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Fantasy & SciFi aus Deutschland funktioniert nicht! (aus PE)

  1. #1 Zitieren
    Bücherwolf  Avatar von HerrFenrisWolf
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    Habe letztens auf orkenspalter tv ein interessantes Video von der CCXP gesehen (ehemals RPC), darin spricht der Autor von Mara und der Feuerbringer darüber, dass deutsche Verlage kaum mehr Interesse an deutschen Autoren haben (im Fall von Genreliteratur). Speziell Nachwuchsautoren haben einen schlechten Stand, können wenn überhaupt zu kleinen und Kleinstverlagen.

    Unter den von ihn beschriebenen Umständen wird es wohl ein deutsches Game of Thrones oder The Expanse nie geben. Ich persönlich würde es uns für unsere Autorenlandschaft wünschen, dass mal so etwas erreicht wird.

    Wie seht ihr das? Können wir das oder steht sich unser Literaturbetrieb selbst im Weg?
    Auch Österreicher und Schweizer bitte angesprochen fühlen.
    HerrFenrisWolf ist offline

  2. #2 Zitieren
    Burgherrin
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    Zitat Zitat von HerrFenrisWolf Beitrag anzeigen
    Habe letztens auf orkenspalter tv ein interessantes Video von der CCXP gesehen (ehemals RPC), darin spricht der Autor von Mara und der Feuerbringer darüber, dass deutsche Verlage kaum mehr Interesse an deutschen Autoren haben (im Fall von Genreliteratur). Speziell Nachwuchsautoren haben einen schlechten Stand, können wenn überhaupt zu kleinen und Kleinstverlagen.

    Unter den von ihn beschriebenen Umständen wird es wohl ein deutsches Game of Thrones oder The Expanse nie geben. Ich persönlich würde es uns für unsere Autorenlandschaft wünschen, dass mal so etwas erreicht wird.

    Wie seht ihr das? Können wir das oder steht sich unser Literaturbetrieb selbst im Weg?
    Auch Österreicher und Schweizer bitte angesprochen fühlen.

    Kann ich so aus eigener Erfahrung bestätigen. Die großen, deutschen Verlage haben quasi null Interesse, an Fantasy aus Deutschland. Lieber importiert man, erfolgreiche Fantasy Serien aus den USA oder anderen Ländern.

    Was kann man dagegen machen? Eigentlich haben wir hier kaum die Möglichkeit, etwas zu verändern.
    Wenn die großen Verlage sich sturr stellen. Mein Eindruck ist aber, dass sie dem Klischee/der Illusion anhaften, Fantasy sei ein Genre für Jugendliche und Kinder....
    Und die meisten, großen Verlage zielen eben auf ein erwachsenes Publikum ab...
    Ja, vor allem da die ganzen Liebesschnulzen, schlechten Kriminalromane und Co ja so komplex und tiefgründig sind. (Nicht)
    Das deutsche, erwachsene Publikum, ist nun einmal größtenteils Krimi und Romantik Fan.
    Keine Ahnung, was die deutsche Leserschaft an diesem unrealistischen Mist findet. Der Polizeiarbeit romantisiert und völlig verfälscht. Abgesehen davon, dass man bei einem Minimum von Aufmerksamkeit und Kreativität nach spätestens der Hälfte des Buches weiß, wer der/die Täterin/Täter gewesen ist.
    Oder wie die Auflösung des großen Geheimnisses aussieht.

    Ja, ich habe in Zeiten von Durststrecken schon Kriminalromane und Thriller gelesen, die als extrem komplex und undurchschaubar angepriesen worden sind. Und wusste meist lange vor dem Ende, wie es ausgehen wird. Sorry, ich finde das Genre massiv überbewertet. Und null überraschend/spannend.

    An alle Fans von Kriminalromanen und Thriller. Verzeiht mir bitte, an dieser Stelle.
    Aber ich wollte dass schon lange mal los werden.

    Kurz und knapp.
    Die deutsche (erwachsene) Leserschaft besteht nun einmal zu gefühlten 95% aus Lesern von Krimis und Thrillern.
    Liegt wahrscheinlich an der mangelnden Kreativität und Fantasy, der meisten Deutschen.
    Gelöscht!!!
    Faye ist offline

  3. #3 Zitieren
    Trillionär  Avatar von void
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    Ich denke Faye hat ganz recht damit, dass große Verlage sich eben nach dem durchschnittlichen (ergo schlechten) Geschmack und Interesse der Masse zu richten versuchen. Und wenn auch Größen wie Rowling und Sanderson von den Schwierigkeiten erzählen, die sie dabei hatten, überhaupt einen Verlag zu finden, wundert es mich nicht, wenn frische AutorInnen jetzt ähnliche Erfahrungen machen.
    void ist offline

  4. #4 Zitieren
    Schwertmeister
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    Nun, wie im Video bereits angesprochen wurde, sind Verlage Wirtschaftsunternehmen, die darauf angewiesen sind, am Ende des Tages Gewinn einzufahren. Und solange die Leute weiter glauben, dass Kapitalismus ein Naturgesetz oder Gottgegeben wäre und nicht Menschen gemacht ist, sowie dass Sozialismus grundsätzlich in einer neuen DDR, Sowjetunion oder China enden müsse, wird sich daran auch nichts ändern.
    Für die Leute, die sich dem derzeitigen Wahnsinn wehrlos ausgeliefert fühlen und etwas Hoffnung brauchen:

