[HerrFenrisWolf]

Ich bin bei Spiegel-Online gerade über den Artikel gestolpert, das man womöglich alte Tonbandaufzeichnungen auf denen Frida Kahlos Stimme enthalten ist, gefunden hat. Obwohl ich den Blick in Kommentarspalten so gut es geht meide, dachte ich:"Was könnte hieran schon provokant sein?" Aber siehe da, offensichtlich alles...

Ein ausgewählter Kommentar:

Müssen wir alles konsumieren? Muss alles bewahrt werden? ... Was soll das alles? Aufbereitungen, Zubereitungen für was? Alles, was wir wissen müssen, ist in ihren Bildern. Was hat sie mehr zu sagen? Und warum sollen wir uns das anhören?

Irgendetwas scheint den Nutzer also zu empören, nur was genau? Das sich jemand für Frida Kahlo, ihre Stimme oder ihr gesprochenes Wort interessiert?

Es scheint mir symptomatisch für ein Phänomen zu sein, das sich grob wie folgt zusammenfasst:"Was mich selbst nicht interessiert oder direkt betrifft, hat auch keine Relevanz für irgendjemand anderen!" So scheint es mir zumindest. In diesem Fall hätte der Nutzer, mit der Schulter zucken und einfach einen anderen Artikel lesen können, aber offensichtlich förderte der Artikel Frust aus ihm zu tage. Ich meine, was solls... ist der Gesellschaft dadurch jetzt ein Schaden erwachsen, das man jetzt eingreifen müsste?

Sind wir wirklich so Ich bezogen, dass wir den Interessen anderer, nicht nur den Wert absprechen, sie uns teilweise sogar ärgern? Warum sind wir so? Was denkt ihr?

[Heinz-Fiction]

Ja natürlich. Das kannste hier im Forum beobachten wie auch draußen im echten Leben. Selbst wenn man sich dessen bewusst ist, ist es bisweilen nicht leicht, sich selber zu ändern. Warum das so ist, kann ich nur vermuten. Ich denke es liegt daran, dass den meisten Menschen nicht beigebracht wird, Dinge, Meinungen oder sich gar selber zu hinterfragen. Viele Menschen haben das Bedürfnis, Recht zu haben. Warum man unbedingt Recht haben muss, weiß ich aber auch nicht, da ist mein Latein am Ende. Ich schätze Mal es hat was mit Konditionierung zu tun.

[HerrFenrisWolf]

Ja natürlich. Das kannste hier im Forum beobachten wie auch draußen im echten Leben. Selbst wenn man sich dessen bewusst ist, ist es bisweilen nicht leicht, sich selber zu ändern. Warum das so ist, kann ich nur vermuten. Ich denke es liegt daran, dass den meisten Menschen nicht beigebracht wird, Dinge, Meinungen oder sich gar selber zu hinterfragen. Viele Menschen haben das Bedürfnis, Recht zu haben. Warum man unbedingt Recht haben muss, weiß ich aber auch nicht, da ist mein Latein am Ende. Ich schätze Mal es hat was mit Konditionierung zu tun.

Recht haben zu wollen, demonstriert allerdings zumindest ein gewisses Interesse an der Thematik. Ich frag ja eher nach dem der sauer ist, weil er es für gänzlich irrelevant hält und nicht versteht, warum das nicht auch für andere Nullundnichtig ist. Ok, da gibt es sicherlich eine gewisse Deckungsgleichheit, z.B. jene die das alte Totschlagargument:"HABEN DIE DENN KEINE RICHTIGEN PROBLEME!?" benutzen.

[mondy]

Fehlende Empathie, Ich-Menschen, Egoisten, Probleme mit Fremdbestimmung, Probleme mit Selbstwertgefühl, Doppelmoral...

Gibt es leider etliche Leute. Allerdings finden sich dazwischen auch viele vernünftige, mit denen man über alles offen reden kann. Unter anderem Wertschätzung, Respekt, Aufmerksamkeit und Ernstnehmen sind die Begriffe für ein gesundes Miteinander. Meinungsfreiheit ist sehr wichtig, aber irgendwie nicht bei jedem angekommen. Auch scheinen sich etliche Leute an irgendwelchen erfundenen Gesellschaftsregeln halten zu wollen. Dadurch hinterfragen sie nicht mehr, sondern reden nur noch das, was die Masse spricht.

