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    Halbgott Avatar von Oblomow
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    Oblomow ist offline
    Zitat Zitat von Tandrael Beitrag anzeigen
    Da muss wohl jemand mal wieder Gothic spielen
    Ich habs tatsächlich wieder angefangen und mir das erste Mal Mordrag zum Verprügeln aufgehoben, damit ich Fisks Hehlerquest bekomme. Is schon immer noch ein geiles Spiel (Einziges Mank ist, dass ich nachdem ich die deutsche Version verloren habe jetzt nur die nachgekaufte International Edition ohne In Extremo habe :/)

    Aber jetzt mal zu Tag 2 deiner Kolonie der Verzweifelten

    Erst einmal Fehler und seltsame Stellen.

    Verliert die Spitzhacke nicht oder macht sie kaputt, denn eine neue bekommt ihr nicht geschenkt.
    Option A: Die Spitzhacke nicht verlieren.
    Option B: Die Spitzhacke kaputt machen
    Beides ist gleich gut, so lese ich es gerade.



    Die Baumkronen waren so massiv, dass hier eine Art Zwielicht herrschte
    das "hier" entfernen wegen Erzählperspektive

    Bisher hatte Aziz sich kaum vorstellen können, wie so ein Bergwerk funktioniert,
    Keine Ahnung, ob was fasch ist, es liest sich aber iwie seltsam...
    Ohne den erfahrenen Buddler hätte er vermutlich mindestens die Hälfte der Arbeiter in diesem Stollen erwischt.
    Aziz der Minecrawler
    Ian hatte nicht übertrieben, als er so nebenbei erwähnt hatte, dass sie Probleme mit den Minecrawlern hätten.
    hatten am Ende?
    Wenn es bessere Arbeit gäbe, dann würde hier keiner buddeln.
    Uff, wir müssen noch den Konjunktiv II ins Präeritum bringen und das 'hier' vielleicht auch noch raus.
    Müsste dann glaube ich so aussehen: Wenn es bessere Arbeit gegeben hätte, hätte niemand an diesem Ort gebuddelt.
    Irwin schluf ihm noch
    schlug
    als sie mit Vasco zurück beim Lager eintrafen.
    hm, weiß ich auch nicht ob das okay ist, liest sich aber auch seltsam...
    Irwin schickt mich.”, fragte Aziz
    Punkt weg
    “Ja.”, lautete die kurze
    Punkt weg

    Aber so grundsätzlich coole Kommasetzungen, habe ich so ausgeklügelt, mit Komma vor Anhängungen etc., selten hier gesehen.

    Was mir diesmal nicht so ganz gefallen hat, sind solche Sachen wie diese:

    Da es hier unten kein Tageslicht gab,
    wobei ich auf das "Da", und diese hier
    Er sah ziemlich fies aus, sogar im Vergleich mit den anderen Lagerbewohnern
    wobei ich auf das "fies" hinaus will.
    Das sind keine Fehler, aber Dinge, die ich ansprechen will, weil wenn man sie setzt, man sie letztlich bewusst setzen sollte.
    Und das ist in meinen Augen hier, dass die Sprache etwas so wirkt, als richte sich der auktoriale Erzähler hier an ein etwas unreifes Publikum. Dem alles bedacht erklärt werden muss, wo wertende Worte wie fies vorkommen, die wirken, als stammten sie aus dem Kinderbuch. Das kann gewollt sein, um so ein bisschen Lagerfeuerathmosphäre zu schaffen, aber vielleicht auch nicht, wenn man die kalte Härte der Kolonie vermitteln will, man muss wissen, was man will.


    Ansonsten was das Kapitel angeht muss ich, nachdem ich Gothic wieder angezockt habe, schon einmal die Erwähnung des Tunnels vor der Mine loben.
    Aber auch sonst geht ja einiges im Kapitel, der Tross zur Mine, das mit Leben befüllen des Minenvorbereichs, die Begrüßung durch Ian mit der bedeutungsschwangeren Warnung vor den Minecrawlern, das Schürfen, der Minecrawlervorfall, der wohl in Zusammenhang mit dem verlassenen Stollen, in dem man in Kapitel 2 das Minecrawlernest auslöscht, steht, der neue Job, die schleichende Sumpfkrautabhängigkeit, die Ausgründung des Sumpflagers und dieser Beschattungsauftrag am Schluss.

    Und obwohl das so viel ist, habe ich die Atmosphäre als dicht wahrgenommen und nicht gehetzt. Das ist definitiv ein Verdienst, den man dir anlasten kann. Auch toll fand ich als Einzelstelle diesen Satz
    Der Mann grinste, aber das Lächeln erreichte seine Augen nicht.
    Das ist schon extrem rau bis böse, sehr schön.

    Das einzige was mir da noch von der Handlung negativ vorgekomen ist, war diese Leistungsbewertung, wo direkt für andere ersichtlich schien, dass Aziz keine schwere körperliche Arbeit in seinem Leben getätigt habe. Das ist am ersten Arbeitstag, nach möglicherweise mehreren Wochen Überfahrt und Gefängnis, dann so ne Sache, von der ich meine, dass das nicht so ganz realistisch wirkt. Muskeln wollen ja erstmal aufgebaut sein und das bedeutet Muskelkater, muskelkater und noch mehr Muskelkater, hab das einmal bei ner Ferientätigkeit in einer Baumschule/Gärtnerei am eigenen Körper erlebt.

    Ja, aber ansonsten: Macht Bock auf mehr.

    Oblomow Ende.

  2. Beiträge anzeigen #202
    Ritter Avatar von Tandrael
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    Tandrael ist offline
    Zitat Zitat von Oblomow Beitrag anzeigen
    Ich habs tatsächlich wieder angefangen und mir das erste Mal Mordrag zum Verprügeln aufgehoben, damit ich Fisks Hehlerquest bekomme. Is schon immer noch ein geiles Spiel (Einziges Mank ist, dass ich nachdem ich die deutsche Version verloren habe jetzt nur die nachgekaufte International Edition ohne In Extremo habe :/)
    Dann war es die Geschichte ja schon wert geschrieben zu werden :>

    Zitat Zitat von Oblomow Beitrag anzeigen
    Keine Ahnung, ob was fasch ist, es liest sich aber iwie seltsam...

    Uff, wir müssen noch den Konjunktiv II ins Präeritum bringen und das 'hier' vielleicht auch noch raus.
    Müsste dann glaube ich so aussehen: Wenn es bessere Arbeit gegeben hätte, hätte niemand an diesem Ort gebuddelt.
    Es ist mir schon teilweise bei John Korrekturen aufgefallen, dass neben einigen anderen Dingen die Verbformen ein großer Schwachpunkt von mir sind. Ich versuche daran zu arbeiten, aber manchmal hört sich alles komisch an, was ich zu schreiben versuche. Vor allem bei den Konjunktiv-Konstruktionen.

    Zitat Zitat von Oblomow Beitrag anzeigen
    Aber so grundsätzlich coole Kommasetzungen, habe ich so ausgeklügelt, mit Komma vor Anhängungen etc., selten hier gesehen.
    Danke Das mit den Punkten bei der wörtlichen Rede sollte bei neueren Kapiteln nicht mehr vorkommen.

    Zitat Zitat von Oblomow Beitrag anzeigen
    Was mir diesmal nicht so ganz gefallen hat, sind solche Sachen wie diese:
    Das sind keine Fehler, aber Dinge, die ich ansprechen will, weil wenn man sie setzt, man sie letztlich bewusst setzen sollte.
    Und das ist in meinen Augen hier, dass die Sprache etwas so wirkt, als richte sich der auktoriale Erzähler hier an ein etwas unreifes Publikum. Dem alles bedacht erklärt werden muss, wo wertende Worte wie fies vorkommen, die wirken, als stammten sie aus dem Kinderbuch. Das kann gewollt sein, um so ein bisschen Lagerfeuerathmosphäre zu schaffen, aber vielleicht auch nicht, wenn man die kalte Härte der Kolonie vermitteln will, man muss wissen, was man will.
    Ich muss zugeben, dass das wohl daher rührt, dass ich als Schreiber von zusammenhängenden, ernsten Geschichten bisher wenig Erfahrung habe. Daher nehme ich den Rat durchaus gerne an und habe das "fies" durch ein hoffentlich mehr zur Atmosphäre passendes "grobschlächtig" ausgetauscht. Bei dem ersten vorgebrachten Beispiel habe ich das jetzt so verstanden, dass du bemängelst, dass ein aufmerksamer Leser offensichtlich weiß, dass es in einer Mine kein Tageslicht gibt, und daher ein Satz wie "Ohne Tageslicht fiel es Aziz schwer, die Tageszeit einzuschätzen." oder etwas in der Art passender wäre? Ich möchte nur sicher gehen, daher ist der Satz bisher nicht verbessert.

    Zitat Zitat von Oblomow Beitrag anzeigen
    Das einzige was mir da noch von der Handlung negativ vorgekomen ist, war diese Leistungsbewertung, wo direkt für andere ersichtlich schien, dass Aziz keine schwere körperliche Arbeit in seinem Leben getätigt habe. Das ist am ersten Arbeitstag, nach möglicherweise mehreren Wochen Überfahrt und Gefängnis, dann so ne Sache, von der ich meine, dass das nicht so ganz realistisch wirkt. Muskeln wollen ja erstmal aufgebaut sein und das bedeutet Muskelkater, muskelkater und noch mehr Muskelkater, hab das einmal bei ner Ferientätigkeit in einer Baumschule/Gärtnerei am eigenen Körper erlebt.
    Ich muss da als Schreibtischtäter eher raten. In der Geschichte ist es ja so dargestellt, dass ein erfahrener Buddler (keinesfalls alle) erkennt, dass Aziz nicht begeistert von der Arbeit ist. Das kann er ja auch aus Aziz genereller Haltung geschlossen haben. Es wird ja schon zum Ausdruck gebracht, dass Aziz an Ort und Stelle zusammensackt, als es eine Pause gibt. Ich glaube schon, dass jemand, der länger dabei ist, ziemlich schnell erkennen kann, für wen die Minenarbeit zu hart ist. Aber das ist nur meine Vermutung, glücklichweise habe ich mich bisher nicht in einem solchen Szenario befunden.

    Zitat Zitat von Oblomow Beitrag anzeigen
    Ja, aber ansonsten: Macht Bock auf mehr.
    Dann hoffe ich, dass dich die weiteren Kapitel nicht enttäuschen

  3. Beiträge anzeigen #203
    Halbgott Avatar von Oblomow
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    Oblomow ist offline
    Zitat Zitat von Tandrael Beitrag anzeigen
    Dann war es die Geschichte ja schon wert geschrieben zu werden :>

    Kann man sagen :>

    Es ist mir schon teilweise bei John Korrekturen aufgefallen, dass neben einigen anderen Dingen die Verbformen ein großer Schwachpunkt von mir sind. Ich versuche daran zu arbeiten, aber manchmal hört sich alles komisch an, was ich zu schreiben versuche. Vor allem bei den Konjunktiv-Konstruktionen.

    Na, du begibst dich da immerhin in ein Feld hinein, das sich viele, von dem aus gesehen was ich hier erlebt habe, gar nicht zutrauen. Das allein ist ja schon aller Ehren wert. Wenn ich da als Autor und nicht als Rezensent an Konjunktiv II, Kommakonstruktionen etc. herumdoktore mache ich das auch eher aus dem Gefühl und weniger aus einer wirklichen Kenntnis der Regeln heraus. Entsprechend bin ich dann auch nicht vor Fehlern gefeit.

    Danke Das mit den Punkten bei der wörtlichen Rede sollte bei neueren Kapiteln nicht mehr vorkommen.
    Hat John da schon einmal was gesagt? Das war eines seiner Lieblingsthemen


    Ich muss zugeben, dass das wohl daher rührt, dass ich als Schreiber von zusammenhängenden, ernsten Geschichten bisher wenig Erfahrung habe. Daher nehme ich den Rat durchaus gerne an und habe das "fies" durch ein hoffentlich mehr zur Atmosphäre passendes "grobschlächtig" ausgetauscht. Bei dem ersten vorgebrachten Beispiel habe ich das jetzt so verstanden, dass du bemängelst, dass ein aufmerksamer Leser offensichtlich weiß, dass es in einer Mine kein Tageslicht gibt, und daher ein Satz wie "Ohne Tageslicht fiel es Aziz schwer, die Tageszeit einzuschätzen." oder etwas in der Art passender wäre? Ich möchte nur sicher gehen, daher ist der Satz bisher nicht verbessert.
    Ich will das immer noch nicht als Ratschlag, Anleitung oder ähnliches verstanden wissen. Ich sage nur was mir auffällt, was ich finde und wie ich Dinge aufnehme. Ich habe zwar natürlich ein Gefühl, was ich als gut oder schlecht empfinde, aber das setze ich eben bei meinen eigenen Geschichten dann so um. Dass ab einem gewissen Grad das ästhetische Empfinden auseinanderdriftet macht ja auch den Reiz des Lesens und Rezensierens als auch des Präsentierens des eigenen Werks aus.

    Ich finde das grobschlächtig jetzt nicht schlecht als Lösung, aber auch hier solltest du wieder überlegen, was du willst. Grobschlächtig hat ja dann immer auch wieder so dieses Image des plumpen, möglicherweise abgehärtet,en möglicherweise gewaltbereiten, aber was Bedrohungspotenzial für den Klügeren angeht allenfals auf dem Level eines plumpen Schlägers stehenden Menschen. Du must ja wissen, was du erzählen willst. Passt das noch so? Oder ging es vielleicht gar nicht darum, wie er aussah, sondern wie er auf Aziz wirkte? Falls das der Fall ist schreibe doch das. Als auktorialer Erzähler kannst du ja in seinen Kopf schauen.

    Zu dem "Da". Das ist ein bisschen der Fall, und ich rede hier nur über meinen Geschmack, um das nochmal klarzustellen. Aus meiner Sicht wäre die Beschreibung, dass es da kein Tageslicht gab völlig okay. Dass das "Da" da steht (uff, was ein Satzbeginn) nimmt den Leser von meiner Warte aus etwas zu sehr an der Hand. Es beschreibt nicht nur, es wird erklärt und das wäre für mich in aller Regel mehr, als ich dem Leser entgegenkommen wollte, schriebe ich diese Geschichte an deiner statt. Eben aus Gründen einer rauen, düsteren bis feindlichen Atmosphäre auch beim Lesegefühl. Andere stehen da glaube ich eher drauf, MiMo könnte so ein Kandidat sein, der das goutiert, auch wenn er diese Geschichte jetzt vielleicht nie lesen wird...

    Das was du vorschlägst geht dann nochmal einen Schritt weiter als ich. Letztlich muss man halt selber entscheiden was man zumutet und was nicht. Ich würde den Umstand, dass da kein Tageslicht ist schon drin lassen.



    Zitat Zitat von Tandrael Beitrag anzeigen
    Ich muss da als Schreibtischtäter eher raten. In der Geschichte ist es ja so dargestellt, dass ein erfahrener Buddler (keinesfalls alle) erkennt, dass Aziz nicht begeistert von der Arbeit ist. Das kann er ja auch aus Aziz genereller Haltung geschlossen haben. Es wird ja schon zum Ausdruck gebracht, dass Aziz an Ort und Stelle zusammensackt, als es eine Pause gibt. Ich glaube schon, dass jemand, der länger dabei ist, ziemlich schnell erkennen kann, für wen die Minenarbeit zu hart ist. Aber das ist nur meine Vermutung, glücklichweise habe ich mich bisher nicht in einem solchen Szenario befunden.



    Dann hoffe ich, dass dich die weiteren Kapitel nicht enttäuschen
    Argument akzeptiert

    Schauen wir dann mal die Tage, nech?

    EDIT: In dem Satz, der jetzt das "grobschlächtig" beherbergt ist mir noch was aufgefallen:
    und er hatte eine gefährlich aussehende Axt um Gürtel umgeschnallt.
    um den Gürtel geschnallt?
    Aber das wird er ja sicher nicht getan haben, denn was man sich umschnallt ist ja ein Gürtel und nicht eine Axt.
    Geändert von Oblomow (25.01.2020 um 03:22 Uhr)

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    Deus Avatar von John Irenicus
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    John Irenicus ist offline
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    So, dann ist das hier der offizielle Abschlusspost zu meinem Audiokommentar zu „Sieben Tage Sonne“, der Reisegeschichte für John Irenicus, also für mich, sprich dem unfassbaren Wichtelroman, den Laidoridas mir geschrieben hat!

    Die zehn Folgen des Audiokommentars finden sich zusammengefasst in diesem Zip-Archiv und außerdem noch einmal einzeln aufgelistet:



    Außerdem hatte ich in Aussicht gestellt, noch eine Fehlerliste in Textform zusammenzustellen, und die kommt nun hier (übrigens baut die Kopieren-Funktion hier gerade noch zusätzliche Rechtschreibfehler ein, das ist ja merkwürdig, insbesondere bei Buchstaben wie "t" und "z" oder generell doppelten Konsonanten, die also bitte ignorieren ):

    Ich kann mir vorstellen, dass deine Frau in den letzten Wochen ganz schön
    was mitmachen wusste, hab ich recht?
    musste (S. 17)
    Harry stöhnte auf und lehnte sich an die jett leere Wand, die natürlich
    keinen verborgenen Tresor und kein verstecktes Geheimfach aufwies. Er
    hate das Regal bloß kurz zur Seite schieben wollen, und das hate er jett
    davon. Keine versteckten Geldreserven, dafür aber jede Menge
    ofensichtliches Chaos. Im Verkaufsraum sah es jett aus, als wäre es
    unter Kanonenbeschuss geraten.
    Worauf bezieht sich hier das "es"? Oder muss es "er" heißen, weil es sich auf den Verkaufsraum bezieht? (S. 79)
    Vor ein paar Minuten haten
    alle Probleme noch wie vorübergehende, lösbare Schwierigkeiten
    ausgesehen, und jett schienen sie plötlich von ihnen erdrückt zu
    werden. Er suchte nach Leas Hand und drückte sie kurz.
    Kein Fehler, aber dieses "erdrückt" und dann das "drückte", das ist mir in stilistischer Hinsicht irgendwie aufgefallen. Aber naja, ist jetzt auch nicht so wild. (S. 87)
    Eigentlich sollte es überhaupt keine zwei Lager gehen, ging es ihm nicht zum
    ersten Mal durch den Kopf.
    geben (S. 124)
    Er würde sich bloß auf kein längeres
    Gespräch einlassen dürfen, vor allem natürlich nicht wenn Nebis und die
    anderen dabei waren.
    Kein Fehler, aber dieses "vor allem natürlich nicht", da wirkt der Satz ein bisschen voll an der Stelle. Wobei es sich schon besser lesen würde, wenn du das "natürlich" voranstellen würdest. (S. 132)
    „Jon, mein Junge!“, begrüßte ihn der Richter überschwänglich und leckte
    sich einen Kleckser Blaufliederpartait von den Lippen.
    Blaufliederparfait (S. 145)
    „Ich weiß nicht mehr was ich sonst glauben soll“, sagte Jon. „Wie gesagt,
    da ist dieser Zetel, auf dem nichts steht außer Tschüss… und auf dem
    Aussichtsdeck habe ich ein Stück ihrer Kleidung an der Reling
    gesehen…?“
    Ist das Fragezeichen da am Ende Absicht? (S. 152)
    „Und ich bin Harry“, stellte er sich vor. „Also eigentlich Harrison, aber
    so nett mich keiner.
    So nennt mich keiner (S. 177)
    Da die große
    Doppeltür, durch die sie am ersten Reisetag auf das Schif gekommen
    waren, nur an den Häfen geöfnet wurde, gab es jedenfalls leidiglich drei
    Ausgänge:
    lediglich (S. 198)
    „Auch, ja, aber wir haben auch über alles mögliche geredet. Bis vor drei
    Wochen jedenfalls.
    Also ich glaube, das müsste "alles Mögliche" heißen! (S. 224, der Fehler, wenn es deiner ist, kommt auch noch an zwei weiteren Stellen vor)
    bedenken. „Vielleicht haben sie uns absichtlich in diese entlegene Gegend
    geführt, damit sie jett unser Schif kapern können, ohne dass ein
    königliches
    Schif sie dabei stören kann.“
    Hier hat sich so ein komischer Zeilenumbruch nach "königliches" eingeschlichen. (S. 286)
    „Ihr habt gedacht, ihr könntet ein ganzes Volk auslöschen und damit
    davon kommen
    davonkommen (S. 302)
    Auf dem Oberdeck waren einige aufgeschrien, und sogar auf Clemens’
    Stirn sah Jon die Schweißperlen glänzen.
    Kann man das so sagen, sie "waren aufgeschrien"? (S. 312)
    Hier noch was Stilistisches, es gab hier zwei Formulierungen auf engem Raum ... (S. 314/315)
    Er glaubte nicht, dass es noch etwas zu reten gab. Es
    hate ganz danach ausgesehen, als ob Harax sein lettes Opfer auch im
    Sturz nicht hate loslassen wollen und mit sich hinab in die Tiefen des
    Meeres gerissen hate.
    Er konnte es
    noch immer nicht fassen, dass die Journalistin so plötlich ganz
    buchstäblich aus ihrer Mite gerissen worden war. Der tödlich
    verwundete Kriegerfürst hate wohl mit Gewalt noch ein allerlettes
    Opfer in seinen Harem für die Ewigkeit aufnehmen wollen.
    ... die inhaltlich in eine ziemlich ähnliche Richtung gehen und im Kern eigentlich auch das gleiche sagen, das ist hier also etwas redundant.
    Er ging in die Hocke und warf einen Blick unter den Tisch, aber da war
    nichts, nur die glate Ziegelwand dahinter. Das Fenster ließ ihn hinaus
    auf einen kleinen Nebenhof blicken, aber es war sauber und nicht einmal
    staubig.
    Da habe ich nicht ganz verstanden, was das mit dem "aber es war sauber und nicht einmal staubig" bedeuten soll. (S. 331)
    Und der Schrank in der Ecke… Harry blieb davor stehen und
    betrachtete ihn von oben bis unten. Besonders schwer wirkte er nicht,
    und als er die Tür öfnete war auch nichts darin außer zwei
    Häftlingshosen und zwei halbwegs dazu passenden Oberteilen. Er
    schloss sie wieder und überlegte kurz.
    "Er schloss sie wieder" ... wen, "sie"? (S. 331)
    „Niemals aufgeben!“
    Dazu hatte ich im Audikommentar ja schon das Wesentliche gesagt. (S. 343)



    Ja, das war die Liste! Ich erhebe natürlich keinen Anspruch auf Vollständigkeit, konstatiere aber dennoch guten Gewissens, dass das eine beneidenswert niedrige Fehlerquote ist!
    ------------------------------------------------------------------------------
    Geändert von John Irenicus (25.01.2020 um 22:51 Uhr)

  7. Beiträge anzeigen #207
    Deus Avatar von Laidoridas
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    Laidoridas ist offline
    Dann sag ich nochmal vielen Dank für den großartigen Audiokommentar! Ich werde dazu natürlich im Einzelnen noch was sagen, aber vorher muss ich die letzten Folgen nochmal durchhören, um mir die entsprechenden Stellen rauszusuchen. Deshalb erstmal nur was zu den Fehlern:

    Zitat Zitat von John Irenicus Beitrag anzeigen
    Worauf bezieht sich hier das "es"? Oder muss es "er" heißen, weil es sich auf den Verkaufsraum bezieht? (S. 79)
    Ja, es muss "er" heißen.

    Zitat Zitat von John Irenicus Beitrag anzeigen
    Ist das Fragezeichen da am Ende Absicht? (S. 152)
    Nee, ich glaub nicht. Also, irgendwie hab ich das Gefühl, dass ich das beim Korrekturlesen gesehen habe und so richtig fand, aber ich weiß jetzt grade auch nicht mehr warum. Passt ja eigentlich wirklich nicht so da hin.

    Zitat Zitat von John Irenicus Beitrag anzeigen
    Kann man das so sagen, sie "waren aufgeschrien"? (S. 312)
    "Sie hatten aufgeschrien" müsste es natürlich heißen.

    Zitat Zitat von John Irenicus Beitrag anzeigen
    Hier noch was Stilistisches, es gab hier zwei Formulierungen auf engem Raum ... (S. 314/315)
    ... die inhaltlich in eine ziemlich ähnliche Richtung gehen und im Kern eigentlich auch das gleiche sagen, das ist hier also etwas redundant.
    Ja, das ist mir beim Schreiben auch schon aufgefallen, aber irgendwie hatte ich das für notwendig gehalten. Warum weiß ich aber gerade auch nicht mehr.

    Zitat Zitat von John Irenicus Beitrag anzeigen
    Da habe ich nicht ganz verstanden, was das mit dem "aber es war sauber und nicht einmal staubig" bedeuten soll. (S. 331)
    Das war so gemeint, dass Harry dort nach staubigen Ecken sucht, in denen sich das Netz ausgebreitet haben könnte, aber die findet er eben nicht. Kann aber verstehen, dass das nicht so richtig klar wird an der Stelle, und das Fenster wäre jetzt ja eh nicht so der Ort, an dem man nach einem Spinnennetz suchen würde.

    Zitat Zitat von John Irenicus Beitrag anzeigen
    "Er schloss sie wieder" ... wen, "sie"? (S. 331)
    Die Tür!

