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  1. #381
    Waldläuferin Avatar von Natsch
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    "Na komm, rein mit dir. Und keine Angst, ich verspreche dir, niemand wird dir Ärger oder Vorwürfe machen! Sie alle sind furchtbar froh, dass dir nichts passiert ist und freuen sich darauf dich wiederzusehen!"
    "Und....." schniefte der kleine Turianer-Junge, "....was Stevie gesagt hat....." ....tut ihm Leid. Er wusste nicht was er tat. Er hat seine Familie bei der Explosion des Green Heart verloren, genau wie du. Er wollte seinen Schmerz an irgendwem auslassen. Er weiß jetzt, dass es dumm war und will sich bei dir entschuldigen. Mit einem beherzten Schubser drückte Dalan den Kleinen durch die Tür. Eine der Sozialarbeiterinnen erblickte beide sofort und stürmte mit freudiger Miene auf sie zu.
    "Luhko! Wir haben uns solche Sorgen gemacht! Komm schnell rein, es gibt Essen!"
    Lächelnd sah Dalan dem Jungen nach. "Ich kann Ihnen nicht genug danken! Wir hätten ihn nie in diesem Labyrinth von Gassen ausfindig machen können! Entschuldigen Sie, ich weiß immer noch nicht wie Sie heißen, Mister...?" "Qin. Dalan." "Was kann ich Ihnen zur Wiedergutmachung geben? Wir könnten - " "Ist schon ok."
    Er schüttelte ihr die Hand und wandte sich zum Gehen. "Jeder bringt seinen Anteil."
    Seufzend zog er den Verschluss seiner Lederjacke zu und steckte die Hände in die Taschen. Er zögerte es hinaus. Auch wenn es sich gut anfühlte Waisenkindern zu helfen, das war nicht wieso er eigentlich auf die Station gekommen war.
    Nein, sein Ziel war etwas anderes. Jemand anderes. Doch er wusste immer noch nicht, wie er den Mut dafür aufbringen sollte.
    "Huch!" Er stolperte einige Schritte zur Seite, als von links plötzlich etwas in ihn hinein gerannt kam. Das kleine Etwas stolperte, und fiel mit dem flachen Gesicht auf den kalten, harten Stationsboden, woraufhin er sofort zu weinen anfing. Ja, es war ein Junge. Ein Turianer, wie der Kleine eben, nur noch etwas jünger. Und aus der selben Richtung kam bereits seine offensichtliche Aufsichtsperson angelaufen. Diese jedoch war ein Mensch. "Verzeihung ich.....es war wie aus dem Nichts, hab ihn nicht kommen sehen!"
    Zögerlich beugte er sich zu dem Jungen herunter. "Hast du dir weh getan Kleiner? Wie heißt du? Ich bin Dalan!"


    "Wie wäre es mit den botanischen Gärten? Da waren wir noch gar nicht.", schlug Peyton vor während sie das Waisenhaus verließen. Airell blieb abrupt stehen und schaute zu ihr auf. "Was sind bota-i-sche Gärten?", fragte der junge Turianer nach und die 22jährige neigte den Kopf einen Moment zur Seite. "Botanische Gärten sind Gartenanlagen in denen fremdweltlische Pflanzenarten gesammelt und gezeigt werden, es gibt da auch Hecken-Irrgärten und besondere Themenabschnitte wo man sich auch Tiere aus bestimmten Welten ansehen kann. Keine großen, eher Insekten - und Vogelgroß.", erklärte die junge Frau, die Begeisterung sehend, die auf dem Gesicht des Jungen erschien. "AU JA, lass uns dahin gehen!", rief der 7jährige aus und stürmte davon. Peyton sah ihm einen Moment hinterher. "MOMENT - DU LÄUFST IN....", sie unterbrach sich als Airell gegen einen erwachsenen, roten Turianer lief. "...die falsche Richtung..", beendete sie den Satz kaum hörbar, ehe sie raschen Schrittes auf das Duo zu lief.

    In dem Moment als das Gesicht von Airell den Boden berührte begann er zu weinen. Peyton beschleunigte noch einmal ihre Schritte und lächelte entschuldigend in Richtung des Anderen. "Nicht schlimm, ich habe den kleinen Rammbock ja losgelassen...", entgegnete sie, ehe sie neben dem Jungen auf die Knie ging. Mit einem schnellen Handgriff hob sie ihn wieder auf seine Füße und betrachtete sein Gesicht. Airell rieb sich mit den kleinen Händen über die tränenden Augen, ehe er zu dem älteren Turianer aufschaute. "Ja habe ich...", gab er kleinlaut zu und holte - vom weinen leicht zittrig - tief Luft. "Ich heiße Airell. Hab dich dir auch weh getan?", fragte er junge Turianer nach, ehe er bedauernd zu Peyton schaute. Sie musterte sein Gesicht, da wo ein menschliches Kind eventuell nun eine beginnende Beule hätte, trug er nur eine kleine Schramme auf seiner Stirnplatte davon. Inwiefern das schmerzte, konnte sie nicht beurteilen. Vielleicht hatte er sich auch mehr erschrocken. "Wo tut es genau weh?", fragte sie nach und Airell zeigte mit einem Finger auf eine Stelle auf seiner Stirn. Die junge Brünette drückte ihm einen Kuss auf jene Stelle und lächelte das Kind an. "Beeesser?", fragte sie und kitzelte ihn kurz. Der Junge giggelte amüsiert. "JA!", und schlang seine Arme um ihren Hals. Peyton grinste und erhob sich samt Kind. "Du wirst langsam schwer..", merkte sie an, ehe sie zu Dalan schaute. "Danke, dass sie stehen geblieben sind. Das macht auch nicht mehr jeder.", sagte sie an ihn gewandt und hielt ihm die Hand hin. "Mein Name ist Peyton."
    WE BURN AND WE PLAYED, WE TRY TO FORGET
    BUT THE MEMORIES LEFT ARE STILL HAUNTING
    THE WALLS THAT WE BUILT FROM BOTTLES AND PILLS
    WE SWALLOW UNTIL WE'RE NOT TALKING
    I - I AM A MAN ON FIRE
    YOU, A VIOLENT DESIRE

    Natsch ist offline

  2. #382
    Ritter Avatar von Khardim
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    Mit wischenden Bewegungen blätterte Niall durch den Wust von digitalen Informationen. Ungefähr eine halbe Stunde später, nachdem er sich noch einen weiteren Painkiller injiziert hatte und aufgrund des schummrigen Lichts eine Lesepause einlegen musste, gab er es schließlich ganz auf.
    Seufzend warf er einen Blick auf sein Inventar und versuchte den Kopf ein wenig freizubekommen. Immer mehr kam ihm die unangenehme Gewissheit, dass er sich bei dieser Sache übernommen hatte. Sein Handeln war zu schnell gewesen, zu impulsiv.
    Er hatte nun zwar einen ganzen Haufen Waffen, wusste ansatzweise Bescheid über diesen Batarianer und seine (wenig originell getaufte) neue Gang, ebenso wie über die japanischen Zwillinge und die andere Menschenfrau mit ihrer Asari-Bekannte (wenngleich über diese ein bisschen weniger als über den Rest).
    Doch eine sehr wichtige Sache fehlte ihm: Erfahrung. Bislang hatte er zwar bereits viel Verantwortung für sein junges Alter übernommen, aber es war immer jemand da gewesen, der ihn verbessern konnte, ihn auf den Boden der Tatsachen zurückholte. Der ihm Deckung gab, wenn es brenzlig wurde. Das war nun nicht mehr der Fall
    "Zeit diesen Missstand zu beseitigen."
    Er fuhr das Omni-Tool wieder hoch und tippte.
    "Sehr geehrter Mister Hudson,

    nicht viele wissen von ihrer Verwicklung in die jüngsten Ereignisse. Ich jedoch weiß, dass Sie bei dieser Sache jemand sehr wichtiges verloren haben.
    Wenn sie die Wahrheit erfahren wollen über das, was mit Anastasia Nix passiert ist, dann kommen sie Morgen um Punkt 6 Uhr zu den Koordinaten, die ich Ihnen anbei schicke. Allein.

    Jemand der es gut mit Ihnen meint"


    Die Nachricht ging raus. Mit einem weiteren Klicken löschte der junge Cop die eben erst eröffnete digitale Signatur wieder. Es war schon ironisch. Vor nicht all zu vielen Tagen hatte er dem älteren Beamten noch einen Streifschuss an die Schulter verpasst. Nun hatte er das Potenzial, zu einem Verbündeten von ihm zu werden. Aber auch nur, wenn er das benötigte Material endlich bekam!
    >>Van Zan, die Zeit drängt!<< hauchte er durch den Verzerrer in die Aufnahme. >>Ich habe Ihnen alles geforderte Geld überwiesen! Wo sind meine Informationen?<<
    Er fühlte sich immer noch nicht wohl dabei, den Mann in Schwarz kontaktiert zu haben. Dieser Kerl war genau eines dieser kriminellen Elemente, die er eigentlich bekämpfen wollte, auch wenn er beim Kampf gegen Gavros wichtige Unterstützung geleistet hatte. Aber irgendeine Quelle musste er haben. Und im Vergleich zu dem anderen Abschaum dort draußen....war er wahrscheinlich noch die angenehmere Alternative.
    >>Bis morgen früh um 6 Uhr brauche ich einen definitiven, handfesten Beweis in meinem Posteingang dass Anastasia Nix von Nathan Gilles ermordet wurde! Und dass er straffrei damit davongekommen ist!<<
    Er fragte sich, wie viel Sinn dieser Stimmenverzerrer überhaupt machte. Wahrscheinlich wusste der Info-Broker schon längst wer es war, der ihn kontaktiert hatte.


    Die Sicherheitstür glitt lautlos vor ihnen auf. ,,Eine Stunde pro Besuch. Wenn Sie früher gehen wollen ist eine Sprechanlage neben der Tür, ich komme dann vorbei“, sagte der Wachmann und trat beiseite, um Vincent in den Besucherraum zu lassen. Der Mann in Schwarz bedankte sich mit einem Nicken und trat ein.
    Ex-Special Agent Juan Munoz saß mit gefalteten Händen an dem ansonsten leeren Metalltisch in der Mitte des Raumes und schaute Vincent mit einer Mischung aus Neugier und Beunruhigung an.
    ,,Senor Munoz?“, fragte Vincent und blieb einen Schritt vor dem Tisch stehen.
    ,,Mister Pennywoth?“, entgegnete Munoz, ohne zu antworten. Die Skepsis in seinem Gesicht fand sich auch in seiner Stimme wieder.
    Vincent nickte. ,,Darf ich?“, fragte er und zeigte auf den zweiten Stuhl am Tisch.
    ,,Bitte.“ Munoz deutete mit einer höflichen, wenn auch nicht besonders einladenden Geste auf den freien Stuhl und nickte. Vincent nahm Platz und legte seine Hände mit verschränkten Fingern auf den Tisch. Über ihre Hände hinweg musterten sich die beiden Männer wie Schachgroßmeister über eine festgefahrene Spielsituation. Außer dem Tisch und den beiden Stühlen war der Raum komplett leer. In zwei Ecken hingen kleine Sicherheitskameras, die auf sie ausgerichtet waren und stumm ihren Dienst versahen.


    ,,Was wollen Sie?“, fragte Munoz. Sein Blick ruhte unbeirrbar auf Vincents Augen, außer seinen Lippen schien sich beim Sprechen kein Teil seines Körpers zu bewegen.
    ,,Sie wissen, was ich will“, antwortete Vincent und behielt sein Gegenüber ebenso im Blick.
    ,,Ich glaube nicht, dass ich mit Ihnen darüber sprechen will.
    ,,Warum haben Sie dann diesem Treffen zugestimmt?“
    ,,Neugier.“
    ,,Neugier?“
    ,,Ich wollte wissen, wer da Wissen sucht, dass einen geisteskrank macht.“
    ,,Sie sind nicht geisteskrank.“
    ,,Ach so? Und all die Gutachten und die Medikamente und die Selbstmordversuche und die verweigerte Nahrungsaufnahme? Ich glaube eine Menge Leute sind sich sicher, dass ich geisteskrank bin.“
    ,,Und was denken Sie?“
    Munoz lehnte sich in seinem Stuhl etwas zurück. Eine winzige Bewegung, mehr ein Wechsel des Schwerpunktes als ein Zurückweichen, seine Schultern kreisten in einer kaum zu sehenden Drehung.
    ,,Ich habe ein Dach über dem Kopf, warmes Essen und kaum Nebenwirkungen von den Pillen. Und hier drinnen fragt niemand nach mir.“
    ,,Bis jetzt.“
    ,,Sie werden wieder gehen. Und dann verschwinden Sie entweder endgültig oder enden auch hier, je nachdem wie viel Ärger sie machen.“
    ,,Ich werde richtig viel Ärger machen.“, versprach Vincent.
    ,,So so. Und wie? Sie sind kein Cop, darauf wette ich. Privatdetektiv?“
    Vincent schüttelte den Kopf.
    ,,Allianz?“
    Abfälliges Schnauben.
    Munoz Augen verengten sich. Er lehnte sich wieder ein bisschen nach vorn. ,,Spectre?“
    Der Mann in Schwarz grinste und schüttelte erneut den Kopf, langsam.
    ,,Ich bin nur jemand, dem es nicht gefällt, was Ihnen passiert ist.“
    ,,Pah!“, blaffte Munoz und rückte auf seinem Stuhl von dem Tisch weg. Die Lehne knarzte und die Metallfüße kratzten mit einem unangenehmen Geräusch über den Boden.
    ,,Ich bin Ihnen scheißegal. Sie kennen mich gar nicht.“
    ,,Aber ich kenne Ihre Arbeit. Sie haben auch richtig Ärger gemacht.“
    ,,Und was habe ich davon?“, fragte Munoz. Er hob die Arme und zeigte auf den Raum um sich herum. Die schmucklosen weißen Wände sprachen Bände über das Leben, das er im Maßregelvollzug führte.
    ,,Wollen Sie ihn etwa damit durchkommen lassen?“ Jetzt lehnte sich Vincent auf seinem Stuhl vor und bohrte seine Augen noch tiefer in Munoz‘.


    Etwas im Gesicht des ehemaligen Special Agent veränderte sich. Er schien Vincent noch einmal neu anzusehen, ihn anders zu betrachten als vorher. Die Skepsis wich nicht aus seinem Blick, aber ein neuer Zug kam hinzu. Es war keine Hoffnung, aber vielleicht lag das nicht daran, dass er nicht hoffen wollte, sondern nach drei Jahren an diesem Ort einfach vergessen hatte, wie das ging.
    ,,Wissen Sie, wie er es angestellt hat?“
    ,,Was angestellt?“
    Munoz‘ Augen kreisten kurz durch den Raum, erfassten ihn in seiner Leere. ,,Das hier. Alles.“
    ,,Ich habe Ihre Akte gelesen. Und die Prozessprotokolle. Die Ermittlungsvermerke der Inneren Angelegenheiten.“
    Munoz schüttelte den Kopf. ,,Wissen Sie, wie alles angefangen hat?“
    ,,Mit Ihrer Meldung an den Captain über die Unregelmäßigkeiten in den Büchern. Sie hat zwei Sätze dazu notiert: „Munoz hat die Vhan-Unterlagen noch einmal durchgesehen. Irgendetwas stimme nicht.““
    Die Augenbrauen des früheren Steuerfahnders hoben sich leicht. Sein Interesse wuchs, konnte sein Misstrauen aber noch nicht ganz überflügeln. ,,Nicht schlecht.“
    Vincent lächelte. Er hatte seine Hausaufgaben gemacht.
    ,,Von da an ging dann alles bergab“, begann Munoz nun von sich aus zu erzählen. ,,Es fing mit Banalitäten an: Mahnung für nicht gezahlte Rechnungen für Dinge, die ich nie bestellt hatte. Nächtliche Besuche von C-Sec wegen angeblicher Beschwerden der Nachbarn über Ruhestörung, während meine Familie und ich friedlich im Bett lagen. Ärgernisse eben. Ich habe damals noch keinen Zusammenhang gesehen und einfach mit meiner Arbeit weiter gemacht.“ Sein Blick schweifte in die Ferne jenseits der weißen Mauern, ging durch Vincent hindurch. ,,Wenn ich begriffen hätte, was los war, hätte ich die ganze Sache fallen lassen, das sage ich Ihnen.“
    ,,Haben Sie aber nicht.“, animierte Vincent ihn zum Weiterreden.
    Munoz schnaubte ein freudloses Auflachen. ,,Nein, habe ich nicht. Ich habe artig weiter protokolliert und Ermittlungen angestellt. Ermittlungen, die natürlich alle im Sande verliefen, aber ich blieb dran. Bis dann die großen Geschütze aufgefahren wurden.“
    Er seufzte. ,,Meine Frau fand fremde Unterwäsche in meinem Schrank. Frauenunterwäsche natürlich. An einem Hemd, das ich seit Monaten nicht getragen hatte, klebte Lippenstift. Ich hatte in den Wochen zuvor massenhaft Überstunden gemacht, weil ich glaubte, an etwas Großem dran zu sein. Auf unserem Konto tauchten Rechnungen von Bars im Rotlichtviertel auf, die ich nie besucht hatte. Ich geriet zum ersten Mal in meinem Leben in eine Verkehrskontrolle und die Kollegen fanden prompt eine Flasche Schnaps im Kofferraum, die ich dort nicht hineingetan hatte. Ich war nüchtern, aber so fing das Gerede auf der Arbeit an.“
    Munoz hielt kurz inne und schaute wieder Vincent an. ,,Wissen Sie, wie das ist? Wenn man nicht mehr weiß, ob die Welt um einen herum verrückt geworden ist oder man selbst?“
    Er atmete tief durch und fuhr dann fort: ,,Das ganze ging über Monate. Meine Frau wollte mir vertrauen, konnte aber die Hinweise nicht ignorieren. Die Kollegen fingen an, sich abzuwenden. Zuletzt hatte ich gar nicht mehr am Fall gearbeitet, ich kam morgens aufs Revier, schloss mich in meinem Büro ein und hoffte, den Tag unbeschadet zu überstehen. Irgendwann wurde mir klar, dass Vhan hinter allem stecken musste, aber da war es schon zu spät.“
    Vincent nickte. Er wusste, was jetzt kam. Er hatte die Bilder gesehen.