[Heinz-Fiction]

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es selbst bei Menschen, die augenscheinlich offen für andere Meinungen sind, irgendwo eine Grenze gibt, ab der sie nicht mehr bereit sind zureden. Besonders beliebt ist etwa das Thema, wie man mit sexualstraftätern umgeht. Da möchte bei vielen schon die Galle, wenn man das Thema nur anschneidet

[lali]

Ich finde auch den umgekehrten Fall interessant: Wenn Menschen denken, an dem, woran du selbst Interesse hast, müssten auch notwendigerweise alle anderen Interesse haben und empört zu sein, wenn das nicht der Fall ist. Und das würde ich zum Teil auf mich selbst anwenden.

Natürlich weiß ich, dass viele Menschen kein Interesse an z.B. meinen Hobbies haben. Dann gibt es aber auch Themen, bei denen ich nicht begreifen kann oder besser gesagt, nicht begreifen möchte, dass andere kein Interesse daran haben. Ich will z.B. nicht einsehen, dass Menschen kein Interesse daran haben, dass es anderen Menschen besser geht. Oder dass Menschen kein Interesse daran haben, dass wir die Umwelt nicht zerstören. "Dein Desinteresse daran empört mich." Es geht dabei nicht darum, darüber empört zu sein, wie andere sich verhalten, sondern primär darüber, dass sie nicht einmal willens sind, darüber zu reflektieren, wie sie sich verhalten. Das ist, finde ich, schon eine schlimme Sache.

[TheLongestDay]

Ich finde auch den umgekehrten Fall interessant: Wenn Menschen denken, an dem, woran du selbst Interesse hast, müssten auch notwendigerweise alle anderen Interesse haben und empört zu sein, wenn das nicht der Fall ist. Und das würde ich zum Teil auf mich selbst anwenden.

Natürlich weiß ich, dass viele Menschen kein Interesse an z.B. meinen Hobbies haben. Dann gibt es aber auch Themen, bei denen ich nicht begreifen kann oder besser gesagt, nicht begreifen möchte, dass andere kein Interesse daran haben. Ich will z.B. nicht einsehen, dass Menschen kein Interesse daran haben, dass es anderen Menschen besser geht. Oder dass Menschen kein Interesse daran haben, dass wir die Umwelt nicht zerstören. "Dein Desinteresse daran empört mich." Es geht dabei nicht darum, darüber empört zu sein, wie andere sich verhalten, sondern primär darüber, dass sie nicht einmal willens sind, darüber zu reflektieren, wie sie sich verhalten. Das ist, finde ich, schon eine schlimme Sache.

Dem schließe ich mich an. Und mich stört auch nicht so sehr, wenn sich jemand beispielsweise nicht so sehr für Filme interessiert wie ich. Aber viele Leute haben ja scheinbar überhaupt keine Interessen, bei denen sie überdurchschnittliches Sachverständnis angehäuft haben und auch eigene und interessante Auffassungen wiedergeben können.

Was jetzt die Tonbandaufnahmen einer Malerin angeht, von der ich nur gehört habe, weil es einen Film darüber gibt, interessiert es mich persönlich natürlich nicht. Das heißt doch nicht, dass es nicht bewahrenswert ist. Die Welt ist ja nicht so, dass dafür jemand auf sein Dschungelcamp oder was weiß ich verzichten müsste.

[short message]

Geschmäcker und Interessen sind halt verschieden, ebenso die eigene Toleranz, die ja auch je nach Sachverhalt mal größer, mal kleiner ist.
Die Aussage im Zitat finde ich allerdings eher [.?.] - und es geht da ja um zwei Dinge:

1. Die Frage, was bei Künstlern wichtig ist - Werk oder Person, Werk und Person?
2. Die Frage, ob und wofür Zeitdokumente erhalten bleiben sollen.