    Corona Ausschuss:
    https://corona-ausschuss.de/
    Viperfdl ist offline

  5. #5 Zitieren
    Veteran Avatar von short message
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    Mit SciFi kann hier auch gut Geld verdient werden, siehe Frank Schätzings Schwarm. Ich denke auch, dass in der deutschen Gegenwartsliteratur immer wieder SciFi oder Fantasy passiert, etwa in "Schreckliche Gewalten" von Jakob Nolte. Ob's einem gefällt, ist halt die andere Frage.
    short message ist offline

  6. #6 Zitieren
    Burgherrin Avatar von Eispfötchen
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    Ich hab da durchmischte Beobachtungen gemacht.
    Krimis und Thriller gehen extrem gut, ja. Dabei ist auch vollkommen schnurz, dass die Geschichten meist total konstruiert sind. 0815 Charaktere? Ist den Lesern meist völlig egal. Glaubwürdigkeit? Auch egal. Oft muss ich auch hören, dass es die Leser negativ bewerten, wenn Umgebung und Charakter überhaupt beschrieben werden. Hä? Wie bitte?
    Im Prinzip sieht es so aus, als wenn es eine große Menge an Lesern gibt, die einfach nur möglichst viel Aktion, viel Reise von A nach B und irgendwelche Grausamkeiten lesen wollen und fertig. Hautpsache die Kommissarin oder der Privatdedektiv, oder eben auch der Agent gewinnt am Ende.
    Die Klappentexte lesen sich auch fast alle ähnlich. Meist ist es nach Schema F: "In einer dunklen Gasse wurde die grausam zugerichtete Leiche einer jungen Frau gefunden. Die Polizei ist ratlos. Kommisarin xyz beginnt mit ihren Ermittlungen, doch schon bald muss sie feststellen, dass sie und ihre Familie in größter Gefahr schweben, denn der Killer hat sie als nächstes Ziel auserkoren."
    Die Leser geben sogar zu, dass sie später selbst nicht mehr wissen was sie schon gelesen haben und was nicht. Krass, oder?
    Anderseits gibt es durchaus auch Scince Fiction und Fantasy Leser, bei denen besonders so Reihen wie "Die Orks / Elfen / Zwerge ..." oder "Shadowrun", "Metro", "Tagebuch der Apokalypse" und so weiter gut ankommen.
    Ist also nicht so, als würde es solche Leser nicht geben. Es sind nur einfach weniger.
    Was irgendwie gar nicht geht sind meist Romane und überraschenderweise Humor. Mal abgesehen von einigen Einzelfällen wie "Er ist wieder da", Bücher von Tommy Jaud und Uwe Kling sieht es da recht Mau aus.
    Also ja: Krimi, Krimi, Krimi, Thriller, Thriller, Thriller, Scince Fiction, Fantasy und ein kleines bisschen Humor und Romane.
    Eispfötchen ist offline

  7. #7 Zitieren
    Bücherwolf  Avatar von HerrFenrisWolf
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    Zitat Zitat von hodenhagener Beitrag anzeigen
    Mit SciFi kann hier auch gut Geld verdient werden, siehe Frank Schätzings Schwarm. Ich denke auch, dass in der deutschen Gegenwartsliteratur immer wieder SciFi oder Fantasy passiert, etwa in "Schreckliche Gewalten" von Jakob Nolte. Ob's einem gefällt, ist halt die andere Frage.
    Das sehe ich ähnlich. Allerdings (und ich glaube das spricht der Autor im Video auch an) sind das häufig Bücher die nicht konkret als SciFi vermarktet werden. Qualityland von Marc-Uwe Kling ist im Grunde ebenfalls SciFi oder Sachen die Andreas Eschbach schreibt, aber so wird das hier nicht vermarktet, obwohl es dann in den Läden langsam in diese Ecken wandert.

    EDIT:

    Diese Leute sind aber bereits vorher durch andere Sachen aufgefallen.
    HerrFenrisWolf ist offline

  8. #8 Zitieren
    Ranger Avatar von Jaro Krieg
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    Naja, ich kenne den Typen schon länger und kann von seiner bisherigen Arbeit nur sagen das er einer der Gründe ist warum Fantasy und SciFi "aus Deutschland" in seiner jetzigen Form nicht funktioniert. Und ein deutsches "the expanse" oder GoT als Serie wird nie möglich sein weil die Film-industrie in diesem Land nicht auf Wettbewerb ausgelegt ist. Die Privatsender haben den Kampf gegen das Internet vor mehr als 10 Jahren schon verloren und die Produktionen der öffentlich rechtlichen Sender werden von öffentlichen Geldern (GEZ-Gebühren aka. dein Geld) im vorraus bezahlt und müssen bei ihrer Ausstrahlung weder attraktiv für Werbeplätze noch Kinotickets verkaufen. Entsprechend macht sich in der Branche auch niemand die Mühe was originelles zu produzieren solange man auf kosten des Steuerzahlers Koksparties in Touristenorte machen kann. Private Filme die sich für die Filmförderung qualifizieren werden für Kritiker in Cannes und andere Festivals produziert und sollen nur nen Preis gewinnen - und diese wurden auch mit öffentlichen Geldern finanziert. Selbst Polen und Belgien haben heute eine innovativere Filmindustrie als der Witz von der deutschen. Dabei werden viele Ausländische Genre Filme hierzulande gedreht weil die Löhne für Filmschaffende hier nur 1/3 von dem Betragen was die Leute in den USA, Kanada oder Frankreich verlangen (und man in der Branche von 'White Mexicans' redet) - Hab in der Industrie ein paar Jahre gearbeitet - aber ich schweife ab.


