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[Ubuntu & GNU/Linux #32] - SystemD ist ein tolles Betriebssystem, es fehlt nur ein brauchbares Init

  1. #1 Zitieren

    Metasyntaktische Variable
    Avatar von foobar
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    Willkommen im 32. Thread über Ubuntu und GNU/Linux im allgemeinen.
    In diesem Thread, kannst du dich über Ubuntu informieren und Hilfe und Support erhalten.
    Aber auch alle Anhänger anderer Distributionen sind hier herzlich willkommen.


    Dies ist nur ein kurzer Einleitungs-Post. Eine ältere, lange Form findet sich im Ubuntu Thread #28.


    Worum geht es in diesem Thread?
    Der Titel beinhaltet bewusst nicht bloß den Namen Ubuntu, sondern auch das GNU/Linux. Denn es soll hier bei weitem nicht nur um Ubuntu gehen, sondern auch um jedwede andere Form von, und Distribution eines, GNU/Linux. Ubuntu ist lediglich der Aufhänger, da dies eine der bekanntesten und derzeit wohl auch verbreitetsten Distributionen ist.
    Gleichzeitig dient Ubuntu hier auch als Anker für Ein- und Umsteiger. Da Ubuntu eine der einsteigerfreundlichsten Distributionen ist, soll dieser Thread auch als Anlaufstelle für Leute dienen, die in der Welt rund um GNU/Linux noch neu sind, oder sich vorab informieren wollen.

    Was ist das überhaupt GNU/Linux und/oder Ubuntu?
    Dies ist lediglich ein grober Abriss, der genau betrachtet nicht ganz korrekt ist. Hier soll aber auch kein Roman stehen der alle Fassetten abdeckt.
    Linux ist ein freies Betriebssystem (genauer der Kernel). Der Kernel alleine nutzt einem allerdings in der Regel nicht viel ohne entsprechende Programme. Diese werden für ein Linux in der Regel aus dem Dunstkreis der GNU zusammengestellt. Je nach Auswahl der Programme und deren Zusammenstellung ergibt sich daraus eine Distribution. Ubuntu ist eine solche Distribution. Bei weitem nicht die einzige, aber eine sehr verbreitete, und eine, die sich anschickt sehr einsteigerfreundlich zu sein (was nicht heißen soll, dass das nicht andere auch sein können).

    Wer sich für GNU/Linux, oder für Ubuntu im speziellen, interessiert, dem sei die Seite Ubuntuusers.de ans Herz gelegt. Insbesondere das dortige Wiki.

    Und nun viel Spaß beim diskutieren über und um Ubuntu, Linux und GNU.

    Und der Vollständigkeit halber auch noch die Links zu allen früheren Ubuntu-Threads: 1/2/3/4/5/6/7/8/9/10/11/12/13/14/15/16/17/18/19/20/21/22/23/24/25/26/27/28/29/30/31.
    foobar ist offline

  2. #2 Zitieren
    Tieftöner Avatar von Lookbehind
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    Joa, und da hat sich das Problem mit den Fehlermeldungen auch erstmal erschlagen. Gibt seit dem Stromausfall heute reichlich neue Fehlermeldungen. Scheinbar hats n paar Binarys zerlegt. Gut, installiert man die halt neu ... leider ist dpkg unter den kaputten Binarys.

    Ein Hoch auf Konfigurations-Management-Tools. Wenn ich nachher zuhause bin, erst mal neu aufsetzen die Kiste.
    Lookbehind ist offline

  3. #3 Zitieren

    Metasyntaktische Variable
    Avatar von foobar
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    Siehste. Einfach entspannen, dann lösen sich die meisten Probleme von alleine.
    foobar ist offline

  4. #4 Zitieren
    Held Avatar von Professor Hunt
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    Wie sind eigentlich eure Erfahrungen mit den ganzen CPU-Microcodes gegen die Sicherheitslücken? Ich habe heute einen neuen Intel-Microcode installiert, weil es in der Aktualisierungsverwaltung angeboten wurde und habe mich dabei gefragt, wie viel Leistung ich eigentlich verliere und ob das überhaupt Sinn macht? Ich habe einen Haswell-CPU und bin mir unsicher,ob die neuen Microcodes die Performance nicht zu stark runterziehen.
    Professor Hunt ist offline

  5. #5 Zitieren

    Metasyntaktische Variable
    Avatar von foobar
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    Bisher ist nichts davon spürbar. Letztlich brauche ich bei meinen Systemen die Updates nicht zwingend, da ich keinen fremden Code ausführe. Aber ich bemerke auch keine Performance-Verluste durch ihr Vorhandensein.

