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Wählen gehen und andere zum Wählen überreden - ein Aufruf

  1. #41 Zitieren
    Halbgott Avatar von Seelenschnitte
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    Zitat Zitat von Xarthor Beitrag anzeigen
    Sind uninformierte Bürger mündig in der Wahl?
    So mündig, wie sie nur sein können.
    Jeder Bürger informiert sich schließlich so gut er nur kann, bevor er zur Wahl geht. Auch wenn das bei den meisten Leuten nicht viel heißen will, da sie aufgrund der manigfaltigsten Gründen keinen Gebrauch von den gegebenen Informationsmöglichkeiten machen.
    Es ist jedenfalls die Angelegenheit eines jeden einzellnen Bürgers, seines Gewissens, ob er zur Wahl geht, wie er sich vorbereitet und wen er dann wählt. Das hat (im Grunde) niemanden anders etwas anzugehen. Nicht mich, nicht smiloDon, nicht dich und sogar den guten Wocky nicht.
    Denn unsere Demokratie, unser Staat, unsere Gesellschaft gewähren genau diese wesentliche Grundfreiheit, dass jeder sein Leben frei gestallten kann, wie er es für richtig erachtet. (im gesetzlichen Rahmen, schon klar, das setzte ich vorraus und werde es nicht weiter erwähnen)

    Dazu muss zwangsläufig auch die Wahl gehören. Und wer sich darum nicht scheren will, der schlicht und einfach das Recht genau dazu. Und wer ohne großartige Informationsbeschaffung zur Wahl geht, dessen Stimme zählt noch immer genausoviel wie die eines jeden Anderen auch. Es zählt ja auch nicht wer aus welchen Gründen gewählt hat. Es zählt nur die Anzahl der Stimmen.

    Freilich bringt Freiheit immer auch Verantwortung mit sich. Das ist wohl dein wesentliches Argument, so wie ich dich verstehe. Dass der Bürger seiner Verantwortung nicht gerecht wird und darum das System durch Nachlässigkeit verdirbt.
    Aber was will man machen? Du kannst die Leute nicht zwingen sich "zu besern", ohne die Freiheiten einzuschränken und/oder aufzuheben die zu schützen nicht nur jeder Demokrat, sondern jeder vernünftige Mensch sich genötigt fühlt.
    Die persönliche Freiheit sollte man zwar nicht überschätzen, wir können schließlich nur tun, was wir wollen, sind aber keinesfalls so frei, dass wir auch wollen können, was wir wollen. Doch auch Tun zu könen, was man will ist ein sehr hohes und schützenswertes Gut. Und wir schützen es nicht, indem wir es nun bestimmten Leuten einschränken oder gar wegnehmen.

    Die Grundrechte auf die von dir vorgeschlagene Art einzuschränken führt uns auf den Weg zu autoritären Gesellschaften, wie wir sie alle sicher niemals erleben wollen. Daher übrigens auch vorhin mein Einwurf mit der Adelsrepublik. Denn dahin würde dein Vorschlag führen, nämlich dass das aktive Wahlrecht wieder nur einer schmalen Elite zufällt. Und mit welcher Begründung? Weil informierte Leute verantwortungsbewusster (also besser) mit ihrer Stimme umgehen.
    Ha! Die AfD hat doch vor noch gar nicht so langer Zeit erwiesen, dass auch dies nicht stimmt, aber dennoch findet man unter ihrer Wählerchaft eine Menge Leute, von denen man meinen würde, dass die es besser wissen müssten.
    Btw. in Frankreich gab es auch mal ein lustiges Zensuswahlrecht, wo das Einkommen das Wahlrecht verschaffte. Da durften dann von 35 Millionen Bürgern ganze 20000 wählen gehen und ganze 5000 durften sich wählen lassen.
    Trotzdem nannte man sich mit Stolz eine Republik, ich befürchte wie gesagt, dass dein Vorschlag zu solchen Verhältnissen führen würde. Und diese Perspektive ist mir ein Graus.

    „Die Menschen bedienen sich ihrer Vernunft nur dazu, um ihre Ungerechtigkeiten zu rechtfertigen, und die Sprache dient ihnen allein dazu, ihre Gedanken zu verbergen.“

    Charles-Maurice de Talleyrand-Périgord
    Seelenschnitte ist offline

  2. #42 Zitieren
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    Ich glaube du hast mich etwas missverstanden.

    Ist ein Wähler wirklich mündig wenn er ohne Eigenwissen wählen geht oder wird ihm dann nicht oft etwas in den Kopf gesetzt. Das Stichwort ist hier Aufklärung im ursprünglichen Sinne. "Habe den Mut dich deines eigenen Verstandes zu bedienen" ... nur was soll der Verstand herausfinden, wenn er keine Informationen zum Thema hat? Das war eher ein satirischer Einwurf als ein ernstgemeintes Argument.

    Du hast natürlich recht, einerseits mag ich es auch persönlich nicht wenn solche Leute dann wählen gehen, andererseits weiß ich aber auch wie schädlich Einschränkungen des Wahlrechts sein können (du verwechselst mich übrigens mit jemand anderen). Es ist halt ein schwieriges Thema.
    Wer mit Sonderzeichen gendert, diskriminiert jene, die sich nicht zu Mann oder Frau zuordnen lassen. Geschlechtergerechtigkeit in der Sprache erreicht man nur mit gender-neutralen Begriffen. Wer das weiß und dennoch gendert, diskriminiert mit Vorsatz!
    Xarthor ist offline

  3. #43 Zitieren
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    Zitat Zitat von Seelenschnitte Beitrag anzeigen
    Das aktive Wahlrecht muss für alle mündigen Bürger gleichermaßen gelten, oder unsere Demokratie gräbt sich selber das Wasser ab.
    Es gilt aktuell für alle "mündigen" Bürger. Und was passiert gerade in Europa?