    Deutsche Fantasieliteratur leidet am Hohlbein-ismus. Sprich: du hast im Prinzip Tolkien-Fan-Fiction die keine Lizensrechte verletzt aber den Ball flach hält, nach Schema F vorausschaubare Handlungen mit ein-dimensionalen Charakteren. Oder man versucht irgendwas "Schokendes" mit mehr Sex und Gewalt, was aber schnell im Stil versäuft und zu gewollt klingt.

    Bei Sci-Fi ist das jetzt nicht großartig anders.


    Wer daran Schuld hat? Alle!

    Die Autoren: Junge Nachwuchsautoren, egal ob sie in Deutschland oder in Hollywood oder sonst wo schreiben haben ein Grundlegendes Problem. Sie sind Jung und haben keine EIGENEN Erfahrungen. Wenn man sich den Mist der letzten Jahrzehnte ansieht dann merkt man nur das Autoren unter 39 in den 80ern und 90ern mit Comics, Büchern, Fernsehen oder Videospiele aufwuchsen, vmtl eine höheren Bildungsabschluss genossen, aus der Mittelschicht kommen und ansich ein sehr bescholtenes Leben geführ haben -> und eben nur basierend darauf eine Geschichte erzählen wollen. Es gibt wenige gute Schreiber die auf Basis anderer Geschichten selbst Geschichten entwickeln können die gut klingen -> aber das sind Ausnahmetalente
    Die besseren Geschichten des letzten Jahrhunderts wurden von Alten Leuten geschrieben die schon über 40 waren und vorher etwas erlebt haben, weil es keine Medienlandschaft wie heute gab. Viele gute Autoren haben Dinge aus ihrem eigenen Leben als Vorlage genommen und verarbeitet. Tolkien hat sein Trauma aus dem 1. Weltkrieg mit dem Herrn der Ringe verarbeiten wollen und viele Charaktere basierten auf Kameraden die bei der Schlacht an der Somme fielen. George Miller (Mad Max) war Unfallchiereaug und wollte eigentlich nur nen Explotation-Film machen um auf die Gefahren von zu schnellem Fahren aufmerksam zu machen. Gene Roddenberry überlebte mehrere Flugzeugabstürze - die Liste ist endlos.

    Um mal kurz nen Schwenk auf Hollywood zu machen: Die Drehbuchautoren haben sich 2005 selbst ins Bein geschossen mit ihrem Streik und die Wirtschaftskrise 2007 brach ihnen gänzlich das Genik. Was dazu führte das viele Talente und die alte Garde in den Vorruhestand versetzt wurde und diese durch Äffchen von der Uni ersetzt wurden die damit beschäftigt sind Comicbücher abzuschreiben.

    Tatsächlich waren deutsche Medienprodukte - auch in der fantastischen Literatur - durchaus international Wettbewerbsfähig bis in die Mitte der 90er zumindest. Bevor die heutige Autorengeneration alt genug war zum schreiben.


    Der Leser: In der jetzigen Zeit gibt es ein ÜBERANGEBOT an Fantastischen Geschichten in egal welcher Form. Die Menschen der Antike erzählten sich Mündlich die Mythen ihrer Götter welche überdauerten. Fantastische Geschichten & Märchen fingen erst jahrtausende Später an, und selbst mit der Erfindung des Buchdrucks war das Angebot davon Überschaubar. Heute werden wir von allen Seiten berießelt mit Stories was zwei Folgen hat:
    A: Es gibt eine hohe Nachfrage nach mehr Zeug was in ein verwässern des Pools führt und immer mehr Autoren drängen sich auf den Markt. Gute Geschichten fallen nicht auf weil das Angebot so groß ist das man nach der Nadel im Heuhaufen suchen muss bei all dem Mittelmäßig geschriebenem Müll der früher Groschenromane gefüllt hätte, die keiner ließt. Ein guter Autor kann sich, selbst wenn er sich selbst verlegt nicht durchsetzen. Erst recht nicht bei einer Gesellschaft mit niedriger Aufmerksamkeitsspanne die Instant-Gratification wollen und nichtmal eine gute Geschichte erkennen würden wenn sie ihnen ins Gesicht scheißt.
    B: Die Leser/Zuschauer die sich noch die Zeit nehmen sind Anspruchsvoller, weil man sich heute die Rosinen picken kann Der Markt WILL bessere Geschichten und die Messlatte ist deutlich höher als vor 50 Jahren - wobei es schon reichen würde einfach mal ein altes Buch in die Hand zu nehmen, einen alten Film einlegen oder sich mit alten Mythen zu befassen. Trendhuren brauchen sich nicht beschweren das das Neue Zeug langweilig ist.
    C: Der Großteil der Leser/Zuschauer ist Anspruchslos erst recht wenn es um "fantasie" geht. Die sich am besten verkaufenden Fantasy/sci-Fi Bücher sind Romane die auf etablierten Franchises wie Star Wars oder Videospiele basieren und diese sind wirklich belanglos geschrieben und reiten nur auf dem Erfolg eines vorangegangen Produkts an. Darum nennt man sie auch "offiziele FanFiction" aprospros: wer einen Fanfiction.net account hat soll sich bitte in einer Schüssel wasser ertränken und uns vor dem nächsten 50 shades of grey verschonen.





