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Biodrucker - ein Blick in die Zukunft

  1. #1 Zitieren
    Waldläufer Avatar von Joel Sundberg
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    Thomas Braun steht in seiner Küche. In der Pfanne brutzelt ein frisches Rumpsteak, hergestellt von BioMeat - dem weltweiten Marktführer in Sachen Laborfleisch und spezialisiert auf gedrucktes Fleisch. Zuerst war Thomas skeptisch, lehnte Fleisch aus dem Labor kategorisch ab, doch nach den ersten Bissen waren seine Bedenken schnell verflogen. Es schmeckte - fühlte sich an wie Echtes. Als die Preise dann noch rapide sanken - trauerte er normalem Fleisch keine Träne mehr nach. Außerdem mochte er den Gedanken, dass sein Konsumverhalten dazu beitrug, die Massentierhaltung zu reduzieren. Auf seiner Terrasse lässt er sich das aus Biotinte und tierischen Zellen hergestellte Fleisch schmecken.

    Ein paar Häuser weiter - ein Krankenwagen schlängelt sich heulend durch eine stark befahrene Straße - ist Sarah Neuer unterwegs in die Charité. Nachdem bei ihr eine schwere Herzmuskelschwäche festgestellt wurde, unterstützte sie das Programm „Neues Leben“, lehnte ein Spenderherz ab und entschied sich stattdessen für ein gedrucktes. Es geht schnell! Mithilfe eines implantierten RFID-Chips werden alle wichtigen Daten für die OP ermittelt. Das im Bioreaktor lagernde Herz - welches schon am Vortag fertiggestellt wurde - wartet darauf transplantiert zu werden. Die Operation läuft erfolgreich. Keine Abstoßungsreaktionen. Keine Infektionen. Mit 35 Jahren beginnt für Sarah ein neues Leben.

    So ähnlich wie in diesem fiktiven Beispiel könnte es sich in naher Zukunft abspielen.

    Die Einsatzmöglichkeiten eines Biodruckers im Lebensmittelbereich aber vor allem im medizinischen Bereich sind äußerst vielfältig und haben das Potenzial unser Leben - so wie wir es bisher kennen - nachhaltig zu verändern. Es bleibt jedoch abzuwarten, ob zum Positiven oder Negativen. Eins jedoch ist klar - die Technik befindet sich noch in den Kinderschuhen, und obwohl israelische Forscher erst vor kurzen, erfolgreich - ein Miniaturherz aus menschlichem Gewebe gedruckt haben, werden noch viele Jahre vergehen bevor voll funktionsfähige, transplantierbare Organe gedruckt werden können. Der Weg dahin wird jedenfalls spannend zu beobachten sein.

    Wer sich für dieses Thema interessiert, findet unter den aufgeführten Links weitere Informationen.
    https://www.deutschlandfunk.de/leben...icle_id=345736
    https://www.scinexx.de/news/medizin/...em-3d-drucker/
    https://www.pro-retina.de/newsletter...dem-3d-drucker
    http://biodrucker.net/
    Joel Sundberg ist offline

  2. #2 Zitieren
    Mythos
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    Ob das Fleisch wirklich gut sein wird ist fraglich. Wer weiß was das für ein Aufwand sein wird es in der Massenproduktion zu züchten. Und wer weiß welche gesundheitlichen Risiken entstehen. Ich bezweifel, dass ich es jemals essen werde, wenn es noch zu meiner Lebenszeit auf den Markt kommen sollte.

    Das mit dem Herzen wusste ich auch bereits und ist tatsächlich eine gute Sache. Dann gibt es das Spenderproblem nicht mehr und die Organe (wird sich ja nicht auf ein Herz beschränken) könnten dann wahrscheinlich sogar an den Körper angepasst werden und eine höhere Verträglichkeit als ein Spenderherz erreichen.