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  9. Beiträge anzeigen #209
    Halbgott Avatar von Oblomow
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    Oblomow ist offline
    Jetzt habe ich schon länger diesen Titel gesehen, der ja wie kein anderer auf meine damalige, thematisch etwas an Wolle und das Rad erinnernde Wichtelgeschichte für Regonas 'Ein Mann und das Rad' erinnern soll. Die Rede ist natürlich von Ein Mann und sein Hund von John Irenicus. Ob diese Geschichte tatsächlich außer dem Titel etwas mit auch nur einer der beiden Geschichten zu tun hat, dem möchte ich hier nachspüren.

    wenn das Wetter nur ein bisschen kälter würde, dann würde alles als Schnee herunterkommen und die kleinen Pfützen würden gefrieren.
    Ich hab da nicht nur bei Tandrael harte Probleme zu erkennen, wie mit dem Konjunktiv II in der Zeitform umzugehen ist. Ich kann mir vorstellen dass sie hier falsch ist, sollte sie aber richtig sein "dann käme alles als Schnee herunter und die kleinen Pfützen gefrören."

    um von König höchstselbst
    Der König heißt einfach so?
    Leben in den Dienst Innos' gestellt und für den König gegeben hatten, lediglich den Besuch von einem königlichen Kurier gegeben, der ihnen die Entlassungsurkunde im Austausch zu den magischen Runen überreichte, die sie fortan nicht mehr benutzen durften und die dem Kloster für weitere magische Zwecke rückübertragen wurden.
    Ist das, wenn sie ihr Leben gegeben haben nicht iwie eher Marke Grabschändung?
    Er war glücklich in Frieden auf seinem Landstück, den ganzen Tag über beschäftigt mit Kochen, dem Verfassen innosgefälliger Lyrik, mit kleinen Reparatur- und Gartenarbeiten, mit der gelegentlichen Jagd und Fischerei sowie dem anschließenden Pfeiferauchen – und natürlich mit seinem treuen Gefährten Buck.
    Was denn? Das leben genießen zu können?
    Dann aber hörte er das Buddeln mit einem Mal auf und fing an zu bellen
    Wenn das Buddeln zu bellen anfängt...
    Olivier erreichte Buck, der nun das Graben aufgehört und eine Art Sicherheitsabstand zum Loch eingenommen hatte.
    das Graben aufgehört hatte ist glaube ich keine richtige Formulierung
    zielstrebig schälte sich die Gliedmaße bis zur Elle
    schälten
    die schief im fauligen Zahnfleisch staken wie alte Grabsteine
    steckten? Ansonsten kannst du mir erklären warum wir im Schiffsverkehr angekommen sind.
    Dass alte Grabstein in fauligem Zahnfleisch stecken oder gar staken halte ich übrigens für ein Gerücht.
    Vielleicht war er mittlerweile sogar der Letzte seines Standes.
    Was für ein Stand soll das denn sein? Stinknormaler Untertan und Zivilist? Paladin ist er ja nicht mehr.
    Lichtschächte bei diesem diesigen Wetter kaum halfen
    Ist das diesem diesigen Absicht?
    hafteten am schwerem Metall.
    schweren
    fest stand die ansonsten so ungelenkt herumwirbelnde
    eigentlich prädestiniert dafür ungelenk zu schreiben


    Tja und tatsächlich sind da ein paar Ähnlichkeiten zu erkennen (andere Regonas-Geschichten vielleicht ausgenommen), wobei aus dem Original von Regonas eher bleibt, dass der letzte seiner Art (ein Lord wohl, wobei du den Lordbegriff eigentlich gar nicht eingeführt hast, kann das sein?) hier sein Ende findet, nach dem Überleben all dieser Strapazen, auch nach dem Überleben dieses einen Zombies mit so viel Mühe und folgender Hoffnung, weil zugleich die Zeit gekommen ist, der allgemeine Umstand einer ist, der nicht durch einzelnes Entkommen, einen Einzelsieg, abzuändern wäre. Auch aus dem Original kommt dieser Zufall. Wir verfolgen hier etwas das Leben von Olivier aus Gothic 3 nach, der im Sildener Umland seine Altersresidenz aufgebaut hat (keine Ahnung mehr ob es da ein Friedhofsgelände gab an das ich mich erinnern sollte) und erleben ein Abenteuer das vermeintlich aus dem Nichts entspringt und dessen Bestehen dann auch überraschend konsequenzlos bleibt im Endergebnis. Es ist ja fast bedeutungslos, wie auch die ganze Einführung zu Olivier am Ende so unheimlich bedeutungslos wirkt.
    Das Schaufelrad der Zeit gräbt weiter die Welt um, nichts wird es aufhalten, jeder spielt darin nur seine Rolle und damit sind wir dann auch schon bei meiner damaligen Interpretation, aus der du mir vor allem eine gewisse Tendenz zur Aneinanderreihung vermeintlich eher unwichtiger Nebenfakten herausgelesen hast, auch wenn du hier auf die Nutzung des neutralen Erzählers verzichtet hast, wirkt es teilweise vermutlich bewusst etwas distanziert und nüchtern. Und vielleicht hast du sogar etwas übernommen, was hier gar nicht explizit dargestellt ist, aber das Ergebnis sein könnte: Olivier wird möglicherweise nämlich die Wachablösung des durch ihn erschlagenen Zombies werden.

    Ich sehe hier eine weitere interessante Geschichte im Themenkomplex, den Regonas mit Wolle und das Rad aufgestoßen hat und das ist finde ich dann doch schon beachtlich, was Regonas da mit einer so kurzen unbedarft wirkenden Story erreicht hat. Mal sehen ob da noch weiteres folgt.

    Zur Geschichte selbst kann ich dann so viel auch gar nicht mehr sagen. Sie war gut zu lesen, hätte aus meiner Sicht aber noch etwas abstrakter sein können, mehr mit Bildern arbeiten können, hat aber denke ich trotzdem ihren Zweck erfüllt. Hier gehts dann entsprechend etwas mehr um die Einzelschicksale in der Mühle des Schicksals. Etwas mehr um den emotionalen Aspekt. und das ist voll okay.

    Sonst noch was? Spannende Kampfszenen, wobei wohl das missglückte Anziehen der Rüsung wichtiger sein dürfte, auch nettes Kochen mit Feuernesselpulver. Ob ich die Geschichte jetzt für nen Knaller halte oder nicht, werde ich jetzt noch nicht entscheiden können, sowas muss eben auch reifen. Angesprochen und berührt hat sie mich allerdings schon einmal.

    Oblomow Ende.

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    Oblomow ist offline
    Und weil man dann, so weit man sich auch nur als Beobachter sieht, doch eine Meinung hat, geht es jetzt weiter mit Tandrael und der Kolonie der Verzweifelten.

    Wie immer erst Fehler und Stellen die nicht ganz koscher wirken

    Es war ein merkwürdiges Gefühlsgemisch, was
    Ich habe jetzt danach gesucht, wann Relativsätze mit "was" gebildet werden können und ich glaube hier keinen der aufgelisteten Fälle zu erkennen.
    Hätte er den direkten Vergleich zu gestern nicht gehabt, würde sich Aziz definitiv beschweren.
    hätte Aziz sich definitiv beschwert gehabt.
    (immer unter Vorbehalt, komme da auch ins Grübeln)
    Vermutlich würde er morgen Muskelkater in den Beinen haben, das war aber nur ein geringer Preis.
    Hm, "hatte" statt "würde"? Das ist ja eine Vorhersage unter keinen Bedingungen.
    dessen Gesicht Aziz heute mehrfach bei den
    Bei der letzten Stelle habe ich das 'morgen' nicht kritisiert, weil ich mir unschlüssig war, ob da der Gedanke Aziz' oder des Erzählers spricht. An dieser Stelle scheint es mir aber der Erzähler zu sein, wodurch ich das "heute" als nicht passend empfinde.
    worauf das hinaus lief.
    glaube eher "hinauslief".
    verlor die drohende Atmosphäre des Waldes etwas von seinem Schrecken.
    ihrem Schrecken
    Trotzdem kaum Aziz nicht umhin
    kam Aziz
    Nerven durchgehen gespannt
    durchgehend
    war ein weitere Brett.
    weiteres

    Vorschau:
    Der nächste Titel springt direkt von Tag 3 zu Tag 5, soll das so?

    Mir gefällt was ich lese. Da sind viele Ideen drin, ja, es sprudelt nur so über vor deinen Einfällen. Das Überfallen von Brad mit Mafiaboss Irwin, der finstere Weg durch den Wald, das Beschatten, bei dem vermutlich schon die nächste Idee mit irgendwelchen Wettmanipulationen am Start sein könnte, etc. pp..

    Und auch wenn ich mir vielleicht an mancher Stelle noch etwas länger verblieben wäre, kann ich zum einen Verstehen, dass es bei solch ereignisreichen Tagen auch entsprechend gehetzt zugehen muss. Zum anderen aber ist es bislang auch nicht unbedingt nötig für noch mehr Stimmung zu sorgen, denn dieses menschenfeindliche Kolonieleben, bei dem man dann auch die paar zusammengeklaubten Erzbrocken in der Wand einbuddeln muss, es ein Spaß ist, wenn Leute im Wald fast gefressen werden, das kommt auch so sehr gut rüber. Rauer als es diese Geschichte kündet ist die Kolonie aus Gothic selten gewesen.

    Und zumindest ich folge Aziz da recht aufmerksam und gespannt, was ja auch angesichts des Geschichtsaufbaus gar nicht mal so selbstverständlich erscheint, sind wir hier doch nur im Alltag eines Buddlers unterwegs und wenn etwas Krasses kommt, dann ist das allenfals die Einleitung. Dafür mal auch ein Lob, denn das so fesselnd zu machen halte ich nicht für selbstverständlich.

    Tja, was soll ich noch sagen? Bisher alles sehr glaubwürdig, sehr nachvollziehbar, sehr immersiv. Das Paktet stimmt schlicht und ergreifend.

    Oblomow Ende.

  11. Beiträge anzeigen #211
    Deus Avatar von John Irenicus
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    John Irenicus ist offline
    Zitat Zitat von Oblomow Beitrag anzeigen
    Jetzt habe ich schon länger diesen Titel gesehen, der ja wie kein anderer auf meine damalige, thematisch etwas an Wolle und das Rad erinnernde Wichtelgeschichte für Regonas 'Ein Mann und das Rad' erinnern soll. Die Rede ist natürlich von Ein Mann und sein Hund von John Irenicus. Ob diese Geschichte tatsächlich außer dem Titel etwas mit auch nur einer der beiden Geschichten zu tun hat, dem möchte ich hier nachspüren.
    Ich habe beim Verfassen der Story gar nicht an Ein Mann und das Rad gedacht. Also auch nicht bei der Titelwahl. Das verblüfft mich jetzt schon, weil das wirklich absolut nach gewollter Anspielung aussieht. Da wird wohl was bei mir im Hinterkopf kleben geblieben sein, anders kann ich es mir nicht erklären!

    Zitat Zitat von Oblomow Beitrag anzeigen
    Ich hab da nicht nur bei Tandrael harte Probleme zu erkennen, wie mit dem Konjunktiv II in der Zeitform umzugehen ist. Ich kann mir vorstellen dass sie hier falsch ist, sollte sie aber richtig sein "dann käme alles als Schnee herunter und die kleinen Pfützen gefrören."
    Ich habe das so wie von dir vorgeschlagen übernommen, das müsste stimmen oder besser gesagt dem entsprechen, was an dieser Stelle ausgedrückt werden soll.

    Zitat Zitat von Oblomow Beitrag anzeigen
    Der König heißt einfach so?
    Gestatten: König König I. (hab's korrigiert)

    Zitat Zitat von Oblomow Beitrag anzeigen
    Ist das, wenn sie ihr Leben gegeben haben nicht iwie eher Marke Grabschändung?
    Naja, das "Leben geben" ist an der Stelle ja nicht im Sinne von "Leben lassen", also "sterben" gemeint, sondern so, dass sie die Bestimmung, was sie mit ihrem Leben anfangen und was damit passiert, in die Hände des Königs gelegt haben.

    Zitat Zitat von Oblomow Beitrag anzeigen
    Was denn? Das leben genießen zu können?
    Beschäftigt mit Buck in allen denkbaren Facetten eben, daher unbenannt!

    Zitat Zitat von Oblomow Beitrag anzeigen
    Wenn das Buddeln zu bellen anfängt...

    das Graben aufgehört hatte ist glaube ich keine richtige Formulierung
    Das gehört hier ja zusammen, weil es zweimal die gleiche Art der Formulierung ist, wobei ich da beim ersteren jetzt schon unformuliert habe, aber auch in der neuen Fassung das "Grundproblem" das gleiche ist. Also, die im jedem Falle gültige Formulierung wäre ja wohl sowas wie "hörte auf zu buddeln" oder "der nun aufgehört hatte zu graben", statt so einer Nominalisierung (?) des Verbs. Aber müsste das so nicht auch gehen? An einem "Er hatte das Rauchen aufgehört" kommt mir ja auch nichts wirklich falsch vor, und ähnlich ist es hier auch gemeint.

    Zitat Zitat von Oblomow Beitrag anzeigen
    schälten
    Aber da ist ja nur der Unterarm als die eine Gliedmaße gemeint, die sich da gerade noch rausschält.

    Zitat Zitat von Oblomow Beitrag anzeigen
    steckten? Ansonsten kannst du mir erklären warum wir im Schiffsverkehr angekommen sind.
    Dass alte Grabstein in fauligem Zahnfleisch stecken oder gar staken halte ich übrigens für ein Gerücht.
    Er steckt, er stak. Also das "stak" ist schon eine gültige Vergangenheitsform und eben eine Alternative zu stecken, und ich finde die hier auch schöner, weil es so nach "staksig" klingt und ganz allgemein irgendwie gefährlicher und weniger nach dem Zusammenstecken eines Bausatzes oder eines Puzzles.

    Und der Vergleich geht natürlich nicht so, dass die Zähne im Zahnfleisch stecken wie es sonst Grabsteine tun, sondern dass der Zahl da steckt und dabei wirkt wie ein Grabstein (der in der Erde steckt).

    Abgesehen davon verweise ich für weitere Erklärungen zu diesem Vergleich auf El Toro, die sich diese Formulierung ausgedacht hat, ich habe das 1:1 von ihr geklaut!

    Zitat Zitat von Oblomow Beitrag anzeigen
    Was für ein Stand soll das denn sein? Stinknormaler Untertan und Zivilist? Paladin ist er ja nicht mehr.
    In diesem Moment wähnt sich Olivier ja als Paladin reaktiviert, von daher ist er aus seiner Sicht in diesem Moment dann doch wieder Paladin, er lebt sich in dieser Extremsituation sozusagen wieder dort hinein.

    Zitat Zitat von Oblomow Beitrag anzeigen
    Ist das diesem diesigen Absicht?
    Jawohl!

    Zitat Zitat von Oblomow Beitrag anzeigen
    schweren
    Jawohl!

    Zitat Zitat von Oblomow Beitrag anzeigen
    eigentlich prädestiniert dafür ungelenk zu schreiben
    Jawohl!

    Zitat Zitat von Oblomow Beitrag anzeigen
    Tja und tatsächlich sind da ein paar Ähnlichkeiten zu erkennen (andere Regonas-Geschichten vielleicht ausgenommen), wobei aus dem Original von Regonas eher bleibt, dass der letzte seiner Art (ein Lord wohl, wobei du den Lordbegriff eigentlich gar nicht eingeführt hast, kann das sein?) hier sein Ende findet, nach dem Überleben all dieser Strapazen, auch nach dem Überleben dieses einen Zombies mit so viel Mühe und folgender Hoffnung, weil zugleich die Zeit gekommen ist, der allgemeine Umstand einer ist, der nicht durch einzelnes Entkommen, einen Einzelsieg, abzuändern wäre. Auch aus dem Original kommt dieser Zufall. Wir verfolgen hier etwas das Leben von Olivier aus Gothic 3 nach, der im Sildener Umland seine Altersresidenz aufgebaut hat (keine Ahnung mehr ob es da ein Friedhofsgelände gab an das ich mich erinnern sollte) und erleben ein Abenteuer das vermeintlich aus dem Nichts entspringt und dessen Bestehen dann auch überraschend konsequenzlos bleibt im Endergebnis. Es ist ja fast bedeutungslos, wie auch die ganze Einführung zu Olivier am Ende so unheimlich bedeutungslos wirkt.
    Also wie gesagt, ich habe weder an Wolle und das Rad noch an Ein Mann und das Rad gedacht, schließe aber nicht aus, dass da irgendwie was unterbewusst durchgerutscht ist! Dass ich Olivier als Charakter genommen habe, hat keine nähere Bedeutung außer die, dass ich das aufgrund Regonas' echtem Namen ganz passend fand, den Lord habe ich dann einfach mal von seinem Forennamen dazugeklatscht. Ob es im Sildener Umland irgendein Friedhofsgebiet gibt, weiß ich, wie das meiste aus Gothic 3, nicht mehr!

    Zitat Zitat von Oblomow Beitrag anzeigen
    Das Schaufelrad der Zeit gräbt weiter die Welt um, nichts wird es aufhalten, jeder spielt darin nur seine Rolle und damit sind wir dann auch schon bei meiner damaligen Interpretation, aus der du mir vor allem eine gewisse Tendenz zur Aneinanderreihung vermeintlich eher unwichtiger Nebenfakten herausgelesen hast, auch wenn du hier auf die Nutzung des neutralen Erzählers verzichtet hast, wirkt es teilweise vermutlich bewusst etwas distanziert und nüchtern. Und vielleicht hast du sogar etwas übernommen, was hier gar nicht explizit dargestellt ist, aber das Ergebnis sein könnte: Olivier wird möglicherweise nämlich die Wachablösung des durch ihn erschlagenen Zombies werden.
    Das mit der Wachablösung finde ich einen schönen Gedanken. Aber das war, wie auch der ganze Rest, beim Schreiben überhaupt nicht intendiert. Das ist also mehr oder weniger alles Zufall. Ich wollte einfach nur eine Story schreiben, die Regonas einen "starken Mann" als Identifikationsfigur im Kampf gegen das Böse bietet, der dann am Ende aber trotzdem scheitern soll, und außerdem musste (s)ein Hund auch noch drin vorkommen. Viel mehr gab's da bei mir an Überlegungen nicht, da ist alles, was du dir darüber jetzt so gedacht hast, deutlich intelligenter!

    Vielen Dank jedenfalls fürs Lesen und den Kommentar!

  12. Beiträge anzeigen #212
    Ritter Avatar von Tandrael
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    Tandrael ist offline
    Zitat Zitat von Oblomow Beitrag anzeigen
    Vorschau:
    Der nächste Titel springt direkt von Tag 3 zu Tag 5, soll das so?
    Ja, ich habe relativ schnell beschlossen, dass ich ab und zu Tage überspringen möchte, um die zueinandergehörigen Situationen halbwegs beisammenzuhalten. Für später sind theoretisch auch mehrtägige Sprünge geplant.

    Zitat Zitat von Oblomow Beitrag anzeigen
    Mir gefällt was ich lese. Da sind viele Ideen drin, ja, es sprudelt nur so über vor deinen Einfällen. Das Überfallen von Brad mit Mafiaboss Irwin, der finstere Weg durch den Wald, das Beschatten, bei dem vermutlich schon die nächste Idee mit irgendwelchen Wettmanipulationen am Start sein könnte, etc. pp..

    Und auch wenn ich mir vielleicht an mancher Stelle noch etwas länger verblieben wäre, kann ich zum einen Verstehen, dass es bei solch ereignisreichen Tagen auch entsprechend gehetzt zugehen muss.
    Ich habe mich relativ schnell auf dieses Format der drei bis vier kleinen Momente aus Aziz' Kolonieleben pro Tag eingeschossen, weil mir das ermöglicht, relativ nah an dem Erzählstil zu bleiben, den auch Gothic zumindest am Anfang vorlegt: Jede Quest und jeder Dialog sind für sich genommen simpel, konvergieren aber alle zu einem Gesamteindruck. Bisher hat das mit den Ideen auch recht gut geklappt, die Planung der Handlungsschnipsel hat sich auch ausgezahlt.

    Ein Problem, dass ich damals hatte, war jedoch, dass sich weder die damaligen Handlungsschnipsel sinnvoll kombinieren ließen und eine neue, gute Idee wollte mir auch nicht einfallen. Das war einer der Gründe, warum ich bis jetzt eine Pause eingelegt habe. Mal sehen, wie es aussieht, wenn ich das nächste Mal draufschaue.

    Zitat Zitat von Oblomow Beitrag anzeigen
    Und zumindest ich folge Aziz da recht aufmerksam und gespannt, was ja auch angesichts des Geschichtsaufbaus gar nicht mal so selbstverständlich erscheint, sind wir hier doch nur im Alltag eines Buddlers unterwegs und wenn etwas Krasses kommt, dann ist das allenfals die Einleitung. Dafür mal auch ein Lob, denn das so fesselnd zu machen halte ich nicht für selbstverständlich.
    Tja, was soll ich noch sagen? Bisher alles sehr glaubwürdig, sehr nachvollziehbar, sehr immersiv. Das Paktet stimmt schlicht und ergreifend.[/QUOTE]


  13. Beiträge anzeigen #213
    Deus Avatar von Laidoridas
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    Laidoridas ist offline
    So, John, dann jetzt mal ein ausführlicherer Kommentar zu deinem Audiokommentar. Das Zitieren funktioniert dabei natürlich weniger gut als bei einem herkömmlichen Kommentar, aber ich werde einfach immer kurz zusammenfassen was du gesagt hast und hoffe mal, dass dann klar ist, um was es geht.

    Waren vor der eigentlichen Wichtelphase schon Teile der Geschichte fertig?
    Nein, ich habe die Geschichte komplett in der Wichtelphase geschrieben, nämlich genau vom 1. bis zum 31. Dezember kurz vor Mitternacht. Wobei ich am 1. Dezember erst mal den Prolog geschrieben hatte und dann für ca. eine Woche am ersten Abschnitt des ersten Kapitels festhing. Das geht mir ja gerne mal so, dass ich ewig lange für einen Abschnitt ganz am Anfang der Geschichte brauche (bei der Wichtelstory für MiMo war das z. B. ganz genauso), und hier war es natürlich noch ein bisschen nervenaufreibender, weil ich ja wusste, was ich alles geplant hatte und es dann immer unwahrscheinlicher schien, dass ich das bis Weihnachten hinbekomme, wenn ich nicht mal über diese Einstiegsszene hinauskomme. Wenn ich geahnt hätte, dass das am Ende über 400 Seiten werden würden, dann hätte ich garantiert schon an dieser Stelle aufgegeben, also bin ich froh, dass ich den Umfang völlig unterschätzt habe und dran geblieben bin. Der Großteil der Story ist dann in der zweiten Dezemberhälfte entstanden, da hatte ich dann auch irgendwann Urlaub und abseits von den üblichen Weihnachtsvorbereitungen nichts anderes mehr zu tun und bin gut vorangekommen.
    Übrigens hatte ich diese Idee mit dem Vorbereiten einer Wichtelstory für dich aber tatsächlich immer mal wieder im Kopf gehabt, also dass ich jedes Jahr so um die 100 Seiten schreibe und wenn ich dich dann wirklich mal zugelost bekomme eine (je nachdem wie lange es dauert bis es dazu kommt) unfassbar lange Geschichte abliefern kann. Das habe ich dann aber natürlich nie in die Tat umgesetzt, zumal das dann ja auch eine sehr episodische Geschichte hätte sein müssen, damit ich da jedes Jahr immer wieder reingefunden hätte (und mit den anderen Wettbewerben usw. war ich ja auch eh immer gut ausgelastet). Außerdem war es nicht mal so, dass ich großartige Pläne für eine Wichtelgeschichte für dich gehabt hätte, nur jede Menge Ansätze und Ideen, aber eben nichts wirklich Konkretes. Ich wusste nur, dass ich dir auf jeden Fall eine lange Geschichte schreiben wollte, wenn ich dich mal ziehe, nicht nur wegen dem vielen "Ausgangsmaterial" aus fünfzehn Jahren, das ich da verwursten konnte, sondern einfach auch damit du als jemand, der ja so gut wie immer sehr lange Wichtelgeschichten schreibt, auch selber mal eine in ähnlichem Umfang bekommst. Mit der Länge ist das ja so eine Sache, die kann ja für den Beschenkten auch zur Last werden, wenn man sich plötzlich so viel Kram durchlesen soll. Deswegen habe ich die Geschichten auch bisher nie als so lang geplant wie sie dann manchmal geworden sind. Bei dir war ich mir da aber doch sehr sicher, dass du dich über was Langes freuen würdest. Ich hatte aber eigentlich eher sowas in Richtung deiner Wichtelgeschichte für DGDM im Sinn, also so um die 150-200 Seiten, was mir auch schon extrem lang vorkam. Wie gesagt, wenn ich Anfang Dezember gewusst hätte, dass ich 400 Seiten vor mir habe, dann hätte ich garantiert direkt aufgegeben, denn das hätte ich mir selber jetzt auch nicht zugetraut, dass das klappt. Gut, hat es ja auch nicht bis Weihnachten, aber immerhin ist die Story überhaupt fertig geworden, was ja auch generell keine Selbstverständlichkeit ist bei mir.

    Ryan könnte ein Risen-Charakter sein.
    Nach dem Ende der Geschichte ist das ja wahrscheinlich klar, dass dem nicht so ist. Das fand ich ja beim Hören auch ganz lustig, dass du da durch den Reiseplan so sehr auf der Risen-Schiene gelandet bist und viele Sachen immer durch so eine Risen-Brille gelesen hast, die ich selber beim Schreiben jetzt natürlich so gar nicht aufgesetzt hatte. Die Figuren sind eigentlich fast alle neu ausgedacht bis auf zwei Gothic-Figuren, und aus Risen stammt da gar niemand. Da weiß ich ja auch selber nicht mehr wie die da alle nochmal hießen.

    Wahrscheinlich habe ich das Risen-Setting gewählt, weil du das noch nicht in deinen Reisegeschichten gemacht hast.
    Das war wirklich ein bisschen so, ich wollte natürlich eine Reiseroute wählen, die du nicht schon selber abgefrühstückt hast. Und da blieb dann ja eigentlich nur die Wahl zwischen Risen und Arcania... ja, Risen ist es dann geworden, allein schon weil es da viel mehr Inseln und Orte zur Auswahl gibt und mir das auch besser geeignet schien, um noch einen kleinen Rest Gothic-Feeling aufrecht zu erhalten.

    Bei den Eingeborenen wird ein bisschen in die Klischeekiste gegriffen.
    Das stimmt natürlich, was jetzt Pfeil und Bogen und die Speere angeht. Andererseits sind das aber auch eben so die Waffen, die man auf einer solchen Insel herstellen kann, insofern wüsste ich jetzt auch nicht, wie ich das Klischee da gut hätte umgehen können. Und was so das äußere Erscheinungsbild angeht hatte ich eigentlich schon versucht, das Klischee zu umschiffen und die etwas anders zu beschreiben als die Standard-Eingeborenen, die man so kennt. Ich hatte auch ein bisschen das Gefühl, dass du da ganz automatisch diese Risen-Eingeborenen vor Augen hattest, einfach weil du so selbstverständlich vom Risen-Setting ausgegangen bist. An die hatte ich selber beim Schreiben überhaupt nicht gedacht.