    Ebenfalls Haswell, mit Ubuntu 18.04.2.
    foobar ist offline Geändert von foobar (24.08.2019 um 03:48 Uhr) Grund: Fipptehler

  6. #6 Zitieren
    Tieftöner Avatar von Lookbehind
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    Auf Desktop-Systemen ist der Performanceunterschied nicht spürbar. Einfach weil die Aufgaben zu diversifiziert sind.
    Auf Cluster-Systemen für Cloud-Anwendungen merkt man das schon eher. Zumindest da, wo die Cloud als dynamisches XaaS angeboten wird, braucht man aber ohnehin einiges an Compute-Reserven für die Lastspitzen.

    Das größere Problem ist, dass all die netten Sicherheitsfeatures in der x86-Architektur bisher nur zu kleinen Teilen gefixt sind. Trotz Microcode-Updates und Performance-Verlust.
    Lookbehind ist offline

  7. #7 Zitieren

    Metasyntaktische Variable
    Avatar von foobar
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    Wobei AFAIK die meisten Performance-Verluste nicht durch die Microcode-Updates selbst verursacht werden, sondern durch die ergänzenden Softwaremaßnahmen im jeweiligen OS-Kernel.
    foobar ist offline

  8. #8 Zitieren
    Knight Avatar von The Old Hunter
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    wie seht ihr das eigentlich das ubuntu 32bit libaries support einstellen wollte. nun haben sie ja wegen dem aufschrei teilweise zurückgerudert. und etwas off topic: seit heute bin ich nun stolzes mitglied der fsf bzw der free software foundation
    The Old Hunter ist offline

  9. #9 Zitieren

    Metasyntaktische Variable
    Avatar von foobar
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    Zitat Zitat von The Old Hunter Beitrag anzeigen
    wie seht ihr das eigentlich das ubuntu 32bit libaries support einstellen wollte.
    Verfrüht. Ich habe zwar Verständnis dafür, dass man Kompatibilitätsaltlasten nicht bis zum Sankt Nimmerleinstag mit sich rum schleppen will. Aber selbst das aktuelle Windows unterstützt noch 32bit Architekturen. Und da will Ubuntu hinten anstehen? Einer der Haupteinsatzzwecke für Linux auf Desktops ist doch u.a. gerade der zweite Frühling für alte PCs, die unter Windows nicht mehr richtig wollen. Und es dient als Basis für viele andere Distris, die dann ebenfalls Probleme kriegen. Die Behauptung, es sei nur ein Prozent der Nutzer betroffen, halte ich für fragwürdig. Zum einen sind das selbstgemeldete Zahlen, also nicht repräsentativ. Zum anderen ist der größte Einsatzbereich von Linux der Server, wo 32bit in der Tat kein Thema mehr ist. Interessanter wären die Nutzerzahlen auf dem Desktop.

    Da ist Canonical auch nicht alleine mit. Das ist so eine Sache, die mich in der letzten Zeit zunehmend an Linux insgesamt stört: Durch die gestiegene Kommerzialisierung innerhalb des gesamten Ökosystems spielen die Interessen der einzelnen User eine geringere Rolle als die Interessen der Leute, bei denen mit Linux das große Geld zu holen ist. Und das sind eben die Betreiber von Rechenzentren, Cloudfarmen, Netzwerkknoten, und so weiter. Deren Wünsche haben Vorrang, während der kleine Otto Normaluser, der einfach nur auf einem Desktop-PC ein bissl Briefe schreiben, surfen und zocken will, immer häufiger ein Nachgedanke - oder gleich außen vor - bleibt.

    So werden z.B. im Kernel der Scheduler und die Netzwerkfilter und die Virtualisierung und das Stromsparen und die I/O optimiert, bis der Arzt kommt - alles längst jenseits der Lastbereiche, die für normale Nutzer relevant sind -, während der Multimediasupport seit Jahren vor sich hin siecht.

