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Biodrucker - ein Blick in die Zukunft

  1. #21 Zitieren
    Veteran Avatar von naddy
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    Zitat Zitat von BreaZ Beitrag anzeigen
    Sprachgebrauch (oder reinheit) ist ein komisches Argument, in der Regel versteht man eh in jeder Region was anderes dadrunter.
    In diesem Fall ist es eigentlich ganz einfach: Unterschiedliches nicht gleich zu benennen. Was ist daran "komisch"?

    Zitat Zitat von ulix Beitrag anzeigen
    Du vergleichst Äpfel mit Birnen. Keine Ahnung ob absichtlich, oder aus Ignoranz.
    Da erleiden wir das gleiche Schicksal, ich weiß auch nicht, ob Du "...absichtlich, oder aus Ignoranz" so argumentierst, wie Du es tust. Aber das ist für eine sachliche Auseinandersetzung mit dem Thema ja glücklicherweise auch völlig unerheblich, nicht wahr?

    Analogkäse ist kein Käse, er ist (weder mikro- noch makro-) chemisch eben nicht identisch mit Käse.
    Bleibt die Frage, warum er dann bis zum Verbot so genannt wurde. Ob das möglicherweise was mit "Lobbyinteressen" zu tun haben könnte?

    Wir reden aber hier von einem hypothetischen Produkt, das nicht unterscheidbar von echtem Fleisch wäre, also chemisch, optisch, haptisch, in Sachen Textur, etc. pp. absolut identisch.
    Und wie steht's mit "Herkunft"? Da kein Konsument irgendjemandem Rechenschaft darüber schuldet, warum er bestimmte Produkte bevorzugt oder ablehnt (siehe die Diskussion um Gen-Mais), würde sich für das Produkt doch eine Bezeichnung wie "Labor-" oder "Druckfleisch" anbieten. Meinetwegen auch was Phantasievolleres. Denkst Du, das würde die Lobby der lebensmittelverarbeitenden Industrie mitmachen?

    Es wäre echtes Rindfleisch, gewachsen und bestehend aus Rinderzellen.
    Nach allgemeinem Verständnis ist "echtes Rindfleisch" ein Produkt, welches durch das Schlachten von Rindern gewonnen, und nicht im Labor zusammengebastelt oder "gedruckt" wird. Bis dieser Unterschied niemandem mehr auffällt ist wohl noch ein wenig Lobbyarbeit nötig.

    Nur zur Klarstellung: Ich habe absolut nichts gegen neuentwickelte Nahrungsmittel, angesichts der weltweit zu beobachtenden Bevölkerungsentwicklung dürfte es wohl mittelfristig keine Alternative geben. Aber da sollte auf der Verpackung dann auch draufstehen was drin ist.
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    naddy ist offline

  2. #22 Zitieren
    Mythos
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    Man wird das "Druckerfleisch" aber labortechnisch von "echtem" Tierfleisch unterscheiden können, es wird immer(!) Unterscheidungsmerkmale geben (seien sie nun gut oder schlecht ist mal dahingestellt). Aber das ist eigentlich auch unrelevant. Ich denke wichtig ist, dass man die Sache mit einem kritischen Auge verfolgt. Vielleicht habt ihr recht und alles ist gut. Vielleicht aber auch nicht und dann haben wir den Salat: Tierfleisch wird verboten (auch das von den "glücklichen Tieren"), da "Laborfleisch gut ist", aber am Ende schadet es mehr als der Verbraucher anfangs mitbekommt. Egal wie es unter Laborbedinungen hergestellt wird. Letztlich zählt die industrielle Umsetzung der Wirtschaft ebenfalls mit hinein. Haut ein paar tumorerregende Stoffe für ein schnelleres Wachstum mit hinein und ignoriert ein paar Missgeburten (bezogen auf schwangere Frauen, ähnlich wie bei Glyphosat) und schon sind die Produktionskosten halbiert.

