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    Ehrengarde Avatar von El Toro
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    El Toro ist offline
    Zitat Zitat von alibombali Beitrag anzeigen
    Im Wissen darum, dass ich ein Kulturfuzzi bin und mich aktuell mit einer Spukgeschichte beschäftige, maßschneiderte El Toro mir liebenswerter Weise eine Geschichte um einen spuksichtigen Kulturfuzzi! §gratz Und auch wenn Ethan, der Protagonist in Spökenkieker, deutliche Parallelen zu mir aufweist, bin ich doch überaus froh, von den meisten seiner Erfahrungen bislang verschont geblieben zu sein. Woher du allerdings weißt wie sehr ich Pissoirs meide, ist mir ein Rätsel, aber wahrscheinlich ist das leicht zu antizipieren.
    Ich als professionelle Spökenkiekerin weiß einfach eine ganze Menge... über jeden hier.

    Besonders schön wird in der Story deutlich, auf welche Weisen so ein Kulturprogramm manchmal zustande kommt und welche Einflüsse dazu führen, dass schließlich die unmögliche Band Van Helsing spielen darf. Die arme Latifah Urshak wird zum Aushängeschild für Diversität degradiert und wahrscheinlich war die Nennung ihres Namens mit Überbetonung der Ethnizität im Fördergeldantrag schon ausschlaggebend für dessen Bewilligung. Das Vengarder Scharfrichterbeil sollte übrigens auch hier im Story Forum als Literaturpreis eingeführt werden!
    Ich habe so ein paar Kleinkunstpreisveranstaltungen besucht, die tatsächlich so Namen hatten wie die "Heilighafener Lachmöwe" oder den "Oberderdinger Hüftstützgürtel" (vielleicht habe ich den Namen da aber auch angesichts des Altersschnitts des Publikums ein wenig modifiziert und der hieß ganz anders) mit Künstlern wie Faisal Halloumi für die Ethnizität (Keine Angst, er sei kein Terrorist, begrüßt er das Publikum. Ein paar Zuschauer setzen sich beruhigt wieder hin. Dieser Mann weiß, wie er mit seinen Wurzeln zu spielen hat, um gesellschaftliche Ressentiments gekonnt zu bestätigen: Syrer - Bombe - lol), dem sozialkritischen Andi Sübstanz (mit einem weinerlichen Text über Ungerechtigkeit in der Dritten Welt, aber für seine Wollmütze von Primark darf in kambodschanischen Webereien auch gerne mal ein bisschen geheult werden) und dem angegrauten Henning, der perfekte Imitationen von Helmut Kohl, Marcel Reich-Ranicki und anderer Größen liefert, die mit dem heutigen Diskurs rein gar nichts mehr zu tun haben. Kleinkunst, I love you!

    Besonders schön finde ich ja, wie gelungen die Kombination dieser beiden sehr unterschiedlichen Themenkomplexe moderner Kulturbetrieb *donnergrollen* und Spökenkiekerei ist. Da, wie du schon richtig bemerkt hast, Spökenkiekerei eigentlich prophetisch ist, habe ich die ganze Zeit darauf gewettet, dass Stejnar selbst die Person auf der Toilette ist, und habe nur auf den Moment gewartet, da Ethan auffällt, dass Stejnar diese Schuhe trägt (vielleicht noch ohne Fleck oder so). Gerade nach dem misslungenen Annäherungsversucht in der Spitzhacke war ich mir meiner Sache sicher! Richtig unangenehme Szene auf jeden Fall (wenn auch nicht so unangenehm wie die Pest). Und dann auch noch diese Paranoia, die sich bei Ethan einstellen. Auf jeden Fall bin ich sehr froh, nicht im Gehlenborg-Palazzo (ich rätsele immer noch, ob der Name auf etwas Bestimmtes anspielt ) und seinem toxischen Arbeitsumfeld tätig zu sein. Es kommt zum Schluss überraschend, dass Ethan sein gewonnenes Wissen um den Mord dann lediglich dazu nutzt, es literarisch umzusetzen. Ich meine, Stejnar ist immerhin auf ihn auch nicht mehr so gut zu sprechen und hat das Messer immer noch andauernd griffbereit. Aber gut, hoffen wir für Ethan, dass er für sein Werk mindestens das Vengarder Scharfrichterbeil verliehen bekommt und Stejnar etwas aus dem Weg gehen kann!
    Ich wusste selbst nicht so genau, wie Ethan sein vom Geist erworbenes Wissen einsetzen wird und hoffe, dass er das richtige tut! Ich hoffe, es gibt einen Aufschrei in Vengard. Ich hatte auch anfangs geplant, dass es wirklich Ethan selbst ist, der da sitzt, aber dann habe ich relativ schnell gemerkt, dass ich das nicht übers Herz bringe, einerseits, weil das doch ein bisschen hart hittet und andererseits wollte ich das auch irgendwie nicht missverstanden wissen, you know!
    Gehlenborg ist für mich einfach so eine Standard-Nomenklatur aller Kultureinrichtungen nördlich von Frankfurt am Main, die Mutter aller Kulturzentrumsnamen.

    Danke fürs Lesen und Kommentieren, ali!

  2. Beiträge anzeigen #382
    Ehrengarde Avatar von El Toro
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    El Toro ist offline
    Zitat Zitat von John Irenicus Beitrag anzeigen
    Wenn man ein bisschen Vorwissen zur *donnergrollen* echten Spökenkiekerei hat, liest man die Geburtstagsgeschichte von El Toro für alibombali nochmal ein wenig anders. Die Story ist dann nicht schlechter, auch nicht besser, sondern anders! Denn ich hatte tatsächlich so ab dem ersten Drittel der Geschichte damit gerechnet, dass Ethan, offensichtlich spökenkiekerisch befähigt, hier tatsächlich prophetisch in die Zukunft sieht, und dort auf dem Klo jemanden – oder dessen Schuhe – sieht, der im Laufe der Handlung tatsächlich stirbt. Hier waren mehrere Optionen naheliegend: Entweder Stejnar stirbt (vielleicht sogar durch Ethan selbst, nach erneuter Übergriffigkeit – hier hatte ich ähnlich wie alibombali darauf spekuliert, dass Ethan irgendwann an Stejnar die noch unbefleckten Schuhe entdeckt), oder aber durch dessen Hand Marc-Andre (nach Ablehnung handfester Avancen), oder aber, besonders spektakulär: Ethan sieht bereits sich selbst tot auf dem Lokus sitzen, bevor er von Stejnars Hand bzw. dessen schicken Messeranhänger niedergestreckt wird.
    Wer weich in der Birne ist, ist auch weich im Herzen, sagt eine alte Kraichgauer Bauernregel, und so ist es auch bei mir: Ich hab' es nicht übers Herz gebracht, Ethan zu töten, und Stejnar ging ja nicht, weil der der Böse sein sollte in der Geschichte.

    Letztlich hat Ethan dann aber doch noch Glück im Unglück, weil er immerhin nur in die Vergangenheit sieht, und dadurch sogar noch mit einer Idee belohnt wird – echte Ghostwriterei eben! Der Weg dahin war aber eine ziemliche Tortur, und Ajanna hat es schon angesprochen: So wie El Toro kann's wohl sonst nur Laido, den Protagonisten leiden zu lassen, ihn ganz zerrissen sein zu lassen vom Für und Wider, und dabei auch noch wahlweise nur seine Karriere oder gleich sein ganzes Lebensglück aufs Spiel zu setzen. Ich glaube, von dieser Art Geschichte kann ich auch einfach nicht genug gekommen, jedenfalls hab ich's hier beim Lesen auch wieder sehr genossen – mit einer angemessenen Portion Mitleid für den armen Ethan natürlich!

    Stichwort Ethan: Bei dem wusste ich am Anfang gar nicht, wie ich ihn als Charakter einschätzen sollte. Er machte mir zu erst einen fast schon versnobbten Eindruck, weil aus seiner Perspektive alles so sehr wertend schien: Immer wieder diese befleckten Schuhe (auch wenn schon abzusehen war, dass die eine besondere Rolle im Fortgang der Story spielen würden und vor allem deshalb so penetrant erwähnt werden mussten), aus denen Ethan explizit „keine negativen Rückschlüsse auf ihren Besitzer“ zieht (was insinuiert, dass er es eigentlich doch oder wenigstens beinahe gemacht hätte oder sonst gerne mal tut); dann diese Annahmen bezüglich Stejnars Karriereende aus „gesundheitlichen Gründen“ … besonders sympathisch wirkte Ethan da auf mich eingangs ja nicht!
    Ethan ist halt ein Mann mit Kultur. Jetzt wo du es sagst, kommt er mir auch ein bisschen dünkelhaft vor, aber vielleicht verbinde ich das einfach mit gewöhnlichen Kulturfuzzis (außer ali eben, dem ich zwar zutraue, alles von Relevanz erfunden zu haben, aber eben nicht die Dünkelhaftigkeit).

    Dieser Eindruck verflüchtigte sich dann aber im Laufe der Geschichte, in dem Ethan dann ja als eher zurückhaltender und in sich gekehrter Charakter präsentiert wird, ähnlich Marc-Andre, was ja auch kein Zufall ist, denn Stejnar hat sich seine „dreiköpfige Kommission“ ja höchstwahrscheinlich nach ebendiesem, nunja, Schema ausgesucht. Das war übrigens ein Aspekt, den ich mindestens ebenso spannend fand an dieser Geschichte wie das spökenkiekerische Element selbst: „Warum bleibst du noch hier, bei Stejnar?“, und: „Du weißt ja, wie er manchmal sein kann.“ – dieses unausgesprochene Verständnis zwischen Ethan und Marc-Andre bezüglich Stejnar, besiegelt mit einer Umarmung, ein bisschen konnte es einen da beim Lesen ja auch schon schaudern.
    Nachdem meine Männerdarstellungen hier von zugegebnermaßen berufener Seite als klischeehaft, plump und misandrisch kritisiert wurden, wollte ich auch mal was Einfühlsames über Männer raushauen. Du weißt ja, einige meiner besten Freunde sind Männer.
    Das ganze Toilettensetting war für mich als Neurotiker übrigens auch ein gefundenes Fressen: An den Urinalen (aka „Verrichtungsbecken“) nicht zuverlässig können; in der Kabine sitzen bleiben, bis der Händewäscher raus ist; den Nebenmann bloß nicht ansprechen … und ja, ich hatte auch mal einen oder zwei Tage im Büro, da habe ich mich gefragt, ob die Kabine, die ich mehrmals am Tag (#schwacheblase) von außen gesehen habe, eigentlich immer zufällig wieder neu besetzt war, wenn ich dran vorbeikam, oder ob da tatsächlich von morgens bis abends jemand drinsaß, was dann ja auch eher beunruhigend gewesen wäre. Zusammengefasst: Gibt ja kaum etwas Stressigeres als öffentliche Toiletten, und das gerade so ein Ort (bzw. Örtchen) mit den zunehmenden Sorgen, Ängsten und schließlich auch Zwangsgedanken Ethans zusammenhängt, finde ich da nur passend. Ein guter Ort für retrospektive Spökenkiekerei, fürwahr!
    Ich hatte ja die spökenkiekerische Vorahnung, dass man mit einem Toilettensetting in diesem Forum irgendwie was reißen kann, Toilette als Sehnsuchtsort oder Toilette als Ort, an dem Männerseelen verkümmern etc. Jedenfalls freut es mich, wenn die Örtlichkeit schon irgendwie beim geschätzen Leser (m) was triggert.