    RFID-Chips sollte jeder kategorisch ablehnen, egal ob als Inplantat, in Kleidungsstücke und selbst in technischen Gegenständen (Krankenkassenkarte, Bankkarte, Personalausweis, Bus-Abotickets, ...). Die sind unsicher, die sind von großen Entfernungen (mehrere Meter, obwohl es angeblich nur wenige Zentimeter sein sollen) trackbar und durch die einzigartige ID ist jeder Mensch damit überall verfolgbar.
    Wer mit Sonderzeichen gendert, diskriminiert jene, die sich nicht zu Mann oder Frau zuordnen lassen. Geschlechtergerechtigkeit in der Sprache erreicht man nur mit gender-neutralen Begriffen. Wer das weiß und dennoch gendert, diskriminiert mit Vorsatz!
    Xarthor ist offline

  3. #3 Zitieren
    Waldläufer Avatar von Joel Sundberg
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    Zitat Zitat von Xarthor Beitrag anzeigen
    Ob das Fleisch wirklich gut sein wird ist fraglich. Wer weiß was das für ein Aufwand sein wird es in der Massenproduktion zu züchten. Und wer weiß welche gesundheitlichen Risiken entstehen. Ich bezweifel, dass ich es jemals essen werde, wenn es noch zu meiner Lebenszeit auf den Markt kommen sollte.
    Die Fleischnachfrage soll in den nächsten 30 Jahren um 85 Prozent wachsen. Mit herkömmlicher Massentierhaltung kann das nicht mehr gestemmt werden, daher - ist es praktisch unausweichlich, nach Alternativen zu suchen und zu entwickeln. Wegen der gesundheitlichen Bedenken: Das alternative Fleisch wird unter Laborbedingungen hergestellt und ist sehr wahrscheinlich gesünder als das Fleisch vom Mastvieh, welches mit Antibiotika vollgepumpt wurde. Außerdem bin ich recht optimistisch und kann mir durchaus vorstellen, dass Laborfleisch in 10 bis 15 Jahren - dank spendierfreudiger Investoren - zu bezahlbaren Preisen angeboten werden kann. Ob es dann geschmacklich überzeugt, wird man sehen.
    Zitat Zitat von Xarthor Beitrag anzeigen
    Das mit dem Herzen wusste ich auch bereits und ist tatsächlich eine gute Sache. Dann gibt es das Spenderproblem nicht mehr und die Organe (wird sich ja nicht auf ein Herz beschränken) könnten dann wahrscheinlich sogar an den Körper angepasst werden und eine höhere Verträglichkeit als ein Spenderherz erreichen.
    Genau - ein maßgeschneidertes Organ sozusagen. Dazu werden Infektionsrisikos und Abstoßungsreaktionen stark minimiert.
    Joel Sundberg ist offline

  4. #4 Zitieren
    Mythos
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    Zitat Zitat von Joel Sundberg Beitrag anzeigen
    Die Fleischnachfrage soll in den nächsten 30 Jahren um 85 Prozent wachsen. Mit herkömmlicher Massentierhaltung kann das nicht mehr gestemmt werden, daher - ist es praktisch unausweichlich, nach Alternativen zu suchen und zu entwickeln.
    Das ist unsinn. Mal angenommen die Zahlen stimmen, dann müssen wir dennoch nicht mehr Fleisch produzieren. Dann essen wir halt bissl weniger Fleisch und fertig, hat in der DDR mit vielen Lebensmitteln funktioniert.
    Zitat Zitat von Joel Sundberg Beitrag anzeigen
    Wegen der gesundheitlichen Bedenken: Das alternative Fleisch wird unter Laborbedingungen hergestellt und ist sehr wahrscheinlich gesünder als das Fleisch vom Mastvieh, welches mit Antibiotika vollgepumpt wurde. Außerdem bin ich recht optimistisch und kann mir durchaus vorstellen, dass Laborfleisch in 10 bis 15 Jahren - dank spendierfreudiger Investoren - zu bezahlbaren Preisen angeboten werden kann. Ob es dann geschmacklich überzeugt, wird man sehen.
    Woher willst du wissen, was ins Laborfleisch kommt - besonders wenn es dann in die Massenproduktion geht und das Zeug frisch gehalten werden muss?
    Wer mit Sonderzeichen gendert, diskriminiert jene, die sich nicht zu Mann oder Frau zuordnen lassen. Geschlechtergerechtigkeit in der Sprache erreicht man nur mit gender-neutralen Begriffen. Wer das weiß und dennoch gendert, diskriminiert mit Vorsatz!
    Xarthor ist offline