    Ich kann jedem nur raten, neben der Neugier und dem Euphorismus auch eine gute Portion Skepsis zu bewahren, bis sich das Eine oder Andere bestädigt hat. Nur weil ich kritisch drauf schaue, heißt es nicht, dass ich dagegen bin - auch wenn es vielleicht hier und da so klingt.
    Wer mit Sonderzeichen gendert, diskriminiert jene, die sich nicht zu Mann oder Frau zuordnen lassen. Geschlechtergerechtigkeit in der Sprache erreicht man nur mit gender-neutralen Begriffen. Wer das weiß und dennoch gendert, diskriminiert mit Vorsatz!
    Xarthor ist offline Geändert von Xarthor (23.04.2019 um 18:20 Uhr)

  3. #23 Zitieren
    banned
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    Zitat Zitat von naddy Beitrag anzeigen
    Nur zur Klarstellung: Ich habe absolut nichts gegen neuentwickelte Nahrungsmittel, angesichts der weltweit zu beobachtenden Bevölkerungsentwicklung dürfte es wohl mittelfristig keine Alternative geben. Aber da sollte auf der Verpackung dann auch draufstehen was drin ist.
    Okay, ja, so:

    Rindfleisch
    künstlich erzeugt

    Wie gesagt gäbe es, wenn wir absolut naturidentisches Laborfleisch hätten (und das werden wir bald haben), und die Produktionskosten entsprechend gesunken wären, keine Rechtfertigung mehr für Massentierhaltung. Den Biobauern kanns dann meinetwegen immernoch geben, aber alles andere sollte dann verboten werden. Das hieße dann 95% und mehr der Fleischproduktion wie sie heute aussieht müsste und sollte verboten werden.
    ulix ist offline

  4. #24 Zitieren
    Veteran Avatar von naddy
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    Zitat Zitat von ulix Beitrag anzeigen
    Wie gesagt gäbe es, wenn wir absolut naturidentisches Laborfleisch hätten (und das werden wir bald haben), und die Produktionskosten entsprechend gesunken wären, keine Rechtfertigung mehr für Massentierhaltung.
    Die gibt's auch jetzt schon nicht. Außer uferlosem Profitstreben der Akteure ist da nichts. Und wenn "die Wünsche der Verbraucher" nicht durch "Nackensteaks für 1.99" ständig in die gewünschte Richtung manipuliert würden, würde sich wohl auch der Fleischkonsum auf ein vernünftiges Maß einpendeln.

    Den Biobauern kanns dann meinetwegen immernoch geben, aber alles andere sollte dann verboten werden.
    Auch da wird schon eifrig gesägt, schau' Dir mal an, was heute so alles "BIO" genannt werden darf: https://www.test.de/Biolebensmittel-...32489-2532489/

    "Wem genug zu wenig ist, dem ist nichts genug" (Epikur) - an dieser Art "Zeitgeist" werden wir wohl so bald nichts mehr ändern.


    .
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    naddy ist offline

  5. #25 Zitieren
    Waldläufer Avatar von Joel Sundberg
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    Zitat Zitat von Xarthor Beitrag anzeigen
    Man wird das "Druckerfleisch" aber labortechnisch von "echtem" Tierfleisch unterscheiden können, es wird immer(!) Unterscheidungsmerkmale geben (seien sie nun gut oder schlecht ist mal dahingestellt). Aber das ist eigentlich auch unrelevant. Ich denke wichtig ist, dass man die Sache mit einem kritischen Auge verfolgt. Vielleicht habt ihr recht und alles ist gut. Vielleicht aber auch nicht und dann haben wir den Salat: Tierfleisch wird verboten (auch das von den "glücklichen Tieren"), da "Laborfleisch gut ist", aber am Ende schadet es mehr als der Verbraucher anfangs mitbekommt. Egal wie es unter Laborbedinungen hergestellt wird. Letztlich zählt die industrielle Umsetzung der Wirtschaft ebenfalls mit hinein. Haut ein paar tumorerregende Stoffe für ein schnelleres Wachstum mit hinein und ignoriert ein paar Missgeburten (bezogen auf schwangere Frauen, ähnlich wie bei Glyphosat) und schon sind die Produktionskosten halbiert.