    So erschafft man die sich selbst erfüllende Prophezeiung. Man vernachlässigt die Bereiche, in denen Linux nicht so intensiv eingesetzt wird, weil sie eben gerade vernachlässigt werden.
    foobar ist offline Geändert von foobar (25.06.2019 um 16:07 Uhr) Grund: Fipptehler

  10. #10 Zitieren
    Held Avatar von Professor Hunt
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    Apropos Multimedia Support...
    Dazu wollte ich noch eine Frage stellen.

    Ich habe mir den neuen Raspberry 4 noch nicht im Detail angeschaut, aber er soll ja 4K HDR x265 Decoding hardwareseitig schaffen. Das ist eigentlich nichts neues, weil zB auch der Rockchip das hardwareseitig kann. Den hätte ich auch fast gekauft, aber dann las ich, dass er es softwareseitig nicht unterstützt, weil...keine Ahnung.
    Irgendwie hatte der Hersteller nicht die Treiber für den Chip offengelegt oder bietet nur einen veralteten Kernel, der das nicht unterstützt.
    Könnt ihr mich da irgendwie aufschlauen was er aktuelle Stand hierzu ist? Fehlt da allgemein bei Linux noch die richtige Software? Da ist man anscheinend bereits auf x86 Basis beim VLC noch nicht sehr weit und das Feld der ARM-Sachen ist wohl nochmal kleiner.
    Der Preis des Raspbi macht ihn schon interessant, aber bringt mir ja nix, wenn er die Medien nicht gut abspielen kann.



    Übrigens:
    Canonical ist übrigens zurückgerudert und behält den 32bit Support erstmal.
    Professor Hunt ist offline

  11. #11 Zitieren
    Ranger Avatar von Petrus
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    Warum kann ich mit
    Code:
    xrandr -s 1920x1080 -r 144
    
    oder mit
    
    xrandr -r 144
    nicht die Bildwiederholrate einstellen, während es über das GUI "gnome-control-center display" einwandfrei funktioniert?
    Die Rückmeldung lautet immer "Rate 144.00 Hz not available for this size". Ebenso wenn ich es mit 60 oder 75 Hz versuche.

    Mein "lspci -vnn" erklärt, dass unter VGA controller nvidia als kernel driver am Werk ist, so wie es soll. Und ein simples "xrandr" erkennt offenbar auch die refresh rates richtig.
    Spoiler:(zum lesen bitte Text markieren)

    : ~ $ xrandr
    Screen 0: minimum 8 x 8, current 1920 x 1080, maximum 32767 x 32767
    DVI-D-0 disconnected (normal left inverted right x axis y axis)
    HDMI-0 disconnected (normal left inverted right x axis y axis)
    DP-0 connected primary 1920x1080+0+0 (normal left inverted right x axis y axis) 598mm x 336mm
    1920x1080 60.00 + 144.00* 120.00 119.88 100.00 59.94 50.00 23.98
    1680x1050 59.95
    1600x1200 60.00
    1600x900 60.00
    1440x900 74.98 59.89
    1280x1024 75.02 60.02
    1280x720 59.94 50.00
    1152x864 75.00
    1024x768 75.03 70.07 60.00
    800x600 75.00 72.19 60.32 56.25
    720x576 50.00
    720x480 59.94
    640x480 75.00 72.81 59.94 59.93
    DP-1 disconnected (normal left inverted right x axis y axis)


    Petrus ist offline

  12. #12 Zitieren

    Metasyntaktische Variable
    Avatar von foobar
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    Eventuell nimmt er per Default einen falschen Ausgang der Graka und findet da dann keinen Monitor, der's kann. Versuche mal, den Output mit anzugeben. Also beispielsweise:

    Code:
    xrandr --output DP-0 --mode 1920x1080 --rate 144.00
    foobar ist offline

  13. #13 Zitieren
    Ranger Avatar von Petrus
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    Funktioniert perfekt. Muchas gracias.

    XRandR
    Jetzt wo ich die Lösung kannte, habe ich weniger Hemmungen gehabt mal die man page zu lesen. Und es liegt wohl tatsächlich an der Syntax, weil -s und -r für ältere Versionen vor v1.1 gedacht sind, sie funktionieren zwar immernoch, aber eben nicht astrein.
    Spoiler:(zum lesen bitte Text markieren)
    RandR version 1.1 options
    These options are available for X servers supporting RandR version 1.1 or older. They are still valid for newer X servers, but they don't interact sensibly with version 1.2 options on the same command line.
    -s, --size size-index or --size widthxheight
    This sets the screen size, either matching by size or using the index into the list of available sizes.
    -r, --rate, --refresh rate
    This sets the refresh rate closest to the specified value.