    Die Verlage: Die haben sich ihren Markt selber kaputt gemacht indem sie mittelmäßige Autoren darauf los ließen und selbige nichtmal gescheit promoted haben. Also mit Absicht den Markt kaputt gemacht haben um sich nicht mehr drum zu kümmen. Ist nicht viel Anders als die Filmindustrie in Dt. - Selbe symptomatik.





    TLDR - Exzerpt für die Leute die ihr Ritalin noch nicht hatten:

    Der Punkt ist das viele Fantasy-Autoren keine Fantasie haben.
    Der nächste Punkt ist das es - wie bei allen Medienträgerprodukten - auf eine gute Story kommen hundert die gewollt aber nicht konnten.
    Und auf einen Leser der zu Anspruchsvoll ist kommen 30 Leser die Anspruchslos sind
    Jaro Krieg ist offline

  9. #9 Zitieren
    Burgherrin
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    Zitat Zitat von Eispfötchen Beitrag anzeigen
    Ich hab da durchmischte Beobachtungen gemacht.
    Krimis und Thriller gehen extrem gut, ja. Dabei ist auch vollkommen schnurz, dass die Geschichten meist total konstruiert sind. 0815 Charaktere? Ist den Lesern meist völlig egal. Glaubwürdigkeit? Auch egal. Oft muss ich auch hören, dass es die Leser negativ bewerten, wenn Umgebung und Charakter überhaupt beschrieben werden. Hä? Wie bitte?
    Im Prinzip sieht es so aus, als wenn es eine große Menge an Lesern gibt, die einfach nur möglichst viel Aktion, viel Reise von A nach B und irgendwelche Grausamkeiten lesen wollen und fertig. Hautpsache die Kommissarin oder der Privatdedektiv, oder eben auch der Agent gewinnt am Ende.
    Die Klappentexte lesen sich auch fast alle ähnlich. Meist ist es nach Schema F: "In einer dunklen Gasse wurde die grausam zugerichtete Leiche einer jungen Frau gefunden. Die Polizei ist ratlos. Kommisarin xyz beginnt mit ihren Ermittlungen, doch schon bald muss sie feststellen, dass sie und ihre Familie in größter Gefahr schweben, denn der Killer hat sie als nächstes Ziel auserkoren."
    Die Leser geben sogar zu, dass sie später selbst nicht mehr wissen was sie schon gelesen haben und was nicht. Krass, oder?
    Anderseits gibt es durchaus auch Scince Fiction und Fantasy Leser, bei denen besonders so Reihen wie "Die Orks / Elfen / Zwerge ..." oder "Shadowrun", "Metro", "Tagebuch der Apokalypse" und so weiter gut ankommen.
    Ist also nicht so, als würde es solche Leser nicht geben. Es sind nur einfach weniger.
    Was irgendwie gar nicht geht sind meist Romane und überraschenderweise Humor. Mal abgesehen von einigen Einzelfällen wie "Er ist wieder da", Bücher von Tommy Jaud und Uwe Kling sieht es da recht Mau aus.
    Also ja: Krimi, Krimi, Krimi, Thriller, Thriller, Thriller, Scince Fiction, Fantasy und ein kleines bisschen Humor und Romane.


    Danke, für diesen Beitrag. Eispfötchen.
    Ich bin fast vom Stuhl gefallen, vor lachen. Einfach weil du die Wahrheit geschrieben hast.
    Denn genau SO lesen sich einfach alle Klappentexte, von Thrillern und Kriminalromanen in Deutschland.
    Wie ich schon schrieb, die viel gelobte Spannung, habe ich in diesen Romanen noch nie finden können.
    Und sie sind...alle so verdammt vorhersehbar.


    @Jaro Krieg

    Der Punkt ist das viele Fantasy-Autoren keine Fantasie haben.
    Der nächste Punkt ist das es - wie bei allen Medienträgerprodukten - auf eine gute Story kommen hundert die gewollt aber nicht konnten.
    Und auf einen Leser der zu Anspruchsvoll ist kommen 30 Leser die Anspruchslos sind
    Sehr schön zusammengefasst. Da braucht man sich nur mal die sogenannte, deutsche Fanfiction Szene anschauen. Und wie viele "möchtegern-Fantasy Autoren" und Autorinnen sich dort herumtreiben.
    Die Geschichten, selbst die eigenen Prosa Arbeiten, sind so...uninspiriert und fantasielos.
    Es schmerzt wirklich teilweise, sowas lesen zu müssen. Aber ja, diese "Generation" hat ihre Inspiration meistens aus Comics und Animes. Da braucht man sich nicht zu wundern.
    Außerdem habe ich den Eindruck, viele leben in der FF Szene, in ihren Geschichten einfach nur ihre unterdrückten, sexuellen Fantasien aus.