    Ich kann jedem nur raten, neben der Neugier und dem Euphorismus auch eine gute Portion Skepsis zu bewahren, bis sich das Eine oder Andere bestädigt hat. Nur weil ich kritisch drauf schaue, heißt es nicht, dass ich dagegen bin - auch wenn es vielleicht hier und da so klingt.
    Absolut, eine gewisse Skepsis sollte immer vorhanden sein – sie hilft dabei, den Verstand scharf zu halten, und schützt vor Naivität. Skepsis kann jedoch schnell in Ablehnung münden. Der Weg dorthin ist meist fließend und man erkennt den Abgrund erst, wenn es schon zu spät ist.

    Heute bin ich auf einen interessanten Artikel gestoßen, der sich unter anderem mit verschiedenen Methoden des Biodrucks (u. a. Stereolithografie, Extrusion) beschäftigt. Außerdem werden zukünftige Probleme angerissen, die diese Technologie mit sich bringen könnte.

    https://www.3dnatives.com/de/featured-biodruck-180520171/
    Joel Sundberg ist offline

  6. #26 Zitieren
    banned
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    Zitat Zitat von naddy Beitrag anzeigen
    Die gibt's auch jetzt schon nicht. Außer uferlosem Profitstreben der Akteure ist da nichts. Und wenn "die Wünsche der Verbraucher" nicht durch "Nackensteaks für 1.99" ständig in die gewünschte Richtung manipuliert würden, würde sich wohl auch der Fleischkonsum auf ein vernünftiges Maß einpendeln.
    Natürlich ist Massentierhaltung in diesem Maß abartig, andererseits sollten Lebensmittelpreise, und auch Fleischpreise, ein Maß haben so dass sich auch Geringverdiener diese leisten können. Denn Fleisch ist eben nicht nur Fleisch, sondern gehört zur Ess- und Kochkultur dazu, selbst in Indien.

    Gleichzeitig halte ich es für erstrebenswert, dass Menschen weniger Fleisch essen (gilt auch für mich selbst), nur bin ich unsicher wie man dies erreichen kann ohne Fleisch zum Luxusprodukt zu machen, was ich aus dem eben genanntem Grund strikt ablehne.
    ulix ist offline

  7. #27 Zitieren
    Veteran Avatar von naddy
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    Hi,

    Zitat Zitat von Joel Sundberg Beitrag anzeigen
    Skepsis kann jedoch schnell in Ablehnung münden. Der Weg dorthin ist meist fließend und man erkennt den Abgrund erst, wenn es schon zu spät ist.
    Und in welchen "Abgrund" droht der Skeptiker Deiner Meinung nach zu stürzen? Nicht alles haben zu wollen und mit offenen Armen zu empfangen, was technisch machbar ist und einem von allen möglichen Seiten aufgeschwatzt wird?

    Schon Sokrates soll bei einem Spaziergang über den sicherlich nicht opulent ausgestatteten Athener Markt gesagt haben: "Wie Vieles gibt es doch, das ich nicht brauche". Wäre das vielleicht nicht auch eine bedenkenswerte Haltung in Zeiten maßlosen Konsumdenkens?

    Zitat Zitat von ulix Beitrag anzeigen
    Gleichzeitig halte ich es für erstrebenswert, dass Menschen weniger Fleisch essen (gilt auch für mich selbst), nur bin ich unsicher wie man dies erreichen kann ohne Fleisch zum Luxusprodukt zu machen, was ich aus dem eben genanntem Grund strikt ablehne.
    Wie wär's denn da mit einem halbwegs gesunden Mittelweg, sowohl subjektiv als auch gesellschaftlich? Also irgendwas zwischen "Luxusprodukt" und "Ramsch"? Es wird immer Leute geben, die sich zum Frühstück Beluga Kaviar mit dem Privatjet von Rußland nach New York einfliegen lassen. Die sollten aber nicht der Maßstab für das allgemeine Konsumverhalten sein.
    Die Uhr schlägt. Alle.
    naddy ist offline Geändert von naddy (24.04.2019 um 16:18 Uhr)

  8. #28 Zitieren
    Moderator Avatar von DWS
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    Ich finde gut, dass es endlich ins Bewusstsein dringt, wie ungesund, ineffizient und umweltschädlich (Wasser-, Landverbrauch, CO2-Ausstoß) die moderne Fleischindustrie geworden ist. Und man kann es billiger haben, gesünder und umweltfreundlicher, wenn man es nur will...