  5. #5 Zitieren
    Waldläufer Avatar von Joel Sundberg
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    Zitat Zitat von Xarthor Beitrag anzeigen
    Das ist unsinn. Mal angenommen die Zahlen stimmen, dann müssen wir dennoch nicht mehr Fleisch produzieren. Dann essen wir halt bissl weniger Fleisch und fertig, hat in der DDR mit vielen Lebensmitteln funktioniert.
    So sieht also Deine Lösung, für dieses Problem aus ... verstehe, dann starte ich gleich mal eine Petition und rufe die Leute dazu auf, nur ein oder zweimal in der Woche Fleisch zu essen - ein Problem weniger auf der Welt. So einfach geht das.
    Zitat Zitat von Xarthor Beitrag anzeigen
    Woher willst du wissen, was ins Laborfleisch kommt - besonders wenn es dann in die Massenproduktion geht und das Zeug frisch gehalten werden muss?
    Hundertprozentig nicht, aber wenn ich mir anschaue, welche Zustände in einen traditionellen Mastbetrieb herrschen und sie dann mit den Produktionsabläufen eines sterilen Labors vergleiche, kann ich sehr wahrscheinlich sagen das Laborfleisch gesünder ist.
    Joel Sundberg ist offline

  6. #6 Zitieren
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    @ Joel Sundberg

    Auch wenn es sich hierbei in medizinischer Hinsicht um eine großartige Entdeckung handelt,
    so glaube ich, daß das NDM-1 Plasmid einen großen Strich durch die Rechnung machen wird.
    Antibiotikaresistenzen sind eine der größten Herausforderungen unserer Zeit.

    PS:
    Durch die Zugabe von Wachstumshormonen sind in Asien schon gar wunderlich aufgepumpte
    Schweine gezüchet und auf das Laufband gestellt worden. Bodybuilder nennen das "in der
    Massephase sein". Warum sollte man nicht auch Steroide oder Testosteron zu der zellulären
    Rohmasse hinzufügen?

    PPS:
    Nur des Interesses halber: Kennst du ein(e) User(in) namens Lauerin?


    Cheers!
    wildundgesetzlos ist offline

  7. #7 Zitieren
    Waldläufer Avatar von Joel Sundberg
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    Zitat Zitat von wildundgesetzlos Beitrag anzeigen
    @ Joel Sundberg

    Auch wenn es sich hierbei in medizinischer Hinsicht um eine großartige Entdeckung handelt,
    so glaube ich, daß das NDM-1 Plasmid einen großen Strich durch die Rechnung machen wird.
    Antibiotikaresistenzen sind eine der größten Herausforderungen unserer Zeit.
    Stimmt. Antibiotika werden einfach viel zu oft und falsch verwendet (Erkältung, Viren), die Massentierhaltung trägt ihren Teil dazu bei. Bei uns werden Antibiotika flächendeckend in Ställen eingesetzt. Die FAO, versucht ja schon lange Tierhalter eines Besseren zu belehren, aber bisher anscheinend ohne nennenswerte Erfolge.
    Zitat Zitat von wildundgesetzlos Beitrag anzeigen
    PS:
    Durch die Zugabe von Wachstumshormonen sind in Asien schon gar wunderlich aufgepumpte
    Schweine gezüchet und auf das Laufband gestellt worden. Bodybuilder nennen das "in der
    Massephase sein". Warum sollte man nicht auch Steroide oder Testosteron zu der zellulären
    Rohmasse hinzufügen?
    Völlig ausschließen kann man das sicher nicht. Schwarze Schafe gibt es überall. Um so wichtiger wird es sein, dass man für Laborfleisch strenge Standards schafft - damit solche widerlichen Praktiken von Anfang an unterbunden werden können.
    Zitat Zitat von wildundgesetzlos Beitrag anzeigen
    PPS:
    Nur des Interesses halber: Kennst du ein(e) User(in) namens Lauerin?
    Nein.
    Joel Sundberg ist offline Geändert von Joel Sundberg (19.04.2019 um 22:29 Uhr)

