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  1. Beiträge anzeigen #41
    Deus Avatar von John Irenicus
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    John Irenicus ist offline
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    Lord Regonas hat es mal wieder getan: Mit "Fellan der Donnergott" hat er eine neue Story begonnen. Und wieder einmal darf man sich fragen, wo das Ganze hinführen soll!

    Sein Posten war dabei im übertragenden Sinne zur Vorbeugung von Gefahren gedacht.
    Das mit dem "übertragenen Sinne" klingt etwas seltsam. Was wäre denn dann der nicht übertragene, also wörtliche Sinn, und wo liegt hier der Unterschied?

    Der Nutzwert eines magischen Stuhls reihte sich da nahtlos ein, doch bei den hohen Magiern wurde ausgerechnet dieser Zauberspruch verpönt.
    Vielleicht sind die hohen Magier ja Österreicher und denken bei "Stuhl" an was ganz anderes! Ich finde die Idee übrigens ziemlich witzig; warum sollte es schließlich nicht auch ganz praktische Zauber geben, die einem Bequemlichkeit verschaffen?

    Pedro war von sich selbst überrascht. So viel Standhaftigkeit hatte er sich gar nicht zugetraut.
    Zumal er ja auch die ganze Zeit vorher bloß gesessen hat!


    Wie eingangs gesagt: Man darf sich fragen, wo das Ganze hinführen wird. Bisher scheint die Story ja eher auf eine Konfrontation Pyrokar vs. Xardas zuzulaufen. Wo, wie und wann dort Fellan und irgendwelche Donnergöttlichkeiten ins Spiel kommen werden ... wer weiß. Ich bin jedenfalls gespannt!
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  2. Beiträge anzeigen #42
    Held Avatar von Lord Regonas
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    Lord Regonas ist offline
    Zitat Zitat von John Irenicus Beitrag anzeigen
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    Lord Regonas hat es mal wieder getan: Mit "Fellan der Donnergott" hat er eine neue Story begonnen. Und wieder einmal darf man sich fragen, wo das Ganze hinführen soll!


    Das mit dem "übertragenen Sinne" klingt etwas seltsam. Was wäre denn dann der nicht übertragene, also wörtliche Sinn, und wo liegt hier der Unterschied?


    Vielleicht sind die hohen Magier ja Österreicher und denken bei "Stuhl" an was ganz anderes! Ich finde die Idee übrigens ziemlich witzig; warum sollte es schließlich nicht auch ganz praktische Zauber geben, die einem Bequemlichkeit verschaffen?


    Zumal er ja auch die ganze Zeit vorher bloß gesessen hat!


    Wie eingangs gesagt: Man darf sich fragen, wo das Ganze hinführen wird. Bisher scheint die Story ja eher auf eine Konfrontation Pyrokar vs. Xardas zuzulaufen. Wo, wie und wann dort Fellan und irgendwelche Donnergöttlichkeiten ins Spiel kommen werden ... wer weiß. Ich bin jedenfalls gespannt!
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    Dankeschön

  3. Beiträge anzeigen #43
    Undead  Avatar von DerGroßeDummeMann
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    DerGroßeDummeMann ist offline
    Da ich die letzten Tage in einem Zelt nahe dem Botanischen Garten München-Nymphenburg genächtigt habe, nehme ich mich mal der gleichnahmigen Geschichte von John Irenicus an.

    Ja, soweit ich gehört habe, parodierst du in dieser Geschichte verschiedene Story-Forum-User, und man erkennt ja auch gleich an der Namensgebung, dass die Geschichte nicht so ernst gemeint sein kann. Der einzige Name, an den ich mich noch erinnern kann, ist glaube ich Dingsbums, der Name, des ultimativen Vampirvernichtungszaubers. Bei den anderen Namen bin ich dann bald nicht mehr mitgekommen, was aber auch nicht so schlimm ist, da der Protagonist (dessen Namen ich nach dem Lesen gleich wieder vergessen habe) das offenbar auch nicht ganz auf die Reihe bekommt. Irgendwie geht es um Vampire, die von Magiern vernichtet werden, oder so. Und die beiden auftretenden Charaktere scheinen sich jeweils selbst für den dunklen Meister und den jeweils anderen für einen Vampir zu halten. Die Geschichte ist (vermutlich mit voller Absicht) total wirr geschrieben und unabhängig davon, welchen Autor sie parodiert und welche Gags mir entgangen sind, weil ich die parodierte Geschichte nicht gelesen habe, hält sich der Lesespaß in Grenzen, was auch daran liegt, dass du offenbar versucht hast, die Geschichte so schlecht und verwirrend wie möglich zu schreiben (eventuell, weil das Original auch schon ziemlich verwirrend war?). Dem kann ich dann einfach nicht so viel abgewinnen. Naja, die neueren Posts gefalllen mir dann vielleicht besser.

    Was ich mich sonst noch frage:

    Zitat Zitat von John Irenicus Beitrag anzeigen
    Ich finde es zwar ein bisschen schade, dass die wesentlichen Aussagen dieses Werks, welches mir sehr am Herzen liegt, nicht erkannt werden - Aber Unterbewusst wird daraus jeder eine Lehre ziehen können, da bin ich mir sicher. Man muss sich reindenken, um die durcheinander geratenen Strukturen zu entwirren um ein ganz neues, eigenes Bild von dieser unseren Welt zu erhalten. Man muss sich nur darauf einlassen, und darf seinen Verstand nicht von Konsum und Selbstregulierung leiten lassen, sondern muss frei nach Höherem streben. Unterwürfigkeit ist etwas, was freies Denken verhindert und damit auch solche Werke wie "Botanischer Garten München-Nymphenburg" unverständlich oder gar sinnlos erscheinen lässt. Es sind Trugbilder, die uns die Gesellschaft vorgibt. Erst wenn man diese durchbrochen hat, erschließt sich die wahre Bedeutung der Geschichte. Bis dahin ist es zwar ein weiter Weg, doch jeder kann es schaffen!
    Ist das ernst gemeint oder gehört das zur Parodie dazu?
    Geändert von DerGroßeDummeMann (31.07.2019 um 12:58 Uhr)

  4. Beiträge anzeigen #44
    Undead  Avatar von DerGroßeDummeMann
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    DerGroßeDummeMann ist offline
    Die Jacqueline-Episode des Botanischen Gartens weiß dann schon besser zu gefallen, als dieser Vampirkrams. Ich weiß zwar immer noch nicht, wer hier parodiert werden soll, aber wenigstens kann ich diesmal einigermaßen nachvollziehen, was passiert, und finde es auch ganz unterhaltsam. Die Geschichte ist ja erst einmal eine wüste Aneinanderreihung von Klischees, aber eine, die im Gegensatz zu Vampirzeugs auch Spaß macht. Die Leidenschaft, mit welcher die Protagonistin (nennen wir sie einfach mal Mandy), sich ihrem Lebensstil hingibt ist jedenfalls bewundernswert, und die Tätikeit als adeliges "Bückstück" scheint Nadine ja nicht immer leicht zu fallen. Auch Cheyennes Konkurrenz ist knüppelhart, kein Wunder also, dass das sexuelle Glück (oder vielleicht eher der materielle Gewinn, der damit einhergeht, denn am Sex an sich scheint Protagonistin Jeanette ja weniger interessiert zu sein) ihr verwehrt bleibt. Letztendlich verliehrt sich die Geschichte dann doch ein wenig zu sehr in Männerfantasien (nichts gegen Männerfantasien, ich finde das Männerfantasien zu Unrecht verteufelt werden, aber ich hätte mir dann doch eine realistische Beschreibung von Nicoles Charakter gewünscht). Justine scheint nämlich nur zur Befriedigung der Jean-Lucs dieser Welt zu existieren, ohne selbst irgendwelche Bedürfnisse zu haben, die über eine Louis Vuitton-Handtasche hinausgehen. Sie will ja noch nicht mal, dass man es ihr "besorgt", allerhöchstens möchte sie mal das "dritte Gebiss" eines verschrumpelten Adligen halten, während sie es ihm besorgt. Sie ist damit die archetypische in allerlei Deutschrapschlagern besungene Bitch, ein Klischee das inzwischen so ausgelutscht ist, dass man es nur noch mit einer gehörigen Dosis Ironie vertragen kann (die es in der Geschichte glücklicherweise gibt). Ein Unterschied zum üblichen Deutschrap-Szenario ist allerdings, dass der männliche Teil sich weder als brutaler Schläger, noch als krasser Stecher, noch als Drogen-Boss-Pimp inszeniert wird, der sich die Bitches durch eine Mischung aus Gewalt, Heroin und imaginierter Liebeskunst gefügig macht, wenn er sie nicht gerade kauft. Darüber hinaus meine ich auch etwas leicht Verächtliches herauszulesen, dass mir dann ehrlich gesagt doch ein bisschen aufstößt. Aber es ist nun einmal so, dass für die Cindys dieser Welt, Aussehen ihr Kapital ist, und Falten im Gesicht sich für sie preismindernd auswirken. In diesem Sinne mögen Beleidigungen wie "du hast Falten" zwar lächerlich und oberflächlich scheinen. In der Welt der Chantals und Madeleines heißt das aber "du bist ein billiges Miststück" und sind ganz und gar ernst zu nehmen, betreffen sie doch die Grundlagen ihrer Existenz.