Und darüber kann dann - eigentlich in eigenen Threads - wieder trefflich gestritten oder -plaudert werden.

[Seelenschnitte]

Ich überlege mir gerade, wieso du dich so sehr für diesen lustigen Kommentar interessierst.


Immerhin hättest du auch mit der Schulter zucken und einfach einen anderen Artikel Kommentar lesen können.

Möglicherweise bestehen da Verbindungen zwischen dir und dem Kerl, der diesen Kommentar verfasst hat?

[HerrFenrisWolf]

Ich überlege mir gerade, wieso du dich so sehr für diesen lustigen Kommentar interessierst.


Immerhin hättest du auch mit der Schulter zucken und einfach einen anderen Artikel Kommentar lesen können.

Möglicherweise bestehen da Verbindungen zwischen dir und dem Kerl, der diesen Kommentar verfasst hat?

Interessante Hypothese... Habe ich das nicht im Einleitungspost zu Genüge erklärt? Also, das ich den Artikel für ein relativ unkontroverses Thema hielt und von dem Kommentar überrascht war -> er mich aber symptomatisch zu einer größeren Debatte führt, die ich hier eigentlich anspreche?

Ich sehe keine Wesensverwandschaft zwischen mir und dem Kommentator, aber wenn dir die Wahl meines Beispiels verdächtig vorkommt und du mich daran beurteilen möchtest, ich werde es lesen.

[Seelenschnitte]

Ich werd hier niemanden beurteilen! (außer Apubec und Luci) Was weiß ich denn von euch? Von dir? Dem Kerl, der diesen Kommentar verfasst hat?
Was wollte der denn damit ansprechen?

[Viperfdl]

Sind wir wirklich so Ich bezogen, dass wir den Interessen anderer, nicht nur den Wert absprechen, sie uns teilweise sogar ärgern? Warum sind wir so? Was denkt ihr?

Es gibt auch Themen, bei denen Menschen, die sich dafür interessieren, automatisch als Spinner, Verschwörungstheoretiker oder sonst was in der Richtung abgestempelt werden.

Was das Warum betrifft: vielleicht bekommen wir zu wenig Aufmerksamkeit oder Wertschätzung im eigenen sozialen Umfeld. Vielleicht sind wir alle psychisch so krank, dass wir egoistisch werden, um uns um unsere eigene geistige Gesundheit kümmern zu können.

[HerrFenrisWolf]

Ich werd hier niemanden beurteilen! (außer Apubec und Luci) Was weiß ich denn von euch? Von dir? Dem Kerl, der diesen Kommentar verfasst hat?
Was wollte der denn damit ansprechen?

Du hast das Zitat und den Link zum Artikel von mir erhalten. Wenn du möchtest, kannst du dir den gesamten Kommentar reinziehen (weil er meiner Meinung nach ein völlig anderes Thema behandelt), den Teil den ich für irrelevant hielt, hab ich entfernt, durch "..." gekennzeichnet.

Ich kann dir doch nicht vorgeben, wie du seinen Kommentar zu lesen, zu interpretieren hast. Ich kann dir nur meine Lesart geben, die steht entsprechend im Einleitungspost. Vielleicht siehst du das ja alles ganz anders.

Es gibt auch Themen, bei denen Menschen, die sich dafür interessieren, automatisch als Spinner, Verschwörungstheoretiker oder sonst was in der Richtung abgestempelt werden.

Was das Warum betrifft: vielleicht bekommen wir zu wenig Aufmerksamkeit oder Wertschätzung im eigenen sozialen Umfeld. Vielleicht sind wir alle psychisch so krank, dass wir egoistisch werden, um uns um unsere eigene geistige Gesundheit kümmern zu können.

Mhhh also wenn mir einer erzählen würde, er hat großes Interesse daran seinen kranken Hund mit MMS zu heilen, hätte ich zumindest großes Interesse daran ihm das auszureden. Hier geht es ja aber irgendwie um aggressives Desinteresse, falls es so etwas gibt.