    Auch bei Hohlbein und Co stimme ich dir zu.
    Viel zu viele Versuche, einen Tolkien schlecht nachzuahmen.
    Und dabei besteht Fantasy aus so viel mehr, als nur Herr der Ringe.
    Gelöscht!!!
    Faye ist offline

  10. #10 Zitieren
    Veteran Avatar von short message
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    Zitat Zitat von Faye Beitrag anzeigen
    [...]
    Es schmerzt wirklich teilweise, sowas lesen zu müssen. Aber ja, diese "Generation" hat ihre Inspiration meistens aus Comics und Animes. [...]
    Was an sich nicht schlecht sein muss, wenn ich z.B. an Nonnonba oder Auf in den Heldentod von Shigeru Mizuki denke. Aber auch Mizuki war hier nicht eklektisch, sondern hatte, wie die von Jaro genannten, eigene Erlebnisse verschriftlicht.
    short message ist offline

  11. #11 Zitieren
    Bücherwolf  Avatar von HerrFenrisWolf
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    Interessanterweise kann ich Jaro überhaupt nur sehr wenig zustimmen. Mir fehlt die Lust ihm scharf Kontra zu geben, aber sein Erklärungsansatz ist sowohl zu absolut, als auch in einem unangebrachten Klassendenken verhaftet.
    HerrFenrisWolf ist offline

  12. #12 Zitieren
    Ranger Avatar von Jaro Krieg
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    Zitat Zitat von HerrFenrisWolf Beitrag anzeigen
    Interessanterweise kann ich Jaro überhaupt nur sehr wenig zustimmen. Mir fehlt die Lust ihm scharf Kontra zu geben, aber sein Erklärungsansatz ist sowohl zu absolut, als auch in einem unangebrachten Klassendenken verhaftet.
    Wenn man nichts zu sagen hat, kann man auch garnichts sagen. Oder was soll deine Aussage jetzt hier?
    Jaro Krieg ist offline

  13. #13 Zitieren
    Bücherwolf  Avatar von HerrFenrisWolf
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    Zitat Zitat von Jaro Krieg Beitrag anzeigen
    Wenn man nichts zu sagen hat, kann man auch garnichts sagen. Oder was soll deine Aussage jetzt hier?
    Ich komme morgen gern auf deinen Beitrag zurück.
    HerrFenrisWolf ist offline

  14. #14 Zitieren
    Deus Avatar von EfBieEi
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    Ach gibt es deswegen auch keine guten Historischen Romane? Weil man denkt die interessiert niemanden?
    EfBieEi ist gerade online

  15. #15 Zitieren
    Bücherwolf  Avatar von HerrFenrisWolf
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    Zitat Zitat von Jaro Krieg Beitrag anzeigen

    zu viel auf den Putz Gehaue
    Du machst viele Punkte in deinem Beitrag auf. Darum werde ich mich nur daran abarbeiten, wo ich nicht zustimmen kann. Da du am Anfang über die Filmindustrie schreibst, stimme ich dir hier weitgehend zu. Wobei auch die öffentlich rechtlichen Sender mit den richtigen Partnern gezeigt haben, dass sie es können. Babylon Berlin ist eine der besten Serien die ich in den letzten Jahren gesehen habe und ein vollkommen deutscher Stoff. Einzig unglücklich fand ich den Vertrieb der Serie.

    Der Großteil der Autoren entwickelt ihre Geschichten auf Grundlage anderer Geschichten, das war bei Tolkien nicht anders. Dem Nachwuchsautoren absprechen zu wollen, sie könnten gar nicht, weil ihnen eine Erfahrung fehlt, wie ein Krieg oder ein gesellschaftlicher Umbruch ist genauso lächerlich, wie es am Mittelstand oder ihren Bildungsabschlüssen fest zu machen.

    Ja, Tolkien hat im Ersten Weltkrieg gedient und ja, das hat ihn geprägt. Aber sein gesamtes literarisches Schaffen oder meintwegen nur den Herr der Ringe darauf reduzieren zu wollen, dass er da ein Trauma verarbeitet, stimmt einfach nicht und ignoriert vollkommen Tolkiens literarische Wurzeln. Ich stelle nicht in Abrede, das Tolkien Erfahrungen aus dem Krieg hat einfließen lassen, aber das macht weder den Kern der Geschichte aus, noch wäre es ihm ohne die Kriegserfahrung unmöglich gewesen seine Bücher zu schreiben.

    Heute neigt man dazu Tolkiens Weltkriegserfahrung überproportional viel Wert für sein Schaffen beizumessen, obwohl sie nur eine von vielen Inspirationsquellen ist. Die Lektion lautet keinesfalls: "Schreib nur was du selbst erlebt hast." Die Lektion lautet:"Schreib für was du dich wirklich interessierst!" und damit ist nicht das Setting gemeint, was man Tolkien-Derivaten vorwerfen kann, sondern das grundlegende Thema. Das Setting in dem sie es abhandeln ist eigentlich egal.

    Der Begriff Nachwuchsautor sagt auch erstmal nichts über das Alter des Autoren aus, nur das er in die Branche nachwächst, also anderen Autoren folgt. Es ist richtig, dass man den Zenit von Autoren auf ein Alter von 40 bestimmt. Wohlgemerkt den Zenit, nicht ihr erstes großes Buch das ihren Einstieg in die Branche markiert. Weil man allgemein davon ausgeht, dass mit 40 nicht nur die persönliche Entwicklung des Autoren abgeschlossen ist, sondern er auf dem Höhepunkt seiner Schaffenskraft steht im Bezug auf Recherche, Themenauswahl und nicht mehr experimentieren muss, um seinen Stil zu finden.

    Ansonsten scheint eine gewisse Verachtung gegenüber heutigen Autoren aus Deutschland bei dir durchzuschimmern, mindestens eine Geringschätzung gegenüber "jungen Autoren", die mir völlig Fehl am Platz wirkt.