    Zitat Zitat von Seelenschnitte Beitrag anzeigen
    Freilich bringt Freiheit immer auch Verantwortung mit sich. Das ist wohl dein wesentliches Argument, so wie ich dich verstehe. Dass der Bürger seiner Verantwortung nicht gerecht wird und darum das System durch Nachlässigkeit verdirbt.
    Darum geht es aus meiner Sicht (wenn du mich meinst...), ja. Es gibt zwar diesen Satz von Arnold Toynbee - "Freiheit beinhaltet in letzter Konsequenz auch die Freiheit, selbst die Art des eigenen Untergangs zu wählen." Aber sowas hört sich nur solange wirklich gut an, wie man es in Büchern liest. Wenn ich Teil dieses Untergangs bin, wäre ich nicht bereit, diesen Satz zu unterschreiben. Wenn das Wahlrecht auf die beschränkt werden muß, die es auch verantwortungsbewußt wahrnehmen damit weitere zukünftige "Betriebsunfälle" vermieden werden, halte ich persönlich das ehrlich gesagt für einen geringen Preis dafür.

    Zitat Zitat von Seelenschnitte Beitrag anzeigen
    Ha! Die AfD hat doch vor noch gar nicht so langer Zeit erwiesen, dass auch dies nicht stimmt, aber dennoch findet man unter ihrer Wählerchaft eine Menge Leute, von denen man meinen würde, dass die es besser wissen müssten.
    Ich denke, ein nicht zu unterschätzender Teil der AfD-Wähler wählt die nicht, weil sie so von denen überzeugt sind - im Gegenteil. Aber wen sollen sie wählen, wenn sie denn wertkonservativ sind? Merkel? Wenn Menschen, die früher beruhigt CDU wählen konnten und wußten das ihre Ansichten dort vertreten werden, das heute nicht mehr können - sind sie dann deswegen dumm, weil sie diese Partei, die ihre Interessen nicht mehr vertritt auch nicht mehr wählen?
    Thorn1030 ist offline

  4. #44 Zitieren

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    Avatar von foobar
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    Zitat Zitat von Thorn1030 Beitrag anzeigen
    Es gilt aktuell für alle "mündigen" Bürger. Und was passiert gerade in Europa?
    Korrelation impliziert nicht Kausalität.

    Selbst, wenn wir mal annehmen, dass das "was gerade in Europa passiert" einer mangelnden politischen Bildung der Wählerschaft geschuldet sei, so gäbe jede Menge andere und weniger invasive Maßnahmen, die man ergreifen könnte, um das Problem zu bekämpfen.

    Die Darstellung: Entweder Wählerführerschein oder gar nichts ändern und Chaos regieren lassen, ist ein informaler Fehlschluss (sog. Falsches Dilemma) und eine unzulässige Vereinfachung eines sehr komplizierten Sachverhalts. Argumentationen auf diesem Niveau erwartet man eigentlich eher am Stammtisch.

    Feeling a bit masochistic and want to read more of my diatribes? Check out Foobar's Rantpage.

    foobar erklärt die Welt der Informatik: Was ist ein Zeichensatz?Was ist die 32Bit-Grenze?Warum sind Speicheroptimierer Unsinn?Wie teste ich meinen RAM?Was ist HDR?Was ist Tesselation?Warum haben wir ein Urheberrecht?Partitionieren mit MBR oder GPT?Was hat es mit dem m.2-Format auf sich?Warum soll ich meine SSD nicht zum Anschlag befüllen?Wer hat an der MTU gedreht?UEFI oder BIOS Boot?Was muss man über Virenscanner wissen?Defragmentieren sinnvoll?Warum ist bei CCleaner & Co. Vorsicht angesagt?Was hat es mit 4Kn bei Festplatten auf sich?Was ist Bitrot?Was sind die historischen Hintergründe zur (nicht immer optimalen) Sicherheit von Windows?Wie kann ich Datenträger sicher löschen?Was muss ich bzgl. Smartphone-Sicherheit wissen?Warum sind Y-Kabel für USB oft keine gute Idee?Warum sind lange Passwörter besser als komplizierte?Wie funktionieren Tintenstrahldrucker-Düsen?Wie wähle ich eine Linux-Distribution für mich aus?Warum ist Linux sicherer als Windows?Sind statische Entladungen bei Elektronik wirklich ein Problem?Wie repariere ich meinen PC-Lüfter?Was ist die MBR-Lücke?Wie funktioniert eine Quarz-Uhr?Was macht der Init-Prozess unter Linux und wie schlimm ist SystemD?Mainboard-Batterie - wann wechseln?Smartphone ohne Google?
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  5. #45 Zitieren
    Ehrengarde Avatar von Thorn1030
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    Hinter hochtrabenden Worten versteckte Kritik an potentiellen Lösungen ohne Eigenvorschläge zu bringen, trifft man mitunter wohl ebenfalls am Stammtisch...
    Thorn1030 ist offline

