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Diskussion über Kernkraft

  1. #21 Zitieren
    Mythos
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    Das ist keine "sehr theoretische Gefahr", sondern eine Alltägliche. Weißt du wie viele Haverien AKWs täglich haben (und deutsche AKWs hatten)? Gut, die Meisten waren sicher kein großes Problem, aber es gibt sie ständig. Dazu kommt, dass wir von Glück reden können die AKWs abgeschaltet zu haben, bevor sie Smart wurden. Smarte AKWs sind eine enorm große Gefahr, da sie ebenfalls Kriegspotenzial besitzen. Und momentan bewegt sich auch bei der Energieversorgung alles in Richtung "smarter". Dabei ist bewiesen, dass bereits eine smarte Glühbirne ausreicht (bzw ausreichend sein kann) um ein ganzes lokales Netzwerk zu kontrollieren.

    Aber lassen wir den GAU mal außer Acht. Was machst du mit dem Atommüll, den du über 20-30 Jahr ansammelst? 1969 ging der Physiker Carl Friedrich von Weizsäcker davon aus, dass der Atommüll bis 2000 (also rund 30 Jahre) gerade einmal einen Würfel mit 20m Seitenlänge (also 8000m³) benötigen wird. Das war ein großer Irrtum - heute, 50 Jahre nach der Aussage, benötigen wir ein Endlager für bis zu 600.000m³. Zum Vergleich habe ich mal die ursprüngliche Aussage hochgerechnet und aufgerundet: 14.000m³ hätten es bloß sein sollen. Damit hat man sich um den Faktor von ziemlich genau 45 verschätzt.

    Und jetzt kommt noch etwas spannendes: die 600.000m³ sind nur Müll mit geringen oder mittleren Radioaktivitäten und machen 90% aus. Das bedeutet dazu kommen nochmal 60.000m³ (man vergleiche mit der Hochrechnung im vorherigen Absatz) hochradioaktiver Abfall dazu. Das klingt zwar im Vergleich zum restlichen Atommüll wenig, doch wenn man bedenkt, dass die 600.000m³ gerade einmal 0,1% der Radioaktivitäten ausmachen, dann nimmt das alles eine ganz andere Dimmension an. Und du (motzel) willst allen ernstes noch 20-30 Jahre weiter solche Gefahrenstoffe produzieren?

    Und btw, eigentlich soll bis 2031 ein Endlager für den hochradioaktiven Müll (welcher derzeit in stillgelegte AKWs zwischengelagert wird) gefunden werden. Bisher haben wir aber nichteinmal ein Endlager für geringen und mittlere radioaktiven Müll gefunden. Der Müll soll für eine million Jahre sicher gelagert werden können (Jod-129 hat eine Halbwertszeit von 15,7mio Jahren - eine millionen Jahre reichen also nichtmal für alle Stoffe aus) und macht schon nach wenigen Jahrzehnten große Probleme, die sich in wenigen weiteren Jahrzehnten zum Endlager-GAU entwickeln können.
    Wer mit Sonderzeichen gendert, diskriminiert jene, die sich nicht zu Mann oder Frau zuordnen lassen. Geschlechtergerechtigkeit in der Sprache erreicht man nur mit gender-neutralen Begriffen. Wer das weiß und dennoch gendert, diskriminiert mit Vorsatz!
    Xarthor ist offline

  2. #22 Zitieren
    Burgherrin
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    Zitat Zitat von Xarthor Beitrag anzeigen
    Das ist keine "sehr theoretische Gefahr", sondern eine Alltägliche. Weißt du wie viele Haverien AKWs täglich haben (und deutsche AKWs hatten)? Gut, die Meisten waren sicher kein großes Problem, aber es gibt sie ständig. Dazu kommt, dass wir von Glück reden können die AKWs abgeschaltet zu haben, bevor sie Smart wurden. Smarte AKWs sind eine enorm große Gefahr, da sie ebenfalls Kriegspotenzial besitzen. Und momentan bewegt sich auch bei der Energieversorgung alles in Richtung "smarter". Dabei ist bewiesen, dass bereits eine smarte Glühbirne ausreicht (bzw ausreichend sein kann) um ein ganzes lokales Netzwerk zu kontrollieren.