    Ist das zu Boden fliegende Blatt eine Anspielung auf LuduDm?
    Ja, ist sie natürlich. Die Idee dahinter war, dass meine Geschichte für dich so ähnlich anfängt wie deine Geschichte für mich (auch wenn hier noch der Prolog davor ist, aber das erste Kapitel ist dann ja nochmal so der eigentliche Anfang).

    Mit dem Namen Alena verbindest du nicht so viel Positives.
    Ich auch nicht, ich glaube da haben wir zwei ähnliche Alenas kennengelernt. Das passte dann aber eigentlich ganz gut, weil das Jon in der Story ja auch so geht.

    Du warst froh, den Namen Sancho noch aus dem Prolog in Erinnerung zu haben, um den ersten Abschnitt mit Bernard direkt zuordnen zu können.
    Ich war selber am Hin- und Herüberlegen, ob ich Sancho da wirklich schon auftreten lassen will, weil ich es eigentlich ganz nett gefunden hätte, wenn man diesen Aha-Effekt, dass das jetzt der Strang aus dem Prolog ist, erst später bekommt. Ausschlaggebend dafür, Sancho doch schon in der ersten Szene den Auftritt zu geben, war dann auch wirklich, dass es ja eine Geschichte für dich sein sollte und ich mir schon gedacht habe, dass du das besser findest, nicht von zu vielen vermeintlich unzusammenhängenden Strängen verwirrt zu werden. Das war an der Stelle also eine voll auf deine Bedürfnisse hin getroffene Entscheidung! (Wahrscheinlich ist es aber auch generell die bessere.)

    Die Parapraphenreiterei von Jon fandest du nicht so gut, hoffentlich macht er das nicht zu oft, und hoffentlich ist klar, dass du selber nicht so bist.
    Ja, also das ist natürlich klar, keine Sorge. Es war zwar schon so ein bisschen als Anlehnung daran gedacht, dass du ja manchmal auch juristische Erläuterungen zum Besten gibst (wie z. B. kürzlich in deinem Kommentar zu "Gameboy"), aber das machst du natürlich an wesentlich passenderen Stellen und auf ganz andere Art als Jon das hier aus humoristischen Gründen manchmal macht. Ich hatte auch schon so das Gefühl, dass du das nicht so wahnsinnig toll finden könntest, aber ganz verkneifen konnte ich es mir trotzdem nicht, weil es halt einfach so unkomplizierte Gags waren, die sich quasi wie von selbst geschrieben haben. Du hattest es ja später nochmal kritisiert, aber ich glaub über die ganze Geschichte verteilt sind das ja vielleicht so sechs oder sieben Stellen, an denen er das macht (und manchmal ist es dann auch was seriöser), und da hoffe ich mal, dass das noch in Ordnung ging. Ich hatte ja auch immer die Sorge, dass Jon dann zu sehr zur Witzfigur verkommt, wenn er jetzt zu oft diese Abkürzungen usw. raushaut und hatte mich da auch bewusst etwas zurückgehalten. Kann natürlich sein, dass ich es besser ganz weggelassen hätte, aber das ist auch immer schwer einzuschätzen, wie witzig so etwas dann ist. An anderer Stelle war es dann ja wiederum eine sehr gute Entscheidung, dass ich mich im Zweifel meistens für den Gag entscheide, dazu dann aber später (viel viel später) mehr.

    Sheryls Redeweise ist an Cherry Pie angelehnt, aber es gibt nicht die volle Cherry-Pie-Breitseite.
    Das war ja so etwas, worüber ich beim Schreiben die ganze Zeit nachgedacht habe. Also so dieser Spagat, dass ich einerseits die typische Cherry Pie erkennbar da drin haben wollte, aber Sheryl eben auch eine ernstzunehmende Person sein sollte. Ich hatte auch das Gefühl, dass diese beiden Aspekte nicht immer so ganz ausgeglichen verteilt sind, also in manchen Szenen tendiert sie schon sehr stark zu einer der beiden Seiten hin, wobei ich das auch versucht habe dann noch ein bisschen anzugleichen. Das Kompliment hat mich auf jeden Fall sehr gefreut, dass mir das dann anscheinend doch ganz gut gelungen ist, denn da war ich mir bis zum Ende nicht so ganz sicher und hatte mich eigentlich schon auf Kritik gefasst gemacht.

    Ist Patrick eine Anspielung auf Stone? In echt gab es aber keinen Streit.
    Ja, das war schon so gedacht, wobei mir auch direkt klar war, dass die Anspielung nicht so richtig hundertprozentig passt. Die wird dann ja auch nicht weiter vertieft. Jedenfalls wollte ich da natürlich keinen Streit andeuten, den es gar nicht gab, ist ja wahrscheinlich auch klar.

    Der Name Nebis könnte eine Anspielung auf "Ne bis in idem" sein.
    Die Namensfindung war ja eine der größten Herausforderungen, gerade weil auch kaum eine bekannte Gothic-Figur auftaucht und es so viele Figuren gibt. Und für den Richter ist mir dann auch so gar nichts eingefallen, bis ich ratlos in einem zufällig herumliegenden Kartenspiel geblättert habe und zum Glück eine Karte gefunden habe, aus der sich ein Name bilden ließ!

    Das abgeschossene Ohr erinnert dich an Mike Tysons Ohrenbiss, der dich in deiner Kindheit schockiert hat.
    Das war zwar keine bewusste Anspielung, aber das ging mir genauso wie dir. Diese Nachricht von dem Boxer, der einem anderen ein Ohr abgebissen hat, fand ich damals auch extrem gruselig. Später wurde das dann noch getoppt von den Berichten über den Film "Hannibal", in dem angeblich ein Menschengehirn gegessen wurde. Ich habe mir dann aus den Infos, die ich über den Film mitbekommen habe, ausgemalt, dass darin detailliert zu sehen ist, wie der Killer eine Frau tötet und über die übliche Länge eines Kinofilms hinweg nach und nach aufisst, bis er am Ende das Gehirn verspeist, und konnte mir überhaupt nicht ausmalen, wie schrecklich so ein Film wohl sein würde und wie man sich sowas angucken könnte und überhaupt. Tatsächlich hatte ich dann auch sehr lange irgendwie Angst vor dem Film, bis ich ihn dann irgendwann mit zwanzig oder so (?) mal gesehen und festgestellt habe, dass die Gehirn-Szene eher albern als gruselig ist und meine Vorstellung von dem Film viel spannender war als der Film selber. Das mit Mike Tyson war aber sicher auch in echt ziemlich gruselig.

    Du hast die "Son Bekloppta"-Domian-Anspielung verstanden.
    Das hat mich echt gefreut, denn da hatte ich ja so meine Zweifel, ob du verstehst, was damit gemeint ist, weil ja das Wort ganz ausgetauscht ist und ich mir auch nicht sicher war, ob du diese Kult-Anekdote noch genauso gut im Kopf hast wie ich. Da bin ich auf jeden Fall froh, dass ich meinen Zweifeln nicht nachgegeben und es in der Story gelassen habe!

    Dass Nebis auf einmal auftaucht und Jon das Gemälde überreicht, wirkt etwas konstruiert und erzwungen, um das Gemälde ins Spiel zu bringen.
    Ja, da muss ich der Kritik wohl leider einfach zustimmen, das ist wirklich nicht so optimal gelöst. Das Problem war, dass die eigentlich einzige richtig stimmige Situation für diese Gemäldeübergabe ja das Gespräch zwischen Nebis und Jon in Nebis' Büro ganz am Anfang gewesen wäre, als Jon eben offiziell aufgenommen wird. Dann hätte es aber für Jon keinen Grund gegeben, das Bild mit an Bord zu nehmen, und da musste es ja nunmal sein, weil ich auch nicht wollte, dass Jon und Sheryl vor der Kreuzfahrt zusammen Nummernlaido mit dem Bild spielen. Das wäre vielleicht irgendwie gegangen, aber dann wäre diese Anspielung glaube ich sehr fremdkörperhaft gewesen, wenn die da in der Konditorei mit angefangen hätten. So wie es jetzt ist, taugt es ja auch ganz gut als Einleitung zu der Türkratzszene und funktioniert an der Stelle dann sehr gut. Das Problem war dann bloß, das Bild an Bord des Schiffes zu kriegen. Wahrscheinlich hätte Nebis es wenigstens beim ersten Abendessen auf dem Schiff übergeben sollen, das wäre dann wohl noch halbwegs passend gewesen. Da hatte ich es aber beim Schreiben der Szene schlichtweg vergessen und im Nachhinein keinen Punkt mehr gefunden, an den ich das gut einfügen konnte. Ich hab mir dann gedacht, dass das wahrscheinlich in Ordnung geht, wenn Nebis ihm das Gemälde einfach so an der Reling gibt, sofern sich Jon und Sheryl auch selber ein bisschen drüber wundern. Das war aber natürlich schon eine eher faule Lösung, zugegeben. Also ja, die Kritik nehme ich auf jeden Fall so an, das war nicht so richtig "organisch" konstruiert von mir.

    Harrys Gedanken über die Tortenbeschaffungsproblematik drehen sich im Kreis und sind etwas redundant. Sollte das eine Anspielung auf die John-Redundanzen sein?
    Nein, an der Stelle noch nicht. Die tatsächliche Anspielung darauf kam später im Kreuzfahrt-Strang, die hast du dann ja auch so erkannt. Hier hatte ich einfach das Gefühl, dass ich das alles so detailliert erklären muss, um eben eine Reihe offener Fragen zu klären: Wieso kann Harry sich nicht einfach eine Torte woanders kaufen? Warum muss er Sheryls Konditorei durchsuchen und kann nicht sofort damit anfangen, irgendwas zusammenzubacken? Usw. Also, das schien mir dann einfach notwendig an der Stelle. Mir ist aber auch beim Schreiben bewusst geworden, dass das schon sehr lange Gedankengänge sind, die da geschildert werden, und dann dachte ich mir tatsächlich, dass das vielleicht nicht schlimm ist und du sowas sogar gerne liest, wenn du selber gerne mal ähnlich ausführliche Gedankengänge in deinen Geschichten hast. Offenbar aber wohl doch nicht.

    Die Möglichkeit der Erwähnung des Plans, der ein hohes Potential hat schiefzugehen, wurde knapp verpasst.
    Das ist mir auch aufgefallen, dass ich an der Stelle gut diesen Satz hätte bringen können, aber ich habe es dann bewusst sein gelassen, weil es ja keine Eddie-Wichtelgeschichte ist und ich die Story nicht mit zu vielen Fremdanspielungen verwässern wollte!

    Sancho, der als Kontrollfreak dargestellt wird, fragt nach, ob Bernard nicht "sowas wie ein Heiler" ist. Passt das wirklich zu ihm? Müsste Sancho nicht schon eine Liste angelegt haben mit den Fähigkeiten der Leute, und hätte er nicht von den alchemistischen Apparaturen an Bord wissen müssen, die Bernard mitgebracht hat?
    Den Kritikpunkt kann ich auch ein bisschen nachvollziehen, also gerade das mit den Apparaturen. Sancho war aber von mir gar nicht so als Kontrollfreak angelegt, wie du ihn empfunden hast. Ich weiß jetzt nicht ob ich die Figur dann nicht richtig herausgearbeitet habe, oder ob du vielleicht eine Stelle anders interpretiert hast als sie gemeint war und dadurch auf diese Kontrollfreak-Fährte geraten bist. An welchen Stellen hast du das denn eigentlich festgemacht? Also, klar inszeniert er sich von Anfang an als Anführer, aber das macht ihn ja noch nicht zum Kontrollfreak. In der ersten Szene sucht er ja nur irgendwen, der in der Küche aushelfen kann, und in der zweiten werden sämtliche Lagerbewohner zu einer Versammlung gerufen. Das war ja jetzt auch nicht direkt gegen Bernard und Lea gerichtet, um sie da aus ihrer Zweisamkeit herauszureißen. Trotzdem kann ich wie gesagt verstehen, dass das vielleicht nicht so ganz stimmig wirkt, dass Sancho sowas nicht weiß. Gedacht war es so, dass das ein zusammengewürfelter Haufen von Leuten ist, die sich größtenteils erst auf der Überfahrt kennengelernt haben, und dass dann bei den Strapazen der Seereise vielleicht einfach nicht so die Zeit war, jetzt über jeden intensiv alles herauszufinden. Andererseits könnte man vielleicht auch ganz entgegengesetzt argumentieren, dass gerade bei einer Seereise so viel Leerlauf ist, dass man da sogar jede Menge Zeit für solche Gespräche hat, naja... Jedenfalls, so superdiszpliniert und gut organisiert war Sancho jetzt von mir eigentlich nicht angelegt, dass er da so systematisch Listen anlegt oder so.

    Der Bernard-Handlungsstrang könnte eine Vorgeschichte von Risen sein, denn hier werden offenbar die Risen-Inseln besiedelt.
    Das fand ich ja beim Hören auch wieder ulkig, wie sehr du da auf diesem Risen-Pfad gewandelt bist und wie sehr du dich gedanklich beim Lesen damit beschäftigt hast, während ich beim Schreiben dieser Szenen echt nicht den geringsten Gedanken an irgendwelche Risen-Sachen verschwendet habe. Du musst da ordentlich was überlesen haben, denn schon in der ersten Bernard-Szene wurde in ein paar Sätzen geschildert, dass sie unterwegs zum östlichsten Ausläufer des östlichen Archipels sind. Das sollte nämlich eigentlich gar kein Geheimnis sein. Ich finde das aber richtig super, dass du das überlesen hast, denn ohne dieses Wissen funktioniert die Geschichte ja noch viel besser, wie sich dann später gezeigt hat. Ich habe diese Stelle jetzt auch mal umgeschrieben, denn das war wohl einfach ein Fehler, das an der Stelle so früh zu enthüllen.

    Jons Gedanken über den dicken Mann gehen in Richtung Fatshaming. Hoffentlich ist das keine Anspielung auf fettenfeindliches Verhalten deinerseits.
    Dazu hatte ich ja schon was gesagt, aber um das mal vollständig aufzuklären: Der dicke Mann war quasi die Repräsentation deines Zweitaccounts "Der dicke Typ" in der Geschichte (einmal wird er auch glaube ich so genannt, aber das "Typ" passte halt meistens nicht so gut). Ich wollte das dann aber nicht unkommentiert lassen, dass da ständig jemand immer nur "Der Dicke" genannt wird, weshalb ich das zu einer kleinen Charakterschwäche von Jon gemacht habe, dass er Leute manchmal auf so Oberflächlichkeiten reduziert, und das dann im Gespräch mit Sheryl thematisiert habe. Dass du das dann wiederum auf eine vermeintliche Charakterschwäche deinerseits zurückführen könntest, daran hatte ich gar nicht gedacht, auch weil ich damit gerechnet hatte, dass dir der Bezug zum Zweitaccount sofort klar sein würde. Also ja, bisschen blöd gelaufen, aber jetzt verstehst du hoffentlich, dass ich dir damit nichts unterstellen wollte.

    Manfreds erster Auftritt ist ein kleiner Fremdkörper in der Geschichte.
    Ja, das kann ich nachvollziehen, beim Auftritt der Bruderschaft kurz davor ist es ja wahrscheinlich auch ähnlich. Da werden dann schon sehr viele Anspielungen rausgehauen, ohne dass der Bezug zur gesamten Story direkt klar ist, sodass man auch denken könnte, das wären beides nur so Episoden, die danach gar keine Rolle mehr spielen. Ist natürlich die Frage, inwiefern man das merken würde, wenn man nicht wüsste, worauf das jeweils Bezug nimmt, aber gerade Manfred hätte ich so natürlich ohne die Anspielung sicher nicht auftreten lassen. Ich habe zwar versucht, diesen Figuren auch ihre Rolle in der Geschichte zu geben, aber das merkt man an dieser Stelle natürlich noch nicht.

    Im Text heißt es, dass die einzigen Lebewesen im Keller unter der Konditorei Wanzen seien, dabei müssen da ja wegen den Netzen auch Spinnen unterwegs sein.
    An sich stimmt das ja so, denn wie sich dann herausstellt, stammen die Netze ja nicht von Spinnen. Aber da der Satz ja Harrys Gedanken schildern soll, passt das dann natürlich nicht so richtig, dass er ausgerechnet an die vermeintlichen Riesenspinnen dann so schnell schon gar nicht mehr denkt, insofern ist das auf jeden Fall ein Fehler. Da war ich wohl nicht so richtig drin in der Harry-Figur und hatte schon zu sehr die erst später enthüllten Ursachen der Netze im Kopf.

    Alena und Sheryl kennen sich offenbar. Was hat es damit wohl auf sich?
    Eigentlich gar nicht so viel. Da war ich ja auch überrascht, wie sehr du über das Thema herumspekuliert hast, denn da sollte jetzt überhaupt kein großartiges Geheimnis angedeutet werden. Mir schien das einfach ganz selbstverständlich, dass die sich spätestens kennengelernt haben, als Jon Alena geheiratet hat. Dann wird Sheryl ja wahrscheinlich auf der Hochzeit gewesen sein, und ohnehin hatten Jon und Sheryl ja vor der Ausbildung am Hofgericht noch regeren Kontakt, sodass es dann schon eher merkwürdig wäre, wenn sich Sheryl und Jons Frau, die dann ja zur gleichen Familie gehörten, nie begegnet wären. Vielleicht hätte ich das noch irgendwie erklären können, aber wie gesagt, ich fand das einfach nicht so erklärungsbedürftig, dass die beiden sich kennen.

    Die Kreuzfahrt-Geschichte mit Verheimlichung der falschen Ehe wäre auch eine gute Grundlage für ein Adventure, aber dann bitte auch mit Grafik.
    Ja, da kann ich dir natürlich nur zustimmen. Tatsächlich ist mir beim Schreiben auch ein ganz ähnlicher Gedanke gekommen, allerdings an zwei Harry-Stellen. Und zwar einmal die Szene, in der Harry die Torte fertigstellt - das wäre ja auch ein erstklassiges Adventure-Rätsel gewesen, diese ganzen improvisierten Zutaten zu beschaffen, Eichhörnchennester auszuheben usw. Wobei es dann wohl noch besser wäre, wenn Harry sich nicht alle Infos aus dem Netz beschaffen könnte, sondern ein Originalrezept mit herkömmlichen Zutaten bekommen würde, für die er dann kreativen Ersatz aus der nächsten Umgebung finden müsste. Das könnte dann wirklich auch gut in einem LucasArts-Adventure so vorkommen. Die andere Szene war die gegen Ende, als Harry sich die Memoiren des Zellennachbarn besorgt, um damit das Netz "anzulocken". Da hatte ich beim Schreiben auch direkt so eine entsprechende Adventure-Szene vor Augen, bei der man mit "Reden" den Mitgefangenen zum Rausrücken des Manuskripts überreden muss, mit "Ziehen" den Schrank verschieben und den Mauerstein lösen muss usw. Aber das was du beschreibst, wäre natürlich noch ein bisschen ungewöhnlicher und weniger auf klassische Rätsel fokussiert. Wenn ich auch nur ein bisschen besser zeichnen, 3D-modellieren oder pixeln könnte, dann würde ich bestimmt sofort mit der Umsetzung anfangen, aber so wird das wohl leider auf ewig ein Traum bleiben!

    Das Szenario im Bernard-Handlungsstrang erinnert an "Lost". Eventuell gibt es Anspielungen auf die Serie?
    Nein, also da hatte ich beim Schreiben gar nicht dran gedacht. Das hätte ich jetzt auch bei einer Wichtelgeschichte für dich nicht so passend gefunden, Anspielungen auf eine Serie einzubauen, die du gar nicht gesehen hast. Und "Lost" geht dann ja was so die Mysterien usw. angeht auch in eine ganz andere Richtung als die Geschichte hier (und im Gegensatz zu den "Lost"-Mysterien werden meine alle mehr oder weniger deutlich aufgeklärt ). Kannst du dir ja einfach mal angucken, dann weißt du was ich meine!

    Soll bei den Dialogen über die "Tschüss"-Notiz Kritik an deinem damaligen "Tschüss"-Post geübt werden?
    Das versteh ich natürlich, dass man bei solchen Sachen, die auf reale Anekdoten Bezug nehmen, dann leicht sowas reinlesen kann, aber so war das natürlich nicht gemeint. Dann wär ich ja mit der Kritik auch irgendwie ein bisschen spät dran, oder? Dieser "Tschüss"-Post war für mich einfach nur ein Aufhänger für diese Handlungsidee, und bei den Dialogen, die sich daraus ergeben, war ich gedanklich dann auch nur bei Jon, Sheryl usw. und wollte da jetzt nicht noch irgendwelche Botschaften an dich senden.

    Die Tortenszene hat bestimmt Spaß gemacht zu schreiben.
    Auf jeden Fall! War aber auch eine ganz schöne Herausforderung, da genügend Zutaten zu finden, die im Winter halbwegs glaubwürdig in der Nähe so einer großen Stadt zu finden sein könnten. Ich hatte da im Vorfeld auch gar nichts Konkretes geplant und dann erst als ich bei der Szene angekommen war gemerkt, dass ich mir da jetzt erstmal was überlegen muss. Aber das war auf jeden Fall eine der spaßigsten Szenen, da hast du recht.

    Den "Schlag den Netten"-Wettbewerb hätte man vielleicht ausführlicher schildern können.
    Wenn ich da jetzt mehrere Spiele geschildert hätte (oder gar 11), dann wäre das ja ein völliger Bruch in der Erzählung gewesen und es wäre viele Seiten lang plötzlich um was ganz anderes gegangen als vorher. Ich hatte auch so schon Bedenken, ob das stimmungsmäßig an der Stelle so gut passt, weil es mir eigentlich so vorkam, dass die Story zu diesem Zeitpunkt schon eher etwas ernsthafter geworden war durch das Verschwinden Alenas. Ich weiß noch wie ich dann dachte, dass es ja aber vielleicht nicht schlecht ist, wenn es in der zweiten Hälfte der Geschichte auch nochmal so eine humorige Szene gibt. Da wusste ich ja noch nicht, dass ich in der zweiten Hälfte noch lange nicht angekommen war.

    Du bist dir immer noch nicht sicher, wie du "Bernard" aussprechen sollst.
    Ja, du hast ja immer zwischen der deutschen und englischen Aussprache von "Bernard" geschwankt, bevor du dich dann irgendwann auf die englische festgelegt hast. Jetzt die große Enthüllung: Eigentlich hatte ich beim Schreiben noch eine ganz andere Aussprache im Sinn, nämlich die französische. Die passt zwar wohl am wenigsten in die Gothic-Welt, aber naja... war halt irgendwie so, dass ich den Namen in Gedanken immer französisch ausgesprochen habe. Mit der englischen Aussprache bin ich aber auch einverstanden, dann ist es nämlich der Name einer Figur aus Maniac Mansion und Day of the Tentacle!

    Die Musketen wirken hier realistischer als in den Risen-Spielen, weil sie nicht so zuverlässig funktionieren.
    Ja, das hatte auch den Hintergrund, dass der Bernard-Strang ja so in etwa zur Zeit von Gothic 3 spielt, also noch vor den Risen-Spielen. Deswegen sollten die Musketen hier auch noch etwas rudimentärer sein, also quasi die Vorläufer der Waffen, die dann zu Risen-Zeiten verbreitet sind.

    Das "Nee meinste das klappt"-Zitat ist eine schöne Anspielung.
    Das ist ja wahrscheinlich die am plumpesten eingebaute Anspielung überhaupt in der Story, und beim Korrekturlesen kam die mir auch sehr fremdkörpermäßig vor, sodass ich mich schon auf entsprechende Kritik gefasst gemacht hatte. Aber wie du selber gesagt hast, die musste halt einfach mit rein, vor allem weil der Dialog ja sogar in "Kochkunst" vorkommt und das somit quasi eine Doppel-Anspielung war!

    Soll dir der Name "Marie" was sagen? Spielt das auf "Marions Kochbuch" an?
    Nee, das ist mal ausnahmsweise einfach nur ein Name. Also, da gibt es zwar eine Herleitung, wie ich auf den Namen gekommen bin, aber um die zu erklären, müsste ich jetzt hier zu viele persönliche Daten preisgeben, was ich natürlich nach der Lektüre meiner eigenen davor warnenden Geschichte nicht machen kann. (Ist aber auch völlig unspektakulär und hat nix mit dir zu tun - ich brauchte halt einfach einen Namen!)

    Bin ich bei der Recherche nach Rezepten für die Geschichte auch so im Netz versackt wie Harry?
    Nee, also fürs Recherchieren irgendwelcher Rezepte hatte ich angesichts des Zeitdrucks nun auch echt nicht so die Nerven. Ich hab mir für diese Zimtsternrezepte usw. einfach spontan irgendwas ausgedacht, und wenn das gut genug war, dass man auf den Gedanken kommen könnte, ich hätte dafür irgendwas recherchiert, dann bin ich damit schon voll zufrieden!

    Du bist dir nicht sicher, ob dir die Erklärungen von Vinton und Crocker so gut gefallen, weil dem Netz dadurch das Geheimnisvolle abhanden kommt und jetzt fast etwas banal wirkt.
    Der Kritikpunkt wurde ja dann durch die spätere Enthüllung nochmal relativiert, aber trotzdem fand ich das an der Stelle natürlich schade, dass das erstmal so gewirkt hat. Ich kann das auch gut nachvollziehen, wahrscheinlich hätte ich das als Leser ganz genauso empfunden. Für mich war das in meiner Planung als so eine kleine Irreführung gedacht, dass man eben mal kurz denkt, man hätte das Netz durchschaut, um dann doch wieder eines Besseren belehrt zu werden. Dass man das Netz so früh noch gar nicht durchschauen will und ja erstmal gar nicht weiß, dass da noch was ganz anderes hintersteckt, das hatte ich nicht so bedacht. Im Prinzip hätte man Vinton und Crocker wohl auch ganz rauslassen können, weil Harry ja auch einfach im Gespräch mit Marie auf Voskos' Fährte hätte geraten können, aber ich fand diesen späteren Überraschungseffekt bei der Enthüllung der wahren Absichten von Vinton und Crocker (die aber offenbar ein bisschen zu uneindeutig geraten ist, dazu dann später mehr) ganz nett. Und außerdem brauchte ich sie natürlich für die ganze Netzbetreuer-Anspielung, die mich ja ursprünglich überhaupt erst auf die Netz-Idee gebracht hatte und also quasi ganz am Anfang meiner Planungen für die Geschichte stand.