  6. #46 Zitieren
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    Darum geht es aus meiner Sicht (wenn du mich meinst...), ja. Es gibt zwar diesen Satz von Arnold Toynbee - "Freiheit beinhaltet in letzter Konsequenz auch die Freiheit, selbst die Art des eigenen Untergangs zu wählen." Aber sowas hört sich nur solange wirklich gut an, wie man es in Büchern liest. Wenn ich Teil dieses Untergangs bin, wäre ich nicht bereit, diesen Satz zu unterschreiben. Wenn das Wahlrecht auf die beschränkt werden muß, die es auch verantwortungsbewußt wahrnehmen damit weitere zukünftige "Betriebsunfälle" vermieden werden, halte ich persönlich das ehrlich gesagt für einen geringen Preis dafür.
    Damit opferst du wesentliche Grundlagen der Demokratie um die Demokratie zu retten. Doch was würde dann übrig bleiben? Einen Ausblick darauf habe ich dir schon gegeben. Und dies ist alles andere als ein geringer Preis.
    Betriebsunfälle kannst du nicht vermeiden, bestenfalls das Risiko begrenzen. Ich halte hierfür ein gewisses Maß politischer Bildung an unseren Schulen für ein besseres Mittel, die Wahrscheinlichkeit zu senken.
    Der derzeitige Sozialkundeunterricht scheint mir ausbaufähig zu sein. Noch lieber wäre es mir zwar, die Eltern würden ihren Kindern sowas erklären, aber es liegt wohl allgemein im Trend, dass die Schule kompensieren soll, was das Elternhaus versäumt...

    Ich denke, ein nicht zu unterschätzender Teil der AfD-Wähler wählt die nicht, weil sie so von denen überzeugt sind - im Gegenteil. Aber wen sollen sie wählen, wenn sie denn wertkonservativ sind? Merkel? Wenn Menschen, die früher beruhigt CDU wählen konnten und wußten das ihre Ansichten dort vertreten werden, das heute nicht mehr können - sind sie dann deswegen dumm, weil sie diese Partei, die ihre Interessen nicht mehr vertritt auch nicht mehr wählen?
    Willst du damit sagen, dass Mutti für den Aufstieg der AfD verantwortlich ist, weil sie die CDU in die Mitte gerückt hat?

    „Die Menschen bedienen sich ihrer Vernunft nur dazu, um ihre Ungerechtigkeiten zu rechtfertigen, und die Sprache dient ihnen allein dazu, ihre Gedanken zu verbergen.“

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  7. #47 Zitieren

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    Avatar von smiloDon
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    Zitat Zitat von Thorn1030 Beitrag anzeigen
    Hinter hochtrabenden Worten versteckte Kritik an potentiellen Lösungen ohne Eigenvorschläge zu bringen, trifft man mitunter wohl ebenfalls am Stammtisch...
    Wohl kaum ...
    Aber anstatt diese billige Replik zu schreiben hättest du besser versucht, uns schlüssig einen direkten Zusammenhang zwischen dem Wahlverhalten der uninformierten Bürger und dem "was gerade in Europa passiert" aufzuzeigen. Denn den seid ihr, du und Xarthor, den anderen Diskutanten immer noch schuldig geblieben.
    smiloDon ist offline

  8. #48 Zitieren

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    Avatar von foobar
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    Zitat Zitat von Thorn1030 Beitrag anzeigen
    Hinter hochtrabenden Worten versteckte Kritik an potentiellen Lösungen ohne Eigenvorschläge zu bringen, trifft man mitunter wohl ebenfalls am Stammtisch...
    Nicht wirklich. Und ich nahm eigentlich an, die Alternativen seien offensichtlich.

    Eine sehr einfache wären Aufklärungskampagnen.

    Man könnte es auch in die Schulbildung integrieren, damit zumindest die nächste Generation besser gerüstet ist. Ich weiß nicht, wie es bei euch war, aber wir haben z.B. in der Schule zwar gelernt, was der Bundestag und der Bundesrat ist und wie Wahlen formal und technisch ablaufen. Aber wie man eine Partei bzw. einen Kandidaten findet, den man dann wählen kann, das haben wir nicht gelernt. Man hätte sich z.B. mal eine historische Wahl angucken und dann analysieren können: Was wurde vorher versprochen, wie wurde hinterher abgestimmt, welche Gründe wurden ggf. dafür genannt, wie ist es zu bewerten, wo findet man am effizientesten die nötigen Infos (zu meiner Zeit war das Internet halt noch nicht wie heute), etc. etc. Auch allgemein haben wir nicht das kritische, rationale Denken (formale Logik, Trugschlüsse, etc.) gelernt, obwohl es für viele Lebensbereiche fundamental wichtig ist - unter anderem auch, aber eben nicht nur, bei politischen Fragen.

    Eine weitere Maßnahme, die zwar recht aggressiv ist, aber immer noch sanfter als den Leuten das Wahlrecht wegzunehmen, wäre die Einführung der Wahlpflicht. Also dass man zur Wahl gehen muss, sofern man keine wirklich guten Gründe hat. Das führt zwar dazu, dass diejenigen, die eigentlich nicht wählen wollten, hinterher für irgendwelche Spaß- oder Protestparteien stimmen. Aber es hat sich auch gezeigt, dass in den Ländern, die eine Wahlpflicht haben, insgesamt das politische Engagement der Bevölkerung höher ist als bei denen, die sie nicht haben.