    Deiner These vom Überangebot stimme ich zu, wenn ich darin auch keine Katastrophe sehe und deine Kackerhetorik ablehne. Der vermeintlich anspruchslose Leser scheint mir genauso ein Fabelwesen zu sein, wie der anspruchslose US-Videospieler. Es ist doch kein Wunder, wenn sich speziell Franchise-Bücher verkaufen. Die Franchises sind entsprechend bekannt und die Bücher dadurch denkbar einfach zu vermarkten. In solchen Fällen greifen Leute zu Büchern, die sonst eher nicht lesen bzw. werden zum Lesen animiert. Auch deren Geschmack reift mit der Zeit.

    Daher rührt der Synergieeffekt, dass die Leute G.R.R.M. anfingen zu kaufen, nachdem sie von der Serie angefixt waren. Bei Franchises wie Star Wars ist der Effek überproportional aufgeblasen und auch Franchise Bücher sind nicht automatisch belanglos. Ich habe schon sehr gute Bücher zu Star Wars gelesen.

    Zitat Zitat von EfBieEi Beitrag anzeigen
    Ach gibt es deswegen auch keine guten Historischen Romane? Weil man denkt die interessiert niemanden?
    Doch die gibt es. Ich kann dir Daniel Kehlmanns Tyll wärmsten Herzens empfehlen. Das ist eine ans fantastische grenzende Geschichte über Till Eulenspiegel, eingebettet ins historische Setting des 30 jährigen Krieges. Ich habe das Buch nur so verschlungen.
    HerrFenrisWolf ist offline

  16. #16 Zitieren
    Ranger Avatar von Jaro Krieg
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    Zitat Zitat von HerrFenrisWolf Beitrag anzeigen
    Weitestgehend gezwungen zuzustimmen, aber ich häng mich an der Rhetorik und Kleinigkeiten auf weil ich eigentlich nicht zustimmen möchte aber hab keine stichhaltigen Gegenargumente
    Ich geh hier auch mal jeden Absatz nacheinander durch. ^^

    Babylon Berlin geht Richtung 'schockieren wollen' aber ignoriert historische Hintergründe. Ein besseres Beispiel das die Leute fähig wären wenn sie wollten und die richtige Anleitung haben wäre eher Inglorious Basterds. Die deutschen Schauspieler darin können ja tatsächlich Schauspielern wenn sie glaubhafte Dialoge beschrieben bekommen und echte Regieanweisungen kreigen - nur bei den sonstigen Heimproduktionen sind sie gezwungen platte Dialoge auswendig zu lernen und Regieansweisungen sind an deutschen Set's sehr rar geworden. Da interresiert man sich mehr fürs Bild und Farbeinstellung.


    Tolkien war nur ein Beispiel um beim Genre der Einstiegsfrage zu bleiben. Du kannst nicht über Fantasyliteratur abfeiern ohne Tolkien zu erwähnen. Man braucht keinen Krieg oder sozialen Umbruch um Lebenserfahrung zu sammeln. Es reicht auch ein paar Jahre als Autoverkäufer zu jobben oder irgendwas anderes zu tun wo man mit MENSCHEN in Kontakt tritt und dann später glaubhafte Charaktere zu schreiben. Agarophobe "Autisten" die menschlichen Kontakt eher meiden, sind dann dazu verdammt Dialoge und Rollen wie Maschinen zu schreiben. Siehe George Lucas, als er in den Prequels volle Kontrolle hatte hat ihm niemand das Script um die Ohren geklatscht um die dämlichen Dialoge zu verbessern. (Zumindest war die Story originell.)


    Kennst du diese Romantischen Groschenromane? Die ne Zeitlang so einen Marktwert hatten das es mehrere Verlage gab die jene aufgelegt haben? Und du glaubst das es keine Anspruchslosen Leser gibt? Vielleicht sind meine Ansprüche auch einfach zu hoch.

    Franchisebücher sind einfach zu vermarkten, ja. Aber auch einfach zu schreiben. Alle bekannten Charaktäre sind ja schon etabliert, der Autor hat Vorgaben vom Lizensinhaber was er darf und was nicht - also nur noch Lückenausfüllen und eine Mary Sue (Von der es in der pop-kultur immer mehr gibt und auch noch im Konsenz positiv aufgenommen wird) einfügen.

    Ich kann nicht verstehen das die Leute GRR Martin so abfeiern. Martin hat es geschafft einen abklatsch einer Fiktiven Welt zu schreiben die mir nicht egaler sein könnte, da sie nur von backstabbing bitches und bloodthirsty Bastards bewohnt ist - die sich ständig gegenseitig hintergehen während die einzig Leute die sowas wie Ehre, Prinzipien & Moral haben, früh getötet werden oder selbst korrumpiert werden um dem Leser/Zuschauer klar zu machen das Prinzipien haben bestraft wird und es niemanden gibt dem man mitfiebern möchte. FantasyElemente werden nur verwendet wenn man sich in ein Plotloch geschrieben hat. Wie eine Mantel&Degen Telenovela. Aber vielleicht bin ich einfach zu Anspruchsvoll. Allerdings hat Martin recht jung seine Autor-Karriere angefangen und recht viele Printmedien konsumiert was meine These sogar belegt.