    Eigentlich schade, ich fand die einfachen Flags intuitiver und konnte sie mir leichter merken. Zumal ja alles andere (DP-1, HDMI-0, DVI-D-0) als "disconnected" gelistet ist, da hätte ich jetzt erwartet, dass sich der Befehl auf den einzig verwendeten Port bezieht.

    Ich benutze xrandr grundsätzlich nur für Notfälle, wenn z.B. irgendwas buggt und die Maus nicht mehr richtig funktioniert oder nach Beendigung eines Programms (meistens sind ja ältere Games die Übeltäter) die Auflösung nicht wieder zurückgesetzt wurde oder irgendwelche Fullscreen-Abenteuer mit schwarzen Bildschirmen, ohne dass die üblichen Hilfsmittel funktionieren etc.

    Firejail
    Gestern lag ein eben solches Abenteuer (Maus verschwindet, Farben am Desktop minimal geändert, Bildwiederholrate auf 23Hz gesenkt) allerdings nicht am Game selbst, sondern an einer (üblicherweise immer verwendeten) Firejail-Option namens --seccomp. Der Fehler ist reproduzierbar und taucht ohne seccomp nicht auf. Also habe ich a) eine ganze Weile lang ohne seccomp aber zumindest mit --tracelog im journalctl überwacht, ob da irgendwas auftaucht, aber es war alles friedlich. Danach hab ich mir b) mit seccomp und --debug in journalctl die Meldungen angesehen aber ich werde daraus nicht schlau.
    Spoiler:(zum lesen bitte Text markieren)
    Aug 01 10:12:07 nautilus-autostart.desktop[1191]: 0040:err:ntdll:RtlpWaitForCriticalSection section 0x7df78760 "../../../dlls/wininet/cookie.c: cookie_cs" wait timed out in thread 0040, blocked by 003f, retrying (60 sec)
    Aug 01 10:13:12 nautilus-autostart.desktop[1191]: 0040:err:ntdll:RtlpWaitForCriticalSection section 0x7bd21cc0 "../../../dlls/ntdll/loader.c: loader_section" wait timed out in thread 0040, blocked by 003e, retrying (60 sec)

    Seccomp blockt ja nur ganz spezifische systemkritische Aktionen (zusätzlich zu den capabilities, die ich auch immer via --caps.drop=all abschalte), wozu nach der Fehlermeldung scheinbar irgendwelche Funktionen in Sachen Cookies und Loader innerhalb der Windows DLLs zählen.

    Kann ich das irgendwie noch weiter debuggen? Bin auch nicht sicher, ob ich das überhaupt alles richtig mache.

    Hosts und 0.0.0.0
    Bei dem ganzen Security Kram ist mir neulich noch was entgegen gekommen, was ich auch mal beleuchten wollte: kann man über die hosts Datei effektiv Programmen Netzwerkzugriffe verbieten?

    Ein über GOG gekauftes Unity Game (unter 200MB), das keine Online-Features hat (also keine bescheuerten Account-Features wie leider üblich bei z.B. EA oder Paradox) und daher keinen Onlinezugriff benötigt, wird im GOG Forum verschrien, weil es sich bei jedem Start mit dem Internet verbindet und es keinen Abschaltknopf dafür gibt. Dieser Vorgang wird offenbar durch die Unity Engine initiiert und nicht direkt von den Spielentwicklern bzw. deren Code.

    Im entsprechenden GOG-Forenthread empfiehlt daraufhin jemand eine bestimmte Blockliste zu verwenden und verlinkt auf einen Steamthread, wo jemand eine Hosts-Datei zusammengestellt hat und darin allen Websites, inkl. einiger Tracker wie 'google analytics' eine 0.0.0.0 voranstellt.

    Mit 'nethogs' konnte ich den Zugriff selbst prüfen (er findet ca. 30 Sekunden lang statt, wenige KB Übertragung nur) und mit firejail --net=none aber auch effektiv abschalten, ohne dass das Game abschmiert.