  8. #8 Zitieren
    Veteran Avatar von naddy
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    Zitat Zitat von Joel Sundberg Beitrag anzeigen
    Außerdem bin ich recht optimistisch und kann mir durchaus vorstellen, dass Laborfleisch in 10 bis 15 Jahren - dank spendierfreudiger Investoren - ...
    (fett von mir).

    Interessant, wo findet man die denn?

    LG naddy
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    naddy ist offline

  9. #9 Zitieren
    Halbgott Avatar von Seelenschnitte
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    Das liest sich ja wie ein Sci-Fi-Roman.

    „Die Menschen bedienen sich ihrer Vernunft nur dazu, um ihre Ungerechtigkeiten zu rechtfertigen, und die Sprache dient ihnen allein dazu, ihre Gedanken zu verbergen.“

    Charles-Maurice de Talleyrand-Périgord
    Seelenschnitte ist offline

  10. #10 Zitieren
    Waldläufer Avatar von Joel Sundberg
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    Zitat Zitat von naddy Beitrag anzeigen
    (fett von mir).

    Interessant, wo findet man die denn?

    LG naddy
    In den USA zum Beispiel. Unter anderen haben Bill Gates, Richard Branson und Tyson Foods, Millionen - in das Start up Memphis Meat investiert. Außerdem unterstützt die Cordesmeyer GmbH & Co. KG das Start-up SuperMeat. Die Frage ist nur, wie man diese Investoren bei Laune hält, wenn die Entwicklung langsam und schleppend vorangeht?
    Zitat Zitat von Seelenschnitte Beitrag anzeigen
    Das liest sich ja wie ein Sci-Fi-Roman.
    Das waren auch meine Gedanken, als ich den Artikel auf Scinexx.de gelesen habe. Ich befasse mich seit ein paar Tagen mit dem Thema und es ist wirklich faszinierend, was die Wissenschaft - vor allem im Bereich der Medizin - heute auf die Beine stellen kann.

    Ein schönes Wochenende euch beiden ... und allen anderen, die hier vorbei schauen natürlich auch.
    Joel Sundberg ist offline

  11. #11 Zitieren
    Veteran Avatar von naddy
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    Zitat Zitat von Joel Sundberg Beitrag anzeigen
    Die Frage ist nur, wie man diese Investoren bei Laune hält, wenn die Entwicklung langsam und schleppend vorangeht?
    Bei Investoren ist das ganz einfach: Die Rendite erhöhen (oder im Falle von Startups die Gewinnerwartung).

    Andere Geldgeber nennt man gewöhnlich nicht "Investoren", sondern Wohltäter, Förderer oder Spender. Die tun das dann für's öffentliche Ansehen, für "Gottes Lohn" oder aus reiner Menschenfreundlichkeit.

    LG naddy
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    naddy ist offline

  12. #12 Zitieren
    Mythos Avatar von Apubec
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    Zitat Zitat von Joel Sundberg Beitrag anzeigen
    Es geht schnell! Mithilfe eines implantierten RFID-Chips werden alle wichtigen Daten für die OP ermittelt.