    ,,Eines Morgens wachte ich ohne Erinnerung auf. Ich lag nackt in einem fremden Bett und hatte keine Ahnung, was los war. Überall in dem Raum war C-Sec, alles redete durcheinander. Und neben mit lag eine tote Prostituierte.“ Seine Stimme bebte. ,,Erschossen. Meine Waffe. In meinem Blut waren Spuren von Alkohol und Drogen.“
    Er hatte die Berichte vom Tatort und die Laborberichte gelesen, doch die Geschichte nun aus Munoz‘ Mund zu hören, war etwas anderes. In all seinen Jahren hatte er es noch nie erlebt, dass jemand so systematisch zerstört worden war. Vincent nahm sich vor, einige Methoden zu notieren. Für den Fall.
    ,,Den Rest kennen Sie: Prozess, Urteil, Umwandlung in Maßregelvollzug wegen fehlender Zurechnungsfähigkeit, Scheidung, Sorgerecht weg, Kollegen weg, Freunde weg, alles weg. Zwei Selbstmordversuche, die ich nicht begangen habe, Zwangsernährung über eine Magensonde, weil ich Essen verweigert hätte, das nie in meine Zelle gebracht wurde, Einzelverwahrung, Medikamente. Es gab Phasen, da habe ich mehr als vier Tage nicht geschlafen wegen dem Zeug, das sie mir gegeben haben. Wissen Sie, wie das ist, wenn man vier Tage lang nicht schläft?“
    Der Mann in Schwarz schüttelte den Kopf.
    ,,Sie vergessen, wer Sie sind. Nichts ist mehr real, alles ist löchrig. Es ist die Hölle.“ Munoz schüttelte sich, als wolle er die Erinnerung loswerden. Er rieb sich mit den Händen über die Oberarme und schien dagegen anzukämpfen, noch mehr Bilder aus dieser Zeit vor seinem inneren Auge zu sehen. Vincent schwieg und ließ ihn seinen Kampf austragen.
    Eine Zeit lang sagte niemand etwas.
    Als Munoz wieder ruhiger wurde, begann Vincent das Gespräch erneut: ,,Und all das, weil Sie Unregelmäßigkeiten in den Geschäftsbüchern der Vhans gefunden hatten.“
    Sein Gegenüber grinste ohne sich zu freuen und schüttelte dann den Kopf. ,,Keine Unregelmäßigkeiten. Vhan und seine Schergen sind viel zu schlau für sowas.“
    Der Mann in Schwarz wurde hellhörig. Er hatte sich die Unterlagen, um die es damals ging, besorgt und mehrfach prüfen lassen. Die Geschäftsberichte und die Bilanz waren makellos, es fehlte kein Credit. Und trotzdem hatte Munoz sich über Monate daran abgearbeitet, hatte versucht seine Vorgesetzte ins Vertrauen zu ziehen und war dann derart gründlich und erbarmungslos demontiert worden, dass Vincent sich sicher gewesen war, dass Decius Vhan dahinterstecken musste. Was wiederum bedeutete, dass Munoz der Wahrheit auf der Spur gewesen war.
    ,,Was dann?“


    Mit seinem Zeigefinger zog Munoz Kreise auf der glatten Tischplatte. ,,Geld, das nicht da ist, kann nicht verschwinden, richtig?“
    Vincent ließ sich nichts anmerken und nickte verständig. Er hatte keine Lust auf einen Vortrag über Steuerrecht, war aber gewillt, sich einen anzuhören, wenn es ihn näher an sein Ziel brachte.
    ,,Haben Sie die Bücher dabei?“, fragte Munoz. Vincent aktivierte sein OmniTool und rief die Dateien auf. ,,Hier. Damit fing es an“, erklärte Munoz und zeigte auf eine scheinbar willkürliche Stelle in der schier endlosen Auflistung von Posten. Vincent schaute sich den Eintrag an. ,,Aber wie?“
    Munoz grinste, dieses Mal aber echt. Und dann zeigte er es Vincent.

    Als der Wachmann nach einer Stunde kam, um Vincent abzuholen, reichten sich die beiden Männer im Besucherraum gerade die Hand. ,,Ich danke Ihnen vielmals.“, sagte der Mann in Schwarz. ,,Ich hoffe, Sie können etwas damit anfangen.“, antwortete Munoz. ,,Sie wären überrascht, was ich alles kann. Leben Sie wohl.“


    Auf dem Weg zu seinem neuen SkyCar überprüfte Vincent seine Nachrichten. Die Geschäfte liefen wieder auf Hochtouren, Gavros‘ Inhaftierung und das Chaos in den Tips hatten der Nachfrage an Informationen keinen Abbruch getan. Grade im Bezug auf die gescheiterte Kryptogrammkillerin und den Terror, den sie über die Station gebracht hatte gab es Dutzende Anfragen von Journalisten, Privatdetektiven und frustrierten Hinterbliebenen der Opfer. Eine Anfrage war grade vonseiten des Auftragsgebers aktualisiert worden, er hatte eine verzerrte Sprachnachricht geschickt, die von einer V.I. für Vincent bereits bereinigt worden war: >>Van Zan, die Zeit drängt! Ich habe Ihnen alles geforderte Geld überwiesen! Wo sind meine Informationen? Bis morgen früh um 6 Uhr brauche ich einen definitiven, handfesten Beweis in meinem Posteingang dass Anastasia Nix von Nathan Gilles ermordet wurde! Und dass er straffrei damit davongekommen ist!<<

    Der Mann in Schwarz verdrehte die Augen, öffnete sein SkyCar und setzte sich hinein. ,,Zum Queen Nefertiti“, befahl er dem Autopiloten und tippte nebenbei auf seinem OmniTool. Die Nachricht kam von Niall O’Grady, dem ehemaligen C-Sec-Officer aus der Entourage von Yuhki. Der junge Cop war offensichtlich nicht so tot, wie man gemeinhin annahm und nicht halb so schlau, wie er selbst dachte. Aus seiner Anfrage schloss Vincent, dass er auf eigene Faust Rache an Gilles und vermutlich auch anderen Handlangern von Gavros nehmen wollte. Wenn er bei diesem Unternehmen jedoch weiterhin so unvorsichtig vorging, wie bei der Verschlüsselung seiner Stimme, würde Gilles den Grünschnabel zum Frühstück verspeisen.
    Mit einer Handbewegung über das Display vergewisserte sich Vincent, dass das Geld wirklich eingegangen war und sichtete dann noch einmal die Informationen. Alle Aufträge im Zusammenhang mit Gavros prüfte er noch einmal selbst, anstelle alles von V.I.s abfertigen zu lassen. Aufnahmen oder Zeugen von der Erschießung gab es nicht, aber mehr als genug Indizien. Als er den Auftrag an Gilles noch einmal las, musste Vincent unwillkürlich schmunzeln. Alles eine dämliche Verwechslung. Nix war einfach zur falschen Zeit am falschen Ort gewesen. Zusammen mit den restlichen Details kam genug Material zusammen, um einem halbwegs fähigen Staatsanwalt alles in die Hand zu geben, was er brauchen würde. Der Mann in Schwarz war sich jedoch sicher, dass O’Grady nicht vorhatte, die Sache vor Gericht zu bringen. Sein Pech. Vincent gab die Informationen frei, rief dann noch einmal die Vhan-Unterlagen auf und betrachtete sie mit dem Wissen, dass Munoz ihm gegeben hatte. Auch hier gab es keine handfesten Beweise, aber jetzt immerhin Hinweise. Hinweise waren eine gute Basis für Gerüchte.
    Aus Gerüchten konnten Anschuldigungen werden. Und Anschuldigungen, ob gerechtfertigt oder grundlos, erzeugten öffentlichen Druck. Druck, der Vhan vielleicht im entscheidenden Moment ablenken würde.
    ,,Ruf die Parteizentrale von Terra Firma an. Das Büro von Martin Trumbo.“, befahl Vincent.
    Es war Zeit für eine kleine Schlammschlacht.
    Zitat Zitat von BlackShial Beitrag anzeigen
    Khardim ist unser Äquivalent für Brüste oder eben Hintern.
    Schön anzusehen und man denkt gern daran
    Khardim ist offline

  3. #383
    Drachentöter Avatar von numberten
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    Jezz

    Lächelnd nahm Thadera den Flachmann entgegen und steckte ihn in die Innentasche ihres Blazers. Sie war ja fast schon selbst ein wenig überrascht von dem Erfolg ihrer Worte, allerdings konnte sie die Asari auch sehr gut verstehen. Insofern war es schön das ihre Worte scheinbar angekommen waren. Jezz war auf dem richtigen Weg, jetzt brauchte sie nur noch ihre Freunde und Kollegen, für den Fall das es Rückschläge gab. Und die würde es zweifellos bei einer Reha geben, umso wichtiger wenn sie jemanden hatte der sie auffing. Thaderas gute Laune stieg weiter, das schien tatsächlich ein guter Tag zu werden.
    Bei Jezz Frage nach Freikarten musste sie lachen und klopfte der Beamtin aufmunternd auf die Schulter.
    "Schön das sie sich offensichtlich wieder besser fühlen.", merkte sie gutgelaunt an. "Sicher, sie sitzen beim kommenden Benefizspiel in der VIP-Loge, darauf können sie sich verlassen.", versicherte Thadera der anderen Asari freundlich und lächelte gutmütig.
    "Vielleicht dürfen sie auch in der Unterbrechung versuchen von der Mittellinie den Korb zu treffen, also üben sie besser schonmal fleißig wenn sie draußen sind.", warnte sie Thadera vor und grinste. Dann hielt sie Jezz die Hand zum Abschied hin. Die kräftige Asari ergriff diese und schüttelte sie dankbar. "Machen sie es gut Jezz. Und geben sie Bescheid wenn sie entlassen werden. Dann vermittel ich sie an die besten Therapheuten, wie versprochen. Und keine falsche Bescheidenheit, ich bekomme notfalls mit wenn sie entlassen werden. Dann rolle ich sie direkt vor deren Tür.",verabschiedete sich Thadera gutgelaunt und ging dann zur Tür. Bevor sie den Raum verließ, winkte sie noch zum Abschied.
    Vor der Tür zog sie den Flachmann hervor und schaute ihn nachdenklich an. Eigentlich war das schon einen Siegesschluck wert. Schließlich beendete sie das anstarren und schüttelte den Kopf. Nicht mit so einem Fusel, nicht mit dem Zeug das sie gerade Jezz ausgeredet hatte.
    Vielleicht hatte Lara heute abend Zeit für ein Bierchen und ein wenig quatschen. Mit einem lauten Klong entsorgte sie den Flachmann im Mülleimer.

    In ihrer Wohnung angekommen ließ sie sich erstmal erschöpft in Sofa fallen. Es war zwar ein erfolgreicher Tag gewesen, aber auch ein wenig anstrengend. Diese ganze Rederei konnte stressig sein, immerhin waren es symphatische Gesprächspartner gewesen. Thadera überlegte zum Kühlschrank zu gehen und sich ein Bier zu holen, aber war in dem Moment doch zu faul direkt wieder aufzustehen. Kühlschrank, dann Sofa das wäre klüger gewesen. Vermutlich sollte sie ihre Laufwege noch einmal überdenken.
    Plötzlich summte ihr Omnitool, überrascht blickte sie auf den Anrufer. Es war Grace, oder genauer gesagt Gracevenis Sidharta. Ihre langjährige Managerin, Pressesprecherin und insgesamt für all die Sachen zuständig auf die Thadera keinen Bock hatte. Eine Asari mit dem Arbeitspensum eines Salarianers und der Gewissenhaftigkeit eines Turianers. Und der Geduld eines Elcors, was unter Garantie die wichtigste Eigenschaft war um fast schon ein Jahrhundert mit Thadera zusammen zu arbeiten. Jetzt, durch Ankündigung des Benefizspiel, hatte die Gute wieder mehr zu tun bekommen. Worüber sie sich jedoch freute, vor allem weil es nicht so ein "gewaltiger Haufen Elcorscheiße" war wie das letzte Mal als sie wegen Thadera viel zu tun hatte. Thadera seufzte kurz, dann nahm sie den Anruf an.
    "Was gibt es Grace?" "Schön, du gehst also auch dran. Wie war dein Tag?" "Gut, Vox übernimmt die Schirmherrschaft für das Spiel."
    "Herrvorragend.", flötete die Asari am anderen Ende gutgelaunt und fuhr sogleich fort. "Weswegen ich dich anrufe, es gibt eine Presseanfrage. Ein Journalist, Ethan Caine, möchte ein Interview mit dir führen." "Abgelehnt!", erwiderte Thadera barsch und schüttelte den Kopf.
    "Jetzt hör erstmal zu du halbkroganischer Sturschädel. Es ist kein Sportjournalist und es hat nichts mit Sport zu tun.", erwiderte Grace energisch.
    "Man muss kein Sportjournalist sein um Scheiße zu schreiben. Es hilft nur.", merkte Thadera resigniert an. "Aber red weiter."
    "Er möchte ein Interview, hinsichtlich der Geschehnisse um den Kryptogramm Killer." Thadera schaute perplex, was Grace glücklicherweise nicht sehen konnte.
    "Wieso mit mir?", erkundigte sie sich vorsichtig. "Ich weiß nicht, vielleicht wegen dem Benefizspiel und weil Zari deine Freundin war.", mutmaßte Grace, welche anders als Thadera wirklich keine Ahnung hatte. Die Sportlerin glaubte das eher nicht. Vermutlich hatte jemand ausgepackt. Irgendein Beamter, viele Reporter kauften sich Quellen bei C-Sec um immer auf dem neuesten Stand zu sein. Oder vielleicht der Spectre? Eher unwahrscheinlich, da schon eher Beyo-"Derzeit in geständiger Stimmung"-Vhan. Sie schüttelte den Kopf, letztendlich konnte es auch van Zan gewesen sein, der ein wenig Material durchsickern ließ um ihr noch eins reinzuwürgen. Zutrauen würde sie es Blackie.
    "Und was will er damit. Einen reißerischen Artikel über die Vorfälle schreiben, wofür ihm noch ein paar betroffene Angehörige fehlen?", hakte sie skeptisch nach.
    "Das kann er dir nur selber sagen. Aber er scheint nicht von einem dieser Schmierblätter zu kommen. Freier Journalist. Hat lange Zeit auf Illium gelebt und ein Buch darüber geschrieben. Asari- Die blauen Engel der Sterne."
    , erklärte Grace freundlich.
    "Uff. Klingt ganz schön schwülstig. Scheint wohl einen guten Fick auf Illium bekommen zu haben. Ist das so ein Blue Fever-Typ?", kommentierte Thadera und verzog bei dem Titel leicht das Gesicht. Vermutlich hatte sich das Buch aber gut verkauft, Asari liebten es zu lesen wie toll sie waren.
    "Keine Ahnung, woher soll ich das wissen. Denke eher nicht. Es ist ein hübsches Buch und seriös geschrieben.", beantwortete Grace die nicht ernstgemeinte Bemerkung ihrer Klientin. Thadera dachte nach, wenn dieser Caine auf Illium war, hatte er sicher schon von ihr gehört. Das blieb dort nicht aus, immerhin war eine Straße vor dem Stadion nach ihr benannt und der Großteil ihrer Fans lebten dort. Fraglich war jedoch ob das ein Pro oder Contra war. Jedoch, sie würde sich wohl wieder daran gewöhnen müssen mit Journalisten zu sprechen. Und dieser Caine schien, nach Grace Einschätzung und diese schätzte Thadera, wohl ein ordentlicher Vertreter seines Faches sein.
    Außerdem würde ihre Rolle bei der Killer-Geschichte wohl eh irgendwann herauskommen. Vielleicht schadete es da nicht den ganzen Presserummel vorher den Wind aus den Segeln zu nehmen. Die Sportlerin seufzte hörbar am Omnitool.
    "In Ordnung, sag ihm er darf mich interviewen. Aber weise ihn vorsichtshalber darauf hin das ich keine Fragen zu Themen beantworte die sich abgespielt haben, als er noch nicht geplant war. Sonst ist das Gespräch schnell beendet.", verkündete sie diplomatisch.
    "Sollte kein Problem sein, hat ja nichts mit der Sache zu tun. Wo soll es stattfinden?", antwortete Grace erfreut.
    "Such dir einen Ort aus. Obwohl, wir können es in meiner Wohnung hier auf der Citadel machen. Dann kann ich ihn immer noch rauswerfen wenn ich will.", erwiderte Thadera nachdenklich. "Okay, ich gebe dir dann den Termin durch falls er einverstanden ist.",endete Grace und verabschiedete sich. Thadera legte auf. Dann tippte sie Laras Nummer ein, jetzt war ein wenig Gesellschaft wirklich nicht verkehrt.
    numberten ist gerade online Geändert von numberten (05.01.2020 um 00:15 Uhr)

  4. #384
    #16  Avatar von Forenperser
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    Zitat Zitat von Natsch Beitrag anzeigen
    "Wie wäre es mit den botanischen Gärten? Da waren wir noch gar nicht.", schlug Peyton vor während sie das Waisenhaus verließen. Airell blieb abrupt stehen und schaute zu ihr auf. "Was sind bota-i-sche Gärten?", fragte der junge Turianer nach und die 22jährige neigte den Kopf einen Moment zur Seite. "Botanische Gärten sind Gartenanlagen in denen fremdweltlische Pflanzenarten gesammelt und gezeigt werden, es gibt da auch Hecken-Irrgärten und besondere Themenabschnitte wo man sich auch Tiere aus bestimmten Welten ansehen kann. Keine großen, eher Insekten - und Vogelgroß.", erklärte die junge Frau, die Begeisterung sehend, die auf dem Gesicht des Jungen erschien. "AU JA, lass uns dahin gehen!", rief der 7jährige aus und stürmte davon. Peyton sah ihm einen Moment hinterher. "MOMENT - DU LÄUFST IN....", sie unterbrach sich als Airell gegen einen erwachsenen, roten Turianer lief. "...die falsche Richtung..", beendete sie den Satz kaum hörbar, ehe sie raschen Schrittes auf das Duo zu lief.

    In dem Moment als das Gesicht von Airell den Boden berührte begann er zu weinen. Peyton beschleunigte noch einmal ihre Schritte und lächelte entschuldigend in Richtung des Anderen. "Nicht schlimm, ich habe den kleinen Rammbock ja losgelassen...", entgegnete sie, ehe sie neben dem Jungen auf die Knie ging. Mit einem schnellen Handgriff hob sie ihn wieder auf seine Füße und betrachtete sein Gesicht. Airell rieb sich mit den kleinen Händen über die tränenden Augen, ehe er zu dem älteren Turianer aufschaute. "Ja habe ich...", gab er kleinlaut zu und holte - vom weinen leicht zittrig - tief Luft. "Ich heiße Airell. Hab dich dir auch weh getan?", fragte er junge Turianer nach, ehe er bedauernd zu Peyton schaute. Sie musterte sein Gesicht, da wo ein menschliches Kind eventuell nun eine beginnende Beule hätte, trug er nur eine kleine Schramme auf seiner Stirnplatte davon. Inwiefern das schmerzte, konnte sie nicht beurteilen. Vielleicht hatte er sich auch mehr erschrocken. "Wo tut es genau weh?", fragte sie nach und Airell zeigte mit einem Finger auf eine Stelle auf seiner Stirn. Die junge Brünette drückte ihm einen Kuss auf jene Stelle und lächelte das Kind an. "Beeesser?", fragte sie und kitzelte ihn kurz. Der Junge giggelte amüsiert. "JA!", und schlang seine Arme um ihren Hals. Peyton grinste und erhob sich samt Kind. "Du wirst langsam schwer..", merkte sie an, ehe sie zu Dalan schaute. "Danke, dass sie stehen geblieben sind. Das macht auch nicht mehr jeder.", sagte sie an ihn gewandt und hielt ihm die Hand hin. "Mein Name ist Peyton."


    Dalan Qin

    Dalan musste lachen. "Nein, nein, keine Sorge. Siehst du? Alles noch dran!" Er streckte nacheinander alle Gliedmaßen von sich und brachte den Kleinen so ein wenig zum Lachen. Amüsiert betrachtete er dann, wie auch die Menschenfrau ihn aufmunterte. "Nicht? Das ist sehr traurig. Wenngleich nicht überraschend." Wenn er an seine eigene Kindheit und das damit verbundene soziale Stigma zurückdachte. "Dalan." erwiderte er und schüttelte ihre Hand. "Arbeitest du auch dort hinten?" Dalan deutete hinter sich die Straße runter, in Richtung des Waisenhauses. Der Kleine war offensichtlich kein Verwandter von ihr. "Da komme ich gerade her.....hab geholfen einen Ausreißer wieder einzusammeln."

