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  1. #1 Zitieren
    Mythos Avatar von AeiaCarol
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    Leif hatte die Wohnung schnellschrittig und stumm verlassen. Auf den Boden gesehen, keinen Blick über die Schulter geworfen, nicht geprüft, ob er wirklich alles eingepackt hatte. Es war früh, aber auf ihr Erwachen wollte er diesmal kaum warten. Kenzo würde kaum schon geöffnet haben und überhaupt verschwand dieser Teil der Stadt noch in einem typisch sommerlich überbelichtetem Morgen, dessen Nebel sich leicht um seine Knöchel schwang und von dem er sich einbildete, dass er aufstob, während er gezielt zu gehen schien, dabei jedoch keinen Ort kannte. Nur eine Person. Dieser eine Mensch, mit dem er wirklich unbedingt noch sprechen musste und der zweifellos noch in der Nähe war. Im Hotelzimmer, welches sie sich zu Beginn dieser Londoner Farce geteilt hatten. Leif stellte sich nicht die Frage, ob Abuyin schon wach war. In dieser Hinsicht waren sie meist sehr ungleich gewesen, weswegen der Schwede die altbekannte Frequenz des Iraners anwählte, um ihn vorzuwarnen. Nur darüber, dass er einen kurzen Abstecher zu ihm ins Hotel machen würde. Er sich gefälligst um Frühstück kümmern sollte - ein Gedanke, der Leif schmunzeln lies - da ihrer beide Tage als junge und über alle Maßen belastbare Workaholics vorbei waren und überhaupt irgendwie alles ganz anders wurde. Es war ein Glück, dass sein Freund nicht wusste, welcher Sturm hiermit über sie hereinbrechen würde.
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  2. #2 Zitieren
    #16  Avatar von Forenperser
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    Abuyin war tatsächlich schon wach. Er lag entspannt im Bademantel auf dem Liegestuhl und trank eine große Tasse Kaffee.
    Von hier aus war die Aussicht auf London wirklich fabelhaft. Wären sie unter angenehmeren Umständen hergekommen, so hätte es sicherlich ein toller Urlaub werden können.
    Gerade war er völlig in Gedanken versunken, als plötzlich auf dem kleinen Tisch zu seiner linken etwas klingelte. Ohne auf das Display zu sehen nahm er ab und wusste sofort wer es war.
    "Existiere ich also auch noch in der Welt des verehrten Herren, das ist ja schön zu wissen." sprach er, in einer Mischung aus Spaßhaftigkeit und Zynismus. "Frühstück? Wann bist du denn hier? Na schön, ausnahmsweise." Er war bereits auf dem Weg hierhin. Also stand der Iraner widerwillig aus der gemütlichen Liegegelegenheit auf, zog sich vernünftig an und klingelte dann die Rezeption nach einem Frühstück für 2 auf dem Zimmer an.
    Abu war sich nicht ganz sicher was ihm nun bevorstehen würde. Der Ton seines Freundes war in jedem Fall vielversprechend gewesen....
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  3. #3 Zitieren
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    "Schlechte Laune, Maestro?", provozierte der Schwede seinen Freund grinsend, als der die Tür seines Hotelzimmers öffnete. Moment. Irgendwann war es ja Leifs Zimmer gewesen. Eben aus diesem Grund trat der Blonde ungebeten ein und warf eine übersichtliche Reisetasche auf den Boden neben dem Bett. Noch wollte er sich die Ernsthaftigkeit seines Besuches nicht anmerken lassen. Er ließ den Blick schweifen und knurrte leise. "Schätze das Frühstück dauert noch einige Minuten, was?", mutmaßte er und sah Abu über die Schulter hinweg an, da er längst durch den Raum geschritten war. "Willst du die Neuigkeit also beim Essen hören oder auf leeren Magen?"
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  4. #4 Zitieren
    #16  Avatar von Forenperser
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    "Schlechte Laune, Maestro?", provozierte der Schwede seinen Freund grinsend, als der die Tür seines Hotelzimmers öffnete. Moment. Irgendwann war es ja Leifs Zimmer gewesen. Eben aus diesem Grund trat der Blonde ungebeten ein und warf eine übersichtliche Reisetasche auf den Boden neben dem Bett. Noch wollte er sich die Ernsthaftigkeit seines Besuches nicht anmerken lassen. Er ließ den Blick schweifen und knurrte leise. "Schätze das Frühstück dauert noch einige Minuten, was?", mutmaßte er und sah Abu über die Schulter hinweg an, da er längst durch den Raum geschritten war. "Willst du die Neuigkeit also beim Essen hören oder auf leeren Magen?"


    "Ich doch nicht." antwortete er, ebenso grinsend. "Was gäbe es für einen Grund dafür? Immerhin bist du quasi freigesprochen....naja gut, sieht man von dem bisschen Taschengeld Strafe ab, den 2 Jahren Berufsverbot, dem gefundenen Fressen für die Regenbogenpresse, dem Vertrauensverlust vieler potentieller Patienten...." Er wurde durch ein Klopfen an der Tür unterbrochen. "Ask and ye shall receive." Wie auf Bestellung traten 2 Angestellte ein und stellten jeweils ein Tablett mit allerlei Auswahl auf den kleinen Tisch im Zimmer. Abu gab noch ein kleines Trinkgeld bevor sie wieder gingen.
    "Guten Appetit."
    Sie begannen zu essen. Nach ein paar Minuten dann führte der Iraner das Gespräch zurück an den Punkt an welchem sie unterbrochen worden waren.
    "Also, erzähl schon."
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  5. #5 Zitieren
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    "Ich doch nicht." antwortete er, ebenso grinsend. "Was gäbe es für einen Grund dafür? Immerhin bist du quasi freigesprochen....naja gut, sieht man von dem bisschen Taschengeld Strafe ab, den 2 Jahren Berufsverbot, dem gefundenen Fressen für die Regenbogenpresse, dem Vertrauensverlust vieler potentieller Patienten...." Er wurde durch ein Klopfen an der Tür unterbrochen. "Ask and ye shall receive." Wie auf Bestellung traten 2 Angestellte ein und stellten jeweils ein Tablett mit allerlei Auswahl auf den kleinen Tisch im Zimmer. Abu gab noch ein kleines Trinkgeld bevor sie wieder gingen.
    "Guten Appetit."
    Sie begannen zu essen. Nach ein paar Minuten dann führte der Iraner das Gespräch zurück an den Punkt an welchem sie unterbrochen worden waren.
    "Also, erzähl schon."


