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Rainer Mausfeld über Anarchismus, Wikileaks, Prinzipien der Demokratie & die Rolle der Wirtschaft

  1. #1 Zitieren
    Schwertmeister
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    Rainer Mausfeld über Anarchismus, Wikileaks, Prinzipien der Demokratie & die Rolle der Wirtschaft

    In Teil 1 dieses exklusiven Interviews mit Rainer Mausfeld, Professor für Allgemeine Psychologie an der Universität Kiel und Autor des Buches „Warum schweigen die Lämmer“, reden wir über seinen Werdegang und darüber, wie sich seine Ansichten und Ideen über die Zeit entwickelt haben. Wir nehmen auch den Begriff Anarchismus unter die Lupe, betrachten seinen historischen Kontext und was man heute darunter verstehen sollte. Daneben sprechen wir über das Verständnis von Demokratie, was die Grundvoraussetzungen dafür sind und wie Wirtschaft in einer Demokratie aussehen sollte. Schließlich reden wir auch über die Rolle der Medien und des Finanzsektors in unserer Gesellschaft und was der Fall Julian Assange & Wikileaks für unsere Demokratie bedeutet.Quelle: actvism.org
    Für die Leute, die sich dem derzeitigen Wahnsinn wehrlos ausgeliefert fühlen und etwas Hoffnung brauchen:

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    Viperfdl ist offline

  2. #2 Zitieren
    Mythos
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    Bevor ich mir das Video ansehe, hast du nicht selbst noch ein Kommentar dazu? Wenn jemand ein Video verlinkt möchte ich auch wissen wie der Threadersteller dazu steht oder ob er dazu etwas wissen möchte.
    Wer mit Sonderzeichen gendert, diskriminiert jene, die sich nicht zu Mann oder Frau zuordnen lassen. Geschlechtergerechtigkeit in der Sprache erreicht man nur mit gender-neutralen Begriffen. Wer das weiß und dennoch gendert, diskriminiert mit Vorsatz!
    Xarthor ist offline

  3. #3 Zitieren
    Halbgott Avatar von Seelenschnitte
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    Ich verfolge die Entwicklung der Gedanken und Ideen von einigen Phillosophen, eines Psychologen und auch einiger Theologen, sowie auch einiger Historiker.

    Aber da habe ich jeweils meine Gründe dafür, die zumindest für mich gut genug sind, mich für diesen Aufwand zu motivieren. Warum soll Rainer Mausfelds Entwicklung seiner Gedanken und Ideen mich nun zu entsprechendem Aufwand motivieren?

    Was ist so toll daran? Warum sollte ich mir Zeit für dieses Video nehmen?

    „Die Menschen bedienen sich ihrer Vernunft nur dazu, um ihre Ungerechtigkeiten zu rechtfertigen, und die Sprache dient ihnen allein dazu, ihre Gedanken zu verbergen.“

    Charles-Maurice de Talleyrand-Périgord
    Seelenschnitte ist offline

  4. #4 Zitieren
    Schwertmeister
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    Nun, ich finde Herrn Mausfelds Gedanken zum Thema Demokratie, Neoliberalismus und so weiter interessant. So teile ich seine Auffassung, dass wir nur noch dem Namen nach in einer Demokratie leben und dass die Wirtschaft den Menschen dienen sollte und nicht umgekehrt, wie es derzeit immer weiter der Fall ist. Dazu gehört auch, dass die Wirtschaft, soweit möglich und nötig, demokratisiert werden sollte, was bedeutet, dass vor allem reiche Menschen, dazu gehören meiner Meinung nach Menschen die ein Vermögen im, sagen wir mal, dreistelligen Millionenwert, und perversreiche Menschen - Vermögen ab einer Milliarde - zu einem hohen Prozentsatz enteignet werden. Denn kein Mensch kann mir erzählen, dass jemand durch eigenständige und ehrliche Arbeit solch ein Vermögen erwirtschaften konnte. Und mit hohem Prozentsatz meine ich über 90%. Dann bliebe bei jemandem, der 100 Millionen Vermögen und 99% Enteignung, immer noch 1 Millionen übrig. Und das ist immer noch deutlich mehr, als die meisten Menschen besitzen.
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    Viperfdl ist offline

  5. #5 Zitieren
    Veteran Avatar von naddy
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    Hi Viperfdl,

    auch nach meiner Meinung ist es sinnvoller wenn Du einige zentrale Thesen Mausfelds herausgreifst und hier zur Diskussion stellst. Sonst verbleiben wir im "Like-" und "Non-Like"-Bereich.

