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Fantasy & SciFi aus Deutschland funktioniert nicht! (aus PE)

  1. #21 Zitieren
    Bücherwolf  Avatar von HerrFenrisWolf
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    Mit den Nachtjackenbüchern konnte ich nie was anfangen. Kai Meyer hat eine Fantasy-Trilogie über Doktor Faustus geschrieben, die bedient Deutsche Sagen. Dass ist so das einzige Beispiel das mir in der Hinsicht einfällt und das ich auch tatsächlich selbst gelesen habe. Walter Moers nimmt sich Elemente davon und spinnt sie im neuen Kontext in seine Zamonnienbücher ein. Beide hatten ihre ersten Erfolge aber bereits vor 2000. Wenn man Google bemüht, kann einen bei der Vielzahl an Namen die man auf Listen sieht schon schwindlig werden, von den meisten habe ich aber nie gehört und deren Bücher finden auch nicht mehr bei den großen Verlagen statt. Aber ohne deren Marketingmaschinerie, fallen einem solche Autoren nicht unbedingt in die Hände. So lang man keine Szenekenner ist sieht es also eher düster aus...

    Ein Grund dafür sei die ausländische Konkurrenz. Torsten Low kritisiert, dass viele Publikumsverlage das Risiko scheuen, junge deutsche Autoren unter Vertrag zu nehmen: "Ich kenne mehrere Verlage, die komplett auf Lizenzen umgestiegen sind." Stephan Askani, Lektor für phantastische Literatur bei Klett-Cotta (120 Fantasy-Titel im Programm), kann diesen Trend bestätigen: "In der Tat laufen manche amerikanische und britische Autoren besonders gut." Etwa Tad Williams, Anthony Ryan, Kevin Hearne, Patrick Rothfuss oder J.R.R. Tolkien.
    Ich habe mich letztes Jahr intensiv mit Sagen aus meiner Heimat auseinandergesetzt, viele davon haben slawische Einflüsse und man erkennt manches wieder, was bei Sapkowski ein Monster abgegeben hat. Die nordische Mythologie wird meines Erachtens weder bei uns, noch international als etwas pangermanisches betrachtet, das es so auch im späteren Deutschland gegeben hat. Erschwerend kommt hinzu, dass diese Mythologie den Prototypen lieferte, für das was man heute als Fantasy a la Tolkien wahrnimmt... Alben, Zwerge, Trolle, Riesenschlangen, Drachen und eben das gilt als generisch und unoriginell. Die Götter kann man in anderen Kontexten nutzen und das geschieht ja auch sei das bei Neil Gaiman oder damals schon bei Douglas Adams. Was würde dir denn als Dreh für die germanische Mythologie einfallen, abseits dessen was es schon gibt und ohne Deutschtümelei?
    HerrFenrisWolf ist offline Geändert von HerrFenrisWolf (11.07.2019 um 14:01 Uhr)

  2. #22 Zitieren
    Burgherrin
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    Zitat Zitat von HerrFenrisWolf Beitrag anzeigen
    Mit den Nachtjackenbüchern konnte ich nie was anfangen. Kai Meyer hat eine Fantasy-Trilogie über Doktor Faustus geschrieben, die bedient Deutsche Sagen. Dass ist so das einzige Beispiel das mir in der Hinsicht einfällt und das ich auch tatsächlich selbst gelesen habe. Walter Moers nimmt sich Elemente davon und spinnt sie im neuen Kontext in seine Zamonnienbücher ein. Beide hatten ihre ersten Erfolge aber bereits vor 2000. Wenn man Google bemüht, kann einen bei der Vielzahl an Namen die man auf Listen sieht schon schwindlig werden, von den meisten habe ich aber nie gehört und deren Bücher finden auch nicht mehr bei den großen Verlagen statt. Aber ohne deren Marketingmaschinerie, fallen einem solche Autoren nicht unbedingt in die Hände. So lang man keine Szenekenner ist sieht es also eher düster aus...