    So ähnlich wie in diesem fiktiven Beispiel könnte es sich in naher Zukunft abspielen.
    Wenn man ein funktionstüchtiges Herz, von einem anderen braucht und Geld hat.
    Es gibt kein gut und böse, kein Richtig und kein Falsch, nur Entscheidungen und Konsequenzen.
    Apubec ist offline

  13. #13 Zitieren
    Waldläufer Avatar von Joel Sundberg
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    Eins ist doch klar: In den Anfangsjahren werden die Entwicklungskosten sehr hoch sein, wie bei jeder neuen Technologie. Ein weiterer Kostenfaktor ist das Personal. Es werden Spezialisten benötigt - eine Vielzahl von hoch qualifizierten Fachkräften, die sich mit der Materie auskennen. Leider reicht mein Optimismus nicht aus, um mir vorzustellen, dass die Kosten von Krankenkassen übernommen werden. Jeder der eins und eins zusammenzählen kann weiß, worauf das hinauslaufen wird. Zweiklassensystem. Die Leute - die es sich leisten können - freuen sich über ein gedrucktes Organ und die - die nicht über die notwendigen finanziellen Mittel verfügen - müssen weiterhin auf ein Spenderorgan warten ... hoffen.
    Joel Sundberg ist offline

  14. #14 Zitieren
    Moderator Avatar von DWS
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    Zitat Zitat von Joel Sundberg Beitrag anzeigen
    Stimmt. Antibiotika werden einfach viel zu oft und falsch verwendet (Erkältung, Viren), die Massentierhaltung trägt ihren Teil dazu bei. Bei uns werden Antibiotika flächendeckend in Ställen eingesetzt. Die FAO, versucht ja schon lange Tierhalter eines Besseren zu belehren, aber bisher anscheinend ohne nennenswerte Erfolge.
    Wenn der fleischfressende Verbraucher das nächste mal in seine billige Grillwurst beisst, sollte er sich wieder und wieder vor Augen führen*, dass auf sein Konto nicht nur jährlich 45-50 Mio. geschredderte Eintagsküken sondern höchstwahrscheinlich auch ca. 33.000 Menschenleben allein in der EU gehen.
    *Was er nicht tun wird, nicht einmal wenn seine kleine Tochter mit einem MRSE auf dem Sterbebett läge.
    https://www.aerztezeitung.de/medizin...sistenzen.html

    https://www.ndr.de/nachrichten/niede...iotika568.html

    In diesem Sinne, lasst es euch schmecken und auf der Zunge zergehen.

    €: Ich ernähre mich meistenteils ovo-lacto-vegetarisch (das bekommt meinem genetisch bedingt leicht hyperurämischen Stoffwechsel besser) und nur selten esse ich Fleisch, von dem ich weiß wo es herkommt; hatte aber auch schon mal ein halbes Jahr als Veganer und später jahrelang als Vegetarier gelebt - und ich kann sagen, das funktioniert, sehr gut sogar.
    Furcht führt zu Wut, Wut führt zu Hass, Hass führt zu unsäglichem Leid.
    DWS ist offline Geändert von DWS (23.04.2019 um 09:37 Uhr)

  15. #15 Zitieren
    banned
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    Die Argumente der Gegner dieser großartigen (noch nicht ausgereiften) Technologie hier sind allesamt fadenscheinig.

    Man kann bereits mit 100% Sicherheit sagen, dass es - in ein paar Jahren oder Jahrzehnten - perfektes Fleisch aus dem Reagenzglas oder dem organischen 3D-Drucker geben wird, das:

    1. Deutlich weniger Ressourcen (Wasser sowie Futter und damit Ackerland) bei der Herstellung vergeuden wird.
    2. Dadurch deutlich weniger Treibhausgase produzieren wird.
    3. Und durch diese Kombination auch noch günstiger sein wird.
    4. Garantiert Tierleid-frei sein wird.

    Gesünder wird es, im Gegensatz zum Billigfleisch aus dem Discounter, auch mit 100% Sicherheit sein. Als Fleisch-Liebhaber, der die Massentierhaltung allerdings nicht gerade toll findet, freue ich mich darauf sehr.

    Diese Entwicklung hat ausschließlich Vorteile und exakt keine relevanten Nachteile.

    Und wenn die Bauernlobby nicht zu stark sein wird, dann wird sich dieses de facto Fleisch auch Fleisch nennen dürfen.

