Ergebnis 1 bis 2 von 2

Bumblebee

  1. #1 Zitieren
    Deus Avatar von Dukemon
    Registriert seit
    Jun 2010
    Ort
    Tevinter
    Beiträge
    14.865
    Den Film habe ich gerade auf BRD gesehen und bin zufrieden mit dem Film. Es ist so erfrischend im Kinoformat mal eine brauchbare Geschichte mit den Transformers zu sehen. Transformers von 2007 hatte zwar eine Handlung, aber mal ehrlich, nicht mal die menschliche Hauptfigur war sympathisch. Transformers Prime hat ein besseres Gefühl vermittelt und selbst Robots in Disgues wusste mehr mit den Figuren anzufangen, als es die Bay Filme je konnten.
    Noch interessanter ist es, mal einen VW als Hauptakteur in einer AAA Produktion zu sehen ohne das es peinlich wirkt. Sonst bleibt dies ja eher Chevrolette oder Konsorten vorbehalten.

    Charlies Handlungsbereitschaft gegen Ende hin war schön inszeniert und wesentlich natürlicher als das was Sam oder Yaeger getan haben. Die deutsche Sprecherin hätte lauter sprechen können, aber sonst sehr zufrieden damit. Ich hoffe Hasbro achtet nun mehr darauf, dass die Transformers Filme sich auf diesem Kurs bewegen und nicht wieder abdriften bei der es nur grenzenlose Effektexplosionen gibt und der Dialog nur für ein paar Minutenpause benutzt wird, damit der Zuschauer sich kurz Popkorn kaufen kann.
    Charlie kehrt hoffentlich in einem späteren Film zurück, um den Autobots zu helfen. Vielleicht nicht im nächsten, aber danach könnte man eine Entwicklung für sie schreiben, die sie in die Lage dazu versetzt.

    Tenstedt als Bumblebee, auch wenn nur ganz kurz, ist eine lieblose Besatzung gewesen. Roland Wolf ist für mich der beste Bumblebee gewesen, der ihn nicht wie einen Idioten hat klingen lassen. Mit ihm war Bumblebee nicht nur ein Krieger, diesem deutschen Bumblebee nahm man ab das er eine Affinität zur Erde und Menschheit hat.

    Erschreckend finde ich, dass westliche Firmen ungern es sehen, wenn jemand fremdes auf der eigenen Party tanzt. Aber Tencent darf überall mittanzen? Wieso lässt man sich das gefallen?
    Dukemon ist offline Geändert von Dukemon (30.04.2019 um 21:20 Uhr)

  2. #2 Zitieren
    Ritter Avatar von Ghost Rider
    Registriert seit
    May 2005
    Ort
    Ostwestfalen-Lippe
    Beiträge
    1.455
    Bumblebee hat mir im Kino auch wunderbar gut gefallen. Hier auch ein paar Worte von mir zum Film, besser spät als nie. Der Kinobesuch liegt ja nun schon einige Monate zurück. Aber eine Kritik habe ich auf MovieJones sowieso dazu verfasst.

    Minimale Spoiler sind enthalten.

    Die Story beginnt mit Szenen des Krieges auf Cybertron, wo Optimus Prime und seine letzten Autobots gegen die völlige Vernichtung und um ihr Überleben kämpfen. Nach Befehl von Optimus flieht Bumblebee auf die Erde, um diese vor den Decepticons zu schützen und sie auf die Ankunft der überlebenden Autobots vorzubereiten. Natürlich verläuft dies nicht genau nach Plan...

    Die Erzählstruktur von Bumblebee ist in meinen Augen hervorragend gelungen. Die Story und die Charaktere werden sehr langsam vorgestellt, der Film nimmt sich dafür alle nötige Zeit. Auf diese Weise ist es mir als Zuschauer möglich gewesen, eine enge emotionale Bindung zu Charlie Watson und Bumblebee aufzubauen. Immer fühlte ich mit den beiden mit. Wenn der Film dann später richtig Fahrt auf nimmt, ist es aber keinesfalls ein CGI-Action-Overkill ohne Sinn und Verstand, wie es leider bei den Transformers-Filmen von Michael Bay der Fall war, sondern die Actionszenen wirken sauber und ordentlich animiert und fühlen sich immer sehr bodenständig und daduch viel wertiger und „realistischer“ an. Der Film beinhaltet aber auch sehr viele emotionale Momente und viele Dialoge zwischen Charlie und Bumblebee. Die Freundschaft wird in diesem Film groß geschrieben, ebenso Familienwerte.