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    Zitat Zitat von Shepard Commander Beitrag anzeigen
    „Noch einen.“ Hudson tippte auf das leere Glas vor sich. Zwei Zentiliter waren bei weitem nicht genug Schnaps, um zu betäuben, was er füllte. Der Barmann, ein Turianer, kam heran und füllte mitleidlos nach. „Wohl bekomm’s“, sagte er und Hudson wusste, das dem nicht so war. Er kippte das Glas in seinen Rachen, spürte das widerliche Brennen des Ethanols und hoffte, dass sie dankende Wirkung des Alkohols, die Welt und das eigene Handeln als gleichgültig abzutun, rasch einsetzten würde. Nate Hudson setzte die Flasche mit dem Bier an den Hals und spülte den Nachgeschmack des Schnapses herunter. Grimbergen Blanche, eigentlich zu gutes Bier für den Suff. Es kostete viele Credits und ballerte bei weitem nicht so stark wie Nate es sich gewünscht hätte. „Drauf geschissen“, murmelte er und merkte, wie seine Gedanken mit Watte umhüllt wurden. „Noch einen.“

    Die Zeit zog sich wie heißer Teer in die Länge. Hudson schaukelte auf seinem Stuhl vor und zurück, schaufelte sich salzige Erdnüsse in den Mund und bemerkte gar nichts mehr. Sein Bier war leer, die letzte Bestellung ignoriert worden. „Da blinkt was.“ „Hm?“ Der menschliche Barkeeper, der den Turianer abgelöst hatte, deutete auf Nates Handgelenk. „Oh, ne Nachricht“, sagte Nate, blinzelte und straffte sich. Er öffnete sie. Sein Verstand wurde schneller wieder klar, als es ihm lieb war. Ein flaues Gefühl eroberte seinen Magen und strengte seine Speiseröhre an, den über die letzten Stunden gesammelten Inhalt nicht nach Oben zu befördern. „Was zum Teufel soll das?“, fragte er. „Wie bitte?“, fragte der Barkeeper. „Mit Ihnen rede ich nicht“, sagte Hudson streng und mit der sprachlichen Kontrolle, die nur einen echten Alkoholiker zu eigen war. Die Erwähnung von Anastasia brachte Hudson fast zum Heulen – oder zum Erbrechen. Hudson rappelte sich auf, merkte, wie die Klarheit eines persönlichen Auftrags die Betäubung des Alkohols verdrängte. „Anastasia…“, murmelte er. „Ich muss gehen.“ Er überwies eine spekulative Summe Credits, die seine Ausgaben in der Bar mehr als deckte und verließ die Kaschemme, die zu dieser Tageszeit ohnehin nur mit den nutzlosen Verlierern gefüllt war, zu denen er sich selbst zählte. Die Taxifahrt zu seinem Heim las er die Nachricht immer und immer wieder. Die Jagd war vorbei. Willkommen zur Jagd.


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    Zitat Zitat von Khardim Beitrag anzeigen
    Die Sicherheitstür glitt lautlos vor ihnen auf. ,,Eine Stunde pro Besuch. Wenn Sie früher gehen wollen ist eine Sprechanlage neben der Tür, ich komme dann vorbei“, sagte der Wachmann und trat beiseite, um Vincent in den Besucherraum zu lassen. Der Mann in Schwarz bedankte sich mit einem Nicken und trat ein.
    Ex-Special Agent Juan Munoz saß mit gefalteten Händen an dem ansonsten leeren Metalltisch in der Mitte des Raumes und schaute Vincent mit einer Mischung aus Neugier und Beunruhigung an.
    ,,Senor Munoz?“, fragte Vincent und blieb einen Schritt vor dem Tisch stehen.
    ,,Mister Pennywoth?“, entgegnete Munoz, ohne zu antworten. Die Skepsis in seinem Gesicht fand sich auch in seiner Stimme wieder.
    Vincent nickte. ,,Darf ich?“, fragte er und zeigte auf den zweiten Stuhl am Tisch.
    ,,Bitte.“ Munoz deutete mit einer höflichen, wenn auch nicht besonders einladenden Geste auf den freien Stuhl und nickte. Vincent nahm Platz und legte seine Hände mit verschränkten Fingern auf den Tisch. Über ihre Hände hinweg musterten sich die beiden Männer wie Schachgroßmeister über eine festgefahrene Spielsituation. Außer dem Tisch und den beiden Stühlen war der Raum komplett leer. In zwei Ecken hingen kleine Sicherheitskameras, die auf sie ausgerichtet waren und stumm ihren Dienst versahen.


    ,,Was wollen Sie?“, fragte Munoz. Sein Blick ruhte unbeirrbar auf Vincents Augen, außer seinen Lippen schien sich beim Sprechen kein Teil seines Körpers zu bewegen.
    ,,Sie wissen, was ich will“, antwortete Vincent und behielt sein Gegenüber ebenso im Blick.
    ,,Ich glaube nicht, dass ich mit Ihnen darüber sprechen will.
    ,,Warum haben Sie dann diesem Treffen zugestimmt?“
    ,,Neugier.“
    ,,Neugier?“
    ,,Ich wollte wissen, wer da Wissen sucht, dass einen geisteskrank macht.“
    ,,Sie sind nicht geisteskrank.“
    ,,Ach so? Und all die Gutachten und die Medikamente und die Selbstmordversuche und die verweigerte Nahrungsaufnahme? Ich glaube eine Menge Leute sind sich sicher, dass ich geisteskrank bin.“
    ,,Und was denken Sie?“
    Munoz lehnte sich in seinem Stuhl etwas zurück. Eine winzige Bewegung, mehr ein Wechsel des Schwerpunktes als ein Zurückweichen, seine Schultern kreisten in einer kaum zu sehenden Drehung.
    ,,Ich habe ein Dach über dem Kopf, warmes Essen und kaum Nebenwirkungen von den Pillen. Und hier drinnen fragt niemand nach mir.“
    ,,Bis jetzt.“
    ,,Sie werden wieder gehen. Und dann verschwinden Sie entweder endgültig oder enden auch hier, je nachdem wie viel Ärger sie machen.“
    ,,Ich werde richtig viel Ärger machen.“, versprach Vincent.
    ,,So so. Und wie? Sie sind kein Cop, darauf wette ich. Privatdetektiv?“
    Vincent schüttelte den Kopf.
    ,,Allianz?“
    Abfälliges Schnauben.
    Munoz Augen verengten sich. Er lehnte sich wieder ein bisschen nach vorn. ,,Spectre?“
    Der Mann in Schwarz grinste und schüttelte erneut den Kopf, langsam.
    ,,Ich bin nur jemand, dem es nicht gefällt, was Ihnen passiert ist.“
    ,,Pah!“, blaffte Munoz und rückte auf seinem Stuhl von dem Tisch weg. Die Lehne knarzte und die Metallfüße kratzten mit einem unangenehmen Geräusch über den Boden.
    ,,Ich bin Ihnen scheißegal. Sie kennen mich gar nicht.“
    ,,Aber ich kenne Ihre Arbeit. Sie haben auch richtig Ärger gemacht.“
    ,,Und was habe ich davon?“, fragte Munoz. Er hob die Arme und zeigte auf den Raum um sich herum. Die schmucklosen weißen Wände sprachen Bände über das Leben, das er im Maßregelvollzug führte.
    ,,Wollen Sie ihn etwa damit durchkommen lassen?“ Jetzt lehnte sich Vincent auf seinem Stuhl vor und bohrte seine Augen noch tiefer in Munoz‘.


    Etwas im Gesicht des ehemaligen Special Agent veränderte sich. Er schien Vincent noch einmal neu anzusehen, ihn anders zu betrachten als vorher. Die Skepsis wich nicht aus seinem Blick, aber ein neuer Zug kam hinzu. Es war keine Hoffnung, aber vielleicht lag das nicht daran, dass er nicht hoffen wollte, sondern nach drei Jahren an diesem Ort einfach vergessen hatte, wie das ging.
    ,,Wissen Sie, wie er es angestellt hat?“
    ,,Was angestellt?“
    Munoz‘ Augen kreisten kurz durch den Raum, erfassten ihn in seiner Leere. ,,Das hier. Alles.“
    ,,Ich habe Ihre Akte gelesen. Und die Prozessprotokolle. Die Ermittlungsvermerke der Inneren Angelegenheiten.“
    Munoz schüttelte den Kopf. ,,Wissen Sie, wie alles angefangen hat?“
    ,,Mit Ihrer Meldung an den Captain über die Unregelmäßigkeiten in den Büchern. Sie hat zwei Sätze dazu notiert: „Munoz hat die Vhan-Unterlagen noch einmal durchgesehen. Irgendetwas stimme nicht.““
    Die Augenbrauen des früheren Steuerfahnders hoben sich leicht. Sein Interesse wuchs, konnte sein Misstrauen aber noch nicht ganz überflügeln. ,,Nicht schlecht.“
    Vincent lächelte. Er hatte seine Hausaufgaben gemacht.
    ,,Von da an ging dann alles bergab“, begann Munoz nun von sich aus zu erzählen. ,,Es fing mit Banalitäten an: Mahnung für nicht gezahlte Rechnungen für Dinge, die ich nie bestellt hatte. Nächtliche Besuche von C-Sec wegen angeblicher Beschwerden der Nachbarn über Ruhestörung, während meine Familie und ich friedlich im Bett lagen. Ärgernisse eben. Ich habe damals noch keinen Zusammenhang gesehen und einfach mit meiner Arbeit weiter gemacht.“ Sein Blick schweifte in die Ferne jenseits der weißen Mauern, ging durch Vincent hindurch. ,,Wenn ich begriffen hätte, was los war, hätte ich die ganze Sache fallen lassen, das sage ich Ihnen.“
    ,,Haben Sie aber nicht.“, animierte Vincent ihn zum Weiterreden.
    Munoz schnaubte ein freudloses Auflachen. ,,Nein, habe ich nicht. Ich habe artig weiter protokolliert und Ermittlungen angestellt. Ermittlungen, die natürlich alle im Sande verliefen, aber ich blieb dran. Bis dann die großen Geschütze aufgefahren wurden.“
    Er seufzte. ,,Meine Frau fand fremde Unterwäsche in meinem Schrank. Frauenunterwäsche natürlich. An einem Hemd, das ich seit Monaten nicht getragen hatte, klebte Lippenstift. Ich hatte in den Wochen zuvor massenhaft Überstunden gemacht, weil ich glaubte, an etwas Großem dran zu sein. Auf unserem Konto tauchten Rechnungen von Bars im Rotlichtviertel auf, die ich nie besucht hatte. Ich geriet zum ersten Mal in meinem Leben in eine Verkehrskontrolle und die Kollegen fanden prompt eine Flasche Schnaps im Kofferraum, die ich dort nicht hineingetan hatte. Ich war nüchtern, aber so fing das Gerede auf der Arbeit an.“
    Munoz hielt kurz inne und schaute wieder Vincent an. ,,Wissen Sie, wie das ist? Wenn man nicht mehr weiß, ob die Welt um einen herum verrückt geworden ist oder man selbst?“
    Er atmete tief durch und fuhr dann fort: ,,Das ganze ging über Monate. Meine Frau wollte mir vertrauen, konnte aber die Hinweise nicht ignorieren. Die Kollegen fingen an, sich abzuwenden. Zuletzt hatte ich gar nicht mehr am Fall gearbeitet, ich kam morgens aufs Revier, schloss mich in meinem Büro ein und hoffte, den Tag unbeschadet zu überstehen. Irgendwann wurde mir klar, dass Vhan hinter allem stecken musste, aber da war es schon zu spät.“
    Vincent nickte. Er wusste, was jetzt kam. Er hatte die Bilder gesehen.


    ,,Eines Morgens wachte ich ohne Erinnerung auf. Ich lag nackt in einem fremden Bett und hatte keine Ahnung, was los war. Überall in dem Raum war C-Sec, alles redete durcheinander. Und neben mit lag eine tote Prostituierte.“ Seine Stimme bebte. ,,Erschossen. Meine Waffe. In meinem Blut waren Spuren von Alkohol und Drogen.“
    Er hatte die Berichte vom Tatort und die Laborberichte gelesen, doch die Geschichte nun aus Munoz‘ Mund zu hören, war etwas anderes. In all seinen Jahren hatte er es noch nie erlebt, dass jemand so systematisch zerstört worden war. Vincent nahm sich vor, einige Methoden zu notieren. Für den Fall.
    ,,Den Rest kennen Sie: Prozess, Urteil, Umwandlung in Maßregelvollzug wegen fehlender Zurechnungsfähigkeit, Scheidung, Sorgerecht weg, Kollegen weg, Freunde weg, alles weg. Zwei Selbstmordversuche, die ich nicht begangen habe, Zwangsernährung über eine Magensonde, weil ich Essen verweigert hätte, das nie in meine Zelle gebracht wurde, Einzelverwahrung, Medikamente. Es gab Phasen, da habe ich mehr als vier Tage nicht geschlafen wegen dem Zeug, das sie mir gegeben haben. Wissen Sie, wie das ist, wenn man vier Tage lang nicht schläft?“
    Der Mann in Schwarz schüttelte den Kopf.
    ,,Sie vergessen, wer Sie sind. Nichts ist mehr real, alles ist löchrig. Es ist die Hölle.“ Munoz schüttelte sich, als wolle er die Erinnerung loswerden. Er rieb sich mit den Händen über die Oberarme und schien dagegen anzukämpfen, noch mehr Bilder aus dieser Zeit vor seinem inneren Auge zu sehen. Vincent schwieg und ließ ihn seinen Kampf austragen.
    Eine Zeit lang sagte niemand etwas.
    Als Munoz wieder ruhiger wurde, begann Vincent das Gespräch erneut: ,,Und all das, weil Sie Unregelmäßigkeiten in den Geschäftsbüchern der Vhans gefunden hatten.“
    Sein Gegenüber grinste ohne sich zu freuen und schüttelte dann den Kopf. ,,Keine Unregelmäßigkeiten. Vhan und seine Schergen sind viel zu schlau für sowas.“
    Der Mann in Schwarz wurde hellhörig. Er hatte sich die Unterlagen, um die es damals ging, besorgt und mehrfach prüfen lassen. Die Geschäftsberichte und die Bilanz waren makellos, es fehlte kein Credit. Und trotzdem hatte Munoz sich über Monate daran abgearbeitet, hatte versucht seine Vorgesetzte ins Vertrauen zu ziehen und war dann derart gründlich und erbarmungslos demontiert worden, dass Vincent sich sicher gewesen war, dass Decius Vhan dahinterstecken musste. Was wiederum bedeutete, dass Munoz der Wahrheit auf der Spur gewesen war.
    ,,Was dann?“


    Mit seinem Zeigefinger zog Munoz Kreise auf der glatten Tischplatte. ,,Geld, das nicht da ist, kann nicht verschwinden, richtig?“
    Vincent ließ sich nichts anmerken und nickte verständig. Er hatte keine Lust auf einen Vortrag über Steuerrecht, war aber gewillt, sich einen anzuhören, wenn es ihn näher an sein Ziel brachte.
    ,,Haben Sie die Bücher dabei?“, fragte Munoz. Vincent aktivierte sein OmniTool und rief die Dateien auf. ,,Hier. Damit fing es an“, erklärte Munoz und zeigte auf eine scheinbar willkürliche Stelle in der schier endlosen Auflistung von Posten. Vincent schaute sich den Eintrag an. ,,Aber wie?“
    Munoz grinste, dieses Mal aber echt. Und dann zeigte er es Vincent.

    Als der Wachmann nach einer Stunde kam, um Vincent abzuholen, reichten sich die beiden Männer im Besucherraum gerade die Hand. ,,Ich danke Ihnen vielmals.“, sagte der Mann in Schwarz. ,,Ich hoffe, Sie können etwas damit anfangen.“, antwortete Munoz. ,,Sie wären überrascht, was ich alles kann. Leben Sie wohl.“


    Auf dem Weg zu seinem neuen SkyCar überprüfte Vincent seine Nachrichten. Die Geschäfte liefen wieder auf Hochtouren, Gavros‘ Inhaftierung und das Chaos in den Tips hatten der Nachfrage an Informationen keinen Abbruch getan. Grade im Bezug auf die gescheiterte Kryptogrammkillerin und den Terror, den sie über die Station gebracht hatte gab es Dutzende Anfragen von Journalisten, Privatdetektiven und frustrierten Hinterbliebenen der Opfer. Eine Anfrage war grade vonseiten des Auftragsgebers aktualisiert worden, er hatte eine verzerrte Sprachnachricht geschickt, die von einer V.I. für Vincent bereits bereinigt worden war: >>Van Zan, die Zeit drängt! Ich habe Ihnen alles geforderte Geld überwiesen! Wo sind meine Informationen? Bis morgen früh um 6 Uhr brauche ich einen definitiven, handfesten Beweis in meinem Posteingang dass Anastasia Nix von Nathan Gilles ermordet wurde! Und dass er straffrei damit davongekommen ist!<<

    Der Mann in Schwarz verdrehte die Augen, öffnete sein SkyCar und setzte sich hinein. ,,Zum Queen Nefertiti“, befahl er dem Autopiloten und tippte nebenbei auf seinem OmniTool. Die Nachricht kam von Niall O’Grady, dem ehemaligen C-Sec-Officer aus der Entourage von Yuhki. Der junge Cop war offensichtlich nicht so tot, wie man gemeinhin annahm und nicht halb so schlau, wie er selbst dachte. Aus seiner Anfrage schloss Vincent, dass er auf eigene Faust Rache an Gilles und vermutlich auch anderen Handlangern von Gavros nehmen wollte. Wenn er bei diesem Unternehmen jedoch weiterhin so unvorsichtig vorging, wie bei der Verschlüsselung seiner Stimme, würde Gilles den Grünschnabel zum Frühstück verspeisen.
    Mit einer Handbewegung über das Display vergewisserte sich Vincent, dass das Geld wirklich eingegangen war und sichtete dann noch einmal die Informationen. Alle Aufträge im Zusammenhang mit Gavros prüfte er noch einmal selbst, anstelle alles von V.I.s abfertigen zu lassen. Aufnahmen oder Zeugen von der Erschießung gab es nicht, aber mehr als genug Indizien. Als er den Auftrag an Gilles noch einmal las, musste Vincent unwillkürlich schmunzeln. Alles eine dämliche Verwechslung. Nix war einfach zur falschen Zeit am falschen Ort gewesen. Zusammen mit den restlichen Details kam genug Material zusammen, um einem halbwegs fähigen Staatsanwalt alles in die Hand zu geben, was er brauchen würde. Der Mann in Schwarz war sich jedoch sicher, dass O’Grady nicht vorhatte, die Sache vor Gericht zu bringen. Sein Pech. Vincent gab die Informationen frei, rief dann noch einmal die Vhan-Unterlagen auf und betrachtete sie mit dem Wissen, dass Munoz ihm gegeben hatte. Auch hier gab es keine handfesten Beweise, aber jetzt immerhin Hinweise. Hinweise waren eine gute Basis für Gerüchte.
    Aus Gerüchten konnten Anschuldigungen werden. Und Anschuldigungen, ob gerechtfertigt oder grundlos, erzeugten öffentlichen Druck. Druck, der Vhan vielleicht im entscheidenden Moment ablenken würde.
    ,,Ruf die Parteizentrale von Terra Firma an. Das Büro von Martin Trumbo.“, befahl Vincent.
    Es war Zeit für eine kleine Schlammschlacht.


