Wahnsinnig realistisch sicherlich nicht. Aber im Vergleich mit den meisten Actionfilmen finde ich "The Boys" deutlich realistischer (wenn man die Grundprämisse "Superkräfte" außenvorlässt). Sogar im Vergleich zu vielen ernsthaften Filmen finde ich nicht unbedingt, dass die Serie mehr Ungereimtheiten hat. Es sind natürlich trotzdem noch viele drin.
An Deep habe ich nichts auszusetzen... genauer: Ich kann ihn nicht leiden, aber unrealistisch finde ich da nichts.Ja, habe ich:
Spoiler:(zum lesen bitte Text markieren)Volldepp Deep: Vögelt Kraken, schickt die Kriminalmannschaft von Vought nach Hause, beleidigt seine Freundin obwohl er sie braucht, buckelt vor Homelander, ermordet Politiker, usw.
Temp-V: 3x nehmen ist noch ok, aber bei 4x stirbt man an Krebs.
Nowitschok: Das Zeug liegt irgendwo rum. Und im Vought Labor kann man es in wenigen Minuten zusammenmixen.
Gefangene: Man kann im Vought Tower machen was man will, aber wenn ein paar Demonstranten nach einem Durchsuchungsbeschluss rufen, muss man sofort alle wichtigen Gefangenen verlegen.
Die Superkraft selbst ist vielleicht etwas seltsam (sprechende Meeresbewohner bedeutet ja, dass die ein Bewusstsein haben müssen). Aber wenn man anfängt, die Superkräfte auf ihren Realismus zu prüfen, gehen sowieso die Lichter aus.
Ansonsten ist Deep halt nicht der Hellste und leidet an ein paar Komplexen. Was aber nicht so verwunderlich ist, da er schon immer ein Außenseiter in den Seven war und nach der Starlight Geschichte einiges durchgemacht hat. Dazu ist die präsenz Homelanders sicherlich nicht sehr angenehm. Die restlichen "Seven" wussten ja schon lange vor Staffel 1, was mit ihm abgeht. Und, dass Deep vor Homelander buckelt, ist nun wirklich nicht ungewöhnlich.
Die Temp-V Geschichte hatte ich vergessen. Da war mir auch aufgefallen, wie ungemein "praktisch" diese Begrenzung aus Sicht der Schreiber doch ist. Wobei das nicht unbedingt heißt, dass die wirkweise unrealistisch ist, das kann ich nicht einschätzen. Es schimmert nur eben diese Metaebene durch.
Nowitschok: Joar, hat mich etwas gestört, aber kein größerer Punkt. Insbesondere nach HerrFenrisWolfs Ausführungen. Wobei ich die beim Schauen natürlich noch nicht hatte.
Zu den Gefangenen: Soweit ich das verstanden hatte, gab es ja tatsächlich einen Durchsuchungsbeschluss. Dass das ganze dann so diletantisch durchgeführt wurde hat mich vielleicht ein bisschen gestört.
Es gab auch noch andere Punkte. Z.B. Antman in Folge eins, der auch im geschrumpften Zustand noch jemanden herumschleudern konnte. Damit hätte er aber eigentlich auch die gleiche Masse etc. wie im großen Modus haben müssen. Das hat mir schon die Antman Filme kaputt gemacht. Aber darum versuche ich auch, nicht zu sehr über die Superkräfte nachzudenken.
Trotzdem machen da so manche ernsten Filme (insbesondere natürlich im Fiction Genre) mehr Fehler in deutlich kürzerer Laufzeit. Daher finde ich eigentlich die Bezeichnung "Satire" unpassend, selbst wenn die Authoren selbst das so nennen sollten. Das Gleiche gilt auch bei Watchmen, für mich ist das (größtenteils) keine Satire. Das einzige Satire-Element, an das ich mich erinnern kann, war A-Trains Werbespot und auch die war nur minimal überspitzt.