    Insofern ähnelt die Geschichte dem Nachmittagsprogramm des ein oder anderen Privatsenders und ist im besten Falle die Parodie einer solchen.
    Geändert von DerGroßeDummeMann (31.07.2019 um 14:41 Uhr)

  5. Beiträge anzeigen #45
    Deus Avatar von John Irenicus
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    John Irenicus ist offline
    Zitat Zitat von DerGroßeDummeMann Beitrag anzeigen
    Da ich die letzten Tage in einem Zelt nahe dem Botanischen Garten München-Nymphenburg genächtigt habe, nehme ich mich mal der gleichnahmigen Geschichte von John Irenicus an.
    Ich hoffe dann mal, das endet nicht so wie damals, als du dich, glaube ich, auf "Edwin" gestürzt hast, weil das ja so die Story war über die alle redeten. Das endete ja nämlich in ziemlicher Ernüchterung, wenn ich das richtig in Erinnerung habe.

    Zitat Zitat von DerGroßeDummeMann Beitrag anzeigen
    Die Geschichte ist (vermutlich mit voller Absicht) total wirr geschrieben und unabhängig davon, welchen Autor sie parodiert und welche Gags mir entgangen sind, weil ich die parodierte Geschichte nicht gelesen habe, hält sich der Lesespaß in Grenzen, was auch daran liegt, dass du offenbar versucht hast, die Geschichte so schlecht und verwirrend wie möglich zu schreiben (eventuell, weil das Original auch schon ziemlich verwirrend war?). Dem kann ich dann einfach nicht so viel abgewinnen. Naja, die neueren Posts gefalllen mir dann vielleicht besser.
    Genau, das alles sollte möglichst wirr sein und so pseudo-episch. Dadurch ergibt sich das natürlich, dass es schlecht ist, wobei die Originalgeschichten - Punkpferds "Weg des Magiers", "Weg des Vergessenen" - natürlich nicht schlecht waren sondern eigentlich recht gut. Aber die hatten so ne Art, möglichst viele Charaktere mit Geheimnissen usw. auftauchen zu lassen, dass ich irgendwann den Überblick verlorenen hatte wer eigentlich was gerade so macht und vorhat, und darauf spielt die Parodie dann an.

    Zitat Zitat von DerGroßeDummeMann Beitrag anzeigen
    Was ich mich sonst noch frage:

    Ist das ernst gemeint oder gehört das zur Parodie dazu?
    Tja nun, also wenn ich das jetzt verraten würde ... das überlasse ich mal deinen Vermutungen!

    Oh und da ist ja direkt schon der nächste Kommentar!

    Zitat Zitat von DerGroßeDummeMann Beitrag anzeigen
    Die Jacqueline-Episode des Botanischen Gartens weiß dann schon besser zu gefallen, als dieser Vampirkrams. Ich weiß zwar immer noch nicht, wer hier parodiert werden soll, aber wenigstens kann ich diesmal einigermaßen nachvollziehen, was passiert, und finde es auch ganz unterhaltsam.
    Hier kennst du die Autorin wenigstens! Auch wenn das Ganze, wie du ja am Ende selbst bemerkst, dann doch gar nicht so viel mit ihren Geschichten zu tun hat.

    Zitat Zitat von DerGroßeDummeMann Beitrag anzeigen
    Letztendlich verliehrt sich die Geschichte dann doch ein wenig zu sehr in Männerfantasien (nichts gegen Männerfantasien, ich finde das Männerfantasien zu Unrecht verteufelt werden, aber ich hätte mir dann doch eine realistische Beschreibung von Nicoles Charakter gewünscht). Justine scheint nämlich nur zur Befriedigung der Jean-Lucs dieser Welt zu existieren, ohne selbst irgendwelche Bedürfnisse zu haben, die über eine Louis Vuitton-Handtasche hinausgehen. Sie will ja noch nicht mal, dass man es ihr "besorgt", allerhöchstens möchte sie mal das "dritte Gebiss" eines verschrumpelten Adligen halten, während sie es ihm besorgt. Sie ist damit die archetypische in allerlei Deutschrapschlagern besungene Bitch, ein Klischee das inzwischen so ausgelutscht ist, dass man es nur noch mit einer gehörigen Dosis Ironie vertragen kann (die es in der Geschichte glücklicherweise gibt). Ein Unterschied zum üblichen Deutschrap-Szenario ist allerdings, dass der männliche Teil sich weder als brutaler Schläger, noch als krasser Stecher, noch als Drogen-Boss-Pimp inszeniert wird, der sich die Bitches durch eine Mischung aus Gewalt, Heroin und imaginierter Liebeskunst gefügig macht, wenn er sie nicht gerade kauft. Darüber hinaus meine ich auch etwas leicht Verächtliches herauszulesen, dass mir dann ehrlich gesagt doch ein bisschen aufstößt. Aber es ist nun einmal so, dass für die Cindys dieser Welt, Aussehen ihr Kapital ist, und Falten im Gesicht sich für sie preismindernd auswirken. In diesem Sinne mögen Beleidigungen wie "du hast Falten" zwar lächerlich und oberflächlich scheinen. In der Welt der Chantals und Madeleines heißt das aber "du bist ein billiges Miststück" und sind ganz und gar ernst zu nehmen, betreffen sie doch die Grundlagen ihrer Existenz.
    Ich glaube, das ist schon das Maximum an Wohlwollen, mit der man diese Story interpretieren kann.

    Danke jedenfalls fürs Lesen! Ich behaupte mal, dass die Parodiestorys von Post zu Post besser werden. Naja, wenigstens werden sie umfangreicher und ein wenig durchdachter, würde ich sagen.
    Geändert von John Irenicus (31.07.2019 um 18:09 Uhr)

  6. Beiträge anzeigen #46
    Undead  Avatar von DerGroßeDummeMann
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    DerGroßeDummeMann ist offline
    Zitat Zitat von John Irenicus Beitrag anzeigen
    Ich hoffe dann mal, das endet nicht so wie damals, als du dich, glaube ich, auf "Edwin" gestürzt hast, weil das ja so die Story war über die alle redeten. Das endete ja nämlich in ziemlicher Ernüchterung, wenn ich das richtig in Erinnerung habe.
    Ach was. Die Story gefällt mir schon besser als Edwin (das ich im Rückblick auch gar nicht mehr so schlimm finde) wie damals. Sie wirkt halt zeitweise ein bisschen dahingeschludert und drauflosgeschrieben, was zwischen all den perfekt auskomponierten Geschichten, die man hier üblicherweise liest, auch mal etwas erfrischend Experimentelles hat. Trotzdem finde ich diese Episode als jemand, der die ganzen Anspielungen nicht versteht, jetzt nicht soooo unterhaltsam. Es ist wie bei dem "Er spürte den Regen auf seinen Zähnen"-Battle. Es ist im großen und ganzen ziemlicher Murks mit ein paar guten Momenten, quasi eine Geschichte, die versucht die versucht, unfreiwillig komisch zu wirken (was natürlich ein Widerspruch in sich ist), vergleichbar mit meinem grausigen Machwerk "A", das etwas Ähnliches versucht, nur dass es halt viel viel schlechter ist. Die Jacqueline-Episode gefällt mir dann ja schon wieder ganz gut und enthält einige sehr gelungene Formulierungen wie "Nicht einmal das wilde Herumfummeln an ihren Haaren konnte sie beruhigen". Insgesamt wirkt diese Episode so stumpf und übertrieben, dass sie wieder gut ist, auch wenn sie nicht an die Kreativität von alis Wichtelgeschichte für Harivald damals heranreicht ("Sir Harivald von Donnerbalk" oder wie sie hieß). Ich finde sie also alles andere als schlecht, auch wenn es die beiden bisherigen Episoden sicherlich nicht in den Kreis meiner Lieblingsgeschichten schaffen.
    Zitat Zitat von John Irenicus Beitrag anzeigen
    Genau, das alles sollte möglichst wirr sein und so pseudo-episch. Dadurch ergibt sich das natürlich, dass es schlecht ist, wobei die Originalgeschichten - Punkpferds "Weg des Magiers", "Weg des Vergessenen" - natürlich nicht schlecht waren sondern eigentlich recht gut. Aber die hatten so ne Art, möglichst viele Charaktere mit Geheimnissen usw. auftauchen zu lassen, dass ich irgendwann den Überblick verlorenen hatte wer eigentlich was gerade so macht und vorhat, und darauf spielt die Parodie dann an.
    Ja, so in etwa hatte ich es vermutet. Leider funktioniert das für den Leser wahrscheinlich nur dann, wenn man das Original kennt.