    Das Kreuzfahrt-Setting gefällt dir sehr gut.
    Mir hat das auch viel Spaß gemacht beim Schreiben. Ich hatte ja direkt entschieden, dass ich eine Reisegeschichte für dich schreiben wollte, aber das Problem war dann bloß, dass ich darauf gar nicht so richtig viel Lust hatte. Zuerst sollte es so sein, dass Jons Vater in Vengard ein Mord angehängt wird und Sheryl dann versucht, seine Unschuld zu beweisen, und dabei per Schiff so schnitzeljagdmäßig einem Hinweis nach dem anderen nachgeht, während Jon in Vengard bleibt und seinen Vater irgendwie als Anwalt vertritt oder so. Das war aber alles nie so richtig konkret und dieses Abfahren irgendwelcher Inseln und der episodische Charakter, der sich daraus ergeben hätte, hat mir nicht so gut gefallen (zumindest nicht wenn ich das selber schreiben sollte). Der Moment, als ich dann so richtig Feuer und Flamme für die Geschichte wurde, das war dann der, als ich die Idee mit der Kreuzfahrt hatte, gerade in Kombination mit der Mumie und den Morden. Da hatte ich sofort Lust drauf, und das kam mir auch vom Umfang her machbarer vor als so eine große Inselreise (naja gut!). Übrigens kann ich bei der Gelegenheit mal meine Inspirationsquelle dafür offenbaren: Vor so ungefähr sechs oder sieben Jahren lief auf 1Live ein vierteiliges Hörspiel namens „The Cruise“ über eine Kreuzfahrt, bei der so allerlei merkwürdige Sachen passieren. Normalerweise fand ich die Hörspiele auf 1Live immer nicht so dolle, aber dieses fand ich schon ganz unterhaltsam, und so vom Setting und der Grundidee her hat mir das eben auch super gefallen. Allerdings wurden dann über die vier Folgen hinweg haufenweise Mysterien aufgebaut, die in den letzten paar Minuten der vierten Folge in einem extrem unoriginellen Schmalspur-Twist aufgelöst wurden. Ich will es jetzt mal nicht spoilern, aber viel besser als „Es war alles nur ein Traum“ war das jetzt echt nicht, und das fand ich natürlich sehr enttäuschend, weil sich damit plötzlich offenbarte, dass sich die Autoren gar nicht die Mühe gegeben hatten, sich tatsächliche Erklärungen für diese ganzen Mysterien auszudenken. Für die Geschichte jetzt hatte ich die Idee, etwas ähnliches zu machen, aber dann eben so, dass die mysteriösen Geschehnisse am Ende tatsächlich irgendwie plausibel sind und es für alles eine echte Erklärung gibt. Wobei ich mich an konkrete Details aus dem Hörspiel jetzt gar nicht mehr erinnere, insofern hoffe ich mal, dass ich nicht ausversehen zu viel daraus geklaut habe. Ich glaube aber, dass irgendwas Mumienmäßiges auch darin vorkam, oder zumindest irgendwas mit ägyptischen Skarabäuskäfern oder sowas in der Art. Aber da kam auch so ziemlich alles drin vor, was man sich an mysteriösen Ereignissen auf einem Kreuzfahrtschiff vorstellen kann.
    Jetzt hab ich gerade nochmal nach dem Hörspiel gegoogelt und festgestellt, dass es tatsächlich eine zweite Staffel davon gab und das Hörspiel vor ein paar Wochen erst wieder auf 1Live ausgestrahlt wurde. Sachen gibts, da hat die Matrix ja wieder ganze Arbeit geleistet. Ich glaube, ich hör mir das demnächst nochmal an, und wenn ich darin meine halbe Story wiederentdecken sollte, dann melde ich mich nochmal und gestehe das reumütig.

    Zuerst sah es so aus, als würde Pascal zusammen mit Jon und Sheryl ein Dreierteam bilden, jetzt sieht es eher nach einem Dreierteam aus Jon, Sheryl und Tara aus.
    Diese Überlegungen fand ich ganz spannend beim Hören, weil ich die so ähnlich auch beim Schreiben hatte. Also, dass Jon, Sheryl und Tara zu dritt ermitteln sollten, das war von Anfang an so geplant, insofern wusste ich, dass es darauf nach dem Mord hinauslaufen sollte. Dass die beiden dann vorher zusammen mit Pascal unterwegs sind, das hatte sich während des Schreibens erst so ergeben, und ich war dann selber ein bisschen überrascht davon, dass da plötzlich so ein Dreierteam draus wurde. Am Ende des Kapitels hatte ich mir eigentlich vorgenommen, dass Pascal jetzt wohl im Folgenden auch zu diesem Team dazugehören würde, auch wenn das gar nicht geplant gewesen war, weil es sich eben einfach so aus den Geschehnissen ergeben hatte. Im nächsten Kapitel passte das dann aber irgendwie nicht so gut rein und ich habe Pascal wieder ziemlich vernachlässigt, sodass es dann doch nicht dazu gekommen ist. Ich glaube, dass das auch insofern besser war, als ja später immer noch Zacharias mit dabei war und nachher dann auch Alena und manchmal Clemens, und diese Gesprächsszenen dann auch schnell hätten unübersichtlich werden können. Es muss ja auch jeder mal was sagen, was jeder einzelnen Figur dann wiederum weniger Raum gibt. Und dann ist es als Leser auch schwieriger, das genau im Kopf zu behalten, wer jetzt eigentlich an dem Gespräch beteiligt ist. Pascal als weiteres "festes Teammitglied" wäre wohl einfach zu viel gewesen. Trotzdem hätte ich dem eigentlich gerne noch eine größere Rolle gegeben.

    Da Sheryl offiziell verdächtigt wurde, gibst du den Verdacht auf, dass sie die Mörderin sein könnte. Am Ende muss es ja jemand sein, von dem man es gar nicht gedacht hat.
    Ja, das ist so ein Problem, das mir auch erst beim Schreiben bewusst geworden ist. Als ich mir überlegt hatte, dass es diesen Mord geben sollte und es dann zu so einer Art Krimi-Geschichte werden sollte, da hatte ich mir während der Planung erstmal diese ganzen Personen überlegt, die irgendwie verdächtig sein sollten. Und am Anfang der Geschichte ging es dann ja auch erstmal viel darum, diese Personen in die Geschichte einzuführen und Verdachtsmomente für später zu etablieren, also z. B. Nebis' Affäre mit Lavina und das Gespräch zwischen Jocelyn und Frank. Dann war ich irgendwann bei dieser ersten großen Besprechungsszene angekommen, bei der Jon, Sheryl und Tara wild rumspekulieren sollten, und da ist mir dann erst klar geworden, dass jeder dieser aufwändig vorbereiteten Verdächtigen vom Leser wahrscheinlich sofort ausgeschlossen wird, sobald die Leute in der Geschichte jetzt den Verdacht nochmal so richtig ausformulieren, was ja aber quasi die Ernte war, für die ich vorher gesät hatte und die ich jetzt ja auch nicht liegen lassen konnte. Ich hab die Szene deshalb dann einfach trotzdem so geschrieben, weil mir auch nix Besseres eingefallen ist, und habe dann versucht es so darzustellen, dass Tara aufgrund ihrer vermeintlichen ständigen Anwesenheit beim Abendessen als Täterin nicht infrage kommt, ohne dass das großartig thematisiert wird (weil sonst die Frage beim Leser aufkommen könnte, ob sie denn wirklich die ganze Zeit beim Abendessen war, was ja ganz bewusst so nicht aus der entsprechenden Szene hervorging). Das hat aber wohl nicht so richtig gut geklappt, naja. Im Nachhinein habe ich mich ein bisschen geärgert, dass ich den Fokus nicht stärker darauf gelegt habe, dass zum Tatzeitpunkt niemand auf den Gängen gesehen wurde, sodass dann noch klarer gewesen wäre, dass Tara es nicht gewesen sein konnte (da man ja von dem Sphärenband noch nicht weiß). Da habe ich also das Potential dieser ganzen Sphärenwandelsache nicht so optimal ausgenutzt. Aber zum Glück hast du ja neben der tatsächlichen Mörderin auch noch jede Menge andere Leute verdächtigt, sodass es wohl zumindest nicht die ganze Zeit völlig klar war, wer es sein muss.

    Worauf genau spielen die "Dialoge mit Kratzinger" an?
    Das habe ich tatsächlich einfach den "Irrelevanzen" entnommen, die Hintergrundgeschichte dazu kannte ich gar nicht.

    Gustaf ist offenbar nicht ganz so zufrieden damit, wie der Krieg verläuft und ist eventuell auch verletzt.
    Das soll an der Stelle eigentlich schon eindeutig sein, dass dem auch ein Bein amputiert wurde und das deswegen gar nicht infrage kommt, dass der nochmal an den Kämpfen teilnimmt.

    Habe ich vielleicht mit dem Gedanken gespielt, Alena sterben zu lassen, weil Jon usw. sie zu spät finden?
    Nein, da hab ich tatsächlich gar nicht groß drüber nachgedacht, weil ich ihre Befreiung von Anfang an als Auflösung dieses Alena-Handlungsstrangs geplant hatte. Wenn sie tot gewesen wäre, dann hätte Jon ja zum Einen auch in eine völlige Depression verfallen und sich den Rest der Geschichte lang Vorwürfe machen müssen, und außerdem hätte dann nie richtig geklärt werden können, was denn eigentlich passiert ist. Man hätte dann zwar vielleicht mutmaßen können, dass sie sich da selber versteckt hat, aber so eine richtige endgültige Auflösung des Ganzen hätte es gar nicht mehr geben können. Die Idee war auch, dass Alena schon mehr oder weniger klar für tot gehalten wird und dann plötzlich doch noch lebendig auftaucht, nachdem eigentlich niemand mehr so richtig damit rechnet.

    Obwohl Clemens davon berichtet, dass er von der Museumsdame erfahren hat, dass sich keine Mumie im Sarkophag befand, gibt Jon seinen Mumienverdacht nicht auf. Das wirkt ein bisschen konstruiert, um die Mumienidee weiterhin im Spiel zu halten.
    Eigentlich war das so gedacht, dass Jon sofort den Verdacht schöpft, dass die Museumsdame Clemens hinters Licht geführt hat. Denn die Anweisung, den Sarkophag auf keinen Fall zu öffnen, weil er dann kaputt gehen könnte, hat sich ja schon als falsch herausgestellt (er lässt sich ganz offensichtlich problemlos öffnen und schließen), sodass Jon dann gleich vermutet, dass er nur deshalb nicht geöffnet werden sollte, damit niemand herausfindet, dass eben doch eine Mumie drin ist. Das ist so deutlich aber natürlich nicht ausformuliert an der Stelle, weil ich irgendwie davon ausgegangen war, dass man als Leser auch sofort diesen Verdacht hat und ich das Offensichtliche dann nicht nochmal ausschreiben wollte. Wahrscheinlich ist das aber gar nicht so offensichtlich wie ich dachte und das ist wohl wieder so ein Fall, in dem ich das Wissen, das ich selber über die Geschichte hatte, zu sehr auf den Leser übertragen habe.

    Wieso kann Harry die gefangene Frau sehen, aber die Frau ihn nicht? Der Raum, in dem sie gefangen ist, ist offenbar nicht mit dem Netz verbunden, aber irgendwie dann doch? Das Konstrukt des Netzes scheint nicht ganz klar definiert zu sein und gerät hier ein bisschen ins Wackeln.
    Eigentlich sollte die Funktionsweise des Netzes in der Szene, in der Harry zum ersten Mal über das Netz an andere Ort reist, schon klar geworden sein. Also, da landet er ja in dieser Holzhütte, wo ein Ausläufer des Netzes mit einem Zettel verbunden ist. Harry schwebt dann in seiner Leuchtgestalt über dem Netzstrang und sieht aber den gesamten Raum, also nicht nur den Teil, der direkt mit dem Netz verknüpft ist. Er kann sich dann nur nicht zu weit vom Netz entfernen. Genauso funktioniert es auch in dem Kellergefängnis. Da ist ja die obere Ecke eines Bücherregals mit dem Netz verbunden, und Harry kann dann von dort aus in den Raum hinab schauen. Die gefangene Frau wiederum müsste dann eben schon das Bücherregal irgendwie hochklettern, um ganz oben das Netz zu berühren, wovon sie aber natürlich nichts weiß.
    Du hast auch irgendwann mal gesagt, dass das Netz nach und nach neue Funktionsweisen verpasst bekommt, so wie es zur Geschichte passt, und das ist natürlich ein Eindruck, der eigentlich nicht entstehen sollte. Ich wollte nur nicht auf einen Schlag so einen langen Netzerklärungsabschnitt bringen, sondern das nach und nach vermitteln, wie das Netz eigentlich genau funktioniert. Kann natürlich sein, dass die Erklärungen dann einfach nicht eindeutig genug waren.

    Dass später immer noch über die Ehelügengeschichte nachgedacht wird, hat eher den Charakter von Pflichtübungen. Das hätte es eigentlich nicht gebraucht.
    Ein bisschen stimmt das natürlich. Ich musste mich beim Schreiben auch immer dran erinnern, dass es ja immer noch Leute gibt, die die Wahrheit nicht kennen und aufpassen, dass da jetzt nicht z. B. Clemens plötzlich Sheryl bei ihrem echten Namen nennt oder so. Mir war natürlich auch bewusst, dass das längst nicht mehr die höchste Priorität hat, aber andererseits hätte ich es auch blöd gefunden, wenn dieser Aspekt völlig unter den Tisch gefallen wäre und Jon und Sheryl das komplett vergessen hätten. Das wäre wohl auch nicht so glaubwürdig gewesen. Ich habe versucht, da eine Balance zu finden, um das Thema nicht ganz aus dem Spiel zu nehmen, aber es eben auch gleichzeitig nicht mehr zu oft zu erwähnen.

    Als Jon auf das Oberdeck geht, macht er sich Gedanken darüber, wie gut die Wellenbewegungen bisher immer von den magitechnischen Apparaten an Bord des Schiffes ausgeglichen wurden, sodass man gar nicht merkt, dass man auf dem Meer unterwegs ist. Vielleicht ist da das schlechte Gewissen des Autors erkennbar, weil vorher solche Beschreibungen in Sachen Wellenbewegungen nie vorkamen.
    Ja, ist es, gut erkannt.

    Dass Bernard gar nicht in der Südsee ist, war für dich eine große Überraschung, aber war das wirklich als Überraschung geplant?
    Nein, wie schon gesagt wird das ja in der ersten Bernard-Szene gesagt, dass sie zum östlichen Archipel unterwegs sind, insofern war das nicht als Überraschung gedacht. Ist so ja aber viel besser, also nochmal dankeschön dafür, diese Stelle zielsicher überlesen zu haben!

    Nach dem letzten Jon-Abschnitt im Antigua-Kapitel konntest du dich auf den Bernard-Abschnitt danach erstmal nicht so gut einlassen. Hätte das Kapitel nicht besser nach dem Jon-Abschnitt vorbei sein sollen, damit es mit einem Paukenschlag zuende geht?
    Ja, kann ich verstehen, dass es dir so ging. Für mich war der Bernard-Abschnitt aber noch wichtiger, weil das Aussprechen des Zaubers ja der zentrale Moment ist, der letztlich die ganzen Ereignisse in der Gegenwart auslöst. Deswegen wollte ich den auf jeden Fall am Ende des Kapitels haben und finde das auch weiterhin besser so, als ihn irgendwo mitten im Kapitel oder am Anfang des nächsten zu bringen. Als Leser weiß man das aber natürlich noch nicht, insofern kann ich das auch nachvollziehen, dass der Jon-Abschnitt dann erstmal wie der geeignetere Schlusspunkt erscheint.

    Dass das Steuerrad festgeschweißt und die Antriebe manipuliert wurden, lässt sehr die erzählerische Notwendigkeit dahinter erkennen.
    Das ist mir beim Schreiben auch schon so vorgekommen, aber was Besseres ist mir dann leider auch nicht eingefallen. Also, wie du schon sagst, passt es zwar natürlich schon gut in den ganzen Entführungsplan rein, aber es ist dann eben doch sehr offensichtlich, was damit bezweckt werden soll. Weiß ich jetzt aber auch immer noch nicht, wie ich das hätte besser machen können. Zumindest ist es ja so, dass für Clemens und die anderen Leute der Crew gar nicht so lange Zeit war, sich damit zu befassen. Die hätten das Problem also auch sicher bald lösen können, wenn nicht der Piratenangriff dazwischengekommen wäre.

    Dass Harry auf einmal tot zu sein scheint, hat dich überrascht.
    Ja, und mich hat wiederum überrascht, dass der entsprechende Cliffhanger vorher so gar nicht bei dir angekommen ist. Bei der Begegnung mit Voskos im Netz zerplatzt Harry ja in magische Funken, und das war dann eigentlich schon so gedacht, dass man als Leser im Ungewissen gelassen werden soll, ob er damit nun auch außerhalb des Netzes gestorben ist. Aber das scheinst du irgendwie anders aufgefasst zu haben. Du bist darauf an der Stelle ja auch gar nicht eingegangen, was mich schon gewundert hatte. Weiß ich jetzt auch nicht ob das irgendwie ungenau formuliert ist, mir kommt es jetzt schon eindeutig vor. Aber überlesen kann man es ja eigentlich gar nicht so am Ende eines Abschnitts, also wirst du es wohl irgendwie anders aufgefasst haben.

    Tara wirkt bei der Ankunft des Piratenschiffs besonders nervös. Da hattest du gleich das Gefühl, dass irgendwas dahinter steckt.
    Das ist dann wohl ein erzählerischer Schachzug, der ein bisschen nach hinten losgegangen ist, denn eigentlich wollte ich an der Stelle Tara bezüglich der Morde usw. nochmal besonders unauffällig wirken lassen, indem sie hier so eingeschüchtert und harmlos wirkt. Naja, kann ja nicht alles klappen.

    Dass Tara nach dem Überfall der Piraten erstmal verschwunden ist, hat auch verdächtig gewirkt, wobei du vor allem daran dachtest, dass sie womöglich mit der Füchsin eine Verbindung hat.
    Ja, also das war mir natürlich auch bewusst, dass das den Verdacht auf Tara lenkt, wenn sie da plötzlich weg ist, und das hat mir auch nicht so gefallen. Es kam mir aber völlig unglaubwürdig vor, dass sich Tara einfach gefangen nehmen lässt, obwohl sie ja im Besitz des Sphärenbandes ist und sich also problemlos unsichtbar machen kann. Klar könnte sie sich absichtlich gefangen nehmen lassen, um besonders unauffällig zu wirken, aber das wäre ja doch mit einem extremen Risiko verbunden. Mit gefesselten Händen könnte sie das Band nicht mehr anlegen und sich also auch nicht mehr unsichtbar machen, und zaubern könnte sie so auch nicht. Dann würde sie sich also den Piraten quasi völlig ausliefern, und das wäre dann doch ziemlich blödsinnig. Vor allem weil das Reiseziel ja auch schon fast erreicht ist und sie gar keinen großartigen Grund mehr hat, noch unauffällig zu bleiben. Deswegen musste sie da einfach verschwinden an der Stelle, auch wenn es sie vielleicht verdächtig macht. Ich hatte es dann aber zuerst noch so geplant, dass sie nach Frances' Abgang unten im Lagerraum auftaucht und alle befreit, sodass sie erstmal wie die Heldin gewirkt hätte. Das kam mir dann aber auch wiederum wie kein besonders schlauer Schachzug aus Taras Sicht vor, denn wenn die Passagiere alle gefesselt sind, dann hat sie ja eigentlich noch leichteres Spiel mit ihnen. Und die Piraten sind eh weg für den Moment, also braucht sie die anderen auch nicht, um gemeinsam mit ihnen die Piraten loszuwerden. Deswegen habe ich diese Idee dann wieder fallen gelassen, weil es mir im Zweifel wichtiger war, Tara nachvollziehbar handeln zu lassen als den Verdacht von ihr abzulenken.

    Dass die Durchsagen des Kapitäns vom Band kommen könnten, hast du wegen Ace Attorney schon sehr früh vermutet.
    Ich hatte ja auch beim Schreiben die Befürchtung, dass man das sehr schnell herausbekommt, aber dann auch direkt in der Kombination mit Tara. Weil die ja nunmal die ganze Zeit dieses Aufnahmegerät hat, und da dachte ich dann schon, dass man da relativ schnell drauf kommen könnte, dass sie dahinter steckt (und hatte auch beim Hören die ganze Zeit damit gerechnet, dass du diesen Gedanken auch mal äußerst, aber komplett durchschaut hattest du es dann anscheinend zum Glück doch nicht).

    Es ist ein bisschen konstruiert, dass Sheryl beim Herumdrücken am Aufnahmegerät so schnell die richtigen Stellen findet.
    Hier muss ich Einspruch einlegen, denn das ist eigentlich schon ganz plausibel so! Tara musste ja immer günstige Gelegenheiten abpassen, um für die Durchsagen unbemerkt in die Kapitänshütte zu gelangen, und da hatte sie das Aufnahmegerät dann eben schon an die Stelle der nächsten Durchsage „gespult“, damit sie damit später keine Zeit mehr verschwenden muss. Dass es zum Abspielen der nächsten Durchsage dann nie kommen würde, wusste sie zu dem Zeitpunkt noch nicht. Und Sheryl spult dann ja ausdrücklich zum Anfang des Gesprächs zurück, sodass es danach von vorne losgeht. Gut, dass sie das durch Ausprobieren so schnell hinbekommt, ist vielleicht ein bisschen glücklich, aber ja auch nicht ganz unwahrscheinlich.

    Die dunkle Wolke, die man für die Aschewolke des Vulkans halten sollte, kam ja doch sehr passend für Taras Plan.
    Tara wusste ja, dass im östlichen Archipel immer schlechtes Wetter ist, deswegen hat sie einfach darauf gesetzt, dass es schon irgendeine dunkle Wolke geben würde, die die Passagiere für die Aschewolke halten können. Ist natürlich ein bisschen riskant, zugegeben, aber der Erfolg gibt ihr in diesem Punkt ja eindeutig recht!

    Das Platschgeräusch ergibt jetzt plötzlich einen Sinn – aber eigentlich hattest du das schon wieder ganz vergessen. Wahrscheinlich ist die Geschichte auch genau darauf ausgelegt.
    Ja, genau darauf hatte ich wirklich gehofft. Das Platschgeräusch wurde ja von Jon, Sheryl usw. gar nicht mehr erwähnt, und ich hatte einfach mal darauf gesetzt, dass es dir genauso ergehen würde. Schön, dass das geklappt hat.

    Tara hat vergessen, das von Richard versteckte Buch vom Schiff zu schaffen. Das war ein Fehler von ihr, aber das ist auch gar nicht so schlimm sondern sogar realistisch, dass Schurken bei ihren Plänen auch mal Fehler machen.
    Ich fand es hier auch aus zwei Gründen besonders plausibel, dass ihr der Fehler unterlaufen ist: Zum Einen, weil das ja erstmal gar nicht ihr eigener Fehler ist, sondern der Richards. Klar hätte sie daran denken müssen, das Versteck zu überprüfen bzw. das Buch dann über Bord zu schmeißen oder heimlich in die Bibliothek zurückzustellen, aber sie war ja auch mit ihren ganz eigenen Herausforderungen beschäftigt, sodass es dann leicht passieren konnte, dass sie daran gar nicht mehr gedacht hat. Und zum anderen hat Tara auch gar keine Erfahrung mit solchen Schiffsentführungsaktionen und ist zwar durch das Netzwissen in vielerlei Hinsicht sehr kompetent, aber dadurch ja nicht gleich die perfekte Verbrecherin, die in jeder Situation genau richtig handelt.

    Warum hat von der Schiffsbesatzung niemand etwas davon mitbekommen, dass sie die ganze Zeit in eine ganz andere Richtung fahren?
    Die offizielle Erklärung dafür lautet, dass der Kapitän alleine für die Steuerung des Schiffes zuständig ist, sich da auch nicht reinreden lässt und deshalb niemand von der Besatzung auf sowas achtet. Außerdem ist ja die meiste Zeit nur Wasser zu sehen, und das sieht doch überall gleich aus!
    Ja gut, also das ist tatsächlich wohl so die größte Logiklücke der Geschichte, die mir beim Schreiben auch schon bewusst geworden ist. Das kommt auch ein bisschen daher, dass ich das Schiff ursprünglich viel kleiner geplant hatte, also nur mit sehr wenigen Besatzungsmitgliedern und auch viel weniger Passagieren an Bord. Dann hatte ich mich aber doch dafür entschieden, so ein richtiges eher modern anmutendes Kreuzfahrtschiff draus zu machen, und das passte dann natürlich nicht mehr so gut dazu, dass da einer alleine alles steuert und sonst niemand was merkt. Vielleicht hätte ich noch versuchen sollen, mir eine bessere Erklärung dafür zu überlegen, aber als mir das so richtig aufgefallen ist, da war ich ja schon mitten im Endspurt und hatte da nicht mehr so die Nerven für. Und so was richtig Gutes würde mir da auch immer noch nicht einfallen, fürchte ich. Man muss es wohl einfach als Eigenart dieser Gothic-Zukunftstechnologie so hinnehmen, dass da ein einziger für alles verantwortlich ist (und dass der Ersatzkapitän, der am Ende kurz erwähnt wird, die ganze Zeit geschlafen hat ).

    Woher weiß der Hauptmann, dass die Gerichtsverhandlung in zwei Monaten beginnt, obwohl die Ermittlungen noch laufen?
    Das war einfach überhaupt nicht durchdacht von mir. Ich wollte an der Stelle klarmachen, dass Harry noch eine gewisse Zeit hat, um doch noch mit allen Infos über den Schmugglerring rauszurücken (weil er von der Möglichkeit ja am Ende noch Gebrauch machen wird), aber du hast natürlich recht, dass dieser exakte und auch wirklich ziemlich kurze Zeitraum nicht so gut passt. Ich habe das auch mal geändert.

    Ist Harrys Zellennachbar eine Anspielung auf „Irrelevanzen“?
    Es ist so ein bisschen daran angelehnt, dass die Irren in „Irrelevanzen“ ja auch gerne mal am Schreiben waren, aber jetzt keine direkte Anspielung auf eine konkrete Person daraus. Eine Anspielung ist es aber gewissermaßen trotzdem, allerdings innerhalb der Geschichte hier, weil der Typ vorher schon mal kurz erwähnt wurde. Ist aber auch nicht schlimm, wenn du das nicht mitgekriegt hast, da ist dir jetzt nichts Wichtiges entgangen.
    Übrigens ist mir gerade zum ersten Mal aufgefallen, dass das Wort „irre“ in „Irrelevanzen“ vorkommt. Wahnsinn!