    Niall O'Grady

    Niall saß zusammengekauert auf dem Geländer. Er musste sich hin und wieder zusammenreißen, zwingen die Augen offen zu halten. Es war früh. Viel zu früh, wenn man wie er in letzter Zeit so unruhig schlief. Zu sehr hatte ihn das Material beschäftigt, was tatsächlich wie gefordert vom Mann in Schwarz an ihn zugestellt worden war. Es war eine echte Tragödie. Anastasia Nix, gerade einmal 3 Jahre älter als er, getötet von einem gewissenlosen Söldner. Und nicht einmal gezielt, nein, Gilles hatte sie schlicht und ergreifend mit Hanna Ilias verwechselt, welche er auf Hinweis seines späteren "Arbeitgebers", Braelyn Gavros, in den Tunneln erwischen wollte. Und welche Konsequenzen trug er davon? Keine! Im Gegenteil, man hatte ihn für seinen feigen Seitenwechsel in allerletzter Sekunde sogar laufen lassen. Der selbe Spectre der ihn, Krzeminski und Thomen hatte bestrafen wollen wegen ihres Verhaltens ließ einen echten Verbrecher laufen. Der junge Ire war nun mehr denn je davon überzeugt, dass es hoffnungslos war weiter mit dem System zu arbeiten. Nein, echte Veränderung musste auf radikalere Weise kommen!
    Schritte halten durch den Gang. Niall hatte eigentlich für ein ganzes Leben genug von den schummrigen, stickigen Keepertunneln. Aber sich oberhalb zu treffen, dafür war das Risiko zu groß. Er tippte auf den Scanner seines skibrillenartigen Visors. Es näherte sich tatsächlich bloß eine Person. Und als er ihn Sichtweite kam, sah er dass es auch wirklich Hudson war. Er blickte sich um, offenbar verwirrt niemanden zu sehen. >>Mister Hudson.<< Sofort blickte er zu ihm nach oben und seine erste Reaktion schien feindselig. >>Schon gut. Keine Sorge, ich bin derjenige der sie hierher bestellt hat! Verzeihen Sie das hier....<< Er hob die Hände. Die Maskierung und der Stimmverzerrer wirkten sicherlich nicht vertrauensvoll, vor allem in Hinblick auf Gavros. Aber er fühlte sich nicht sicher genug, sofort seine Identität preiszugeben. Immerhin konnte es sein, dass er sein Angebot ausschlagen würde. >>Warten Sie, ich komme runter.<<
    Vorsichtig sprang er über das Geländer und landete federnd auf beiden Füßen.
    >>Bevor ich Ihnen gebe was ich habe möchte ich jedoch eines von Ihnen wissen......nach dieser ganzen Sache......wie überzeugt sind Sie noch davon, für C-Sicherheit zu arbeiten?<<

    Captain Tomasz Krzeminski

    "Alle potenziellen Ausgänge gesichert Captain." "Warten auf ihr Zeichen!"
    "Zugriff." Krzeminski strich sich über das Kinn und starrte gebannt auf die Live-Übertragung der Helm-Kamera. Rarkin stand einige Meter links von ihm entfernt vor einem zweiten Set von Monitoren und instruierte die eigenen Männer via getippten Nachrichten. Waffenfeuer drang durch den Funk. Über den Livestream sah Krzeminski, wie seine Männer zielsicher über die eingetretenen Türen vorrückten und die völlig überraschten Verbrecher einkesselten. Mindestens 5 Körper fielen von Projektilen durchsiebt zu Boden. "Deckung!" Eine Granate wurde geworfen, doch seine Leute entgingen dem Sprengradius. Weitere Körper fielen zu Boden.
    "Unten bleiben!" Keine 3 Minuten dauerte es, dann war alles vorbei. Der Mann mit der Kamera am Helm ging auf den niedergeschlagenen Verbrecher zu, der offensichtlich der Chef dieser kleinen Gruppe war, und entfernte die Gesichtsmaske. Er hielt sie gut sichtbar ins Blickfeld der Übertragung. Eine billig fabrizierte, aber deutlich erkennbare Nachbildung von Braelyn Gavros' Maske.

    "Das ist schon das dritte Lagerhaus, und wieder nur ein Haufen drittklassiger Straßenganoven." Leicht frustriert ging der Captain zu seinem turianischen Kollegen rüber. "Ich hätte gedacht, dass zu diesem Zeitpunkt schon längst Blut im Wasser ist.....aber außer ein paar kleinen Lichtern, die scheinbar Spaß damit haben stümperhaft einer Terroristin nachzueifern, scheint keiner Interesse am Machtvakuum in den Tips zu haben." "Möglicherweise ist es auch nur die Ruhe vor dem Sturm." erwiderte Karvas mit sehr leiser Stimme, was ihn bereits sichtlich anstrengte. Vielleicht hatte er Recht und die großen Banden und aufstrebenden Schwerverbrecher warteten noch auf den günstigen Moment. Aber wann würde dieser sein?
    Forenperser ist offline Geändert von Forenperser (05.01.2020 um 04:21 Uhr)

  5. #385
    Waldläuferin Avatar von Natsch
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    Dalan musste lachen. "Nein, nein, keine Sorge. Siehst du? Alles noch dran!" Er streckte nacheinander alle Gliedmaßen von sich und brachte den Kleinen so ein wenig zum Lachen. Amüsiert betrachtete er dann, wie auch die Menschenfrau ihn aufmunterte. "Nicht? Das ist sehr traurig. Wenngleich nicht überraschend." Wenn er an seine eigene Kindheit und das damit verbundene soziale Stigma zurückdachte. "Dalan." erwiderte er und schüttelte ihre Hand. "Arbeitest du auch dort hinten?" Dalan deutete hinter sich die Straße runter, in Richtung des Waisenhauses. Der Kleine war offensichtlich kein Verwandter von ihr. "Da komme ich gerade her.....hab geholfen einen Ausreißer wieder einzusammeln."


    Belustigt beobachtete Peyton den Turianer dabei wie er seine Gliedmaßen von sich streckte und es schaffte Airell so ein wenig aufzuheitern. Das Kind lachte und hielt sich dabei seine kleinen Hände vor dem Mund, das Amüsement in den nicht mehr tränenden Augen stehend. "Du bist lustig!", bemerkte Airell und imitierte die Bewegungen des Älteren. "Man kann nur versuchen selbst den Unterschied zu machen, wenn man denn will.", Miranda hatte in vielerlei Dinge auf Peyton abgefärbt, wofür die 22jährige sehr dankbar war. Ihr Blick folgte Dalans Deut. "Die Mädels waren dir sicher dankbar, sie haben so viel zu tun seit dem Anschlag.", mit Schrecken erinnerte sich Peyton an den Tag, an die Minuten die vergingen ehe sie erfuhr, dass es Bryna und auch Airell gut ging. Für manche war die Geschichte nicht so glimpflich ausgegangen. "Und nein, ich arbeite nicht da. Ich habe die Patenschaft für Airell übernommen und unternehme in der Woche ein bisschen was mit ihm. Sein Vater ist im Gefängnis.", erklärte Peyton und spürte wie sich Airells Griff um ihren Hals sich verfestigte. "Peyton sagt er ist krank und braucht Hilfe. Er hat diese Alk..hol-Krankheit und das macht ihn wütend und lässt ihn... schlimme Dinge tun.", die junge Brünette betrachtete den Jungen. Bis heute wusste man nicht, was er alles von dem Mord mitbekommen und verstanden hatte - sie hoffte, dass es nicht alles war. Sie hatte ihm erklärt, dass es immer besser war über solche Dinge zu sprechen als sie für sich zu behalten, weshalb der Junge relativ offen mit der Thematik umging. Sie hatte auch offen mit ihm über die vermeidliche Krankheit gesprochen. "Und du? Bist du der 'Kopfgeldjäger' des Waisenhauses den ich bisher noch nicht kennen lernen durfte?", fragte sie nach, weil sie ihn tatsächlich in den vergangenen drei Jahren nicht am Waisenhaus angetroffen hatte, zumindest nicht bewusst.
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  6. #386
    #16  Avatar von Forenperser
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    Belustigt beobachtete Peyton den Turianer dabei wie er seine Gliedmaßen von sich streckte und es schaffte Airell so ein wenig aufzuheitern. Das Kind lachte und hielt sich dabei seine kleinen Hände vor dem Mund, das Amüsement in den nicht mehr tränenden Augen stehend. "Du bist lustig!", bemerkte Airell und imitierte die Bewegungen des Älteren. "Man kann nur versuchen selbst den Unterschied zu machen, wenn man denn will.", Miranda hatte in vielerlei Dinge auf Peyton abgefärbt, wofür die 22jährige sehr dankbar war. Ihr Blick folgte Dalans Deut. "Die Mädels waren dir sicher dankbar, sie haben so viel zu tun seit dem Anschlag.", mit Schrecken erinnerte sich Peyton an den Tag, an die Minuten die vergingen ehe sie erfuhr, dass es Bryna und auch Airell gut ging. Für manche war die Geschichte nicht so glimpflich ausgegangen. "Und nein, ich arbeite nicht da. Ich habe die Patenschaft für Airell übernommen und unternehme in der Woche ein bisschen was mit ihm. Sein Vater ist im Gefängnis.", erklärte Peyton und spürte wie sich Airells Griff um ihren Hals sich verfestigte. "Peyton sagt er ist krank und braucht Hilfe. Er hat diese Alk..hol-Krankheit und das macht ihn wütend und lässt ihn... schlimme Dinge tun.", die junge Brünette betrachtete den Jungen. Bis heute wusste man nicht, was er alles von dem Mord mitbekommen und verstanden hatte - sie hoffte, dass es nicht alles war. Sie hatte ihm erklärt, dass es immer besser war über solche Dinge zu sprechen als sie für sich zu behalten, weshalb der Junge relativ offen mit der Thematik umging. Sie hatte auch offen mit ihm über die vermeidliche Krankheit gesprochen. "Und du? Bist du der 'Kopfgeldjäger' des Waisenhauses den ich bisher noch nicht kennen lernen durfte?", fragte sie nach, weil sie ihn tatsächlich in den vergangenen drei Jahren nicht am Waisenhaus angetroffen hatte, zumindest nicht bewusst.


    "Das stimmt wohl." Es gab leider viel zu wenig Leute die so dachten, geschweige denn sich selbst engagierten. Er hatte die Bilder gesehen. Es musste furchtbar gewesen sein die Sache live mitzuerleben. So viel Leid. Was für ein Individuum verübte einen Anschlag auf ein ziviles Familienzentrum?
    Er konnte sich kaum vorstellen, dass ein Kind welches auf diese Weise seine Familie verlor jemals ganz über das Trauma hinwegkommen würde. Noch schlimmer war es sicherlich für die Eltern, welche ihre Kinder verloren hatten. "Es ist jetzt vielleicht etwas hart für dich Kleiner, aber glaub mir wenn ich dir sage dass es besser für deinen Vater ist. Dort kann man ihm helfen, weißt du? Wenn er rauskommt, ist er wieder gesund."
    Natürlich hatte er keine Ahnung wann und ob sein Vater überhaupt jemals wieder rauskommen würde. Aber manchmal musste man einem Kind auch das erzählen, was es im Moment am ehesten hören wollte.
    "Ich? Nein, nicht gerade." lachte er aufgrund der Vorstellung so etwas hauptberuflich zu tun. "Ich bin erst seit gestern auf der Station, um ehrlich zu sein....hatte mir hier was vorgenommen, aber bin mir gerade nicht mehr so sicher. Darum suche ich momentan etwas Zerstreuung."
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  7. #387
    corridore netto  Avatar von eis engel
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    Marco Lagos

    Also eine weitere Aufteilung. Marco war nicht ganz wohl dabei. Andererseits, in kleineren Gruppen fielen sie weniger auf. Er überprüfte seine Ausrüstung, dann rückten sie aus.

    Das Lagerhaus schien verlassen. Allerdings machte es nicht den Anschein, als wäre hier lange niemand gewesen. Viel mehr, als ob vor kurzem neue Behälter und Kisten angekommen waren.
    "Was lagern die hier?" fragte Marco laut murmelnd und öffnete vorsichtig eine der Kisten. Er überblickte ein Wirr-Warr von technischem Kram. Scheinbar wahllos zusammen gewürfelte Drähte, Kabel, Transistoren, Batterien und weiteres. Und nicht einmal von besonders hoher Qualität. "Wer gibt für so einen Schrott so viel Geld aus, dass man ihn in Massen lagern muss?"
    Er schreckte auf, auch die anderen gingen in Habachtstellung. Jemand anderes war hier!


    Während Marco, Stephen, Lucia und Crusher das Lagerhaus untersuchten, schauten sich die anderen den kleinen Hafen dazu an. Überall standen wahrlos Transportkisten herum, deren Inhalt bei genauerer Betrachtung nur Schrott war. Eine Kiste war mit Waffen voll geladen, allerdings nichts besonderes, auch wenn Shan sich mit breitem Grinsen bereit machte, die Kiste zu plündern. "Hast du nicht genug Spielzeug?" stoppte Mira den Batarianer harsch.
    Der Batarianer warf ihr einen verächtlichen Blick zu, ließ es aber dabei belassen. Selbst er wusste, dass man sich besser nicht mit einer Biotik-Expertin anlegte, die einen spielend an die Wand schmetterte und dabei jeder verdammte einzelne Knochen brach, im Idealfall.
    Die vier gingen weiter.
    Liz behielt die Gegend im Auge und entdeckte irgendwann Jones mit ein paar schwer gerüsteten Soldaten, die sich von der Rückseite dem Lagerhaus näherten und der anderen Gruppe entgegen laufen müsste.
    "Davorne." sagte die junge Spanierin leise und zeigte in Richtung des Lagerhauses. Gleichzeitig funkte sie Stephen an. "Connor, haben Jones gesichtet. Er und fünf weitere schwer bewaffnete Soldaten nähern sich von der Rückseite des Lagerhauses." Die vier folgten ihnen unauffällig, um Jones und seinen Leuten in den Rücken zu fallen.

    Crusher, Marco, Lucia und Stephen waren bereits in Habachtstellung, als Stephen den Funkspruch von seiner Halbschwester bekam. Irgendjemand war ganz in ihrer Nähe und durchforstete die Kisten.
    Lautlos linste Stephen kurz um die Ecke und machte drei Soldaten aus, die das Lagerhaus bewachten.
    "Drei im Lagerhaus und sechs schwerbewaffnete Soldaten, einschließlich Jones kommen von der Rückseite." flüsterte der Blondschopf Marco und Crusher zu.

    ~•~ Lavoriamo al buio, per servire la luce. Siamo assassini! ~•~
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  8. #388
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    "Das stimmt wohl." Es gab leider viel zu wenig Leute die so dachten, geschweige denn sich selbst engagierten. Er hatte die Bilder gesehen. Es musste furchtbar gewesen sein die Sache live mitzuerleben. So viel Leid. Was für ein Individuum verübte einen Anschlag auf ein ziviles Familienzentrum?
    Er konnte sich kaum vorstellen, dass ein Kind welches auf diese Weise seine Familie verlor jemals ganz über das Trauma hinwegkommen würde. Noch schlimmer war es sicherlich für die Eltern, welche ihre Kinder verloren hatten. "Es ist jetzt vielleicht etwas hart für dich Kleiner, aber glaub mir wenn ich dir sage dass es besser für deinen Vater ist. Dort kann man ihm helfen, weißt du? Wenn er rauskommt, ist er wieder gesund."
    Natürlich hatte er keine Ahnung wann und ob sein Vater überhaupt jemals wieder rauskommen würde. Aber manchmal musste man einem Kind auch das erzählen, was es im Moment am ehesten hören wollte.
    "Ich? Nein, nicht gerade." lachte er aufgrund der Vorstellung so etwas hauptberuflich zu tun. "Ich bin erst seit gestern auf der Station, um ehrlich zu sein....hatte mir hier was vorgenommen, aber bin mir gerade nicht mehr so sicher. Darum suche ich momentan etwas Zerstreuung."


    Die 22jährige nickte leicht bei Dalans Worten und beobachtete dabei Airell. Er schien darüber nachzudenken und nickte dann. Peyton bezweifelte, dass Bowen Arkos das Gefängnis jemals verlassen würde, Mord war auch heute noch kein Kavaliersdelikt und Kindesmisshandlung auch nicht. Aber vielleicht durfte Airell seinen Vater dennoch eines Tages besuchen, sofern das Kind es wünschte. "Vielleicht, wäre schön.", antwortete Airell mit der ungetrübten Hoffnung eines Kindes, das trotz allem seinem Vater liebte. Da waren sie sich nicht wirklich unähnlich. Peyton lächelte und setzte den jungen Turianer ab, welcher ihre Hand ergriff.
    Aufmerksam hörte die Brünette dem roten Turianer zu und hob etwas amüsiert eine ihrer feinen Augenbrauen. "Ich bin zwar selten der Meinung, dass man Dinge aufschieben sollte - aber wenn du Lust hast kannst du mit uns zu...", - "...den BIOTISCHEN GÄRTEN!", rief der Junge an ihrer Seite aus und zupfte auffordernd an Dalans Lederjacke. Peyton grinste schief. "Ja... den botanischen Gärten - vielleicht bist du dir danach deiner Sache ja etwas sicherer.", bot sie an und warf ihm ein freundliches Lächeln zu.

    WE BURN AND WE PLAYED, WE TRY TO FORGET
    BUT THE MEMORIES LEFT ARE STILL HAUNTING
    THE WALLS THAT WE BUILT FROM BOTTLES AND PILLS
    WE SWALLOW UNTIL WE'RE NOT TALKING
    I - I AM A MAN ON FIRE
    YOU, A VIOLENT DESIRE

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  9. #389
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    Ethan Caine's Blacklist & Thadera

    Ich stehe ihnen jederzeit für das Interview zur Verfügung, Mr. Caine. Rufen sie mein Sekretariat an und verabreden sie Zeit und Ort.“, diktierte er gerade seine Antwort an sein Tool, bevor er sich diese nochmal anhörte, zufrieden nickte und abschickte.
    Hab ich für heute noch ein Termin?“, fragte er seine Assistentin, nachdem er kurz zuvor auf die Uhr geblickt hatte – es war eindeutig Zeit für Feierabend und er vermutete, die meisten Leute im Büro haben sich diesen bereits gegönnt.
    Nein, Mr. Vox, es steht…“, wollte sie eindeutig antworten, als sie plötzlich abbrach.
    Thara?“, fragte er nach einer Weile des Schweigens nach, „Ist was passiert?
    Keine Antwort.
    Er erhob sich und ging zur Tür. Als er diese öffnete, hörte er ihre Stimme: „Mr. Vox steht ihnen ohne Termin nicht zur Verfügung.
    Thara was ist los?“, fragte er nochmal, als er draußen stehenblieb und den Grund für die Unterbrechung sah. Es war ein blau-grauer Turianer in einem feinen Anzug, mit grünen Gesichtsmarkierungen und einem einladenden Lächeln, nachdem er Syren bemerkt hatte. Turianer waren normalerweise nicht dick, Disziplin sei Dank, aber dieser Turianer kam der Definition dieses Wortes am nächsten. „Mr. Tradox, was beschwert mir denn das Privileg ihres Besuches?“, fragte Syren, auf der Stelle ein falsches Lächeln aufsetzend.
    Der Turianer hatte einen Anstecker an seinem Anzug, der wie eine Mini-Version des Hierarchie-Wappens aussah. „Mr. Sektionsrat, eine Freude sie zu sehen.“, erklärte der andere Turianer auf der Stelle, kurz mit den Augen zu Syrens Assistentin schauend, „Ich wollte dieser Dame gerade erklären, dass ich mit ihnen sprechen müsste, Mr. Sektionsrat. Ich-
    Haben sie ein Termin?“, fragte Syren ohne Umschweife, den Mann aus dem Konzept bringend. Er hatte bereits eine Ahnung, warum er hier war.
    Eh, nein, nicht wirklich.“, gab Tradox zu, den Verlegenen spielend, „Mein Büro scheint da etwas verschlampt zu haben. Aber wir kennen uns doch von früher, sicherlich ist dies nicht notwendig…
    Syren seufzte – es war genau das was er gedacht hatte. „Mr. Tradox sie kennen das Gesetz oder?“, fragte er ganz direkt ohne eine Emotion in der Stimme.
    Der andere Turianer bewegte seine Mandibeln. „Natürlich, Mr. Sektionsrat, aber-“, wollte er bereits feilschen, aber Syren gab ihm keine Gelegenheit.
    Scheinbar ja nicht.“, widersprach Vox seinem Gegenüber, „Kein Treffen ohne Termin und Protokoll oder andere Verifikationen, kurz bevor die Sektion offiziell in den Wahlkampf startet, Mr. Tradox. Das Gesetz gilt für meine alte Partei genauso wie für ihre. Als Sektionsrat muss ich unparteiisch bleiben…“, er trat an den anderen Turianer heran, als dieser wieder seinen Mund öffnen wollte, „Und ich hoffe für sie, dass ich morgen im Palaven’s Protector nicht die Schlagzeile lesen werde: ‚Sektionsrat spricht sich für PTE aus‘ oder sowas ähnliches, Mr. Tradox. Deswegen sind sie doch hier, oder?“, er warf demonstrativ einen Blick zum Ausgang um zu sehen, ob irgendein Reporter dort schon wartete.

