Zitat von
Lina
Dieses übertrieben Getue um Sexisums, Rassismus etc. Es gibt ja sogar schon wieder die Stimmen die sich darüber beklagen dass sich eine überwiegend farbige Gang im Spiel "Die Tiere" nennt. Also zumindest so ähnlich ... so ganz 100% weiß ich nun auch nicht worum es da geht aber im großen und ganzen ist es schon so wie ich es schreibe.
Soweit ich weiß ist der geistige Vater von Cyberpunkt 2020 selbst ein Schwarzer und das zeigt eben wie absurd es wieder mal werden könnte. Hatten wie ja bei diesem Ritterspiel erst. Das wurde ja auch ziemlich zerissen.
Meine ehrliche Antwort darauf als Kritiker: Kein Kritiker dieser Welt, jedenfalls keiner, der professionell genug ist, für ein halbwegs respektables Magazin zu schreiben, geht an das, das er kritisiert, mit der Einstellung heran, dass er den Urheber mal richtig in die Pfanne hauen will. Jeder bevorzugt es, etwas zu spielen oder anzusehen oder anzuhören, das er mag und das ihm Freude bereitet. Kritik, auch negative Kritik, wird in der Regel mit der Absicht geschrieben, konstruktive Kritik zu sein. Das Preview von Rock Paper Shotgun, in dem der Kritiker erwähnte, dass er ein paar negative Implikationen in der Gameplaypräsentation sah, die ihm vorgeführt wurde, hat das nicht aus Trotz getan sondern nur ehrlich seinen Eindruck geschildert und ob man aus diesem Eindruck heraus Anpassungen vornimmt liegt bei den Entwicklern. Ob dieser Eindruck gerechtfertigt ist, kann ich dir nicht sagen. Die Präsentation um die es ging, wurde noch nicht veröffentlicht. Vielleicht ist er ja wirklich abwegig und kann als Fehleinschätzung abgetan werden. Oder vielleicht auch nicht und vielleicht war es gut, dass er es erwähnt hat. Wie gesagt. Ich weiß es nicht.
Der Autor der Cyberpunk Tabletop Rollenspiele ist tatsächlich Mike Pondsmith, ein Afroamerikaner. Ein ziemlich sympathischer Typ, der auch von Anfang an ziemlich mit dem Spiel involviert war.
Die Geschichte hinter Kingdom Come ist eine etwas andere. Und sie ist ganz interessant, denn sie zeigt sehr deutlich, wie es einem Spiel im vorab schaden kann, wenn ein Repräsentant des Studios aus reinem Trotz heraus auf gut gemeinte Kritik mit Beleidigungen reagiert. Daniel Vavra, der Chefentwickler von Warhorse Studios erwähnte einmal, bezüglich eines Artikels in Polygon in dem es um Witcher 3, nicht etwa um das Spiel, an dem er selbst arbeitete, dass es nicht historisch akkurat wäre, wenn in dem Spiel Farbige vorkommen würden, weil die Region an der seine Welt angelehnt ist keine farbige Population hatte. Arthur Gies, der für das Magazin Polygon arbeitet, wies ihn darauf hin, dass so nicht pauschal korrekt ist. Und wenn Vavra das akzeptiert hätte und es hätte gut sein lassen, dann wäre das mit Sicherheit kein Skandal gewesen. Er hätte an dem Punkt sagen können "Es tut mir leid, ich lag falsch, danke für den Hinweis" und das wäre es gewesen. Niemand hätte es ihm krumm genommen. Stattdessen antwortete Vavra mit:
[Bild: vatratweet.png]
und ja, das muss man ihm vorwerfen. Nicht nur, weil es für jemanden, der ein ganzes Studio repräsentiert unprofessionell ist, sondern weil er darauf bestand erstens zu behaupten, die Kritik wäre unangemessen gewesen (Und zwar mit einem ziemlich schlechten Argument. Ich bin auch in Bayern aufgewachsen und lebe dort schon mein ganzes Leben und ich habe keine Ahnung, wie genau sich die Population dieser Region im Mittelalter genau zusammengesetzt hat) sondern weil er dabei auch noch darauf bestand, den Kritiker persönlich anzugreifen.
Vavra ist generell ein streitbarer Mensch. Das werde ich hier nicht näher beleuchten, denn damit würde ich das tun, was ich ihm vorwerfe, nämlich unprovoziert seine Persönlichkeit kritisieren. Und er braucht sich nicht wundern, wenn er meint, seine Streitigkeiten auf Twitter öffentlich austragen zu müssen, dass diese auch öffentliche Aufmerksamkeit bekommen.