    Auch gefreut habe ich mich über die Wiederverwertung der Prostitutionsszene unter dem Deckmantel der Barmherzigen Schwestern (...).
    Das habe ich allein deinetwegen eingebaut, wie du weißt. Und damit auch mal eine Frau vorkommt #diversity

    einen tollen Kerl wie ali.
    Auch aus dem Zusammenhang gerissen ist dieses Zitat einfach nur wahr!

    Fehlerliste:
    Danke, werde ich einpflegen.

    Nachtrag: Und anders abgelaufen wäre die ganze Geschichte natürlich, wenn man die Toiletten des Gehlenborg-Kulturzentrums einfach mit selbstklebenden Türdichtungen ausgestattet hätte!

    [Bild: spoek.jpg]

    Weder wären Insekten in die Kabine eingedrungen, noch hätte man irgendwelche beschmutzten Schuhe gesehen, und Ethan hätte friedlich bis ans Ende seiner Tage des natürlich projektbezogen befristeten Vertrags am Kulturzentrum gearbeitet.
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    Idee für eine What-if?-Geschichte ist notiert. Und ich dachte, ich kenne jedes Produkt von amazon.


    Wie immer, lieber John, gilt dir mein herzlicher Dank fürs Lesen und Kommentieren. Du bist auch ein toller Kerl!

  3. Beiträge anzeigen #383
    Deus Avatar von John Irenicus
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    John Irenicus ist offline
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    Es gibt in diesem Forum zwei Storys, die mich immer wieder daran erinnern, dass mein Zeitgefühl, jedenfalls was Distanzen angeht, die in Jahren gemessen werden, völlig aus den Fugen ist. Die eine dieser beiden Storys ist Ajnifs "Namenlose", die andere ist Oblomows "Müll".

    Das neue Kapitel - mittlerweile Nummer 39, Threadseite #2 außerdem damit voll ausgefüllt - besteht aus zwei Elementen. Zum einen ist es die typische Müllatmosphäre, das immer neue Suchen (und Finden) neuer, weiterer Beschreibungen, die die Müllinsel, aber vor allem auch ihre Bewohner, ins rechte Licht rücken sollen. Hauptdarsteller dieses Mal ist ganz klar die Schaumstoffmatratze bzw. eben ihr hervorquellender Inhalt, also generell finde ich so abgeranzte und heruntergekommene Schlafmöglichkeiten einen tollen Bildgeber für Verfall (auch den von Menschen), Rastlosigkeit und vielleicht auch mangelnde Hygiene. Diese Schlafstatt rahmt das Kapitel ja auch ein bisschen ein, wobei ich den letzten Absatz hier sogar noch stimmungsvoller fand.

    Das zweite Element ist dann dieses Gespräch mit Kyle, wobei das ja eher ein ausdrückliches Nichtgespräch ist, Kyle redet, Kyle herrscht Kargal an, und letzterer sagt nur ein bisschen was und wird - zumindest rein äußerlich - ordentlich untergebuttert. Dass Kyle sich hierbei in eine Art fanatische Rage steigert, hätte mich jedenfalls ziemlich eingeschüchtert:
    In Sekundenbruchteilen wandelte sich die Farbe von Kyles Kopf von Weiß zu Rot. „Ich sage was wichtig ist, nicht du. Du bist hier zum Zuhören!“, brüllte der Müllmann derart enthemmt los, dass Kargal vor Schreck beinahe hintenüber fiel. Spucketröpfchen schimmerten auf dem Tisch im Licht des Leuchtmittels. Kyle atmete tief, unterbrach seine Worte jedoch, als ob auch ihn dieser emotionale Ausbruch überrascht hätte. „Das hier“, fuhr er deutlich ruhiger fort, „das ist nicht einfach irgendeine Arbeit. Das hier ist eine Pflicht“, skandierte er. Kargal wagte es nicht mehr zu widersprechen. „Was wir hier tun ist ein Muss, das Letzte, was wir aus unseren Leibern herausholen können, anstatt im Knast zu versauern. Es gibt nur diese Insel und es gibt kein Zurück.“
    Wie Kyle hier spricht, wirkt es ja fast so, als würde er einen Eid rezitieren oder so - da ist das Verb "skandieren" ja wirklich passend gewählt.

    Außerdem: Ein Teil meiner Antwort könnte dich auch verunsichern.“ Ein schelmisches Grinsen zeichnete sich während des letzten Satzes auf das Gesicht des Müllmanns und erzielte damit genau jene Wirkung, die angeblich vermieden werden sollte.
    Ich weiß nicht, ob das so von dir einkalkuliert war, und ich finde das ja auch eigentlich doof, wenn eine relativ gewöhnliche (und hier passende) Formulierung von bestimmten Vorfällen oder Auftritten so vereinnahmt wird - aber ich musste hier eben doch sofort an Thomas de Maizière denken, gerade auch mit der Erklärung zur Wirkung dieses Satzes.

    „Was mich zum zweiten Ratschlag bringt: Halt dein Maul!“ Ein Gefühl der Hilflosigkeit war aus dem schäbigen Stuhl wie eine Dornenranke erwachsen und hielt Kargal eng umschlungen auf seinem Anklageplatz. „Den bekam ich von meinem Anwalt, nachdem ich mit der Polizei geredet hatte“, fuhr Kyle ungerührt in seinem Fluss fort. „Das war ein guter Ratschlag.“
    Ja, das ist auf jeden Fall in vielen Fällen ein guter Ratschlag! Blöd nur, dass der Ratschlag erst kam, nachdem er mit der Polizei geredet hatte.

    Dein Vorgänger hat eine ganze Mordserie für irgendeinen okkulten Mist hingelegt und es hat mich nicht interessiert.
    Ach, na dann kann ja mit Kargal eigentlich auch gar nix mehr schiefgehen, was?

    Es gab in diesem Kapitel übrigens einige Kommafehler, aber das waren so viele, dass ich die jetzt gar nicht aufgelistet habe, das hätte mich beim Lesen sonst nur vom Inhalt abgelenkt.
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  4. Beiträge anzeigen #384
    Ranger Avatar von GesustheG
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    GesustheG ist offline

    Potm

    Vielen Dank für die Wahl zur passage of the month!!

    Oder hat da mein anglifiziertes brain einfach suggested, dass der title (<- kleingeschrieben!) Englisch ist und nicht Passage des Monats lautet?
    Ein Pen-and-Paper Rollenspiel für Gothic samt Charakterbögen, Regelwerk uvm.!
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  5. Beiträge anzeigen #385
    Deus Avatar von John Irenicus
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    John Irenicus ist offline
    Zitat Zitat von GesustheG Beitrag anzeigen
    Vielen Dank für die Wahl zur passage of the month!!

    Oder hat da mein anglifiziertes brain einfach suggested, dass der title (<- kleingeschrieben!) Englisch ist und nicht Passage des Monats lautet?
    Ganz ohne Anglification geht's im Internetz ja sowieso nicht! Der Standardname wäre wohl tatsächlich Passage des Monats, aber weil ich es damals irgendwie nett fand, dafür einfach die gleiche Abkürzung wie für die wesentlich gängigere Institution "Picture of the Month" zu nehmen, musste ich halt "Passage of the Month" radebrechen.



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    Der neue kleine Abschnitt in Lord Regonas' (und seit einiger Zeit ja irgendwie auch Ajnifs, zumindest gastautorinnenhalber) "Das Erbe der Druiden" kam bei mir eher als ein Teaser an, als Erinnerung, dass es diese Geschichte noch gibt - denn mehr als ein paar Informationsfetzen, dass Xardas Hilfe bei irgendetwas braucht, kommt jetzt nicht rum. Aber - und da hätte es die zeitgleiche Fortsetzung bei "Fellan der Donnergott" kaum gebraucht - mein Hirn sprang an und ich erinnerte mich, dass Xardas ja auch schon an anderer Stelle im Regiverse auf der Suche nach Leuten mit speziellen Fähigkeiten war, und damit entsteht ein weiterer Querverweis zwischen zwei Geschichten, eine weitere Konvergenz von Handlungssträngen, die ursprünglich (scheinbar?) unabhängig voneinander angelegt waren, und nun immer mehr zusammenzufließen scheinen. Beim neuen Fellan-Abschnitt gab es so einen (neuerlichen) Querverweis zwar nicht, und auch dieser Abschnitt bleibt für sich genommen kurz, beinhaltet aber den grandiosen Gag mit dem völlig ratlosen Pedro, der vor der Zwickmühle steht, einerseits seinen Aufgaben nachgehen zu müssen, andererseits die Klostermauern aber nicht verlassen zu dürfen - grandios!
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    Geändert von John Irenicus (20.07.2021 um 14:46 Uhr)