    Dieses Mal schwieg Tradox, für eine längere Weile. „Sie wissen ganz genau, dass sie sich nicht heraushalten können.“, sagte er, deutlich weniger freundlich als zuvor, „Trumbo wird das nicht zulassen und wir dürfen auf keinen Fall zulassen, dass er diesen Wahlkampf dominiert. Vor allem nicht nach ihrem Stunt mit dieser Killerin, Vox.
    Syren widmete den Worten keine Beachtung. Stattdessen drehte er sich um, seinen Blick auf die Asari werfend. „Thara, begleiten sie Mr. Tradox bitte nach draußen. Und nehmen sie sich danach den restlichen Abend frei. Ich gehe jetzt auch nach Hause.
    Natürlich, Mr. Sektionsrat.“, erklärte die Asari zuversichtlich und wendete sich an den blau-grauen Turianer. Bevor sie diesen aber rausbegleiten konnte, schnaubte er nur und drehte sich weg, den Raum verlassend. Syren erhaschte einen Blick in diese Richtung und sah, dass der andere Turianer tatsächlich nicht allein gekommen war – ein paar junge Kameraleute standen da bereit, schienen aber enttäuscht, als nur er rausstampfte. Tradox bahnte sich wütend einen Weg durch sie hindurch.
    Als wenn wir nicht genügend um die Ohren hätten.“, murmelte Thara, „Jetzt auch noch die Wahlen…die hab ich in dem ganzen Trubel echt vergessen.
    Nichts worüber wir uns den Kopf zerbrechen müssten.“, erklärte Syren sich an sie wendend, „Wir sind unparteiisch und dass soll auch so bleiben.
    Und was wenn die nächsten kommen?“, fragte sie nach, „Ich wette Tradox ist nicht der Einzige, der es auf ihre Unterstützung abgesehen hat.
    Syren brauchte eine Weile für die Antwort. Ihm kam dabei Ikaron in den Sinn und er fragte sich, ob sie als nächstes bei ihm antanzen würde. Er hoffte nicht, denn bei ihr war es schwerer abzulehnen, Gesetz hin, Gesetz her. Er seufzte, als sein Blick wieder zu Thara wanderte „Ich sollte vielleicht Saenia Bescheid geben.“, antwortete er schlussendlich, „Sie hat bisher ein sehr glückliches Händchen für solche Angelegenheiten gezeigt.
    "Wenn du das Unmögliche ausgeschlossen hast, dann ist das was übrig bleiben muss, wie unwahrscheinlich es auch sein mag, die Wahrheit." - Sherlock Holmes alias Sir Arthur Conan Doyle
    "Erst ignorieren sie dich, dann lachen sie dich aus, dann bekämpfen sie dich und dann gewinnst du." - Mahatma Ghandi
    "Eine Falle zu erkennen ist eine Sache, sie zu umgehen eine völlig andere." - Ranma 1/2
    "Mein Name ist Ozymandias, König der Könige. Schauet auf mein Werk, ihr Mächtigen, und verzweifelt." - Ozymandias
    "Der größte Trick des Teufels ist es die Welt glauben zu lassen, dass er nicht existiert." - Die üblichen Verdächtigen
    "Nichts ist unmöglich, solange du es dir vorstellen kannst." - Professor Hubert Farnsworth
    "Maybe you are right...maybe we can't win this. But we'll fight you regardless. Yes, people will die. Maybe we'll lose half of the galaxy...maybe more. However insignificant we might be: We will fight, We will sacrifice and We will find a way....that's what humans do!" - Commander Shepard
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    Der Salarianer wollte gerade Sahenias Vorschlag zustimmen, als plötzlich ein Heidenlärm die Aufmerksamkeit aller auf sich zog. Die Leute blickten gen Westen, wo in einiger Entfernung gerade etwas in die Luft geflogen ist. Die entstehende Rauchwolke war nicht groß genug um ein Gebäude gewesen zu sein, aber vermutlich ein Fahrzeug. „Oh man, die spielen hier wirklich mit harten Bandagen…“, murmelte Neth, genauso in die Richtung blickend wie alle anderen Plattformgäste, bevor er sich für einen Moment umschaute.
    Der Salarianer erkannte schnell eine Gelegenheit. „Schnell weg hier, solange niemand hinschaut.“, murmelte er den beiden Asari zu und verließ erst rückwärtsgehend, dann langsamen Schrittes und schlussendlich mit beschleunigten Gang die Plattform zum nächsten Fahrstuhl, darauf hoffend, dass die Asari ihm folgen würden. Luna führte ihn bei der Sache quasi an, versuchend so viel Abstand zwischen sich und dem Ursprung der Explosion zu bringen wie möglich. Als die Kabine angekommen war, hatten sich auch die beiden Asari zu Neth gesellt und gemeinsam betraten sie den Fahrstuhl.

    Das wäre geschafft.“, erklärte er zufrieden in typisch schneller salarianischer Manier, als sie runterfuhren, „Wir werden uns wohl eine anderen Weg suchen müssen um zur Citadel zurückzukehren. Ich wette das wird aber nicht so schwer sein wie einen Flug nach Aite zu finden, aber es könnte teuer werden – ich hoffe wir werden keine Credits anschaffen gehen müssen.“, er aktivierte wieder sein Tool und beschien sich wieder die fehlenden Daten, über ihr anderes Problem nachdenkend, „Der einzige Vorteil den ich hier sehe, ist, dass die Sicherheitssoftware dieser Plattformen ein Witz ist. Ich habe keinen Herzschlag gebraucht um mich reinzuhacken. Zumindest in dieser Hinsicht scheint also das Abgrasen aller Landeplattformen nicht in Arbeit auszuarten.“, er blickte dann wieder die beiden Asari an, „Das Absuchen der Industriegebäude würde uns vermutlich nicht viel Arbeit ersparen, vor allem weil wir nicht einmal wissen, ob irgendeines davon die Daten hat, die wir haben wollen. Wir wissen ja nicht einmal ob Cerberus hier ihre Fracht herhat oder dies nicht wieder nur eine Zwischenstation ist wie die Citadel.“, er legte eine Hand ans Kinn, „Wenn wir einen Weg finden könnten unser Suchradius größer zu machen, als unsere Tools es zulassen, könnten wir uns eine längere Tour durch die Straßen von Adrasteia sparen. Irgendwelche Terminals mit Zugang zu Verstärkern oder ähnliches könnte hilfreich sein…

    Die Tür öffnete sich und noch immer redend trat der Salarianer als Erster hinaus. „Vielleicht gibt es hier ja irgendwo einen Fernsehse-“, er brach ab, als er ein seltsames Geräusch von seinem Fuß hörte. Er fuhr herum und hob das Bein an, nur um festzustellen, dass er in einen riesigen Kothaufen getreten war. „Oh man…!“, entwich es Neth verärgert und er suchte auf der Stelle einen Weg um das Zeug irgendwo wegzuwischen – und blieb abrupt stehen.
    Der Fahrstuhl hatte sie in eine Seitengasse runtergefahren. Eine schlecht beleuchtete, äußerst unhygienische und lange nicht mehr aufgeräumte Seitengasse. Überall lag Müll herum, fest, flüssig und gasförmig, in Form von sichtbaren Rauchschwaden jeder Farbrichtung, die aus den Gullydeckeln herausquellten. Der Kothaufen unter seinen Füßen war nicht der einzige und den unterschiedlichen Formen und Farben nach zu urteilen, stammten diese nicht nur von Hunden ab. Luna beschnupperte den Haufen für wenige Momente und entschied sich hinterher auf diesen rauf zu pinkeln. Daraufhin blickte sie hoch zu ihrem Herrchen, freudig hechelnd.
    Irk…“, würgte dieser hervor und fand eine beschmierte Wand, wo er den Kot von seinem Füßen rieb. „Wir sollten so schnell wie möglich einen Weg hier raus finden.“, erklärte der Salarianer, nachdem er halbwegs zufrieden war, aber noch nicht völlig sauber, „Wenn die Straße schon so aussieht, will ich gar nicht wissen wie die Leute so drauf sind.
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  11. #391
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    Syren Vox/21.05.2017 , Syren Vox/24.05.2017 , Syren Vox/08.06.2017 & Saenia Sorax/04.12.2019

    Der Fahrstuhl blieb stehen und die Kabinentür öffnete sich. Die Turianerin trat hinaus, in einen leeren Korridor. Dieser war nicht weniger sauber, als die meisten Korridore in den Sozialbauten der Midnight Turf, aber irgendjemand war auf die Idee gekommen auf die metallische Oberfläche Tapete und Teppiche zu befestigen. Die Wände waren beige und der Teppich kotzgrün. Die Kombination hatte sowas von einem trostlosen Anblick, als wenn hier zu wohnen nicht bereits trostlos genug wäre. Vermutlich ein Salarianer, dachte Saenia sich voranschreitend, denn die Amphibien waren nicht gerade dafür bekannt viel Wert auf Ästhetik zu geben.
    Sie ging die verschlossenen Türen ab, auf die richtige Nummer wartend. Den Mann zu finden hatte sich am Ende als einfacher herausgestellt als gedacht – sie kannte ja jetzt einen gewissen Info Broker. Ob er weiß, dass ich die Anfrage gestellt habe?, fragte sie sich, denn sie hatte keine Identifikation zurückgelassen, Falls sie genügend seiner Aufmerksamkeit gekostet hat, vermutlich…

    Sie blieb stehen – Zimmer 1017. Die Tür war ein Standardbau, wo der Vermieter vor allem auf die Kosten geachtet hatte – um genauer zu sein, darauf geachtet hatte sie so gering wie möglich aussehen zu lassen. Das Material sah nach Metall aus, könnte aber auch jederzeit irgendein ein Kunststoff sein. Saenia berührte die Tür am Rahmen – ja es war Kunststoff. Dieser verbog sich sogar unter ihrem Finger, als sie nur bisschen Druck ausübte. Sie blickte runter zum Schloss – sah verflucht kompliziert aus, während die Oberfläche anscheinend dasselbe Material wie das der Tür war. Saenia war sich sicher, dass sie die Tür einfach aufbrechen würde können, falls es nötig werden sollte.
    Stattdessen klingelte sie. Es dauerte eine Weile, in der sie nach einem zweiten Klingeln sich gegen die Wand zur Linken der Tür gelehnt hatte, aber am Ende erschien ein Holo-Bildschirm über dem Schloss. Ein Mensch, älter, mit Halbglatze war dort zu erkennen und er hatte scheinbar vor einer Weile das Rasieren aufgegeben. „He, hallo?“, fragte er und wirkte verwirrt.
    Saenia trat vor den Bildschirm: „Sind sie Mister Schmidt?“, fragte sie das Terminal, aber eine Antwort erübrigte sich: seine rot unterlaufenden Augen weideten sich in Erkenntnis als er ihr Gesicht sah und er fluchte obendrein lauthals. Einen Moment später war die Verbindung abgebrochen, die Projektion verschwunden.
    Soviel zur Diplomatie…, dachte sie sich, holte ihre Brawler heraus und trat die Tür ein, die nach einem Stoß aufbrach. Sie stürmte mit der erhobenen Waffe hinein und erwischte den Mann, wie er gerade dabei war ins Klo zu flüchten. Sie sprang vorwärts und bodycheckte ihn gegen die nächste Wand – er prallte ab und rutschte stöhnend herunter. Zuerst visierte sie ihn mit ihrer Waffe an, aber als sie sein fleckiges Unterhemd und die fehlenden Hosen bemerkte, senkte sie diese. Sie schaute sich kurz um: das Bild einer gescheiterten Existenz war unverkennbar. Saenia wunderte sich nur, dass sie nur leere Alkoholflaschen sah, anstatt auch Drogen. Das soll der Täter sein?, fragte sie sich ungläubig und blickte wieder herunter zu dem Menschen, der sich versuchte aufzusetzen, immer noch gegen die Wand gelehnt. Dabei hustete er auch mehrmals.

    Sind Sie wirklich Nikolaus Schmidt?“, fragte Saenia, unsicher geworden.
    Der Mann blickte sie verärgert an. „Ja, ja, der bin ich, verflucht noch eins.“, entwich es ihm, bevor er noch einmal zur Unterbrechung husten musste, „Sehe ich denn bereits so scheiße aus, dass sogar Saenia Sorax, das Schoßhündchen von Vox in persona, daran zweifeln muss?“, nun hatte er eindeutig ihre Aufmerksamkeit gewonnen, „Was wollen sie hier, heh? Ich arbeite nicht mehr für Trumbo.“, sein Blick fiel auf die gesenkte Waffe, „Weiß C-Sec, dass sie her bewaffnet angekommen sind?
    Sie blickte an ihm herunter, während er trotzig zu ihr aufschaute. „Hmpf.“, erwiderte sie und legte die Waffe zurück, sich zum Mann runterbeugend, „Wenn sie wirklich Nikolaus Schmidt sind, müssten sie wissen warum ich hier bin, oder?“ Sie blickte ihm in die Augen.
    Der Mensch erwiderte den Blick. Dann spuckte er irgendetwas aus, dass nach Gar Nichts aussah. „Ich war es nicht, klar?“, antwortete er, „Weder beim Waisenhaus noch beim Krankenhaus. Ich bin ein Opfer, genauso wie ihr Boss. Das hab ich sogar Trumbo versucht zu erklären, aber der Mistkerl sprach nur etwas von ‚ich darf mit ihnen nicht in Verbindung gebracht werden‘.
    Die Turianerin blickte ihm fest in die Augen, versuchend ihm die Wahrheit zu entlocken. „Nehmen wir an ich glaube ihnen…“, begann sie geduldig sprechend, „Sie müssen sicherlich etwas wissen, was mir weiterhilft. Etwas was sie entlasten würde, hm? Ich wette nämlich, dass es kein Zufall ist, dass sie in so einem Teil von Pernicies sind. Alles spricht nämlich dafür, dass sie versuchen unterzutauchen. Das tun nicht viele Unschuldige.
    Sie und ihr Boss haben doch auch einem Unschuldigen geholfen unterzutauchen oder irre ich mich?“, entgegnete Schmidt, der schniefen musste, „Was macht Beyo Vhan besser als mich? Sein Geld vielleicht?

    Saenia bewegte ihre Mandibeln, beendete aber den Blickkontakt nicht. „Wer verfolgt sie?“, schlussfolgerte sie.
    Der Mann blieb zunächst still. Sein schweres Atmen war zu hören. „Ich hab ihn gesehen.“, gab er schlussendlich zu, „Den Schützen meine ich.
    Und haben C-Sec darüber nichts berichtet?“, erwiderte die Turianerin, kopfschüttelnd.
    Damals habe ich noch für Trumbo gearbeitet.“, erklärte der Mensch sich, „Es war einer der Typen, die ich häufiger für die Demos organisiert hatte. Jemand der auf vielen der Mengen zu erkennen wäre, die Trumbo hier und da zugejubelt haben. Jemand der eigentlich verlässlich gewesen ist. Ich hab echt keine Ahnung was in ihn gefahren ist…
    Und sie glauben er wird versuchen sie umzubringen?“, fragte Saenia, grübelnd, „Er scheint ja seit den Schüssen beim Waisenhaus untergetaucht zu sein.
    Der Mann zuckte mit den Achseln. „Vielleicht, vielleicht auch nicht.“, entgegnete er, „Ich verstecke mich eher vor Neapo.“, ihr fragender Blick ließ ihn hinzufügen, „Trumbos Leibwächter – ihr Gegenspieler. Wunder mich, dass sie ihn nicht kennen. Ist ne Bulldoge mit entsprechenden Gesicht.“, er musste kurz Husten, während er sein Unterhemd anhob und die blaue Flecken in der Bauchgegend zeigte, die nicht von Saenias Bodycheck gekommen sein können, „Hat mich verprügelt und für tot zurückgelassen, nachdem er mich in eine Seitengasse gedrängt hatte. Trumbo wollte wohl auf Nummer sicher gehen, dass ich wirklich nicht reden werde…pfff…als wenn ich das tun würde.
    Wäre das nicht ihre beste Option?“, fragte Saenia das Offensichtliche aussprechend.
    Der Mann blickte sie wieder trotzig an. „Wenn sie mich gesucht haben, wissen sie was ich gemacht habe um mir meine Brötchen zu verdienen.“, erklärte er, „Das letzte was ich jetzt brauche ist eine offizielle Untersuchung meiner Vergangenheit.
    Ich glaube versuchter Mord zählt schwerer als Betrug.“, wies Saenia ihn darauf hin.
    Solange ich nichts beweisen kann, zählt nichts schwerer.“, erklärte Schmidt sich, „Meine Vorstrafen sind leider katalogisiert, seine nicht. Nein, ich regele sowas lieber auf meine Art und Weise. Trumbo ist nicht der erste Boss mit dem ich ein…Falling-Out hatte.
    Saenias Blick verfinsterte sich für einen Moment. „Sie haben Glück, dass ich nicht wegen einem Betrüger hier bin.“, erklärte sie schlussendlich, „Ich will den Schützen – könnten sie ihn identifizieren, wenn ich Bildmaterial liefere?
    Der Mann hustete für einen Moment. „Was ist für mich drin?“, fragte er schlussendlich, beantwortete sich die Frage aber gleich selbst, „Kein C-Sec, ok?
    Einverstanden.“, antwortete Saenia und half dem Menschen hoch. Sie führte ihn durch seine Wohnung und zur Tür – keiner der Nachbarn hatte auch nur Versuch unternommen nachzuschauen was passiert war, denn der Korridor war so verlassen wie zuvor. Gemeinsam fuhren sie heraus aus dem Gebäude und zum wartenden Wagen.
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    "Der größte Trick des Teufels ist es die Welt glauben zu lassen, dass er nicht existiert." - Die üblichen Verdächtigen
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    #16  Avatar von Forenperser
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    Während Marco, Stephen, Lucia und Crusher das Lagerhaus untersuchten, schauten sich die anderen den kleinen Hafen dazu an. Überall standen wahrlos Transportkisten herum, deren Inhalt bei genauerer Betrachtung nur Schrott war. Eine Kiste war mit Waffen voll geladen, allerdings nichts besonderes, auch wenn Shan sich mit breitem Grinsen bereit machte, die Kiste zu plündern. "Hast du nicht genug Spielzeug?" stoppte Mira den Batarianer harsch.
    Der Batarianer warf ihr einen verächtlichen Blick zu, ließ es aber dabei belassen. Selbst er wusste, dass man sich besser nicht mit einer Biotik-Expertin anlegte, die einen spielend an die Wand schmetterte und dabei jeder verdammte einzelne Knochen brach, im Idealfall.
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    "Davorne." sagte die junge Spanierin leise und zeigte in Richtung des Lagerhauses. Gleichzeitig funkte sie Stephen an. "Connor, haben Jones gesichtet. Er und fünf weitere schwer bewaffnete Soldaten nähern sich von der Rückseite des Lagerhauses." Die vier folgten ihnen unauffällig, um Jones und seinen Leuten in den Rücken zu fallen.

    Crusher, Marco, Lucia und Stephen waren bereits in Habachtstellung, als Stephen den Funkspruch von seiner Halbschwester bekam. Irgendjemand war ganz in ihrer Nähe und durchforstete die Kisten.
    Lautlos linste Stephen kurz um die Ecke und machte drei Soldaten aus, die das Lagerhaus bewachten.
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    Marco Lagos

    Der Funkspruch kam, doch sie hatten keine Zeit angemessen zu reagieren. Schon waren sie umstellt und mehrere Waffen wurden auf sie gerichtet. "Versucht es gar nicht erst - "
    Noch bevor der Kerl zu Ende reden konnte hatte einer auf Marco's Seite bereits das Feuer eröffnet. "Schießwütige Idioten!" knurrte er innerlich und sprang in Deckung. Er nahm den Sprengaufsatz, schraubte ihn auf einen Pfeil, lugte kurz hervor und feuerte. Das Geschoss explodierte, traf jedoch unglücklicherweise nicht ganz präzise. Die Söldner sprangen zur Seite und entgingen dem Explosionsradius so.
    Seine Gefährten nutzten dies und setzten einige gezielte Schüsse ab. Auch Marco setzte zu einem weiteren Schuss an, bevor dieser sein Ziel fand spürte er jedoch einen stechenden Schmerz in der Schulter und der Pfeil sirrte nutzlos ins Leere.
    Fluchend drückte er sich zurück hinter die Kisten. Das war was passierte, wenn man mit seiner Waffe an derlei Gefechten teilnahm. "Hat jemand Medi-Gel?!"