    Bei Organen die am besten noch aus Eigenzellen gezüchtet werden ist der größte Vorteil zu Spenderorganen, dass dasd Abstoßungsrisiko gleich null sein dürfte. Auch hier sehe ich keine Nachteile.
    ulix ist offline Geändert von ulix (23.04.2019 um 09:26 Uhr)

  16. #16 Zitieren
    Veteran Avatar von naddy
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    Zitat Zitat von ulix Beitrag anzeigen
    Und wenn die Bauernlobby nicht zu stark sein wird, dann wird sich dieses de facto Fleisch auch Fleisch nennen dürfen.
    Das ist keine Frage von Lobbyinteressen, sondern der Sprachhygiene. Denn auf der anderen Seite stehen der "Bauernlobby" auch nur Lobbyinteressen gegenüber, die beispielsweise "Analogkäse" gerne als "Käse" bezeichnen würden. Oder x-beliebigen Schinken als "Parmaschinken", weil der einmal kurz im LKW über die italienische Grenze transportiert wurde (am besten über Nicht-EU-Länder, um noch die Ausfuhr-Einfuhr-Fördermittel der EU abzugreifen).

    Um dem potentiellen Käufer oder "Verbraucher" eine bewußte Entscheidung dafür oder dagegen zu ermöglichen ist im genannten Fall also nicht entscheidend, ob es sich nach der Definition Anderer um "de facto Fleisch" handelt, sondern was dieser sich traditionell unter dieser Bezeichnung vorstellt. Immer sauber bleiben, Versuche, dem "blöden Volk" ungefragt zu seinem nicht-begriffenen Glück zu verhelfen, gibt's auch ohne solche Tricksereien genug.
    Die Uhr schlägt. Alle.
    naddy ist offline

  17. #17 Zitieren
    General Avatar von BreaZ
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    Sprachgebrauch (oder reinheit) ist ein komisches Argument, in der Regel versteht man eh in jeder Region was anderes dadrunter. Die geschützen Herkunftsbezeichnungen sind nochmal nen ganz anderes thema.

    Soweit ich weiss ist dieses Laborfleisch Fleisch. Es wächst genauso durch Zellteilung und co wie vom Gesamttier. Selbst DNS und co sind nachweisbar.
    Es ist Fleisch. Nur das nicht ein ganzes Tier drum herum ist.
    Ein Siegel ähnlich wie öko oder Bio (welche sich auch nur auf die Aufzuchtsbedinungen beziehen) ist aber wohl vernünftig umd sollte ausreichen.
    Das grösste Hindernis des Lebens ist die Erwartung, die sich auf den naechsten Tag richtet.
    Du verlierst dadurch das Heute.
    BreaZ ist offline

  18. #18 Zitieren
    banned
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    Zitat Zitat von naddy Beitrag anzeigen
    Das ist keine Frage von Lobbyinteressen, sondern der Sprachhygiene. Denn auf der anderen Seite stehen der "Bauernlobby" auch nur Lobbyinteressen gegenüber, die beispielsweise "Analogkäse" gerne als "Käse" bezeichnen würden.
    Du vergleichst Äpfel mit Birnen. Keine Ahnung ob absichtlich, oder aus Ignoranz.

    Analogkäse ist kein Käse, er ist (weder mikro- noch makro-) chemisch eben nicht identisch mit Käse.

    Wir reden aber hier von einem hypothetischen Produkt, das nicht unterscheidbar von echtem Fleisch wäre, also chemisch, optisch, haptisch, in Sachen Textur, etc. pp. absolut identisch. Es wäre vielleicht sogar biologisch und "natürlich" aus Zellen gewachsen, wenn wir von Züchtung aus Zellkulturen ausgehen und nicht von Biodruckern. Es wäre echtes Rindfleisch, gewachsen und bestehend aus Rinderzellen.
    ulix ist offline

  19. #19 Zitieren
    Waldläufer Avatar von Joel Sundberg
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    Zitat Zitat von ulix Beitrag anzeigen
    Gesünder wird es, im Gegensatz zum Billigfleisch aus dem Discounter, auch mit 100% Sicherheit sein. Als Fleisch-Liebhaber, der die Massentierhaltung allerdings nicht gerade toll findet, freue ich mich darauf sehr.
    Gute Einstellung - wünschte jeder, der Fleisch konsumiert, wäre neuen Alternativen gegenüber so aufgeschlossen. Die moderne Wissenschaft bietet uns so viele Möglichkeiten. Wir sollten sie nutzen und nicht auf der Stelle treten.