  6. Beiträge anzeigen #386
    Held Avatar von Lord Regonas
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    Lord Regonas ist offline
    Zitat Zitat von John Irenicus Beitrag anzeigen
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    Der neue kleine Abschnitt in Lord Regonas' (und seit einiger Zeit ja irgendwie auch Ajnifs, zumindest gastautorinnenhalber) "Das Erbe der Druiden" kam bei mir eher als ein Teaser an, als Erinnerung, dass es diese Geschichte noch gibt - denn mehr als ein paar Informationsfetzen, dass Xardas Hilfe bei irgendetwas braucht, kommt jetzt nicht rum. Aber - und da hätte es die zeitgleiche Fortsetzung bei "Fellan der Donnergott" kaum gebraucht - mein Hirn sprang an und ich erinnerte mich, dass Xardas ja auch schon an anderer Stelle im Regiverse auf der Suche nach Leuten mit speziellen Fähigkeiten war, und damit entsteht ein weiterer Querverweis zwischen zwei Geschichten, eine weitere Konvergenz von Handlungssträngen, die ursprünglich (scheinbar?) unabhängig voneinander angelegt waren, und nun immer mehr zusammenzufließen scheinen. Beim neuen Fellan-Abschnitt gab es so einen (neuerlichen) Querverweis zwar nicht, und auch dieser Abschnitt bleibt für sich genommen kurz, beinhaltet aber den grandiosen Gag mit dem völlig ratlosen Pedro, der vor der Zwickmühle steht, einerseits seinen Aufgaben nachgehen zu müssen, andererseits die Klostermauern aber nicht verlassen zu dürfen - grandios!
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    Dankeschööön

  7. Beiträge anzeigen #387
    Deus Avatar von John Irenicus
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    John Irenicus ist offline
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    Ich habe jetzt endlich (den ersten Band von) "Suchende Wurzeln" von unserem guten GesustheG durchgelesen. Weil ich es wie ein ganz normales Buch gelesen habe, immer mal am Wochenende zum Vergnügen oder nachts im Bett vorm Einschlafen, habe ich für den Rest von Kapitel 4 und Kapitel 5 jetzt nicht jeweils einzelne Notizen gemacht, die ich hier jetzt ausbreiten werde. Ich glaube, das braucht die Geschichte auch nicht, denn erzählerisch fand ich sie jetzt gerade auch zum Schluss hin so gut, dass ich da wirklich nichts Substanzielles an Lob & Kritik beizutragen hätte. Ich habe das Lesen vielmehr einfach genossen.

    Besonders gut gefallen hat mir, wie zum Ende hin die einzelnen Handlungsstränge immer weiter verwoben wurden, die Personen sich durchmischt haben und auf einmal in ganz neuen Konstellationen aufgetreten sind. Das Highlight für mich war dabei der gemeinsame Einbruch von Frank/Henrik und Sadiye im Anwesen des alten Fehdamm. Zum einen fand ich es klasse, wie diese beiden vorher unabhängig voneinander aufgebauten Figuren sich kennengelernt und harmoniert haben. Zum anderen war die Handlung als solche an dieser Stelle einfach superspannend. So Einbruchsszenen mag ich eh sehr gerne, und beim Lesen fühlte ich mich immer wieder an die "Thief"-Reihe erinnert (die ich sehr mag).

    Aber auch abseits der offensichtlich spannenden und gelungenen Szenen war ich immer wieder erstaunt, wie sicher, stilvoll und wirkungsvoll diese Geschichte erzählt wird, dabei aber eben ohne einerseits zu reißerisch oder andererseits zu ruhig und langweilig zu werden. Die Balance zwischen Dialoganteilen, großen Fragen, kleinen alltäglichen Dingen, Spannung, Ernsthaftigkeit, ein wenig Lockerheit - sie wird eigentlich immer gut getroffen. Besonders gut gefallen haben mir auch die Beschreibungen der vielen Orte, Wälder, Häuser, Menschen. Mit Beschreibungen ist das so eine Sache: Werden sie zu ausführlich und nehmen sie zu viel Raum ein, dann drohen sie, schwülstig zu geraten und die Geschichte auszubremsen und zu erdrücken. Wichtig ist mir dabei aber auch gar nicht so sehr, wie viel oder wenig beschrieben wird, sondern eben, wie beschrieben wird. Fügen sich die Beschreibungen gut in die Erzählungen ein und wirken sie nicht wie Fremdkörper, geben sie eine gute Perspektive auf das Geschehen, überraschen sie vielleicht auch manchmal, überfordern aber auch nicht? Wenn ich diese Fragen mit "Ja" beantworten kann, stellt sich für mich in der Regel ein gutes Lesevergnügen ein, und das war hier eigentlich immer so. Die Beschreibungen wirkten alle immer sehr real und detailliert, aber eben ohne sich zu verzetteln. Ich hatte wirklich immer das Gefühl: Ja, genau das ist jetzt eben das, was Charakter XY hier sieht, das ist seine Wahrnehmung, die hier geschildert wird, und nicht immer wird bei dieser Wahrnehmung alles bis ins Letzte ausgedeutet - gerade das macht es ja so real, weil man als Mensch ja ständig Dinge wahrnimmt, die man auch nicht sofort versteht, und genau dieses Gefühl wurde hier immer gut vermittelt. Die Situation wird einem nicht sofort plakativ ins Gesicht gedrückt und durcherklärt, sondern Szenen erschließen sich, verändern sich, Geheimnisse werden gelüftet, Personen offenbaren sich erst nach und nach. Exemplarisch im Gedächtnis geblieben ist mir hierfür irgendwie die Szene bei den drei Köhlern. Das wirkte alles so gut und real beschrieben, ich hatte es wie einen Film im Kopf. Das war so eine Szene, wo ich mich geradezu neidvoll gefragt habe: "Mensch, der Gesus ... wie macht er das nur?"

    Ich mag auch ganz generell das Setting der Geschichte und dass sie nicht sofort so einen "Hier kommt die epische Fantasy mit Ahnengöttern und Kriegen und Intrigen und mächtigen Magiern"-Anspruch erhebt. Das Geschehen, obwohl immer wieder magisch und geheimnisvoll angehaucht, bleibt ja doch im besten Sinne bodenständig: Frank/Henrik und Erik/Fjonn ziehen nicht aus, weil sie die Auserwählten sind und um die Welt zu retten, sondern sie sind einfach zwei Brüder, die sich so durchs Leben strugglen. Leute wie Herrmann und Raik sind keine Feldherren, die Figürchen über Karten schieben, sondern schlicht und ergreifend Soldaten, wie Soldaten eben nunmal so sind. Der geheime Zirkel in Neigenbau besteht nicht aus Kapuzenträgern und Prophezeitungsdeutern, sondern einfach aus normalen Leuten die mit normalen Mitteln versuchen auf unvorheresehene Ereignisse zu reagieren und dabei auch sehr schnell an ihre Grenzen geraten. In Letos Banditenlager ist man im Alchemielabor nicht auf der Suche nach einem Trank der Unsterblichkeit oder dem Stein der Weisen, sondern es soll verdammt noch mal richtig gute Seife hergestellt werden. Mir hat das alles immer supergut gefallen. Und: Platt und banal und langweilig ist das alles eben doch nicht, denn die geheimnisvollen Veränderungen der Natur, die irgendwie bestehende Magie - all das dringt eben doch in diese Welt ein bzw. ist längst vorhanden, und die Leute sind, ganz nachvollziehbar, irgendwie überfordert, damit umzugehen, wissen nicht, was los ist, machen das, was reale Menschen wohl auch machen würden: Darüber rätseln, sich fürchten, nach Lösungen suchen, aber ansonsten eben einfach mit dem weitermachen, was sie so gelernt haben. Und gerade daraus ergibt sich dann auch die Spannung der Geschichte.

    Was ich außerdem nochmal betonen will: Der tolle Umgang mit dem Figurenarsenal! Ich bin beim Lesen von komplexeren Geschichten ja gerne mal überfordert und kann mir superschnell überhaupt nicht mehr merken, wer jetzt eigentlich wer ist, bin manchmal auch unzufrieden mit der Figurendarstellung und mit dem was sie machen, kann manchmal auch bestimmte Charaktere nicht ernst nehmen ... diese Probleme bestehen hier für mich eigentlich gar nicht. Hier ist für mich jeder Charakter mit Wiedererkennungswert ausgestattet, ich weiß ungefähr, was er macht, wo er herkommt, was seine Rolle ist, wen er kennt, in welcher Beziehung er zu den anderen steht, was seine Fähigkeiten sind ... das trägt auch sehr dazu bei, die Figuren hier wie echte Menschen wirken zu lassen. Das ist dir wirklich gut gelungen!

    Auch sprachlich fand ich die Geschichte durchweg solide, vor allem mit Stärken in den Beschreibungen, aber auch den Dialogen. Ab und zu saß zwar mal eine Formulierung nicht richtig oder ein Wort wurde meiner Meinung nach nicht gut verwendet, aber so insgesamt ist das stilistisch und sprachlich so gut gemacht, dass man sich wirklich auf den Inhalt konzentrieren kann und nicht ständig herausgeworfen wird. Phasenweise - und die Phasen waren gar nicht mal so kurz - war ich beim Lesen in Sachen Stilistik sogar richtig begeistert, weil auf einmal jeder Satz ein Treffer war und sich Glanzpunkt an Glanzpunkt reihte. Das hat dann immer besonders viel Spaß gemacht! Insgesamt hatte ich deshalb auch an fast allen Stellen das Gefühl: Der Autor weiß genau, was er hier macht und was er hier will. Chapeau!

    Also, so insgesamt gesehen kann ich eigentlich nur an alle anderen Leute hier eine Leseempfehlung aussprechen und dir, Gesus, zu diesem Werk gratulieren.
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  8. Beiträge anzeigen #388
    Ranger Avatar von GesustheG
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    GesustheG ist offline
    Ach du meine Güte, ich fühle mich geehrt, wirklich zutiefst.
    Ich zittere schon fast ein wenig. Aber nur fast - nur ein wenig

    Ich muss schon sagen, dieses Storyforum ist eine wahre Bereicherung für mein Leben gewesen...


    Nun, ich will einmal eine Spinnerei hier meinerseits loswerden. Eine Idee, denn man wird ja noch Träumen dürfen... soll es vielleicht sogar...