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    Die 22jährige nickte leicht bei Dalans Worten und beobachtete dabei Airell. Er schien darüber nachzudenken und nickte dann. Peyton bezweifelte, dass Bowen Arkos das Gefängnis jemals verlassen würde, Mord war auch heute noch kein Kavaliersdelikt und Kindesmisshandlung auch nicht. Aber vielleicht durfte Airell seinen Vater dennoch eines Tages besuchen, sofern das Kind es wünschte. "Vielleicht, wäre schön.", antwortete Airell mit der ungetrübten Hoffnung eines Kindes, das trotz allem seinem Vater liebte. Da waren sie sich nicht wirklich unähnlich. Peyton lächelte und setzte den jungen Turianer ab, welcher ihre Hand ergriff.
    Aufmerksam hörte die Brünette dem roten Turianer zu und hob etwas amüsiert eine ihrer feinen Augenbrauen. "Ich bin zwar selten der Meinung, dass man Dinge aufschieben sollte - aber wenn du Lust hast kannst du mit uns zu...", - "...den BIOTISCHEN GÄRTEN!", rief der Junge an ihrer Seite aus und zupfte auffordernd an Dalans Lederjacke. Peyton grinste schief. "Ja... den botanischen Gärten - vielleicht bist du dir danach deiner Sache ja etwas sicherer.", bot sie an und warf ihm ein freundliches Lächeln zu.

    [/JUSTIFY]


    Dalan Qin

    Der stillen Reaktion der jungen Frau entnahm Dalan, dass die Sache (wie er schon fast vermutet hatte) eher nicht so rosig ausgehen würde, wie er dem Kind in Aussicht gestellt hatte.
    Dann war es umso wichtiger, dem Kleinen wie es nur anders ging ein schönes Leben zu ermöglichen. Wie z.B. indem man ihm diesen Gefallen erfüllte.
    "Nein ist glaube ich keine Option, oder?" fragte er den Kleinen grinsend, welcher weiter an seinem Ärmel zupfte und den Kopf schüttelte.
    "Vielleicht. Und wenn nicht, war es trotzdem sicherlich ein guter Abend. Also, packen wir es an!" antwortete er auf Peyto's Bemerkung.
    Er war bislang noch nie in den Gärten gewesen. Seine Gegend waren immer die eher schmutzigen, unbarmherzigen Teile der Station gewesen. In gewisser Weise passte es also zu seinem neuen Lebensabschnitt, dass er jetzt den schöneren Teil kennenlernen würde. "Wo geht's lang?"
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  13. #393
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    „Aaaachtung!“ Stühle scharrten geräuschvoll über den Boden und Stille breitete sich dort aus, wo eben noch emsiges Gemurmel geherrscht hatte. „Stehen Sie bequem.“ Samuel Frasers Muskeln im Bereich seiner Schultern entspannten sich, seine Hände berührten einander hinter seinem Rücken, während seine Augen der großen Gestalt folgten, die den Raum gerade betreten hatte. Colonel Katarns durchmaß den Raum mit wenigen Schritten seiner langen Beine, dann blieb er dort stehen, wo die in U-Form ausgereihten Tischen eine Gerade bildeten. Militärkonferenzen, da war sich Sam sicher, mussten sein Anbeginn der Zeit von Strategie und Armeen gleich ausgesehen haben. Beratungen, Befehle und Analysen in schmucklosen Räumen wie diesem hier. Die stählernen Wände waren kahl, abgesehen von leuchtenden Vierecken, die Schmuck und Lichtspender in einem waren. Es war unangemessen warm in diesem Raum. Vor den Tischen standen vier Reihe Stühle, auf denen die Besucher wie vor einem Tribunal Platznehmen konnten. Sam und andere SF-Soldaten besetzten geraden einmal die ersten zwei Reihen und ließen selbst dort große Löcher. „Meine Herren“, sagte Katarn und sah sich vergewissernd um. Er hatte Recht, keine Frau anwesend. Seine Stimme, obgleich er sie schon mehrmals gehört hatte, überraschte Fraser immer wieder. Sie war scheidend und erinnerte ihn an das erhabene Kreischen eines Raubvogels. Gleichzeitig schwang die Erfahrung von tausend Gefechten mit. „Kommen wir gleich zum Grund unseres Hierseins“, sagte der Colonel und legte eine dicke Mappe mit Papier auf die nackte Oberfläche des Tisches vor ihm. Er öffnete sie und breitete mehrere Zettel in fächerförmiger Formation vor sich aus. „Captain Fraser.“ Er winkte Sam heran.

    Der Captain erhob sich und näherte sich dem Tisch. Die meisten Befehle kamen über Datenpads oder verschlüsselte Kanäle, manche durch persönliche Boten. Die allerwenigsten Aufträge wurden auf Papier überbracht. „Sir?“, sagte Fraser. Katarns lange Finger schoben eine bedruckte Seite Papier zu ihm herüber. Sam nahm sie vom Tisch und betrachtete das, was er darauf sah. „Wissen Sie, was das ist?“, fragte der Colonel. Sam strengte sich an, fand jedoch nichts was auch ansatzweise diesem merkwürdig glatten Metallklumpen mit der blitzumwaberten Oberfläche ähnelte in seinem Gedächtnis. „Nein, Sir.“ „Das sind Teile des Schiffs, das damals die Citadel angegriffen hat. Ein abgesprengtes Fragment von der Größe eines kleinen Skycars“, erklärte der Colonel. Sam hob eine Augenbraue. „Ist das… noch aktiv?“ Sam stellte fest, dass diese Frage de Colonel beunruhigte. Er nickte. „Ist es. Und wir haben keine Ahnung, wieso.“ Obwohl es ihm auf der Zunge brannte, sparte Sam sich die Frage nach seiner Anwesenheit. Sie würde früh genug geklärt sein. „Vor einigen Jahren hat Admiral Hackett ein Projekt ins Leben gerufen, Deckname ,Aurora‘. So etwas hier“, er tippte auf den Papierdruck „…ist essentieller Bestandteil dieses Projektes. Die Leute des Admirals halten in der ganzen Galaxie die Augen nach derlei Dingen auf – und nun wurde eines gefunden.“ Sam kannte es, dass sein Befehlshaber ihn über die Tragweite dessen im Unklaren ließ, was hinter den Kulissen passierte. Er nickte und verstand. „Sie und ein kleines Team sollen ein Objekt aus dem Hades-Nexus-System bergen. Raumsonden haben es entdeckt, gescannt und für wertvoll für das Projekt befunden. Es ist vermutlich nicht größer als der Stuhl auf dem Sie gerade saßen. Dennoch verlangt Hackett höchste Geheimhaltung. Sie reisen an Bord der SSV Columbia, einem Patrouillenschiff, das häufiger in diesem Sektor unterwegs ist. Die Tarnung ist notwendig, da das System zu nah an Terminus liegt.“ Sam nickte. Er konnte Hades-Nexus grob einordnen. „Wie groß soll mein Team sein?“ „Nur Sie und drei Ihrer Leute. Wenn Sie Unterstützung benötigen, nehmen Sie Mitglieder der Crew.“ „Ist das denn sicher?“ Der Colonel zuckte die Achseln. „Vermutlich nicht. Aber jeder Soldat an Bord dieses Schiffes wird von Captain Mitchell zur Verschwiegenheit verpflichtet – das hat er vor den Admirälen beeiden müssen.“ Sam nickte erneut und brummte seine Zustimmung. „Wann brechen wir auf?“ „Sofort. Packen Sie Ihre Sachen.“

    *

    Landebucht 24C erreichte Sam keine drei Stunden nach seinem Befehlsempfang. Seine Ausrüstung lag täglich gefechtsbereit in der Waffenkammer und musste nur noch abgeholt werden, seine wenige Habe passte in den olivgrünen Seesack, den er nun geschultert hatte und gen Shuttle schleppte. Er trug keine Rangabzeichen, keine Uniform. Die Camouflage-Hose, die Schnürstiefel, das Lynyrd Skynyrd-T-Shirt: Sam hätte auch ein verlaufener Milizionär sein können. „Zutritt nur für Allianz-Militär“, rief ihm ein Serviceman schon aus der Ferne entgegen, als er zielstrebig den Gang zur Columbia nahm. Sam schob missbilligend den Kiefer vor, zog seine Hundemarken unter dem T-Shirt hervor und ließ sie vor dem Soldaten baumeln. Der Mann namens Collins scannte sie, lief rot an und ging ins Achtung. „Sir, ich hatte Sie nicht erkannt.“ Sam knurrte und zuckte die Achseln. „Passt schon. Kann ich rein?“ „Natürlich, Sir. Sie haben…“ „Ja, ich bin eingeplant. Fragen Sie Ihren Captain.“ „Captain Mitchell ist noch nicht zurück, Sir“, erklärte Collins Sams Rücken. Der Soldat brummte nur und betrat die Schleuse zur Columbia.
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  14. #394
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    Der stillen Reaktion der jungen Frau entnahm Dalan, dass die Sache (wie er schon fast vermutet hatte) eher nicht so rosig ausgehen würde, wie er dem Kind in Aussicht gestellt hatte.
    Dann war es umso wichtiger, dem Kleinen wie es nur anders ging ein schönes Leben zu ermöglichen. Wie z.B. indem man ihm diesen Gefallen erfüllte.
    "Nein ist glaube ich keine Option, oder?" fragte er den Kleinen grinsend, welcher weiter an seinem Ärmel zupfte und den Kopf schüttelte.
    "Vielleicht. Und wenn nicht, war es trotzdem sicherlich ein guter Abend. Also, packen wir es an!" antwortete er auf Peyto's Bemerkung.
    Er war bislang noch nie in den Gärten gewesen. Seine Gegend waren immer die eher schmutzigen, unbarmherzigen Teile der Station gewesen. In gewisser Weise passte es also zu seinem neuen Lebensabschnitt, dass er jetzt den schöneren Teil kennenlernen würde. "Wo geht's lang?"


    Ein Schmunzeln zuckte der jungen Brünetten um die Mundwinkel als sie das vehemente Kopfschütteln des 7jährigen sah. "Keine Chance, tut mir leid.", entschuldigte sich Peyton bei Dalan, wenngleich kein Funken Bedauern in ihrer Stimme lag. Sie wusste nicht so ganz, was sie überhaupt dazu verleitet hatte Dalan - einen Fremden - zu fragen, ob er sie beide begleiten wollte. Am wahrscheinlichsten war es Airell gewesen, der seine Begeisterung für den roten Turianer nicht hinter dem Berg halten konnte. Vielleicht war es auch die Tatsache, dass ihr Gegenüber - laut eigener Aussage - Zerstreuung suchte, gewesen. Letztlich jedoch, war es egal. Das Angebot war gemacht und Airell war mehr als begeistert darüber, dass Dalan sich ihnen anschloss.

    Kurz darüber nachdenkend, wo sie genau entlang mussten, kräuselten sich die Lippen der jungen Frau. "Wir müssen zurück in Richtung Waisenhaus und dann...", begann sie zu erklären, gestikulierte dabei und verzettelte sich dann aber doch relativ schnell, da sie - trotz das sie hier aufgewachsen war - einfach schlecht den Weg beschreiben konnte. Tatsächlich fragte sie sich auch manches Mal, ob die Leite die sie nach den Weg fragten, überhaupt angekommen oder irgendwo in den Weiten der Citadel abhanden gekommen waren. "Folgt mir einfach.", ihre Stimme klang etwas selbstironisch als sie losging und die ersten Meter mit einem hüpfenden Airell an ihrer Seite verbrachte.
    "Kommst du von Palaven?", fragte der 7jährige Junge dann an Dalan gewandt und schaute mit neugierigen Augen zu ihm herauf.

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  15. #395
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    Ein Schmunzeln zuckte der jungen Brünetten um die Mundwinkel als sie das vehemente Kopfschütteln des 7jährigen sah. "Keine Chance, tut mir leid.", entschuldigte sich Peyton bei Dalan, wenngleich kein Funken Bedauern in ihrer Stimme lag. Sie wusste nicht so ganz, was sie überhaupt dazu verleitet hatte Dalan - einen Fremden - zu fragen, ob er sie beide begleiten wollte. Am wahrscheinlichsten war es Airell gewesen, der seine Begeisterung für den roten Turianer nicht hinter dem Berg halten konnte. Vielleicht war es auch die Tatsache, dass ihr Gegenüber - laut eigener Aussage - Zerstreuung suchte, gewesen. Letztlich jedoch, war es egal. Das Angebot war gemacht und Airell war mehr als begeistert darüber, dass Dalan sich ihnen anschloss.

    Kurz darüber nachdenkend, wo sie genau entlang mussten, kräuselten sich die Lippen der jungen Frau. "Wir müssen zurück in Richtung Waisenhaus und dann...", begann sie zu erklären, gestikulierte dabei und verzettelte sich dann aber doch relativ schnell, da sie - trotz das sie hier aufgewachsen war - einfach schlecht den Weg beschreiben konnte. Tatsächlich fragte sie sich auch manches Mal, ob die Leite die sie nach den Weg fragten, überhaupt angekommen oder irgendwo in den Weiten der Citadel abhanden gekommen waren. "Folgt mir einfach.", ihre Stimme klang etwas selbstironisch als sie losging und die ersten Meter mit einem hüpfenden Airell an ihrer Seite verbrachte.
    "Kommst du von Palaven?", fragte der 7jährige Junge dann an Dalan gewandt und schaute mit neugierigen Augen zu ihm herauf.



    Sie schien niemand zu sein, der übermäßig von sich überzeugt war oder mit ihren Fähigkeiten hausieren ging. Das alleine verschaffte ihr schonmal einen Sympathiepunkt bei ihm. Auch war sie offensichtlich niemand, der Fremden gegenüber grundsätzlich misstrauisch eingestellt war. Nicht jeder hätte ihn einfach so eingeladen mit sich zu kommen, noch dazu wenn man ein Kind bei sich hatte.
    "Nur keine Eile. Langsam kommt man auch ans Ziel." sagte Dalan grinsend. Dann blickte er zu dem Jungen.
    "Nein." antwortete er ihm. "Ich bin auch auf der Citadel geboren, wie du."
    Viele sahen in dieser Station eine Art Utopia. Für ihn war es jedoch eher das genaue Gegenteil gewesen. Aufgewachsen ohne Vater, mit einer Mutter in der niedersten aller Professionen, die dann später auch noch krank wurde, weswegen er seine Chance auf einen ordentlichen Abschluss begraben musste und schließlich ins kriminelle Milieu abrutschte, nur um sie beide zu ernähren. Und letztlich war dieses Unterfangen gescheitert und sie gestorben.
    "Die letzten 2 Jahre.....bin ich ein wenig ziellos in der Galaxis herumgeirrt. Habe allerlei verrückte Geschichten erlebt....die verschiedensten Leute getroffen...."
    Wie diese Quarianerin mit dem roten Visier.....wie hatte sie noch gleich geheißen?
    "Aber irgendwann zieht es einen doch immer wieder nach Hause.....egal was daraus geworden ist, es ist und bleibt eben genau das, nicht wahr?"
    Und nun hatte er die Chance endlich einen richtigen Neuanfang mit seinem Vater zu wagen.....
    Wagen. Das genau war das Stichwort. Denn den Mut dafür musste er erst noch finden.
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  16. #396
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    Sie schien niemand zu sein, der übermäßig von sich überzeugt war oder mit ihren Fähigkeiten hausieren ging. Das alleine verschaffte ihr schonmal einen Sympathiepunkt bei ihm. Auch war sie offensichtlich niemand, der Fremden gegenüber grundsätzlich misstrauisch eingestellt war. Nicht jeder hätte ihn einfach so eingeladen mit sich zu kommen, noch dazu wenn man ein Kind bei sich hatte.
    "Nur keine Eile. Langsam kommt man auch ans Ziel." sagte Dalan grinsend. Dann blickte er zu dem Jungen.
    "Nein." antwortete er ihm. "Ich bin auch auf der Citadel geboren, wie du."
    Viele sahen in dieser Station eine Art Utopia. Für ihn war es jedoch eher das genaue Gegenteil gewesen. Aufgewachsen ohne Vater, mit einer Mutter in der niedersten aller Professionen, die dann später auch noch krank wurde, weswegen er seine Chance auf einen ordentlichen Abschluss begraben musste und schließlich ins kriminelle Milieu abrutschte, nur um sie beide zu ernähren. Und letztlich war dieses Unterfangen gescheitert und sie gestorben.
    "Die letzten 2 Jahre.....bin ich ein wenig ziellos in der Galaxis herumgeirrt. Habe allerlei verrückte Geschichten erlebt....die verschiedensten Leute getroffen...."
    Wie diese Quarianerin mit dem roten Visier.....wie hatte sie noch gleich geheißen?
    "Aber irgendwann zieht es einen doch immer wieder nach Hause.....egal was daraus geworden ist, es ist und bleibt eben genau das, nicht wahr?"
    Und nun hatte er die Chance endlich einen richtigen Neuanfang mit seinem Vater zu wagen.....
    Wagen. Das genau war das Stichwort. Denn den Mut dafür musste er erst noch finden.


    Aufmerksam, gleichwohl aber auch nachdenklich hörte Peyton den Ausführungen des Turianers zu. Sie selbst war nie von der Citadel herunter gekommen, das Verlangen es sie tun - vielmehr für einen Urlaub als generell - war nach wie vor präsent. Peyton lebte gerne hier, hier gab es Lebenwesen, die ihr sehr am Herz lagen und ohne die sie sich teilweise kein Leben mehr vorstellen wollte. Vor dem Tod ihrer Mutter sahen ihre Pläne anders aus, aber die Unterdrückung ihres Vaters, hatte sie weitaus enger an die Citadel und ihre Einwohner gebunden. Nun lebte er zwar nicht mehr hier, aber die Leute, in dessen Arme er sie mit seinem Verhalten getrieben hatte, schon. Sie waren - neben ihrem Bruder - zu ihrer eigentlichen Familie geworden.
    "Woooaah! Bist du auch Piraten begegnet?", die aufgeregte Stimme Airells, der aufgrund seines Alters Piraten und Konsorten noch cool fand, drang an Peytons Ohren.
    Sie betrachtete das Kind einen Moment mit stillem Amüsement, ehe der Blick ihrer braunen Augen zu Dalan glitt. Sie nickte zustimmend. "Wie kam's dazu? Hast du eine Art 'Pilgerreise' gemacht?", fragte Peyton mit ruhiger Stimme nach während sie mit den Fingern Anführungszeichen in die Luft zeichnete. "Deine Eltern freuen sich bestimmt, dich wieder zu sehen. Zwei Jahre können eine lange Zeit sein.", spekulierte die 22jährige und bog nach links ab um den Bereich des Green Hearts zu meiden.
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  17. #397
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    Dalan Qin

    Dalan musste lachen. "Nein, nein, keine Sorge. Siehst du? Alles noch dran!" Er streckte nacheinander alle Gliedmaßen von sich und brachte den Kleinen so ein wenig zum Lachen. Amüsiert betrachtete er dann, wie auch die Menschenfrau ihn aufmunterte. "Nicht? Das ist sehr traurig. Wenngleich nicht überraschend." Wenn er an seine eigene Kindheit und das damit verbundene soziale Stigma zurückdachte. "Dalan." erwiderte er und schüttelte ihre Hand. "Arbeitest du auch dort hinten?" Dalan deutete hinter sich die Straße runter, in Richtung des Waisenhauses. Der Kleine war offensichtlich kein Verwandter von ihr. "Da komme ich gerade her.....hab geholfen einen Ausreißer wieder einzusammeln."