    Nun die Frage: funktioniert das so wie der sich das gedacht hat oder ist die Adresse 0.0.0.0 in diesem Zusammenhang wie ein "ist mir egal" aka "Wildcard" zu lesen? Und kann man über so einen Eintrag effektiv einer Binary den Netzwerkzugriff versagen? Klingt irgendwie reichlich albern. Bei Firejail gibt's zumindest die Option --netfilter, die verhindern soll, dass einfach ein neues Netzwerk-Interface aufgemacht und darüber verbunden wird.
    Petrus ist offline

  14. #14 Zitieren

    Metasyntaktische Variable
    Avatar von foobar
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    Zitat Zitat von Petrus Beitrag anzeigen
    kann man über die hosts Datei effektiv Programmen Netzwerkzugriffe verbieten?
    Nicht wirklich. Die /etc/hosts ist einfach nur so eine Art lokaler DNS-Speicher. Beim Auflösen von Hostnamen zu IP-Adressen befragt das System (genauer: die in der libc implementierten Funktionen zur Auflösung) normalerweise zuerst die hosts und dann den DNS-Server. Steuern kann man diese Reihenfolge über die /etc/nsswitch.conf (früher: /etc/host.conf). Ist also in der hosts ein Eintrag für einen Hostnamen gesetzt, dann wird der zurückgeliefert und der DNS-Server gar nicht gefragt.

    Das Blockieren über die hosts-Datei funktioniert also nur bei Programmen, die die libc (oder andere, nach dem gleichen Schema arbeitende libs) benutzen, um die IP-Adresse des Ziels anhand des Hostnamens zu bestimmen. Meistens reicht das auch, weil sich bei Trackern und Werbenetzen kaum einer die Mühe macht, entsprechende Blockaden zu entdecken und zu umgehen. Aber man kann sie umgehen. Recht einfach sogar. Wenn ein Programm z.B. seinen eigenen Resolver mitbringt oder die IP-Adresse nicht per DNS ermittelt (bspw. fest einkodiert), dann bringt ein Eintrag in der hosts gar nix.
    foobar ist offline Geändert von foobar (01.08.2019 um 12:44 Uhr) Grund: Wort vergessen

  15. #15 Zitieren
    Held Avatar von Illuminatum
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    Hallo, habe da auch nochmal eine Frage.
    Ich habe auf einem Routerboard Debian Buster installiert, um darauf ein Proxmox laufen zu lassen.
    Ich würde nun gerne die Ethernet-Ports aktivieren, um sie in Proxmox einsetzen zu können.
    Während der Installation war ich im LAN-Anschluss eingesteckt, daher hat Debian diesen Anschluss (enp5s0) auch aktiviert. Nun würde ich aber eben die 3 anderen Ethernetports aktivieren. Habe ein Netzwerkkabel eingesteckt um somit evtl. mit "ip link" festzustellen, welcher enp auf UP wechselt, aber ich bekomme keinen Link.

    Die Bezeichnungen außem am Routerbord sind halt noch WAN, DMZ und HA, die würde ich gerne auch so im Proxmox kommentieren.

    Danke!

    MfG
    Illuminatum ist offline

  16. #16 Zitieren

    Metasyntaktische Variable
    Avatar von foobar
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    Der "UP"-Status bringt dir hier nur was, wenn du irgendeine Software hast, die den Anschluss automatisch konfiguriert (z.B. NetworkManager). Oder wenn du ihn manuell einstellst. Aber so ganz von alleine, nur durch das Einstecken des Kabels, fährt Linux keine Schnittstelle hoch. Das geht nämlich erst, wenn sie auch eine Adresse hat und wo soll die herkommen?

    Guck dir statt dessen mal /sys/class/net/<devname>/carrier an. Bei mir enthält die Datei eine 1, wenn das Kabel drin steckt. Und eine 0, wenn nicht.
    foobar ist offline

  17. #17 Zitieren
    Held Avatar von Illuminatum
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    Hallo,
    ich habe nochmal eine Frage zu Proxmox, bzw. eher Linux allgemein.

    Ich habe mich entschieden, Proxmox auf meinem Server zu installieren und ist soweit schon eingerichtet, ich habe allerdings eine Frage zu LVM-Thin Volumes und deren Verkleinerung.