    Leif hatte sich zurückgehalten, was unzweifelhaft an der beklemmenden Atmosphäre und den deutlichen Vorbehalten seines Freundes lag. Die Gabel, die er eben erst in die Hand genommen hatte, legte er wieder zur Seite und betrachtete Abu. Er lehnte sich leicht nach vorn und seufzte. "Zuerst die Gute oder die schlechte Nachricht?", wollte er wissen und ergänzte recht rasch, bevor er Antwort erhielt. "Bitte-...Lass mich in jedem Fall alles erklären. Ich habe eine Ahnung von deiner Reaktion, aber das ist wirklich wichtig für mich. Es ist wichtig, dass ich weiß, dass du wenigstens irgendwie hinter mir stehst."
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  6. #6 Zitieren
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    Leif hatte sich zurückgehalten, was unzweifelhaft an der beklemmenden Atmosphäre und den deutlichen Vorbehalten seines Freundes lag. Die Gabel, die er eben erst in die Hand genommen hatte, legte er wieder zur Seite und betrachtete Abu. Er lehnte sich leicht nach vorn und seufzte. "Zuerst die Gute oder die schlechte Nachricht?", wollte er wissen und ergänzte recht rasch, bevor er Antwort erhielt. "Bitte-...Lass mich in jedem Fall alles erklären. Ich habe eine Ahnung von deiner Reaktion, aber das ist wirklich wichtig für mich. Es ist wichtig, dass ich weiß, dass du wenigstens irgendwie hinter mir stehst."


    Abu sah, dass sein Freund nicht wirklich Appetit zu haben schien. Er selbst hingegen ließ es sich schmecken. Die Auswahl war aber auch wirklich exquisit.
    Leif stellte seine Frage und Abu schluckte erst einmal herunter, gefolgt von einem Schluck Kaffee.
    "Gut und schlecht, oder viel eher schlecht und noch schlechter?" dachte er sich, nicht ganz überzeugt, sprach es aber nicht aus um die Sache nicht noch unnötig unangenehmer zu machen.
    "Wenn du schon so fragst.....meinen Nachtisch esse ich ja auch nicht zuerst, oder?"
    Der englische Apfelkuchen auf dem Tablett sah wirklich sehr verlockend aus.
    "Also, schieß los, was gibt es schlechtes? Oh, Moment, warte!"
    Er nahm eines der Sektgläser, füllte es bis zum Rand und trank es in einem Zug leer. Ein wenig Vorbereitung musste sein. "So, bereit!"
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  7. #7 Zitieren
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    Abu sah, dass sein Freund nicht wirklich Appetit zu haben schien. Er selbst hingegen ließ es sich schmecken. Die Auswahl war aber auch wirklich exquisit.
    Leif stellte seine Frage und Abu schluckte erst einmal herunter, gefolgt von einem Schluck Kaffee.
    "Gut und schlecht, oder viel eher schlecht und noch schlechter?" dachte er sich, nicht ganz überzeugt, sprach es aber nicht aus um die Sache nicht noch unnötig unangenehmer zu machen.
    "Wenn du schon so fragst.....meinen Nachtisch esse ich ja auch nicht zuerst, oder?"
    Der englische Apfelkuchen auf dem Tablett sah wirklich sehr verlockend aus.
    "Also, schieß los, was gibt es schlechtes? Oh, moment, warte!"
    Er nahm eines der Sektgläser, füllte es bis zum Randund trank es in einem Zug leer. Ein wenig Vorbereitung musste sein. "So, bereit!"


    Leif sah stumm dabei zu, wie Abuyin sich vorbereitet. Langsam und in aller Ruhe, augenscheinlich völlig ungerührt, obgleich er zu wissen glaubte, dass etwas in seinem Freund vorging. "Na schön-...", begann der Schwede und sah den feinen Bläschen des frischen Sekts beim fröhlichen zerplatzen zu. "Proteus haben wir ohnehin den Rücken gekehrt, also war mein Plan die Rückkehr zur Praxis. Das eben das jetzt nur noch-...in administrativer Funktion ginge ist nicht das Problem, Abu, aber-...Ich werde nicht zurückkommen. Vielleicht nie, keine Ahnung. Aus ganz persönlichen Gründen schließe ich mich einem Forschungsprojekt von Cerberus an und ja, ja-...", die Stimme des Arztes zitterte beinahe schon, "...ich weiß was du jetzt denkst, aber ich bitte dich, hör mir bis zum Ende zu, ja?"
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  8. #8 Zitieren
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    Leif sah stumm dabei zu, wie Abuyin sich vorbereitet. Langsam und in aller Ruhe, augenscheinlich völlig ungerührt, obgleich er zu wissen glaubte, dass etwas in seinem Freund vorging. "Na schön-...", begann der Schwede und sah den feinen Bläschen des frischen Sekts beim fröhlichen zerplatzen zu. "Proteus haben wir ohnehin den Rücken gekehrt, also war mein Plan die Rückkehr zur Praxis. Das eben das jetzt nur noch-...in administrativer Funktion ginge ist nicht das Problem, Abu, aber-...Ich werde nicht zurückkommen. Vielleicht nie, keine Ahnung. Aus ganz persönlichen Gründen schließe ich mich einem Forschungsprojekt von Cerberus an und ja, ja-...", die Stimme des Arztes zitterte beinahe schon, "...ich weiß was du jetzt denkst, aber ich bitte dich, hör mir bis zum Ende zu, ja?"