    Ich will eigentlich auch gar nicht so sehr mit Kritik um mich werfen und sehe meinrn Kommentar auch gar nicht als unbedingt als Verriss. Die Episode hat mich halt nicht sooo sehr angesprochen. Da finde ich die darauf folgende Jacqueline-Episode und die Ewek-Episode schon deutlich witziger. Insbesondere, da ich bei letzterer zumindest einige der Anspielungen verstehe.

  7. Beiträge anzeigen #47
    Undead  Avatar von DerGroßeDummeMann
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    DerGroßeDummeMann ist offline
    Die nächste Episode des Botanischen Gartens ist ganz eindeutig eine Parodie Eweks (der, wenn ich mich recht erinnere, kurz zuvor mit Sonderbare Gastfreundschaft am Story-Wettbewerb teilgenommen hatte). Oder genauer gesagt: es ist ein Porno im ewekschen Stile bzw. einer Parodie desselben. Der Autor gibt sich dabei größte Mühe, die Geschichte so unbefriedigend wie möglich machen, damit die geneigte Leserin, sobald ihr das Blut in Wallung gerät und sie die Hand unter die Gürtelliene fahren lässt, um sich je nach Art und Gestalt der dort vorhandenen Geschlechtsmerkmale durch Reiben, Massieren oder schnelles Auf-und-Ab-Bewegen des dort befindlichen Geschlechtsteils kurzzeitiges sexuelles Vergnügen zu verschaffen, welches zum Ausstoß diverser Vaginalsekrete oder erbgutinformationentragender Samenzellen führt, sogleich ein Satz daherkommt, der die Wogen wieder glättet und die Erregung schwinden lässt. Es handelt sich bei der Geschichte mithin um den ultimativen Cockblocker (wie man in Fachkreisen zu sagen pflegt), einen einen regelrechten Antiporno (womit wir im folgenden einen Porno bezeichnen wollen, der mit dem Zweck geschaffen wurde, de_r Zuschau_erin das Pornogucken abzugewöhnen), ja es geht sogar soweit, dass sich die Spekulation nahelegt, bisweilen gar aufdrängt, die Geschichte könne von der katholischen Kirche in Auftrag gegeben worden sein, um der dämonischen Praxis des Selbstbefriedigens Einhalt zu gebieten.
    Besagtes Schriftstück erreicht dies vor allem durch seinen trägen, umständlichen Schreibstil, welcher in wenigen Augenblicken jedes noch so steife Glied erschlaffen lässt und jede noch so feuchte Höhle in eine trockene Wüste zu verwandeln vermag, womit ich methaphorisch auf diejenigen Merkmale der Genitalien beider biologischer Geschlechter (wobei andere Geschlechtsbegriffe vorläufig außer acht gelassen werden) anspiele, an denen man üblicherweise abliest, ob ein Zustand der sexuellen Erregung oder nicht-Erregung vorliegt.
    Darüber ist die Geschichte von allerlei unnötigen und vor allem unnötig langen Exkursen durchsetzt, welche just in jenen Momenten, in denen es beginnt, heiß her zu gehen, die Aufmerksamkeit auf etwas ganz Anderes und ganz und gar Nebensächliches lenken, mithin den Lesefluss auf eine Art und Weise unterbrechen, dass frau sich wünschen möchte, frau hätte stattdessen ihre Zeit mit frommen Bibelstudien verbracht. Dies Alles kulminiert letztlich in einem Erlebnis totaler sexueller Enttäuschung, als im Finale, statt einem Cecil Rhodes-mäßigem Dreier mit Brojob-Option, wie sich angeboten hätte, letztendlich doch nur heteronormativer Paarsex stattfindet, der nicht einmal explizit beschrieben, sondern lediglich angekündigt wird, sodass sichergestellt wird, dass dx Lesx nicht das geringste Bisschen sexuelle Erregung empfindet, wenn x sich anschickt, diesen Porno bis zum Ende durchzulesen.

    Mein entgültiges Urteil lautet: Großartiges Konzept, gelungene Umsetzung schlechter Fanservice. Macht insgesamt 2/5 Sternen und eine klage wegen Körperverletzung gegen den Autor, da nach Lektüre dieser Geschichte, zweiwöchige Impotenz und Unfruchtbarkeit noch zu den milderen Symptomen gehört, die sich nach Kosum dieses Pornos einstellen.
    Geändert von DerGroßeDummeMann (31.07.2019 um 19:06 Uhr)

  8. Beiträge anzeigen #48
    Deus Avatar von John Irenicus
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    John Irenicus ist offline
    Ja, auch für diesen stilistisch äußerst (aufsehen-)erregenden Kommentar vielen Dank, DGDM! Dass es eine Ewek-Parodie ist, hast du natürlich richtig erkannt, und die hatte ich dann ja vor einiger Zeit mit Eine Geschichte über die Erkenntnis, dass derjenige, der mahlt, früher oder später selbst gemahlen wird, wobei ich mich da auch eher in Richtung Hommage versucht habe und den Pornokram in den Hintergrund gerückt habe. Im Übrigen bestreite ich jede Finanzierung durch kreuz.net oder andere christlich-fundamentalistische Seiten, die Feldzüge gegen Pornographie führen könnten. Und es ist wahr: An den Fanservice eines Cecil-Rhodes-Dreiers komme ich mit der Story natürlich nicht ran. Die Körperverletzungsklage werde ich übrigens mit meinen juristischen Skills direkt niederschlagen. Von daher: Hast du wohl gelitten!

    Und ernsthafter: Vielen Dank fürs Lesen, finde ich ja schon super, dass du den alten Kram jetzt wirklich nochmal durchnimmst und mir für die Ewek-Parodie - die ich übrigens für den ersten gelungenen Post in dieser Story-Sammlung halte, im Vergleich zu den Sachen davor - ganze zwei Sterne gönnst.

  9. Beiträge anzeigen #49
    Undead  Avatar von DerGroßeDummeMann
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    DerGroßeDummeMann ist offline
    Zitat Zitat von John Irenicus Beitrag anzeigen
    Ja, auch für diesen stilistisch äußerst (aufsehen-)erregenden Kommentar vielen Dank, DGDM! Dass es eine Ewek-Parodie ist, hast du natürlich richtig erkannt, und die hatte ich dann ja vor einiger Zeit mit Eine Geschichte über die Erkenntnis, dass derjenige, der mahlt, früher oder später selbst gemahlen wird, wobei ich mich da auch eher in Richtung Hommage versucht habe und den Pornokram in den Hintergrund gerückt habe. Im Übrigen bestreite ich jede Finanzierung durch kreuz.net oder andere christlich-fundamentalistische Seiten, die Feldzüge gegen Pornographie führen könnten. Und es ist wahr: An den Fanservice eines Cecil-Rhodes-Dreiers komme ich mit der Story natürlich nicht ran. Die Körperverletzungsklage werde ich übrigens mit meinen juristischen Skills direkt niederschlagen. Von daher: Hast du wohl gelitten!

