Das mit dem Einfluss auf deutsche Medien und die deutsche Öffentlichkeit sieht man gerade bei den muslimischen Rappern immer wieder. Die stehen ja in den Medien immer wieder in der Kritik, antisemitisch zu sein.
Man sieht hier aber recht gut wie heuchlerisch Deutschland sein kann. In der Regel sind diese Rapper erstmal Kinder mit zb türkischen Wurzeln oder Syrer, Araber oder was auch immer. Sie haben im Grunde erstmal gar nix mit der Deutschen Vergangenheit zu tun werden aber in dem Moment behandelt wie typische Deutsche. Wenn es aber ums integrieren in die Deutsche gesellschaft geht ... sind sie nur die "Gastarbeiterkinder"
Nicht falsch verstehen. Es geht mir hier eben darum dass die Medien gerne mal Judenfeindlichkeit andichten aber es ist halt von seiten der Rapper meistens Israelkritik. Zum Beispiel durch die Sache mit den Palästinensern ... hier sehen sich viele Rapper auf der Seite der Palästinenser. Und in verständniss der Israelis ist sowieso jeder der mit den Palästinensern sympathisiert ein Terrorist, Antisemit und ein Verbrecher.
Hmm, die Antisemitismus Vorwürfe gegen Kollegah (bspw.) trafen aber einen hier sozialisierten Konvertiten, wenn ich mich recht entsinne. Auch der wohl kontroverseste Rapper bei RAM, zumindest was Antisemitismus anbelangt, hat einen polnischen Migrationshintergrund. Wie es jetzt bei anderen Vertretern aussieht weiß ich nicht, aber zumindest diese beiden Vertreter blieben mir in Erinnerung. Bei Kollegah bspw. hat sich Israelkritik dann auch teils schon arg mit antisemitischen Stereotypen vermengt, da wurde dann ja auch nachgehakt. Ich hätte jetzt nicht den Eindruck, dass gerade muslimische Rapper in Deutschland primär Opfer von Antisemitismusvorwürfen wären. Das richtet sich eher gegen Teile der Zuhörerschaft und Szene, zumindest habe ich das so wahrgenommen.
Ich habe erstmal nichts von Kollegah geschrieben. Wobei ich die Vorwürfe von damals auch überzogen fand. Genauso habe ich auch erstmal nichts gegen dieses "mit sterotypen spielen" Ich muss es nicht mögen aber ich sehe darin auch nicht den Untergang des Abendlandes.
Und das mit dem Angriffen gegen muslimische Raper kommt nicht ständig vor aber man hört halt immer wieder gerne mal was davon. Aber passend zum Thema kommt das halt fast immer aus Richtung BILD ... Axel Springer Verlag eben. Wie ich schon sagte, sind die halt meiner Meinung nach der lange Arm Israels in Deutschland wenn es ums diskreditieren geht. Das ist eben schon irgendwo auch so wie du angedeutet hast. Im Grunde gibt es kein Problem mit den Muslimen und Antisemitisumus ... es wird aber gerne mal ein Drama vom Zaun gebrochen wo gar kein Drama ist.
Er war tatsächlich zusammen mit Farid der erste, der mir in den Sinn kam, auch wenn du ihn nicht erwähnt hast. Bei Haftbefehl gab es auch mal eine Debatte in der Art, aber das ist in meiner Erinnerung gerade sehr verschwommen. Die Aufregung über die eine Line fand ich damals auch überzogen, ist halt Battlerap, aber die Klischees die der gute Herr Blume regelmäßig bedient... Naja. Würde mich aber interessieren, welche immigrierten muslimischen Rapper dir so in den Sinn kommen. Ich habe da wie gesagt, keine konkreten im Kopf.
Das mit dem verlängerten Arm Israels ist bei der BILD afaik Bestandteil der Unternehmenstradition. War einer der Leitsätze von Springer für seine Zeitung, wenn ich mich recht entsinne.
Ehrlich gesagt glaube ich Ben Salomo schon, dass es in der Szene Probleme mit Antisemitismus gibt. Auch dahingehend, dass muslimische oder muslimisch geprägte Jugendliche und junge Männer ihn oft mittragen. Und wenn sich Israelkritik oder -hass von Jugendlichen in Deutschland in Richtung hier lebender Juden entlädt dann darf man das nicht akzeptieren. Da kann es aber, da gebe ich dir recht, nicht darum gehen, muslimische Migrantengruppen als alleinige Schuldige auszumachen. Denn das sind sie hier definitiv nicht, wenn eine AfD im Bundestag sitzt.
Also, die Vorwürfe gegen Kollegah und Farid waren gerechtfertigt, da diese ja ganz bewusst mit Antisemitischen Klischees gespielt haben. Der Vertreter des Teufels trägt einen Ring mit Davidstern, alles klar oder?
Bei Hafti war es damals so, dass er in seiner "Durch die Nach mit..." Folge mit Oliver Polak ernsthaft (aber unschuldig naiv) gefragt hat, ob Polaks Eltern reich seien, und ob sie Steuern zahlen müssten.
In gewissen Kreisen ist die antisemitische Lüge durchaus verbreitet, dass Juden aufgrund des Holocaust in Deutschland keine Steuern zahlen müssten, dass alle Juden reich seien ist ja schon ein alter Hut.