    Ich habe mein Buch drucken lassen. In kleiner Stückzahl, da das teuer ist und auch, da ich es nicht vermarkten darf und folglich keinen Cent zurückbekomme - Fanfiction eben. Dennoch, das Erlebnis ein gedrucktes Eigenwerk in den Händen zu halten - irgendwie unbeschreiblich. Den eigenen Namen auf dem Cover stehen zu haben - unendlich seltsam. Zu wissen, dass das eigens Geschriebene gelesen wird *und* zuweilen sogar gemocht, genossen oder gar gierig geschlungen wird, das ist der wahre Schatz. Denn wie so viele Kunst, ist Literatur auch eine Kunst, die gesehen werden will. Sie ist nicht wertlos ohne das, aber so wird sie irgendwie größer und man rückt selbst näher an seine Werke heran, je mehr Augen darauf einmal geblickt haben - so meine Empfindung.

    Nun, ihr komisches Volk hier, ihr Leidenschafts- und der-Sache-an-sich-wegen Schreiberlinge, seht das vielleicht etwas anders - oder auch genauso! Wer weiß? Ich weiß nur, ihr habt alllesamt sooo viel geschrieben, das ist eine ganz fremde Welt für mich, das hat ein anderes Selbstverständnis. Und all das Geschriebene ruht nun hier als 1 und 0 und so weiter auf den Weiten und Tiefen dieses Forums. Manches staubt ein, manches wird immer wieder gelesen, manches wird gehyped und manches nie vergessen, aber es bleibt immer hier, im Forum, in dieser - ihr werdet es mir verzeihen müssen - Nische.

    Ich habs also gemacht, dieses Ding zu drucken. Online no-name Druckservice. 360 Seiten. Cover drauf. Mehr als 400€ hingeblättert. Und kann ichs euch, den wahren Gothicgeschichtenenthusiasten zeigen? Nein. Keine Rechte, kein Geld, kein Buch. Dennoch, eins konnt ich an John schicken. Und ein paar an meine Familie, und ein paar an die engen Freunde, und 2 Exemplare an Björn und Jenny Pankratz und das Piranha Team. Eine nette Email hab ich bekommen, aber keinen Vertrag, kein SHUT UP AND TAKE MY MONEY, aber Glückwünsche und Wünsche für viel Erfolg mit Band 2 & 3. (Uff!) Hab ich mir auch schon so gedacht. Eine offizielle Partnerschaft, ein wenig Knete für die 999 Arbeitsstunden, vielleicht ein bisschen Ruhm sogar, neee nenene. Das sind ferne Träume und an denen sollte man nicht sein Lebensglück aufhängen. Aber was ich auch so, wie es gerade ist, zurückbekomme und zurückbekommen habe und vielleicht noch werde, das ist auch schön und wenn ich meinem Kummer mit einem sanften Seufzer etwas Luft mache, dann ist das auch genug. Ich hab ein Buch geschrieben. Bin ein der-Sache-an-sich-wegen Schreiberling. Hi Leutz

    Nun, aber irgendwie Schade, nicht? Ich denke über eine Petition nach. Unterschriften sammeln, Youtubevideos machen, das Buch vorstellen, Emails mit PB & NordicTHQ austauschen. Vielleicht... nicht jetzt, bloß eben: Nicht aufhören, doch noch zu träumen, das empfehle ich euch und zwar von ganzem Herzen.

    Und deshalb vielleicht: Ihr habt so viele Autoren hier und ja, man schreibt viel Schmarn, ich hab selbst viel Schmarn geschrieben (meine ersten Fassungen waren sooo... *schluck*), aber ihr habt so viel geschrieben, eine, zwei, drei Geschichten werden gut sein, Spaß machen, fürs breite Publikum sein, oder nicht?
    Ihr seid keine lahmen Konsumer-fans. Ihr seid Macher und Kreative, also... also -
    Warum sprecht ihr euch nicht ab, macht eine Auswahl, 10 - 15 Geschichten, 5 - 15 Autoren, die die gerade hier und aktiv sind, schmeißt die Geschichten zusammen, macht einen Geschichtenband draus
    und
    druckt
    die Kacke
    einfach mal aus.

    Dann mal schaun.
    Das ist Arbeit, aber das ist auch Gemeinschaft und das ist sehr viel Koordination und Kommunikation und etwas Geld. Aber vielleicht wird es cool. Arschcool. Nen geiler Traum isses allemal...

    guckt mal, mein kleines Träumchen, schnief:
    [Bild: LQrr80t.jpg]
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  9. Beiträge anzeigen #389
    Legende Avatar von Ajanna
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    Ajanna ist offline
    Zitat Zitat von GesustheG Beitrag anzeigen
    Ach du meine Güte, ich fühle mich geehrt, wirklich zutiefst.
    Ich zittere schon fast ein wenig. Aber nur fast - nur ein wenig

    Ich muss schon sagen, dieses Storyforum ist eine wahre Bereicherung für mein Leben gewesen...


    Nun, ich will einmal eine Spinnerei hier meinerseits loswerden. Eine Idee, denn man wird ja noch Träumen dürfen... soll es vielleicht sogar...

    Ich habe mein Buch drucken lassen. In kleiner Stückzahl, da das teuer ist und auch, da ich es nicht vermarkten darf und folglich keinen Cent zurückbekomme - Fanfiction eben. Dennoch, das Erlebnis ein gedrucktes Eigenwerk in den Händen zu halten - irgendwie unbeschreiblich. Den eigenen Namen auf dem Cover stehen zu haben - unendlich seltsam. Zu wissen, dass das eigens Geschriebene gelesen wird *und* zuweilen sogar gemocht, genossen oder gar gierig geschlungen wird, das ist der wahre Schatz. Denn wie so viele Kunst, ist Literatur auch eine Kunst, die gesehen werden will. Sie ist nicht wertlos ohne das, aber so wird sie irgendwie größer und man rückt selbst näher an seine Werke heran, je mehr Augen darauf einmal geblickt haben - so meine Empfindung.

    Nun, ihr komisches Volk hier, ihr Leidenschafts- und der-Sache-an-sich-wegen Schreiberlinge, seht das vielleicht etwas anders - oder auch genauso! Wer weiß? Ich weiß nur, ihr habt alllesamt sooo viel geschrieben, das ist eine ganz fremde Welt für mich, das hat ein anderes Selbstverständnis. Und all das Geschriebene ruht nun hier als 1 und 0 und so weiter auf den Weiten und Tiefen dieses Forums. Manches staubt ein, manches wird immer wieder gelesen, manches wird gehyped und manches nie vergessen, aber es bleibt immer hier, im Forum, in dieser - ihr werdet es mir verzeihen müssen - Nische.

    Ich habs also gemacht, dieses Ding zu drucken. Online no-name Druckservice. 360 Seiten. Cover drauf. Mehr als 400€ hingeblättert. Und kann ichs euch, den wahren Gothicgeschichtenenthusiasten zeigen? Nein. Keine Rechte, kein Geld, kein Buch. Dennoch, eins konnt ich an John schicken. Und ein paar an meine Familie, und ein paar an die engen Freunde, und 2 Exemplare an Björn und Jenny Pankratz und das Piranha Team. Eine nette Email hab ich bekommen, aber keinen Vertrag, kein SHUT UP AND TAKE MY MONEY, aber Glückwünsche und Wünsche für viel Erfolg mit Band 2 & 3. (Uff!) Hab ich mir auch schon so gedacht. Eine offizielle Partnerschaft, ein wenig Knete für die 999 Arbeitsstunden, vielleicht ein bisschen Ruhm sogar, neee nenene. Das sind ferne Träume und an denen sollte man nicht sein Lebensglück aufhängen. Aber was ich auch so, wie es gerade ist, zurückbekomme und zurückbekommen habe und vielleicht noch werde, das ist auch schön und wenn ich meinem Kummer mit einem sanften Seufzer etwas Luft mache, dann ist das auch genug. Ich hab ein Buch geschrieben. Bin ein der-Sache-an-sich-wegen Schreiberling. Hi Leutz

    Nun, aber irgendwie Schade, nicht? Ich denke über eine Petition nach. Unterschriften sammeln, Youtubevideos machen, das Buch vorstellen, Emails mit PB & NordicTHQ austauschen. Vielleicht... nicht jetzt, bloß eben: Nicht aufhören, doch noch zu träumen, das empfehle ich euch und zwar von ganzem Herzen.

    Und deshalb vielleicht: Ihr habt so viele Autoren hier und ja, man schreibt viel Schmarn, ich hab selbst viel Schmarn geschrieben (meine ersten Fassungen waren sooo... *schluck*), aber ihr habt so viel geschrieben, eine, zwei, drei Geschichten werden gut sein, Spaß machen, fürs breite Publikum sein, oder nicht?
    Ihr seid keine lahmen Konsumer-fans. Ihr seid Macher und Kreative, also... also -
    Warum sprecht ihr euch nicht ab, macht eine Auswahl, 10 - 15 Geschichten, 5 - 15 Autoren, die die gerade hier und aktiv sind, schmeißt die Geschichten zusammen, macht einen Geschichtenband draus
    und
    druckt
    die Kacke
    einfach mal aus.

    Dann mal schaun.
    Das ist Arbeit, aber das ist auch Gemeinschaft und das ist sehr viel Koordination und Kommunikation und etwas Geld. Aber vielleicht wird es cool. Arschcool. Nen geiler Traum isses allemal...

    guckt mal, mein kleines Träumchen, schnief:
    [Bild: LQrr80t.jpg]

    Gratuliere zum Buch. Es ist toll, dass du so daran gearbeitet hast, dass dein Traum wahr wird. Ein bisschen geht es uns vielleicht allen so: der Traum "entdeckt" zu werden.
    Mein Eindruck ist, dass die Piranhas sich sehr gut abschirmen, vielleicht haben sie schlechte Erfahrungen gemacht.
    Ich vermute, dass sie hier manchmal inkognito reinschauen...


  10. Beiträge anzeigen #390
    Deus Avatar von Laidoridas
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    Laidoridas ist offline
    Der Einband sieht ja mal superschick aus, wie so ein Klassiker aus den 70ern oder so. Da kann ich die Begeisterung schon gut nachvollziehen.