    Sapkowski als Gegenentwurf funktioniert dagegen. Der hat am Anfang einfach nur Grimms Märchen auf Grim-Dark umgeschrieben um sich nen Witz zu machen (und sich später dafür auch selbst kritisiert) aber später beim World-Building nicht geschlafen und die Fantastischen Elemente, historische Anspielungen und slawische Mythologie besser einbetten können. Auch war die DnD Gesinnung der Rollen breit gestreut und nicht auf die letzten 5 beschränkt. Wobei fantastische Literatur in Ost-Europa einen anderen Stellenwert hatte. Für uns ist es nur Eskapismus als Hobby um vom Alltag abzulenken - im Osten des 20. Jhdt's war Science-Fiction für den Leser immer positiv assoziert weil es in der Zukunft keine Sovjetunion gab.
    Auch die jüngere slawische Literatur ist interresanter zu lesen - während wir im Westen in den 90ern Party gemacht haben, war drüben Dystopie, Wirtschaftskrise, Bürgerkrieg, hohe Korruption und Arbeitslosigkeit sowie Banditentum und ne No-Future Stimmung, besonders für die Jugend. Metro 2033 war jetzt ein besseres Beispiel der Fantastik von einem Autor unter 30. ^^


    Echt, es soll sehr gute Star Wars Bücher geben? XD
    Also außer den Old Republic-romane von Drew Karpshyn (Weil der Autor in dem Setting mehr Freiheiten hatte und es ja zu großen Teilen SEIN Setting war) und den ersten zwei Republic Commando Büchern (Weil sie outside the Box waren im Vergleich zum Lichtschwertlutschen anderer Autoren - aber nach dem dritten klar wurde das die Autorin jetzt halt Beskar Lutscht für ihre Mary-Sue's ) war der Rest überwiegend meh. Zahn versucht viel aus der Seite des Imperiums zu schreiben aber hat es in 30 Jahren nie geschafft auch nur einen Imperialen zu schreiben der nicht Nazikarrikatur oder Rebel-in-Spe ist, weshalb man sich immer fragt warum die letzteren überhaupt im Imperium dienten ?
    Jaro Krieg ist offline

  17. #17 Zitieren
    Bücherwolf  Avatar von HerrFenrisWolf
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    Was redest du denn von stichhaltigen Gegenargumenten, wenn alles was du vorgetragen hast Vorwürfe waren und du auch in deinem aktuellen Beitrag wenig mehr anzubieten hast, als in möglichst harte Sprache gekleidete Geschmacksbefindlichkeiten? Als ob die Leute die heute schreiben keine Erfahrung in irgedwas gemacht hätten. Naja...

    Sapkowski und GRRM pflegen beide unterschiedliche Stärken und Schwächen. Das ist eine reine Geschmacksfrage.

    Wohingegen ich mich sehr gern von dir erleuchten lasse, ist die Literaturszene in den ehemaligen Sowjetrepubliken. Was sind denn da die Kracher aktueller Autoren, mal abseits von Metro?

    EDIT:

    Ich will dir jetzt nicht übermäßig antagonistisch erscheinen, eben weil ich dir in Teilen zustimme. Aber die Essenz deiner Aussage zu Nachwuchsautoren in Deutschland wirkt auf mich wie: Denen geht es einfach zu gut, als das sie was vollbringen können. Und das halte ich für ausgemachten Unfug, vielleicht versteh ich dich auch einfach nur falsch.
    HerrFenrisWolf ist offline Geändert von HerrFenrisWolf (11.07.2019 um 11:54 Uhr)

  18. #18 Zitieren
    Ranger Avatar von Jaro Krieg
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    Beweis mir das Gegenteil ^^


    @Osten:
    Die bekannteren Werke die übersetzt wurden wäre wohl die Wächter der Nacht Buchreihe von Sergei Lukjanenko.
    Was Mantel&Degen Fantasy angeht ist Aleksej Pehov aktuell der bekannteste - muss aber zugegeben das der Autor sich bisher nur auf meiner To-Read Liste befindet und ich kein Urteil bilden möchte. Andrei Belyanin schreibt eher Komödien/Parodien in und von Fantasie-Szenarien. von Vadim Panov wurde bisher nur wenig ins deutsche übersetzt. Wobei man in der Genrelandschaft zwei Zweige definieren kann. Der Zweig an Autoren bleibt bei seinen Leisten und hält sich an die eigene Kulturhistorie&Mythen als Inspirationsquelle - Während ein anderer Zweig westliche Quellen als "inspiration" kopiert. Also der unterschied zwischen Zaren und Königen. ^^ Quasi wie der Unterschied zwischen China und HongKong. Die einen kopieren den Westen die anderen Feiern sich selbst.


    Vielleicht ist dies des Pudels Kern, warum die deutsche Fantasie-Literatur so leer und und langweilig wirkt. Es gibt hier nur den westlichen Kopierzweig. eine richtig DEUTSCHE Fantasiegeschichte die wertefrei auf den Mythen und historischem Kontext der letzten 2000+ Jahre in Mitteleuropa zurückgreift - fällt mir jetzt keine aktuelle UND Bekannte ein. Schätze es ist nicht chic germanische Mythologie aufzuarbeiten weil man das gleich mit den Leuten vor 75 Jahren assoziieren wird. Und wer sich trotzdem traut landet beim KOPP Verlag.
    Kein Wunder das Mara und der Feuerbringer genauso Fake war. Man will halt skandinavisch-nordische Mythen nach Süddeutschland bringen und lignoriert das es die selben Götter und Sagen bei den Südgermanen die selben waren nur mit anderen Namen - es wäre wenigstens ein bisschen origineller, aber nein. Verdient verloren, würd ich sagen.
    Jaro Krieg ist offline

  19. #19 Zitieren
    Burgherrin
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    Zitat Zitat von EfBieEi Beitrag anzeigen
    Ach gibt es deswegen auch keine guten Historischen Romane? Weil man denkt die interessiert niemanden?
    "Der Name der Rose" "Isenhart" fallen mir jetzt gerade spontan ein. Die sind wirklich gut.

