Gibt's dazu aussagekräftige Untersuchungen?
Mit meinem gefährlichen Viertelwissen würde ich nämlich vermuten, dass die Aussage zumindest nicht automatisch richtig ist. Es ist zwar leichter, Elektronik durch Überspannung zu schädigen als durch Unterspannung, aber je nach Schaltkreis geht es auch mit Unterspannung. Wenn man bspw. einen Mosfet als Schalter benutzt (Sättigungszustand heißt das glaube ich) und dann die Spannung am Gate sinkt, dann fällt er u.U. in den linearen(?) Bereich ab, in dem er sich wie ein ohmscher Widerstand verhält. Dann wird er warm und da das nicht vorgesehen ist, fehlt eine passende Kühlung. Und dann kann er im Extremfall auch durchbrennen. Gut tun wird's ihm jedenfalls nicht. Auch bei Spannungsreglern könnte ich mir vorstellen, dass es ggf. Probleme gibt: Sinkt ihre Eingangsspannung, müssten sie zum Ausgleich eigentlich einen höheren Strom ziehen, um die konstante Ausgangsspannung zu halten, für die sie ja da sind. Für kurze Schwankungen wird es Pufferspulen geben, aber wenn es zu einem Dauerzustand wird, könnte das auch zu stärkerer Last auf der Versorgungsschiene führen und weiter "vorne" liegende Komponenten über Gebühr beanspruchen.
Ich gehe jetzt nicht davon aus, dass Krams gleich abfackelt, wenn mal ein paar Dutzend Millivolt fehlen. Aber ich kann mir schon vorstellen, dass manche Komponenten dadurch stärker belastet werden und das dann auch auf ihre Lebenserwartung schlägt. Das ist jetzt natürlich eine rein theoretische Überlegung von jemandem ohne wirkliche Ahnung. Daher wäre es interessant zu wissen, wie ausprägt der Effekt in der Praxis wirklich ist. Wenn eine Graka statt 20 Jahre dann nur noch 16 Jahre hält, ist das ja kein Drama, weil sie eh nicht so lange im Einsatz sein wird.