Wenn ich damals auf der Höheren Handelschule eins gelernt habe, dann daß der, damals beginnende, Globalisierungsprozess zu einer Art "Heuschreckenkapitalismus" führen muß und dem Neo-Liberalismus damit Tür und Tor geöffnet werden würde.
Und dieser ist im Bezug auf unser grundgesetzlich festgeschriebenes System der Sozialen Markwirtschaft slichtweg verfassungsfeindlich.
Um 2010 herum habe ich in unserem Freundeskreis betont, daß die Industrie Krieg gegen uns führen würde. Und wurde belächelt. Dann aber merkten auch sie, daß hier nicht mehr der Kunde im Fokus steht, sondern der Kunde für das Privileg dankbar zu sein hat, Kunde bei dem tollen Hersteller sein zu dürfen. Dann die ganzen Themen um Ausbeutung, Verkleinerungen der Belegschaft, bei dem die Arbeit einfach auf die verbliebenen verteilt wurde, die (in meinen Augen) Versklavung der Niedriglöhner etc.
Mittlerweile widerspricht mir da niemand mehr.
Durch die Hilflosigkeit gegenüber der Industrie, bei der unsere Regierung in Teilen einfach nur als Erfüllungsgehilfen wirkt (Scheuer) werden die Leute aus purer Verzweiflung dazu gebracht, als "Protestwähler" sich irgendeine radikale Partei auszusuchen, an welche sie ihre Stimmen verschwenden. Das Parteien wie die AfD letztlich alles nur noch viel schlimmer machen würden, blenden sie einfach aus.
Aus diesem Grunde denke ich nicht, daß ein "Rechtsruck" durch unsere Gesellschaft geht, sondern dies nur ein Ausdruck dieser Hilflosigkeit ist. Was es natürlich in keinster Weise besser macht.
Dennoch, die größte Gefahr für unsere Demokratie ist nicht (allein) der Rechtspopulismus, sondern der Neo-Liberalismus.
Und auch diesen gilt es meiner Meinung nach zu bekämpfen.