    Ich habe mich letztes Jahr intensiv mit Sagen aus meiner Heimat auseinandergesetzt, viele davon haben slawische Einflüsse und man erkennt manches wieder, was bei Sapkowski ein Monster abgegeben hat. Die nordische Mythologie wird meines Erachtens weder bei uns, noch international als etwas pangermanisches betrachtet, das es so auch im heutigen Deutschland gegeben hat. Erschwerend kommt hinzu, dass diese Mythologie den Prototypen lieferte, für das was man heute als Fantasy a la Tolkien wahrnimmt... Alben, Zwerge, Trolle, Riesenschlangen, Drachen und eben das gilt als generisch und unoriginell. Die Götter kann man in anderen Kontexten nutzen und das geschieht ja auch sei das bei Neil Gaiman oder damals schon bei Douglas Adams. Was würde dir denn als Dreh für die germanische Mythologie einfallen, abseits dessen was es schon gibt und ohne Deutschtümelei?

    Ich hatte vor Jahren, in einem Herr der Ringe Forum, einmal analysiert bei welchen "nordischen Sagen" und Legenden sich Tolkien bedient hat. Im Bezug auf die Inspiration für seine "Nazgûl".
    Die ja trotz ihres Namens keine "Geister" oder "Gespenster" sind. Sondern viel eher an den nordischen Draugr erinnern. Mit viel weiterer Inspiration, von Vampyrmythen und anderen Untoten.

    Leider versteifen sich zu viele HDR Fans bei den Ringgeistern, auf das Wort "Geist". Wobei selbst dass eine Fehlübersetzung ist. Da das originale, altenglische Wort "Wraith" von Ringwraith keinen Geist bezeichnet.
    Sondern eine Schatten oder Schreckgestalt.

    Aber dass wird zu OT.
    Ich wüsste nur gerne, ob du das Thema gerne vertiefen würdest? @HerrFenrisWolf
    Quasi ein Thread über "Moderne Fantasy, Sagas und andere Inspirationen"?

    Tolkien hat ohnehin sehr viel christlichen Glauben mit nordischer Mythologie vermischt.
    Wobei es im "Herr der Ringe" nicht ganz so deutlich wird. (Aber auch)
    Wie in seinen anderen Werken. Allerdings vertrete ich auch die minderheiten Meinung.
    Dass Tolkien seine anderen Werke nicht so veröffentlich hätte. Wie es sein Sohn Christopher getan hat.
    Sondern dass da noch wesentlich mehr Feinschliff eingeflossen wäre.
    Gelöscht!!!
    Faye ist offline

  3. #23 Zitieren
    Burgherrin Avatar von Eispfötchen
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    Ich denke eine Senkung der Ansprüche kann dazu führen entspannter an ein Thema heranzugehen. Vor vielen, vielen Jahren kam es vor, dass mir die meisten Geschichten einfach total uninspiriert, langweilig und vorhersehbar vorkamen und ja ... ehrlich gesagt sind es viele auch (aber eben nicht alle). Früher hab ich mich deswegen öfter mal geärgert und mir eine Geschichte herbeigewünscht, die mir mehr zusagt.
    Das Problem: Man ärgert sich, es bringt einem aber nichts.
    Seit etwa 6 Jahren geh ich es jetzt viel entspannter an. Ich gucke einfach ins Buch rein und fange an zu lesen, wenn es mir nicht gefällt, kann ich ja einfach abbrechen. Wenn ich was aus der Bibliothek ausleihe geht auch kein Geld verloren, ich muss mich über einen Fehlgriff also nicht ärgern. Und es gibt eine riesen Auswahl. So traf ich eben auch schon auf Bücher, die mir dann doch gefallen haben. Ich muss zwar sagen, es ist schon ewig her, seitdem mich ein Buch wirklich begeistert hat, aber es gab doch einige kleine Perlen. Sagt jemandem hier "Dracheneid" etwas? Ist vom Spiegelbergverlag. Ein sehr kleiner Verlag. Den Autor Tilo Sandner hab ich vor Jahren auf der Leipziger Buchmesse getroffen. Ein sehr angenehmer Mensch. Ich merkte bei ihm, dass er richtig hinter seiner Geschichte steht und es nicht einfach irgendeine Auftragsarbeit war. Er ist Hobby Flieger (Segelflieger so weit ich mich erinnere) und das hat er richtig gut in sein Drachenbuch einfließen lassen. Er hat da wunderbar ausgeführt wie es mit dem Fliegen geht und auch beschrieben wann und ab welcher Höhe es nicht mehr geht und alles so anschaulich, dass es nicht nervig war und wunderbar in die Geschichte mit einfloss. Die Geschichte erfindet das Rad nicht neu, aber es gab doch einige nette Kreative Ideen. Zum Beispiel, dass die Elfen nach ihrem Tod in einer Pflanze oder einem Tier weiterleben, aber dennoch versuchen ihrem alten Volk zu helfen. Das hat gepasst, hab ich aber noch bisher nirgendwo anders gelesen. (was natürlich nicht heißt, dass es das noch nicht gab, aber ist mir eben nicht bekannt). Alles in allem fand ich, dass es eine wunderbar fantastische Geschichte ist, die auch viel Geborgenheit und Werte wie Freundschaft und Familiensinn vermittelt. Super, um es zusammen mit seinen Kindern oder Nichten, Cousins etc. zusammen zu lesen.
    Eispfötchen ist offline