    Ich habe eine virtuelle SCSI Festplatte, die ich zu groß dimensioniert habe und gerne verkleinern würde.
    https://pve.proxmox.com/wiki/Shrink_Qcow2_Disk_Files

    Da scheitere ich schon am zweiten Schritt:
    "Log into the Proxmox node and go to the VM's disk storage directory."

    Ich finde meine virtuelle Images nicht.
    Könnt ihr damit was anfangen?
    [Bild: cat_storage.PNG]

    Meine Vorgehensweise bei der Einrichtung. Ich habe 6 HDDs in meinem Server, 1x RAID1 und 1x RAID10
    Bei der Installation wurde Proxmox auf RAID1 installiert. Das RAID10 wurde dann als "/dev/sdb" angezeigt. Diese habe ich mit GPT initialisiert und auf den gesamten Bereich ein LVM-Thinpool gelegt und dieses dann als LVM-Thinstorage eingerichtet...glaube ich.

    Ergebnis davon war, dass ich in diesen Pool meine virtuellen Festplatten gelegt habe. Nun habe ich eine der Festplatte zu groß dimensioniert. Als Gast läuft ein Windows und innerhalb der VM wurde der zu große Speicher auch schon "nicht zugewiesen".

    Ich weiß, dass das eigentliche Image nicht so groß ist, wie es im Proxmox angezeigt wird, aber damit ich eine gute Übersicht behalte, würde ich in der Ansicht die VHD gerne verkleinern. Mit der GUI kann ich lediglich vergrößern.

    Kann mir jemand helfen? (Ich könnte theoretisch den Inhalt der Platte im Windows auf eine neue schieben und die alte dann einfach aus dem Proxmox löschen, aber ich würde gerne den anderen Weg kennen..wenn es einen gibt? Ich hoffe doch?)

    Danke!

    MfG
    Illuminatum ist offline

  18. #18 Zitieren
    Tieftöner Avatar von Lookbehind
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    Tja, das hängt ein bisschen davon ab, wie Proxmox das umsetzt. Es ist zu lange her, dass ich damit rum gespielt habe, um mich noch daran zu erinnern.
    Der Begriff "LVM-Thinpool" lässt meines Erachtens nach zu viel Interpretations-Spielraum um da genaue Aussagen treffen zu können.

    Meines Wissens nach benutzt Proxmox KVM als Hypervisor, kann aber auch LXC-Container starten, und ich glaube auch Docker, bei letzterem bin ich mir aber nicht ganz sicher. Aber wenn wir uns mal auf KVM beschränken, was du für eine Windows-VM ja idealerweise gewählt haben solltest, gibt es 2 sinnvolle Möglichkeiten, wie Proxmox das händeln kann.

    1. Es gibt ein Logical-Volume welches Proxmox mit einem Dateisystem versehen hat und benutzt um dort die QCOW-Files der VMs ab zu legen.
    2. Proxmox benutzt direkt die Logical-Volumes als virtuelle Festplatte für die VM.

    In beiden Fällen musst du vorher sicherstellen, dass Dateisysteme und Partitionen IN der VM klein genug sind, dass du die Platte von hinten problemlos verkleinern kannst.

    Wie man dann die Größe von QCOW-Files verkleinert, hast du ja schon raus gesucht. Das würde den ersten Fall abdecken.

    Wenn Proxmox direkt die LVs als virtuelle Platte benutzt, kannst du das LV einfach mit lvresize -L 42G vg0 my_windows_lv verkleinern oder vergrüßern. In dem Beispiel liegt das Logical-Volume "my_windows_lv" in der Volume-Group "vg0" und wird auf 42 Gigabyte vergrößert oder verkleinert.
    Ich weiß allerdings nicht, in wie weit Proxmox noch irgendwo eine Datenbank pflegt, die vielleicht nicht damit rechnet, das solche Änderungen an ihr vorbei vorgenommen werden.