    Ich habe den schweren Fehler begangen, „Niemals Aufgeben!“ mit kleinem A zu schreiben.
    Ja, ich habe auch kurz darüber nachgegrübelt, ob ich es im Original belassen soll, aber zu einem absichtlichen Rechtschreibfehler konnte ich mich einfach nicht durchringen. Sorry, Wolfgang!

    Dass Jon aufgrund von Manfreds Sprüchen neuen Mut gewinnt und den Sumpfhai erwürgen kann, ist eher albern. Die mächtige Magie der Nymphen sollte doch nicht wegen ein paar Wischi-Waschi-Ratgebersprüchen in sich zusammenfallen.
    Am Ende hast du die Kritik ja noch ein bisschen relativiert, aber ich fand es natürlich schon schade, dass das bei dir nicht so gut angekommen ist. Ich kann das aber auch nachvollziehen. Ich selbst hatte mich die ganze Zeit darum bemüht, Manfreds wahres Wesen zurückzuhalten, damit man das nicht zu schnell durchschaut, und bin dabei wohl übers Ziel hinausgeschossen. Ich dachte irgendwie, man würde das schon mitkriegen, dass der kein normaler Mensch ist, auch weil er ja immer gleich wieder verschwindet, nachdem er mit Jon gesprochen hat, und sonst auch gar nicht auf dem Schiff auftaucht. Aber da gab es wohl einfach nicht genug Hinweise, und die tatsächliche Auflösung sollte dann ja auch bewusst erst am Ende kommen, was vielleicht nicht der richtige Zeitpunkt war. Wobei ich jetzt natürlich nicht weiß, wie das alles wirkt, wenn man den echten Manfred oder Wolfgang dabei nicht im Kopf hat. Gedacht war es schon so, dass man merken sollte, dass da irgendwie Magie im Spiel ist, aber das hat wohl nicht so gut funktioniert. Übrigens sollte es gerade der Witz an der Sache sein, dass Manfred tatsächlich der ist, für den er sich ausgibt, dass er also gar nicht daran interessiert ist, Bücher zu verkaufen, sondern den Menschen tatsächlich mit seinen Ratschlägen helfen will, die dann auch wirklich hocheffektiv sind. Vielleicht warst du für so eine radikale Neuinterpretation dieser Person aber einfach nicht bereit – oder es war vielleicht auch doch nicht die richtige Geschichte für sowas. Aber naja, zumindest hat es die Enthüllung am Ende dann ja noch ein bisschen für dich gerettet.

    Wieso soll ausgerechnet ein Sumpfhai Jons größte Angst sein? Die Begegnung mit der falschen Alena kurz zuvor war doch viel schlimmer. Ein Sumpfhai ist für dich auch nicht so richtig beängstigend, eine Riesenspinne hättest du spannender gefunden.
    Also, erstmal muss ich an der Stelle demonstrativ herumschniefen: Schnief! Denn dass du ausgerechnet meine Vielleicht-Lieblingsszene der Geschichte so heftig kritisiert hast, das hat mich schon ein bisschen getroffen. Zum Glück kann ich dir die Szene aber genau erklären, sodass du sie vielleicht nachträglich noch besser finden kannst.
    Du hast ja gesagt, dass die Sumpfhai-Angst hier nachträglich noch durch die Museumsanekdote erklärt würde, das ist aber eigentlich gar nicht so. Tatsächlich wurde die Sumpfhaiangst ganz am Anfang der Geschichte in der allerersten Jon-Szene schon eingeführt, auch genau mit der Museumsgeschichte – an der Stelle hier soll jetzt bloß offenbart werden, dass Jon auch Tara davon erzählt hat (das wollte ich vorher bewusst nicht erwähnen, weil ich dachte, dass es Tara gleich zu verdächtig machen würde, wenn klar wird, dass sie von Jons größter Angst weiß). Das ist also eines dieser berühmten Details, die am Ende nochmal wichtig werden. Jetzt sehe ich aber auch ein, dass sowas in 100-Seiten-Geschichten wahrscheinlich besser funktioniert als wenn mehr als 300 Seiten zwischen der einzigen Erwähnung des Details und der Auflösung liegen, insofern kann ich schon verstehen, dass du das zu dem Zeitpunkt nicht mehr auf dem Schirm hattest. Wahrscheinlich hätte ich die Sumpfhaiangst doch zwischendrin nochmal erwähnen sollen. Das wollte ich zwar nicht machen, weil ich dachte, dass es dann zu vorhersehbar wird, dass damit noch was passiert, aber bei so einer langen Geschichte kann man wohl einfach nicht erwarten, dass man als Leser eine eher beiläufige Bemerkung am Ende noch im Kopf hat.
    Dass diese Sumpfhai-Angst tatsächlich Jons allergrößte Angst ist, das steht ja übrigens gar nicht fest. Ich hatte ein bisschen den Eindruck, als ob du davon ausgegangen wärst, dass die Nymphen Jons Kopf scannen und seine größte Angst herauslesen könnten, aber sie stützen sich ja nur darauf, was Jon selbst Tara erzählt hat. Und ob das was er für seine größte Angst hält, wirklich seine größte Angst ist, das steht ja auf einem ganz anderen Blatt – von tiefer liegenden Ängsten hätte Jon Tara wohl auch gar nicht berichten wollen, egal ob er sich ihrer bewusst ist oder nicht. So eine Sumpfhai-Angst ist etwas, wovon man erzählen kann, ohne jetzt besonders viel von sich preiszugeben, so wie man eben auch beiläufig sagen kann, dass man Angst vor Schlangen hat oder so.
    Lachen musste ich ja aber, als du gesagt hast, dass dich Sumpfhaie nicht so schocken und du lieber eine Riesenspinne gehabt hättest. Ich hatte nämlich tatsächlich ganz zu Anfang eine Spinnenphobie bei Jon vorgesehen, weil ich ja weiß, dass du die auch hast, aber dann ganz bewusst etwas anderes gewählt – nämlich gerade weil ich nicht wollte, dass du in der Geschichte mit einer tatsächlichen Phobie konfrontiert wirst und das unangenehm für dich wird. Das hab ich dann also davon, wenn ich in einer Wichtelgeschichte ausnahmsweise mal rücksichtsvoll sein will!
    Es hatte aber auch noch einen anderen Grund, warum ich mich für den Sumpfhai entschieden habe, denn eine Spinne hätte Jon ja nicht so gut am Hals würgen können. Und das mit dem Halswürgen, das war keine Anspielung auf Herkules oder so, also ich bitte dich! Ich weigere mich jetzt auch, das zu erklären, denn dass du diese ikonische Szene mit ein bisschen Nachdenken nicht selbst wiedererkennst, das will ich so einfach nicht akzeptieren!

    Man kann sich gar nicht mehr sicher sein, ob nicht Jon oder Sheryl in Wahrheit eine Nymphe ist.
    Bei Jon wäre das zwar nicht gegangen, weil ja aus dessen Perspektive alles geschildert wird, aber ich hatte zwischenzeitlich wirklich mal den Plan, dass sich am Ende in der Gesprächsszene mit Voskos eine der Figuren als Nymphe entpuppt (weil ich ja auch mindestens eine Nymphe da oben brauchte, damit der Deal mit den Nymphen zustande kommen konnte). Beim Schreiben des Kapitels hab ich dann aber wieder von der Idee abgelassen, weil mir das einfach nicht so stimmig vorkam, dass sich die Nymphe dann die ganze Zeit so verstellt und die Person „normal“ spielt, und weil es auch keine Person gab, bei der ich das gut hätte machen können. Jon, Sheryl und Frances brauchte ich ja am Ende alle, also hätte sich noch jemand anderes der Gruppe anschließen müssen, um sich dann als Nymphe zu entpuppen. Das hat aber alles nicht so gut gepasst, deswegen habe ich es gelassen und die Nymphen einfach so da oben auftauchen lassen.

    Bei dem Uhrblattraum musstest du an ein Rätsel aus Final Fantasy VIII denken und hast mit einem Uhrenrätsel gerechnet, das dann aber gar nicht kam. Wollte ich so etwas ursprünglich einbauen und habe es aus Zeitgründen weggelassen?
    Nein, also ganz grundsätzlich habe ich nichts aus Zeitgründen weggelassen. Deswegen dauerte das ja auch so lange, weil ich die Geschichte so schreiben wollte wie ich sie geplant hatte und nichts weglassen wollte. Diese Beschreibung mit dem Ziffernblatt ist spontan entstanden, weil ich einfach mal einen Raum haben wollte, der ein bisschen besonders ist. Ich musste dabei lustigerweise auch direkt an Final Fantasy denken, aber an Teil VI mit diesem Uhrenrätsel in der Schurkenstadt (auch wenn es da gar keinen entsprechenden Raum gibt). Es wäre natürlich nett gewesen, ein echtes Rätsel draus zu machen, aber auf die Schnelle ist mir nichts eingefallen und ich wollte das dann auch alles nicht noch länger hinauszögern.

    Als erwähnt wird, dass Voskos ein mächtiger Magier ist, hätte man eigentlich direkt wissen können, wer gemeint ist, aber die Erkenntnis kam bei dir erst später.
    Da war ich mir ja auch sehr unsicher, zu welchem Zeitpunkt man das eigentlich merken sollte. Ich fand es aber eigentlich ganz gut, wenn man das als Leser selber merkt und es einem nicht von der Geschichte so als große Enthüllung verkauft wird. Das kann ja auch schnell schiefgehen, wenn man das zum Zeitpunkt der vermeintlich großen Enthüllung schon selber längst herausgefunden hat. Ich hatte aber schon vermutet, dass man bei der Erwähnung mit dem Magier drauf kommen kann, einfach weil es ja nun mal sonst keine Magier gibt in der Geschichte.

    Das Netz wird nochmal genauer erklärt, das wirkt ein bisschen wie nachgeschobene Erklärungen, um dem Netz nach und nach weitere für die Geschichte passende Eigenschaften anzudichten.
    Das ist schade, dass das so wirkt, denn so war es ja gar nicht. Ich denke aber auch, dass ich das wohl nicht so optimal gemacht habe und vielleicht einiges, was für mich durch die Schilderungen schon früh als „erklärt“ abgehakt war, nochmal genauer in Dialogen zwischen Harry und Raid oder Marie hätte erklären sollen. Also, ich hatte ja selber dann gegen Ende das Gefühl, dass das vielleicht noch nicht alles ganz klar ist, weshalb ich dann auch nochmal so erklärende Passagen geschrieben habe, aber die sollten eigentlich nicht wie was ganz Neues wirken.

    Wie kann Jon in der Nymphenburg so problemlos die richtige Himmelsrichtung herausfinden? Soll das eine Anspielung auf „Das Geheimnis von Haus Kastaroth“ sein?
    Nein, das sollte sich eigentlich daraus ergeben, dass Jon den kompletten Inhalt des Ludos-Buches im Kopf hat. Und wenn da sowohl Beschreibungen der Gänge und Räume als auch Angaben von Himmelsrichtungen drin stehen, dann kann Jon daraus ja ableiten, in welche Himmelsrichtung er gerade unterwegs ist, wenn er die entsprechenden Räumlichkeiten wiedererkennt. Kann aber gut sein, dass das so nicht deutlich geworden ist und ich das ausführlicher hätte erklären sollen.

    Es kommt dann doch noch zu einer Begegnung mit einer Jon-Karikatur, die aber leider sehr kurz ausfällt, was du etwas schade fandest.
    Ja, kann ich verstehen. Das Problem war, dass ich an die Möglichkeit, dass auch Jon karikiert wird, im Vorfeld überhaupt nicht gedacht und mir also gar nichts dazu überlegt hatte. Als mir das eingefallen ist, wollte ich dann so eine Jon-Nymphe noch auftreten lassen, habe aber auf die Schnelle nicht so richtig gewusst, wie die denn am besten agieren sollte und es deshalb kurz gehalten, um dann mit dem eigentlichen geplanten Kram weiterzumachen. Das ist aber auf jeden Fall ungenutztes Potential, das seh ich genauso.

    Wenn die Nymphen Tara nicht geheilt hätten, wäre das dramatischer gewesen. Es wäre spannend gewesen zu sehen, wie sich die Ereignisse mit einer toten Tara entwickelt hätten.
    Dass Tara überhaupt von Frances aufgeschlitzt wurde, lag ja schon daran, dass mir selber aufgefallen ist, dass das irgendwie zu unspektakulär ist für ein großes Finale. Also, es war natürlich schon bewusst so gemacht, dass es am Ende keinen großen Endkampf, sondern ein klärendes Gespräch geben sollte, aber so ein bisschen mehr Bedrohlichkeit wollte ich dann doch in der Szene drin haben. Wenn Tara gestorben wäre, hätte ich das aber auch nicht so gut gefunden, denn dann hätte sie ja auch für ihre Taten gar nicht zur Rechenschaft gezogen werden können. Dass sie für ihren Vater jetzt vielleicht für den Rest ihres Lebens ins Gefängnis muss, das ist ja eigentlich noch viel härter für sie und das fand ich auch im Hinblick auf Bernards Charakterisierung spannender als so ein irgendwie „tragischer“ Tod durch Frances‘ Hand. Und natürlich hätte es auch die Zusammenarbeit mit Frances noch schwieriger gemacht, und die hatte ich ja so eingeplant. Das Ende sollte eben den Fokus mehr auf diese schwierige Frage eines gerechten Umgangs mit Voskos legen und weniger auf Action und Kämpfe. Natürlich ist es aber so ein bisschen antiklimaktisch, dass Jon und Sheryl da nun gar nicht mehr richtig in Gefahr sind und es eher die eigentlichen Schurken sind, um deren Leben es nun geht. Das fand ich aber eigentlich auch gut so, um die Erwartungen an einen Magier-Showdown ein bisschen zu untergraben. Kann aber natürlich sein, dass man als Leser dann enttäuscht ist. Ich war jetzt mal davon ausgegangen, dass du an einem Actionfeuerwerk zum Schluss auch nicht soo interessiert bist.

    Am Ende der Szene wird die Geschichte plötzlich heiter und die Probleme lösen sich relativ schnell auf.
    Der Übergang von der dramatischen Finalkonfrontation zum lockeren Ausklang ist mir glaube ich wirklich nicht ganz so gut gelungen. Das war mir beim Schreiben auch gleich so vorgekommen, dass das zu plötzlich geht, und dass man als Leser da wahrscheinlich emotional nicht mitgeht. Ich wusste aber auch nicht wie ich es noch hätte umschreiben sollen und habe einfach mal drauf gehofft, dass das schon halbwegs in Ordnung geht so.

    Der „Kampf der Würste“-Witz ist der best gag ever written.
    Da bin ich ja wirklich heilfroh, dass ich mich dafür entschieden habe, den Witz drin zu lassen, denn der wäre um ein Haar rausgeflogen. Ich fand nämlich, dass der einen ziemlichen Stimmungsbruch darstellt und war wirklich am Grübeln, ob ich den nicht lieber streichen soll, aber ich fand ihn dann selber auch lustig genug, um mich nicht von ihm trennen zu können. Wobei ich jetzt nicht damit gerechnet hätte, dass der auf so dermaßen große Begeisterung bei dir stößt, ansonsten hätte ich es ja nie gewagt, auch nur mit dem Gedanken zu spielen, ihn wegzuschmeißen.

    Im Krabbenküstenkapitel gibt es einen Bruch, indem die Handlung jetzt nicht mehr an Bord des Schiffes stattfindet. Vielleicht wäre es auch interessant gewesen, wenn die komplette Handlung auf dem Schiff stattgefunden hätte.
    Ja, ein Bruch ist es natürlich in gewisser Weise, wobei sich ja der Beginn des Jon-Strangs auch schon an Land abgespielt hat, und die beiden anderen Handlungsstränge mit Harry und Bernard auch fast ausschließlich. Und die Nymphenburg wollte ich einfach mit drin haben, das stand nie infrage, dass die am Ende erreicht werden sollte. Der Bruch entsteht glaube ich aber auch weniger durch den Ortswechsel, sondern mehr dadurch, dass die meisten Handlungsstränge, die vorher auf dem Schiff im Vordergrund standen (Alena, die Mumie, der Mordfall usw.) abgeschlossen wurden und es sich jetzt nochmal um ganz andere Sachen dreht, die vorher nur angedeutet wurden. Ich glaube, ich würde das beim Lesen selber spannend finden, aber ich kann auch verstehen, dass man es schade findet, wenn das Kreuzfahrtschiffssetting damit verlassen wird.

    Die Stimmung im letzten Kapitel ist zu unbeschwert in Anbetracht der schlimmen Dinge, die vorher alle passiert sind.
    Da hast du sicher recht, das Problem ist mir auch schon beim Schreiben bzw. Korrekturlesen bewusst geworden. Grundsätzlich war die Geschichte als eine eher unbeschwerte Mischung aus Abenteuergeschichte und Krimi angedacht, vor allem einfach weil ich sowas schon länger mal schreiben wollte und weil ich auch mit der Erwartung brechen wollte, dass bei mir am Ende immer irgendeine Katastrophe eintritt. Und außerdem ist die Geschichte auch so ein bisschen von deiner jüngsten Reisegeschichte inspiriert, bei der mir diese gut gelaunte Stimmung ja auch super gefallen hatte (und bei der es trotzdem auch mal spannend und ernsthaft wurde). So eine ähnliche Mischung wollte ich hier auch gerne haben, und deswegen sollten die Mordopfer auch keine sein, mit denen die Hauptfiguren eine besonders innige persönliche Beziehung haben – eben damit die dann auch nicht zu lange davon runtergezogen werden. Allerdings hat es sich beim Schreiben dann ganz natürlich ergeben, dass so manche Gedankengänge um die verschwundene Alena usw. eben doch sehr ernst wurden, und ich fand das dann auch gar nicht schlecht, dass sich die Geschichte in eine ernsthaftere Richtung entwickelt hat. Zum Ende hin wollte ich aber doch wieder so eine harmonische, gut gelaunte Abschiedsstimmung haben, und vielleicht passte das dann nicht so richtig gut zu den Ereignissen davor. Womöglich hätte es aber einfach noch eine oder zwei Szenen im letzten Kapitel gebraucht, in denen nochmal genauer auf Voskos und Tara eingegangen wird, also dass man vielleicht auch die Befragung von denen mitkriegt oder so (wobei da inhaltlich jetzt ja nichts Neues bei rausgekommen wäre). Diese Tischgesprächsszene, in der nochmal darüber diskutiert wird, ob Voskos wirklich nach Vengard gebracht werden sollte, die sollte ja ein bisschen die Funktion erfüllen, dass diese ernsthaften Aspekte nicht völlig in den Hintergrund geraten, aber vielleicht war das doch zu wenig. Dass man als Leser erwartet, dass da noch irgendwas passiert und Voskos noch ein Ass im Ärmel hat oder so, das hatte ich auch schon befürchtet, aber das hätte ja einfach nicht gepasst, wenn es da noch zu irgendwelchen Kämpfen oder so gekommen wäre, denn Voskos bekommt ja schon was er will. Jedenfalls, ich kann die Kritik voll verstehen, und wahrscheinlich hätte ich da mit der guten Laune einfach ein bisschen dosierter umgehen sollen.

    Hat sich die Bruderschaft auch in der Realität aufgelöst und spielt das Ende der Bruderschaft in der Geschichte darauf an?
    Nein, das spielt nicht darauf an, und ich weiß auch gar nicht ob es das Moddingteam noch gibt. Die Namen sind übrigens echt, ich rechne also fest damit, dass sich daraus noch ein weiterer erbitterter Streit mit der Bruderschaft ergeben wird.

    Dass Frances sich vor ihrer Abreise nicht noch einmal bei Jon vergewissert, dass er sein Versprechen bezüglich Voskos auch einhält, ist seltsam.
    Das war so gedacht, dass solche Gespräche schon um die Befragung von Voskos herum stattgefunden haben, bei der ja auch Frances dabei war. Aber du hast schon recht, dass da noch was hätte kommen können und es seltsam ist, dass das jetzt gar kein Thema mehr ist. Für mich war das beim Schreiben an der Stelle einfach abgehakt, aber das ist ja für die Figuren in der Geschichte eigentlich nicht so.

    Was hat es denn nun mit Frances‘ Herkunft auf sich? Ist sie das Kind von Ryan und Sarah? Und wenn ja, wieso begreift sie sich dann als Angehörige des Ureinwohnervolkes? Hast du da eine wichtige Information an irgendeiner Stelle verpasst?
    Nein, also die eine Stelle, an der das vollständig aufgeklärt wurde, die gab es nicht, insofern hast du da nichts verpasst. Ich wollte das lieber bewusst so machen, dass man das als Leser selber herausfinden muss, wobei ich eigentlich schon dachte, dass es am Schluss relativ eindeutig ist (wobei du ja jetzt auch nicht völlig auf dem Holzweg bist oder so, insofern ist es das wohl auch zu einem gewissen Grad). Eigentlich hatte ich aber damit gerechnet, dass du das relativ schnell durchschaust, denn das basiert auf etwas, über das wir damals im ICQ mal im Zusammenhang mit der Person, auf der Frances basiert, geredet hatten (und das vielleicht bei mir mehr hängen geblieben ist als bei dir ). Also, ich möchte das jetzt natürlich nicht einfach auflösen, aber gebe mal den Tipp, dass der Name, den sich Frances selbst gibt, nicht ganz unwichtig dabei ist!
    Übrigens war Frances eigentlich als englischer Name angedacht, dann klingt er auch piratiger.

    Am Ende wird Manfred noch einmal thematisiert. Habe ich da die Kritik geahnt und wollte noch schnell ein Mysterium drum herum stricken?
    Nee! Das war von Anfang an so geplant und mit Kritik hatte ich nicht gerechnet, weil ich das alles voll geil fand. *schnief*

    In der letzten Harry-Szene hattest du ein bisschen mit einem Auftritt der Nymphen gerechnet.
    Da hatte ich auch drüber nachgedacht, dass das eigentlich nett gewesen wäre, aber es passte nicht so richtig zu dem, was ich für die Szene geplant hatte.

    Harry hätte am Ende ja auch sterben können. Habe ich das mal in Erwägung gezogen?
    Nein, das wäre dann ein sehr deprimierender Abschluss gewesen, und das hätte aus meiner Sicht nicht zu der Geschichte gepasst. Hätte ich auch irgendwie unbefriedigend gefunden, wenn der Harry-Strang so geendet hätte.

    Das Ende hätte auch so ausgehen können, dass Lea vor Bernards Ankunft dement geworden oder gestorben ist, sodass Bernards Plan durch einen Zufall doch nicht aufgegangen wäre.
    Das hätte so nicht funktioniert, weil Lea ja selber in den Plan involviert war (wobei ich gar nicht weiß ob dir das bewusst geworden ist), insofern wäre das ja dann ein extremer und unglaubwürdiger Zufall gewesen, wenn sie dann so kurz vor dem Treffen plötzlich gestorben (oder gar urplötzlich dement geworden) wäre. Außerdem hätte ich so ein Ende auch inkonsequent und weniger interessant gefunden. Die Gedanken z. B., die du dir zu dem Ende gemacht hast, sind doch viel spannender als so eine kurze Genugtuung, die man als Leser dann vielleicht empfindet, weil kurz vor Schluss doch noch was dazwischen gekommen ist. Ich bin damit schon ganz zufrieden wie es jetzt ist.

    Vinton und Crocker sind gar nicht mehr aufgetreten und es blieb unaufklärt, was eigentlich deren Pläne waren.
    Eigentlich sollten die Pläne in der zweiten Szene mit den beiden schon deutlich werden, deshalb war ich schon überrascht davon, dass du die ganze Zeit einen weiteren Auftritt von ihnen erwartet hast. Die beiden sind einfach Mitarbeiter des magitechnischen Instituts, die zufällig auf das Netz gestoßen sind und das jetzt als ihre Erfindung ausgeben wollen. Dabei kommt es ihnen aber ungelegen, dass offenbar im Netz Leute sterben (nämlich diejenigen, die Voskos begegnet sind), weshalb sie Leute mit guten „Netz-Skills“ unter einem Vorwand damit beauftragen, herauszufinden was da los ist. Das war auch schon alles, mehr steckt da nicht hinter. Jetzt weiß ich natürlich auch nicht ob das in der Geschichte nicht deutlich genug geworden ist. Eigentlich hatte ich die Dialoge zwischen den beiden schon so geschrieben, dass da alle Infos draus hervorgehen sollten. Aber klar, so eine deutliche Erklärung wie ich sie jetzt hiermit gegeben habe, steht da natürlich nicht drin. Da schrecke ich auch immer ein bisschen vor zurück, weil ich es als Leser auch nicht mag, wenn Sachen, die ich selber schon herausgelesen habe, dann nochmal so ganz klar und deutlich erklärt werden.

    Wenn du mich jemals beim Wichteln zugelost bekommen solltest, wirst du mir eine mindestens doppelt so lange Geschichte schreiben, weil du das für eine ganz selbstverständliche Geste der Höflichkeit und Dankbarkeit hältst.
    Lieb von dir.

    Hoffentlich bin ich auch zufrieden mit der Geschichte.
    Ja, bin ich auf jeden Fall. Vor deinem Kommentar ehrlicherweise noch ein bisschen mehr, weil mir jetzt natürlich schon so einige Schwachstellen bewusst geworden sind, die ich vorher nicht so deutlich vor Augen hatte. Aber dafür, dass ich das in so kurzer Zeit geschrieben habe, bin ich da schon sehr zufrieden mit, und ich finde es auch einfach schön, dass ich mal so eine große Abenteuergeschichte geschrieben habe, wie ich es immer mal machen wollte. Und dass ich die Geschichte überhaupt fertig bekommen habe, ist natürlich allein schon ein schönes Erfolgserlebnis. Besonders nach den Weihnachtstagen, als ich für zwei Tage bei meinen Eltern war und aus meinem Schreibrausch rausgerissen wurde, war das wirklich schwierig, nochmal in die Geschichte reinzukommen, und da dachte ich schon kurzzeitig, dass die Story jetzt wirklich kurz vor Schluss noch unvollendet bleibt. Aber ich habe mir dann ganz oft „Niemals Aufgeben!“ gesagt (dann natürlich mit großem A), und irgendwie hat es doch noch hingehauen.

