Vikings war in den ersten beiden Staffeln stärker, hat danach aber immer weiter abgebaut, angefangen beim Tod von Athelstan und letztendlich mit dem Tod von Ragnar. Die Serie ist danach immer noch ok, hat aber viel Charme verloren und dreht mit seinen Schlachten und Intrigen zu sehr auf. Die Söhne von Ragnar machen einen ganz guten Job, aber wie gesagt, es fehlen einfach die stärksten Charaktere wie der Priester oder Ragnar. Ivar soll wohl der interessanteste Charakter sein und Ragnar ein Stück weit ersetzen, aber ich finde ihn zu eindimensional. Er ist einfach Machthungrig und grausam, während Ragnar wesentlich vielschichtiger war und viel mehr Facetten zu bieten hatte. Vom ehrgeizigen Liebling der Götter, über den zweifelnden und fast wahnsinnigen Drogen-süchtigen bis hin zum desillusionierten und gebrochenen Mann hatte Ragnar alles zu bieten, von Klugheit und Freundlichkeit bis hin zum Wahnsinn und Grausamkeit.
The Last Kingdom hat zwar erst drei Staffeln, diese sind meiner Meinung nach aber alle gleich stark und ich gehe davon aus, das auch die weiteren Staffeln ähnlich stark bleiben, da sie schließlich mit den Büchern eine sehr gute Grundlage haben. Mich hat es zwar furchtbar geärgert, das man meinen Lieblings Charakter Leofric so schnell sterben ließ (in den Büchern kam er glaub ich nicht so charismatisch rüber), aber der Serie bleiben trotzdem genug stimmige und sympathische Charakter, wobei Uthred zwar annehmbar, aber längst nicht der Star der Serie ist. Am schwächsten fand ich bisher die große Schlacht am Ende von Staffel 1 (?), wo auch Leofric stirbt. In den Büchern war diese Schlacht ein Highlight, in der Serie aber meiner Meinung nach schlecht umgesetzt, angefangen von Uthreds lächerlichem Sprung in den feindlichen Schildwall (Plot-Armor Lvl. 9000), bis hin zum abrupten Ende der Schlacht. Da macht Vikings einen wesentlich besseren Eindruck. Besonders gelungen finde ich aber den Einsatz von gezieltem Humor, das die Charaktere nochmal sympathischer macht und die Handlung immer wieder auflockert.