatte.
    Weil verglichen mit der Bannkreisgeschichte fällt die Sache mit Daniels Motiven leider nicht so stark ins Gewicht, dass ich sagen würde, dass beide Fehler sich ausgleichen würden. Wie auch bei den anderen Speedbattles ist das, was ich hier schreibe Meckern auf hohem Niveau - ich finde, dass ihr beide euch toll geschlagen habt, aber irgendwen von euch beiden muss ich ja meine Stimme für den Wettbewerb hier geben.

    Herzlichen Glückwunsch jedenfalls an John.
    Und einen Knuff an Ajnif generell dafür, dass sie sich wacker geschlagen hat.

  13. Beiträge anzeigen #13 Zitieren
    Irenicus-Bezwinger  Avatar von MiMo
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    MiMo ist offline
    Laido bietet als Leadin eine ganz und gar nicht gothictypische Szenerie, aufgehübscht durch gleich eine ganze Familie plus Verwalter. Ich glaub, ich bin ganz froh, dass ich mich nicht mit dieser fremden Atmosphäre herumschlagen musste.


    John beginnt das Battle erstmal mit ein paar richtig typischen Elternsätzen. Da werden wirklich Erinnerungen wach. Gerade auch dieser diplomatische "Jetzt machen wir erstmal was anderes und danach hast du dich bestimmt wieder eingekriegt"-Schlusssatz des Vaters ist in dieser Hinsicht wirklich gruselig originalgetreu.
    Als Cliffhanger verschwindet Alicia, noch während Rosa zu schlafen versucht. Besonders prägen tut John die Geschichte in der ersten Runde also gar nicht so sehr, er setzt das Leadin einfach straight und gut fort.

    Bei Ajnif ist wohl direkt eine ganze Menge Zeit verstrichen von dem spätmittelalterlichen Khorinis bis zur Burgpension. Da in der Burg noch fast alles wie zu Zeiten von Gothic 2 auszusehen scheint, war ich davon ausgegangen, dass wir uns in einer Zeit unmittelbar nach dem Orkkrieg befinden, aber das kann Ajnif natürlich festlegen wie sie will.
    Doch kaum hatte ich mein Befremden überwunden, umgarnt mich Ajnif mit einer sehr coolen, abenteuerlustigen Alicia. Wie sie da mit einem Klappmesser den Ruhm ihrer Klasse erobern geht, das hat mich irgendwie gepackt.
    Merkwürdig finde ich, dass Rosa mit Sicherheit davon ausgeht, dass Alicia auf eigene Faust losgezogen. Gerade so eine Angsthasin wie sie würde sich doch eigentlich erstmal spurloses Verschwinden oder sowas ausmalen.

    Trotz dieses Mankos an Ajnifs Post sehe ich sie nach der ersten Runde ein klein wenig vorn, einfach weil ihr Post mich mehr gecatcht hat!


    John führt den Sohn des Verwalters ein. Dass die beiden nun gemeinsam durch die Dunkelheit Alicias Mutter hinterher spionieren wollen (geh ich mal von aus), find ich sehr schön. Das gibt der Geschichte einen neuen Impuls, der sich nahtlos an die bisherigen Posts anfügt.

    Für Rosa ist es nun natürlich besonders toll, dass sie auch ihre Eltern nicht vorfindet und noch einsamer ist, als sie bisher dachte. Der Umschwung von vollkommener Panik hin zu einem sachlichen Gespräch mit ihrer Mutter ist mir allerdings viel zu abrupt geraten. Rosa erschreckt sich ja nicht einmal! Dafür punktet Ajnif mit dem Verweis darauf, dass der Vater wohl irgendetwas in der Burg sucht.

    In der zweiten Runde habt ihr beide euer eigenes Süppchen gekocht. Das Duo Alicia und Daniel gefällt mir dabei eine Spur besser als Rosa und ihre Mutter. Ich schätze, John holt damit auf und schließt ungefähr mit Ajnif gleich. Na toll!