    Damit bin ich jetzt durch mit allen rausgesuchten Stellen, und sage nochmal vielen Dank für den großartigen Audiokommentar! Ich fand das gerade bei dieser Story super, weil es ja ziemlich viele Geheimnisse und Wendungen gibt und es dann immer spannend für mich war, wie du darauf jeweils so reagieren würdest und welche Spekulationen dir so durch den Kopf gegangen sind. Übrigens war ich auch ziemlich beeindruckt davon, wie souverän du solche langen Monologe halten kannst und wie wenig Ähs und Öhs da bei dir drin sind (jedenfalls deutlich weniger als bei mir, nachdem ich Stunden damit verbracht habe, Ähs und Öhs rauszuschneiden ). Du solltest dringend mal über eine Karriere als steinreicher Podcaster nachdenken, nur so als Tipp!

    Hier noch die aktualisierte Version für dein Archiv. Übrigens, hast du die Geschichte eigentlich komplett ausgedruckt? Da müsste ich ja schon fast ein schlechtes Gewissen haben bei so vielen Seiten und so viel Tinte, die dabei draufgegangen ist.

  14. Beiträge anzeigen #214
    Deus Avatar von John Irenicus
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    John Irenicus ist offline
    Zitat Zitat von Laidoridas Beitrag anzeigen
    So, John, dann jetzt mal ein ausführlicherer Kommentar zu deinem Audiokommentar. Das Zitieren funktioniert dabei natürlich weniger gut als bei einem herkömmlichen Kommentar, aber ich werde einfach immer kurz zusammenfassen was du gesagt hast und hoffe mal, dass dann klar ist, um was es geht.


    Zitat Zitat von Laidoridas Beitrag anzeigen
    Waren vor der eigentlichen Wichtelphase schon Teile der Geschichte fertig?
    Nein, ich habe die Geschichte komplett in der Wichtelphase geschrieben, nämlich genau vom 1. bis zum 31. Dezember kurz vor Mitternacht. Wobei ich am 1. Dezember erst mal den Prolog geschrieben hatte und dann für ca. eine Woche am ersten Abschnitt des ersten Kapitels festhing. Das geht mir ja gerne mal so, dass ich ewig lange für einen Abschnitt ganz am Anfang der Geschichte brauche (bei der Wichtelstory für MiMo war das z. B. ganz genauso), und hier war es natürlich noch ein bisschen nervenaufreibender, weil ich ja wusste, was ich alles geplant hatte und es dann immer unwahrscheinlicher schien, dass ich das bis Weihnachten hinbekomme, wenn ich nicht mal über diese Einstiegsszene hinauskomme. Wenn ich geahnt hätte, dass das am Ende über 400 Seiten werden würden, dann hätte ich garantiert schon an dieser Stelle aufgegeben, also bin ich froh, dass ich den Umfang völlig unterschätzt habe und dran geblieben bin. Der Großteil der Story ist dann in der zweiten Dezemberhälfte entstanden, da hatte ich dann auch irgendwann Urlaub und abseits von den üblichen Weihnachtsvorbereitungen nichts anderes mehr zu tun und bin gut vorangekommen.
    Ich finde das einfach nur unglaublich, gerade auch jetzt mit der Info, dass du so lange am Beginn der Story festhingst. Also ich weiß ja noch, wie das bei mir war, als ich die Wichtelgeschichte für Eddie geschrieben habe. Da habe ich für mich gemerkt, dass die Seitenzahl wirklich das absolute Maximum ist, was ich in einer Wichtelperiode schaffen kann. Gut, ich hatte da keinen Urlaub, war zwischendrin außerdem gesundheitlich schlecht dran und mein Laptop war dann ja auch nicht ganz funktionstüchtig. Aber selbst wenn das nicht gewesen wäre, hätte ich maximal 50 bis 100 Seiten mehr geschafft zu schreiben. Finde ich also eine unfassbare Leistung von dir!

    Zitat Zitat von Laidoridas Beitrag anzeigen
    Übrigens hatte ich diese Idee mit dem Vorbereiten einer Wichtelstory für dich aber tatsächlich immer mal wieder im Kopf gehabt, also dass ich jedes Jahr so um die 100 Seiten schreibe und wenn ich dich dann wirklich mal zugelost bekomme eine (je nachdem wie lange es dauert bis es dazu kommt) unfassbar lange Geschichte abliefern kann. Das habe ich dann aber natürlich nie in die Tat umgesetzt, zumal das dann ja auch eine sehr episodische Geschichte hätte sein müssen, damit ich da jedes Jahr immer wieder reingefunden hätte (und mit den anderen Wettbewerben usw. war ich ja auch eh immer gut ausgelastet). Außerdem war es nicht mal so, dass ich großartige Pläne für eine Wichtelgeschichte für dich gehabt hätte, nur jede Menge Ansätze und Ideen, aber eben nichts wirklich Konkretes. Ich wusste nur, dass ich dir auf jeden Fall eine lange Geschichte schreiben wollte, wenn ich dich mal ziehe, nicht nur wegen dem vielen "Ausgangsmaterial" aus fünfzehn Jahren, das ich da verwursten konnte, sondern einfach auch damit du als jemand, der ja so gut wie immer sehr lange Wichtelgeschichten schreibt, auch selber mal eine in ähnlichem Umfang bekommst. Mit der Länge ist das ja so eine Sache, die kann ja für den Beschenkten auch zur Last werden, wenn man sich plötzlich so viel Kram durchlesen soll. Deswegen habe ich die Geschichten auch bisher nie als so lang geplant wie sie dann manchmal geworden sind. Bei dir war ich mir da aber doch sehr sicher, dass du dich über was Langes freuen würdest. Ich hatte aber eigentlich eher sowas in Richtung deiner Wichtelgeschichte für DGDM im Sinn, also so um die 150-200 Seiten, was mir auch schon extrem lang vorkam. Wie gesagt, wenn ich Anfang Dezember gewusst hätte, dass ich 400 Seiten vor mir habe, dann hätte ich garantiert direkt aufgegeben, denn das hätte ich mir selber jetzt auch nicht zugetraut, dass das klappt. Gut, hat es ja auch nicht bis Weihnachten, aber immerhin ist die Story überhaupt fertig geworden, was ja auch generell keine Selbstverständlichkeit ist bei mir.
    Ja, also gefreut habe ich mich natürlich auf alle Fälle! Kann ich aber auch gut nachvollziehen, dass du das Ganze nur angegangen bist, weil du nicht wusstest, dass das so heftig lang wird. Da hätte wohl fast jeder vor zurückgeschreckt dann! Im Übrigen hätte ich eine kürzere bzw. auch ganz kurze Geschichte natürlich auch gut gefunden, so isses ja nicht! Soll jetzt aber nicht heißen, dass deine Mühen überflüssig waren oder so.

    Zitat Zitat von Laidoridas Beitrag anzeigen
    Bei den Eingeborenen wird ein bisschen in die Klischeekiste gegriffen.
    Das stimmt natürlich, was jetzt Pfeil und Bogen und die Speere angeht. Andererseits sind das aber auch eben so die Waffen, die man auf einer solchen Insel herstellen kann, insofern wüsste ich jetzt auch nicht, wie ich das Klischee da gut hätte umgehen können. Und was so das äußere Erscheinungsbild angeht hatte ich eigentlich schon versucht, das Klischee zu umschiffen und die etwas anders zu beschreiben als die Standard-Eingeborenen, die man so kennt. Ich hatte auch ein bisschen das Gefühl, dass du da ganz automatisch diese Risen-Eingeborenen vor Augen hattest, einfach weil du so selbstverständlich vom Risen-Setting ausgegangen bist. An die hatte ich selber beim Schreiben überhaupt nicht gedacht.
    Ja stimmt, ich hatte da natürlich die Risen-Eingeborenen vor Augen. Und die sind ja wirklich wandelnde Klischees. Ansonsten habe ich das jetzt aber ohnehin nicht allzu negativ gesehen!

    Zitat Zitat von Laidoridas Beitrag anzeigen
    Die Parapraphenreiterei von Jon fandest du nicht so gut, hoffentlich macht er das nicht zu oft, und hoffentlich ist klar, dass du selber nicht so bist.
    Ja, also das ist natürlich klar, keine Sorge. Es war zwar schon so ein bisschen als Anlehnung daran gedacht, dass du ja manchmal auch juristische Erläuterungen zum Besten gibst (wie z. B. kürzlich in deinem Kommentar zu "Gameboy"), aber das machst du natürlich an wesentlich passenderen Stellen und auf ganz andere Art als Jon das hier aus humoristischen Gründen manchmal macht. Ich hatte auch schon so das Gefühl, dass du das nicht so wahnsinnig toll finden könntest, aber ganz verkneifen konnte ich es mir trotzdem nicht, weil es halt einfach so unkomplizierte Gags waren, die sich quasi wie von selbst geschrieben haben. Du hattest es ja später nochmal kritisiert, aber ich glaub über die ganze Geschichte verteilt sind das ja vielleicht so sechs oder sieben Stellen, an denen er das macht (und manchmal ist es dann auch was seriöser), und da hoffe ich mal, dass das noch in Ordnung ging. Ich hatte ja auch immer die Sorge, dass Jon dann zu sehr zur Witzfigur verkommt, wenn er jetzt zu oft diese Abkürzungen usw. raushaut und hatte mich da auch bewusst etwas zurückgehalten. Kann natürlich sein, dass ich es besser ganz weggelassen hätte, aber das ist auch immer schwer einzuschätzen, wie witzig so etwas dann ist. An anderer Stelle war es dann ja wiederum eine sehr gute Entscheidung, dass ich mich im Zweifel meistens für den Gag entscheide, dazu dann aber später (viel viel später) mehr.
    Also insgesamt kann ich das ja auch verstehen. Es wäre ja auch komisch gewesen, wenn das in einer Wichtelgeschichte für mich nicht irgendwie ein bisschen ausgereizt worden wäre. Die meiste Zeit fand ichs jetzt ja auch nicht störend, aber ich hab's dann doch eher nur schulterzuckend zur Kenntnis genommen, statt mir vor Begeisterung auf die Schenkel zu schlagen. Das ist alles!

    Zitat Zitat von Laidoridas Beitrag anzeigen
    Sheryls Redeweise ist an Cherry Pie angelehnt, aber es gibt nicht die volle Cherry-Pie-Breitseite.
    Das war ja so etwas, worüber ich beim Schreiben die ganze Zeit nachgedacht habe. Also so dieser Spagat, dass ich einerseits die typische Cherry Pie erkennbar da drin haben wollte, aber Sheryl eben auch eine ernstzunehmende Person sein sollte. Ich hatte auch das Gefühl, dass diese beiden Aspekte nicht immer so ganz ausgeglichen verteilt sind, also in manchen Szenen tendiert sie schon sehr stark zu einer der beiden Seiten hin, wobei ich das auch versucht habe dann noch ein bisschen anzugleichen. Das Kompliment hat mich auf jeden Fall sehr gefreut, dass mir das dann anscheinend doch ganz gut gelungen ist, denn da war ich mir bis zum Ende nicht so ganz sicher und hatte mich eigentlich schon auf Kritik gefasst gemacht.
    Im Großen und Ganzen hast du die Balance wirklich hinbekommen. Und dass sie mal eher zur quietschigeren Seite, mal eher zur seriösen Seite hin tendiert, finde ich auch nicht schlimm. Sowas ist dann ja auch situationsangepasstes Verhalten, und mal ist eine Person eben eher so drauf, mal eher anders. Das passte also schon alles ganz gut so!

    Zitat Zitat von Laidoridas Beitrag anzeigen
    Das abgeschossene Ohr erinnert dich an Mike Tysons Ohrenbiss, der dich in deiner Kindheit schockiert hat.
    Das war zwar keine bewusste Anspielung, aber das ging mir genauso wie dir. Diese Nachricht von dem Boxer, der einem anderen ein Ohr abgebissen hat, fand ich damals auch extrem gruselig. Später wurde das dann noch getoppt von den Berichten über den Film "Hannibal", in dem angeblich ein Menschengehirn gegessen wurde. Ich habe mir dann aus den Infos, die ich über den Film mitbekommen habe, ausgemalt, dass darin detailliert zu sehen ist, wie der Killer eine Frau tötet und über die übliche Länge eines Kinofilms hinweg nach und nach aufisst, bis er am Ende das Gehirn verspeist, und konnte mir überhaupt nicht ausmalen, wie schrecklich so ein Film wohl sein würde und wie man sich sowas angucken könnte und überhaupt. Tatsächlich hatte ich dann auch sehr lange irgendwie Angst vor dem Film, bis ich ihn dann irgendwann mit zwanzig oder so (?) mal gesehen und festgestellt habe, dass die Gehirn-Szene eher albern als gruselig ist und meine Vorstellung von dem Film viel spannender war als der Film selber. Das mit Mike Tyson war aber sicher auch in echt ziemlich gruselig.
    Da kann ich mich gut hineinversetzen. Als ich sehr jung war, wurde unter uns Kindern dann auch immer mal so Kram behaupten, von wegen in Film xy sieht man, wie eine Figur stirbt und der Schauspieler wurde da auch in echt erschossen und so'n Kram. Sowas habe ich dann auch gerne mal geglaubt und mich entsprechend gegruselt.

    Zitat Zitat von Laidoridas Beitrag anzeigen
    Harrys Gedanken über die Tortenbeschaffungsproblematik drehen sich im Kreis und sind etwas redundant. Sollte das eine Anspielung auf die John-Redundanzen sein?
    Nein, an der Stelle noch nicht. Die tatsächliche Anspielung darauf kam später im Kreuzfahrt-Strang, die hast du dann ja auch so erkannt. Hier hatte ich einfach das Gefühl, dass ich das alles so detailliert erklären muss, um eben eine Reihe offener Fragen zu klären: Wieso kann Harry sich nicht einfach eine Torte woanders kaufen? Warum muss er Sheryls Konditorei durchsuchen und kann nicht sofort damit anfangen, irgendwas zusammenzubacken? Usw. Also, das schien mir dann einfach notwendig an der Stelle. Mir ist aber auch beim Schreiben bewusst geworden, dass das schon sehr lange Gedankengänge sind, die da geschildert werden, und dann dachte ich mir tatsächlich, dass das vielleicht nicht schlimm ist und du sowas sogar gerne liest, wenn du selber gerne mal ähnlich ausführliche Gedankengänge in deinen Geschichten hast. Offenbar aber wohl doch nicht.
    Das Verfassen ausführlicher Gedankengänge ist eben eine hohe Kunst, die gelernt sein will. Im Übrigen ist ja auch nicht gesichert, dass ich meine eigenen Erzeugnisse dahingehend am Ende auch immer für gelungen halte.

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    Sancho, der als Kontrollfreak dargestellt wird, fragt nach, ob Bernard nicht "sowas wie ein Heiler" ist. Passt das wirklich zu ihm? Müsste Sancho nicht schon eine Liste angelegt haben mit den Fähigkeiten der Leute, und hätte er nicht von den alchemistischen Apparaturen an Bord wissen müssen, die Bernard mitgebracht hat?
    Den Kritikpunkt kann ich auch ein bisschen nachvollziehen, also gerade das mit den Apparaturen. Sancho war aber von mir gar nicht so als Kontrollfreak angelegt, wie du ihn empfunden hast. Ich weiß jetzt nicht ob ich die Figur dann nicht richtig herausgearbeitet habe, oder ob du vielleicht eine Stelle anders interpretiert hast als sie gemeint war und dadurch auf diese Kontrollfreak-Fährte geraten bist. An welchen Stellen hast du das denn eigentlich festgemacht? Also, klar inszeniert er sich von Anfang an als Anführer, aber das macht ihn ja noch nicht zum Kontrollfreak. In der ersten Szene sucht er ja nur irgendwen, der in der Küche aushelfen kann, und in der zweiten werden sämtliche Lagerbewohner zu einer Versammlung gerufen. Das war ja jetzt auch nicht direkt gegen Bernard und Lea gerichtet, um sie da aus ihrer Zweisamkeit herauszureißen. Trotzdem kann ich wie gesagt verstehen, dass das vielleicht nicht so ganz stimmig wirkt, dass Sancho sowas nicht weiß. Gedacht war es so, dass das ein zusammengewürfelter Haufen von Leuten ist, die sich größtenteils erst auf der Überfahrt kennengelernt haben, und dass dann bei den Strapazen der Seereise vielleicht einfach nicht so die Zeit war, jetzt über jeden intensiv alles herauszufinden. Andererseits könnte man vielleicht auch ganz entgegengesetzt argumentieren, dass gerade bei einer Seereise so viel Leerlauf ist, dass man da sogar jede Menge Zeit für solche Gespräche hat, naja... Jedenfalls, so superdiszpliniert und gut organisiert war Sancho jetzt von mir eigentlich nicht angelegt, dass er da so systematisch Listen anlegt oder so.
    Also ich hatte tatsächlich dieses "Auseinanderbringen" von Bernard und Lea so interpretiert, dass das auch gezielt gegen die beiden gerichtet war, so nach dem Motto: "Unter meiner Führung wird hier nicht einfach so herumgeküsst". Das war für mich dann sicher auch so der Ursprung meiner Interpretation von Sanchos Charakter, und ich konnte seine Auftritte die meiste Zeit dann auch immer so lesen, dass es zu dieser Charaktervorstellung passte. Aber das war dann wohl eher ein Irrtum von mir!

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    Der Bernard-Handlungsstrang könnte eine Vorgeschichte von Risen sein, denn hier werden offenbar die Risen-Inseln besiedelt.
    Das fand ich ja beim Hören auch wieder ulkig, wie sehr du da auf diesem Risen-Pfad gewandelt bist und wie sehr du dich gedanklich beim Lesen damit beschäftigt hast, während ich beim Schreiben dieser Szenen echt nicht den geringsten Gedanken an irgendwelche Risen-Sachen verschwendet habe. Du musst da ordentlich was überlesen haben, denn schon in der ersten Bernard-Szene wurde in ein paar Sätzen geschildert, dass sie unterwegs zum östlichsten Ausläufer des östlichen Archipels sind. Das sollte nämlich eigentlich gar kein Geheimnis sein. Ich finde das aber richtig super, dass du das überlesen hast, denn ohne dieses Wissen funktioniert die Geschichte ja noch viel besser, wie sich dann später gezeigt hat. Ich habe diese Stelle jetzt auch mal umgeschrieben, denn das war wohl einfach ein Fehler, das an der Stelle so früh zu enthüllen.
    Das hatte ich mir ja schon fast gedacht, dass ich da sowas in der Richtung überlesen habe bzw. es nicht so richtig im Gedächtnis abgespeichert habe. Aber wie du schon sagst, hat es dem Leseerlebnis ja nicht geschadet, im Gegenteil!

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    Jons Gedanken über den dicken Mann gehen in Richtung Fatshaming. Hoffentlich ist das keine Anspielung auf fettenfeindliches Verhalten deinerseits.
    Dazu hatte ich ja schon was gesagt, aber um das mal vollständig aufzuklären: Der dicke Mann war quasi die Repräsentation deines Zweitaccounts "Der dicke Typ" in der Geschichte (einmal wird er auch glaube ich so genannt, aber das "Typ" passte halt meistens nicht so gut). Ich wollte das dann aber nicht unkommentiert lassen, dass da ständig jemand immer nur "Der Dicke" genannt wird, weshalb ich das zu einer kleinen Charakterschwäche von Jon gemacht habe, dass er Leute manchmal auf so Oberflächlichkeiten reduziert, und das dann im Gespräch mit Sheryl thematisiert habe. Dass du das dann wiederum auf eine vermeintliche Charakterschwäche deinerseits zurückführen könntest, daran hatte ich gar nicht gedacht, auch weil ich damit gerechnet hatte, dass dir der Bezug zum Zweitaccount sofort klar sein würde. Also ja, bisschen blöd gelaufen, aber jetzt verstehst du hoffentlich, dass ich dir damit nichts unterstellen wollte.
    Kurzzeitig hatte ich auch an "Der dicke Typ" gedacht, aber dafür fehlte es mir dann glaube ich noch so an der ganz definitiven Anspielung auf den Account oder seine Story.

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    Im Text heißt es, dass die einzigen Lebewesen im Keller unter der Konditorei Wanzen seien, dabei müssen da ja wegen den Netzen auch Spinnen unterwegs sein.
    An sich stimmt das ja so, denn wie sich dann herausstellt, stammen die Netze ja nicht von Spinnen. Aber da der Satz ja Harrys Gedanken schildern soll, passt das dann natürlich nicht so richtig, dass er ausgerechnet an die vermeintlichen Riesenspinnen dann so schnell schon gar nicht mehr denkt, insofern ist das auf jeden Fall ein Fehler. Da war ich wohl nicht so richtig drin in der Harry-Figur und hatte schon zu sehr die erst später enthüllten Ursachen der Netze im Kopf.
    Stimmt, das hatte ich ganz am Ende ja auch begriffen, dass die Netze gar nicht von Spinnen stammen, und dann dachte ich auch erst, ich müsse meine Kritik relativieren - aber dann ist mir eben auch eingefallen, dass Harry das zu diesem Zeitpunkt ja noch gar nicht wissen kann!

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    Alena und Sheryl kennen sich offenbar. Was hat es damit wohl auf sich?
    Eigentlich gar nicht so viel. Da war ich ja auch überrascht, wie sehr du über das Thema herumspekuliert hast, denn da sollte jetzt überhaupt kein großartiges Geheimnis angedeutet werden. Mir schien das einfach ganz selbstverständlich, dass die sich spätestens kennengelernt haben, als Jon Alena geheiratet hat. Dann wird Sheryl ja wahrscheinlich auf der Hochzeit gewesen sein, und ohnehin hatten Jon und Sheryl ja vor der Ausbildung am Hofgericht noch regeren Kontakt, sodass es dann schon eher merkwürdig wäre, wenn sich Sheryl und Jons Frau, die dann ja zur gleichen Familie gehörten, nie begegnet wären. Vielleicht hätte ich das noch irgendwie erklären können, aber wie gesagt, ich fand das einfach nicht so erklärungsbedürftig, dass die beiden sich kennen.
    Daran merkt man wohl, dass ich einfach zu unerfahren in Sachen Hochzeiten bin, denn die Erklärung, dass die beiden sich halt einfach auf der Hochzeit kennengelernt haben könnten, ist mir gar nicht in den Sinn gekommen, und das ist ja am naheliegendsten. Finde ich aber eigentlich gut, dass ich da gar nicht weiter drüber nachgedacht habe, denn das Herumspekulieren hat da wirklich Spaß gemacht!

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    Die Kreuzfahrt-Geschichte mit Verheimlichung der falschen Ehe wäre auch eine gute Grundlage für ein Adventure, aber dann bitte auch mit Grafik.
    Ja, da kann ich dir natürlich nur zustimmen. Tatsächlich ist mir beim Schreiben auch ein ganz ähnlicher Gedanke gekommen, allerdings an zwei Harry-Stellen. Und zwar einmal die Szene, in der Harry die Torte fertigstellt - das wäre ja auch ein erstklassiges Adventure-Rätsel gewesen, diese ganzen improvisierten Zutaten zu beschaffen, Eichhörnchennester auszuheben usw. Wobei es dann wohl noch besser wäre, wenn Harry sich nicht alle Infos aus dem Netz beschaffen könnte, sondern ein Originalrezept mit herkömmlichen Zutaten bekommen würde, für die er dann kreativen Ersatz aus der nächsten Umgebung finden müsste. Das könnte dann wirklich auch gut in einem LucasArts-Adventure so vorkommen. Die andere Szene war die gegen Ende, als Harry sich die Memoiren des Zellennachbarn besorgt, um damit das Netz "anzulocken". Da hatte ich beim Schreiben auch direkt so eine entsprechende Adventure-Szene vor Augen, bei der man mit "Reden" den Mitgefangenen zum Rausrücken des Manuskripts überreden muss, mit "Ziehen" den Schrank verschieben und den Mauerstein lösen muss usw. Aber das was du beschreibst, wäre natürlich noch ein bisschen ungewöhnlicher und weniger auf klassische Rätsel fokussiert. Wenn ich auch nur ein bisschen besser zeichnen, 3D-modellieren oder pixeln könnte, dann würde ich bestimmt sofort mit der Umsetzung anfangen, aber so wird das wohl leider auf ewig ein Traum bleiben!
    Stimmt, die beiden Harry-Stellen passen auch echt gut in so ein klassisches Adventure. Vielleicht gewinne ich ja doch mal den fetten Eurojackpot oder so, dann realisieren wir mit dem Geld das Projekt!

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    Du bist dir immer noch nicht sicher, wie du "Bernard" aussprechen sollst.
    Ja, du hast ja immer zwischen der deutschen und englischen Aussprache von "Bernard" geschwankt, bevor du dich dann irgendwann auf die englische festgelegt hast. Jetzt die große Enthüllung: Eigentlich hatte ich beim Schreiben noch eine ganz andere Aussprache im Sinn, nämlich die französische. Die passt zwar wohl am wenigsten in die Gothic-Welt, aber naja... war halt irgendwie so, dass ich den Namen in Gedanken immer französisch ausgesprochen habe. Mit der englischen Aussprache bin ich aber auch einverstanden, dann ist es nämlich der Name einer Figur aus Maniac Mansion und Day of the Tentacle!
    Ja in der Tat habe ich die französische Aussprache gar nicht in Betracht gezogen, wohl wirklich, weil sie am wengisten zum Gothic-Setting passt. Maniac Mansion habe ich übrigens gespielt, Day of the Tentacle aber leider (noch) nicht.

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    Das "Nee meinste das klappt"-Zitat ist eine schöne Anspielung.
    Das ist ja wahrscheinlich die am plumpesten eingebaute Anspielung überhaupt in der Story, und beim Korrekturlesen kam die mir auch sehr fremdkörpermäßig vor, sodass ich mich schon auf entsprechende Kritik gefasst gemacht hatte. Aber wie du selber gesagt hast, die musste halt einfach mit rein, vor allem weil der Dialog ja sogar in "Kochkunst" vorkommt und das somit quasi eine Doppel-Anspielung war!
    Das mit Kochkunst war mir ja gar nicht aufgefallen!