    Ein paar generelle Worte noch zu LVM:
    Logical-Volume-Management unter Linux kennt 3 ... Klassen? Wie nennt man sowas? ... naja, die folgenden 3 "Dinger":
    1. Physical-Volumes (PVs): Wie der Name schon sagt, ist das wirklich physikalischer Speicher, auf welchem letztlich die Daten wirklich landen werden. Das kann eine ganze Fesptlatte sein, eine Partition, Teil eines RAID, ... Hauptsache etwas, was sich wie Block-Level-Speicher verhält und wo das LVM Daten hin schreiben kann. Also Hauptsache es hat noch kein Dateisystem. Die verfügbaren PVs und deren Details lassen sich mit pvs bzw. pvdisplay anzeigen.
    2. Volume-Groups (VGs): Eine Volume-Group besteht aus einem oder mehreren dieser PVs und bildet daraus einen Storage-Pool. Volume-Groups lassen sich mit vgs und vgdisplay auflisten bzw Details dazu entnehmen.
    3. Logical-Volumes (LVs): Ein Logical-Volume ist eine logische Einheit an Speicher aus eben einer solchen VG, welche sich wie ein einzelner Block-Storage verhält. Ein LV kann dabei durchaus über mehrere PVs erstreckt werden. Welcher Block des LV auf welchem PV zu liegen kommt, macht LVM intern aus. Außerdem kann man von LVs Snapshots erstellen und diese überhaupt recht dynamisch erstellen, löschen, vergrößern, verkleinern, ... . Ein LV-Snapshot entsteht übrigens nach dem COW-System (Copy on Wirte). Aber das führt hier vielleicht zu weit ins Detail. ... Apropos Details, die bekommst du per lvs und/oder lvdisplay (wer hätte das erwartet).
    Lookbehind ist offline

  19. #19 Zitieren
    Ranger Avatar von Petrus
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    Aus einem anderen Thread:
    Lookbehind: Mit lshw, lspci, lsusb und co mal nachschauen was so alles an Hardware verbaut ist, und ob das dem entspricht, was man erwartet hat.

    Foobar: Du solltest außerdem prüfen, ob die vom OS gemeldete Hardware (dmidecode, hwinfo, oder CPU-Z und GPU-Z für Windows) auch dem entspricht, was der Verkäufer angegeben hat.
    Was können eigentlich die ganzen genannten Programme besser/detaillierter anzeigen als inxi?
    Ich mach normal
    Code:
    inxi -v4 oder -v6
    und wenn das mal nicht reicht, gibt es ja noch die extra pornösen -x bis -xxx Optionen, also
    Code:
    inxi -xG
    wenn man's z.B. auf Grafik abgesehen hat.

    Also wenn ich Problemjagd betreibe oder es auf etwas ganz Spezifisches in den Untiefen der Hardware abgesehen habe, kann ich mir schon vorstellen auch eins der anderen Tools zu benutzen, klar. Aber als Hardwareübersicht auf einem fremden System als Grundlage für weitere Fragen bzw. Tests finde ich inxi kompakter.
    Petrus ist offline

  20. #20 Zitieren
    Tieftöner Avatar von Lookbehind
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    Zitat Zitat von Petrus Beitrag anzeigen
    Aus einem anderen Thread:

    Was können eigentlich die ganzen genannten Programme besser/detaillierter anzeigen als inxi?
    Ich mach normal
    Code:
    inxi -v4 oder -v6
    und wenn das mal nicht reicht, gibt es ja noch die extra pornösen -x bis -xxx Optionen, also
    Code:
    inxi -xG
    wenn man's z.B. auf Grafik abgesehen hat.

    Also wenn ich Problemjagd betreibe oder es auf etwas ganz Spezifisches in den Untiefen der Hardware abgesehen habe, kann ich mir schon vorstellen auch eins der anderen Tools zu benutzen, klar. Aber als Hardwareübersicht auf einem fremden System als Grundlage für weitere Fragen bzw. Tests finde ich inxi kompakter.
    Das ist ganz einfach und hat vornehmlich 2 Gründe:
    Erstens: Ich hab bis gerade eben noch nie von inxi gehört. (Oder habs verdrängt)
    Zweitens:
    Code:
    $ inxi -v4
    bash: inxi: command not found
    lspci und lsusb hingegen sind quasi immer vorhanden. In die /proc/cpuinfo kann man auch mal rein schauen. Und all das sind für mich auch alte Bekannte. Das heißt nicht, dass inxi in irgendeiner Weise schlechter sein muss. Ich kannte es nur nicht und hätte im Zweifelsfall nicht dran gedacht. Macht der Gewohnheit quasi.
    Lookbehind ist offline

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