    Zitat Zitat von GesustheG Beitrag anzeigen
    Ich habs also gemacht, dieses Ding zu drucken. Online no-name Druckservice. 360 Seiten. Cover drauf. Mehr als 400€ hingeblättert. Und kann ichs euch, den wahren Gothicgeschichtenenthusiasten zeigen? Nein. Keine Rechte, kein Geld, kein Buch. Dennoch, eins konnt ich an John schicken. Und ein paar an meine Familie, und ein paar an die engen Freunde, und 2 Exemplare an Björn und Jenny Pankratz und das Piranha Team. Eine nette Email hab ich bekommen, aber keinen Vertrag, kein SHUT UP AND TAKE MY MONEY, aber Glückwünsche und Wünsche für viel Erfolg mit Band 2 & 3. (Uff!) Hab ich mir auch schon so gedacht. Eine offizielle Partnerschaft, ein wenig Knete für die 999 Arbeitsstunden, vielleicht ein bisschen Ruhm sogar, neee nenene. Das sind ferne Träume und an denen sollte man nicht sein Lebensglück aufhängen.
    Ich glaube, die Piranhas dürften gar keine Verträge mehr verteilen, oder? Die Rechte liegen ja jetzt bei THQ Nordic. Und alles was so einen "offiziellen" Segen bekommen würde, müsste dann ja sicher auch dem Gothic-Kanon entsprechen und sich wohl sehr eng an die Spiele halten. Eine Mail von den Piranhas ist doch aber schon mal super, das ist mehr als die meisten hier haben.

  11. Beiträge anzeigen #391
    Veteran Avatar von DieKleineKlugeFrau
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    DieKleineKlugeFrau ist offline
    Als ich mich vor ein paar Wochen, nachdem ich vormittags zu meiner Zweitimpfung angetreten war, am Nachmittag desselben Tages erschöpft und fiebrig ins Bett fallen ließ und stundenlang über eine angemessene Reparation für den Holocaust und über die Sinnhaftigkeit der kühnsten aller Kriegslisten im Falle eines russischen Angriffs auf die Deutschland nachdachte. Dabei gingen mir allerlei Bibelzitate und JüdeX-Begriffe wie "Mut" und "Aufklärung" durch den Kopf, bis ich schließlich ein Getöse aus der Küche hörte. Mein Mitbewohner machte sich wohl gerade das Frühstück. Aber warum machte er es sich schon vor Sonnenaufgang? Das entsprach nicht gerade seiner Art. Aber was soll's? Ich reihte weiter Bibel-Zitat an JüdeX-Wort und hörte den Mücken zu die mich umschwärmten, ohne meine entblößten Schultern ein einziges Mal zu durchstechen (sie rochen wohl, dass ich krank war). Als ich die schlimmste Phasse meines Fiebers hinter mich gebracht hatte und der Strom der Bibelzitate langsam versiegte, blickte ich in Erwartung der baldigen Morgendämmerung auf die Uhr und stellte zu meinem Erstaunen fest, dass noch nicht einmal Mitternacht war. Das Frühstück meines Mitbewohners war also in Wirklichkeit sein Abendessen gewesen. Und das ist ja gerade das Schlimme am Fieber: dass sich die Zeit so ewig streckt und 6 Stunden sich wie ein ganzer Tag anfühlen. Ähnlich, wenn auch in extremerer Form, scheint es den Leuten zu gehen, welche sich in El Toros neuster Story Teleport 54 dem Saturas-Effekt unterziehen um vermeintlich bequem von A nach B zu reisen. Für den äußeren Beobachter mag die Reise nur einen Sekundenbruchteil dauern, die erlebte Zeit aber dehnt sich ins Unendliche. Da ist es nur folgerichtig, dass der, der diesen Prozess bewusst über sich ergehen lässt, nach dessen Vollendung nicht nur irgendwelcher Bibelzitate sondern des Lebens überhaupt überdrüssig ist und eine Art psychischen Selbstmord begeht, indem seinen Körper quasi durch pure Willenskraft tötet (so zumindest meine Interpretation). Eine solche Art des Selbstmordes sollte grundsätzlich möglich sein, wie der Fall des Derek Adams zeigt, welcher versucht hatte sich durch Überdosis eines Medikaments zu töten, bei dem es sich, wie sich später herausstellte, um ein Placebo handelte. Tatsächlich brachte ihn das Placebo aber in einen lebensbedrohlichen Zustand, bis ein Arzt ihm mitteilte, dass es sich dabei nicht um ein wirkliches Medikament sondern bloßen Zucker handelte. Er hatte sich also durch den bloßen Glauben ein Medikament in lebensbedrohlicher Dosis eingenommen zu haben, tatsächlich in eine lebensbedrohliche Situation gebracht. Von daher scheint mir die Hypothese des Selbstmordes durch puren Willen (und wer wollte nicht sterben nach einem ewig währenden Fiebertraum) als gar nicht so unplausibel.

    Dass Attila und Victor auf ihrer Reise durch den Äther (oder wodurch sie auch immer gereist sind) ergrauen, also auch physische Formen der Alterungen zeigen, könnte man als erzählerische Inkonsequenz werten, widerspricht es doch den folgenden Textstellen:
    „Experimente deuten darauf hin, dass der Teleport des Körpers sehr schnell geht, der Vorgang für die Seele aber lange, sehr lange dauert.“
    Das Wesen auf der Liege neben Lucy war älter als die Zeit selbst, es hatte sich als Junge verkleidet.
    Ich denke aber, dass es sich hier eher um einen Erzählkniff als um eine echte Inkonsequenz handelt. Denn wie würde wohl ein Regisseur, der die Geschichte verfilmte, die vergangene Ewigkeit darstellen? Im Grunde gäbe es da nur zwei Möglichkeiten: 1. Indem er den Schauspieler so tun lässt, als wäre ganz viel Zeit vergangen 2. indem er den Schauspieler visuell altern lässt. Nun mag zwar die erste Variante besser zur inneren Logik der Geschichte passen. Um die vergangene Ewigkeit klar und eindrücklich zu kommunizieren, ist aber wahrscheinlich Variante 2 die bessere Wahl, weshalb die meisten Regisseure wohl auch zu dieser Variante bzw. einer Kombination der beiden Varianten greifen bzw. diese gar als erzählerische Notwendigkeit ansehen würden. In der Schriftform ist es im Gegensatz zum Film nicht ganz so notwendig, die Erzählung auch durch entsprechende Bilder zu unterstreichen (und mögen diese noch so unlogisch sein), weshalb dieser Erzählkniff wohl eher als inkonsistent auffällt, als er das in einem Film tun würde, umso riskanter sind also solcherlei Filmtricks. Aber das ist nun einmal das Dilemma: Möchte man möglichst realistisch oder möchte man möglichst lebendig schreiben? Ich finde das Zugeständnis an die Lebendigkeit funktioniert in diesem Fall, auch wenn mein Mathematikergehirn da natürlich protestiert. Aber es zählt ja, dass der Teleport bzw. das, was er mit der Seele macht, als angemessen schrecklich rüberkommt, eine ewig in die Länge gezogene Zeit, wie wenn man hundert Grad Fieber hätte. Als chronisch schlechter Schläfer würde ich mich diesen Teleport ja nicht trauen.
    Interessanterweise handelt es sich bei dieser quälenden Ewigkeit um einen Horror, welcher verschwindet, wenn man die Augen davor verschließt. Das Monster, das früher unter meinem Bett gewohnt hat, ist dagegen immer genau dann unter dem Bett hervorgekrochen, wenn ich die Augen zu hatte, und hat mich im Wachen wie im Schlafen heimgesucht. An Hinterhältigkeit übertrifft es den Teleporter-Horror also bei weitem, auch wenn es ihm dafür an existenzieller Schrecklichkeit fehlt.

    Die Neugier - einmal in Form der kindlichen Neugierde Lucys, einmal in Form des jugendlich-ungestümen Forschergeistes, welcher durch Victor verkörpert wird - erscheint durchgehend als Gefahr. Und während Lucy vor ihrer Neugierde beschützt wird, indem die wenig kindgerechten Details der Teleporter-Experimente vor ihr verborgen werden, richtet Victor sich dadurch zu Grunde. Wohlwissend der Gefahr lässt er sich bei vollem Bewusstsein teleportieren und erhält seinen gerechten Lohn. Er ist das ungezogenere Gegenstück von Lucy. Der Daumenlutscher, der Trotz Warnungen seiner Mutter am Daumen lutscht, wofür der Schneider ihm den Daumen abschneidet. Ich habe als Kind ja nur deshalb am Daumen gelutscht, um zu gucken, ob wirklich der Schneider kommt und mir die Daumen abschneidet, und so ähnlich ist es vielleicht auch um Victors Motivation bestellt, nur dass ich meine Daumen noch habe, während Victor die vorhergesagte Strafe tatsächlich ereilt.

    Kurz ausgedrückt: Teleport 54 ist eine Geschichte, wie sie im Struwwelpeter stehen könnte. Das böse Kind, das nicht auf die Erwachsenen hört und bis spät abends aufbleibt wird bestraft, das Kind, welches sich brav schlafen legt, bleibt unbehelligt. Um seine Tochter vor den potentiellen psychischen Schäden einer solchen Struwwelpeter-Geschichte zu beschützen, beschönigt er die Geschichte von den Molerat-Experimenten, nicht wissend, dass er selber Teil einer noch verstörenderen Geschichte ist. Der Grusel der Geschichte ist von zweierlei Art: 1. Die existenzielle Angst vor der Ewigkeit, der vom Seelen-Fieber ins Unendliche gedehnten Zeit, die uns endliche Wesen klein und unbedeutend erscheinen lässt. 2. Die Reinszenierung des Struwwelpeter-Traumas.

    So ist denn die Moral von der Geschicht:
    Hör auf das, was die Erwachsenen sagen.

    Achja, eine mögliche Inkonsistenz habe ich gefunden:
    Es funktionierte mit Gegenständen aus Erz und Ton, doch als Saturas einen zahmen Scavanger teleportierte, gab es…“ Nefarius stockte und sah Jeronimo über Lucys Kopf hinweg in die Augen. „…ein kleines Problem.“
    Hier ist von einem Scavanger die Rede, wobei es danach ausschließlich um Molerats geht. Ist das so beabsichtigt oder ein Fehler?
    Geändert von DieKleineKlugeFrau (18.09.2021 um 18:19 Uhr)

  12. Beiträge anzeigen #392
    Burgherrin Avatar von Eispfötchen
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    Eispfötchen ist offline
    Teleport 54 von El Toro

    Hat es einen besonderen Grund warum es Teleport 54 heißt?