    John dreht in seinem dritten Post richtig auf! Erst war ich gar nicht angetan, dass der Post schon wieder aus einer anderen Perspektive erzählt wird, das wird mir langsam ein wenig zu zerpflückt hier! Aber dann erobert John meine Gunst mit Mutmaßungen über Magie und Drachen, der Suche nach einem Fokus in einem versiegelten Verlies und einer Krankheit, die Pankratz vor nichts zurückschrecken lässt! Auch das doppeldeutige Kreischen spielen auf diesem Niveau. Insgesamt ein durch und durch gelungener Post, der sowohl fesselt als auch eine Menge offener Fragen erklärt.

    Dass Anne nun gleich rennen muss... Weiß sie etwa mehr über das Vorhaben ihres Gatten als sie bisher erzählt hat? Obwohl es sich gar nicht danach anfühlt, passiert in diesem Post eine ganze Menge: Die beiden Gruppen von Rosa und Alicia treffen aufeinander, besprechen ich rasch und teilen sich auch schon wieder auf. Dann der wirklich krasse Twist: Daniel schließt die beiden Schwestern mit irgendetwas knurrendem ein! Zwei Posts vor Ende der Geschichte gibt es noch allerhand zu Ende zu bringen.

    Es ist den oberen beiden Absätzen vielleicht schon anzumerken: Johns Post hat mich wirklich positiv beeindruckt, gerade auch aus dieser eher schlichten Ausgangssituation heraus. Da kann Ajnifs heftiger Cliffhanger nicht ganz mithalten. Aber eine Runde bleibt ihr ja noch, um John wieder kleinzukriegen!


    Ich hatte mich ja so auf nächtliches Geschleiche von Alicia und Daniel gefreut, gerade weil ich Ajnifs Einführung von Alicia so sagenhaft gelungen finde. John lässt nun endlich wieder diese Unerschrockenheit aufblitzen. Sie scheut bestimmt nicht davor zurück, mit einer Axt in einem engen Raum mit ihrer Schwester um sich zu schlagen.
    Dass das Knurren sich direkt als harmlos herausstellt, finde ich vollkommen in Ordnung. Wie gesagt, das wär wohl auch zu viel für die Geschichte gewesen, darum nun auch noch ein Gewese zu veranstalten.
    In der zweiten Szene knüpft John noch einmal an die Schulfixiertheit der dieszeitigen Jugend an und macht auch einen ziemlich ordentlichen Aufräumer. Es war ja noch allerhand offen, aber John erklärt hier noch direkt Daniels Motiv, was es mit dem Fluch auf sich hat, räumt auch noch Anne aus dem Weg. Das alles dünnt die Geschichte so sehr aus, dass Ajnif nun eine reelle Chance hat, die Geschichte zu einem runden Ende zu bringen.

    Zunächst war ich von Ajnif Abschlusspost hellauf begeistert. Die bedeutungsschwangeren, dramatischen Worte, die da gewechselt werden, haben mir einen richtig wohligen Schauer verpasst! Aber dann wurde mir schnell klar, dass ich den Post gar nicht verstehe.
    Gut, der Kopf ist gar nicht der von Anne sondern von Daniels Mutter. So viel hab ich verstanden. John hat von zwei Zombies geschrieben. Wer sind die beiden Zombies? Es müssen ja zwei der drei Personen Pankratz, Timotheus und Anne sein. Wenn ich das richtig verstanden habe, war Pankratz hinter der Tür versteckt und kann den Fokus besitzen, ohne von dem Fluch betroffen zu sein, weil er ihn nicht aus Gier suchte. (Weswegen er nach ihm suchte, bleibt aber unbefriedigend ungeklärt.) Dann müssen die beiden Zombies aber ja Timotheus und Anne sein. Timotheus hat den Fluch aber ja selbst gelegt und wäre Pankratz doch nie im Leben in die Gruft gefolgt, wenn er dadurch selbst zum Zombie werden würde. Und da er ja auch gar nicht nach dem Fokus gierte, müsste er ja ohnehin vom Fluch verschont geblieben sein. Und Anne wurde ja gar nicht weiter erwähnt, weshalb ich es jetzt auch merkwürdig finde, sie wie selbstverständlich zu diesen Zombies zu zählen. Ich habe einfach den Eindruck, dass Ajnif die beiden Zombies aus Johns Post einfach überlesen hat.
    Sprachlich wie gesagt ein fantastischer Post, aber inhaltlich bringt er die Geschichte nicht zu einem zufriedenstellenden Abschluss.