[Seelenschnitte]

Du hast das Zitat und den Link zum Artikel von mir erhalten. Wenn du möchtest, kannst du dir den gesamten Kommentar reinziehen (weil er meiner Meinung nach ein völlig anderes Thema behandelt), den Teil den ich für irrelevant hielt, hab ich entfernt, durch "..." gekennzeichnet.

Dafür interessiert mich der Kram nicht genug. Also lassen wir das besser.

Schönen Tag noch.

[HerrFenrisWolf]

Dafür interessiert mich der Kram nicht genug. Also lassen wir das besser.

Schönen Tag noch.

Hätte es dich mehr interessiert, ich hätte dir meine Meinung (nochmal) vorgekaut?

[Seelenschnitte]

Hätte es dich mehr interessiert, ich hätte dir meine Meinung (nochmal) vorgekaut?

Darum geht es mir nicht. Ich habe darauf verwiesen, dass ich, deinem EP zum Trotz, gewisse Gemeinsamkeiten zwischen dir und dem Kerl des Kommentares sehe, so, wie du ihn mir im EP präsentiert hast.

Diesen Gedanken hast du von dir gewiesen. Doch genau um diesen abgewiesenen Gedanken ging es mir. Was soll es also taugen, würdest du mir deine Meinung über einen ganz anderen Gedanken noch einmal vorkauen?

[HerrFenrisWolf]

Darum geht es mir nicht. Ich habe darauf verwiesen, dass ich, deinem EP zum Trotz, gewisse Gemeinsamkeiten zwischen dir und dem Kerl des Kommentares sehe, so, wie du ihn mir im EP präsentiert hast.

Diesen Gedanken hast du von dir gewiesen. Doch genau um diesen abgewiesenen Gedanken ging es mir. Was soll es also taugen, würdest du mir deine Meinung über einen ganz anderen Gedanken noch einmal vorkauen?

Welche Argumente führen dich denn zu der Einschätzung, die du gern diskutiert hättest? Außer das ich auch mit der Schulter hätte zucken können, was aber nicht der springende Punkt des Einleitungsposts ist.

[Seelenschnitte]

Welche Argumente führen dich denn zu der Einschätzung, die du gern diskutiert hättest? Außer das ich auch mit der Schulter hätte zucken können, was aber nicht der springende Punkt des Einleitungsposts ist.

Ja toll. Jetzt endlich fragst du und ich muss fort. Wie stehe ich denn jetzt da?
Wieso haben wir vorhin so viel Zeit mit albernen Nichtigkeiten verplempert?

Ich komme später nochmal auf dich zurück. Es kann aber einige Tage dauern, bis ich wiederkomme. Erinnere mich bitte hierdran, falls ich es vergessen sollte.

Also schönes Wochenende noch.

[HerrFenrisWolf]

Ja toll. Jetzt endlich fragst du und ich muss fort. Wie stehe ich denn jetzt da?
Wieso haben wir vorhin so viel Zeit mit albernen Nichtigkeiten verplempert?

Ich komme später nochmal auf dich zurück. Es kann aber einige Tage dauern, bis ich wiederkomme. Erinnere mich bitte hierdran, falls ich es vergessen sollte.

Also schönes Wochenende noch.

Mir war nicht bewusst, dass ich dich erst auffordern muss, deine Vermutung zu begründen.

[Gleichgewicht]

Was ich ganz schlimm finde ist in Fancommunities das typische

"Wenn es dir nicht gefällt, dann schau die Serie doch nicht".

War bei der letzten Staffel Game of Thrones wieder ganz schlimm. Als ob ich nach mehreren Staffeln die ich liebe plötzlich wegen einem kritisierbaren Ende aussteigen würde.
Natürlich ist es ein Argument, wenn ich eine Serie oder Buchreihe frisch anfange und sofort merke, dass es nicht passt.



Extremer finde ich da nur politische Diskussionen auf Facebook.

"Wenn du dagegen bist, warum kommentierst du dann hier?"

Ich darf also nur in meiner Filterblase unterwegs sein und nicht nach rechts und links schauen. Und wenn doch darf ich nur positive Kommentare anbringen, keine negativen.