    Hihi, ich war ganz hibbelig, während ich deine Geschichte gelesen habe. Konnte kaum richtig lesen, weil ich so aufgeregt war. Eine Geburtstagsgeschichte. Juhuu.
    Der Start war schon mal schön stimmig. Ich mag es sehr wenn als erstes die Umgebung in der sich der Protagonist befindet beschrieben wird, damit ich mir ein atmosphärisches Bild vom Beginn machen kann.
    Wieso heißt es eigentlich „Flugschein“ und nicht „Teleportschein?“
    Die Wasseruhr fand ich richtig toll. Was für ein kreativer Einfall. Das passt natürlich gut zu den Wassermagiern. Schön den alten Nefarius mal wieder zu treffen. Der ist mittlerweile bestimmt schon so alt wie Dumbledore. Ja solche magischen Urgesteine wirft nichts aus der Bahn, die mischen auch noch mit über hundert Jahren in den fantastischen Geschichten mit. Mir kam er in der Geschichte jedenfalls wirklich so ein bisschen wie Dumbledore vor, alt und weise, großväterlich und warmherzig, aber hintergründig sagt er dann auch einiges nicht so, wie es sich wirklich zugetragen hat und behält die Dinge für sich. Ich hatte auch das starke Gefühl, dass sich Nefarius gerne an die alte Zeit erinnerte von der er sprach. Der Gute wird auf seine alten Tage wohl richtig nostalgisch.
    Ich mag wie du die Teleportprozesse beschrieben hast. Saturas-Effekt gefällt mir.
    Du hast schön stimmig beschrieben wie die Menschen erst überredet werden müssen sich die Teleportation anzutun. Wenn man sich selbst teleportiert ist es ja immer noch ein bisschen was anderes. Man macht ja aktiv etwas tun. Sobald man die Kontrolle abgeben muss, sieht die Sache schon anders aus und ich schätze die Leute aus Myrtana und Khorinis schon so ein, dass sie gerne selbstständig sind und die Kontrolle über sich und ihr Leben behalten möchten. Die Erzählungen von Nefarius waren sehr aufschlussreich, aber auch etwas gruselig. Warum ist dieser Teleport jetzt so anders, als die im Spiel?
    Schön der Seitenhieb, als Saturas daran dachte was Pyrokar wohl von seinen Experimenten denken würde. Hihi. Allerdings waren die Experimente mit den lebenden Molerats nicht so lustig. Zugegeben Saturas schätze ich auch eher als Pragmatiker ein. Was muss das muss. Mit irgendwelchen Gefühlsduselein hält er sich wohl nicht länger auf. Zuerst hieß es noch es wäre ein Scavanger gewesen. Gab es also vor den Molerats schon das Experiment mit dem Scavanger?

    Er glaubte, dass er mit den Einstellungen, die er an den magischen Instrumenten vorgenommen hatte, gewaltige Mengen von Holz oder Eisenerz würde teleportieren können, wenn man sie auf einen entsprechenden Maßstab übertrug.“
    Was denn für ein Maßstab? Werden die etwa kleiner oder größer durch die Teleportation?
    Mit der Reise der Seele wird es dann ja richtig spirituell. Jetzt will ich aber auch wissen was mit den Leuten genau passiert. Leider war ich am Ende der Geschichte etwas verwirrt. Sie sind jetzt also in Ishtar? Und Viktor hat die Reise auch gemacht? Aber weil er wissen wollte wie es ist ohne Schlafzauber durchzugehen ist er einfach so durchgerannt? War da die Neugier stärker als die Angst? Ich wäre froh über deine Aufklärung.

  13. Beiträge anzeigen #393
    Burgherrin Avatar von Eispfötchen
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    Eispfötchen ist offline
    Zitat Zitat von GesustheG Beitrag anzeigen
    Ach du meine Güte, ich fühle mich geehrt, wirklich zutiefst.
    Ich zittere schon fast ein wenig. Aber nur fast - nur ein wenig

    Ich muss schon sagen, dieses Storyforum ist eine wahre Bereicherung für mein Leben gewesen...


    Nun, ich will einmal eine Spinnerei hier meinerseits loswerden. Eine Idee, denn man wird ja noch Träumen dürfen... soll es vielleicht sogar...

    Ich habe mein Buch drucken lassen. In kleiner Stückzahl, da das teuer ist und auch, da ich es nicht vermarkten darf und folglich keinen Cent zurückbekomme - Fanfiction eben. Dennoch, das Erlebnis ein gedrucktes Eigenwerk in den Händen zu halten - irgendwie unbeschreiblich. Den eigenen Namen auf dem Cover stehen zu haben - unendlich seltsam. Zu wissen, dass das eigens Geschriebene gelesen wird *und* zuweilen sogar gemocht, genossen oder gar gierig geschlungen wird, das ist der wahre Schatz. Denn wie so viele Kunst, ist Literatur auch eine Kunst, die gesehen werden will. Sie ist nicht wertlos ohne das, aber so wird sie irgendwie größer und man rückt selbst näher an seine Werke heran, je mehr Augen darauf einmal geblickt haben - so meine Empfindung.

    Nun, ihr komisches Volk hier, ihr Leidenschafts- und der-Sache-an-sich-wegen Schreiberlinge, seht das vielleicht etwas anders - oder auch genauso! Wer weiß? Ich weiß nur, ihr habt alllesamt sooo viel geschrieben, das ist eine ganz fremde Welt für mich, das hat ein anderes Selbstverständnis. Und all das Geschriebene ruht nun hier als 1 und 0 und so weiter auf den Weiten und Tiefen dieses Forums. Manches staubt ein, manches wird immer wieder gelesen, manches wird gehyped und manches nie vergessen, aber es bleibt immer hier, im Forum, in dieser - ihr werdet es mir verzeihen müssen - Nische.

    Ich habs also gemacht, dieses Ding zu drucken. Online no-name Druckservice. 360 Seiten. Cover drauf. Mehr als 400€ hingeblättert. Und kann ichs euch, den wahren Gothicgeschichtenenthusiasten zeigen? Nein. Keine Rechte, kein Geld, kein Buch. Dennoch, eins konnt ich an John schicken. Und ein paar an meine Familie, und ein paar an die engen Freunde, und 2 Exemplare an Björn und Jenny Pankratz und das Piranha Team. Eine nette Email hab ich bekommen, aber keinen Vertrag, kein SHUT UP AND TAKE MY MONEY, aber Glückwünsche und Wünsche für viel Erfolg mit Band 2 & 3. (Uff!) Hab ich mir auch schon so gedacht. Eine offizielle Partnerschaft, ein wenig Knete für die 999 Arbeitsstunden, vielleicht ein bisschen Ruhm sogar, neee nenene. Das sind ferne Träume und an denen sollte man nicht sein Lebensglück aufhängen. Aber was ich auch so, wie es gerade ist, zurückbekomme und zurückbekommen habe und vielleicht noch werde, das ist auch schön und wenn ich meinem Kummer mit einem sanften Seufzer etwas Luft mache, dann ist das auch genug. Ich hab ein Buch geschrieben. Bin ein der-Sache-an-sich-wegen Schreiberling. Hi Leutz

    Nun, aber irgendwie Schade, nicht? Ich denke über eine Petition nach. Unterschriften sammeln, Youtubevideos machen, das Buch vorstellen, Emails mit PB & NordicTHQ austauschen. Vielleicht... nicht jetzt, bloß eben: Nicht aufhören, doch noch zu träumen, das empfehle ich euch und zwar von ganzem Herzen.

    Und deshalb vielleicht: Ihr habt so viele Autoren hier und ja, man schreibt viel Schmarn, ich hab selbst viel Schmarn geschrieben (meine ersten Fassungen waren sooo... *schluck*), aber ihr habt so viel geschrieben, eine, zwei, drei Geschichten werden gut sein, Spaß machen, fürs breite Publikum sein, oder nicht?
    Ihr seid keine lahmen Konsumer-fans. Ihr seid Macher und Kreative, also... also -
    Warum sprecht ihr euch nicht ab, macht eine Auswahl, 10 - 15 Geschichten, 5 - 15 Autoren, die die gerade hier und aktiv sind, schmeißt die Geschichten zusammen, macht einen Geschichtenband draus
    und
    druckt
    die Kacke
    einfach mal aus.

    Dann mal schaun.
    Das ist Arbeit, aber das ist auch Gemeinschaft und das ist sehr viel Koordination und Kommunikation und etwas Geld. Aber vielleicht wird es cool. Arschcool. Nen geiler Traum isses allemal...

    guckt mal, mein kleines Träumchen, schnief:
    [Bild: LQrr80t.jpg]
    He, das ist toll.
    ich freue mich, dass du deine Geschichte jetzt als "richtiges" Buch hast. Ja, das hört sich komisch an. Eigentlich sollte es ja egal sein in welcher Form eine Geschichte daher kommt, so lange sie einen ins Reich der Fantasie mitnimmt, aber ich finde auch, dass es nochmal was besonderes ist, wenn die eigene Geschichte als richtiges ausgedrucktes Buch im Schrank steht. Hab ich auch bei einer meiner Fanfictions gemacht (eine alte Eragon FF) und 2 Exemplare drucken lassen. Dann in den Garten gesetzt und gelesen und ZACK! gleich im ersten Kapitel 3 Rechtschreibfehler gefunden. Obwohl ich damals noch so bekloppt war und jedes Kapitel mindestens 6 mal gelesen habe, bevor es online ging, und bevor ich es habe drucken lassen hatte ich es bestimmt schon 10 mal gelesen, aber ach ja ... Rechtschreibung war noch nie mein Ding.
    Da können wir uns hier im Forum wirklich glücklich schätzen, dass wir John haben, der uns unsere Rechtschreibfehler charmant um die Ohren haut und uns einen Arschtritt gibt, damit wir unsere Scheiße endlich richtig schreiben.
    Die Wahl des Covers gefällt mir gut. Sieht nach einer alten Sagengeschichte aus. Wie waren denn die Konditionen der Druckerei? Hatten die bestimmte Erwartungen? Ich sollte damals mein Buch einfach nur als PDF übergeben und es musste im A4 Format sein, weil sie das Buch sonst nicht hätten binden können (hatte so 583 Seiten im A4 Format, glaube als A5 war die Maximale Anzahl schon 600 Seiten und hätte es daher zweiteilen müssen, was ich nicht wollte). Ein Cover durfte ich nicht hinzufügen. Es sieht deshalb leider nicht so schmuck und professionell aus wie dein Werk.
    Eine Petition? Nun ... mit dem Urheberrecht ist das so eine Sache. Leider kenne ich mich mit dem Recht nicht so gut aus, als dass ich da wüsste wo da genau die Grenze liegt. Wenns nur Anspielungen sind ist es glaube ich nicht weiter schlimm. Kommt ja öfter auch in Filmen mal vor, dass z.B. einer sagt: "Ist ja wie bei xy (Harry Potter, James Bond usw)". Glaube nicht dass die nur für den Spruch gleich Geld hinblättern müssen. Bei großen Geschichte, die aber eben Bezug zum Original haben ist es nicht so einfach. Selbst wenn man eigene Charaktere nimmt, so lange die Welt bezug zum Original hat, wird es schwierig. Unmöglich ist es aber nicht. Auf Amazon wird zum Beispiel eine Harry Potter Fanfiction verkauft. Namen aus dem Fandom werden allerdings nur gestreift, die Zauberwelt gibt es aber, auch alle Zaubersprüche, Tränke usw. nur dass es im Harz in Deutschland in einem Zauberkrankenhaus spielt. Gibt auch ein Crossover zur Dr. House Serie, was aber auch nur auffällt, wenn man das kennt. Es ist mittlerweile eine einigermaßen erfolgreiche Buchreihe (Zaubertränke) draus geworden. Autor ist David Pawn. Das erste Buch heißt Amortentia. (Nur falls du mal gucken willst)
    Es geht also. Aber wie und zu welchen Konditionen, da bin ich ehrlich überfragt.