    Noch ein paar Details zur Herstellung von Laborfleisch:
    Zuerst werden Stammzellen entnommen, die später Muskelfasern bilden. Die Stammzellen können übrigens schmerzfrei durch Biopsie und ohne Tötung entnommen werden. Dann werden sie in einer Nährstofflösung vermehrt. Die entstandene Lösung - auch "Biotinte" genannt - wird in den 3-D-Drucker gegeben, der dann in mehreren Schichten, eine individuelle Form druckt. Zuletzt wachsen die Zellen in einen Bioreaktor zusammen.
    Joel Sundberg ist offline

  20. #20 Zitieren
    banned
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    Zitat Zitat von Joel Sundberg Beitrag anzeigen
    Noch ein paar Details zur Herstellung von Laborfleisch:
    Zuerst werden Stammzellen entnommen, die später Muskelfasern bilden. Die Stammzellen können übrigens schmerzfrei durch Biopsie und ohne Tötung entnommen werden. Dann werden sie in einer Nährstofflösung vermehrt. Die entstandene Lösung - auch "Biotinte" genannt - wird in den 3-D-Drucker gegeben, der dann in mehreren Schichten, eine individuelle Form druckt. Zuletzt wachsen die Zellen in einen Bioreaktor zusammen.
    Ich denke, wenn man wirklich keinen Unterschied merkt (und es sogar labortechnisch keinen gibt), dann gibt es außer Ideologie nichts was dagegen spricht. Fleischkonsum ist nunmal äußerst schädlich für die Umwelt, vom Tierwohl ganz zu schweigen. Außerdem brauchen wir als Menschheit bald die Ackeflächen, die momentan zur Tierfutter-Produktion vergeudet werden (auch für mich...).
    Es ist ja auch absolut klar, dass der CO2-Fußabdruck von "Kunstfleisch" auf Dauer deutlich niedriger ausfallen wird als der von "echtem Fleisch".

    So ist es (soweit die Technik eben ist - also im sehr begrenzten Rahmen) ja schon heute:
    [Video]

    Zitat Zitat von Joel Sundberg Beitrag anzeigen
    Noch ein paar Details zur Herstellung von Laborfleisch:
    Zuerst werden Stammzellen entnommen, die später Muskelfasern bilden. Die Stammzellen können übrigens schmerzfrei durch Biopsie und ohne Tötung entnommen werden. Dann werden sie in einer Nährstofflösung vermehrt. Die entstandene Lösung - auch "Biotinte" genannt - wird in den 3-D-Drucker gegeben, der dann in mehreren Schichten, eine individuelle Form druckt. Zuletzt wachsen die Zellen in einen Bioreaktor zusammen.
    Ich meine wenn man wirklich keinen Unterschied merkt, dann gibt es außer IDeologie nichts was dagegen spricht. Fleischkonsum ist nunmal äußerst schädlich für die Umwelt, vom Tierwohl ganz zu schweigen. Außerdem brauchen wir als Menschheit bald die Ackerflächen, die momentan zur Tierfutter-Produktion "vergeudet" werden (auch für mich und meinetwegen...).
    Es ist ja auch absolut klar, dass der CO2-Fußabdruck von "Kunstfleisch" auf Dauer deutlich niedriger ausfallen wird als der von "echtem Fleisch".

    [Video]
    ulix ist offline Geändert von smiloDon (23.04.2019 um 17:10 Uhr)

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