    Und ernsthafter: Vielen Dank fürs Lesen, finde ich ja schon super, dass du den alten Kram jetzt wirklich nochmal durchnimmst und mir für die Ewek-Parodie - die ich übrigens für den ersten gelungenen Post in dieser Story-Sammlung halte, im Vergleich zu den Sachen davor - ganze zwei Sterne gönnst.
    Die zwei Sterne waren bloß als Anspielung auf irgendwelche Amazonrezensionen gedacht, die wegen irgendwelchen Kleinigkeiten (schlechter Fanservice) gleich massig Sterne abziehen.
    In Wirklichkeit ist die Geschichte der beste schlechte Porno, den ich kenne, und obendrein als Ewek-Parodie sehr gut getroffen, und folglich vier Sterne wert.

    Die neuere Ewek Hommage lese ich auch irgendwann nochmal, allerdings gibt es noch zu viele Storys (insbesondere preisgekrönte Schreiben nach Buchstaben Geschichten), die ich noch nicht gelesen habe.

    Was die Jacqueline-Geschichte angeht, maße ich mir mal kein Urteil an, auf wen das Anspielen soll, da ich keinen Story-Forum-User kenne, der Jacqueline besonders ähnlich ist.

  10. Beiträge anzeigen #50
    Undead  Avatar von DerGroßeDummeMann
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    DerGroßeDummeMann ist offline
    Zum lunovis-Post vom Botanischen Garten München-Nymphenburg, habe ich erstmal gar nicht so viel zu sagen, außer dass es die bisher wohl beste Episode ist. Beim Parodierten handelt es sich offenbar um lunovis, dessen Story "Wie auf Schwingen" damals ja DIE Sensationsgeschichte im Story-Forum war, über die damals einhellig gesagt wurde, sie lese sich wie ein "echter Roman". John Irenicus war damals mitten drin im "Wie auf Schwingen"-Hype, auch wenn eine oft von ihm geäußerte Kritik lautete, die Geschichte sei das Werk eines arroganten Akademikers, der sich für etwas Besseres halte als das einfache Volk (und damit insbesondere etwas besseres als die Freundin des Hauptcharakters, die ja generell von nichts ne Ahnung), was man ja auch in der Parodie wiedererkennt. Ganz am Anfang von "Wie auf Schwingen" gab es ja die Szene, wo die Freundin meint, der Protagonist solle nicht so viel Bücher lesen, weil das ja solche Staubfänger seien und der Protagonist empfindlich auf Staub reagiere, was dann ja in der Parodie ordentlich durch den Kakao gezogen wird. Ein weiteres auffälliges Merkmal sind die überbordenden und oftmals völlig schrägen und unpassenden Metaphern, die wohl eine Anspielung auf lunovis' häufigen Gebrauch von selbigem Stilmittel sein sollen (auch wenn ich das bei "Wie auf Schwingen" jetzt gar nicht mehr so sehr in Erinnerung habe, was aber auch daran liegen kann, dass es schon ewig her ist, seit ich die Story gelesen habe). Hier in der Parodie wirkt das jedenfalls so schräg und überzogen, dass das Lesen eine reine Freude ist. Besonders gefallen haben mir die folgenden Stellen:
    „Das“, sprach Mr. Lybyan langsam wie die Zeit in einem Zahnarztwartezimmer, gedehnt wie der Raum bei einer umgekehrten Warpreise, arrogant wie Dr. Cole bei seiner Promotion und selbstsicher wie Jesus nach seiner Auferstehung, „ist die Zukunft.“
    „Ich heiße Marushka“, blaffte sie ihn an und verzog das Gesicht als hätte sie in eine, nein, in einen ganzen Sack voller Zitronen gebissen. Es passte, denn ihre Körperform glich der Form eines Apfels. Marushka war sicher keine Oase, keine Plantage inmitten der Wüste, doch für einen abgelaufenen Obstsalat reichte es gerade noch. Oder das aufgequollene Salatblatt auf dem Boden des Supermarkts, auf dem man ausrutschte und sich dadurch sämtliche Knochen brach. Wie eine Packung Salzstangen, die von einem rollenden Bürostuhl überfahren wurde, zermalmt wie von einem Panzer, der einen Baum umnietete, der seinerseits einem Hochhaus glich, dass durch ein Erdbeben...
    Und diese Passagen sind ja wohl absolut PoTM-würdig. Über die Anspielungen auf die Handlung von "Wie auf Schwingen" kann ich nicht so viel sagen, weil ich die Geschichte nie zu Ende gelesen habe, aber der Hauptcharakter kommt hier so richtig schön unsympathisch rüber und das ganze ist so herrlich absurd, dass ich die Lektüre in vollen Zügen genossen habe.

    Fazit: nach der guten Ewek-Parodie, die erste richtig, richtig gute Parodie im botanischen Garten.

  11. Beiträge anzeigen #51
    Deus Avatar von John Irenicus
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    John Irenicus ist offline
    Zitat Zitat von DerGroßeDummeMann Beitrag anzeigen
    Zum lunovis-Post vom Botanischen Garten München-Nymphenburg, habe ich erstmal gar nicht so viel zu sagen, außer dass es die bisher wohl beste Episode ist. Beim Parodierten handelt es sich offenbar um lunovis, dessen Story "Wie auf Schwingen" damals ja DIE Sensationsgeschichte im Story-Forum war, über die damals einhellig gesagt wurde, sie lese sich wie ein "echter Roman". John Irenicus war damals mitten drin im "Wie auf Schwingen"-Hype, auch wenn eine oft von ihm geäußerte Kritik lautete, die Geschichte sei das Werk eines arroganten Akademikers, der sich für etwas Besseres halte als das einfache Volk (und damit insbesondere etwas besseres als die Freundin des Hauptcharakters, die ja generell von nichts ne Ahnung), was man ja auch in der Parodie wiedererkennt. Ganz am Anfang von "Wie auf Schwingen" gab es ja die Szene, wo die Freundin meint, der Protagonist solle nicht so viel Bücher lesen, weil das ja solche Staubfänger seien und der Protagonist empfindlich auf Staub reagiere, was dann ja in der Parodie ordentlich durch den Kakao gezogen wird.
    Code:
    Ja, bei der Episode ist es wohl von allen mit am deutlichsten erkennbar, wer nun parodiert wird. An diesen "Wie auf Schwingen"-Hype von damals denke ich gerne zurück, auch wenn das natürlich so lange her ist, dass ich mich an Details der Story kaum noch erinnern kann. An die Freundin des Hauptcharakters bzw. deren naive Darstellung kann ich mich aber noch gut erinnern. Ich weiß nur nicht mehr, was das eigentlich für einen Sinn hatte. Kann das sein, dass die nur auf doof getan hat und später als Geheimagentin entlarvt worden ist oder so? §ugly Jedenfalls erscheint mir das rückblickend noch parodiebedürftiger. :D
    Zitat Zitat von DerGroßeDummeMann Beitrag anzeigen
    Ein weiteres auffälliges Merkmal sind die überbordenden und oftmals völlig schrägen und unpassenden Metaphern, die wohl eine Anspielung auf lunovis' häufigen Gebrauch von selbigem Stilmittel sein sollen (auch wenn ich das bei "Wie auf Schwingen" jetzt gar nicht mehr so sehr in Erinnerung habe, was aber auch daran liegen kann, dass es schon ewig her ist, seit ich die Story gelesen habe). Hier in der Parodie wirkt das jedenfalls so schräg und überzogen, dass das Lesen eine reine Freude ist. Besonders gefallen haben mir die folgenden Stellen:
    HTML-Code:
    Ja, das hat es mir lunovis mit seinem Schreibstil aber auch leicht gemacht, den zu parodieren, und das hat beim Schreiben natürlich auch Spaß gemacht, sich einfach mal frei von der Leber weg die unmöglichsten Metaphern ausdenken zu dürfen. Schön, dass dir das auch zugesagt hat. :gratz
    Zitat Zitat von DerGroßeDummeMann Beitrag anzeigen
    Und diese Passagen sind ja wohl absolut PoTM-würdig. Über die Anspielungen auf die Handlung von "Wie auf Schwingen" kann ich nicht so viel sagen, weil ich die Geschichte nie zu Ende gelesen habe, aber der Hauptcharakter kommt hier so richtig schön unsympathisch rüber und das ganze ist so herrlich absurd, dass ich die Lektüre in vollen Zügen genossen habe.