    Aus eben diesem Grunde möchte ich lieber eigene Geschichten veröffentlichen. Meine Fanfictions machen mir viel Freude und manchen sieht man erst auf dem zweiten Blick an, dass es überhaupt Fanfictions sind, weil sie gar nicht mehr so viel mit dem Original zu tun haben, entweder weil sie weit in die Zukunft verlegt wurden, oder weil das Original gar nicht so viel Infos hergibt wie ich draus gemacht habe und die Charaktere ursprünglich nicht mal wirkliche Namen haben, geschweige denn eine Hintergrundstory. Da könnte ich mir auch überlegen, gut schreib ich das ein bisschen um und bring das so raus, aber selbst da hab ich keinen Plan wie ich es anstellen müsste, damit das vom Urheberrecht nicht angegangen werden kann. Kurz ... wenn du deine Geschichte wirklich richtig verkaufen möchtest, müsstest du dir jemanden suchen, der vom Urheberrecht richtig viel Ahnung hat. Wenn du auf Nummer sicher gehen willst, schreib eine völlig eigene Geschichte.

  14. Beiträge anzeigen #394
    Ranger Avatar von GesustheG
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    GesustheG ist offline
    Zitat Zitat von Ajanna Beitrag anzeigen
    Gratuliere zum Buch. Es ist toll, dass du so daran gearbeitet hast, dass dein Traum wahr wird. Ein bisschen geht es uns vielleicht allen so: der Traum "entdeckt" zu werden.
    Mein Eindruck ist, dass die Piranhas sich sehr gut abschirmen, vielleicht haben sie schlechte Erfahrungen gemacht.
    Ich vermute, dass sie hier manchmal inkognito reinschauen...
    Vielen Dank!
    Ja, das glaub ich auch, dass ich da einer von vielen bin. Und auch das mit dem Abschirmen macht auf mich so den Eindruck. Das ist etwas schade, aber nunja, gelungene Community-Kooperationen sind eine schwierige Sache. Da kann ich ihre Strategie, einfach auf gar nix so richtig einzugehen, ganz gut verstehen. Dann ist das was kategorisches und niemand wird persönlich verprellt...
    Und ich HOFFE, sie gucken hier inkognito rein, wehe, wenn nicht!

    Zitat Zitat von Eispfötchen Beitrag anzeigen
    He, das ist toll.
    ...
    Da können wir uns hier im Forum wirklich glücklich schätzen, dass wir John haben, der uns unsere Rechtschreibfehler charmant um die Ohren haut und uns einen Arschtritt gibt, damit wir unsere Scheiße endlich richtig schreiben.
    ...
    Die Wahl des Covers gefällt mir gut. Sieht nach einer alten Sagengeschichte aus. Wie waren denn die Konditionen der Druckerei? Hatten die bestimmte Erwartungen? Ich sollte damals mein Buch einfach nur als PDF übergeben und es musste im A4 Format sein, weil sie das Buch sonst nicht hätten binden können (hatte so 583 Seiten im A4 Format, glaube als A5 war die Maximale Anzahl schon 600 Seiten und hätte es daher zweiteilen müssen, was ich nicht wollte). Ein Cover durfte ich nicht hinzufügen. Es sieht deshalb leider nicht so schmuck und professionell aus wie dein Werk.
    ...
    Eine Petition? Nun ... mit dem Urheberrecht ist das so eine Sache. Leider kenne ich mich mit dem Recht nicht so gut aus...
    ...
    Es geht also. Aber wie und zu welchen Konditionen, da bin ich ehrlich überfragt.

    Aus eben diesem Grunde möchte ich lieber eigene Geschichten veröffentlichen.
    ...
    Urheberrecht richtig viel Ahnung hat. Wenn du auf Nummer sicher gehen willst, schreib eine völlig eigene Geschichte.
    Ja, das wir den John haben, den Storyforum Jesus, das ist schon ne tolle Sache. Er wird uns sicherlich jeden Fehler verzeihen...

    Danke, hat eine gute Freundin von mir gezeichnet und ich dann mit Photoshop nachbearbeitet, bin ich auch sooo happy drüber! Also nochmal Schleichwerbung: Ich habs bei Epubli (google it...) gemacht. Die brauchen auch nur ein PDF (ich hab A5~ eingeschickt) und dann kann man, wenn man will, ein Cover mit bestimmten Maßen hochladen. Ich hab es einmal Probedrucken lassen deswegen, weil ich mir nicht sicher über die Maße war und dann Dinge verändert und die 'größere' 'Auflage' gemacht.

    Wg. der Petition. Ich glaube hier habe ich mich unklug ausgedrückt. Ich glaube ich meine gar keine Petition? Ich dachte an so etwas wie eine Unterschriftenliste, sowas wie:
    Sehr geehrte Piranhas. Wir wissen ja, ihr seid eher so von einer vorsichtigen Natur. Das verstehen wir, jaja, alles fein. Aber aber aber, wir haben hier XYZ zusammengebastelt und würden es gerne veröffentlichen, die Gothic-Community somit beleben, größer machen, blabla.
    Hier ist eine Liste von Menschen, die mit ihrer Unterschrift bestätigen, dass sie so ein Buch auf jeeeedenfall nicht nur befürworten, sondern auch kaufen würden.
    An sowas dachte ich. Vielleicht ist Volksbegehren das richtige Wort

    Letztlich, daran habe ich auch gedacht, ich könnte einfach eine eigene Geschichte draus machen. Nordmar und Snapper und Scavenger streichen und ersetzen und Voila, mein Fantasyroman.
    Geht, aber, naja eine Idee, die für mich zumindest auf Stelzen dahergestakst kommt. Diese ganzen Wiedererkennungsmomente, das Forschen nach Zeichen für die Gothicfans, das würde dabei eben verloren gehen...

    Nunja, find ich auf jeden Fall interessant, dass auch andere hier schonmal sich Bücher haben drucken lassen. coolcool!
    Ein Pen-and-Paper Rollenspiel für Gothic samt Charakterbögen, Regelwerk uvm.!
    Downloadlinks und unseren Discord findest du auf der -->Website.

  15. Beiträge anzeigen #395
    Legende Avatar von Ajanna
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    Kommentar zu Teleport 54 von El Toro:

    Wie immer mit Spannung und hoher Erwartung gelesen, denn El Toro steht für das Geheimnis, das erst gelüftet wird, wenn die geneigte Leserin es kaum noch aushält, noch länger auf die Auflösung zu wareten. Schön aufgebaut, Rahmenhandlung, ein paar Einschübe, welche die Spannung erhöhen, weil ein Unheil greifbar wird.
    Ein Novum: das Töchterlein, das Angst hat, und sich um Tiere sorgt, sehr süß und absolut authentisch.
    Ich hab ja Probleme mit dem Crossover von Horror und Kindern. Ich mag das bei King nicht, und... bei dir auch nicht, El Toro, leider.
    Ohne jetzt zu viel zu spoilern: das eine Kind ist ein flat character weil Horrormaterial und das andere ist ein flat character, weil im entscheidenden Moment am Schlafen - wofür ich dankbar bin, wenigstens das kann ich dir zugute halten.
    Aber vielleicht kannst das auch eh eigentlich besser, der Anfang der Geschichte war wirklich vielversprechend.

    Sorry.

    Geändert von Ajanna (24.09.2021 um 16:56 Uhr)

  16. Beiträge anzeigen #396
    Burgherrin Avatar von Eispfötchen
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    Gothic Girlie: Murdra trifft Nele

    Gothic Girlie: Murdra trifft Nele


    Hab gestern Abend mal mit diesem Riesenwerk angefangen und es hat mich nicht mehr losgelassen. Die halbe Nacht habe ich gelesen, bis mein Handyakku um Aufladung gebettelt hat. Die Geschichte lässt sich flott runterlesen.

    Bin gerade an der Stelle wo
    Spoiler:(zum lesen bitte Text markieren)
    Marlan und Nele ihr Frauenkloster gegründet haben. Und Gero bei Marik zu Besuch ist.

    Der Schreibstil ist schnörkellos, hat mich sehr an die alten Geschichten „Zur gespaltenen Jungfrau“ erinnert und daher passt es auch ganz gut.

    Da ich nach Gothic 3 nichts mehr von der Reihe gespielt habe, war ich hin und wieder mit den Hintergründen der Geschichte etwas aufgeschmissen und hab nicht ganz durchgesehen, aber ist ja auch mal schön was völlig neues zu lesen.

    Bisher gefallen mir Marlan und Nele vom Charakter am besten und bin gespannt was die beiden noch so alles für Abenteuer erleben.