    Kombinieren könnte man es auch mit einer Verschiebung des Wahltages. Aktuell ist es so, dass bei uns am Sonntag gewählt wird. Was sich dann für viele so darstellt, dass sie an dem Tag, an dem sie eigentlich frei hätten, eine lästige Arbeit erledigen müssen. Man könnte die Wahl aber auch auf einen Wochentag legen und diesen dann zu einem nationalen Feiertag machen. Dann sieht es für die Leute so aus, dass sie eine halbe Stunde für die Wahl aufwenden und quasi als Belohnung dafür den Rest des Tages außer der Reihe frei haben.

    Und das sind nur die Sachen, die mir jetzt aus dem Stegreif einfallen. Es gibt bestimmt noch bedeutend mehr Maßnahmen, die weniger schwer wiegen, als den Leuten ein Recht wegzunehmen, das mit viel Blut und Tränen erkämpft werden musste.

    EDIT: Und das steht natürlich immer noch alles unter dem Vorbehalt, dass die Prämisse ("was gerade passiert" liegt an mangelnder pol. Bildung) auch korrekt ist. Was nach wie vor nicht belegt wurde. Aus falschem folgt beliebiges.

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  9. #49 Zitieren
    Veteran Avatar von naddy
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    Hi,

    Zitat Zitat von smiloDon Beitrag anzeigen
    Wohl kaum ...
    Aber anstatt diese billige Replik zu schreiben hättest du besser versucht, uns schlüssig einen direkten Zusammenhang zwischen dem Wahlverhalten der uninformierten Bürger und dem "was gerade in Europa passiert" aufzuzeigen.
    In der Tat ein etwas merkwürdiges Verhalten von jemandem, der mir in einem der konkurrierenden "Wahl"-Threads vorwirft, ich wolle "...hier gar keine Diskussion haben, sondern nur jeden ironisch durch den Kakao ziehen." (Thorn1030).

    Mich würde auch interessieren, "was gerade in Europa passiert". Gerne auch ein paar Nummern kleiner, vielleicht auf diskutierbare Einzelaspekte reduziert. Denn von meinen "Allwissenheits"-Phantasien habe ich mich spätestens seit der Pubertät verabschiedet. Ich habe genug damit zu tun zur Gänze zu verstehen, was in meinem unmittelbaren Umfeld passiert. An diesem Verständnis feile ich jeden Tag aufs Neue - und stoße dabei durch neue Erfahrungen ständig auf Überraschungen, welche die alten Erklärungsmuster zum größten Teil hinfällig machen. Wirklich persistent ist da nur ein ganz geringer Bruchteil. Und ein Ende dieses Prozesses ist (noch) nicht in Sicht...
    Die Uhr schlägt. Alle.
    naddy ist offline

  10. #50 Zitieren
    Mythos
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    Zitat Zitat von smiloDon Beitrag anzeigen
    Denn den seid ihr, du und Xarthor, den anderen Diskutanten immer noch schuldig geblieben.
    Ach echt? Wäre mir neu, dass ich danach gefragt wurde...
    Und warum gerade ich? Ich habe zwar etwas über solche Bürger geschrieben (und das sie oft unwissentlich die falsche Wahl treffen), aber keine Verbindung zum europäischen Geschehen erstellt (wobei ich auch nicht sagte, dass es keine gibt).
    Wer mit Sonderzeichen gendert, diskriminiert jene, die sich nicht zu Mann oder Frau zuordnen lassen. Geschlechtergerechtigkeit in der Sprache erreicht man nur mit gender-neutralen Begriffen. Wer das weiß und dennoch gendert, diskriminiert mit Vorsatz!
    Xarthor ist offline

  11. #51 Zitieren

    Faszinierend!
    Avatar von smiloDon
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    Zitat Zitat von Xarthor Beitrag anzeigen
    Und warum gerade ich?
    Weil auch du darüber räsoniert hast, dass man nicht wählen sollte, wenn man keine Ahnung hätte.
    smiloDon ist offline Geändert von smiloDon (16.05.2019 um 23:14 Uhr)

  12. #52 Zitieren
    Ehrengarde Avatar von Thorn1030
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    Zitat Zitat von Seelenschnitte Beitrag anzeigen
    Damit opferst du wesentliche Grundlagen der Demokratie um die Demokratie zu retten. Doch was würde dann übrig bleiben? Einen Ausblick darauf habe ich dir schon gegeben. Und dies ist alles andere als ein geringer Preis.
    Gering ist er sicher nicht, nein. Aber akzeptabel? Für mich persönlich wahrscheinlich schon - wenn dadurch ein weiteres Auseinanderbrechen der EU vermieden werden könnte. Ich denke, letztlich dürfte das der Punkt sein von dem aus unsere unterschiedlichen Sichtweisen zustande kommen. Die Wertigkeit von Freiheit vs. Stabilität + Sicherheit ist einfach eine andere - unabhängig davon, ob hier jemand "recht" hat.

    Zitat Zitat von Seelenschnitte Beitrag anzeigen
    Betriebsunfälle kannst du nicht vermeiden, bestenfalls das Risiko begrenzen.
    Betriebsunfall war von mir hier vielleicht etwas zu verharmlosend als Begriff gewählt. Im nächsten EU-Parlament werden 25% Rechtspopulisten erwartet. EU-Kritiker, die die EU nach Möglichkeit lahm legen wollen. Das ist mehr als ein Betriebsunfall - und dann? Was machst du, wenn die Risikobegrenzung nicht funktioniert?

    Zitat Zitat von Seelenschnitte Beitrag anzeigen
    Willst du damit sagen, dass Mutti für den Aufstieg der AfD verantwortlich ist, weil sie die CDU in die Mitte gerückt hat?
    Ist Schröder für die Linke/Spaltung der SPD verantwortlich, weil er zu seiner Zeit die SPD nach rechts gerückt hat?