  4. #24 Zitieren
    Halbgott Avatar von Turambars
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    Was mir schon einige Male aufgefallen ist manche Autoren verlieren die Lust am schreiben ab der Hälfte eines Buches so das es langweilig wirkt aber Leute kaufen die Bücher trotzdem. Da kann man doch gleich die Glotze anmachen und sich berieseln lassen!
    Es wird die Zeit kommen,
    da das Verbrechen am Tier
    ebenso geahndet wird,
    wie das Verbrechen am Menschen.
    Turambars ist offline

  5. #25 Zitieren
    Deus Avatar von EfBieEi
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    Zitat Zitat von Faye Beitrag anzeigen
    Ich hatte vor Jahren, in einem Herr der Ringe Forum, einmal analysiert bei welchen "nordischen Sagen" und Legenden sich Tolkien bedient hat. Im Bezug auf die Inspiration für seine "Nazgûl".
    Die ja trotz ihres Namens keine "Geister" oder "Gespenster" sind. Sondern viel eher an den nordischen Draugr erinnern. Mit viel weiterer Inspiration, von Vampyrmythen und anderen Untoten.

    Leider versteifen sich zu viele HDR Fans bei den Ringgeistern, auf das Wort "Geist". Wobei selbst dass eine Fehlübersetzung ist. Da das originale, altenglische Wort "Wraith" von Ringwraith keinen Geist bezeichnet.
    Sondern eine Schatten oder Schreckgestalt.
    In einem Making of zu Herr der Ringe wurde meine ich erklärt dass sich Tolkien viel von seinen (traumatischen) Erlebnissen im 1. Weltkrieg inspirieren lies.

    [Bild: 640x360?v=1521517357000]

    So stehen die Ringgeister sinnbildlich für die Angst und Verzweiflung die im Krieg vorherrschten.

    Die Posttraumatische Belastungsstörung verarbeitet er an gleich mehreren Stellen. Frodo steht für den Wahnsinn den viele Soldaten während der Kämpfe erlagen und immer schwächer wurden und Gollum für diejenigen die halb Tieren gleich durchs Schlachtfeld irrten.

    kann man zumindest hier nachlesen https://www.welt.de/kultur/literaris...der-Ringe.html
    EfBieEi ist gerade online Geändert von EfBieEi (15.07.2019 um 05:44 Uhr)

  6. #26 Zitieren
    Bücherwolf  Avatar von HerrFenrisWolf
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    Zitat Zitat von EfBieEi Beitrag anzeigen
    In einem Making of zu Herr der Ringe wurde meine ich erklärt dass sich Tolkien viel von seinen (traumatischen) Erlebnissen im 1. Weltkrieg inspirieren lies.