  17. Beiträge anzeigen #397
    Legende Avatar von Ajanna
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    Zitat Zitat von Eispfötchen Beitrag anzeigen
    Gothic Girlie: Murdra trifft Nele


    Hab gestern Abend mal mit diesem Riesenwerk angefangen und es hat mich nicht mehr losgelassen. Die halbe Nacht habe ich gelesen, bis mein Handyakku um Aufladung gebettelt hat. Die Geschichte lässt sich flott runterlesen.

    Bin gerade an der Stelle wo
    Spoiler:(zum lesen bitte Text markieren)
    Marlan und Nele ihr Frauenkloster gegründet haben. Und Gero bei Marik zu Besuch ist.

    Der Schreibstil ist schnörkellos, hat mich sehr an die alten Geschichten „Zur gespaltenen Jungfrau“ erinnert und daher passt es auch ganz gut.

    Da ich nach Gothic 3 nichts mehr von der Reihe gespielt habe, war ich hin und wieder mit den Hintergründen der Geschichte etwas aufgeschmissen und hab nicht ganz durchgesehen, aber ist ja auch mal schön was völlig neues zu lesen.

    Bisher gefallen mir Marlan und Nele vom Charakter am besten und bin gespannt was die beiden noch so alles für Abenteuer erleben.

    Freut mich, dass die alte Geschichte eine neue Leserin gefunden hat.
    Ein erster Teil, die Flucht von Nela und Gero auf Khorinis und bis zur Ankunft auf der Insel, auf der sie nun sind, war tatsächlich mal eine Wettbewerbsgeschichte im Zusammenhang mit der gespaltenen Jungfrau. Hat aber, wie üblich, nix gewonnen.
    Heute denke ich, dass das berechtigt war, allerdings finde ich auch, dass ich meinen Schreibstil verbessert habe.
    Ich hatte beim Schreiben die Vorstellung, dass man die Spielfiguren abwechselnd steuern können sollte (das war noch vor The Witcher 2, also damals ziemlich innovativ).
    Außerdem hatte ich gerade Arcania gespielt und war satt genervt von den blöden Weibern da. Ich wollte zeigen, dass es anders geht.
    Eigentlich hatte ich auch noch vor, alternative Enden zu schreiben, aber nach dem Ende der Geschichte war ich erst mal ganz leer, und es hat ja auch kaum jemand so richtig interessiert.
    Ich bin damals im Gothic Forum ziemlich schräg angegangen worden deswegen.

    Sie heißt übrigens Nela. Ich weiß, dass der altdeutsche Name eigentlich Nele ist, aber ich wollte weg von Eulenspiegels Freundin

    Geändert von Ajanna (25.09.2021 um 17:52 Uhr)

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    Burgherrin Avatar von Eispfötchen
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    Eispfötchen ist offline
    Tut mir Leid. Nela natürlich, hab mich da wohl verschrieben.
    Wie heißt denn die Vorgeschichte? Die würde ich auch gerne lesen.
    Heißt also, das ist jetzt dein 2. Acount? Finde es noch schwer mich hier zurechtzufinden welche Acounts zusammengehören.
    Sind die Frauen in Arcania so schlimm? Nervig, oder einfach nur unsymphatisch? Gibt es deine Charaktere auch im Spiel, oder sind es Eigentkreationen?

  19. Beiträge anzeigen #399
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    Ajanna ist offline
    Zitat Zitat von Eispfötchen Beitrag anzeigen
    Tut mir Leid. Nela natürlich, hab mich da wohl verschrieben.
    Wie heißt denn die Vorgeschichte? Die würde ich auch gerne lesen.
    Heißt also, das ist jetzt dein 2. Acount? Finde es noch schwer mich hier zurechtzufinden welche Acounts zusammengehören.
    Sind die Frauen in Arcania so schlimm? Nervig, oder einfach nur unsymphatisch? Gibt es deine Charaktere auch im Spiel, oder sind es Eigentkreationen?
    Grompel ist ein Ork aus G3, aber ich habe ihn - peinlicherweise - in der Götterdämmerung kennengelernt, die ich vorher gespielt habe. Er hatte da aber nicht viel Text, allerdings konnte man Magie bei ihm lernen.
    Tizgar ist auch aus G3. Der König der Invasionsarmee, das ist der Namenlose, aber von Arcania gezeichnet, Milten, Lester, Gorn, Osch, Thorus kommen auch später noch vor.
    Marik ist aus G3, dort ist er Ork-Söldner.
    Sallah, Faid, Gero, Jaru, Ireg, Tasso, die Talakaidis, die Dame Melandra usw. sind alle von mir, aber von den G2-Paladinen beeinflusst, wie auch die Monster, vor allem der Schattenläufer und die Snapper.
    Ombhau' ist ein ehemaliger Sektenkrieger aus dem Sumpflager.

    Ich denke, ich habe das Universum weiterentwickelt, aber möglicherweise nicht im Sinne der Piranhas.

    Edit: die Wettbewerbsgeschichte ist doch verlinkt im ersten Post.


  20. Beiträge anzeigen #400
    Burgherrin Avatar von Eispfötchen
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    Eispfötchen ist offline
    Stimmt steht drin. Die Vorgeschichte habe ich jetzt auch gelesen. Ich hab gesehen was du meinst. Die ist noch etwas einfacher geschrieben, aber es war auch ok.

    Bei der "Hauptstory" bin ich jetzt auch viel weiter und zwar da wo
    Spoiler:(zum lesen bitte Text markieren)
    Gero gefangen genommen wurde und jetzt auf dem Schiff bei der Schmiede mithelfen muss. Der Arme, der musste ganz schön was durch machen. Ist eine raue Welt.
    Als er auf den König traf hatte ich total die Star Wars Vibes, so als würde der König gleich offenbaren: "Gero, ich bin dein Vater."
    Aber wahrscheinlich weiß er das selber gar nicht, oder es ist ihm egal ... immerhin wurde Gero nicht die Hand abgeschlagen, nur ein bisschen was von dem einen Finger, was natürlich auch bitter ist.

    Bestimmt kommen auch noch irgendwelche krassen Wendungen. Wer weiß ... bin ja auch noch nicht am Ende und werde auch gleich weiterlesen. Umso weiter die Geschichte fortschreitet, umso spannender wird es auch.
    Thorus hast du meiner Meinung nach sehr gut hinbekommen. Da hab ich mir so richtig auch seine Stimme im Kopf dazu vorstellen können. Gerade bei diesem "Und?" wie er da immer gleich so genervt und aggressiv ist. Haha.

    Was hat es eigentlich mit diesen Absätzen auf sich? Die sind manchmal mitten in Gesprächen, ohne dass ich da erkennen könnte wozu die Absätze da sind. Hier ein Beispiel:

    ...
    „Außer den Informationen.“
    „Das ist richtig. Das System mit den Haustalern bewirkt, dass immer nur ein paar Männer unten sind, und dass die Frauen ein paar Stunden am Tag ausruhen können. Vielleicht träumen sie davon, nachmittags in der sonnigen Bucht zu schwimmen oder ihren Schmuck auf einem Dorffest zu zeigen – aber wenn Du planst, sie zu befreien, pass auf – drei Tage später bitten sie Tizgar, dass er sie wieder zurück nimmt.“
    „Wenn Du das sagst, Nadja...“
    „Glaub es mir. Hüte Dich.“

    - - -

    „Wie funktioniert das genau mit den Haustalern?“
    „Die Männer bekommen sie als Belohnung, für besonderen Mut, einen gewonnenen Kampf gegen einen Champion oder eine Denunziation. Die höher gestellten bekommen zusätzlich einen oder zwei mit dem Sold.“
    „Gibt es verschiedene Taler?“
    „Nein, ein Taler ist immer für ein Essen, ein Getränk und einmal Myrta ... retten.“ Sie zwinkerte ihm zu.
    „Du hast da ein paar ganz schlimm entzündete Ohren, Nadja.“

    - - -

    „Wir müssen ein Stück im Dunkeln laufen. Bleib immer mit der rechten Hand an der Wand, geh einfach nur geradeaus. Falls hier eine Art Schlammwurm auftaucht – er ist giftig. Für das Gegengift müssten wir mit Tizgar verhandeln... also renn voraus, falls was schief geht, kümmere Dich nicht um mich.“ Gero bemühte sich, sehr leise zu murmeln.
    „Klarer Befehl, Benn. Ich habe von dem Gegengift. Also renn mir hinterher, wenn´s dich erwischt hat.“
    „Du weißt, wie man Männer interessiert hält, Nadja.“
    „Das ist so, Benn.“

    - - -

    „Es ist noch dunkel, gut. Leg Dein Bündel hier auf das Holz, wir schieben es im Wasser vor uns her.“
    „Das Wasser ist so kalt.“
    „Wir können drüben ein Feuer anzünden.“

    - - -

    Sie klapperte mit den Zähnen, aber ihre Augen blitzten. Gero zeigte ihr die Richtung in den blau sichtbaren Bergen, wo der Steinbruch lag. Vom Ufer entfernt zwischen Felsen hatte er ein Feuer angezündet, beide trockneten sie dort ihre Kleidung und sich selbst, und grillten etwas Fleisch von einem einsamen Vogel, der den Fehler begangen hatte, zu glauben, weil Gero dreißig Schritte von ihm entfernt stehen blieb, könne er ihm nichts tun.
    „Du bist Jäger.“ Das war keine Frage. Er nickte. „Ich bin Gero. Sklavenjäger haben einen Freund von mir gefangen, vor bald drei Jahren, als wir beide als Schiffbrüchige hier angespült wurden. Vor der Ernte habe ich ihn befreit, aus einem von Faids Lagern. Wenn Faid mich sieht, stirbt entweder er oder ich.“
    „Warum bist Du hier, wenn Dein Freund doch frei ist?“
    „Der Hof, wo ich nach dem Schiffbruch untergekommen bin, wurde niedergebrannt. Der Bauer vertrieben. Meine Mutter lebt irgendwo im Wald... Ich will wissen, warum, will etwas tun können.“
    „Zusammen mit den Orks? Für jemand von Khorinis klingt das seltsam, Gero.“
    „Mit den Orks verbündet, Nadja. Hier ist nicht Khorinis.“
    Was hat es damit auf sich? Hattest du da mal zwischendurch eine Pause beim Schreiben eingelegt? Oder ist das einfach ein Stilmittel? Ich lese jetzt weiter. Bis später dann...

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