    Abu hatte bereits viel erwartet. Dass er ihm erzählen wurde, Luceija wäre ihm wichtiger als sein Job, dass er mit ihr fortgehen würde, irgendwas.....aber das sprengte sogar seine schlimmsten Erwartungen.
    Der Iraner atmete tief ein, nahm wieder die Sektflasche, füllte das Glas und trank es noch schneller als zuvor leer. Knallend stellte er es auf der Tischplatte ab. Ein feiner Riss bildete sich auf der klaren Oberfläche.
    "Weiter...." raunte er, bemüht sich unter Kontrolle zu halten, ihn erst zu Ende sprechen lassen. In ihm brodelte es.
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  9. #9 Zitieren
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    Abu hatte bereits viel erwartet. Dass er ihm erzählen wurde, Luceija wäre ihm wichtiger als sein Job, dass er mit ihr fortgehen würde, irgendwas.....aber das sprengte sogar seine schlimmsten Erwartungen.
    Der Iraner atmete tief ein, nahm wieder die Sektflasche, füllte das Glas und trank es noch schneller als zuvor leer. Knallend stellte er es auf der Tischplatte ab. Ein feiner Riss bildete sich auf der klaren Oberfläche.
    "Weiter...." raunte er, bemüht sich unter Kontrolle zu halten, ihn erst zu Ende sprechen lassen. In ihm brodelte es.


    Leif zuckte beim knacken der Glasplatte und einen Knirschen das verriet, das auch das Glas unter Abu's Wut zu leiden hatte. Stumm schob der Schwede sein eigenes Glas in Richtung seines Freundes.
    "Es ist nichts, was ich für gewöhnlich tun würde, das weißt du, oder? Aber wenn ich nicht wenigstens versuche zu helfen, könnte das-...Es könnte Luceija das Leben kosten, Abu. Ich werde nicht mit dir streiten, denn ja: Meine Vorgänger haben vermutlich nicht einmal besonderen Wert auf Ethik und Moral gelegt, aber ich lasse nicht zu, dass ich diese eine Grenze überschreite. Ich werde nicht da weiter machen, wo andere aufgehört haben, sondern es besser machen. Und die Allianz WILL mich nicht mehr. Es ist das, was ich im Moment wirklich tun muss."
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    Leif zuckte beim knacken der Glasplatte und einen Knirschen das verriet, das auch das Glas unter Abu's Wut zu leiden hatte. Stumm schob der Schwede sein eigenes Glas in Richtung seines Freundes.
    "Es ist nichts, was ich für gewöhnlich tun würde, das weißt du, oder? Aber wenn ich nicht wenigstens versuche zu helfen, könnte das-...Es könnte Luceija das Leben kosten, Abu. Ich werde nicht mit dir streiten, denn ja: Meine Vorgänger haben vermutlich nicht einmal besonderen Wert auf Ethik und Moral gelegt, aber ich lasse nicht zu, dass ich diese eine Grenze überschreite. Ich werde nicht da weiter machen, wo andere aufgehört haben, sondern es besser machen. Und die Allianz WILL mich nicht mehr. Es ist das, was ich im Moment wirklich tun muss."


    Nachdem Leif mit dem was er hinzugefügt hatte fertig war, herrschte zunächst ein paar Momente Stille. Abu's Blick ging einen Momente wieder zur Sektflasche, er streckte seine Hand dann aber doch nicht danach aus. Gerade hätte er wohl am liebsten die ganze Flasche in einem Zug leer getrunken. Stattdessen stützte er einen Arm ab und begrub sein Gesicht mit der Hand. Und mit einem Mal brach es hinter der vorgehaltenen Hand aus ihm hervor. Es war das wohl am absurdesten klingende Lachen, welches je aus ihm herausgeplatzt war. Was kein Wunder war, denn ihm war gerade mehr danach zu Heulen oder auch in einen Wutanfall auszubrechen.
    "Wirklich jetzt?" Er konnte nicht glauben was er da hörte. Sein Blick ging wieder gegen den seines Freundes. "Du kommst gerade eben so aus dieser Sache raus....so gut es nur irgendwie für dich hätte ausgehen können.....und das erste was du machst ist dich einer erklärten Terror-Organisation anzuschließen?"
    Er hatte nicht vor diesen Fakt schönzureden. Das war mehr als bloß ein berufliches Fehlverhalten. Es war Hochverrat.
    "So, du willst darauf achten? Was, hat dir irgendwer vielleicht seine Versicherung gegeben dass du dort arbeiten kannst wie es dir passt? Und was bitte heißt 'im Moment'? Glaubst du wirklich das ist wie eine Firma, für die du vielleicht 1 oder 2 Jahre arbeiten kannst, dann legst du deine Kündigung hin und sie lassen dich unbehelligt deiner Wege ziehen?"
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  11. #11 Zitieren
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    Nachdem Leif mit dem was er hinzugefügt hatte fertig war, herrschte zunächst ein paar Momente Stille. Abu's Blick ging einen Momente wieder zur Sektflasche, er streckte seine Hand dann aber doch nicht danach aus. Gerade hätte er wohl am liebsten die ganze Flasche in einem Zug leer getrunken. Stattdessen stützte er einen Arm ab und begrub sein Gesicht mit der Hand. Und mit einem Mal brach es hinter der vorgehaltenen Hand aus ihm hervor. Es war das wohl am absurdesten klingende Lachen, welches je aus ihm herausgeplatzt war. Was kein Wunder war, denn ihm war gerade mehr danach zu Heulen oder auch in einen Wutanfall auszubrechen.
    "Wirklich jetzt?" Er konnte nicht glauben was er da hörte. Sein Blick ging wieder gegen den seines Freundes. "Du kommst gerade eben so aus dieser Sache raus....so gut es nur irgendwie für dich hätte ausgehen können.....und das erste was du machst ist dich einer erklärten Terror-Organisation anzuschließen?"
    Er hatte nicht vor diesen Fakt schönzureden. Das war mehr als bloß ein berufliches Fehlverhalten. Es war Hochverrat.
    "So, du willst darauf achten? Was, hat dir irgendwer vielleicht seine Versicherung gegeben dass du dort arbeiten kannst wie es dir passt? Und was bitte heißt 'im Moment'? Glaubst du wirklich das ist wie eine Firma, für die du vielleicht 1 oder 2 Jahre arbeiten kannst, dann legst du deine Kündigung hin und sie lassen dich unbehelligt deiner Wege ziehen?"