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    Das Kreuzfahrt-Setting gefällt dir sehr gut.
    Mir hat das auch viel Spaß gemacht beim Schreiben. Ich hatte ja direkt entschieden, dass ich eine Reisegeschichte für dich schreiben wollte, aber das Problem war dann bloß, dass ich darauf gar nicht so richtig viel Lust hatte. Zuerst sollte es so sein, dass Jons Vater in Vengard ein Mord angehängt wird und Sheryl dann versucht, seine Unschuld zu beweisen, und dabei per Schiff so schnitzeljagdmäßig einem Hinweis nach dem anderen nachgeht, während Jon in Vengard bleibt und seinen Vater irgendwie als Anwalt vertritt oder so. Das war aber alles nie so richtig konkret und dieses Abfahren irgendwelcher Inseln und der episodische Charakter, der sich daraus ergeben hätte, hat mir nicht so gut gefallen (zumindest nicht wenn ich das selber schreiben sollte). Der Moment, als ich dann so richtig Feuer und Flamme für die Geschichte wurde, das war dann der, als ich die Idee mit der Kreuzfahrt hatte, gerade in Kombination mit der Mumie und den Morden. Da hatte ich sofort Lust drauf, und das kam mir auch vom Umfang her machbarer vor als so eine große Inselreise (naja gut!). Übrigens kann ich bei der Gelegenheit mal meine Inspirationsquelle dafür offenbaren: Vor so ungefähr sechs oder sieben Jahren lief auf 1Live ein vierteiliges Hörspiel namens „The Cruise“ über eine Kreuzfahrt, bei der so allerlei merkwürdige Sachen passieren. Normalerweise fand ich die Hörspiele auf 1Live immer nicht so dolle, aber dieses fand ich schon ganz unterhaltsam, und so vom Setting und der Grundidee her hat mir das eben auch super gefallen. Allerdings wurden dann über die vier Folgen hinweg haufenweise Mysterien aufgebaut, die in den letzten paar Minuten der vierten Folge in einem extrem unoriginellen Schmalspur-Twist aufgelöst wurden. Ich will es jetzt mal nicht spoilern, aber viel besser als „Es war alles nur ein Traum“ war das jetzt echt nicht, und das fand ich natürlich sehr enttäuschend, weil sich damit plötzlich offenbarte, dass sich die Autoren gar nicht die Mühe gegeben hatten, sich tatsächliche Erklärungen für diese ganzen Mysterien auszudenken. Für die Geschichte jetzt hatte ich die Idee, etwas ähnliches zu machen, aber dann eben so, dass die mysteriösen Geschehnisse am Ende tatsächlich irgendwie plausibel sind und es für alles eine echte Erklärung gibt. Wobei ich mich an konkrete Details aus dem Hörspiel jetzt gar nicht mehr erinnere, insofern hoffe ich mal, dass ich nicht ausversehen zu viel daraus geklaut habe. Ich glaube aber, dass irgendwas Mumienmäßiges auch darin vorkam, oder zumindest irgendwas mit ägyptischen Skarabäuskäfern oder sowas in der Art. Aber da kam auch so ziemlich alles drin vor, was man sich an mysteriösen Ereignissen auf einem Kreuzfahrtschiff vorstellen kann.
    Jetzt hab ich gerade nochmal nach dem Hörspiel gegoogelt und festgestellt, dass es tatsächlich eine zweite Staffel davon gab und das Hörspiel vor ein paar Wochen erst wieder auf 1Live ausgestrahlt wurde. Sachen gibts, da hat die Matrix ja wieder ganze Arbeit geleistet. Ich glaube, ich hör mir das demnächst nochmal an, und wenn ich darin meine halbe Story wiederentdecken sollte, dann melde ich mich nochmal und gestehe das reumütig.
    Vielleicht muss ich mir dieses 1Live-Hörspiel in beiden Staffeln dann auch mal zu Gemüte führen. Ist jetzt aber natürlich wirklich typisch, dass das erst vor kurzer Zeit wieder gesendet wurde.

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    Da Sheryl offiziell verdächtigt wurde, gibst du den Verdacht auf, dass sie die Mörderin sein könnte. Am Ende muss es ja jemand sein, von dem man es gar nicht gedacht hat.
    Ja, das ist so ein Problem, das mir auch erst beim Schreiben bewusst geworden ist. Als ich mir überlegt hatte, dass es diesen Mord geben sollte und es dann zu so einer Art Krimi-Geschichte werden sollte, da hatte ich mir während der Planung erstmal diese ganzen Personen überlegt, die irgendwie verdächtig sein sollten. Und am Anfang der Geschichte ging es dann ja auch erstmal viel darum, diese Personen in die Geschichte einzuführen und Verdachtsmomente für später zu etablieren, also z. B. Nebis' Affäre mit Lavina und das Gespräch zwischen Jocelyn und Frank. Dann war ich irgendwann bei dieser ersten großen Besprechungsszene angekommen, bei der Jon, Sheryl und Tara wild rumspekulieren sollten, und da ist mir dann erst klar geworden, dass jeder dieser aufwändig vorbereiteten Verdächtigen vom Leser wahrscheinlich sofort ausgeschlossen wird, sobald die Leute in der Geschichte jetzt den Verdacht nochmal so richtig ausformulieren, was ja aber quasi die Ernte war, für die ich vorher gesät hatte und die ich jetzt ja auch nicht liegen lassen konnte. Ich hab die Szene deshalb dann einfach trotzdem so geschrieben, weil mir auch nix Besseres eingefallen ist, und habe dann versucht es so darzustellen, dass Tara aufgrund ihrer vermeintlichen ständigen Anwesenheit beim Abendessen als Täterin nicht infrage kommt, ohne dass das großartig thematisiert wird (weil sonst die Frage beim Leser aufkommen könnte, ob sie denn wirklich die ganze Zeit beim Abendessen war, was ja ganz bewusst so nicht aus der entsprechenden Szene hervorging). Das hat aber wohl nicht so richtig gut geklappt, naja. Im Nachhinein habe ich mich ein bisschen geärgert, dass ich den Fokus nicht stärker darauf gelegt habe, dass zum Tatzeitpunkt niemand auf den Gängen gesehen wurde, sodass dann noch klarer gewesen wäre, dass Tara es nicht gewesen sein konnte (da man ja von dem Sphärenband noch nicht weiß). Da habe ich also das Potential dieser ganzen Sphärenwandelsache nicht so optimal ausgenutzt. Aber zum Glück hast du ja neben der tatsächlichen Mörderin auch noch jede Menge andere Leute verdächtigt, sodass es wohl zumindest nicht die ganze Zeit völlig klar war, wer es sein muss.
    Ja, in der Tat, für mich hat das Herumspekulieren auch so noch sehr gut funktioniert und das hat auch richtig Spaß gemacht.

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    Obwohl Clemens davon berichtet, dass er von der Museumsdame erfahren hat, dass sich keine Mumie im Sarkophag befand, gibt Jon seinen Mumienverdacht nicht auf. Das wirkt ein bisschen konstruiert, um die Mumienidee weiterhin im Spiel zu halten.
    Eigentlich war das so gedacht, dass Jon sofort den Verdacht schöpft, dass die Museumsdame Clemens hinters Licht geführt hat. Denn die Anweisung, den Sarkophag auf keinen Fall zu öffnen, weil er dann kaputt gehen könnte, hat sich ja schon als falsch herausgestellt (er lässt sich ganz offensichtlich problemlos öffnen und schließen), sodass Jon dann gleich vermutet, dass er nur deshalb nicht geöffnet werden sollte, damit niemand herausfindet, dass eben doch eine Mumie drin ist. Das ist so deutlich aber natürlich nicht ausformuliert an der Stelle, weil ich irgendwie davon ausgegangen war, dass man als Leser auch sofort diesen Verdacht hat und ich das Offensichtliche dann nicht nochmal ausschreiben wollte. Wahrscheinlich ist das aber gar nicht so offensichtlich wie ich dachte und das ist wohl wieder so ein Fall, in dem ich das Wissen, das ich selber über die Geschichte hatte, zu sehr auf den Leser übertragen habe.
    Ah, okay. Nee, so weit hatte ich natürlich mal wieder nicht gedacht.

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    Wieso kann Harry die gefangene Frau sehen, aber die Frau ihn nicht? Der Raum, in dem sie gefangen ist, ist offenbar nicht mit dem Netz verbunden, aber irgendwie dann doch? Das Konstrukt des Netzes scheint nicht ganz klar definiert zu sein und gerät hier ein bisschen ins Wackeln.
    Eigentlich sollte die Funktionsweise des Netzes in der Szene, in der Harry zum ersten Mal über das Netz an andere Ort reist, schon klar geworden sein. Also, da landet er ja in dieser Holzhütte, wo ein Ausläufer des Netzes mit einem Zettel verbunden ist. Harry schwebt dann in seiner Leuchtgestalt über dem Netzstrang und sieht aber den gesamten Raum, also nicht nur den Teil, der direkt mit dem Netz verknüpft ist. Er kann sich dann nur nicht zu weit vom Netz entfernen. Genauso funktioniert es auch in dem Kellergefängnis. Da ist ja die obere Ecke eines Bücherregals mit dem Netz verbunden, und Harry kann dann von dort aus in den Raum hinab schauen. Die gefangene Frau wiederum müsste dann eben schon das Bücherregal irgendwie hochklettern, um ganz oben das Netz zu berühren, wovon sie aber natürlich nichts weiß.
    Du hast auch irgendwann mal gesagt, dass das Netz nach und nach neue Funktionsweisen verpasst bekommt, so wie es zur Geschichte passt, und das ist natürlich ein Eindruck, der eigentlich nicht entstehen sollte. Ich wollte nur nicht auf einen Schlag so einen langen Netzerklärungsabschnitt bringen, sondern das nach und nach vermitteln, wie das Netz eigentlich genau funktioniert. Kann natürlich sein, dass die Erklärungen dann einfach nicht eindeutig genug waren.
    Ja, also für mich war das insgesamt wohl einfach zu kompliziert, und ich finde, auch jetzt in deiner Erklärung klingt das alles noch ziemlich verkopft. Jetzt irgendwie runtergezogen hat's die Geschichte für mich aber eh nicht, insgesamt fand ich das also nicht so wichtig.

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    Dass Harry auf einmal tot zu sein scheint, hat dich überrascht.
    Ja, und mich hat wiederum überrascht, dass der entsprechende Cliffhanger vorher so gar nicht bei dir angekommen ist. Bei der Begegnung mit Voskos im Netz zerplatzt Harry ja in magische Funken, und das war dann eigentlich schon so gedacht, dass man als Leser im Ungewissen gelassen werden soll, ob er damit nun auch außerhalb des Netzes gestorben ist. Aber das scheinst du irgendwie anders aufgefasst zu haben. Du bist darauf an der Stelle ja auch gar nicht eingegangen, was mich schon gewundert hatte. Weiß ich jetzt auch nicht ob das irgendwie ungenau formuliert ist, mir kommt es jetzt schon eindeutig vor. Aber überlesen kann man es ja eigentlich gar nicht so am Ende eines Abschnitts, also wirst du es wohl irgendwie anders aufgefasst haben.
    Also ich hatte da dann wohl eher sehr in der Analogie zum Internet gedacht und hatte das dann als eher harmlosen "Verbindungsabbruch" interpretiert, glaube ich.

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    Dass die Durchsagen des Kapitäns vom Band kommen könnten, hast du wegen Ace Attorney schon sehr früh vermutet.
    Ich hatte ja auch beim Schreiben die Befürchtung, dass man das sehr schnell herausbekommt, aber dann auch direkt in der Kombination mit Tara. Weil die ja nunmal die ganze Zeit dieses Aufnahmegerät hat, und da dachte ich dann schon, dass man da relativ schnell drauf kommen könnte, dass sie dahinter steckt (und hatte auch beim Hören die ganze Zeit damit gerechnet, dass du diesen Gedanken auch mal äußerst, aber komplett durchschaut hattest du es dann anscheinend zum Glück doch nicht).
    Nee, so den letzten gedanklichen Schritt zu Taras Aufnahmegerät habe ich dann (zum Glück) nicht gemacht. Da fehlte mir sozusagen das letzte Puzzleteil.

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    Es ist ein bisschen konstruiert, dass Sheryl beim Herumdrücken am Aufnahmegerät so schnell die richtigen Stellen findet.
    Hier muss ich Einspruch einlegen, denn das ist eigentlich schon ganz plausibel so! Tara musste ja immer günstige Gelegenheiten abpassen, um für die Durchsagen unbemerkt in die Kapitänshütte zu gelangen, und da hatte sie das Aufnahmegerät dann eben schon an die Stelle der nächsten Durchsage „gespult“, damit sie damit später keine Zeit mehr verschwenden muss. Dass es zum Abspielen der nächsten Durchsage dann nie kommen würde, wusste sie zu dem Zeitpunkt noch nicht. Und Sheryl spult dann ja ausdrücklich zum Anfang des Gesprächs zurück, sodass es danach von vorne losgeht. Gut, dass sie das durch Ausprobieren so schnell hinbekommt, ist vielleicht ein bisschen glücklich, aber ja auch nicht ganz unwahrscheinlich.
    Einspruch akzeptiert!

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    Tara hat vergessen, das von Richard versteckte Buch vom Schiff zu schaffen. Das war ein Fehler von ihr, aber das ist auch gar nicht so schlimm sondern sogar realistisch, dass Schurken bei ihren Plänen auch mal Fehler machen.
    Ich fand es hier auch aus zwei Gründen besonders plausibel, dass ihr der Fehler unterlaufen ist: Zum Einen, weil das ja erstmal gar nicht ihr eigener Fehler ist, sondern der Richards. Klar hätte sie daran denken müssen, das Versteck zu überprüfen bzw. das Buch dann über Bord zu schmeißen oder heimlich in die Bibliothek zurückzustellen, aber sie war ja auch mit ihren ganz eigenen Herausforderungen beschäftigt, sodass es dann leicht passieren konnte, dass sie daran gar nicht mehr gedacht hat. Und zum anderen hat Tara auch gar keine Erfahrung mit solchen Schiffsentführungsaktionen und ist zwar durch das Netzwissen in vielerlei Hinsicht sehr kompetent, aber dadurch ja nicht gleich die perfekte Verbrecherin, die in jeder Situation genau richtig handelt.
    Stimmt, dass der Fehler sozusagen an Richard "ausgelagert" ist, der ja selber nun wirklich nicht der große Verbrecher im Ganzen ist, macht's noch plausibler.

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    Ist Harrys Zellennachbar eine Anspielung auf „Irrelevanzen“?
    Es ist so ein bisschen daran angelehnt, dass die Irren in „Irrelevanzen“ ja auch gerne mal am Schreiben waren, aber jetzt keine direkte Anspielung auf eine konkrete Person daraus. Eine Anspielung ist es aber gewissermaßen trotzdem, allerdings innerhalb der Geschichte hier, weil der Typ vorher schon mal kurz erwähnt wurde. Ist aber auch nicht schlimm, wenn du das nicht mitgekriegt hast, da ist dir jetzt nichts Wichtiges entgangen.
    Übrigens ist mir gerade zum ersten Mal aufgefallen, dass das Wort „irre“ in „Irrelevanzen“ vorkommt. Wahnsinn!
    Jetzt hätte ich die Stelle, wo der vorher mal kurz erwähnt wird, aber doch gerne gewusst.

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    Dass Jon aufgrund von Manfreds Sprüchen neuen Mut gewinnt und den Sumpfhai erwürgen kann, ist eher albern. Die mächtige Magie der Nymphen sollte doch nicht wegen ein paar Wischi-Waschi-Ratgebersprüchen in sich zusammenfallen.
    Am Ende hast du die Kritik ja noch ein bisschen relativiert, aber ich fand es natürlich schon schade, dass das bei dir nicht so gut angekommen ist. Ich kann das aber auch nachvollziehen. Ich selbst hatte mich die ganze Zeit darum bemüht, Manfreds wahres Wesen zurückzuhalten, damit man das nicht zu schnell durchschaut, und bin dabei wohl übers Ziel hinausgeschossen. Ich dachte irgendwie, man würde das schon mitkriegen, dass der kein normaler Mensch ist, auch weil er ja immer gleich wieder verschwindet, nachdem er mit Jon gesprochen hat, und sonst auch gar nicht auf dem Schiff auftaucht. Aber da gab es wohl einfach nicht genug Hinweise, und die tatsächliche Auflösung sollte dann ja auch bewusst erst am Ende kommen, was vielleicht nicht der richtige Zeitpunkt war. Wobei ich jetzt natürlich nicht weiß, wie das alles wirkt, wenn man den echten Manfred oder Wolfgang dabei nicht im Kopf hat. Gedacht war es schon so, dass man merken sollte, dass da irgendwie Magie im Spiel ist, aber das hat wohl nicht so gut funktioniert. Übrigens sollte es gerade der Witz an der Sache sein, dass Manfred tatsächlich der ist, für den er sich ausgibt, dass er also gar nicht daran interessiert ist, Bücher zu verkaufen, sondern den Menschen tatsächlich mit seinen Ratschlägen helfen will, die dann auch wirklich hocheffektiv sind. Vielleicht warst du für so eine radikale Neuinterpretation dieser Person aber einfach nicht bereit – oder es war vielleicht auch doch nicht die richtige Geschichte für sowas. Aber naja, zumindest hat es die Enthüllung am Ende dann ja noch ein bisschen für dich gerettet.
    Ja, also ich denke, das Problem für mich war wirklich, dass ich da zu sehr den echten Wolfgang Rademacher als Blaupause vor Augen hatte.

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    Wieso soll ausgerechnet ein Sumpfhai Jons größte Angst sein? Die Begegnung mit der falschen Alena kurz zuvor war doch viel schlimmer. Ein Sumpfhai ist für dich auch nicht so richtig beängstigend, eine Riesenspinne hättest du spannender gefunden.
    Also, erstmal muss ich an der Stelle demonstrativ herumschniefen: Schnief! Denn dass du ausgerechnet meine Vielleicht-Lieblingsszene der Geschichte so heftig kritisiert hast, das hat mich schon ein bisschen getroffen. Zum Glück kann ich dir die Szene aber genau erklären, sodass du sie vielleicht nachträglich noch besser finden kannst.
    Du hast ja gesagt, dass die Sumpfhai-Angst hier nachträglich noch durch die Museumsanekdote erklärt würde, das ist aber eigentlich gar nicht so. Tatsächlich wurde die Sumpfhaiangst ganz am Anfang der Geschichte in der allerersten Jon-Szene schon eingeführt, auch genau mit der Museumsgeschichte – an der Stelle hier soll jetzt bloß offenbart werden, dass Jon auch Tara davon erzählt hat (das wollte ich vorher bewusst nicht erwähnen, weil ich dachte, dass es Tara gleich zu verdächtig machen würde, wenn klar wird, dass sie von Jons größter Angst weiß). Das ist also eines dieser berühmten Details, die am Ende nochmal wichtig werden. Jetzt sehe ich aber auch ein, dass sowas in 100-Seiten-Geschichten wahrscheinlich besser funktioniert als wenn mehr als 300 Seiten zwischen der einzigen Erwähnung des Details und der Auflösung liegen, insofern kann ich schon verstehen, dass du das zu dem Zeitpunkt nicht mehr auf dem Schirm hattest. Wahrscheinlich hätte ich die Sumpfhaiangst doch zwischendrin nochmal erwähnen sollen. Das wollte ich zwar nicht machen, weil ich dachte, dass es dann zu vorhersehbar wird, dass damit noch was passiert, aber bei so einer langen Geschichte kann man wohl einfach nicht erwarten, dass man als Leser eine eher beiläufige Bemerkung am Ende noch im Kopf hat.
    Dass diese Sumpfhai-Angst tatsächlich Jons allergrößte Angst ist, das steht ja übrigens gar nicht fest. Ich hatte ein bisschen den Eindruck, als ob du davon ausgegangen wärst, dass die Nymphen Jons Kopf scannen und seine größte Angst herauslesen könnten, aber sie stützen sich ja nur darauf, was Jon selbst Tara erzählt hat. Und ob das was er für seine größte Angst hält, wirklich seine größte Angst ist, das steht ja auf einem ganz anderen Blatt – von tiefer liegenden Ängsten hätte Jon Tara wohl auch gar nicht berichten wollen, egal ob er sich ihrer bewusst ist oder nicht. So eine Sumpfhai-Angst ist etwas, wovon man erzählen kann, ohne jetzt besonders viel von sich preiszugeben, so wie man eben auch beiläufig sagen kann, dass man Angst vor Schlangen hat oder so.
    Lachen musste ich ja aber, als du gesagt hast, dass dich Sumpfhaie nicht so schocken und du lieber eine Riesenspinne gehabt hättest. Ich hatte nämlich tatsächlich ganz zu Anfang eine Spinnenphobie bei Jon vorgesehen, weil ich ja weiß, dass du die auch hast, aber dann ganz bewusst etwas anderes gewählt – nämlich gerade weil ich nicht wollte, dass du in der Geschichte mit einer tatsächlichen Phobie konfrontiert wirst und das unangenehm für dich wird. Das hab ich dann also davon, wenn ich in einer Wichtelgeschichte ausnahmsweise mal rücksichtsvoll sein will!
    Es hatte aber auch noch einen anderen Grund, warum ich mich für den Sumpfhai entschieden habe, denn eine Spinne hätte Jon ja nicht so gut am Hals würgen können. Und das mit dem Halswürgen, das war keine Anspielung auf Herkules oder so, also ich bitte dich! Ich weigere mich jetzt auch, das zu erklären, denn dass du diese ikonische Szene mit ein bisschen Nachdenken nicht selbst wiedererkennst, das will ich so einfach nicht akzeptieren!
    Okay, da muss ich meine Kritik wohl ein Stück weit zurücknehmen! Also:
    Das Sumpfhai-Detail vom Anfang hatte ich da natürlich längst nicht mehr im Kopf, das ist dann sozusagen mein Fehler. Immerhin bin ich aber wenigstens ganz pauschal immer mal wieder davon ausgegangen, dass ich so ein wichtiges Detail vom Anfang übersehen werde, von daher war das immerhin ein Fehler auf Ansage.
    Dass die Nymphen natürlich nur das verwerten können, was Jon (und die anderen) vorher schon ausgeplaudert haben, das hatte ich gar nicht bedacht. Vor dem Hintergrund macht das natürlich sogar ziemlich viel Sinn, dass die Sumpfhai-Sache höchstwahrscheinlich gerade nicht Jons größte Angst ist, sondern nur so eine mittelmäßige Angst, die er beim Interview mit Tara dann erzählt hat, um nicht allzu private und tiefgehende Dinge erzählen müssen. Passt also eigentlich sehr gut so! Das hatte ich also ganz falsch einsortiert.
    Ja, und vielen Dank für die Rücksichtnahme wegen dieser Spinnensache, aber da kann ich dir für alle eventuellen weiteren Anlässe für Jo(h)n-Storys versichern, dass ich beim Lesen von so Kram wirklich keine Probleme habe – immerhin habe ich selbst ja sogar schon Riesenspinnenkram geschrieben! Lediglich bei Bild- und Videomaterial muss ich für gewöhnlich aussteigen.
    Und zuletzt: Ja, da musste ich jetzt doch noch mal überlegen, was das denn bitte für eine ikonische Szene mit dem Halswürgen sein soll, aber jetzt ist es mir doch eingefallen. Das find ich dann rückblickend sogar ziemlich witzig.
    Also, insgesamt muss ich meine Kritik an der Szene also deutlich relativieren und insgesamt finde ich die Szene jetzt im Nachhinein auch ein bisschen besser. So richtig als Knaller kommt die Szene aber trotzdem nicht bei mir an, was aber natürlich auch daran liegen kann, dass so im Nachhinein gelieferte Erklärungen halt nicht den gleichen Effekt auslösen wie wenn mans als Leser schon während des Lesens selbst rafft.

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    Bei dem Uhrblattraum musstest du an ein Rätsel aus Final Fantasy VIII denken und hast mit einem Uhrenrätsel gerechnet, das dann aber gar nicht kam. Wollte ich so etwas ursprünglich einbauen und habe es aus Zeitgründen weggelassen?
    Nein, also ganz grundsätzlich habe ich nichts aus Zeitgründen weggelassen. Deswegen dauerte das ja auch so lange, weil ich die Geschichte so schreiben wollte wie ich sie geplant hatte und nichts weglassen wollte. Diese Beschreibung mit dem Ziffernblatt ist spontan entstanden, weil ich einfach mal einen Raum haben wollte, der ein bisschen besonders ist. Ich musste dabei lustigerweise auch direkt an Final Fantasy denken, aber an Teil VI mit diesem Uhrenrätsel in der Schurkenstadt (auch wenn es da gar keinen entsprechenden Raum gibt). Es wäre natürlich nett gewesen, ein echtes Rätsel draus zu machen, aber auf die Schnelle ist mir nichts eingefallen und ich wollte das dann auch alles nicht noch länger hinauszögern.
    Achja stimmt,in Teil VI gibt's ja auch dieses Uhrenrätsel, da hatte ich gar nicht dran gedacht.

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    Wenn die Nymphen Tara nicht geheilt hätten, wäre das dramatischer gewesen. Es wäre spannend gewesen zu sehen, wie sich die Ereignisse mit einer toten Tara entwickelt hätten.
    Dass Tara überhaupt von Frances aufgeschlitzt wurde, lag ja schon daran, dass mir selber aufgefallen ist, dass das irgendwie zu unspektakulär ist für ein großes Finale. Also, es war natürlich schon bewusst so gemacht, dass es am Ende keinen großen Endkampf, sondern ein klärendes Gespräch geben sollte, aber so ein bisschen mehr Bedrohlichkeit wollte ich dann doch in der Szene drin haben. Wenn Tara gestorben wäre, hätte ich das aber auch nicht so gut gefunden, denn dann hätte sie ja auch für ihre Taten gar nicht zur Rechenschaft gezogen werden können. Dass sie für ihren Vater jetzt vielleicht für den Rest ihres Lebens ins Gefängnis muss, das ist ja eigentlich noch viel härter für sie und das fand ich auch im Hinblick auf Bernards Charakterisierung spannender als so ein irgendwie „tragischer“ Tod durch Frances‘ Hand. Und natürlich hätte es auch die Zusammenarbeit mit Frances noch schwieriger gemacht, und die hatte ich ja so eingeplant. Das Ende sollte eben den Fokus mehr auf diese schwierige Frage eines gerechten Umgangs mit Voskos legen und weniger auf Action und Kämpfe. Natürlich ist es aber so ein bisschen antiklimaktisch, dass Jon und Sheryl da nun gar nicht mehr richtig in Gefahr sind und es eher die eigentlichen Schurken sind, um deren Leben es nun geht. Das fand ich aber eigentlich auch gut so, um die Erwartungen an einen Magier-Showdown ein bisschen zu untergraben. Kann aber natürlich sein, dass man als Leser dann enttäuscht ist. Ich war jetzt mal davon ausgegangen, dass du an einem Actionfeuerwerk zum Schluss auch nicht soo interessiert bist.
    Ja, also das Für und Wider sehe ich da auch. Ich würde auch gar nicht sagen, dass es besser gewesen wäre, wenn Tara gestorben wäre – auch aus den von dir genannten Gründen und weil ich ja tatsächlich nicht unebdingt ein Actionfeuerwerk brauche. Aber es ist eben ein schönes Gedankenspiel hinsichtlich einer „alternativen Storyline“ oder so.