    Wäre die AfD mit einer CDU unter z.B. einem Wolfgang Schäuble überhaupt entstanden?

    Zitat Zitat von Xarthor Beitrag anzeigen
    Ach echt? Wäre mir neu, dass ich danach gefragt wurde...
    Und warum gerade ich? Ich habe zwar etwas über solche Bürger geschrieben (und das sie oft unwissentlich die falsche Wahl treffen), aber keine Verbindung zum europäischen Geschehen erstellt (wobei ich auch nicht sagte, dass es keine gibt).
    Ich denke, aus der Entfernung verschwimmen einfach die Unterschiede. Also, willkommen im Team.
    Thorn1030 ist offline

  13. #53 Zitieren
    Mythos
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    Zitat Zitat von smiloDon Beitrag anzeigen
    Weil auch du darüber räsoniert hast, dass man nicht wählen sollte, wenn man keine Ahnung hätte.
    Ja klar. Aber liegt der Unterschied nicht auf der Hand? Eine verantwortungsbewusste Nicht-Wahlteilnahme gegenüber ein Wahlrecht, welches man sich selbst erarbeiten muss .... zweiteres ist anfällig für Manipulationen und daher keine gute Sache. In der Vergangenheit habe ich zwar darüber nachgedacht, mich letztlich aber davon distanziert. Viel eher würde ich das Bewusstsein in die Öffentlichkeit bringen wollen, das Wahl keine Pseudopflicht ist, es völlig legitim ist nicht zu wählen (wollen einige der "alle sollen wählen"-Fraktion nicht wahr haben), aber auch das man mit der Wahl Verantwortung übernimmt und sich deshalb über einen längeren Zeitraum das politische Geschehen etwas genauer mitverfolgt (wer stimmt bei welchen Themen wie ab). Das ist übrigens auch nicht aufwendiger als sich kurz vor der Wahl durch Wahlprogramme zu quälen, weil man nicht jeden Tag schauen muss was neues passiert. Immer mal wieder etwas mitverfolgen reicht völlig aus um nach und nach herauszufinden für wen oder was Parteien wirklich stehen. Man soll sich ja einen Überblick verschaffen und nicht die Politik studieren. Unterstützen würde ich das Ganze, indem wärend der Schulpflicht das Interesse für Politik geweckt werden soll. Dabei soll es nicht um irgendwelche Pfeilgrafiken gehen um das System zu veranschaulichen und mit dieser trockenen Theorie das politische Interesse ersticken, sondern über reale politische Sachverhalte sprechen, welche auch für Schüler interessant sein dürften. Auch was foobar über Schulbildung meint, halte ich für richtig und wichtig.

    Aber selbst wenn du es auch von mir hören möchtest heißt es nicht, dass ich etwas schuldig bin. Aber bevor du mich die nächsten 5 Posts immer noch nicht vernünftig darum bittest zu fragen tue ich dir den Gefallen und erzähle dennoch etwas darüber.

    Der Rechtsruck (bzw eigentlich ist es eine "Schere" zwischen links und rechts, denn links wird auch extremer indem rechts immer mehr zum Schädling erklärt wird, den es "zu bekämpfen" gilt) ist eine Folge davon. Ich habe in Sachsen mit vielen AfD-Wählern (oder jene, die sich überlegt haben AfD zu wählen) gesprochen. Eine einzige Person unter all den vielen Leuten hatte Bedenken geäußert. Durch die Bank hindurch waren aber alle anderen nicht aufgeklärt was die AfD eigentlich abgesehen von der Asylpolitik noch machen wollen. Das bedeutet nicht, dass für alle Wähler die AfD die falsche Wahl wäre. Aber ich hätte sie nur einem einzigen Wähler (nach seinen Vorstellungen was gut und schlecht ist) tatsächlich empfehlen können. Selbst ein Neonazi, der seine erste Stimme der AfD (statt wie üblich der NPD) gab, hatte damit eine falsche Entscheidung getroffen (hat er dann auch selbst zugegeben). Übrigens bedeutet es auch nicht, dass es keine Wähler gibt die informiert sind und trotzdem die AfD wählen. Ich habe lediglich keine Person unter den Leuten getroffen die beide Bedinungen erfüllt haben.

    Das ist nur die deutlichste aktuelle Folge, aber tatsächlich gibt es für jede Partei eine Wählerschaft die sie aus mangelnden Wissen wählen - sogar für Kleinparteien. Das Problem dabei ist aber, dass verschiedene Parteien unterschiedlich stark davon profitieren und das letztlich das eigentliche Resultat nach der Wahl verfälscht. Vor der AfD dürfte die CDU am stärksten davon profitiert haben. Aktuell ist es aber schwieriger geworden herauszufinden welche Partei wie stark davon profitiert. Allerdings hat nicht jede Falschwahl etwas mit "was in Europa gerade passiert" zu tun. Das war aber auch nicht mein Argument (und deswegen wüsste ich ebenfalls nicht, warum ich eine Erklärung schuldig sein sollte).
    Wer mit Sonderzeichen gendert, diskriminiert jene, die sich nicht zu Mann oder Frau zuordnen lassen. Geschlechtergerechtigkeit in der Sprache erreicht man nur mit gender-neutralen Begriffen. Wer das weiß und dennoch gendert, diskriminiert mit Vorsatz!
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  14. #54 Zitieren
    Mythos Avatar von Apubec
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    Danke für die Aufklärung, diese bestärkt mich darin nicht wählen zu gehen.
    Eben weil ich keine Ahnung habe.