    Es war wohl diese Art von Antwort, die man über sich ergehen lassen musste, wenn man im Begriff war, seinen Freunden einen neuen Arbeitgeber mit dem Namen Cerberus zu präsentieren. Und für eine Weile wusste Leif wahrlich nichts zu sagen, denn Abu hatte recht. In einer kaum verschwommenen Vergangenheit würde der Schwede selbst so reagieren, aber in diesem Fall standen die Dinge leider anders. Völlig anders.
    "Ich weiß es nicht, Abu.", gab er ehrlich zu und faltete die Hände demütig ineinander. Sah zu Boden und presste die Lippen aufeinander, als wolle er nie wieder Worte über sie kommen lassen. "Im Ernst, ich habe keine Ahnung. Ich versuche irgendeinen Vorteil aus dieser Sache zu ziehen. Einer, der neben der Tatsache steht, dass ich Luci so retten kann. Und das ist es, was ich tun MUSS. Denn du hast recht: Die sind keine Firma, die irgendwer einfach so wieder verlässt. Vielleicht auch nie, dass ist das mögliche Risiko. Sicher ist doch aber, dass ich sie sofort verlieren würde, wenn ich es nicht mache."
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  12. #12 Zitieren
    #16  Avatar von Forenperser
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    Es war wohl diese Art von Antwort, die man über sich ergehen lassen musste, wenn man im Begriff war, seinen Freunden einen neuen Arbeitgeber mit dem Namen Cerberus zu präsentieren. Und für eine Weile wusste Leif wahrlich nichts zu sagen, denn Abu hatte recht. In einer kaum verschwommenen Vergangenheit würde der Schwede selbst so reagieren, aber in diesem Fall standen die Dinge leider anders. Völlig anders.
    "Ich weiß es nicht, Abu.", gab er ehrlich zu und faltete die Hände demütig ineinander. Sah zu Boden und presste die Lippen aufeinander, als wolle er nie wieder Worte über sie kommen lassen. "Im Ernst, ich habe keine Ahnung. Ich versuche irgendeinen Vorteil aus dieser Sache zu ziehen. Einer, der neben der Tatsache steht, dass ich Luci so retten kann. Und das ist es, was ich tun MUSS. Denn du hast recht: Die sind keine Firma, die irgendwer einfach so wieder verlässt. Vielleicht auch nie, dass ist das mögliche Risiko. Sicher ist doch aber, dass ich sie sofort verlieren würde, wenn ich es nicht mache."


    "Du wirst sie verlieren Leif." antworte Abu, seine Stimmlage durchtränkt von nahezu erbarmungsloser Offenheit. "Der körperliche Zustand dieser Frau ist jetzt schon wieder beinahe so schlimm wie vor 2 Jahren, als sie bereits mit einem Bein im Grab stand und noch kein neues Spenderorgan hatte. Was hast du denn vor, hm? Jedes Jahr ein neues für sie auftreiben?"
    Er hatte sich in etwas verrannt. Oder eher gesagt, in jemanden. Gab alles auf, alles wofür er so viele Jahre seines Lebens geopfert hatte......wofür sie beide gearbeitet hatten. Und wofür? Um am Ende in einem Allianz-Gefängnis wegen Hochverrats zu landen. Oder in einem dunklen Graben, mit einer Kugel im Hinterkopf. Oder sonstwo!
    "Du warst immer wie ein Bruder für mich Leif...." murmelte Abu nach einer Weile schließlich, etwas leiser. "Aber sei dir dessen bewusst: Wenn du diese Tür erst öffnest und die durchschritten hast.....werde ich dir nicht folgen können. "
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  13. #13 Zitieren
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    "Du wirst sie verlieren Leif." antworte Abu, seine Stimmlage durchtränkt von nahezu erbarmungsloser Offenheit. "Der körperliche Zustand dieser Frau ist jetzt schon wieder beinahe so schlimm wie vor 2 Jahren, als sie bereits mit einem Bein im Grab stand und noch kein neues Spenderorgan hatte. Was hast du denn vor, hm? Jedes Jahr ein neues für sie auftreiben?"
    Er hatte sich in etwas verrannt. Oder eher gesagt, in jemanden. Gab alles auf, alles wofür er so viele Jahre seines Lebens geopfert hatte......wofür sie beide gearbeitet hatten. Und wofür? Um am Ende in einem Allianz-Gefängnis wegen Hochverrats zu landen. Oder in einem dunklen Graben, mit einer Kugel im Hinterkopf. Oder sonstwo!
    "Du warst immer wie ein Bruder für mich Leif...." murmelte Abu nach einer Weile schließlich, etwas leiser. "Aber sei dir dessen bewusst: Wenn du diese Tür erst öffnest und die durchschritten hast.....werde ich dir nicht folgen können. "