    Aus dem Silicon Valley, aufgegriffen von Nestlé und dem Unternehmen Impossible Foods kommt seit einigen Jahren noch ein anderer Ansatz (oder vielleicht Trend, der hoffentlich bald herüberschwappt).

    Hier noch etwas interessantes zum historisch gewachsenen Stellenwert von Fleisch:
    https://www.nzz.ch/feuilleton/vegane...ion-ld.1475295
    Furcht führt zu Wut, Wut führt zu Hass, Hass führt zu unsäglichem Leid.
    DWS ist offline Geändert von DWS (24.04.2019 um 16:50 Uhr)

  9. #29 Zitieren
    Mythos
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    Zitat Zitat von Joel Sundberg Beitrag anzeigen
    Absolut, eine gewisse Skepsis sollte immer vorhanden sein – sie hilft dabei, den Verstand scharf zu halten, und schützt vor Naivität. Skepsis kann jedoch schnell in Ablehnung münden. Der Weg dorthin ist meist fließend und man erkennt den Abgrund erst, wenn es schon zu spät ist.
    Und ich denke es war erkenntlich, dass ich den goldenen Mittelweg angestrebt habe.
    Wer mit Sonderzeichen gendert, diskriminiert jene, die sich nicht zu Mann oder Frau zuordnen lassen. Geschlechtergerechtigkeit in der Sprache erreicht man nur mit gender-neutralen Begriffen. Wer das weiß und dennoch gendert, diskriminiert mit Vorsatz!
    Xarthor ist offline

  10. #30 Zitieren
    Waldläufer Avatar von Joel Sundberg
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    Zitat Zitat von naddy Beitrag anzeigen
    Schon Sokrates soll bei einem Spaziergang über den sicherlich nicht opulent ausgestatteten Athener Markt gesagt haben: "Wie Vieles gibt es doch, das ich nicht brauche". Wäre das vielleicht nicht auch eine bedenkenswerte Haltung in Zeiten maßlosen Konsumdenkens?
    Ein schöner Gedanke, funktioniert nur leider für die breite Masse nicht. Ohne attraktive Alternativen bleibt alles beim Alten.
    Zitat Zitat von Xarthor Beitrag anzeigen
    Und ich denke es war erkenntlich, dass ich den goldenen Mittelweg angestrebt habe.
    So lange du in der Mitte bleibst, ist alles in Ordnung - will ja nicht, dass du abstürzt ... in den Abgrund ...

    Edit:
    Kleine Info am Rande:
    Anthony Atala ist es übrigens schon gelungen funktionsfähige Nieren, die Urin produzieren - zu drucken. Bisher kamen sie wegen der geringen Größe nur bei Ratten zum Einsatz.

    https://sz-magazin.sueddeutsche.de/d...ue-leber-85609
    Joel Sundberg ist offline Geändert von Joel Sundberg (27.04.2019 um 23:36 Uhr)

  11. #31 Zitieren
    Deus Avatar von Lemimus
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    Das sehe ich auch so. Hauptsache die "Wühltischmentalität" bleibt bestehen. Und nun gut. Irgendwann muss man ja das Fleisch aus dem Drucker kosten, weil man sich bald keines mehr leisten kann.
    [SIZE="4"] Binger sind Pinscher![/FONT]

    Leute, liest ein Buch! Das Internet ist sowieso schon kaputt genug, durch die vielen Quarantänemaßnahmen! Lasst auch den Armen das Recht auf ein BISSCHEN Internet! Ich blockiere hier gar nichts! IHR TUT DAS!!!!
    Lemimus ist offline

  12. #32 Zitieren
    Waldläufer Avatar von Joel Sundberg
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    Techshot und nScrypt entwickeln 3D-Biodrucker, der in der Lage sein soll, menschliches Gewebe unter den Bedingungen der Schwerelosigkeit im Weltraum herzustellen. Im Juli dieses Jahres soll die 3D-BioFabrication Facility (BFF), auf der Internationalen Raumstation ISS zum Einsatz kommen.

    https://3dprintingindustry.com/news/...-space-156636/
    Joel Sundberg ist offline

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