    Zitat Zitat von Viperfdl Beitrag anzeigen
    So teile ich seine Auffassung, dass wir nur noch dem Namen nach in einer Demokratie leben und dass die Wirtschaft den Menschen dienen sollte und nicht umgekehrt, wie es derzeit immer weiter der Fall ist.
    Das wird leider zum Problem mit einer Kanzlerin, die gesagt haben soll: "Es gilt, die Demokratie wirtschaftskompatibel zu machen." - was sie im Nachhinein bestreitet. Dummerweise erklärt eine derartige Haltung aber diverse Zeitphänomene wesentlich besser als ihr Gegenteil.

    Dazu gehört auch, dass die Wirtschaft, soweit möglich und nötig, demokratisiert werden sollte, ...
    Das ist unter den gegebenen Verhältnissen so gut wie unmöglich. Bestenfalls mittelständische Unternehmen, die auf regionale Anbindung angewiesen sind, können so in die Verantwortung genommen werden. Großkonzerne entziehen sich jeder demokratischen Kontrolle, indem sie ein unüberschaubares Geflecht diverser Firmen aufbauen, deren Haupt-Firmensitz in einen Briefkasten auf den Caymans verlegt wird. Darüberhinaus zahlen sie den Spitzenjuristen ihrer Rechtsabteilungen Gehälter, mit denen keine staatliche Institution konkurrieren kann. Es fehlt bislang - und auch auf unabsehbare Zeit - eine supra-nationale Organisation, die solchen Machenschaften auf Augenhöhe begegnen könnte.

    Denn kein Mensch kann mir erzählen, dass jemand durch eigenständige und ehrliche Arbeit solch ein Vermögen erwirtschaften konnte.
    Aber sicher. Wenn Du das Zeitgeschehen aufmerksam verfolgst, ist Dir in irgendeinem Zusammenhang doch sicher schonmal die Formulierung: "Alle unsere geschäftlichen Aktivitäten bewegen sich im Rahmen der geltenden Gesetze." begegnet, oder? Das ist - gegebenenfalls in leichten Abwandlungen - das aktuelle Standard-Statement der hochbezahlten Rechtsabteilungen bei aufgedeckten und veröffentlichten Mißständen. Die Konzerne wollen schließlich eine adäquate Gegenleistung für die ganze Kohle sehen.

    Inzwischen hat man konzernseitig allerdings erkannt, dass dieses Prozedere sich wesentlich vereinfachen läßt, wenn man die in Frage kommenden Gesetze gleich selber schreibt. Was unter anderem die ca. 25 000 Lobbyisten (https://www.lobbycontrol.de/schwerpu...mus-in-der-eu/) in Brüssel erklärt. Die ihrerseits von den verantwortlichen Politikern mit offenen Armen empfangen werden. Denn bei schwierigen Gesetzgebungsverfahren, deren Komplexität manchmal auch einen promovierten Volljuristen überfordern kann, sind sie selbstverständlich auf Expertenmeinungen angewiesen - und räumen das auch offen ein. Was im Ergebnis dazu führt, dass Chemie- und Autokonzerne Teile der sie betreffenden Gesetze selber formulieren, oder auch gleich das Ganze.

    Und so schließt ein wunderbarer Kreis von "Win-Win"-Kooperationen zwischen Wirtschaft und Politik, mit dem angenehmen Nebeneffekt, dass Politiker damit in der Regel auch für ihr Alter vorgesorgt haben, siehe Schröder und Konsorten.