    Fazit: nach der guten Ewek-Parodie, die erste richtig, richtig gute Parodie im botanischen Garten.
    PHP-Code:
    Vielen DankDGDMund schöndass die Parodie gezündet hat. :gratz 

  12. Beiträge anzeigen #52
    Deus Avatar von Laidoridas
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    Laidoridas ist offline
    Jetzt habe ich doch glatt den Fehler begangen, die neue Geburtstagsgeschichte zuerst zu lesen, weil ich so neugierig auf die Stichwerkdamen war und irgendwie fest davon ausgegangen war, dass die mit der Dessert-Metapher sowieso nichts zu tun hat - nur um dann festzustellen, dass es sich offenbar um ein Spin-Off, womöglich aber gar eine Fortsetzung der "Dessert-Metapher" handelt! Da hätte ich die Postreihenfolge dann wohl doch besser beachten wollen, aber nun ist es zu spät und ich wurde womöglich gnadenlos gespoilert. Weil es mir beim Kommentareschreiben genauso geht wie dem Story-Laido mit dem Traumtagebuchführen und ich ja nichts vergessen will, schiebe ich jetzt aber erstmal diesen Kommentar hier ein, bevor ich das lese, was ich vielleicht eigentlich schon vorher hätte lesen sollen. Aber vielleicht es ja auch halb so wild!

    Beim ersten Post hatte ich direkt das Gefühl, dass es sich hier womöglich um eine Parodie auf meine angeblich ja immer so unverständlichen Geschichtenanfänge handeln könnte, also insbesondere vielleicht auf diesen Brückenanfang von "Efeu" und die Hypnosetraum-Szene aus der "Berechenbarkeit". Gerade wegen der letzten Assoziation (und weil dieser alleinige Weltraumflug ja auch insgesamt sehr surreal anmutet) hatte ich dann auch schnell den Verdacht, dass es sich hier um eine Traumsequenz handeln könnte, und so wird es dann ja auch im zweiten Post direkt enthüllt. Interessant dabei ist dann natürlich, dass es mit diesen Träumen, die der Laido da hat, anscheinend irgendwas Bedeutsames auf sich hat, wenn er die ständig notieren soll. Vielleicht ist diese Einstiegsszene also nicht nur passend zum Titel ominös, sondern es steckt womöglich noch irgendwas Bestimmtes dahinter (vielleicht aber auch nicht ).
    Dann geht es ja so langsam los mit der Enthüllung der Situation, in der sich Laido diesmal so befindet, und weil das ja gar nichts mit dem Knast der "Dessert-Metapher" zu tun hat, fühlte ich mich erstmal auch bestätigt in meiner Annahme, dass es sich hier um eine ganz neue Geschichte handelt. Ganz ähnlich wie dort gibts dann aber auch hier so eine Minimal-Gothic-Referenz durch den Namen Isidro, was mich dann zumindest hat vermuten lassen, dass es sich um eine von der Machart her ähnliche Geschichte handeln könnte. Bei Jacobs Anruf ist der Groschen dann aber gefallen, und es wird dann ja auch ganz konkret Bezug auf die Ereignisse der anderen Geschichte genommen. Ob es dort jetzt schon einen Übergang zu dieser Geschichte gibt oder du hier jetzt zeitlich einfach mal einen Sprung gemacht hast, das weiß ich noch nicht, aber es wirkt jetzt auch nicht so, als wäre da (abseits dessen, was man in der Geschichte erfährt) besonders viel Zeit vergangen. Der Name Daniel kam mir dann auch gleich bekannt vor, da musste ich aber nochmal nachschlagen, um meiner Erinnerung wieder auf die Sprünge zu helfen und war beruhigt, dass der ja auch nur ein paar Mal vorkam in der "Dessert-Metapher" und auch kaum eine Rolle gespielt hat. Hier scheint er jetzt aber so der Kern eines ersten Mysteriums zu sein, denn der Anwalt ist ja ganz aufgeregt, dass er den im Fernsehen gesehen hat. Wobei mir da direkt der Gedanke kam, dass das auch möglicherweise eine Finte hätte sein können, dass Laido den Fernseher einschalten soll, und dass Jacob das Video in Wahrheit gefälscht hat. Also, keine Ahnung warum und so, aber das könnte ja auch ein ganz guter Trick sein, um Laido von der Echtheit des Videos zu überzeugen, indem er ihn zum Einschalten des Fernsehers bringt und ihm einredet, dass er das eigentlich gar nicht dort Gezeigte nur knapp verpasst hat.
    Auch davon abgesehen wirkt das ja alles ein bisschen undurchsichtig, was dort läuft, und fast habe ich den Eindruck, dass Laido da jetzt aus dem Knast raus direkt in die Fänge irgendeiner Sekte geraten ist. Gomi klingt ja auch schon wie so ein Sektenanführer. Oder, wie mir gerade auffällt, nach einer Mischung aus Gorn und Milten!

    Er selber saß lieber an seinem Schreibtisch, und andere Leute lud er nicht ein – er wollte das nicht und durfte das auch gar nicht. Während dieser Umstand bei anderen Leuten in anderen Wohnungen der Freifahrtsschein für endloses Chaos gewesen wäre, war die Konsequenz hier in Laidos Behausung unberührte Ordnung.
    Ich wünschte das wäre wirklich so. Ich löse den Freifahrtsschein ja ehrlich gesagt immer gerne solange ein wie es geht.

    Er drückte einmal auf den Kugelschreiber – er hasste es, wenn Leute Kugelschreiber offen rumliegen ließen – und stand auf.
    Du hältst mich aber auch für einen ganz schönen Pedanten, oder? Also, zugegeben, ich mag es wirklich nicht, wenn Kugelschreiber offen rumliegen, aber ich hasse es jetzt auch nicht. Ich mach die dann einfach zu.

    Es war natürlich alles auf Spanisch gewesen, Spanisch, wie man es in Argentinien sprach, und da war Laido mit seinem längst vergessenen Schulspanisch aus der Mittelstufe natürlich nicht mitgekommen.
    Hier muss ich korrigieren: Das ist natürlich das längst vergessene Schulspanisch aus der Oberstufe!
    Dazu an dieser Stelle eine peinliche Anekdote: Ich hatte mich während des Studiums mal für so eine Spanisch-Vorlesung eingeschrieben, natürlich um einerseits Credit Points zu verdienen, aber auch weil ich Spanisch in der Schule immer ganz gerne mochte und dachte, ich könnte das ja mal ein bisschen auffrischen. Dann wurde da direkt losgelegt und alle wurden dazu aufgefordert, mit ihren Sitznachbarn irgendwas auf Spanisch zu besprechen. In dem Moment hab ich dann gleich gemerkt: "Scheiße, du kannst das ja gar nicht mehr!" Glücklicherweise war dann der Rest der Sitzreihe unzufrieden mit der Vorlesung, weil die denen viel zu einfach war und die keine Lust hatten solche Pillepalle-Gespräche zu führen. Die sind dann direkt abgehauen und ich habe mich denen einfach mal angeschlossen und so getan, als fände ich das auch alles viel zu einfach. Also ja, ich wäre in Argentinien auch aufgeschmissen.

    Ja, worum es jetzt genau in dieser Geschichte gehen wird, ist noch schwer abzuschätzen, aber ich vermute mal, dass es auf eine ähnliche Mischung aus Krimi und Absurd-Surrealem wie in der "Dessert-Metapher" hinauslaufen wird. Dass von den Stichwerkfrauen noch keine Rede ist, passt da auch gut ins Bild, denn das Dessert wurde einem in der "Dessert-Metapher" ja auch nicht direkt zu Beginn aufgetischt. Ich frage mich ja auch, wie du drauf gekommen bist, "mich" jetzt ausgerechnet nach Argentinien zu verschleppen. Ob das schon auf irgendwas anspielt, das ich gerade nicht präsent habe? Vielleicht passte es aber auch einfach nur zu dieser Esoterik-Sekten-Idee, das in Südamerika zu verorten. Ich denke da z. B. an diese berüchtigte Colonia-Dignidad-Sekte in Chile. Aber vielleicht läuft es auch auf was ganz anderes hinaus. Spätestens zu meinem nächsten Geburtstag werde ich wohl schlauer sein. Vielleicht aber ja auch schon nachdem ich das Dessert-Metapher-Kapitel gelesen habe!