    kann man zumindest hier nachlesen https://www.welt.de/kultur/literaris...der-Ringe.html
    Das ist teilweise richtig. Aber diese Theorie hat gefühlt seit den letzten Jahren ein ziemliches Eigenleben entwickelt. Inzwischen sieht man gern alles irgendwie durch den Filter des Tolkien-Hat-Im-1WK-Gedient und verliert dabei völlig seine Bezüge auf altenglische Erzählungen wie die von Geoffrey von Monmouth, Beowulf und all die von hm eingebundenen Mythologien aus den Augen. Die Sachen die der Mann VOR dem Krieg studiert und NACH dem Krieg unterrichtet hat. Mancher mag Tolkien als jemanden sehen, der Fantasy auf seine Art aus dem Nichts geschaffen hat (auf Grundlage seiner 1WK Erfahrung), aber das ist einfach nicht wahr. Tolkien ist nur seinen eigenen Vorbildern des Mittelalters und der Antikel nachgefolgt, hat sich teilweise Jahrhunderter alter Tropes bedient (mancher würde Sagen Klischees) und sie wie jeder gute Autor in einen neuen Kontext gebettet oder ihnen einen eigenen Spin gegeben.

    Die eigentliche Theorie er hätte damit sein WK1 Trauma verarbeitet, geht auf die Theorie zurück er hätte WK2 im Herr der Ringe verarbeitet, was er wohl ein wenig amüsiert verneinte. Später findet sich der sinngemäße Ausdruck:"Wenn ihr schon nach einem richtigen Krieg in meinem Werk suchen müsst, sucht wenigstens nach dem an dem ich selbst teilgenommen habe.", aber das steht ja auch in dem von dir verlinkten Artikel. Und seither sucht man überall in seinem Werk danach und will es auch überall finden.

    Tolkien selbst war kein Fan derartiger Überinterpretation:

    Zitat Zitat von Tolkien
    As for any inner meaning or 'message,' it has in the intention of the author none. It is neither allegorical nor topical…. I cordially dislike allegory in all its manifestations, and always have done so since I grew old and wary enough to detect its presence.
    Quelle: Why finding war allegories in Tolkien's work is complicated


    Zitat Zitat von Faye Beitrag anzeigen
    Aber dass wird zu OT.
    Ich wüsste nur gerne, ob du das Thema gerne vertiefen würdest? @HerrFenrisWolf
    Quasi ein Thread über "Moderne Fantasy, Sagas und andere Inspirationen"?
    Gern.
    HerrFenrisWolf ist offline Geändert von HerrFenrisWolf (15.07.2019 um 09:37 Uhr)

  7. #27 Zitieren
    General Avatar von der hofnarr
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    Der deutschsprachige Raum hat im Prinzip keine Sci-Fi und Fantasy Kultur. Wüste – Wüste mit ein paar Oasen, das ist alles. Ich denke zwei Faktoren spielen dabei eine wesentliche Rolle. Zum einen gibt es keine großen Autoren die als Vorbilder dienen könnten und die eben in der Lage wären die besagte Kultur zu etablieren und zum anderen tun sich deutschsprachige Leser offenbar schwer Autoren ihres Sprachraumes in dieser Sparte ernst zu nehmen. "Was, ein deutscher Sci-Fi- bzw. Fantasy-Autor?! Komm bitte, der kann doch höchstens Mittelmaß sein.", sagen doch die meisten und vielleicht haben sie sogar nicht ganz unrecht damit. Nennt mir einen deutschsprachigen Autor der eine prägende Rolle in der Sci-Fi- und Fantasy-Literatur inne hat, der wirklich weltweit in dieser Hinsicht ein Begriff ist. Mir fällt auf Anhieb keiner ein.