    Dein Dilemma ist, dass moralisch einleuchtende Forderungen selten in geltendes Recht umgesetzt werden. Meins übrigens auch, deshalb habe ich mich für Zynismus entschieden.
    Die Uhr schlägt. Alle.
    naddy ist offline

  6. #6 Zitieren
    Schwertmeister
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    Ein weiteres Interview mit Rainer Mausfeld:
    [Video]

    Rainer Mausfeld: Darum schweigen die Lämmer

    Weltnetz.tv im Gespräch mit Rainer Mausfeld (Teil 1): Demokratie und Freiheit wurden uns von den Machteliten gestohlen und durch eine Illusion ersetztDemokratie und Freiheit sind nach Rainer Mausfeld zwei Wörter, von denen heutzutage kaum mehr ein Schatten von der mit ihnen ursprünglich verbundenen Hoffnungen geblieben ist. Ihre ursprüngliche Bedeutung sei entleert, verfälscht, missbraucht und gegen diejenigen gewandt worden, deren Denken und Handeln sie beseelen. Demokratie bedeutet heute in Wirklichkeit eine Wahloligarchie ökonomischer und politischer Eliten, bei der zentrale Bereiche der Gesellschaft, insbesondere die Wirtschaft, grundsätzlich jeder demokratischen Kontrolle und Rechenschaftspflicht entzogen sind.
    weltnetz.tv sprach mit Rainer Mausfeld (emeritierter Professor für Psychologie und Autor) über das „Schweigen der Lämmer“*, die durch Indoktrination der ökonomischen und politischen Eliten eine menschenwürdige Alternative zu den herrschenden Machtverhältnissen nicht mal mehr zu denken im Stande sind.
    * Reiner Mausfeld: Warum schweigen die Lämmer? Wie Elitendemokratie und Neoliberalismus unsere Gesellschaft und Lebensgrundlage zerstören, Westend Verlag
    Quelle: weltnetzTV
    Edit (23.06.2019):
    Hier der zweite Teil des Interviews:
    [Video]

    Rainer Mausfeld: Gibt es Hoffnung für die Lämmer?

    weltnetz.tv im Gespräch mit Rainer Mausfeld (Teil 2)ie Asymmetrie der Machtverhältnisse war in der Geschichte der Menschheit noch nie so groß wie heute. Wenige manipulieren und beherrschen die Vielen. Doch wie können wir uns wehren? Welche Alternativen gibt es?
    Demokratie und Freiheit sind nach Rainer Mausfeld zwei Wörter, von denen heutzutage kaum mehr ein Schatten von der mit ihnen ursprünglich verbundenen Hoffnungen geblieben ist. Ihre ursprüngliche Bedeutung sei entleert, verfälscht, missbraucht und gegen diejenigen gewandt worden, deren Denken und Handeln sie beseelen. Demokratie bedeutet heute in Wirklichkeit eine Wahloligarchie ökonomischer und politischer Eliten, bei der zentrale Bereiche der Gesellschaft, insbesondere die Wirtschaft, grundsätzlich jeder demokratischen Kontrolle und Rechenschaftspflicht entzogen sind.
    weltnetz.tv sprach mit Rainer Mausfeld (emeritierter Professor für Psychologie und Autor) über das „Schweigen der Lämmer“*, die durch Indoktrination der ökonomischen und politischen Eliten eine menschenwürdige Alternative zu den herrschenden Machtverhältnissen nicht mal mehr zu denken im Stande sind.
    Im zweiten Teil des Gespräches** gehen Rainer Mausfeld und Pascal Luig über das Buch „Das Schweigen der Lämmer“ hinaus und diskutieren wie man sich vor Manipulation schützen kann. Sollte die Menschheit nicht im Stande sein, kollektive Lösungen zu finden, wird sie schon in naher Zukunft durch Umweltzerstörung oder den nächsten Krieg ihre Lebensgrundlage vernichten. Doch welche Alternativen gibt es zum herrschenden kapitalistischen System?
    * Reiner Mausfeld: Warum schweigen die Lämmer? Wie Elitendemokratie und Neoliberalismus unsere Gesellschaft und Lebensgrundlage zerstören, Westend Verlag
    ** Teil 1 finden Sie hier.
    Quelle: weltnetzTV, 12.06.2019
    Für die Leute, die sich dem derzeitigen Wahnsinn wehrlos ausgeliefert fühlen und etwas Hoffnung brauchen:

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    Viperfdl ist offline Geändert von Viperfdl (23.06.2019 um 15:41 Uhr)

  7. #7 Zitieren
    Veteran Avatar von short message
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    Ich dachte, er spricht über Politik, stattdessen ein landwirtschaftlicher Vortrag über Schafe.
    short message ist offline

  8. #8 Zitieren

    Foren-Mutter
    Avatar von meditate
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    und was soll dein beitrag? im politikforum tauschen wir uns aus und würgen keine threads ab.

    Antje Vollmers Vermächtnis

    Die AFD ist wie ein Ölfleck in der Pfütze. Er sieht bunt aus.
    Aber wenn man hineingreift, ist da nur brauner Matsch (Haseloff)
    meditate ist offline

  9. #9 Zitieren
    Moderator Avatar von DWS
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    Zitat Zitat von naddy Beitrag anzeigen
    Dein Dilemma ist, dass moralisch einleuchtende Forderungen selten in geltendes Recht umgesetzt werden. Meins übrigens auch, deshalb habe ich mich für Zynismus entschieden.
    Damit kapitulierst du (oder schweigst mit den Lämmern?) allerdings auch vor dem Machtmissbrauch der Lobbyisten (um mal die herauszugreifen). Lobbyismus ist ein großes Problem, denn nicht jeder hat die Möglichkeit zu dieser Einflussnahme auf die Gesetze/Politik. Mausfeld spricht hier ja u.a. über den gewaltlosen Anarchismus als ein probates Gegenmittel von unten her damit etwas zu verändern. Gewaltlos führt er dabei ausführlicher aus, denn inzwischen verbindet man nahezu automatisch Gewalt (jemand wirft auf einer Demo mit einer Flasche) mit Anarchismus, was so nicht richtig ist.

    Und moralisch einleuchten tut es bei mir nicht (allerdings habe ich die Videos noch nicht komplett gesehen, vielleicht leuchtet es danach ja noch ein...), alle Superreichen über einen Kamm zu scheren und zu enteignen. Was ist z.B. mit den vielen Milliardären, die sich dieser Bewegung verpflichtet haben: https://de.wikipedia.org/wiki/The_Giving_Pledge oder denjenigen, die es wirklich auf ehrliche Weise verdient haben und die ihren Angestellten auch ordentliche Gehälter zahlen, für gute Arbeitsplätze sorgen (die dann womöglich wegfallen), sich für das Gemeinwohl einsetzen, in Afrika Schulen und Krankenhäuser bauen...
    Außerdem bringt das nichts. Diejenigen, die sozusagen selfmade Millionäre sind, werden es nach kurzer Zeit wieder sein. Was man dagegen tun sollte (und das fordern anscheinend auch viele Superreiche, die das Problem erkannt haben, bzw. die vielleicht Angst haben vor einer gewaltsamen Enteignung), ist eine gerechtere Steuerpolitik und zwar weltweit, denn wenn es nur lokal und einseitig gemacht wird, dann werden einfach nur die Vermögens- und Erbschaftssteuern gesenkt, um die Reichen im Land zu behalten.
    Furcht führt zu Wut, Wut führt zu Hass, Hass führt zu unsäglichem Leid.
    DWS ist offline Geändert von DWS (30.05.2019 um 11:39 Uhr)