    "Ja, wahrscheinlich werde ich das!", antwortete er hastig und durchaus voller Trotz. "Aber dann sitze ich wenigstens nicht auf der Citadel und frage mich jeden Tag, ob sie noch am Leben ist oder schon von denen erschossen wurde.", argumentierte Leif schwach und ließ den Kopf hängen. "Abu, ich-...ich schwöre dir, ich werde nichts von dem tun woran du jetzt denkst. Mir ist klar, dass ich auf sehr dünnem Eis unterwegs bin, aber-...ich werde auf keinen Fall einbrechen. Niemals. Auch nicht für sie.", versprach er. Ziemlich sicher würde er alles mögliche für Luceija tun. Sich selbst und jede ethische Grundlage dabei zu verlieren-...das war nichts, was er je passieren sah. Cerberus war ein letzter, möglicher Schritt, nah an einer Grenze, die er für unglaublich gefährlich hielt. "Ich erwarte nicht, dass du mir folgst, aber du bist mein Bruder, Abu. Das ändert sich nie, auch nicht für dich und das weißt du.", beschwor er seufzend und fixierte sein Gegenüber. "Mein Respekt vor dir und unserer Zeit ist so groß, dass du diese Dinge einfach von mir wissen musst. Ich weiß, dass du das niemals gut heißen kannst, vermutlich schläfst du die kommenden Nächte nicht und schickst mich zum Teufel, aber bitte sei da, wenn ich nach Hause komme, okay? Ich tue das vielleicht gegen deinen Rat, aber du bist und bleibst Familie. Du und Abdul. Immer."
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  14. #14 Zitieren
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    "Ja, wahrscheinlich werde ich das!", antwortete er hastig und durchaus voller Trotz. "Aber dann sitze ich wenigstens nicht auf der Citadel und frage mich jeden Tag, ob sie noch am Leben ist oder schon von denen erschossen wurde.", argumentierte Leif schwach und ließ den Kopf hängen. "Abu, ich-...ich schwöre dir, ich werde nichts von dem tun woran du jetzt denkst. Mir ist klar, dass ich auf sehr dünnem Eis unterwegs bin, aber-...ich werde auf keinen Fall einbrechen. Niemals. Auch nicht für sie.", versprach er. Ziemlich sicher würde er alles mögliche für Luceija tun. Sich selbst und jede ethische Grundlage dabei zu verlieren-...das war nichts, was er je passieren sah. Cerberus war ein letzter, möglicher Schritt, nah an einer Grenze, die er für unglaublich gefährlich hielt. "Ich erwarte nicht, dass du mir folgst, aber du bist mein Bruder, Abu. Das ändert sich nie, auch nicht für dich und das weißt du.", beschwor er seufzend und fixierte sein Gegenüber. "Mein Respekt vor dir und unserer Zeit ist so groß, dass du diese Dinge einfach von mir wissen musst. Ich weiß, dass du das niemals gut heißen kannst, vermutlich schläfst du die kommenden Nächte nicht und schickst mich zum Teufel, aber bitte sei da, wenn ich nach Hause komme, okay? Ich tue das vielleicht gegen deinen Rat, aber du bist und bleibst Familie. Du und Abdul. Immer."


    "Verdammt nochmal Leif.....du hast so ein großes Hirn....wieso muss dein Herz noch größer sein?" Das war schon immer sein Problem gewesen. Er war immer der bessere von ihnen beiden gewesen. Stärker, schneller, schlauer......aber wenn Emotionen ins Spiel kamen, dann war er von der einen auf die andere Sekunde der größte Idiot den man sich vorstellen konnte.
    "Diese Klinik ist mein Leben." begann er nach einer weiteren kurzen Pause. "Wir haben sie gemeinsam aufgebaut, so viel Zeit, Schweiß und Herzblut dort reingesteckt wie in nichts anderes im Leben." Er zumindest hatte das. "Und solltest du eines Tages wieder auf den richtigen Weg finden....ohne dabei draufzugehen.....dann steht dir diese Tür offen......immer und zu jeder Zeit."
    Abu holte tief Luft und kämpfte mit sich. "Aber solange du deine Fähigkeiten in den Dienst dieser Mörderbande stellst.....denn genau das tust du! Egal ob du persönlich gewisse Grenzen nicht überschreitest....völlig egal aus welchen persönlichen Gründen du es auch tust.....auf die eine oder andere Weise wird man dein großes Hirn dazu benutzen, die Pläne dieser Organisation voranzutreiben.......solange du das tust....kann und werde ich nicht da sein."
    Es tat weh. Jedes einzelne Wort das er sprach....dass er seinem Freund vor die Füße warf schmerzte. Mehr als 10 Messerstiche in seine Brust. Er wandte den Kopf ab und wischte sich einmal kurz energisch über das Gesicht. Die Emotionen, die nun in ihm hoch kamen, konnte er nicht weiter zurückhalten.
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  15. #15 Zitieren
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    "Verdammt nochmal Leif.....du hast so ein großes Hirn....wieso muss dein Herz noch größer sein?" Das war schon immer sein Problem gewesen. Er war immer der bessere von ihnen beiden gewesen. Stärker, schneller, schlauer......aber wenn Emotionen ins Spiel kamen, dann war er von der einen auf die andere Sekunde der größte Idiot den man sich vorstellen konnte.
    "Diese Klinik ist mein Leben." begann er nach einer weiteren kurzen Pause. "Wir haben sie gemeinsam aufgebaut, so viel Zeit, Schweiß und Herzblut dort reingesteckt wie in nichts anderes im Leben." Er zumindest hatte das. "Und solltest du eines Tages wieder auf den richtigen Weg finden....ohne dabei draufzugehen.....dann steht dir diese Tür offen......immer und zu jeder Zeit."
    Abu holte tief Luft und kämpfte mit sich. "Aber solange du deine Fähigkeit in den Dienst dieser Mörderbande stellst.....denn genau das tust du! Egal ob du persönlich gewissen Grenzen nicht überschreitest....völlig egal aus welchen persönlichen Gründen du es auch tust.....auf die eine oder andere Weise wird man dein großes Hirn dazu benutzen, die Pläne dieser Organisation voranzutreiben.......solange du das tust....kann und werde ich nicht da sein."
    Es tat weh. Jedes einzelne Wort das er sprach....dass er seinem Freund vor die Füße warf schmerzte. Mehr als 10 Messerstiche in seine Brust. Er wandte den Kopf ab und wischte sich einmal kurz energisch über das Gesicht. Die Emotionen, die nun in ihm hoch kamen, konnte er nicht weiter zurückhalten.