    Man muss verstehen, dass die Gesellschaft es in erster Linie ist, die unter anderem auch Autoren hervorbringt. Und wenn eine Gesellschaft nicht den entsprechenden Hintergrund aufweist, der dafür nötig ist, um wirklich gute Sci-Fi- und Fantasy-Autoren möglich zu machen, dann gibt es diese auch nicht, oder nur sehr, sehr selten. Überlegt mal, wäre z.B. so ein Phänomen wie "Harry Potter" im deutschsprachigen Raum möglich? Wohl kaum. Deutschland ist einfach noch zu funktional, zu rational, zu vorsichtig, um wirklich bewegende Sci-Fi- und Fantasy-Literatur hervorzubringen. Autoren, Verlage und Leser – diese müssen zusammenspielen können, damit etwas gescheites in dieser Hinsicht herauskommen kann und das passiert eben bis jetzt noch nicht.
    Gandalf: "Flieht, Ihr Narren!"

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  8. #28 Zitieren
    Bücherwolf  Avatar von HerrFenrisWolf
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    Zitat Zitat von der hofnarr Beitrag anzeigen
    Der deutschsprachige Raum hat im Prinzip keine Sci-Fi und Fantasy Kultur. Wüste – Wüste mit ein paar Oasen, das ist alles. Ich denke zwei Faktoren spielen dabei eine wesentliche Rolle. Zum einen gibt es keine großen Autoren die als Vorbilder dienen könnten und die eben in der Lage wären die besagte Kultur zu etablieren und zum anderen tun sich deutschsprachige Leser offenbar schwer Autoren ihres Sprachraumes in dieser Sparte ernst zu nehmen. "Was, ein deutscher Sci-Fi- bzw. Fantasy-Autor?! Komm bitte, der kann doch höchstens Mittelmaß sein.", sagen doch die meisten und vielleicht haben sie sogar nicht ganz unrecht damit. Nennt mir einen deutschsprachigen Autor der eine prägende Rolle in der Sci-Fi- und Fantasy-Literatur inne hat, der wirklich weltweit in dieser Hinsicht ein Begriff ist. Mir fällt auf Anhieb keiner ein.

    Man muss verstehen, dass die Gesellschaft es in erster Linie ist, die unter anderem auch Autoren hervorbringt. Und wenn eine Gesellschaft nicht den entsprechenden Hintergrund aufweist, der dafür nötig ist, um wirklich gute Sci-Fi- und Fantasy-Autoren möglich zu machen, dann gibt es diese auch nicht, oder nur sehr, sehr selten. Überlegt mal, wäre z.B. so ein Phänomen wie "Harry Potter" im deutschsprachigen Raum möglich? Wohl kaum. Deutschland ist einfach noch zu funktional, zu rational, zu vorsichtig, um wirklich bewegende Sci-Fi- und Fantasy-Literatur hervorzubringen. Autoren, Verlage und Leser – diese müssen zusammenspielen können, damit etwas gescheites in dieser Hinsicht herauskommen kann und das passiert eben bis jetzt noch nicht.
    Michael Ende, Cornelia Funke und Frank Schätzing fallen mir als Autoren der Genre ein, die auch international Anklang fanden. Ansonsten kann es sein, dass an deiner Theorie was dran ist. Der Anstieg chinesischer Autoren im SciFi hat z.B. etwas mit kreativen Fragestellungen bei Physikprüfungen an chinesischen Hochschulen zu tun und Ratgebern, die den Eltern empfehlen ihre Kinder früh SciFi auszusetzen.
    HerrFenrisWolf ist offline