  10. #10 Zitieren
    Schwertmeister
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    Zitat Zitat von DWS Beitrag anzeigen
    Und moralisch einleuchten tut es bei mir nicht (allerdings habe ich die Videos noch nicht komplett gesehen, vielleicht leuchtet es danach ja noch ein...), alle Superreichen über einen Kamm zu scheren und zu enteignen. Was ist z.B. mit den vielen Milliardären, die sich dieser Bewegung verpflichtet haben: https://de.wikipedia.org/wiki/The_Giving_Pledge oder denjenigen, die es wirklich auf ehrliche Weise verdient haben und die ihren Angestellten auch ordentliche Gehälter zahlen, für gute Arbeitsplätze sorgen (die dann womöglich wegfallen), sich für das Gemeinwohl einsetzen, in Afrika Schulen und Krankenhäuser bauen...
    Außerdem bringt das nichts. Diejenigen, die sozusagen selfmade Millionäre sind, werden es nach kurzer Zeit wieder sein. Was man dagegen tun sollte (und das fordern anscheinend auch viele Superreiche, die das Problem erkannt haben, bzw. die vielleicht Angst haben vor einer gewaltsamen Enteignung), ist eine gerechtere Steuerpolitik und zwar weltweit, denn wenn es nur lokal und einseitig gemacht wird, dann werden einfach nur die Vermögens- und Erbschaftssteuern gesenkt, um die Reichen im Land zu behalten.
    Mit dieser Argumentation habe ich meine Probleme, bin aber derzeit nicht in der Lage, darauf angemessen zu antworten.

    Kennst du den Soziologen Michael Hartmann oder Hans-Jürgen Krysmanski?
    Hier mal eine Interview mit letzterem:
    [Video]

    KenFM im Gespräch Classics mit: Hans-Jürgen Krysmanski („0,1% – Das Imperium der Milliardäre“)

    In unserer neuen Rubrik „KenFM im Gespräch Classics“ zeigen wir ab sofort besonders sehenswerte Interviews aus unserem reichhaltigen Archiv.

    Am 9. Juni 2016 verstarb der Münsteraner Soziologe Hans-Jürgen Krysmanski. Er war Professor für Soziologie an der Westfälischen Wilhelms-Universität in Münster.


    Aus Anlass seines Todes veröffentlichen wir das Interview mit Prof. Krysmanski, das erstmals in 2013 bei KenFM erschien, hiermit erneut. Das ursprünglich zweiteilige Interview haben wir nun in einem Beitrag ungekürzt zusammengefasst. Mit der Wiederveröffentlichung des Interviews wollen wir einmal mehr die herausragenden Forschungen von Prof. Krysmanski würdigen.


    Anders als in den Vereinigten Staaten ist das Thema Elitenforschung in Deutschland noch weitgehend im Winterschlaf. Alle Pyramidengesellschaften wurden und werden von der Spitze her regiert. Alle. Ihnen liegt eine Struktur zugrunde, die an das Militär erinnert. Wer die Massen erreichen und beherrschen will, kann dies nur über die jeweiligen Eliten bewerkstelligen.


    Die Geschichte kennt die politischen Eliten, sie ist mit den Eliten der Kirche vertraut. Hinzu kamen später die intellektuellen Eliten, im 20. Jahrhundert die Eliten der Wissenschaft und des Sports.


    Das 21. Jahrhundert hat eine völlig neue Form der Elite hervorgebracht. Die Geldelite. Es handelt sich hier um ein Machtzentrum, das weitgehend unsichtbar agiert, dafür aber global die Strippen zieht. Wenige Tausend Superreiche weltweit verfügen über ein permanentes Barvermögen von 500 Mio. Dollar – Minimum. Einige Hundert unter ihnen besitzen Milliarden im dreistelligen Bereich. Für diese Menschen haben Gesetze oder nationale Grenzen keine Bedeutung mehr. Sie stehen über dem Gesetz. Nicht selten stellen sie den Gesetzgeber.


    Die Geldeliten beherrschen die öffentliche Meinung und die internationalen Geldflüsse. Sie besitzen maximale Medienmacht und beherrschen den Finanzsektor. Alles, was wir über diese Eliten Erfahren, geschieht im Zuge eigener Inszenierung. Davos oder Bilderberger-Treffen sind die „Bambi-Verleihungen“ der Geldelite, denn auch sie kennen untereinander eine Form der Konkurrenz.
    Hans-Jürgen Krysmanski beschäftigte sich über 30 Jahren mit dieser Klientel, und hat dazu zahlreiche Bücher veröffentlicht.