    Aber lassen wir den GAU mal außer Acht. Was machst du mit dem Atommüll, den du über 20-30 Jahr ansammelst? 1969 ging der Physiker Carl Friedrich von Weizsäcker davon aus, dass der Atommüll bis 2000 (also rund 30 Jahre) gerade einmal einen Würfel mit 20m Seitenlänge (also 8000m³) benötigen wird. Das war ein großer Irrtum - heute, 50 Jahre nach der Aussage, benötigen wir ein Endlager für bis zu 600.000m³. Zum Vergleich habe ich mal die ursprüngliche Aussage hochgerechnet und aufgerundet: 14.000m³ hätten es bloß sein sollen. Damit hat man sich um den Faktor von ziemlich genau 45 verschätzt.

    Und jetzt kommt noch etwas spannendes: die 600.000m³ sind nur Müll mit geringen oder mittleren Radioaktivitäten und machen 90% aus. Das bedeutet dazu kommen nochmal 60.000m³ (man vergleiche mit der Hochrechnung im vorherigen Absatz) hochradioaktiver Abfall dazu. Das klingt zwar im Vergleich zum restlichen Atommüll wenig, doch wenn man bedenkt, dass die 600.000m³ gerade einmal 0,1% der Radioaktivitäten ausmachen, dann nimmt das alles eine ganz andere Dimmension an. Und du (motzel) willst allen ernstes noch 20-30 Jahre weiter solche Gefahrenstoffe produzieren?

    Und btw, eigentlich soll bis 2031 ein Endlager für den hochradioaktiven Müll (welcher derzeit in stillgelegte AKWs zwischengelagert wird) gefunden werden. Bisher haben wir aber nichteinmal ein Endlager für geringen und mittlere radioaktiven Müll gefunden. Der Müll soll für eine million Jahre sicher gelagert werden können (Jod-129 hat eine Halbwertszeit von 15,7mio Jahren - eine millionen Jahre reichen also nichtmal für alle Stoffe aus) und macht schon nach wenigen Jahrzehnten große Probleme, die sich in wenigen weiteren Jahrzehnten zum Endlager-GAU entwickeln können.

    Es ist wirklich töricht. Bei Atommüll von einem Endlager zu sprechen.
    Genau so dumm, wie das Zeug Jahrzehnte lang in stillgelegten Stollen zu lagern.
    Hat so diese typische, kurzlebige Art unserer Politik an sich....
    Getreu dem Motto, *sollen sich spätere Generationen damit beschäftigen.*

    Tatsächlich wäre hier die einzige, richtige Lösung, das Zeug weit weg ins All zu schicken.
    Am besten bis zur Oortschen Wolke.

    Es ist irgendwie blanker Hohn. Dass man immer noch nachforscht, weshalb die Zahl der Krebserkrankungen seit Beginn der Industrialisierung exponentiell ansteigt.

    Dabei ist die Wahrheit offensichtlich.
    Der ganze Dreck, mit dem wir unsere Umwelt und unsere Körper verseuchen, dass kann nicht gesund sein.
    Gelöscht!!!
    Faye ist offline

  3. #23 Zitieren
    Mythos
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    Ich gebe dir recht, bis auf:
    Zitat Zitat von Faye Beitrag anzeigen
    Tatsächlich wäre hier die einzige, richtige Lösung, das Zeug weit weg ins All zu schicken.
    Solange wir keine sichere Methode haben um ins Weltall zu gelangen ist auch diese Methode ein echtes Problem. Stell dir vor eine Rakete mit mehreren Tonnen Atommüll explodiert in einer Höhe, in der sich der Atommüll gut verteilen kann. Dann haben wir den nächsten GAU an der Backe. Raketen mögen zwar zuverlässiger funktionieren als am Anfang der Raumfahrtsgeschichte, aber dennoch gibt es eine kleine Wahrscheinlichkeit, die bei der Menge an nötigen Raketenflügen doch sehr wahrscheinlich wird. Eine Explosion endet in einem GAU vergleichbar mit dem GAU größerer AKWs. Ein weiteres Problem ist die Transportmenge. Selbst größere Raketen schaffen heute nur wenige Tonnen (bei Saturn-V ist die Rede von 3t), wärend ein Castortransport schon 100t+ transportiert. Jetzt kann man sich vorstellen, was a) das Ganze kosten soll (wird in die Billionen gehen) und b) wie viel Treibhausgase dafür produziert werden. Gut bei den Kosten sage ich normal immer "ja wenn es denn das Problem löst, why not?" - nur schaut man sich die Bevölkerung bei den Kosten für Erneuerbare an, dann weiß man, dass man auf großen Widerstand stoßen wird. Und was bringt es AKWs zu betreiben, wenn sie plötzlich nicht mehr Klimaneutral durch die Abfallentsorgung wären? Das ist schon bissl blöd. Auch bedeutet mehr Sicherheit für die Rakete weniger Transportlast für Atommüll und weitere Kosten für neue Raketen und somit auch mehr Treibstoff bei weniger Transportlast.