    Leif wusste nichts zu sagen. Es gab nichts schlimmeres als das hier. Außer vielleicht der Entschluss, der ihm durch den Kopf geisterte, jetzt sofort umzudrehen. Vigilio anzurufen oder auch nicht und einfach auf diesen Flieger zu verzichten. Luceija irgendwie von dem zu überzeugen, woran ER glaubte. Beides riss sein Herz in Stücke. Aber Abu würde nicht sterben ohne ihn. Nicht einmal im Entferntesten. Er würde genau das werden, was Leif schon ewig in ihm sah. Der Iraner würde seinen Onkel und sofort danach Leif übertreffen und das war gut so. Denn dieser Mann, der vor seinen Augen nicht wirklich weinen, aber doch nicht völlig anders konnte, war der Bessere von ihnen beiden.
    "Ich verstehe das.", sagte er, jetzt selbst heiser. "Versprich einfach dass du da bist, wenn ich zurück komme. Irgendwann kommt der Tag. Auch wenn du mich zwischendurch nicht sehen willst.", fixierte er eine Tatsache, die er vielleicht akzeptieren musste. "Lass mich einfach irgendetwas finden, von innen-...etwas für Luceija und mich oder lass mich...lass es mich wenigstens mit ihr bis zum Ende durchstehen oder einen Deal finden, mit dem sie sie gehen lassen, Abu, ich bitte dich. Du bist derjenige, den ich hier draußen brauche. Also-...Wirst du mich weiter anhören? Ich war nicht ganz fertig, aber ich brauch das jetzt. Ich brauche dieses eine Versprechen."
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    Leif wusste nichts zu sagen. Es gab nichts schlimmeres als das hier. Außer vielleicht der Entschluss, der ihm durch den Kopf geisterte, jetzt sofort umzudrehen. Vigilio anzurufen oder auch nicht und einfach auf diesen Flieger zu verzichten. Luceija irgendwie von dem zu überzeugen, woran ER glaubte. Beides riss sein Herz in Stücke. Aber Abu würde nicht sterben ohne ihn. Nicht einmal im Entferntesten. Er würde genau das werden, was Leif schon ewig in ihm sah. Der Iraner würde seinen Onkel und sofort danach Leif übertreffen und das war gut so. Denn dieser Mann, der vor seinen Augen nicht wirklich weinen, aber doch nicht völlig anders konnte, war der Bessere von ihnen beiden.
    "Ich verstehe das.", sagte er, jetzt selbst heiser. "Versprich einfach dass du da bist, wenn ich zurück komme. Irgendwann kommt der Tag. Auch wenn du mich zwischendurch nicht sehen willst.", fixierte er eine Tatsache, die er vielleicht akzeptieren musste. "Lass mich einfach irgendetwas finden, von innen-...etwas für Luceija und mich oder lass mich...lass es mich wenigstens mit ihr bis zum Ende durchstehen oder einen Deal finden, mit dem sie sie gehen lassen, Abu, ich bitte dich. Du bist derjenige, den ich hier draußen brauche. Also-...Wirst du mich weiter anhören? Ich war nicht ganz fertig, aber ich brauch das jetzt. Ich brauche dieses eine Versprechen."


    "Natürlich verspreche ich das." Wieso sollte er auch einen Groll gegen ihn hegen. Im Gegenteil, er würde froh sein, sollte sein Freund von sich aus wieder zur Besinnung kommen. Ohne dabei zu sterben, natürlich.
    Diese Sache war wirklich ein größerer emotionaler Test als alles andere bislang. Zwischen den eigenen Idealen und seinem besten Freund wählen zu müssen.....nie im Leben hätte er sich erträumt, dass es einmal so weit kommen würde.
    "In Ordnung......sprich weiter." murmelte Abu und atmete tief ein, versuchte sich irgendwie zu beruhigen.
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    Mythos Avatar von AeiaCarol
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    "Natürlich verspreche ich das." Wieso sollte er auch einen Groll gegen ihn hegen. Im Gegenteil, er würde froh sein, sollte sein Freund von sich aus wieder zur Besinnung kommen. Ohne dabei zu sterben, natürlich.
    Diese Sache war wirklich ein größerer emotionaler Test als alles andere bislang. Zwischen den eigenen Idealen und seinem besten Freund wählen zu müssen.....nie im Leben hätte er sich erträumt, dass es einmal so weit kommen würde.
    "In Ordnung......sprich weiter." murmelte Abu und atmete tief ein, versuchte sich irgendwie zu beruhigen.