    Während John und Ajnif sich nach der ersten Hälfte so gleichauf waren, dass ich schon Angst vor der schwersten Entscheidung meines Lebens hatte, tut John mir den Gefallen, in der zweiten Hälfte zwei enorm starke Posts abzuliefern, gegen die Ajnif einfach nicht ankommt. Meine Stimme geht an John!

  14. Beiträge anzeigen #14 Zitieren
    Kleiner als drei  Avatar von Lady Xrystal
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    Lady Xrystal ist offline
    Das war ja mal ein cooles Lead-In!

    John nutzt dann sogleich die Chance, einen ungewöhnlichen Twist einzubauen: Beim Familienvater handelt es sich um einen ominösen Pankratz. Der Name hat mich erstmal kurz zusammenzucken lassen, aber trotz persönlicher Aversionen gegen bestimmte Charaktere muss ich ja doch zugeben, dass mir der erste Beitrag ganz gut gefallen hat. Man kriegt ein gutes Bild vom Setting und man fragt sich, was die Pankratz-Familie denn überhaupt dazu bewogen hat, ihren Urlaub an diesem menschenleeren Ort zu verbringen. Nach entspanntem Club-Urlaub klingt das schließlich nicht!

    Außerdem bin ich jetzt ja schon ein wenig gespannt, ob es sich tatsächlich um den Pankratz handelt und wenn ja, wie die Gothic-Welt und unser Reallife sinnig miteinander verwoben werden.

    Ajnif entscheidet sich zuerst einmal dazu, den zeitlichen Rahmen der Geschichte zu festigen: Taschenlampe, Sneakers und ein Hinweis zum neumodischen Schulsystem von Myrtana. Der gezeichnete Kontrast zwischen Modernität und alten Burgmauern finde ich da ziemlich gelungen. Dass die arme Alicia dann auch noch von irgendwem (oder irgendwas? ) hinter einen Wandteppich gezogen wird, ist ja so eine richtige Horrorvorstellung.

    In beiden Posts haben mir die Ideen beider Kontrahenten gut gefallen. Besonders Ajnifs Beitrag schafft es, eine dichte Atmosphäre aufkommen zu lassen, wobei ich ihn auf sprachlicher Ebene nicht ganz so gut gelungen finde. Generell plätschert die Geschichte ein wenig vor sich hin und ich habe noch keinerlei Idee, wohin das alles letztendlich führen wird.

    Hu, ja ... ich bin ganz ehrlich: Johns zweiter Beitrag hat mich enttäuscht. Nicht, weil er wirklich schlecht ist, sondern weil ich es einfach schade finde, wie die von Ajnif aufgebaute Atmosphäre zerstört wird. Das ist jetzt vielleicht persönlicher Bias, aber ich hatte mich durchaus auf eine kleine Horrorstory gefreut und auch, wenn das Motiv der wandelnden Nasty Jenny Pankratz (sofern es denn die Pankratz sind) ein mysteriöses Bild abgibt, hätte ich es wohl bevorzugt, wenn Alicias Verbleib erstmal unerklärt bleibt. Andererseits verstehe ich natürlich auch, dass John seine eigenen Ideen einbringen musste, um Ajnif nicht das Zepter zu überlassen.

    Für die von John aufgeworfene Frage nach der (schlaf?)wandelnden Mutter hat Ajnif nun ebenfalls eine ganz einfache Erklärung: Mutter Pankratz sucht den verschwundenen Vater. So wirklich viel passiert in diesem Beitrag nicht und mich wundert es auch, wieso es so ungewöhnlich sein soll, dass jemand Bücher und Karten in den Urlaub mitnimmt. Ich mache das schließlich auch immer! Wobei natürlich auch Landkarten und Burgpläne gemeint sein könnten.