    Zitat Zitat von Xarthor Beitrag anzeigen
    Genau deshalb sollte man nicht wählen, wenn man keine Ahnung hat.
    Es gibt kein gut und böse, kein Richtig und kein Falsch, nur Entscheidungen und Konsequenzen.
    Apubec ist offline

  15. #55 Zitieren
    Veteran Avatar von naddy
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    Hi,

    habe ich ganz überlesen:

    Zitat Zitat von Seelenschnitte Beitrag anzeigen
    Willst du damit sagen, dass Mutti für den Aufstieg der AfD verantwortlich ist, ...
    Selbstverständlich sind die sogenannten "Verantwortungsträger" in besonderem Maße für die politische Entwicklung "verantwortlich", wer denn sonst? Und ganz besonders "Mutti", die mit ihren einsamen Entscheidungen vom Herbst 2015 nicht nur die damals fast schon tote AfD reanimiert, sondern auch den nationalistischen Tendenzen in Osteuropa einen gehörigen Schub verpaßt hat. Denn all' das entzündete sich an ihrem eigenmächtigen Umgang mit der "Flüchtlingskrise". An deren Folgen arbeitet sie sich heute noch ab, weil weder ihre "Forderung" nach, noch Gabriels "Hoffnung" auf Solidarität der europäischen Partner Gehör fand. Den genauen Ablauf kann man sich anhand der aus aktuellem Anlaß vermehrt ausgestrahlten Dokus zum Thema "Europa" nochmal wunderbar vor Augen führen lassen. Für Alle, denen das zu aufwändig ist:

    Ursprünglich ging es bei Merkels Entscheidung um knapp 20 000, die in Ungarn festsaßen. Nicht zuletzt infolge ihres "Macht hoch die Tür!" kamen 2015 allerdings knapp 2 Millionen https://www.zeit.de/gesellschaft/201...ng-zuwanderung. Die wurden dann per Kontingent den Kommunen zwangs-zugewiesen und von diesen in bewährter Manier in den kommunalen Randbezirken oder Ghettos angesiedelt. Im Wissen, dass zur Bewältigung der massenhaften Zuwanderung weder die behördlichen Strukturen noch vorhandener Wohnraum ausreichten, flötete sie uns noch ein mutmachendes "Wir schaffen das!" in die Ohren - und das war's dann erstmal. Eine nähere Erklärung, wer denn was schaffen soll, blieb sie leider schuldig.

    In der Praxis gestaltete sich das in vielen Fällen so, dass dem in den kommunalen Ghettos bereits heimischen Prekariat die ehrenvolle Aufgabe zufiel, sich um die "Integration" zugewanderten Prekariats verdient zu machen. Denn wider Erwarten handelte es sich bei den Zugewanderten nicht hauptsächlich um Diplomingenieure oder Kinderärzte. Noch nicht einmal um Flüchtlinge, denn Begriffe wie "Klimaflüchtling" mußten noch erfunden werden und erfreuten sich daher erst in der Folge größerer Beliebtheit.

    Netter Nebeneffekt war schließlich noch die Notwendigkeit, zur Eindämmung unkontrollierter Zuwanderung mit einem faschistoiden Autokraten einen Deal einzugehen, der diesem jährlich 3 Milliarden einbringt. Und von ihm regelmäßig zu Erpressungsversuchen genutzt wird.

    Einen umfassenden Überblick findet man hier: https://www.zeit.de/2016/35/grenzoef...omplettansicht.
    Die Uhr schlägt. Alle.
    naddy ist offline

  16. #56 Zitieren

    Metasyntaktische Variable
    Avatar von foobar
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    Zitat Zitat von Apubec Beitrag anzeigen
    Danke für die Aufklärung, diese bestärkt mich darin nicht wählen zu gehen.
    Eben weil ich keine Ahnung habe.
    Wo siehst du denn da die Ausfahrt? Wirst du dich nun informieren, damit du an der nächsten Wahl, z.B. für deinen Landtag oder den Bundestag in 2021, teilnehmen kannst? Oder wirst du da wieder genau das gleiche sagen? "Ich habe mich nicht informiert, also setze ich aus."

    In der Zwischenzeit wählen die anderen, egal wie informiert sie sind, und schaffen Tatsachen. Ich habe es bereits mehrfach geschrieben, aber offenbar glaubt mir's keiner: Nicht wählen ist keine neutrale Entscheidung.

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    foobar erklärt die Welt der Informatik: Was ist ein Zeichensatz?Was ist die 32Bit-Grenze?Warum sind Speicheroptimierer Unsinn?Wie teste ich meinen RAM?Was ist HDR?Was ist Tesselation?Warum haben wir ein Urheberrecht?Partitionieren mit MBR oder GPT?Was hat es mit dem m.2-Format auf sich?Warum soll ich meine SSD nicht zum Anschlag befüllen?Wer hat an der MTU gedreht?UEFI oder BIOS Boot?Was muss man über Virenscanner wissen?Defragmentieren sinnvoll?Warum ist bei CCleaner & Co. Vorsicht angesagt?Was hat es mit 4Kn bei Festplatten auf sich?Was ist Bitrot?Was sind die historischen Hintergründe zur (nicht immer optimalen) Sicherheit von Windows?Wie kann ich Datenträger sicher löschen?Was muss ich bzgl. Smartphone-Sicherheit wissen?Warum sind Y-Kabel für USB oft keine gute Idee?Warum sind lange Passwörter besser als komplizierte?Wie funktionieren Tintenstrahldrucker-Düsen?Wie wähle ich eine Linux-Distribution für mich aus?Warum ist Linux sicherer als Windows?Sind statische Entladungen bei Elektronik wirklich ein Problem?Wie repariere ich meinen PC-Lüfter?Was ist die MBR-Lücke?Wie funktioniert eine Quarz-Uhr?Was macht der Init-Prozess unter Linux und wie schlimm ist SystemD?Mainboard-Batterie - wann wechseln?Smartphone ohne Google?
    foobar ist offline