    Etwas, das nach einem Lächeln aussah, stahl sich auf das Gesicht des Schweden, der urplötzlich hastig nickte, aufstand und zu seiner Tasche eilte. Er kramte ein Datapad hervor, hetzte zu Abuyin zurück und legte es zwischen ihn und sich auf den Tisch. Ein Teil des Frühstücks musste seiner Präsentation weichen. Leif seufzte und atmete ebenfalls tief ein. "Also-...", begann er, "...das kommt dir jetzt vielleicht für den Moment wie eine weitere schlechte Nachricht vor, aber das soll es nicht sein. Es ist etwas-...das hier ist sehr wichtig für mich.", gestand der Arzt und schaltete eine Datei frei, die aus Unmengen an Text zu bestehen schien. Er klopfte mit dem Zeigefinger darauf. "Fünfzig Prozent.", bemerkte er dann knapp und scrollte weiter nach unten zu einer Stelle, die der Iraner unmöglich schnell genug lesen konnte. "Und die Berufung zum alleinigen Geschäftsführer und Chefarzt unserer Klinik, Abu. Ob du den Posten als Chefarzt anders besetzt, wenn du mit der Geschäftsführung ausgelastet bist, bleibt dir überlassen.", sagte Leif und grinste. "Aber wie ich dich kenne, würdest du dir eher eine Hand abschneiden, ehe du das operieren aufgibst.", mutmaßte der Schwede, der weiterblätterte. Weitere Textberge folgten. "Das-...", deutete er den nächsten Punkt an. "Sind meine Anteile aus dem Darwin-Projekt. Die Allianz hat darauf gedrängt, dass ich sie verkaufe, aber dazu bleibt mir keine Zeit. Nicht einmal für die Verhandlungen, also gehören sie dir. Ich rate dir aber zum verkauf und dazu die Allianz zu schröpfen. Die verdienen eine Menge Geld damit, glaub mir. Wenn du das Geld nicht behalten willst, steck es ruhig in dieses Förderprogramm für Nachwuchsmediziner, in dem Abdul mitmischt. Er hat mir schon vor längerem davon erzählt.", erklärte er weiter und holte kurz Luft. Jetzt kam der wirklich unangenehme und eigenartige Teil dieses Unterfangens. Leif scrollte noch weiter und präsentierte zwei Dinge, die zum einen wie ein Kaufvertrag, zum zweiten wie ein Testament aussahen. Eben genau das, was sie waren. "Als Chefarzt musst du endlich aus dieser Studentenbude raus, die ich dir damals verkauft habe.", lächelte der Schwede schwach und wies damit auf das, was tatsächlich einen Vertrag darstellte, obgleich ohne reellen Gegenwert für ihn, wie eine Bezahlung oder ähnlichem. "Du musst sie aber nicht behalten.", übergab er dem Iraner wörtlich sein Apartment auf der Citadel, das er lange nicht mehr von innen gesehen hatte. "Sollte mir etwas passieren, nur für den Fall, dann-...", er presste die Lippen aufeinander und machte rasch, fast taktlos schnell, weiter. "...dann geht die andere Hälfte der Klinik auch an dich. Ebenso mein Elternhaus. Falls Luceija ebenfalls was passiert, dann auch alles, was ich sonst besitze, aber-...", sprach er leise und versuchte sich an einem aufgesetzten lächeln, "...so weit lassen wir es nicht kommen. Das hier soll ja kein Abschied für immer sein, nicht wahr?"
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    Etwas, das nach einem Lächeln aussah, stahl sich auf das Gesicht des Schweden, der urplötzlich hastig nickte, aufstand und zu seiner Tasche eilte. Er kramte ein Datapad hervor, hetzte zu Abuyin zurück und legte es zwischen ihn und sich auf den Tisch. Ein Teil des Frühstücks musste seiner Präsentation weichen. Leif seufzte und atmete ebenfalls tief ein. "Also-...", begann er, "...das kommt dir jetzt vielleicht für den Moment wie eine weitere schlechte Nachricht vor, aber das soll es nicht sein. Es ist etwas-...das hier ist sehr wichtig für mich.", gestand der Arzt und schaltete eine Datei frei, die aus Unmengen an Text zu bestehen schien. Er klopfte mit dem Zeigefinger darauf. "Fünfzig Prozent.", bemerkte er dann knapp und scrollte weiter nach unten zu einer Stelle, die der Iraner unmöglich schnell genug lesen konnte. "Und die Berufung zum alleinigen Geschäftsführer und Chefarzt unserer Klinik, Abu. Ob du den Posten als Chefarzt anders besetzt, wenn du mit der Geschäftsführung ausgelastet bist, bleibt dir überlassen.", sagte Leif und grinste. "Aber wie ich dich kenne, würdest du dir eher eine Hand abschneiden, ehe du das operieren aufgibst.", mutmaßte der Schwede, der weiterblätterte. Weitere Textberge folgten. "Das-...", deutete er den nächsten Punkt an. "Sind meine Anteile aus dem Darwin-Projekt. Die Allianz hat darauf gedrängt, dass ich sie verkaufe, aber dazu bleibt mir keine Zeit. Nicht einmal für die Verhandlungen, also gehören sie dir. Ich rate dir aber zum verkauf und dazu die Allianz zu schröpfen. Die verdienen eine Menge Geld damit, glaub mir. Wenn du das Geld nicht behalten willst, steck es ruhig in dieses Förderprogramm für Nachwuchsmediziner, in dem Abdul mitmischt. Er hat mir schon vor längerem davon erzählt.", erklärte er weiter und holte kurz Luft. Jetzt kam der wirklich unangenehme und eigenartige Teil dieses Unterfangens. Leif scrollte noch weiter und präsentierte zwei Dinge, die zum einen wie ein Kaufvertrag, zum zweiten wie ein Testament aussahen. Eben genau das, was sie waren. "Als Chefarzt musst du endlich aus dieser Studentenbude raus, die ich dir damals verkauft habe.", lächelte der Schwede schwach und wies damit auf das, was tatsächlich einen Vertrag darstellte, obgleich ohne reellen Gegenwert für ihn, wie eine Bezahlung oder ähnlichem. "Du musst sie aber nicht behalten.", übergab er dem Iraner wörtlich sein Apartment auf der Citadel, das er lange nicht mehr von innen gesehen hatte. "Sollte mir etwas passieren, nur für den Fall, dann-...", er presste die Lippen aufeinander und machte rasch, fast taktlos schnell, weiter. "...dann geht die andere Hälfte der Klinik auch an dich. Ebenso mein Elternhaus. Falls Luceija ebenfalls was passiert, dann auch alles, was ich sonst besitze, aber-...", sprach er leise und versuchte sich an einem aufgesetzten lächeln, "...so weit lassen wir es nicht kommen. Das hier soll ja kein Abschied für immer sein, nicht wahr?"