    Zitat Zitat von Laidoridas Beitrag anzeigen
    Der „Kampf der Würste“-Witz ist der best gag ever written.
    Da bin ich ja wirklich heilfroh, dass ich mich dafür entschieden habe, den Witz drin zu lassen, denn der wäre um ein Haar rausgeflogen. Ich fand nämlich, dass der einen ziemlichen Stimmungsbruch darstellt und war wirklich am Grübeln, ob ich den nicht lieber streichen soll, aber ich fand ihn dann selber auch lustig genug, um mich nicht von ihm trennen zu können. Wobei ich jetzt nicht damit gerechnet hätte, dass der auf so dermaßen große Begeisterung bei dir stößt, ansonsten hätte ich es ja nie gewagt, auch nur mit dem Gedanken zu spielen, ihn wegzuschmeißen.
    Ja ich weiß auch nicht, es war halt wirklich der perfekte Moment für den Gag und er wurde dann ja auch wirklich perfekt delivered! Halt so richtig schön lakonisch und so, das ist schon klasse und ich muss jetzt beim Tippen dieser Anmerkung auch direkt wieder grinsen.

    Zitat Zitat von Laidoridas Beitrag anzeigen
    Hat sich die Bruderschaft auch in der Realität aufgelöst und spielt das Ende der Bruderschaft in der Geschichte darauf an?
    Nein, das spielt nicht darauf an, und ich weiß auch gar nicht ob es das Moddingteam noch gibt. Die Namen sind übrigens echt, ich rechne also fest damit, dass sich daraus noch ein weiterer erbitterter Streit mit der Bruderschaft ergeben wird.
    Oder aber du meldest die Story zum nächsten Story-Wettbewerb an und dann stimmt die gesamte Bruderschaft geschlossen für dich, denn die Story, in der sie vorkommen, muss dann ja die beste sein.

    Zitat Zitat von Laidoridas Beitrag anzeigen
    Was hat es denn nun mit Frances‘ Herkunft auf sich? Ist sie das Kind von Ryan und Sarah? Und wenn ja, wieso begreift sie sich dann als Angehörige des Ureinwohnervolkes? Hast du da eine wichtige Information an irgendeiner Stelle verpasst?
    Nein, also die eine Stelle, an der das vollständig aufgeklärt wurde, die gab es nicht, insofern hast du da nichts verpasst. Ich wollte das lieber bewusst so machen, dass man das als Leser selber herausfinden muss, wobei ich eigentlich schon dachte, dass es am Schluss relativ eindeutig ist (wobei du ja jetzt auch nicht völlig auf dem Holzweg bist oder so, insofern ist es das wohl auch zu einem gewissen Grad). Eigentlich hatte ich aber damit gerechnet, dass du das relativ schnell durchschaust, denn das basiert auf etwas, über das wir damals im ICQ mal im Zusammenhang mit der Person, auf der Frances basiert, geredet hatten (und das vielleicht bei mir mehr hängen geblieben ist als bei dir ). Also, ich möchte das jetzt natürlich nicht einfach auflösen, aber gebe mal den Tipp, dass der Name, den sich Frances selbst gibt, nicht ganz unwichtig dabei ist!
    Übrigens war Frances eigentlich als englischer Name angedacht, dann klingt er auch piratiger.
    Tja, hm, weiß nicht, ist sie etwa eine Art Fuchsgeist oder so oder wurde von Füchsen großgezogen???? Da muss ich wohl nochmal in mich gehen, um da die definitive Lösung herauszufinden!

    Zitat Zitat von Laidoridas Beitrag anzeigen
    Das Ende hätte auch so ausgehen können, dass Lea vor Bernards Ankunft dement geworden oder gestorben ist, sodass Bernards Plan durch einen Zufall doch nicht aufgegangen wäre.
    Das hätte so nicht funktioniert, weil Lea ja selber in den Plan involviert war (wobei ich gar nicht weiß ob dir das bewusst geworden ist), insofern wäre das ja dann ein extremer und unglaubwürdiger Zufall gewesen, wenn sie dann so kurz vor dem Treffen plötzlich gestorben (oder gar urplötzlich dement geworden) wäre. Außerdem hätte ich so ein Ende auch inkonsequent und weniger interessant gefunden. Die Gedanken z. B., die du dir zu dem Ende gemacht hast, sind doch viel spannender als so eine kurze Genugtuung, die man als Leser dann vielleicht empfindet, weil kurz vor Schluss doch noch was dazwischen gekommen ist. Ich bin damit schon ganz zufrieden wie es jetzt ist.
    Ja, da kann ich deinen Erläuterungen wohl nur zustimmen. Das Ende, wie es jetzt ist, holt da definitiv nochmal mehr raus und ist eben tatsächlich im wahrsten Sinne des Wortes spannender.

    Zitat Zitat von Laidoridas Beitrag anzeigen
    Vinton und Crocker sind gar nicht mehr aufgetreten und es blieb unaufklärt, was eigentlich deren Pläne waren.
    Eigentlich sollten die Pläne in der zweiten Szene mit den beiden schon deutlich werden, deshalb war ich schon überrascht davon, dass du die ganze Zeit einen weiteren Auftritt von ihnen erwartet hast. Die beiden sind einfach Mitarbeiter des magitechnischen Instituts, die zufällig auf das Netz gestoßen sind und das jetzt als ihre Erfindung ausgeben wollen. Dabei kommt es ihnen aber ungelegen, dass offenbar im Netz Leute sterben (nämlich diejenigen, die Voskos begegnet sind), weshalb sie Leute mit guten „Netz-Skills“ unter einem Vorwand damit beauftragen, herauszufinden was da los ist. Das war auch schon alles, mehr steckt da nicht hinter. Jetzt weiß ich natürlich auch nicht ob das in der Geschichte nicht deutlich genug geworden ist. Eigentlich hatte ich die Dialoge zwischen den beiden schon so geschrieben, dass da alle Infos draus hervorgehen sollten. Aber klar, so eine deutliche Erklärung wie ich sie jetzt hiermit gegeben habe, steht da natürlich nicht drin. Da schrecke ich auch immer ein bisschen vor zurück, weil ich es als Leser auch nicht mag, wenn Sachen, die ich selber schon herausgelesen habe, dann nochmal so ganz klar und deutlich erklärt werden.
    Ich glaube, die Sache war dann jetzt bei mir auch weniger so, dass mir Informationen gefehlt hätten, sondern dass ich die ganze Zeit dachte, dass da eben noch viel mehr hinterstecken könnte und ich deshalb dachte, noch gar nicht genug über die beiden zu wissen. Dass die beiden das Netz als ihre eigene Erfindung ausgeben wollen, also jetzt nicht nur gegenüber Harry, das war bei mir aber tatsächlich nicht angekommen.

    Zitat Zitat von Laidoridas Beitrag anzeigen
    Wenn du mich jemals beim Wichteln zugelost bekommen solltest, wirst du mir eine mindestens doppelt so lange Geschichte schreiben, weil du das für eine ganz selbstverständliche Geste der Höflichkeit und Dankbarkeit hältst.
    Lieb von dir.


    Zitat Zitat von Laidoridas Beitrag anzeigen
    Hier noch die aktualisierte Version für dein Archiv. Übrigens, hast du die Geschichte eigentlich komplett ausgedruckt? Da müsste ich ja schon fast ein schlechtes Gewissen haben bei so vielen Seiten und so viel Tinte, die dabei draufgegangen ist.
    Nee, ausgedruckt habe ich das nicht, das habe ich schon auf dem Leser gelesen. Die Notizen habe ich mir dann also nicht direkt am Text sondern separat in ein Notizbuch gemacht (woraus sich auch erklärt, warum es mir manchmal etwas schwer fiel, die jeweilige Notiz im Nachhinein mit der passenden Textstelle in Verbindung zu bringen).

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    Zitat Zitat von John Irenicus Beitrag anzeigen
    Ich finde das einfach nur unglaublich, gerade auch jetzt mit der Info, dass du so lange am Beginn der Story festhingst. Also ich weiß ja noch, wie das bei mir war, als ich die Wichtelgeschichte für Eddie geschrieben habe. Da habe ich für mich gemerkt, dass die Seitenzahl wirklich das absolute Maximum ist, was ich in einer Wichtelperiode schaffen kann. Gut, ich hatte da keinen Urlaub, war zwischendrin außerdem gesundheitlich schlecht dran und mein Laptop war dann ja auch nicht ganz funktionstüchtig. Aber selbst wenn das nicht gewesen wäre, hätte ich maximal 50 bis 100 Seiten mehr geschafft zu schreiben. Finde ich also eine unfassbare Leistung von dir!
    Ich dachte irgendwie, die Wichtelgeschichte für DGDM wäre deine längste gewesen, aber tatsächlich war die für Eddie ja noch länger. Ja siehste, dann hast du die Hälfte doch auch geschafft. Wenn du in der Zeit, in der du damals geschlafen hast, stattdessen einfach weitergeschrieben hättest, dann hättest du die 400 Seiten auch knacken können!

    Zitat Zitat von John Irenicus Beitrag anzeigen
    Kurzzeitig hatte ich auch an "Der dicke Typ" gedacht, aber dafür fehlte es mir dann glaube ich noch so an der ganz definitiven Anspielung auf den Account oder seine Story.
    Ja gut, diese Traumstory da irgendwie einzubauen, schien mir nicht so einfach möglich. Ehrlich gesagt sind meine Überlegungen da aber auch nie so richtig über "Und dann ist da noch so ein dicker Typ auf dem Schiff" hinausgekommen.

    Zitat Zitat von John Irenicus Beitrag anzeigen
    Stimmt, die beiden Harry-Stellen passen auch echt gut in so ein klassisches Adventure. Vielleicht gewinne ich ja doch mal den fetten Eurojackpot oder so, dann realisieren wir mit dem Geld das Projekt!
    Das wird wohl auf ewig ein Traum bleiben!

    Zitat Zitat von John Irenicus Beitrag anzeigen
    Ja in der Tat habe ich die französische Aussprache gar nicht in Betracht gezogen, wohl wirklich, weil sie am wengisten zum Gothic-Setting passt. Maniac Mansion habe ich übrigens gespielt, Day of the Tentacle aber leider (noch) nicht.
    Musst du mal machen, das kann man auch locker in vier Stunden oder so durchspielen. Und eine der drei Hauptfiguren ist ein beinharter Metaller, da wirst du begeistert sein!

    Zitat Zitat von John Irenicus Beitrag anzeigen
    Vielleicht muss ich mir dieses 1Live-Hörspiel in beiden Staffeln dann auch mal zu Gemüte führen. Ist jetzt aber natürlich wirklich typisch, dass das erst vor kurzer Zeit wieder gesendet wurde.
    Ich habe jetzt inzwischen die ersten drei Folgen gehört, und die Gemeinsamkeiten halten sich dann doch sehr in Grenzen. Es gibt so gewisse leichte Parallelen, aber da hab ich jetzt wirklich kein schlechtes Klau-Gewissen. Im Hörspiel geht es auch von Anfang an nur drunter und drüber, das fängt so ungefähr auf der Eskalationsstufe an, auf der meine Geschichte aufhört. Also, wenn überhaupt, dann ist "Sieben Tage Sonne" die supersubtile Down-to-Earth-Variante des Hörspiels.

    Zitat Zitat von John Irenicus Beitrag anzeigen
    Also ich hatte da dann wohl eher sehr in der Analogie zum Internet gedacht und hatte das dann als eher harmlosen "Verbindungsabbruch" interpretiert, glaube ich.
    Stimmt, das kann man wahrscheinlich wirklich leicht so interpretieren, da hatte ich gar nicht so dran gedacht.

    Zitat Zitat von John Irenicus Beitrag anzeigen
    Jetzt hätte ich die Stelle, wo der vorher mal kurz erwähnt wird, aber doch gerne gewusst.
    Na gut: In der Szene, in der die Passagiere im Lagerraum von den Piraten gefangen gehalten werden, denkt Jon über den nach.

    Zitat Zitat von John Irenicus Beitrag anzeigen
    Ja, und vielen Dank für die Rücksichtnahme wegen dieser Spinnensache, aber da kann ich dir für alle eventuellen weiteren Anlässe für Jo(h)n-Storys versichern, dass ich beim Lesen von so Kram wirklich keine Probleme habe – immerhin habe ich selbst ja sogar schon Riesenspinnenkram geschrieben! Lediglich bei Bild- und Videomaterial muss ich für gewöhnlich aussteigen.
    Ja, ich hatte nämlich auch in Erinnerung, dass du bei irgendeinem in der Taverne geposteten Spinnenbild mal so ganz geschockt reagiert hattest, deswegen hielt ich es für sicherer, auf den Spinnenkram lieber zu verzichten. Für den unwahrscheinlichen Fall einer weiteren Bewichtelung durch mich stelle ich dir aber schon mal eine kompromisslose 400-Seiten-Spinnenhorror-Story in Aussicht, da kommst du dann nicht mehr drum rum!

    Zitat Zitat von John Irenicus Beitrag anzeigen
    Tja, hm, weiß nicht, ist sie etwa eine Art Fuchsgeist oder so oder wurde von Füchsen großgezogen???? Da muss ich wohl nochmal in mich gehen, um da die definitive Lösung herauszufinden!
    Du bist da schon auf einer nicht so schlechten Spur!
    Ich glaube, ich habe das wohl wirklich zu verrätselt gemacht. Also, da gibt es halt so einen entscheidenden "Kniff" mit der Fuchssache, von dem ich irgendwie dachte, dass man ihn schon rafft, den ich aber glaube ich besser explizit hätte auflösen sollen. Egal, wenn das jetzt ein Mysterium bleibt, ist es ja auch nicht so schlimm.

    Zitat Zitat von John Irenicus Beitrag anzeigen
    Ich glaube, die Sache war dann jetzt bei mir auch weniger so, dass mir Informationen gefehlt hätten, sondern dass ich die ganze Zeit dachte, dass da eben noch viel mehr hinterstecken könnte und ich deshalb dachte, noch gar nicht genug über die beiden zu wissen. Dass die beiden das Netz als ihre eigene Erfindung ausgeben wollen, also jetzt nicht nur gegenüber Harry, das war bei mir aber tatsächlich nicht angekommen.
    Das sollte aus dem Dialog zwischen den beiden hervorgehen. Da reden sie ja darüber, dass sie jetzt endlich ein eigenes Projekt am Institut haben, dass sie keine Manalampen mehr konstruieren müssen usw. Dadurch sollte das eigentlich klar werden. Hätte aber sicher noch deutlicher sein können.

    Zitat Zitat von John Irenicus Beitrag anzeigen
    Nee, ausgedruckt habe ich das nicht, das habe ich schon auf dem Leser gelesen. Die Notizen habe ich mir dann also nicht direkt am Text sondern separat in ein Notizbuch gemacht (woraus sich auch erklärt, warum es mir manchmal etwas schwer fiel, die jeweilige Notiz im Nachhinein mit der passenden Textstelle in Verbindung zu bringen).
    Ok, ja dann ist ja gut. Hatte sich nämlich wirklich so angehört, dass du auf ausgedruckten Seiten was an den Rand gekritzelt hast.

    Übrigens, bei meiner Rademacher-Recherche bin ich auf diese zwei großartigen Rademacher-Highlights gestoßen, die ich dir unbedingt noch präsentieren wollte, für den Fall dass du sie auch noch nicht kanntest:
    https://www.youtube.com/watch?v=gES1x0dnuq0
    https://www.youtube.com/watch?v=qkyWIpU1NNM

  16. Beiträge anzeigen #216
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    Zitat Zitat von Laidoridas Beitrag anzeigen
    Ja gut, diese Traumstory da irgendwie einzubauen, schien mir nicht so einfach möglich. Ehrlich gesagt sind meine Überlegungen da aber auch nie so richtig über "Und dann ist da noch so ein dicker Typ auf dem Schiff" hinausgekommen.
    Ja klar, sollte jetzt auch nicht so gemeint sein, dass ich das eingefordert hätte oder so. Ist ja auch für die Geschichte besser, dass da nicht wirklich noch Inhalte aus dieser Unsinnsstory eingebaut wurden.

    Zitat Zitat von Laidoridas Beitrag anzeigen
    Musst du mal machen, das kann man auch locker in vier Stunden oder so durchspielen. Und eine der drei Hauptfiguren ist ein beinharter Metaller, da wirst du begeistert sein!
    Naja ich als Adventure-Legastheniker bräuchte da sicherlich länger. Das Spiel steht natürlich längst auf meiner imaginären "Noch zu spielen"-Liste, aber da auch nicht besonders weit oben.

    Zitat Zitat von Laidoridas Beitrag anzeigen
    Ich habe jetzt inzwischen die ersten drei Folgen gehört, und die Gemeinsamkeiten halten sich dann doch sehr in Grenzen. Es gibt so gewisse leichte Parallelen, aber da hab ich jetzt wirklich kein schlechtes Klau-Gewissen. Im Hörspiel geht es auch von Anfang an nur drunter und drüber, das fängt so ungefähr auf der Eskalationsstufe an, auf der meine Geschichte aufhört. Also, wenn überhaupt, dann ist "Sieben Tage Sonne" die supersubtile Down-to-Earth-Variante des Hörspiels.
    Hm, das klingt dann jetzt aber auch eher nach 1Live-Cringe statt nach nem wirklich guten Hörspiel.

    Zitat Zitat von Laidoridas Beitrag anzeigen
    Na gut: In der Szene, in der die Passagiere im Lagerraum von den Piraten gefangen gehalten werden, denkt Jon über den nach.
    Ah okay, ich habe die Stele gefunden. Thx!

    Zitat Zitat von Laidoridas Beitrag anzeigen
    Ja, ich hatte nämlich auch in Erinnerung, dass du bei irgendeinem in der Taverne geposteten Spinnenbild mal so ganz geschockt reagiert hattest, deswegen hielt ich es für sicherer, auf den Spinnenkram lieber zu verzichten. Für den unwahrscheinlichen Fall einer weiteren Bewichtelung durch mich stelle ich dir aber schon mal eine kompromisslose 400-Seiten-Spinnenhorror-Story in Aussicht, da kommst du dann nicht mehr drum rum!


    Zitat Zitat von Laidoridas Beitrag anzeigen
    Du bist da schon auf einer nicht so schlechten Spur!
    Ich glaube, ich habe das wohl wirklich zu verrätselt gemacht. Also, da gibt es halt so einen entscheidenden "Kniff" mit der Fuchssache, von dem ich irgendwie dachte, dass man ihn schon rafft, den ich aber glaube ich besser explizit hätte auflösen sollen. Egal, wenn das jetzt ein Mysterium bleibt, ist es ja auch nicht so schlimm.
    Wenn wir doch jetzt nur den Piraten-Wahrsagersmiley noch hätten!

    Zitat Zitat von Laidoridas Beitrag anzeigen
    Übrigens, bei meiner Rademacher-Recherche bin ich auf diese zwei großartigen Rademacher-Highlights gestoßen, die ich dir unbedingt noch präsentieren wollte, für den Fall dass du sie auch noch nicht kanntest:
    https://www.youtube.com/watch?v=gES1x0dnuq0
    Das ist ja großartig, wie das schon anfängt mit dem Geld und dann die heftigen Versprecher und Lesestörungen ... Man sollte doch meinen, dass er nach all den Jahren endlich mal ein bisschen flüssiger lesen kann, aber das scheint ja eher schlimmer zu werden.

    Wie unverhohlen der einem da auch diese halbseidenen Tricks ans Herz legt. Der kommt ja auch nicht auf den Gedanken, dass die Forderungen der Gläubiger vielleicht auch mal berechtigt sein könnten und dass die eventuell selber sogar die armen Schweine sind, die jetzt auf Kosten sitzen bleiben. Aber rechts daneben wird mir auch ein Rademacher-Video mit dieser Frau empfohlen, und in einem Video begann die ja auch mal direkt mit dem Satz: "Sie glauben doch nicht im Ernst, dass Wolfgang Rademacher alle seine Rechnungen bezahlt?"

  17. Beiträge anzeigen #217
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    Zitat Zitat von John Irenicus Beitrag anzeigen
    Naja ich als Adventure-Legastheniker bräuchte da sicherlich länger. Das Spiel steht natürlich längst auf meiner imaginären "Noch zu spielen"-Liste, aber da auch nicht besonders weit oben.
    Kann natürlich gut sein, dass das länger dauert, wenn man die Rätsel noch nicht kennt. Ich finde aber eigentlich, dass das eins der einfachsten LucasArts-Adventures ist. Wobei ich das damals ja zur Kindergartenzeit gespielt habe und sich sämtliche Rätsellösungen tief bei mir eingebrannt haben, insofern kann ich das glaube ich auch nicht so gut einschätzen.

    Zitat Zitat von John Irenicus Beitrag anzeigen
    Hm, das klingt dann jetzt aber auch eher nach 1Live-Cringe statt nach nem wirklich guten Hörspiel.
    Ja, ist schon eher Ersteres, aber halt hochwertig produziert und auf die unterhaltsame Art! Also jetzt eben habe ich die letzte Folge der ersten Staffel gehört, und die ist schon sehr cringig gegen Ende hin. Und so generell muss ich schon immer wieder an eigentlich dramatisch gemeinten Stellen schmunzeln, gerade auch wenn sich die Figuren dann während der Actionszenen immer gegenseitig beschreiben, was gerade passiert: "Jetzt stürmt er auf ihn zu!" - "Er hat ihm das Messer in die Brust gestoßen!" Das wirkt dann schon unfreiwillig komisch manchmal. Vor allem gibt es auch noch eine blinde Figur, aber ausgerechnet der erzählt natürlich niemand sowas, obwohl es da ja dann tatsächlich mal Sinn ergeben würde. Und dieses Ende find ich immer noch genauso bescheuert wie damals, auch wenn es natürlich durch das Wissen, dass es noch in einer zweiten Staffel weitergeht, jetzt erstmal etwas abgemildert wird. Kann schon sein, dass das jetzt noch ein bisschen gerettet wird, insofern will ich mich mit einem endgültigen Urteil mal lieber zurückhalten!

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    Das ist ja großartig, wie das schon anfängt mit dem Geld und dann die heftigen Versprecher und Lesestörungen ... Man sollte doch meinen, dass er nach all den Jahren endlich mal ein bisschen flüssiger lesen kann, aber das scheint ja eher schlimmer zu werden.
    Die Versprecher fand ich so fantastisch in dem Video: Erst "Reich durch Verbleich" und dann der ultimative Freudsche Versprecher "Lassen Sie sich v... helfen."

    Zitat Zitat von John Irenicus Beitrag anzeigen
    Wie unverhohlen der einem da auch diese halbseidenen Tricks ans Herz legt. Der kommt ja auch nicht auf den Gedanken, dass die Forderungen der Gläubiger vielleicht auch mal berechtigt sein könnten und dass die eventuell selber sogar die armen Schweine sind, die jetzt auf Kosten sitzen bleiben. Aber rechts daneben wird mir auch ein Rademacher-Video mit dieser Frau empfohlen, und in einem Video begann die ja auch mal direkt mit dem Satz: "Sie glauben doch nicht im Ernst, dass Wolfgang Rademacher alle seine Rechnungen bezahlt?"
    Ja, das fand ich da auch so super, auch mit diesem Strahlegesicht dabei. Hast du für das Video mit der Frau einen Link? Ich bekomme zurzeit natürlich nur ESC-Videos empfohlen, insofern wird mir das leider nicht angezeigt!

  18. Beiträge anzeigen #218
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    Zitat Zitat von Laidoridas Beitrag anzeigen
    Ja, ist schon eher Ersteres, aber halt hochwertig produziert und auf die unterhaltsame Art! Also jetzt eben habe ich die letzte Folge der ersten Staffel gehört, und die ist schon sehr cringig gegen Ende hin. Und so generell muss ich schon immer wieder an eigentlich dramatisch gemeinten Stellen schmunzeln, gerade auch wenn sich die Figuren dann während der Actionszenen immer gegenseitig beschreiben, was gerade passiert: "Jetzt stürmt er auf ihn zu!" - "Er hat ihm das Messer in die Brust gestoßen!" Das wirkt dann schon unfreiwillig komisch manchmal. Vor allem gibt es auch noch eine blinde Figur, aber ausgerechnet der erzählt natürlich niemand sowas, obwohl es da ja dann tatsächlich mal Sinn ergeben würde. Und dieses Ende find ich immer noch genauso bescheuert wie damals, auch wenn es natürlich durch das Wissen, dass es noch in einer zweiten Staffel weitergeht, jetzt erstmal etwas abgemildert wird. Kann schon sein, dass das jetzt noch ein bisschen gerettet wird, insofern will ich mich mit einem endgültigen Urteil mal lieber zurückhalten!
    Genau, sach ma nix, wasse nich richtig weißt!


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    Ja, das fand ich da auch so super, auch mit diesem Strahlegesicht dabei. Hast du für das Video mit der Frau einen Link? Ich bekomme zurzeit natürlich nur ESC-Videos empfohlen, insofern wird mir das leider nicht angezeigt!
    Ich musste jetzt lange suchen, aber hier ist es, der Wortlaut ist ein bisschen anders und der Satz kommt erst nach der kurzen Einleitung, aber trotzdem ...

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    So ein bisschen neigt die Dame aber auch zu Redundanzen, oder? Tja, wenn mir doch bloß mehr windige Geschäftsmänner über den Weg laufen würden, sodass ich diesen Millionenstrom in meine Richtung lenken könnte...

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    So ein bisschen neigt die Dame aber auch zu Redundanzen, oder? Tja, wenn mir doch bloß mehr windige Geschäftsmänner über den Weg laufen würden, sodass ich diesen Millionenstrom in meine Richtung lenken könnte...
    Noch besser find ich ja, wie der Rechnungensatz da erstmal völlig unverbunden zum Rest einfach mal rausgehauen wird. Das soll die Zuschauer wohl beeindrucken!
    Geändert von John Irenicus (14.03.2020 um 14:51 Uhr)

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