    Nun dreht John auf. Pankratz ist tatsächlich in geheimer Mission unterwegs und sein Vorhaben lässt darauf schließen, dass er wirklich irgendwelche Pläne und nicht etwa Pokerkarten mitgenommen hat. Außerdem passiert hier so einiges: Pankratz ist irgendwie erkrankt und die guten, alten Fokussteine dienen wohl als Heilmittel. Ob es tatsächlich Feuermagier und Drachen gegeben hat ist auch nicht mehr so sicher und dass sich irgendetwas Böses hinter der Gefängnistür verbirgt, wird im letzten Teil des Posts ebenfalls angedeutet. Insgesamt der bisher stärkste Post von John, auch wenn er einer super Vorlage für Ajnif ist, kann sie nun doch ein paar der aufgeworfenen Fragen beantworten.

    Tja, der nächste Beitrag beantwortet natürlich nichts, ist aber trotzdem nicht komplett ereignislos. Anne (ich wusste doch, dass Björn die arme Jenny irgendwann betrügt! ) und Rosa finden Alicia und Daniel, welche wiederum Pankratz und Timotheus beim Gang in das Gefängnis beobachtet haben. Anne handelt dann auch wie eine warhaftige Mutter, die ihre Kinder dem sympathischen Daniel anvertraut, um sie nicht in Gefahr zu bringen. Blöd nur, dass Daniel wohl gar nicht so nett und ungefährlich ist und die beiden Mädchen wohl irgendeiner Bestie zum Fraß vorwirft. Der Twist hat mir gefallen und es stellt sich nun natürlich die Frage, ob Timotheus von Daniels Machenschaften weiß und vielleicht sogar Pankratz in eine Falle lockt. Allerdings erlebe ich gerade auch eine Sorge, die ich seit Ende der fünften Staffel von Lost nicht mehr erlebt habe: Es fehlen nur noch zwei Beiträge bis zum Ende und bis jetzt schweben so viele unbeantwortete Fragen im Raum herum, dass ich mir nicht sicher bin, ob die beiden Kontrahenten befriedigende Antworten liefern können.

    John schafft es nun schon wieder, die bedrohlich wirkende Situation aus Ajnifs Post in etwas Harmloses zu verwandeln: Die knurrende Beste ist lediglich ein zahmer Hund. Eingesperrt sind die beiden Mädchen trotzdem, allerdings nicht, weil Daniel ihnen Schaden zufügen will. Nein, der Bursche hat eigene Pläne: Er möchte endlich beliebt sein und braucht dafür den Fokusstein. Dass er dafür sogar seinen eigenen Vater an den Fluch opfert, macht ihn zu einem höchst unsympathischen und skrupellosen Teenager. Daniels Angst vor dem Fluch scheint dann auch berechtigt, denn in der Gefängniszelle selbst befinden sich zwei Zombies und ein Frauenkopf. Die Vermutung liegt nahe, dass es sich dabei um Pankratz und Timotheus handelt, die vom Fluch getroffen wurden, sowie um den Kopf von Anne Pankratz. Damit wäre zumindest ein Rätsel schonmal gelöst!

    Okay, diesmal ist es Ajnif, die Johns Beitrag auf den Kopf stellt: Bei den Zombies handelt es sich doch nicht um Pankratz und Timotheus und der Frauenkopf gehört zu Daniels Mutter, die Jahre zuvor bereits nach dem Fokusstein gesucht hatte. Timotheus scheint an ihrem Tod keine unbeteiligte Rolle gespielt zu haben, entpuppt er sich doch eine Art Fokuswächter, der alle in den Tod führt, die den Stein aus reiner Gier heraus suchen.

    Puh ja, aber irgendwie passt das Ende nicht so ganz zum Rest der Geschichte. Wenn Timotheus bereits vom "Flucht" und der Macht der Fokussteine wusste, wieso hat er Pankratz gegenüber dann so getan, als sei das alles schwachsinniger Magiekram? Wieso geht Timotheus davon aus, dass Pankratz den Stein nicht aus reiner Gier haben möchte? Immerhin will Pankratz lediglich seine Krankheit heilen, was doch eine gewisse Gier nach seinem persönlichen Überleben ausdrückt. Und, dass Timotheus seinen Sohn Daniel in der Zelle verrotten lässt, statt ihn einfach mal zu erziehen, erscheint mir auch irgendwie ... na ja.