    Es war zu viel. All das war einfach zu viel. Abu konnte es jetzt nicht mehr zurückhalten. Er schluchzte nicht, gab keinen Laut von sich, aber im standen jetzt ganz deutlich die Tränen in den Augen. All das konnte doch wirklich nicht real sein. "Du bist wirklich einmalig, Leif." brachte er schließlich heraus. Dann, ohne sich kontrollieren zu können, verpasste er seinem Freund eine schallende Ohrfeige. Doch bevor dieser auf irgendeine Weise auf eventuell ähnliche Art antworten konnte, zog der Iraner seinen Freund blitzschnell wieder zu sich und umarmte ihn.
    "Lass dir ja nicht einfallen dort draußen draufzugehen!" zischte er ihm in einer Mischung aus Wut und Besorgnis ins Ohr. "Ansonsten hol ich dich wieder aus deinem Grab nur um dich danach nochmal höchstpersönlich reinzuschicken!"
    Gefolgt von all den Bastarden die dafür verantwortlich waren natürlich.
    "Ebenso wie ich dir was versprochen habe, will ich es jetzt auch von dir hören: Ich verwalte all diese Sachen nur in deiner Abwesenheit! Du kommst dort wieder lebendig raus, verstanden?"
    Natürlich hatte er zuvor gesagt dass er eventuell nicht mehr in die (jetzt nicht mehr) gemeinsame Praxis zurückkehren würde. Aber sterben, das würde er ihm nicht erlauben!
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  19. #19 Zitieren
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    Es war zu viel. All das war einfach zu viel. Abu konnte es jetzt nicht mehr zurückhalten. Er schluchzte nicht, gab keinen Laut von sich, aber im standen jetzt ganz deutlich die Tränen in den Augen. All das konnte doch wirklich nicht real sein. "Du bist wirklich einmalig, Leif." brachte er schließlich heraus. Dann, ohne sich kontrollieren zu können, verpasste er seinem Freund eine schallende Ohrfeige. Doch bevor dieser auf irgendeine Weise auf eventuell ähnliche Art antworten konnte, zog der Iraner seinen Freund blitzschnell wieder zu sich und umarmte ihn.
    "Lass dir ja nicht einfallen dort draußen draufzugehen!" zischte er ihm in einer Mischung aus Wut und Besorgnis ins Ohr. "Ansonsten hol ich dich wieder aus deinem Grab nur um dich danach nochmal höchstpersönlich reinzuschicken!"
    Gefolgt von all den Bastarden die dafür verantwortlich waren natürlich.
    "Ebenso wie ich dir was versprochen habe, will ich es jetzt auch von dir hören: Ich verwalte all diese Sachen nur in deiner Abwesenheit! Du kommst dort wieder lebendig raus, verstanden?"
    Natürlich hatte er zuvor gesagt dass er eventuell nicht mehr in die (jetzt nicht mehr) gemeinsame Praxis zurückkehren würde. Aber sterben, das würde er ihm nicht erlauben!


    Sichtlich überrumpelt ließ Leif sich in die Umarmung des Iraners ziehen. Zögerlich, ob nicht im nächsten Moment noch eine Ohrfeige kommen mochte, erwiderte er die Geste. Legte langsam die Arme um den Rücken seines Freundes und schloss die Augen. Nickte unmerklich und flüsterte irgendwann ein "Ja", welches verständlicher sein mochte. "Ich weiß doch, dass du organisatorisches Genie sonst im bürokratischen Chaos versinkst..", frotzelte er und atmete tief ein. Lachte und nahm diese Erinnerung mit, diesen Duft Abu's und diesen winzigen, friedlichen Moment, den sie beide hier hatten. "Ich liebe dich, Abu und ich verdanke dir mein Leben. Also-...geh ich da nicht gern rein, aber wenn du hier draußen auf mich wartest, lohnt es sich wohl diesen Haufen aus Irren wieder lebend zu verlassen. Irgendwann-...und in jedem Fall mit Luceija."
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