  13. Beiträge anzeigen #53
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    John Irenicus ist offline
    Zitat Zitat von Laidoridas Beitrag anzeigen
    Jetzt habe ich doch glatt den Fehler begangen, die neue Geburtstagsgeschichte zuerst zu lesen, weil ich so neugierig auf die Stichwerkdamen war und irgendwie fest davon ausgegangen war, dass die mit der Dessert-Metapher sowieso nichts zu tun hat - nur um dann festzustellen, dass es sich offenbar um ein Spin-Off, womöglich aber gar eine Fortsetzung der "Dessert-Metapher" handelt! Da hätte ich die Postreihenfolge dann wohl doch besser beachten wollen, aber nun ist es zu spät und ich wurde womöglich gnadenlos gespoilert. Weil es mir beim Kommentareschreiben genauso geht wie dem Story-Laido mit dem Traumtagebuchführen und ich ja nichts vergessen will, schiebe ich jetzt aber erstmal diesen Kommentar hier ein, bevor ich das lese, was ich vielleicht eigentlich schon vorher hätte lesen sollen. Aber vielleicht es ja auch halb so wild!
    Darüber hatte ich im Vorfeld ein bisschen nachgedacht, wie das wohl ist, wenn man oder besser gesagt du zuerst den Anfang der neuen Geschichte liest und danach erst bei der Dessert-Metapher weiter. Letzten Endes würde ich da deiner Vermutung beipflichten: Eher halb so wild!

    Zitat Zitat von Laidoridas Beitrag anzeigen
    Beim ersten Post hatte ich direkt das Gefühl, dass es sich hier womöglich um eine Parodie auf meine angeblich ja immer so unverständlichen Geschichtenanfänge handeln könnte, also insbesondere vielleicht auf diesen Brückenanfang von "Efeu" und die Hypnosetraum-Szene aus der "Berechenbarkeit".
    Ich weiß es gar nicht mehr genau, aber es kann sein, dass ich kurz an deine Storyanfänge gedacht habe. Eine Parodie derselben sähe dann aber noch deutlich anders aus, würde ich mal sagen.

    [QUOTE=Laidoridas;26184051]Gerade wegen der letzten Assoziation (und weil dieser alleinige Weltraumflug ja auch insgesamt sehr surreal anmutet) hatte ich dann auch schnell den Verdacht, dass es sich hier um eine Traumsequenz handeln könnte, und so wird es dann ja auch im zweiten Post direkt enthüllt. Interessant dabei ist dann natürlich, dass es mit diesen Träumen, die der Laido da hat, anscheinend irgendwas Bedeutsames auf sich hat, wenn er die ständig notieren soll. Vielleicht ist diese Einstiegsszene also nicht nur passend zum Titel ominös, sondern es steckt womöglich noch irgendwas Bestimmtes dahinter (vielleicht aber auch nicht ).
    Tja, wer weiß, wer weiß! *piratenwahrsagersmiley*

    Zitat Zitat von Laidoridas Beitrag anzeigen
    Der Name Daniel kam mir dann auch gleich bekannt vor,
    Bekannt spätestens seit der Bibel!

    Zitat Zitat von Laidoridas Beitrag anzeigen
    Wobei mir da direkt der Gedanke kam, dass das auch möglicherweise eine Finte hätte sein können, dass Laido den Fernseher einschalten soll, und dass Jacob das Video in Wahrheit gefälscht hat. Also, keine Ahnung warum und so, aber das könnte ja auch ein ganz guter Trick sein, um Laido von der Echtheit des Videos zu überzeugen, indem er ihn zum Einschalten des Fernsehers bringt und ihm einredet, dass er das eigentlich gar nicht dort Gezeigte nur knapp verpasst hat.
    Du scheinst ja eine schlechte Meinungen von unbescholtenen Anwälten wie Jacob zu halten, wenn du aus einem harmlosen Fernsehaufruf direkt Schlüsse auf fiese Tricks und Täuschungen ableitest.

    Zitat Zitat von Laidoridas Beitrag anzeigen
    Auch davon abgesehen wirkt das ja alles ein bisschen undurchsichtig, was dort läuft, und fast habe ich den Eindruck, dass Laido da jetzt aus dem Knast raus direkt in die Fänge irgendeiner Sekte geraten ist. Gomi klingt ja auch schon wie so ein Sektenanführer. Oder, wie mir gerade auffällt, nach einer Mischung aus Gorn und Milten!


    Zitat Zitat von Laidoridas Beitrag anzeigen
    Du hältst mich aber auch für einen ganz schönen Pedanten, oder? Also, zugegeben, ich mag es wirklich nicht, wenn Kugelschreiber offen rumliegen, aber ich hasse es jetzt auch nicht. Ich mach die dann einfach zu.
    Also ein bisschen schon. Aber jetzt nicht so sehr, wie ich den Laido in der Story darstelle, würde ich mal sagen. Jetzt beim erneuten Lesen kommt mir das mit dem Hassen aber so oder so viel zu übertrieben formuliert vor, das werde ich in ein Nichtmögen abändern. Danke also für den Hinweis!

    Zitat Zitat von Laidoridas Beitrag anzeigen
    Hier muss ich korrigieren: Das ist natürlich das längst vergessene Schulspanisch aus der Oberstufe!
    Ach, das passe ich dann auch einfach mal an, spielt ja keine Rolle! Hm, wobei ... nee, ich belasse es bei der Mittelstufe, das hat dann doch irgendwie einen ganz anderen vibe. Ständig an die Oberstufe denken ja glaube ich viele Leute, die selbige innerlich nie ganz verlassen haben (ich zum Beispiel??), aber der Story-Laido soll so nicht sein.

    Zitat Zitat von Laidoridas Beitrag anzeigen
    Dazu an dieser Stelle eine peinliche Anekdote: Ich hatte mich während des Studiums mal für so eine Spanisch-Vorlesung eingeschrieben, natürlich um einerseits Credit Points zu verdienen, aber auch weil ich Spanisch in der Schule immer ganz gerne mochte und dachte, ich könnte das ja mal ein bisschen auffrischen. Dann wurde da direkt losgelegt und alle wurden dazu aufgefordert, mit ihren Sitznachbarn irgendwas auf Spanisch zu besprechen. In dem Moment hab ich dann gleich gemerkt: "Scheiße, du kannst das ja gar nicht mehr!" Glücklicherweise war dann der Rest der Sitzreihe unzufrieden mit der Vorlesung, weil die denen viel zu einfach war und die keine Lust hatten solche Pillepalle-Gespräche zu führen. Die sind dann direkt abgehauen und ich habe mich denen einfach mal angeschlossen und so getan, als fände ich das auch alles viel zu einfach. Also ja, ich wäre in Argentinien auch aufgeschmissen.
    Das ist ja wirklich eine grandiose Anekdote. Richtig super finde ich auch, wie eiskalt du dann offenbar mitgespielt hast. Da wäre mir in dem Moment ja wirklich die Pumpe gegangen, dass das beim Rausgehen auffällt, dass das vermeintlich so niedrige Niveau noch über meinem eigenen gelegen hätte.

    Zitat Zitat von Laidoridas Beitrag anzeigen
    Ich frage mich ja auch, wie du drauf gekommen bist, "mich" jetzt ausgerechnet nach Argentinien zu verschleppen. Ob das schon auf irgendwas anspielt, das ich gerade nicht präsent habe?
    Das ist durchaus mit diversen Andeutungen aus der Dessert-Story erklärbar! Aber darüber wird in der Stichwerk-Story auf jeden Fall noch zu reden sein, soviel kann ich schonmal verraten.


    Vielen Dank jedenfalls fürs Lesen und den überaus ausführlichen Kommentar.

  14. Beiträge anzeigen #54
    Deus Avatar von Laidoridas
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    Zitat Zitat von John Irenicus Beitrag anzeigen
    Ich weiß es gar nicht mehr genau, aber es kann sein, dass ich kurz an deine Storyanfänge gedacht habe. Eine Parodie derselben sähe dann aber noch deutlich anders aus, würde ich mal sagen.
    Ja, das hab ich mir dann natürlich auch gedacht. Vielleicht eher eine Anlehnung daran als eine Parodie. Oder halt nur eingebildet, wie es scheint.

    Zitat Zitat von John Irenicus Beitrag anzeigen
    Bekannt spätestens seit der Bibel!
    Bekannt im Kontext deines Laidoversums, meinte ich natürlich!