  9. #29 Zitieren
    General Avatar von der hofnarr
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    Zitat Zitat von HerrFenrisWolf Beitrag anzeigen
    Michael Ende, Cornelia Funke und Frank Schätzing fallen mir als Autoren der Genre ein, die auch international Anklang fanden. Ansonsten kann es sein, dass an deiner Theorie was dran ist. Der Anstieg chinesischer Autoren im SciFi hat z.B. etwas mit kreativen Fragestellungen bei Physikprüfungen an chinesischen Hochschulen zu tun und Ratgebern, die den Eltern empfehlen ihre Kinder früh SciFi auszusetzen.
    Du nennst drei Namen, aber wie viele würdest du aus dem angelsächsischen Raum nennen können? Du verstehst was ich meine. Und diese Problematik spiegelt sich auch auf die Games-Branche nieder – speziell auf RPGs. Die Film-Branche muss ich ebenfalls in diesem Zusammenhang nennen.
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  10. #30 Zitieren
    Bücherwolf  Avatar von HerrFenrisWolf
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    Zitat Zitat von der hofnarr Beitrag anzeigen
    Du nennst drei Namen, aber wie viele würdest du aus dem angelsächsischen Raum nennen können? Du verstehst was ich meine. Und diese Problematik spiegelt sich auch auf die Games-Branche nieder – speziell auf RPGs. Die Film-Branche muss ich ebenfalls in diesem Zusammenhang nennen.
    Na ja, verglichen mit der größeren Verbreitung der englischen Sprache zur deutschen, wie viele Autoren müsste man anführen, um dir das Gefühl zu geben, als Land nicht ganz verloren dazustehen?
    HerrFenrisWolf ist offline

  11. #31 Zitieren
    General Avatar von der hofnarr
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    Zitat Zitat von HerrFenrisWolf Beitrag anzeigen
    Na ja, verglichen mit der größeren Verbreitung der englischen Sprache zur deutschen, wie viele Autoren müsste man anführen, um dir das Gefühl zu geben, als Land nicht ganz verloren dazustehen?
    Klar, Englisch ist eine Weltsprache, aber ich bezweifle, dass das der ausschlaggebende Punkt ist. Eine hervorragende Geschichte wird übersetzt. Natürlich muss man dafür erst mal im eigenen Land ziemlich erfolgreich sein und genau an diesem Punkt scheitert die Sache meistens – so wie es aussieht. Deutschland ist Maschinenland HerrFenrisWolf. Maschinen – verstehst du? Eine gute Geschichte aber, braucht vor allem Emotionen. Maschinenland! Irgendwie ein geiler Titel für eine Sci-Fi Geschichte – findest du nicht?
    Gandalf: "Flieht, Ihr Narren!"

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  12. #32 Zitieren
    Bücherwolf  Avatar von HerrFenrisWolf
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    Zitat Zitat von der hofnarr Beitrag anzeigen
    Klar, Englisch ist eine Weltsprache, aber ich bezweifle, dass das der ausschlaggebende Punkt ist. Eine hervorragende Geschichte wird übersetzt. Natürlich muss man dafür erst mal im eigenen Land ziemlich erfolgreich sein und genau an diesem Punkt scheitert die Sache meistens – so wie es aussieht. Deutschland ist Maschinenland HerrFenrisWolf. Maschinen – verstehst du? Eine gute Geschichte aber, braucht vor allem Emotionen. Maschinenland! Irgendwie ein geiler Titel für eine Sci-Fi Geschichte – findest du nicht?
    Ich habe einen deutschen Steampunkroman über Fabriken im Ruhrgebiet, den ich nie gelesen habe im Regal stehen.
    HerrFenrisWolf ist offline

  13. #33 Zitieren
    General Avatar von der hofnarr
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    Zitat Zitat von HerrFenrisWolf Beitrag anzeigen
    Ich habe einen deutschen Steampunkroman über Fabriken im Ruhrgebiet, den ich nie gelesen habe im Regal stehen.
    Den wirst du wohl auch nicht lesen, weil Fabriken im Ruhrgebiet ... wen interessiert das? Unter "Maschinenland" stelle ich mir was ganz anderes vor, etwas geheimnisvolles, etwas gnadenloses, etwas fürchterliches. Das ist die Zusammensetzung des Stahls, den man für "Maschinenland" benutzen muss, um daraus einen gewaltigen Roman von internationaler Größe zu schreiben. Der weiche, organische und denkende Körper eines menschlichen Individuums in der Kälte einer absolut rationalen Welt. Schon diese bloße Erwähnung baut eine Spannung auf. Fragen stellen sich automatisch. Die Neugier wird entfacht! Wie Maschinenland? Was ist das, was soll das sein?
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