Thomas Braun steht in seiner Küche. In der Pfanne brutzelt ein frisches Rumpsteak, hergestellt von BioMeat - dem weltweiten Marktführer in Sachen Laborfleisch und spezialisiert auf gedrucktes Fleisch. Zuerst war Thomas skeptisch, lehnte Fleisch aus dem Labor kategorisch ab, doch nach den ersten Bissen waren seine Bedenken schnell verflogen. Es schmeckte - fühlte sich an wie Echtes. Als die Preise dann noch rapide sanken - trauerte er normalem Fleisch keine Träne mehr nach. Außerdem mochte er den Gedanken, dass sein Konsumverhalten dazu beitrug, die Massentierhaltung zu reduzieren. Auf seiner Terrasse lässt er sich das aus Biotinte und tierischen Zellen hergestellte Fleisch schmecken.
Ein paar Häuser weiter - ein Krankenwagen schlängelt sich heulend durch eine stark befahrene Straße - ist Sarah Neuer unterwegs in die Charité. Nachdem bei ihr eine schwere Herzmuskelschwäche festgestellt wurde, unterstützte sie das Programm „Neues Leben“, lehnte ein Spenderherz ab und entschied sich stattdessen für ein gedrucktes. Es geht schnell! Mithilfe eines implantierten RFID-Chips werden alle wichtigen Daten für die OP ermittelt. Das im Bioreaktor lagernde Herz - welches schon am Vortag fertiggestellt wurde - wartet darauf transplantiert zu werden. Die Operation läuft erfolgreich. Keine Abstoßungsreaktionen. Keine Infektionen. Mit 35 Jahren beginnt für Sarah ein neues Leben.
So ähnlich wie in diesem fiktiven Beispiel könnte es sich in naher Zukunft abspielen.
Die Einsatzmöglichkeiten eines Biodruckers im Lebensmittelbereich aber vor allem im medizinischen Bereich sind äußerst vielfältig und haben das Potenzial unser Leben - so wie wir es bisher kennen - nachhaltig zu verändern. Es bleibt jedoch abzuwarten, ob zum Positiven oder Negativen. Eins jedoch ist klar - die Technik befindet sich noch in den Kinderschuhen, und obwohl israelische Forscher erst vor kurzen, erfolgreich - ein Miniaturherz aus menschlichem Gewebe gedruckt haben, werden noch viele Jahre vergehen bevor voll funktionsfähige, transplantierbare Organe gedruckt werden können. Der Weg dahin wird jedenfalls spannend zu beobachten sein.
Wer sich für dieses Thema interessiert, findet unter den aufgeführten Links weitere Informationen.
https://www.deutschlandfunk.de/leben...icle_id=345736
https://www.scinexx.de/news/medizin/...em-3d-drucker/
https://www.pro-retina.de/newsletter...dem-3d-drucker
http://biodrucker.net/