Im Gegensatz dazu hat ein Talib Kweli wirklich niemals öffentlich irgendwas antisemitisches gesagt, und ich beobachte seine Karriere seit 20 Jahren, seit ich Rap-Fan bin. Aber er unterstützt halt BDS.
Und wer BDS unterstützt, wird von der Israel-Lobby als Antisemit verunglimpft, um die rechtsradikale Regierung in Israel zu schützen.
Mit Antisemitischen Stereotypen zu spielen ist nie wirklich gut. Wobei Stereotypen in fast allen Fällen Mist sind.
Trotzdem kommt es halt auch ein wenig darauf an. Viele Menschen beziehen sich in ihrer Kritik gerne auf die Stereotypen aus dem 3ten Reich der Nazis und vergleichen sowas gerne mit dieser Zeit von damals. Hier muss man meiner Meinung nach aber unterscheiden. Ein Neonazi/Rechtsradikaler/Judenhasser wird sicher in etwa das gleiche im Sinn haben wie die Nazis von damals ... sicher hat er auch deren Ideologie im Kopf. Ein Kollegah wünscht sich aber sicher keinen Genozid ... mal krass ausgedrückt. Es ist zwar trotzdem nicht gerade gut was er gemacht hat ... aber es ist sicher ein großer Unterschied was die Intention betrifft. Ich meine ... Muslime müssen diese Stereotypen auch ständig über sich ergehen lassen aber da gibt es keine große Headline auf der ersten Seite der BILD
Stimmt, dieses Video gab es auch noch. Ne, da muss man weniger drüber diskutieren, ist schon deutlich. Ich hatte nur noch die Auschwitz-Line im Kopf und ein paar dämliche Lines über die Finanzwelt/Rothschilds und dergleichen mehr.
Danke für die Zusammenfassung, hatte ich so nicht mehr im Kopf.
Also ich bin mir nicht wirklich sicher wie ich zu all dem stehen soll.
In Zeiten in denen die Menschen auf die Straßen gehen und für ihre Freiheit Mohammed mit einer Bombe + dem muslimischen Glaubensbekenntnis auf dem Kopf zu protestieren aber gleichzeitig ein riesen Fass aufmachen wenn einer den Davidstern in einem nicht genehmen Kontext erwähnt ... naja, wie gesagt, so ganz sicher bin ich mir wirklich nicht was ich von alledem halten kann. Zumindest in einer Sache bin ich mir sicher ... ich finde beides absolut niveaulos und könnte gerne auf Mohammed Karikaturen und jüdische Stereotypen verzichten.
Als Rap-Fan muss ich sagen, dass Rapper halt schon oft ziemliche Hohlbirnen sind, und selbst kluge Rapper die sich politisch äußern oft keine Ahnung davon haben worüber sie sich äußern.
Das unterscheidet sie nicht großartig von der Durchschnittsbevölkerung, wenn diese sich politisch äußert. Da wird nicht viel hinterfragt oder sich aus unabhängigen, halbwegs neutralen Quellen informiert. Hinzu kommt, dass man natürlich kaum Juden kennt.
Hatte letztens ein angetrunkenes Gespräch mit einer jungen deutschen Jüdin, und eine der ersten Fragen nach der Vorstellung und etwas Smalltalk war ob ich in meinem Leben schonmal irgendwann bewusst irgendwelche Juden kannte, gefolgt von einem "nee oder?".
Ich bin da wohl eher die Ausnahme, kenne nämlich ein paar persönlich und bin sogar mit welchen befreundet.
Ich kann also kein Antisemit sein.
Ich wurde in meinem ganzen Leben noch nicht nach meiner Religion gefragt wenn ich aus war. ich kann mir aber ohnehin besseres vorstellen als mich bei smalltalk und angetrunken über Religion zu unterhalten.
Ich denke eins der größten Probleme ist einfach dass nicht richtig zwischen Israel und dem Judentum unterschieden wird. Man kann wegen mir Israel als Staat hassen und man kann auch gerne das Judentum als Religion ablehnen und vor mir aus auch hassen ... dumm wird es halt immer dann wenn aus der Religion plötzlich eine Art Volk gemacht wird. Also so in der Art als würden sie alle die gleiche Sprache sprechen, aus dem gleichen Land kommen usw. Das ist das was mir nich in den Kopf will ... ich verstehe einfach nicht weshalb es manchen so schwer fällt hier einen Menschen zu sehen mit einer bestimmten Religion.
Also ich tue mir mit meiner recht schwer. Es gab schon Momente da hab ich die verleugnet. Ist aber schon lange her. Da war ich noch nicht so gefestigt wie heute. Wobei ich auch heute nicht wirklich damit hausieren gehen. Aber wohl zu einem großen Teil einfach nur deshalb weil ich es schlichtweg für keine wirklich wichtige Information halte.
Prinzipiell stimme ich Lina auch zu, nur habe ich mit einem bestimmten Satz Bauchschmerzen, und hoffe Lina hat es nur ungeschickt ausgedrückt:
Das finde ich nämlich nur dann in Ordnung (moralisch, aber gleichzeitig auch ziemlich doof - ich war früher mal so drauf), wenn man das bei anderen Religionen genauso hält. Sonst ist es, und zwar nach Wörterbuchdefinition, antisemitisch.man kann auch gerne das Judentum als Religion ablehnen und vor mir aus auch hassen