    Einzig die Logik ist nicht immer nachvollziehber, vor allem vom Militär und von der Regierung. Die Leute da scheinen dumm wie Brot zu sein. Ohne stärkere Spoiler kann ich nicht mehr dazu sagen. Hier ein paar dicke Spoiler dazu:

    Zum Beispiel stört mich das Verhalten von Agent Burns. Wenn die zeit auch in der Anfangssituation fehlte, hat Agent Burns eindeutig erlebt, wie ein offensichtlich böser Kampfjetflieger Raketen auf seine Soldaten und Bumblebee abgefeuert hat, während Bumblebee niemanden angegriffen hat und sogar gesprächsbereit war und alle gewarnt hat, bevor die Raketen abgeschossen wurden. Das hätte einem gesunden Verstand eines hochrangigen Soldaten eigentlich nicht entgehen dürfen. Trotz alledem will er zwanzig Jahre später Bumblebee vernichten, obwohl dieser kein echten Feindseligkeiten gezeigt hat. Außerdem stört es mich, dass Agent Burns Charlie, obwohl sie fast erwachsen ist, nicht zuhören will, obwohl sie scheinbar einiges über Bumblebee zu wissen scheint und ihn sogar schützen will. Wäre ich an Stelle von Burns, würde ich doch erst einmal alles wissen wollen, was Charlie über Bumblebee weiß, könnte schließlich wertvoll und interessant sein, zumal ein diplomatischer Vertreter und Wissenschaftler offensichtlich so interessiert an Diplomatie ist. Den Decepticons gewährt Burns freies Geleit und freien Zugang zum Netzwerk aller Satelliten, aber Bumblebee will er sofort zerstören. Und dann noch behaupten, Charlie habe Regierungseigentum gestohlen. Kann der Typ nicht nicht mal ein wenig menschlich agieren und vernünftig mit Charlie reden. Das würde kaum Zeit kosten und wäre viel hilfreicher als diese Herabwürdigung von Zivilisten. Sowas kann ich echt nicht ab. Mit kooperativer Vernunft und mit Menschlichkeit kommt man dabei doch einfach zu viel besseren Ergebnissen.

    Hailee Steinfeld, die Schauspielerin hinter Charlie, war für mich eine Schauspielerin, die ich bis Bumblebee nur aus True her kenne. Ich hörte, dass sie True Grit eine Oscarnominierung erhalten hat. Ihre Performance hat mir richtig gut gefallen. Sie spielt absolut glaubwürdig und schafft es immer wieder, ihre Emotionen auf mich als Zuschauer zu übertragen. Sie ist eine clevere und sympathische, aber in sich sehr verschlossene junge Frau kurz vor dem 19. Lebensjahr, die mit dem Tod ihres Vaters noch nicht abgeschlossen hat, während ihre Mutter bereits einen neuen Mann an ihrer Seite hat. Ihre familiäre Situation ist sehr angespannt, was sie als Schauspielerin mit Bravour darstellt. Auch mochte ich John Cena gerne, auch wenn seine Rolle sich dem Drehbuch nach dumm verhält. Er ist dennoch ein sympathischer Typ. Auch alle anderen Schauspieler machen ihre Sache gut.

    Was die Animationen angeht, so liefern die Macher eine sehr überzeugende Arbeit ab. Die Transformationen von Bumblebee und den Decepticons sind meiner Meinung nach viel anschaulicher als in den Bay’schen Filmen und sehen richtig klasse aus. Auch die kleinen, aber extrem feinen Actionszenen wirken extrem überzeugend und machen richtig viel Spaß.

    Auch soundtechnisch war Bumblebee extrem gut abgemischt. Die Musik, die Stimmen und die restlichen Geräusche waren sauber und klar abgemischt, aber auch die Actionsequenzen wirken extrem druckvoll und hauen richtig gegen den Magen, ein gut bestücktes Kino vorausgesetzt.

    Die musikalische Untermalung im 80er-Stye hat mir in Bumblebee ebenfalls richtig gut gefallen. Da laufen ein paar tolle alte Stücke, aber auch die Begleitmusik hat mir immer gut gefallen, ohne dass sie mir negativ aufgefallen wäre.

    Auch die Kameraführung, vor allem in den Actionsequenzen, hat mir dahingehend gut gefallen, dass zum einen keine ständige Wackelkamera eingesetzt wurde, die ja in anderen Transformers-Filmen gerne zum Einsatz kam, um vom schlechtem CGI abzulenken, und zum Anderen, weil die Kamera mir immer eine gute Übersicht über das Geschehen bietet. Ich habe da nichts negatives bemerken können.

    Fazit:

    In meinen Augen hat Travis Knight das geschafft, was Michael Bay in fünf Transformers-Filmen niemals geschafft hat: Eine emotionale Bindung zwischen mir als Zuschauer und den Hauptcharakteren aufzubauen und die Actionsequenzen bodenständig zu inszenieren, ganz ohne Effekt-Overkill. Bumblebee baut hervorragend auf, nimmt sich viel Zeit, bindet mich als Zuschauer emotional mit ein und bietet ein gesundes Maß an brachialer, aber bodenständiger Action. Die Hauptdarstellerin ist sehr sympathisch und schauspielerisch von Hailee Steinfeld klasse gespielt. Soundtechnisch ist Bumblebee einwandfrei und die musikalische Untermalung im 80er-Style macht richtig viel Laune. Einzig ein paar Schwächen in der Logik schmälern ein wenig den Gesamteindruck. Ich freue mich aber schon jetzt total auf weitere Sichtungen auf Blu-Ray.

    So hätte Transformers von Anfang an sein müssen. Ich würde mir wünschen, dass da noch mehr Filme in diesem Stil folgen, dann kann ich die Transformer-Reihe von Bay vergessen.

    9/10 - Hoher Wiederschauwert
    Ghost Rider ist offline

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •