Jede andere ähnlich gepolte Serie hätte mir mit Homelanders "Ausraster" bei der Demonstration nur ein Gähnen entlockt, aber hier gab es tatsächlich diesen kurzen Augenblick, in dem ich mir dachte, dass Homelander, resp. die Serie sich das trauen könnte. Daumen hoch dafür. Was mich ein wenig stört ist - und es schmerzt mich sehr das zu sagen - Hughie. Hughie war das absolute Glanzlicht der ersten Staffel. Ich bin ja normalerweise selten Fan von Protagonisten von Serien, ich stürze mich lieber auf die schillernden Nebencharaktere, wenn es um Favoriten geht, aber Hughie hatte es mir in der ersten Staffel absolut angetan. Und klar, er ist in der zweiten immer noch gut, Jack Quaid sei's gedankt. Aber irgendwie verheddert er sich für meinen Geschmack zu sehr in seinem Konflikt mit Butcher. Hughie hat in der ersten Staffel deutlich gezeigt, dass er ein wichtiger Bestandteil der Boys ist und seinen Beitrag leisten kann, deswegen fühlt sich seine Unsicherheit jetzt irgendwie etwas out of character an. Es ist schön, wie besonders MM sich langsam mehr und mehr auch gegen Butcher auf Hughies Seite schlägt, aber trotzdem ist jede Szene, in er Hughie Butcher gegenüber nicht den Mund aufkriegt, eine kleine Tragödie. Ist das ein Überbleibsel aus der Comicvorlage? Wie ich höre, lief da Hughies Charakterentwicklung deutlich langsamer ab, allerdings wohl auch, weil das, was die Grundlage für die erste Staffel bildete, erst der zweite Comicarc ist?