    Niall O'Grady

    Niall saß zusammengekauert auf dem Geländer. Er musste sich hin und wieder zusammenreißen, zwingen die Augen offen zu halten. Es war früh. Viel zu früh, wenn man wie er in letzter Zeit so unruhig schlief. Zu sehr hatte ihn das Material beschäftigt, was tatsächlich wie gefordert vom Mann in Schwarz an ihn zugestellt worden war. Es war eine echte Tragödie. Anastasia Nix, gerade einmal 3 Jahre älter als er, getötet von einem gewissenlosen Söldner. Und nicht einmal gezielt, nein, Gilles hatte sie schlicht und ergreifend mit Hanna Ilias verwechselt, welche er auf Hinweis seines späteren "Arbeitgebers", Braelyn Gavros, in den Tunneln erwischen wollte. Und welche Konsequenzen trug er davon? Keine! Im Gegenteil, man hatte ihn für seinen feigen Seitenwechsel in allerletzter Sekunde sogar laufen lassen. Der selbe Spectre der ihn, Krzeminski und Thomen hatte bestrafen wollen wegen ihres Verhaltens ließ einen echten Verbrecher laufen. Der junge Ire war nun mehr denn je davon überzeugt, dass es hoffnungslos war weiter mit dem System zu arbeiten. Nein, echte Veränderung musste auf radikalere Weise kommen!
    Schritte halten durch den Gang. Niall hatte eigentlich für ein ganzes Leben genug von den schummrigen, stickigen Keepertunneln. Aber sich oberhalb zu treffen, dafür war das Risiko zu groß. Er tippte auf den Scanner seines skibrillenartigen Visors. Es näherte sich tatsächlich bloß eine Person. Und als er ihn Sichtweite kam, sah er dass es auch wirklich Hudson war. Er blickte sich um, offenbar verwirrt niemanden zu sehen. >>Mister Hudson.<< Sofort blickte er zu ihm nach oben und seine erste Reaktion schien feindselig. >>Schon gut. Keine Sorge, ich bin derjenige der sie hierher bestellt hat! Verzeihen Sie das hier....<< Er hob die Hände. Die Maskierung und der Stimmverzerrer wirkten sicherlich nicht vertrauensvoll, vor allem in Hinblick auf Gavros. Aber er fühlte sich nicht sicher genug, sofort seine Identität preiszugeben. Immerhin konnte es sein, dass er sein Angebot ausschlagen würde. >>Warten Sie, ich komme runter.<<
    Vorsichtig sprang er über das Geländer und landete federnd auf beiden Füßen.
    >>Bevor ich Ihnen gebe was ich habe möchte ich jedoch eines von Ihnen wissen......nach dieser ganzen Sache......wie überzeugt sind Sie noch davon, für C-Sicherheit zu arbeiten?<<

    Captain Tomasz Krzeminski

    "Alle potenziellen Ausgänge gesichert Captain." "Warten auf ihr Zeichen!"
    "Zugriff." Krzeminski strich sich über das Kinn und starrte gebannt auf die Live-Übertragung der Helm-Kamera. Rarkin stand einige Meter links von ihm entfernt vor einem zweiten Set von Monitoren und instruierte die eigenen Männer via getippten Nachrichten. Waffenfeuer drang durch den Funk. Über den Livestream sah Krzeminski, wie seine Männer zielsicher über die eingetretenen Türen vorrückten und die völlig überraschten Verbrecher einkesselten. Mindestens 5 Körper fielen von Projektilen durchsiebt zu Boden. "Deckung!" Eine Granate wurde geworfen, doch seine Leute entgingen dem Sprengradius. Weitere Körper fielen zu Boden.
    "Unten bleiben!" Keine 3 Minuten dauerte es, dann war alles vorbei. Der Mann mit der Kamera am Helm ging auf den niedergeschlagenen Verbrecher zu, der offensichtlich der Chef dieser kleinen Gruppe war, und entfernte die Gesichtsmaske. Er hielt sie gut sichtbar ins Blickfeld der Übertragung. Eine billig fabrizierte, aber deutlich erkennbare Nachbildung von Braelyn Gavros' Maske.

    "Das ist schon das dritte Lagerhaus, und wieder nur ein Haufen drittklassiger Straßenganoven." Leicht frustriert ging der Captain zu seinem turianischen Kollegen rüber. "Ich hätte gedacht, dass zu diesem Zeitpunkt schon längst Blut im Wasser ist.....aber außer ein paar kleinen Lichtern, die scheinbar Spaß damit haben stümperhaft einer Terroristin nachzueifern, scheint keiner Interesse am Machtvakuum in den Tips zu haben." "Möglicherweise ist es auch nur die Ruhe vor dem Sturm." erwiderte Karvas mit sehr leiser Stimme, was ihn bereits sichtlich anstrengte. Vielleicht hatte er Recht und die großen Banden und aufstrebenden Schwerverbrecher warteten noch auf den günstigen Moment. Aber wann würde dieser sein?


    Die grellen Lichter der Citadel erschienen fast obszön. Mehr weiß als ein irgendwie wahrnehmbares Spektrum strahlte es, kämpfte es, gegen die drückende Schwärze des Alls um die Raumstation herum, die älter war als die Menschheit selbst. Die künstliche Helligkeit der Station brannte auf Nates Netzhaut. Sein Verstand lag irgendwo zwischen Dämmerung und scharfkantiger Klarheit. Anastasia war tot und doch beschäftigte es ihn mehr als die Lebenden. „Sind Sie sicher?“, fragte der Fahrer des Schwebertaxis den Detective. „Ja“, antwortete Nate. Der Fahrer murmelte etwas und folgte den Koordinaten, deren Bestimmungsort Nate selbst nicht kennen konnte. Die Skepsis in der Stimme des Fahrers hätte ein Unkenruf sein können, neigte sich das Taxi doch schließlich ungesund gen Citadeloberfläche. Es verließ den natürlichen Strom der Fahrzeuge, die durch die Citadel jagten wie Blut durch die Adern eines Menschen. „Ich kann nicht weiter“, erklärte der Fahrer und setzte das Taxi ab, dessen Düsen mit einem frustrierten Laut erstarben. „Da geht’s in die Keeper-Tunnel, glaube ich.“ Nate stieg aus und fluchte leise. „Dann müssen die Koordinaten wohl falsch sein“, log er. Der Taxifahrer rieb sich das Stoppelkinn. „Tut mir leid, Kumpel. Soll ich Sie wieder zurückfliegen?“ „Kein Geld“, spielte Nate die nächste Lüge aus. „Ist schon okay, ich krieg’s hin.“ Er tat so, als sei er mit der Situation unzufrieden obgleich er spürte, wie sein Herz angesichts des Röhreneingangs heftig zu pochen begann. Koordinaten in den Tunneln – entweder er war einer heißen Spur auf der Ferse oder er würde hier ermordet werden. Wie Anastasia. „Komm schon, spring rein. Die Fahrt geht auf mich.“ „Verfluchter Idiot“, dachte sich Nate. „Da sind die Menschen allesamt Egoisten mit Scheuklappen und dann gerate ich ausgerechnet heute an einen fliegenden Samariter.“ Er schüttelte den Kopf und spürte Schmerz. „Ich sagte doch, dass es schon okay ist. Hier.“ Er überwies mit einem Wisch die Credits inklusive einem mächtigen Trinkgeld. Das konterkarierte zwar seine Aussage, er wäre nicht liquide, würde aber angesichts seines eventuellen Todes keine Rolle spielen. „Alles klar, man. Viel Glück“, sagte der Fahrer, schob seine Mütze zurecht und hob ab.

    Nate betrachtete den Eingang. Das schwarze Loch gähnte wie die dunklen Singularitäten, die alles in sich verschlangen. Der Detective starrte in die Dunkelheit. Vielleicht war es der Alkohol, aber Nate hätte schwören können, dass die Dunkelheit zurückstarrte. „Wenn du zu lange in den Abgrund blickst, blickt der Abgrund auch in die hinein“, flüsterte Nate, die Augen nicht von dem Loch nehmend. Den Spruch hatte irgendein Philosoph der Erde mal von sich gegeben, wenn er sich recht erinnerte. Er hätte ihn gar nicht gekannt, wenn Anastasia nicht immer wieder ihre Klugheit unter Beweis gestellt und derlei Phrasen hervorgekramt hätte. Nates Hand betastete seinen Gürtel. Erschrocken fiel ihm ein, dass er keine Waffe mitgenommen hatte. Die Kombination aus Alkohol, Schmerz und der leichten Lösung des Kopfschusses war keine gesunde, weshalb er die Pistole vorsorglich im Revier abgegeben hatte. Jetzt verfluchte er sich dafür. Nate spürte die Nervosität. Ohne Waffe hineinzugehen glich dem Selbstmord, dem er aus dem Weg gehen wollte. „Denk an Anastasia“, sagte eine Stimme in seinem Kopf voller Inbrunst. „Denk an deine Tochter“, mahnte eine andere. Nate wischte sich heftig mit der Hand durch das Gesicht, drehte sich auf dem Absatz um, machte zwei Schritte in die dem Loch abgewandte Richtung und blieb wieder stehen. Seine Hand fuhr durch das fettige Haar, packte einen Schopf und zog unentschlossen daran. „Scheiß drauf“, beschloss er schließlich und schämte sich sofort für seine Worte. War seine Tochter ihm wirklich nicht mehr wert als ein abgedroschenes, dreckiges „Scheiß drauf“, geboren aus Frust und grenzenloser Impulsivität? Nate spürte eine Träne seine raue Wange herunterlaufen und sich in dem Heer aus Stoppeln verfangen. „Es tut mir leid“, flüsterte zwischen pappigen Lippen. Dann betrat er die Tunnel.

    Schwarze Schatten jagten einander während der Polizist sie passierte. Nates Augen brauchten eine Weile, um sich an das dunkle Zwielicht zu gewöhnen, dass den Tunneln zu eigen war. Seine Hände ballte er zu Fäusten, auch wenn er sich in seinem Zustand von Trunkenheit kaum wirksam würde verteidigen können. Hinter jeder Ecke tauchte das maskierte Gesicht von Gavros auf – wenn auch nur für Millisekunden. Und immer wieder sah er die Schemen der leblosen Gestalt Anastasia auf dem unbeleuchteten Boden liegen. Nate blinzelte heftig und marschierte mit der entsetzlichen Entschlossenheit eines Forlon Hope-Gefreiten weiter.

    Mister Hudson.“ Nates Herz machte einen so heftigen Sprung, dass er befürchtete es würden ihm im Hals stecken bleiben. Zuerst sah er niemanden, dann eine Gestalt über ihm. Gavros! Unmöglich! „Schon gut. Keine Sorge, ich bin derjenige, der Sie hierher bestellt hat“, erklärte die vermummte Figur mit einer Stimme, die unmöglich natürlichen Ursprungs sein konnte. „Verzeihen Sie das hier…“ Nates Muskeln zitterten – Kampf oder Flucht. Die Tatsache, dass er noch nicht tot war bedeutete entweder, dass er die richtige Wahl getroffen hatte, oder dass sich jemand sehr bald an seinen Schmerzensschreien erfreuen würde. Der Polizist wollte etwas sagen, konnte es aber nicht. Er spürte, wie ihm flau im Magen wurde. „Warten Sie, ich komme runter.“ Schon stand der Maskierte vor ihm. Seine Bewegungen waren weniger geschmeidig als Nate sie erwartet hatte. Gavros hatte sich stets wie eine Tänzerin bewegte, der hier war eher wie ein Marine in Kampfanzug. „Was wollen Sie von mir?“, fragte Nate. „Was haben Sie zu Anastasia Nix zu sagen?“ Statt einer Antwort bekam Nate eine Gegenfrage: Wie überzeugt war er von C-Sicherheit?

    Die Frage verwirrte Nate. Er lockerte die Muskeln und öffnete die Fäuste. „Von C-Sec?“, fragte er, unsicher, ob er sein Gegenüber wirklich korrekt verstanden hatte. Dann zuckte er die Achseln. „Ich… ich weiß nicht, Mister… wie auch immer Sie heißen. Ich weiß nicht, was C-Sec mit dieser Sache zu tun hat. Anastasia hat für sie gearbeitet, aber C-Sec ist wohl kaum Schuld an ihrem Tod, oder?“ Er atmete durch, seine Augen huschten in die Dunkelheit hinter der Gestalt. Er schien tatsächlich allein zu sein. „Es fällt schwer jemandem sein Vertrauen zu schenken, der sein Gesicht hinter einer Maske verbirgt“, sagte er dann.
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  18. #398
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    Katharina Orlowski

    Charis

    Geschmeidig löste sich Kathys Hand aus ihrer Bereitschaftshaltung und ergriff die blaue Hand. Mit einem lächeln schüttelte sie diese und beschloß damit den Handel. Das Spice würde sie schon zu Profit machen, anders als eine pro bono Aktion mit einem Gegenstand einer ihr komplett fremden Sparte. Sollte sich ruhig jemand mit Expertise an dem Gegenstand und der Asari eine goldene Nase verdienen, Kathy konnte da durchaus gönnen.
    In dem Moment wo sich die beiden Alphaweibchen die Hände schüttelten, nahm auch Airi die Hand von ihrer Katana. Auch ihre Schwester deaktivierte das Omnitool, es schien doch nicht nötig zu sein ihre Absicherung zu nutzen.
    "Nun, wenn wir uns handelseinig sind. Sollten wir uns überlegen wie wir diese Schlampe erledigen.", erklärte die Schwarzhaarige schon fast feierlich, nachdem sie ihre Hand wieder bei sich hatte. "Ich vermute es gibt angenehmere Orte als diesen hier dafür, aber immerhin sind wir garantiert ungestört.", merkte sie an und striff mit ihrem Blick kurz die zahlreichen Leichen. Je schneller sie hier weg waren, umso besser. Hier war es ekelhaft warm und irgendwann würden die Kadaver zu stinken anfangen. "Gehen wir rein?", erkundigte sie sich höflich.

    Im Inneren des Containers steuerte die Gruppe einen Tisch mit Stühlen und Bänken an. Angefangenes Essen lag noch auf der Tischplatte, ebenso wie ein paar Flaschen und altmodische Spielkarten. Elegant ließ sich Kathy auf einem Stuhl ohne Blut nieder. Yuika schob sich auf eine Bank und dabei eine Leiche sanft von dieser herunter, ihre Miene verzog sich dabei nicht besonders. Die Asiatin holte Gators Omnitool hervor und aktivierte ihr eigenes. Kurz darauf flimmerten verschlüsselte Datenströme über die Benutzeroberfläche, währen die filigranen Finger der Japanerin über das Interface flogen. Airi blieb derweil an einer Wand gelehnt stehen, das eine Bein leicht an dieser abgestützt.
    "Während die reizende Yuika noch beschäftigt ist, sollten wir die Fakten zusammenfassen. Sicherlich sind sie auch daran interessiert woher ich die Neuigkeiten habe.", erklärte Kathy um den Zeitraum des Hackens zu überbrücken.
    "Vor meinem Anruf hatte ich eine Begegnung mit einem alten gemeinsamen Bekannten. Gator.", begann sie zu erzählen.
    "Die Begegnung lief jedoch nicht so wie er es sich vorgestellt hatte. Vor seinem Ableben war er jedoch noch recht gesprächig. Während er mit der Suche nach mir beauftragt wurde, hatte sie die Suche nach ihnen zur Chefsache erklärt. Ich war wohl ihre Zeit nicht wert.", fuhr Kathy fort und lachte kurz.
    "Wie wir feststellen, hat sie jedoch noch keinen Erfolg gehabt. Sie weiß nicht wo sie sind und wir..leider auch nicht wo sie ist. Ich denke wir sehen alle ein das es klüger wäre sie auf ein Schlachtfeld unserer Wahl zu stellen, anstatt abzuwarten ob sie bei ihrer Suche Erfolg hat.", merkte die Schwarzhaarige knapp an, als sich plötzlich die Japanerin zu Wort meldete. "Bin drinnen."
    "Schon?" "Die Sicherheitssoftware der meisten Tools ist scheiße.", verkündete Yuika lapidar und scrollte jetzt durch das Interface des Piraten.
    "Wie es scheint hat Gator nicht die ganze Wahrheit gesagt, er hatte Kontakt mit Tekklar.", fasste diese kurz zusammen. "Wenig überraschend."
    "Einmal hat sie ihm vor zwei Tagen geschrieben. Fragt ihn, was so schwer daran sei eine schwarzhaarige Schlampe aufzuspüren. Das sind wohl sie.", sprach sie an Kathy gewandt. "Ach? Wäre mir nicht aufgefallen, danke.", erwiderte die Halbasiatin leicht eingeschnappt.
    "Und das er sie anschließend bei der Jagd nach der blauen Nutte, wohl sie, unterstützten soll.", fuhr Yuika ungerührt fort, kurz auf Charis verweisend. "Dann haben sie wohl ein kurzes Gespräch gehabt, ist im Protokoll vermerkt. Und vor einem Tag, hat sie ihm wieder geschrieben. Merkt an, dass wenn sich die Gelegenheit bietet, er ihnen nicht direkt den wertlosen Schädel knacken soll. Stattdessen sollte er vorher noch alle Informationen über die Pilotin aus ihnen rausprügeln. Immerhin muss es ja einen Grund haben warum diese sie mitgenommen hat.", endete die Japanerin ihre vorläufige Sichtung der Gesprächsprotokolle. "Drollig.", kommentierte Kathy die neuen Informationen knapp. Ihr Blick wurde nachdenklich. Sie hatten zwar keinen Aufenthaltsort, aber Gators Omnitool von dessen Ableben Tekklar noch nichts wusste. Daraus musste sich doch eigentlich was machen lassen.
    "Ihr Vorschlag, wie wir uns dem Problem widmen wollen?", fragte sie an Charis gewandt.

    Thadera Cas´tivera

    Jezz

    Interessiert hörte Thadera der anderen Asari zu und nickte zustimmend. Es war die Antwort mit der sie gerechnet hatte und die Antwort die sie als richtig empfand. Schweigend wartete sie ab bis die Polizistin den Flachmann abgesetzt hatte. Sie machte keine Anstalten ihr diesen wegzunehmen. Sie wusste aus eigener Erfahrung das dies nicht zielführend war.
    "Ich verstehe es sehr gut. Und auch wenn sie es momentan wohl nicht ganz so sehen. Die Tatsache das sie es immer noch als das Richtige sehen, wird ihnen eine große Hilfe sein.", sprach die Asari einfühlsam und rückte etwas näher heran.
    "Sehen sie mich an. Ich habe damals auf einmal das verloren was ich gut konnte. Was ich geliebt habe. Und wissen sie warum? Weil ich dumm war? Es war unnötig und unbedacht. Und dieser Gedanke hat mich zerstört. Er war die Ursache. Das!", sie zeigte auf den Flachmann, "war immer nur Mittel zum Zweck. Ein freundlicher Helfer um die Gedanken zu zerstreuen, mein Hirn einzulullen. Etwas was sie meiner Meinung nicht nötig haben.",merkte Thadera entschlossen an. "Sie wissen das sie das richtige getan haben und wären wieder bereit den Preis zu zahlen. Das ist innere Stärke.", fuhr sie fort und unterstrich die Aussage mit einem Tippen an die Schläfe. "Sie wird ihnen eine große Hilfe sein, glauben sie mir. Und die Leute die ihnen wichtig sind. Kollegen, Freunde, Familie.", erklärte sie freundlich und richtete sich etwas auf.
    "Sicher, sie werden nicht mehr fliegen können. Das schmerzt, das wird es immer. Laufen hingegen? Sie sind sich nicht sicher, die Ärzte ebenfalls nicht. Das bedeutet das sie es noch nicht abschreiben sollte. Ich kenne Sportler die nach schwersten Verletzungen durch Therapie wieder zurück gekommen sind. Ärzte sind eine Sache, in der Hinsicht kenne ich viele die einen Versuch für sie wert sind.", erzählte die Asari motivierend. Solche Ärzte fand man natürlich nicht in einem normalen Krankenhaus, aber sie hatte genügend Kontakte im Laufe ihrer Karriere gesammelt. "Wobei jede Reha Maßnahme nur funktioniert wenn der Patient mitspielt. Wo wir wieder bei der inneren Stärke wären." Thadera stand vom Stuhl auf und trat ans Bett. Mit einer Hand an die Wand gelehnt beugte sie sich zu Jezz über.
    "Ich gebe zu, ich kenne sie noch nicht lange. Aber ich denke sie haben die Willenskraft wieder auf die Beine zu kommen.", verkündete sie überzeugt. "Meine Meinung. Nach der würden sie allerdings auch eine gute Sekretärin on wheels sein. Jedoch, ich denke das passt dann doch so gut zu ihnen, wie Hosenanzüge zu mir.", fügte sie scherzhaft an und lächelte selbstironisch.