    Warum...die meisten, historischen Romane gelinde gesagt...bescheiden sind.
    Es wird manchmal zu viel Wert darauf gelegt, zu zeigen was alles schlecht gewesen ist.
    Oder wie schlecht es bestimmten Bevölkerungsruppen erging. Anstatt Wert auf eine gute Geschichte zu legen. Missstände kann man trotzdem ansprechen, aber nicht gefühlt jede halbe Seite auf sie hinweisen.
    Während der eigentliche Plot...dann meist schlicht langweilig ist.
    Außerdem schreiben viele Autorinnen/Autoren von historischen Romanen...viel zu modern.

    Habe vor einiger Zeit mal einen Roman, zur Zeit des antiken Rom gelesen. Der Autor war selbst beim Militär...weshalb dieses Buch...sich einfach nur grottenschlecht liest.
    Es wirkt mehr wie eine Rom-Fantasy Geschichte, anstatt wie ein antiker Roman.
    Die Männer behandeln die Frauen viel zu respektvoll. Frauen hatten es in der Antike noch deutlich schlechter, was ihr Mündigkeit und Unabhängigkeit anbelangte, als später im Mittelalter.
    Zwar kann man im Mittelalter auch nicht gerade von Gleichberechtigung sprechen.
    Aber im antiken Rom hatten Frauen, ohne männlichen Vormund, quasi gar keine Rechte.
    (Bis auf wenige, historische Ausnahmen)

    Der Roman drehte sich hauptsächlich um das römische Militär. Was der amerikanische Autor, mit seiner modernen Armee Erfahrung völlig verdirbt. Er schreibt viel zu oft, im modernen Slang und Sprechweisen.

    Der große Fehler, den hier 99% aller historischen Roman Autoren machen, ist einfach der, dass sie sich zu wenig Mühe geben sich in die Bräuche und Mentalität der damaligen Zeit hineinversetzen.

    Beispiel, die Anreden "Sie und Du" gab es nicht im Mittelalter.
    Benutzt wurden "Euch, Eure, Euer und Ihr".
    Gelöscht!!!
    Faye ist offline

  20. #20 Zitieren
    Nagual-Adynata
    Gast
    Zitat Zitat von Faye Beitrag anzeigen
    "Der Name der Rose" "Isenhart" fallen mir jetzt gerade spontan ein. Die sind wirklich gut.

    Warum...die meisten, historischen Romane gelinde gesagt...bescheiden sind.
    Es wird manchmal zu viel Wert darauf gelegt, zu zeigen was alles schlecht gewesen ist.
    Oder wie schlecht es bestimmten Bevölkerungsruppen erging. Anstatt Wert auf eine gute Geschichte zu legen. Missstände kann man trotzdem ansprechen, aber nicht gefühlt jede halbe Seite auf sie hinweisen.
    Während der eigentliche Plot...dann meist schlicht langweilig ist.
    Außerdem schreiben viele Autorinnen/Autoren von historischen Romanen...viel zu modern.

    Habe vor einiger Zeit mal einen Roman, zur Zeit des antiken Rom gelesen. Der Autor war selbst beim Militär...weshalb dieses Buch...sich einfach nur grottenschlecht liest.
    Es wirkt mehr wie eine Rom-Fantasy Geschichte, anstatt wie ein antiker Roman.
    Die Männer behandeln die Frauen viel zu respektvoll. Frauen hatten es in der Antike noch deutlich schlechter, was ihr Mündigkeit und Unabhängigkeit anbelangte, als später im Mittelalter.
    Zwar kann man im Mittelalter auch nicht gerade von Gleichberechtigung sprechen.
    Aber im antiken Rom hatten Frauen, ohne männlichen Vormund, quasi gar keine Rechte.
    (Bis auf wenige, historische Ausnahmen)

    Der Roman drehte sich hauptsächlich um das römische Militär. Was der amerikanische Autor, mit seiner modernen Armee Erfahrung völlig verdirbt. Er schreibt viel zu oft, im modernen Slang und Sprechweisen.

    Der große Fehler, den hier 99% aller historischen Roman Autoren machen, ist einfach der, dass sie sich zu wenig Mühe geben sich in die Bräuche und Mentalität der damaligen Zeit hineinversetzen.

    Beispiel, die Anreden "Sie und Du" gab es nicht im Mittelalter.
    Benutzt wurden "Euch, Eure, Euer und Ihr".
    Sehr gut erklärt!

    Genau diese Stilfehler sorgen dafür, daß die größte "Leseratte" auf dem Planeten (meine Frau) historische Romane verabscheut.

    Noch zum Fantasy-Thema: Ich finde die "Zwerge" Reihe von Markus Heitz doch gelungen und auch recht erfolgreich.

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