    Insgesamt haben sich beide Kontrahenten in meinen Augen böse Schnitzer erlaubt. Ajnif eben mit dem nicht sehr gelungenen Ende, aber auch mit ihrem zweiten Beitrag, der eigentlich nichts zum Verlauf der Geschichte beigetragen hat. John auf der anderen Seite damit, dass er die tolle Atmosphäre, die Ajnif stellenweise aufgebaut hat, zerstört hat. Andererseits hatten beide tolle Ideen - Ajnif hat den modernen Rahmen der Geschichte bestimmt und Daniels Boshaftigkeit eingefüht, John dagegen hat Daniels Motive verfeinert (und ihn natürlich auch als Person eingeführt) und die Fokussteine ins Spiel gebracht.

    So insgesamt habe ich ein wenig das Gefühl, dass der Plot beiden Kontrahenten über den Kopf gewachsen ist, was wohl auch zu dem eher unbefriedigenden Ende geführt hat. Mit jedem neuen Post wurden Fragen aufgeworfen und nur wenige von ihnen wurden so richtig und zufriedenstellend beantwortet, was aber denke ich auch der Tatsache geschuldet ist, dass beide Kontrahenten mehr damit beschäftigt waren, den vorherigen Beitrag zu konterkarieren. Die Geschichte strotzt vor Verworrenheit und Twists, was das Battle nicht unbedingt schlecht macht, aber auch nicht wirklich gut. Ich möchte mich bei diesem Battle also ganz gerne enthalten und bin gespannt, was andere Leser dazu sagen.

    --

    So, nachdem ich mir eure Kommentare durchgelesen habe - Hui, gab es jemals ein Battle, das so unterschiedlich aufgenommen wurde und bei dem trotzdem ein so eindeutiges Ergebnis entstanden ist?

    Ich bleibe bei meiner Enthaltung, auch wenn ich John seinen (voraussichtlichen) Sieg natürlich gönne.
    Geändert von Lady Xrystal (25.07.2019 um 13:53 Uhr)

  15. Beiträge anzeigen #15 Zitieren
    Deus Avatar von John Irenicus
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    John Irenicus ist offline
    Das hätte ich vorher nie gedacht, dass die Abstimmung oder zumindest das Abstimmungsergebnis so eindeutig ausfällt. Die "Kräfteverhältnisse" habe ich beim Battle selbst ganz anders wahrgenommen. Ich habe mich von Ajnif nämlich ständig outplayed gefühlt. Allein was schon in Ajnifs erstem Post alles drinsteckt: Festlegung des modernen Settings (wenn auch für später nicht weiter relevant), Alicia auf Erkundungstour und das Geschnapptwerden, dann wieder Schwenk zu ihrer Schwester ... das fand ich schon stark und mein Post sah dagegen doch eher blass aus. Und dann denke ich mir, bin ich mal ganz gewitzt und lasse die Mutter da was Dubioses machen - und sofort setzt sich Ajnif dahinter und interpretiert das ganz neu, ohne dass das aber eine übertriebene Wendung oder so ein Handlungsgezerre wäre. Und ein bisschen ähnlich macht sie es darauf dann auch mit den erst nettem Daniel, der dann auch eine geheime Agenda hat. Ich hab mich da ja schon teils ein wenig hilflos gefühlt, weil Ajnif die Story dann doch sehr beherrscht hat und meine Ideen dagegegen immer so ein bisschen nach dem Motto "er hat sich redlich bemüht" schienen. Ich hatte mir bei der Abstimmung also höchstens noch ein Unentschieden ausgemalt. Ich glaube, wenn Ajnifs vierter Post ein bisschen besser gewesen wäre, wäre das auch so gekommen.

    Achja, und bei der Sache mit Pankratz, auch wenn es echt unglaublich klingt: Ich habe bei der hektischen Benennung des Vaters, die ich ja schon auch so ein bisschen als Aufgabe gesehen habe, nicht eine Sekunde lang an Björn Pankratz gedacht, und tatsächlich ist mir die Björnigkeit der Namenswahl erst durch die Kommentare hier aufgefallen. Ich habe einfach den erstbesten Namen genommen, der mir einfiel, und da ich zurzeit Dragon Quest V spiele und die Vaterfigur dort "Pankraz" heißt, ist's halt der Name geworden. Ich wollte also gar keine Björn&Jenny-Story daraus machen und bin auch froh, dass Ajnif nicht darauf eingestiegen ist.

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