  17. #57 Zitieren
    Mythos Avatar von Apubec
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    Zitat Zitat von foobar Beitrag anzeigen
    Wo siehst du denn da die Ausfahrt?
    Wirst du dich nun informieren, damit du an der nächsten Wahl, z.B. für deinen Landtag oder den Bundestag in 2021, teilnehmen kannst? Oder wirst du da wieder genau das gleiche sagen? "Ich habe mich nicht informiert, also setze ich aus."

    In der Zwischenzeit wählen die anderen, egal wie informiert sie sind, und schaffen Tatsachen. Ich habe es bereits mehrfach geschrieben, aber offenbar glaubt mir's keiner:
    Nicht wählen ist keine neutrale Entscheidung.
    Wobei wir wieder beim Thema sind!
    Ja, ich werde mich mit den hier gegebenen Links und Tipps auseinandersetzen.
    Es gibt kein gut und böse, kein Richtig und kein Falsch, nur Entscheidungen und Konsequenzen.
    Apubec ist offline

  18. #58 Zitieren
    Mythos
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    Zitat Zitat von Apubec Beitrag anzeigen
    Ja, ich werde mich mit den hier gegebenen Links und Tipps auseinandersetzen.
    Ich war mir auch gerade nicht sicher wie du es meintest (siehe auch foobars Post).

    @foobar: Klar gebe ich dir recht, dass eine Nichtwahl keine neutrale Entscheidung ist. Aber ich argumentiere ja auch nicht für eine permanente "Wahlverweigerung", weil man sich nicht informieren möchte. Ich möchte sogar, dass sich Leute mit dem Thema auseinandersetzen um dann für die nächste Wahl (Bundestagswahl wäre gut denkbar) gewappnet zu sein. Nur damit keine Missverständnisse Auftreten. Wenn man sich damit auch außerhalb der Wahlen beschäftigt, wird man oft auch anderweitig aktiv (und wenn es nur Petitionen sind, die man mitmacht und mitverfolgt) und kommt somit ganz automatisch noch tiefer in die Thematiken.

    Ich denke letztlich wollen wir beide ähnliche Dinge, nur mit einer unterschiedlichen Herangehensweise.
    Wer mit Sonderzeichen gendert, diskriminiert jene, die sich nicht zu Mann oder Frau zuordnen lassen. Geschlechtergerechtigkeit in der Sprache erreicht man nur mit gender-neutralen Begriffen. Wer das weiß und dennoch gendert, diskriminiert mit Vorsatz!
    Xarthor ist offline

  19. #59 Zitieren
    Halbgott Avatar von Seelenschnitte
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    @ Thorn

    Betriebsunfall war von mir hier vielleicht etwas zu verharmlosend als Begriff gewählt. Im nächsten EU-Parlament werden 25% Rechtspopulisten erwartet. EU-Kritiker, die die EU nach Möglichkeit lahm legen wollen. Das ist mehr als ein Betriebsunfall - und dann? Was machst du, wenn die Risikobegrenzung nicht funktioniert?
    Wenn das Volk 25% EU-Kritiker ins EU-Parlament berufen kann, deren wichtigstes Ziel es ist, die EU lahm zu legen, dann ist das kein Betriebsunfall, sondern ein Zeichen dafür, dass das System funktioniert und die Wahlen eben doch wichtig und ausschlaggebend sind. Der Bürger wählt nämlich Vertreter, von denen er die Ansicht hat, dass diese seine Interessen am ehesten Vertreten werden. Wenn entsprechend viele Bürger rechtpopulistischen Parteien ihre Stimme geben wollen, dann muss diese Stimme ernst genommen und akzeptiert werden. Denn wenn wir nicht alle Stimmen auf gleiche Weise ernst nehmen, dann ist die Demokratie verloren.

    Wenn der Wähler entscheidet, dann muss der Demokrat dies mAn akzeptieren und das Beste aus der gegebenen Situation machen.


    Ist dir die Demokratie ein akzeptabler Preis, um die EU zu erhalten? So hört sich deine Argumentation in meinen Ohren an, da du auch hier wieder essentielle demokratische Grundrechte einschränken, begrenzen und von bestimmten Leistungen abhängig machen möchtest.
    Korrigiere mich bitte, wenn ich mich in der Einschätzung deines Beitrages getäuscht habe.


    Ich würde die EU tatsächlich nicht retten wollen, indem ich ihr die Demokratie opfere, wie Abraham seinen Sohnemann. Selbst dann nicht, wenn ein Gott im allerletzten Moment "Halt!" rufen würde.

    Genau genommen müsste es eine Demokratie sogar hinnehmen, wenn ihre Bürger sich mehrheitlich für die Abschaffung der Demokratie entscheiden würden. Aber so weit sind wir hier noch lange nicht.