    KenFM traf ihn 2013 in Hamburg, um mit ihm unter anderem über sein Buch „0,1% – Das Imperium der Milliardäre“ zu sprechen. Das Gespräch kann helfen, die Welt mit anderen Augen zu sehen. Es geht um das Gesamtbild, nicht nur um einzelne Puzzleteile.
    Für die Leute, die sich dem derzeitigen Wahnsinn wehrlos ausgeliefert fühlen und etwas Hoffnung brauchen:

    Corona Ausschuss:
    https://corona-ausschuss.de/
    Viperfdl ist offline

  11. #11 Zitieren
    Veteran Avatar von naddy
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    Hi,

    Zitat Zitat von DWS Beitrag anzeigen
    Damit kapitulierst du ...
    Nein, damit ziehe ich die Konsequenz aus einer reichhaltigen Lebenserfahrung und erhalte mir ein Instrument, mit dem sich die gesellschaftliche Realität aus meiner Sicht noch einigermaßen zutreffend beschreiben läßt.

    Mausfeld spricht hier ja u.a. über den gewaltlosen Anarchismus als ein probates Gegenmittel von unten her damit etwas zu verändern.
    Also irgendwas Gandhi-mäßiges? Wie das historische Vorbild lehrt erforderte das aber die Bereitschaft, sich ohne Gegenwehr verprügeln zu lassen. Kann ich mir in der heutigen Gesellschaft schlecht bis gar nicht nicht vorstellen.

    Gewaltlos führt er dabei ausführlicher aus, denn inzwischen verbindet man nahezu automatisch Gewalt (jemand wirft auf einer Demo mit einer Flasche) mit Anarchismus, was so nicht richtig ist.
    Aus welcher Perspektive nicht richtig ist? Idealtypisch? Denn die erfahrbare Realität lehrt überwiegend das Gegenteil, einige an Le Bon anschließende Positionen der Massenpsychologie auch (https://de.wikipedia.org/wiki/Psychologie_der_Massen).

    Und moralisch einleuchten tut es bei mir nicht ... alle Superreichen über einen Kamm zu scheren und zu enteignen.
    "Alle über einen Kamm scheren" ist selten eine gute Wahl. Die Typisierung des bestimmte Gruppierungen kennzeichnenden Verhaltens wird sich aber nicht vermeiden lassen. Geschieht gleichermaßen in Bezug auf "Rechtspopulisten", "Mafiosi", "Klimaleugner" oder "Börsenspekulanten".

    Balzac wird der Satz zugeschrieben: "Hinter jedem großen Vermögen steckt ein großes Verbrechen". Wenn man die heute existierenden großen Vermögen mal ein paar Generationen zurückverfolgt, wird diese These zumindest teilweise bestätigt. Unter moralischen Gesichtspunkten sowieso. Mit welcher Moral kann begründet werden, dass eine Einzelperson mehr besitzt als eine ganze Volksgemeinschaft?

    Was man dagegen tun sollte ..., ist eine gerechtere Steuerpolitik und zwar weltweit,...
    Ja. Bleibt nur die Frage, wer das durchsetzen soll.

    Zitat Zitat von Viperfdl Beitrag anzeigen
    (Zitat KenFM).

    Das 21. Jahrhundert hat eine völlig neue Form der Elite hervorgebracht. Die Geldelite. Es handelt sich hier um ein Machtzentrum, das weitgehend unsichtbar agiert, dafür aber global die Strippen zieht. Wenige Tausend Superreiche weltweit verfügen über ein permanentes Barvermögen von 500 Mio. Dollar – Minimum. Einige Hundert unter ihnen besitzen Milliarden im dreistelligen Bereich. Für diese Menschen haben Gesetze oder nationale Grenzen keine Bedeutung mehr. Sie stehen über dem Gesetz. Nicht selten stellen sie den Gesetzgeber.