    Zitat Zitat von John Irenicus Beitrag anzeigen
    Ach, das passe ich dann auch einfach mal an, spielt ja keine Rolle! Hm, wobei ... nee, ich belasse es bei der Mittelstufe, das hat dann doch irgendwie einen ganz anderen vibe. Ständig an die Oberstufe denken ja glaube ich viele Leute, die selbige innerlich nie ganz verlassen haben (ich zum Beispiel??), aber der Story-Laido soll so nicht sein.
    Ja, ist wohl besser so wenn zumindest einer der beiden Laidos nicht so ist.

    Zitat Zitat von John Irenicus Beitrag anzeigen
    Das ist ja wirklich eine grandiose Anekdote. Richtig super finde ich auch, wie eiskalt du dann offenbar mitgespielt hast. Da wäre mir in dem Moment ja wirklich die Pumpe gegangen, dass das beim Rausgehen auffällt, dass das vermeintlich so niedrige Niveau noch über meinem eigenen gelegen hätte.
    Ja, ich hatte dann natürlich auch ein wenig die Sorge, dass da plötzlich jemand auf die Idee kommt, jetzt zur Übung mal ein paar richtig professionelle spanische Dialoge zu führen, aber das war dann zum Glück nicht so. Ich hab mich dann natürlich auch schnell wieder abgesetzt, bzw. hatte sich die Gruppe dann ja eh schnell zerstreut. Aber besonders wohl hab ich mich nun nicht dabei gefühlt.

  15. Beiträge anzeigen #55
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    John Irenicus ist offline
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    Lord Regonas hat ja bereits vor ein paar Wochen seine neue Story „Fellan der Donnergott“ um einen weiteren Post ergänzt, und jetzt habe ich mir mal die Zeit genommen, da weiterzulesen.

    Nach dem teils ja recht absurd anmutenden ersten Post – Verbot des „Magischer Stuhl“-Zauberspruchs unter Strafe – geht es nun, nach Xardas' Ankunft, erst einmal so weiter, wie man sich das vorgestellt hätte. Ein schüchterner Pedro, Serpentes, Ulthar und Pyrokar beim Köpfezusammenstecken, und dann eben die Begegnung zwischen Xardas und Pyrokar, die direkt diese auch schon aus dem Spiel bekannte Anspannung zwischen den beiden mitbringt. So weit, so gut, das liest sich toll. Und vor allem: Man merkt doch sehr schnell, dass hier etwas anders ist, denn dass Xardas im Gespräch mit Pyrokar tatsächlich Unbehagen zeigt und relativ unumwunden um Hilfe bittet, das ist ja schon eine Besonderheit!

    Die nächste Besonderheit lauert dann aber auch gleich im Inhalt des Gesprächs, denn beim Stichwort „Tesserakt“ merkt der geneigte Kenner und Leser des Regiversums auf. War da nicht mal was in „Raumschiff Star Bug“? Jawohl, war es! Anscheinend haben wir es hier nun mit der dritten Geschichte zu tun, die irgendwas damit zu tun haben könnte! Was genau dieser Tesserakt ist und was er kann und was passiert, wenn Raven, von dem Xardas berichtet, die „Steine der Macht“ in ihm vereint, bleibt hier offen. Die Geschichte wird, so scheint es, einiges an Zusatz-“Lore“ bringen!

    Ein bisschen seltsam finde ich Pyrokars Verhalten gegen Ende des Gesprächs. War seine Sturköpfigkeit gegenüber Xardas vorher etwa nur Show? Wenn ja, was sollte das? Wenn nein: Wo kommt denn auf einmal der mit dem Hammer Innos' gerüstete Paladin her? Es wirkt ja fast so, als hätte Pyrokar ihn herbestellt, aber wann soll er das gemacht haben – hat er etwa vorausgeahnt, dass Xardas Hilfe brauchen würde? Ich bin verwirrt, und ich führe das auch darauf zurück, dass diese Szene am Ende des Posts einfach nicht klar genug geschrieben ist.

    Klarer sind dann aber die Pläne, die Xardas ganz am Schluss äußert. Oder zumindest: Relativ klar. Mir scheint, das könnte nun ein bisschen in Richtung X-Men gehen, mit Xardas und/oder Pyrokar in der Rolle des Professor X – oder wird gar einer von ihnen zum Magneto? Vielleicht nimmt das Ganze dann aber doch einen anderen Verlauf.

    Kurzum: Hier sind noch einige Sachen unklar, aber das sollte ja in einer Geschichte auch so sein, dass sich Manches erst im weiteren Verlauf aufklärt. Dass die Story mit Xardas' Vorhaben nun eine gewisse Stoßrichtung bekommen hat, sagt mir auch zu.
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    Lord Regonas ist offline
    Zitat Zitat von John Irenicus Beitrag anzeigen
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    Lord Regonas hat ja bereits vor ein paar Wochen seine neue Story „Fellan der Donnergott“ um einen weiteren Post ergänzt, und jetzt habe ich mir mal die Zeit genommen, da weiterzulesen.

    Nach dem teils ja recht absurd anmutenden ersten Post – Verbot des „Magischer Stuhl“-Zauberspruchs unter Strafe – geht es nun, nach Xardas' Ankunft, erst einmal so weiter, wie man sich das vorgestellt hätte. Ein schüchterner Pedro, Serpentes, Ulthar und Pyrokar beim Köpfezusammenstecken, und dann eben die Begegnung zwischen Xardas und Pyrokar, die direkt diese auch schon aus dem Spiel bekannte Anspannung zwischen den beiden mitbringt. So weit, so gut, das liest sich toll. Und vor allem: Man merkt doch sehr schnell, dass hier etwas anders ist, denn dass Xardas im Gespräch mit Pyrokar tatsächlich Unbehagen zeigt und relativ unumwunden um Hilfe bittet, das ist ja schon eine Besonderheit!

    Die nächste Besonderheit lauert dann aber auch gleich im Inhalt des Gesprächs, denn beim Stichwort „Tesserakt“ merkt der geneigte Kenner und Leser des Regiversums auf. War da nicht mal was in „Raumschiff Star Bug“? Jawohl, war es! Anscheinend haben wir es hier nun mit der dritten Geschichte zu tun, die irgendwas damit zu tun haben könnte! Was genau dieser Tesserakt ist und was er kann und was passiert, wenn Raven, von dem Xardas berichtet, die „Steine der Macht“ in ihm vereint, bleibt hier offen. Die Geschichte wird, so scheint es, einiges an Zusatz-“Lore“ bringen!

    Ein bisschen seltsam finde ich Pyrokars Verhalten gegen Ende des Gesprächs. War seine Sturköpfigkeit gegenüber Xardas vorher etwa nur Show? Wenn ja, was sollte das? Wenn nein: Wo kommt denn auf einmal der mit dem Hammer Innos' gerüstete Paladin her? Es wirkt ja fast so, als hätte Pyrokar ihn herbestellt, aber wann soll er das gemacht haben – hat er etwa vorausgeahnt, dass Xardas Hilfe brauchen würde? Ich bin verwirrt, und ich führe das auch darauf zurück, dass diese Szene am Ende des Posts einfach nicht klar genug geschrieben ist.
    Nein. Die Story um dem mit dem Hammer Innos' gerüsteten Paladin wird hier doch noch erzählt

    Klarer sind dann aber die Pläne, die Xardas ganz am Schluss äußert. Oder zumindest: Relativ klar. Mir scheint, das könnte nun ein bisschen in Richtung X-Men gehen, mit Xardas und/oder Pyrokar in der Rolle des Professor X – oder wird gar einer von ihnen zum Magneto? Vielleicht nimmt das Ganze dann aber doch einen anderen Verlauf.
    Nicht ganz die Richtung, die ich im Kopf habe, doch schon nah dran

    Kurzum: Hier sind noch einige Sachen unklar, aber das sollte ja in einer Geschichte auch so sein, dass sich Manches erst im weiteren Verlauf aufklärt. Dass die Story mit Xardas' Vorhaben nun eine gewisse Stoßrichtung bekommen hat, sagt mir auch zu.
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    Dankeschööööön

  17. Beiträge anzeigen #57
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    John Irenicus ist offline
    Regonas nimmt ja jetzt nun doch nicht mehr mit "Vaterliebe" in Kategorie 3 des Story-Wettbewerbs teil. Den Kommentar, den ich vorauseilend verfasst hatte, den poste ich jetzt aber trotzdem einfach mal.