    Ein neues Bündnis wurde geschlossen. Wieder einmal hatte das Schicksal beschlossen die beiden ungleichen Gaunerinnen in ein Abenteuer zu werfen. Charis hoffte, dass es nicht zu lange dauern würde und das Glück ihr hold blieb. Schließlich hatte sie einen Shuttleabsturz überlebt. „Ich schlage vor“, sagte sie vorsichtig: „…dass wir Tekklar eine Falle stellen. Wir nutzen Gators Com-Log und senden ihr die Nachricht, dass er mich gefunden hat.“ Charis war klar, dass die beste Chance die war so zu tun, als sei sie die nichtsahnende Zielscheibe. Selbst die letzte Faser ihres Körpers tat ihr Missfallen kund, sich selbst als Lockvogel hinzustellen und doch wollte sie diese Geschichte lieber früher als später erledigt haben. Sie wollte damit durch sein – und auch mit Sonny. „Ja, so machen wir’s“, sagte diese zustimmend. „Charis ist der Lockvogel und wenn die Turianierin dann aus dem Schatten kommt, schießen wir sie in Fetzen. Einfacher Plan, gefällt mir.“ Charis nickte trotz des Widerstands in ihrem Nacken. „Können Sie das?“, frage sie an eine der beiden Zwillingsschwestern gewandt.
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    Zitat Zitat von Natsch Beitrag anzeigen
    Aufmerksam, gleichwohl aber auch nachdenklich hörte Peyton den Ausführungen des Turianers zu. Sie selbst war nie von der Citadel herunter gekommen, das Verlangen es sie tun - vielmehr für einen Urlaub als generell - war nach wie vor präsent. Peyton lebte gerne hier, hier gab es Lebenwesen, die ihr sehr am Herz lagen und ohne die sie sich teilweise kein Leben mehr vorstellen wollte. Vor dem Tod ihrer Mutter sahen ihre Pläne anders aus, aber die Unterdrückung ihres Vaters, hatte sie weitaus enger an die Citadel und ihre Einwohner gebunden. Nun lebte er zwar nicht mehr hier, aber die Leute, in dessen Arme er sie mit seinem Verhalten getrieben hatte, schon. Sie waren - neben ihrem Bruder - zu ihrer eigentlichen Familie geworden.
    "Woooaah! Bist du auch Piraten begegnet?", die aufgeregte Stimme Airells, der aufgrund seines Alters Piraten und Konsorten noch cool fand, drang an Peytons Ohren.
    Sie betrachtete das Kind einen Moment mit stillem Amüsement, ehe der Blick ihrer braunen Augen zu Dalan glitt. Sie nickte zustimmend. "Wie kam's dazu? Hast du eine Art 'Pilgerreise' gemacht?", fragte Peyton mit ruhiger Stimme nach während sie mit den Fingern Anführungszeichen in die Luft zeichnete. "Deine Eltern freuen sich bestimmt, dich wieder zu sehen. Zwei Jahre können eine lange Zeit sein.", spekulierte die 22jährige und bog nach links ab um den Bereich des Green Hearts zu meiden.


    Dalan Qin

    "Unter anderem." erwiderte Dalan amüsiert. "Aber glaub mir: Die sind in den Geschichten deutlich cooler als im echten Leben." Er klopfte dem Kleinen auf die Schultern.
    Bei Peyton's Worten wurde er etwas ernster. "So könnte man das durchaus nennen, ja. Wenngleich es mehr eine Reise war um mich selbst zu finden als.....irgendetwas wertvolles. Wobei, das ist missverständlich ausgedrückt. Gerade das ist ja deutlich mehr wert, als irgendein materieller Krempel."
    Plötzlich erwähnte sie seine Eltern und Dalan verschlug es die Sprache. Er schluckte, versuchte so unauffällig es ging den Kopf abzuwenden, doch der Kleine bemerkte sofort dass etwas nicht stimmte und zog an seinem Arm.
    "Meine Mutter......ist damals vor 2 Jahren, kurz bevor ich von hier weggegangen bin, verstorben."
    Er war sich wirklich nicht sicher, ob es das Richtige war darüber vor einem Kind zu sprechen. Doch es war offensichtlich, dass der Junge selbst schlimmes gewohnt war. Und dass die Menschenfrau offenbar ganz gut zuhören konnte.
    "Und mein Vater.....nun, er ist der Grund wieso ich hier bin. Zwischen uns war es....kompliziert."
    Innerlich wurde er ein wenig nervös. Es gab auf der Citadel sicher noch andere rote Turianer......doch sein Vater war es, der momentan auf allen News Stationen lief. Hoffentlich kam sie nicht auf das Offensichtliche.

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    Zitat Zitat von Shepard Commander Beitrag anzeigen

    Die grellen Lichter der Citadel erschienen fast obszön. Mehr weiß als ein irgendwie wahrnehmbares Spektrum strahlte es, kämpfte es, gegen die drückende Schwärze des Alls um die Raumstation herum, die älter war als die Menschheit selbst. Die künstliche Helligkeit der Station brannte auf Nates Netzhaut. Sein Verstand lag irgendwo zwischen Dämmerung und scharfkantiger Klarheit. Anastasia war tot und doch beschäftigte es ihn mehr als die Lebenden. „Sind Sie sicher?“, fragte der Fahrer des Schwebertaxis den Detective. „Ja“, antwortete Nate. Der Fahrer murmelte etwas und folgte den Koordinaten, deren Bestimmungsort Nate selbst nicht kennen konnte. Die Skepsis in der Stimme des Fahrers hätte ein Unkenruf sein können, neigte sich das Taxi doch schließlich ungesund gen Citadeloberfläche. Es verließ den natürlichen Strom der Fahrzeuge, die durch die Citadel jagten wie Blut durch die Adern eines Menschen. „Ich kann nicht weiter“, erklärte der Fahrer und setzte das Taxi ab, dessen Düsen mit einem frustrierten Laut erstarben. „Da geht’s in die Keeper-Tunnel, glaube ich.“ Nate stieg aus und fluchte leise. „Dann müssen die Koordinaten wohl falsch sein“, log er. Der Taxifahrer rieb sich das Stoppelkinn. „Tut mir leid, Kumpel. Soll ich Sie wieder zurückfliegen?“ „Kein Geld“, spielte Nate die nächste Lüge aus. „Ist schon okay, ich krieg’s hin.“ Er tat so, als sei er mit der Situation unzufrieden obgleich er spürte, wie sein Herz angesichts des Röhreneingangs heftig zu pochen begann. Koordinaten in den Tunneln – entweder er war einer heißen Spur auf der Ferse oder er würde hier ermordet werden. Wie Anastasia. „Komm schon, spring rein. Die Fahrt geht auf mich.“ „Verfluchter Idiot“, dachte sich Nate. „Da sind die Menschen allesamt Egoisten mit Scheuklappen und dann gerate ich ausgerechnet heute an einen fliegenden Samariter.“ Er schüttelte den Kopf und spürte Schmerz. „Ich sagte doch, dass es schon okay ist. Hier.“ Er überwies mit einem Wisch die Credits inklusive einem mächtigen Trinkgeld. Das konterkarierte zwar seine Aussage, er wäre nicht liquide, würde aber angesichts seines eventuellen Todes keine Rolle spielen. „Alles klar, man. Viel Glück“, sagte der Fahrer, schob seine Mütze zurecht und hob ab.

    Nate betrachtete den Eingang. Das schwarze Loch gähnte wie die dunklen Singularitäten, die alles in sich verschlangen. Der Detective starrte in die Dunkelheit. Vielleicht war es der Alkohol, aber Nate hätte schwören können, dass die Dunkelheit zurückstarrte. „Wenn du zu lange in den Abgrund blickst, blickt der Abgrund auch in die hinein“, flüsterte Nate, die Augen nicht von dem Loch nehmend. Den Spruch hatte irgendein Philosoph der Erde mal von sich gegeben, wenn er sich recht erinnerte. Er hätte ihn gar nicht gekannt, wenn Anastasia nicht immer wieder ihre Klugheit unter Beweis gestellt und derlei Phrasen hervorgekramt hätte. Nates Hand betastete seinen Gürtel. Erschrocken fiel ihm ein, dass er keine Waffe mitgenommen hatte. Die Kombination aus Alkohol, Schmerz und der leichten Lösung des Kopfschusses war keine gesunde, weshalb er die Pistole vorsorglich im Revier abgegeben hatte. Jetzt verfluchte er sich dafür. Nate spürte die Nervosität. Ohne Waffe hineinzugehen glich dem Selbstmord, dem er aus dem Weg gehen wollte. „Denk an Anastasia“, sagte eine Stimme in seinem Kopf voller Inbrunst. „Denk an deine Tochter“, mahnte eine andere. Nate wischte sich heftig mit der Hand durch das Gesicht, drehte sich auf dem Absatz um, machte zwei Schritte in die dem Loch abgewandte Richtung und blieb wieder stehen. Seine Hand fuhr durch das fettige Haar, packte einen Schopf und zog unentschlossen daran. „Scheiß drauf“, beschloss er schließlich und schämte sich sofort für seine Worte. War seine Tochter ihm wirklich nicht mehr wert als ein abgedroschenes, dreckiges „Scheiß drauf“, geboren aus Frust und grenzenloser Impulsivität? Nate spürte eine Träne seine raue Wange herunterlaufen und sich in dem Heer aus Stoppeln verfangen. „Es tut mir leid“, flüsterte zwischen pappigen Lippen. Dann betrat er die Tunnel.

    Schwarze Schatten jagten einander während der Polizist sie passierte. Nates Augen brauchten eine Weile, um sich an das dunkle Zwielicht zu gewöhnen, dass den Tunneln zu eigen war. Seine Hände ballte er zu Fäusten, auch wenn er sich in seinem Zustand von Trunkenheit kaum wirksam würde verteidigen können. Hinter jeder Ecke tauchte das maskierte Gesicht von Gavros auf – wenn auch nur für Millisekunden. Und immer wieder sah er die Schemen der leblosen Gestalt Anastasia auf dem unbeleuchteten Boden liegen. Nate blinzelte heftig und marschierte mit der entsetzlichen Entschlossenheit eines Forlon Hope-Gefreiten weiter.

    Mister Hudson.“ Nates Herz machte einen so heftigen Sprung, dass er befürchtete es würden ihm im Hals stecken bleiben. Zuerst sah er niemanden, dann eine Gestalt über ihm. Gavros! Unmöglich! „Schon gut. Keine Sorge, ich bin derjenige, der Sie hierher bestellt hat“, erklärte die vermummte Figur mit einer Stimme, die unmöglich natürlichen Ursprungs sein konnte. „Verzeihen Sie das hier…“ Nates Muskeln zitterten – Kampf oder Flucht. Die Tatsache, dass er noch nicht tot war bedeutete entweder, dass er die richtige Wahl getroffen hatte, oder dass sich jemand sehr bald an seinen Schmerzensschreien erfreuen würde. Der Polizist wollte etwas sagen, konnte es aber nicht. Er spürte, wie ihm flau im Magen wurde. „Warten Sie, ich komme runter.“ Schon stand der Maskierte vor ihm. Seine Bewegungen waren weniger geschmeidig als Nate sie erwartet hatte. Gavros hatte sich stets wie eine Tänzerin bewegte, der hier war eher wie ein Marine in Kampfanzug. „Was wollen Sie von mir?“, fragte Nate. „Was haben Sie zu Anastasia Nix zu sagen?“ Statt einer Antwort bekam Nate eine Gegenfrage: Wie überzeugt war er von C-Sicherheit?

    Die Frage verwirrte Nate. Er lockerte die Muskeln und öffnete die Fäuste. „Von C-Sec?“, fragte er, unsicher, ob er sein Gegenüber wirklich korrekt verstanden hatte. Dann zuckte er die Achseln. „Ich… ich weiß nicht, Mister… wie auch immer Sie heißen. Ich weiß nicht, was C-Sec mit dieser Sache zu tun hat. Anastasia hat für sie gearbeitet, aber C-Sec ist wohl kaum Schuld an ihrem Tod, oder?“ Er atmete durch, seine Augen huschten in die Dunkelheit hinter der Gestalt. Er schien tatsächlich allein zu sein. „Es fällt schwer jemandem sein Vertrauen zu schenken, der sein Gesicht hinter einer Maske verbirgt“, sagte er dann.


    Niall O'Grady

    Jetzt wo er vor ihm stand bemerkte O'Grady erst, wie furchtbar Hudson aussah. Die Trauer und der Schmerz hatten den älteren Cop mehr als offensichtlich fast vollkommen aufgefressen. Er war kaum mehr als eine depressive Hülle, der man deutlich den nicht gemäßigten Konsum von Alkohol anmerkte, um die eigenen Gedanken zu ertränken.
    Ein wenig fühlte er sich an sich selbst erinnert, wenn er ehrlich war. Auch er hatte in den letzten Nächten viel zu viele Whiskeyflaschen geleert.....
    >>Schuld lässt sich auf vielerlei Arten definieren Mister Hudson.<< begann er durch den Verzerrer zu sprechen.
    >>Nehmen wir einmal Gavros. Hat C-Sicherheit ihr geholfen, diese Bomben zu legen und hunderte Unschuldige in den Tod zu reißen? Natürlich nicht. Aber die Regulationen, die Inkompetenz, die Korruption.....all das hat verdammt noch mal die Voraussetzungen dafür geschaffen. Für diese ganze Institution sind die Individuen, die Teil davon sind, nichts weiter als winzige Zahnräder in einem großen Getriebe. Und sobald eines davon ausfällt, wird vielleicht für einen Tag getrauert, Reden gehalten, Salutschüsse in die Luft gefeuert.....aber am nächsten Tag ist das kaputte Rad bereits durch ein frisches ersetzt. Und alles dreht sich weiter, als wäre nie etwas gewesen."<< Er dachte an Thomen. Auch er hatte bei dieser Sache einen Freund verloren.
    Hudson jedoch schien nicht überzeugt. Er wollte sehen, mit wem er es hier zu tun hatte. Niall zögerte für einige Momente. Dann jedoch zog er zunächst den Visor vom Gesicht, gefolgt von der Maske. Unsicher, auch aufgrund seiner entstellten Gesichtshälfte, blickte er in die Augen des Älteren. "Auch wenn wir zusammen im Einsatz gegen Gavros waren, wir hatten nie die Zeit uns einander vorzustellen." begann er leise. "Niall O'Grady. Ich bin....nun derjenige, der ihnen vor einigen Tagen diesen Streifschuss an der Schulter verpasst hat. Verzeihung dafür. Und offiziell bin ich in eben diesen Tunneln hier gestorben...."
    Zögerlich hielt er ihm die Hand hin.
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    "Unter anderem." erwiderte Dalan amüsiert. "Aber glaub mir: Die sind in den Geschichten deutlich cooler als im echten Leben." Er klopfte dem Kleinen auf die Schultern.
    Bei Peyton's Worten wurde er etwas ernster. "So könnte man das durchaus nennen, ja. Wenngleich es mehr eine Reise war um mich selbst zu finden als.....irgendetwas wertvolles. Wobei, das ist missverständlich ausgedrückt. Gerade das ist ja deutlich mehr wert, als irgendein materieller Krempel."
    Plötzlich erwähnte sie seine Eltern und Dalan verschlug es die Sprache. Er schluckte, versuchte so unauffällig es ging den Kopf abzuwenden, doch der Kleine bemerkte sofort dass etwas nicht stimmte und zog an seinem Arm.
    "Meine Mutter......ist damals vor 2 Jahren, kurz bevor ich von hier weggegangen bin, verstorben."
    Er war sich wirklich nicht sicher, ob es das Richtige war darüber vor einem Kind zu sprechen. Doch es war offensichtlich, dass der Junge selbst schlimmes gewohnt war. Und dass die Menschenfrau offenbar ganz gut zuhören konnte.
    "Und mein Vater.....nun, er ist der Grund wieso ich hier bin. Zwischen uns war es....kompliziert."
    Innerlich wurde er ein wenig nervös. Es gab auf der Citadel sicher noch andere rote Turianer......doch sein Vater war es, der momentan auf allen News Stationen lief. Hoffentlich kam sie nicht auf das Offensichtliche.


    Airell legte den Kopf leicht zur Seite, schien über die Worte des großen Turianers nachzudenken. "Echt? Oh... dann bleib ich lieber bei den Geschichten.", meinte er todernst, als sei das tatsächlich ein bedeutsames Thema für ihn. Zufrieden über diese Aussage glitten die Finger der 22jährigen über seinen Kopf, dann wandte sie sich wieder Dalan zu. "Und bist du auch fündig geworden?", fragte die junge Frau nach, ehe sie einem Volus auswich der zu sehr mit einem Datenpad beschäftigt war um zu sehen wessen Weg er gerade kreuzte. Kurz schaute sie ihm nach, erwartete fast, dass er den nächsten Passanten umrannte - doch das Glück schien im hold zu sein.

    Airells Empathie war bemerkenswert und wenn Peyton sich selbst schon als relativ feinfühlig bezeichnen würde, schlug das Kind das um Längen. Sie musterte Dalan und den Jungen einen Moment, ehe ihr Blick sich wieder auf den Weg richtete. "Tut mir sehr leid.", kam es bedauernd über ihre Lippen. Alte Wunden aufzureißen war natürlich das letzte was sie mit ihrer Frage hatte bezwecken wollen. Erst recht wollte sie der Begegnung die Ungezwungenheit von vorhin nicht nehmen. Doch Dalan fuhr fort und berichtete von einer komplizierten Beziehung zwischen ihm und seinem Vater. 'Da haben sich ja die richtigen Drei gefunden', schoss es ihr durch den Kopf, ehe sie Dalan eingehender betrachtete. Sie selbst kannte keinen Turianer der ihm optisch ähnlich war... oder? Nein, sie kannte keinen, doch augenblicklich wurden ihre Gedanken in Richtung eines Geständnisses gelenkt.
    Sie erinnerte sich an die intensiven, blauen Augen des roten Turianers mit den schwarzen Clanmarkierungen als er auf allen Kanälen der Citadel zu sehen gewesen war. Alles an ihm hatte die 22jährige eingeschüchtert, das was er erzählte hatte ihr die Sprache verschlagen und sie wusste noch, dass sie zu Bryna gesagt hatte, dass sie froh gewesen sei, ihn nie im Café begegnet zu sein und auch hoffte, dass sich dieser Umstand nicht ändern würde. Sie wusste tatsächlich nicht, ob sie ihm normal begegnen könnte - etwas, woran sich der ältere Turianer wahrscheinlich schon gewöhnt haben musste. Aber konnte Dalan sein Sohn sein? Sie meinte, dass die Markierungen in Beyo Vhans Gesicht anders ausgesehen hatten. Aber dieses blau in den Augen... Peyton bemerkte, wie sie ihn anstarrte. Rasch wandte sie den Blick wieder ab. "Sorry, ich wollte dich nicht anstarren als würde ich gerade meinen ersten Turianer sehen.", entschuldigte sich die Brünette mit einem unsicheren Lächeln auf den Lippen. "Ich dachte nur... aber..", fuhr sie fort und machte eine kreisende Bewegung mit der Hand in Richtung seines Gesichts. ".. deine Clanmarkierungen sind ganz anders.", kurz hielt sie inne. "Dein Vater ist also der Grund für deine Suche nach Zerstreuung gerade?", räusperte sie sich. "Befürchtest du mehr seine Reaktion auf dein Erscheinen oder was er zu dir sagen könnte?", fuhr sie fort und verschränkte die Hände hinter ihrem Rücken.
    Airell entdeckte das große Empfangsschild des botanischen Gartens von Gaeron und rannte unbeschwert los, gliederte sich in eine kleine Schlange an der Kasse ein.

    WE BURN AND WE PLAYED, WE TRY TO FORGET
    BUT THE MEMORIES LEFT ARE STILL HAUNTING
    THE WALLS THAT WE BUILT FROM BOTTLES AND PILLS
    WE SWALLOW UNTIL WE'RE NOT TALKING
    I - I AM A MAN ON FIRE
    YOU, A VIOLENT DESIRE

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