    Die Geldeliten beherrschen die öffentliche Meinung und die internationalen Geldflüsse.
    Die angesichts der realen Machtverhältnisse vorherrschende Staatsform treffender mit "Finanzfeudalismus" als mit "Demokratie" zu bezeichnen, empfehle ich bereits seit Jahren. Ebenfalls, über die mißbräuchliche Verwendung des altehrwürdigen Begriffes "Elite" nochmal genauer nachzudenken. Wenn der automatisch auf Alle angewandt wird, die aufgrund welcher Umstände auch immer in einem x-beliebigen System "Oben" verortet werden, bleibt vom ursprünglichen Sinn nicht mehr viel übrig.
    Die Uhr schlägt. Alle.
    naddy ist offline

  12. #12 Zitieren
    Moderator Avatar von DWS
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    Zitat Zitat von naddy Beitrag anzeigen
    Nein, damit ziehe ich die Konsequenz aus einer reichhaltigen Lebenserfahrung und erhalte mir ein Instrument, mit dem sich die gesellschaftliche Realität aus meiner Sicht noch einigermaßen zutreffend beschreiben läßt.
    Zynismus ist Kapitulation, ist Schweigen der Lämmer. Was verändert es denn, dass du zynisch bist? Gar nichts. Und es interessiert 100m neben dir niemanden. Es sei denn vielleicht, du bringst es als guter Kabarettist ins TV oder auf YT.

    Also irgendwas Gandhi-mäßiges? Wie das historische Vorbild lehrt erforderte das aber die Bereitschaft, sich ohne Gegenwehr verprügeln zu lassen. Kann ich mir in der heutigen Gesellschaft schlecht bis gar nicht nicht vorstellen.
    Du solltest wenigstens eine Kurzform der Interviews von Mausfeld gesehen haben, sonst reden wir aneinander vorbei.
    https://www.youtube.com/watch?v=OthTbo1hbMw
    oder ab hier: https://www.youtube.com/watch?v=9t40guoRABU&t=14m15s
    oder hier: https://www.youtube.com/watch?v=9t40guoRABU&t=26m05s

    Elitendemokratie und Meinungsmanagement:
    https://www.youtube.com/watch?v=ZNzvIY-BrVk

    Vielen Dank für diesen Thread übrigens, das gibt mir wirklich zu denken.
    Furcht führt zu Wut, Wut führt zu Hass, Hass führt zu unsäglichem Leid.
    DWS ist offline Geändert von DWS (31.05.2019 um 07:55 Uhr)

  13. #13 Zitieren
    Veteran Avatar von naddy
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    Hi,

    Zitat Zitat von DWS Beitrag anzeigen
    Zynismus ist Kapitulation, ist Schweigen der Lämmer. Was verändert es denn, dass du zynisch bist?
    Es verhindert, dass ich mir unzutreffende Vostellungen von der Wirklichkeit mache, denn die läßt sich treffend nur zynisch beschreiben. Welche Handlungsrelevanz das möglicherweise hat, hängt vom Einzelfall ab.

    Ein zynisches Lamm ist mir übrigens noch nie begegnet. Für Lämmer ist eher typisch, dass sie ihrer Mama oder ihrem Hirten blind folgen.

    Und es interessiert 100m neben dir niemanden.
    Das ist dann allerdings nicht mein Problem. Solche Erwägungen überlasse ich Leuten mit Sendungsbewußtsein.

    Du solltest wenigstens eine Kurzform der Interviews von Mausfeld gesehen haben, sonst reden wir aneinander vorbei.
    Das Anschauen mehrerer Youtube-Videos verhindert leider meine lahme Internetverbindung, also muß ich mich auf das beschränken, was hier argumentativ vorgetragen wird.

    Das halte ich sowieso für die geeignetere Methode in einem Diskussionsforum. "Guck mal dies" oder "Lies mal das" würde in meinem Fall dazu führen, hier 30 oder 40 Bücher zu verlinken, die man unbedingt gelesen haben sollte.
    Die Uhr schlägt. Alle.
    naddy ist offline

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