    Wer weiß, vielleicht gibt es künftig Lösungen in diese Richtung. Aktuell sehe ich aber eher Gefahren und weitere Probleme, die es zu lösen gilt.
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    Xarthor ist offline

  4. #24 Zitieren
    Auserwählter Avatar von motzel
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    Das Endlagerproblem ist vor allem ein politisches Problem. Will halt keiner bei sich haben. Aber vom rein technischen Aspekt...naja, Fässer in Fässern in Fässern. Und Roboter dürfen umfüllen.
    Sicher nicht schön, aber im Angesicht des Klimas ist Kohle ja wohl eindeutig schlimmer...übrigens auch in Sachen Krebs.

    Atomkraft kommt in Sachen Umweltschäden und Gesundheitsschäden nicht annähernd an das ran was Kohle und Öl jeweils für sich alleine hingebracht haben. Und in Sachen Klima auch nicht.
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    motzel ist offline

  5. #25 Zitieren

    Faszinierend!
    Avatar von smiloDon
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    Zitat Zitat von motzel Beitrag anzeigen
    "Jederzeit" ist ja wohln bisschen dick aufgetragen.
    Nein, ist es eben nicht. Und es ist keine theoretische Gefahr, kein Experte wird eine Havarie ausschließen können.

    Zu den möglichen Folgen habe ich hier einen Artikel aus der Aachener Zeitung: Tihange ist eine Gefahr für das ganze Rheinland

    Zitat Zitat von motzel Beitrag anzeigen
    Das Endlagerproblem ist vor allem ein politisches Problem.
    Nein, ist es eben nicht! Weltweit ist bislang keine Lösung gefunden worden, welche den Atommüll sicher für Millionen Jahre aus der Biospäre fernhält. Auch nicht deine schnell zusammengeschriebene Idee ist nicht tauglich.
    smiloDon ist offline

  6. #26 Zitieren
    Auserwählter Avatar von motzel
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    Zitat Zitat von smiloDon Beitrag anzeigen
    Nein, ist es eben nicht. Und es ist keine theoretische Gefahr, kein Experte wird eine Havarie ausschließen können.

    Zu den möglichen Folgen habe ich hier einen Artikel aus der Aachener Zeitung: Tihange ist eine Gefahr für das ganze Rheinland

    Nein, ist es eben nicht! Weltweit ist bislang keine Lösung gefunden worden, welche den Atommüll sicher für Millionen Jahre aus der Biospäre fernhält. Auch nicht deine schnell zusammengeschriebene Idee ist nicht tauglich.
    Ja natürlich KÖNNTE theoretisch was passieren, wenn auch sehr unwahrscheinlich. Es ist nur so dass mit Kohle definitiv schon was PASSIERT IST und auch weiter passiert.
    Ich sage ja nicht dass ich in alle Ewigkeit die Kernkraft will. Ich denke nur einfach die grüne Fraktion hat hier ihre Prioritäten durcheinander.

    Der Anteil erneuerbarer Energien am weltweiten Energiemix ist in den letzten Jahren GESUNKEN. Und dieser relative Abfall kommt vom absoluten Absinken der Menge an Kernkraft.


    PS: bin mobil; capslock ist als Betonung, nicht als anschreien.
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