    Ist Schröder für die Linke/Spaltung der SPD verantwortlich, weil er zu seiner Zeit die SPD nach rechts gerückt hat?

    Wäre die AfD mit einer CDU unter z.B. einem Wolfgang Schäuble überhaupt entstanden?
    Das fasse ich ein als ein "Ja" auf und kehre damit zum Ursprung zurück:

    Ich denke, ein nicht zu unterschätzender Teil der AfD-Wähler wählt die nicht, weil sie so von denen überzeugt sind - im Gegenteil. Aber wen sollen sie wählen, wenn sie denn wertkonservativ sind? Merkel? Wenn Menschen, die früher beruhigt CDU wählen konnten und wußten das ihre Ansichten dort vertreten werden, das heute nicht mehr können - sind sie dann deswegen dumm, weil sie diese Partei, die ihre Interessen nicht mehr vertritt auch nicht mehr wählen?


    Ich habe viele Leute kennen gelernt, die die AfD allein aus Protest gegen "die da Oben" gewählt haben. Andere waren jahrelang eifrige Wähler der Linkspartei, bis die AfD auf ihre Weise versucht hat, den "kleinen Mann" zu erreichen.
    Wieder andere haben sich von der Auffassung von Geschichte bestimmter AfD Politiker angesprochen gefühlt und schließlich auch den großen Haufen der Angsthasen, die eh vor jeder Veränderung Furch empfinden und für die Rhetorik der AfD besonders empfänglich sind.

    Und weißt du was? Ich bin der Ansicht, dass es deren gutes Recht ist, die AfD zu wählen. Es freut mich nicht und ich stimme mit deren Ansichten und Weltbildern nicht überein, aber ich akzeptiere, dass es diese Ansichten und Weltbilder gibt.

    Ob sie dumm sind? Nunja... Ich traue der AfD nicht zu andere Interessen zu vertreten, als die von bestimmten Spitzenpolitikern der AfD. Und ich meine, dass diese Partei auch keinen Hehl aus dieser Tatsache macht. Ich empfinde die AfD nicht konservativ, das ist deren "freundlicher" Anstrich. Ich empfinde die AfD als destruktiv. Die AfD will keineswegs Altes, Bewährtes bewahren. Nein. Sie ist opportunistisch und reißt alles nieder, alt wie neu und das um einigen wenigen Parteispitzen die Möglichkeit auf Karriere und Befriedigung ihres Egos zu bieten.
    Konstruktive, sachliche Lösungsvorschläge habe ich nur selten aus dieser Ecke gehört. Dafür umsomehr Polemik und Geschimpfe, womit sie wiederum großen Jubel bei ihrer Anhängerschar geerntet hat.

    Und nun frag mich noch einmal, ob ich die Leute dumm finde, die statt der Union nun die AfD wählen, damit sie ihre konservativen Ansichten vertreten sehen. Die konservativen Ansichten, auf die die AfD spuckt und allein als Baustein der Karriere weniger Politiker verwendet. Nachdem diese gründlich zerrieben und als Zement wieder in Bausteine gegossen wurde.

    Aber hey, Idiotie und Dummheit stehen nicht unter Strafe und das ist trotz allem eine gute Sache. Ich halte nämlich einen wirklich vernünftigen Menschen für ein Fabelwesen.



    @Naddy

    habe ich ganz überlesen: ...viel Text...
    Macht nix, der Beitrag war auch an Thorn gerichtet. Ich wollte nämlich nur wissen, ob ich ihn richtig verstanden habe.

    Hier nun die Flüchtlingspolitik und den Beitrag der Frau Merkel zu eben dieser im Jahr 2015 ff. zu erörtern führt mir hier nun auch zu weit. Ich bin dieses Themas eh sehr müde, ich komme nämlich ursprünglich aus Sachsen und durfte mich auch schon in meinem damaligen Arbeitsumfeld sehr unbeliebt machen, indem ich Dinge sagte wie: "Man zündet keine Häuser an."

    Du verstehst, dass ich auf dieses Thema keine Lust habe?

    „Die Menschen bedienen sich ihrer Vernunft nur dazu, um ihre Ungerechtigkeiten zu rechtfertigen, und die Sprache dient ihnen allein dazu, ihre Gedanken zu verbergen.“

    Charles-Maurice de Talleyrand-Périgord
    Seelenschnitte ist offline

  20. #60 Zitieren
    Veteran Avatar von naddy
    Registriert seit
    Aug 2018
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    561
    Hi,

    Zitat Zitat von Seelenschnitte Beitrag anzeigen
    @Naddy

    Macht nix, der Beitrag war auch an Thorn gerichtet. Ich wollte nämlich nur wissen, ob ich ihn richtig verstanden habe.

    Hier nun die Flüchtlingspolitik und den Beitrag der Frau Merkel zu eben dieser im Jahr 2015 ff. zu erörtern führt mir hier nun auch zu weit. Ich bin dieses Themas eh sehr müde, ich komme nämlich ursprünglich aus Sachsen und durfte mich auch schon in meinem damaligen Arbeitsumfeld sehr unbeliebt machen, indem ich Dinge sagte wie: "Man zündet keine Häuser an."

    Du verstehst, dass ich auf dieses Thema keine Lust habe?
    Niemand muß auf etwas Lust haben. Wenn hier allerdings über Gefährdung der Demokratie durch "AfD" und "Rechtspopulismus" diskutiert wird könnte es hilfreich sein, sich die Ursachen solcher Entwicklungen klarzumachen.
    Die Uhr schlägt. Alle.
    naddy ist offline

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