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    Lord Regonas schickt erneut seine Kurzgeschichte „Vaterliebe“ in den Wettbewerb, und das war für mich dann auch der Anlass, mir die Story nach drei Jahren noch einmal zu Gemüte zu führen.

    Ich muss allerdings feststellen, dass ich nach erneuter Lektüre der Kurzgeschichte und meines Kommentars von damals nicht viel Neues zu der Geschichte sagen kann. Mein damaliges Lob erhalte ich aufrecht: Die Szene(n) sind eindringlich beschrieben, jeglicher Kitsch wird umschifft, stattdessen gibt es Spannung, Anspannung und Verzweiflung, und bei all der Tragik am Ende mutet die Geschichte dem Leser auch ordentlich was zu. Das hat mir gut gefallen und gefällt mir nach wie vor gut!

    Was mir beim erneuten Lesen einzig aufgefallen ist, ist, dass die inneren Vorgänge im Protagonisten vielleicht einen Tick zu viel beschrieben werden. Gemeint ist, dass ziemlich breit aufgefächert ist, wie der Protagonist genau Wut gegen wen hegt und wie diese ganzen Gefühle miteinander verflochten sind, das hätte man eventuell schreiberisch auch anders, ein bisschen subtiler, kürzer lösen können. Andererseits spiegelt die Schilderung hier ja nur sehr schön wieder, wie massiv der Protagonist von seinen Gefühlen und Affekten zerfressen wird, wie eben wirklich alles in ihm kreist, und so gesehen ist das doch sehr passend. Mir gefällt dabei insbesondere die Komponente der Schuld bzw. Selbstvorwürfe, ich finde, das wirkt dann doch deutlich am schmerzhaftesten.

    Die „Auflösung“ am Ende ist für mich übrigens nach wie vor eine besondere. Ich weiß nicht, wie das anderen so geht und ob das vielleicht eine ganz gängige Wahrnehmung ist, aber für mich war als Kind der Knollenblätterpilz und seine Verwechslungsgefahr mit einem Champignon (bzw. vice versa) wirklich der Inbegriff der Gefahr in einem Wald, und ich kann wirklich nicht zählen, wie oft mich mein Vater mit mahnenden Worten darauf hingewiesen hat, dass ich auf keinen Fall einfach einen Pilz pflücken und essen darf, nur weil er wie ein Champignon aussieht. Anscheinend geht das nicht nur mir so, wenn du am Ende dieser Story nicht bloß von einem giftigen Pilz im Allgemeinen schreibst, sondern eben ganz spezifisch vom grünen Knollenblätterpilz. Ganz allgemein ist das glaube ich aber wirklich eine typische Elternangst, dass Kinder sich unbeobachtet giftiges Zeug in den Mund stecken, und diese Angst scheint eben speziell bei Pilzen nochmal aufzuleben. Und dann haben diverse TK-Backwarenhersteller auch noch die Nerven, leckere Torten ausgerechnet im Fliegenpilzlook herzustellen …

    Aber ich schweife ab: Nach wie vor eine gelungene Kurzgeschichte, Hut ab!
    ------------------------------------------------------------------------------
    Geändert von John Irenicus (10.09.2019 um 23:25 Uhr)

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    So, dann will ich mich mal an „Der Weg des Lee“ von unserem geschätzten Oblomow begeben. Ich glaube, ich habe noch nie ein Stück von der Story gelesen, weil ich mir immer gedacht habe: Das mache ich, wenn der Oblomow die mal zum Wettbewerb anmeldet. Tja, und nun ist es so weit!

    Erinnern kann ich mich, dass ich schon „Das neue neue Lager“ damals in einem Rutsch zu einem Wettbewerb gelesen habe, sehr viele Seiten Text – an deren Inhalt ich mich wiederum kaum erinnern kann. Von daher wird mein Kommentar vielleicht manchmal etwas fehlgehen, weil ich nicht auf das Wissen zurückgreifen kann. Ich habe mir aber das Ende von „Das neue neue Lager“ jetzt noch einmal angesehen, um wenigstens diesbezüglich im Bilde zu sein. Abgesehen davon konzentriere ich mich aber voll und ausschließlich auf diese Story hier!

    Die Geschichte hat ihren Ursprung ja vor nicht ganz einem Jahrzehnt, und ich finde, man merkt ihr das Alter insoweit an, als sie noch eine typische Story des Story-Forums „von damals“ ist: Nicht abgehoben, nicht zu fancy, einfache eine Gothic-Story, viele bekannte Charaktere, die eine Reise unternehmen, und dann passiert mal dies, mal das. So zumindest fängt diese Story hier an, dass noch deutlich verbindlichere Sachen als „mal dies, mal das“ passieren werden, ist aber natürlich auch schon klar. Was ich aber meine, ist, dass das alles einfach schön erzählt ist, zumindest die meiste Zeit, relativ unaufgeregt und für deine Verhältnisse, wenn man mal an ein Werk wie „Müll“ denkt, auch überraschend zugänglich. Nichtsdestotrotz gibt es auch hier in der Story recht früh diese gewisse Form von Grusel, wie man sie von deinen Geschichten zuweilen kennt, und auch der Umgang der Leute miteinander, das ist so etwas, was man von dir auch erwarten würde. Aber naja, ich fange mal beim Beginn an, bevor ich hier schon vorgreife!



    Das erste Kapitel ist tonangebend für das, was ich oben meinte: Hier wird einfach erzählt, was die Truppe um Lee so bei ihrer Exkursion nach dem Fall der Barriere erlebt. Ich bin übrigens schon hier ganz erstaunt, wie leicht dir das von der Hand zu gehen scheint, so viele Charaktere zu „verwalten“. Es hilft natürlich, dass es alles alte Gothic-Bekannte sind, aber wie du schon recht früh mehrere Figuren gleich ein bisschen zur Geltung bringst, ohne dass es in ein allzu bemühtes und offensichtliches „Schaulaufen“ oder gar eine Gesprächsaufteilung à la „Tick, Trick und Track“ ausartet. Das finde ich schon einmal sehr angenehm, wie sich überhaupt das ganze Kapitel angenehm liest, sodass ich es auch überhaupt nicht auseinanderziselieren brauche.

    Wobei ich schon hervorheben will, dass mir besonders gut die Szene bei Orlans Taverne gefallen hat. Wie die Bauern dort eher hilflos mit den Bögen herumhantieren und Orlan nach außen hin den starken Verteidiger spielen will, muss, man aber auch nachvollziehen kann, warum er das tut, das war schon eine tolle Idee und gut dargestellt.

    Der Kampf gegen das Molerat und später gegen die Untoten ist dagegen dann eher Gothic-Standardware, aber auch ganz gut präsentiert. Zum einen ist Busters Verletzung nicht nur Gelegenheit für Cipher, versteckte Talente zu offenbaren, sondern hat später ja auch noch ein bisschen Bewandnis beim Aufeinandertreffen mit Marlon, würde ich sagen, denn durch die Verletzung geht es Buster ja nicht so gut und er nimmt nicht so sehr an den Feierlichkeiten teil. Zum anderen wird beim Kampf gegen die Untoten am Friedhof gleich das ganz große Besteck mit dem Schattenritter ausgepackt. Da bin ich mir aber gar nicht so sicher, wie gut ich das finde, zumal der dann ja doch relativ leicht besiegt ist und ohne größere Einbußen bei Lees Trupp. Vielleicht hätten da die Goblins plus noch ein paar weitere Standard-Untote erst einmal genügt. Aber gut, gestört hat das ja auch nicht, und eigentlich ist es ja auch ganz angenehm, dass direkt zu Beginn der Geschichte eine Menge los ist.

    Am Ende des Kapitels trifft die Gruppe auf Marlon. Und ich muss sagen: Im Prinzip ist ja relativ schnell klar, dass dieses Aufeinandertreffen böse ausgehen muss und dass mit Marlon ganz grundlegend etwas nicht stimmt, wenn er einerseits so ostentativ grinst und andererseits sich selbst viel zu viel zum Abendbrot aufgetischt hat. Was da dahintersteckt, das habe ich natürlich nicht genau vorhergesehen, an dieser Stelle und auch noch einige Zeit danach dachte ich eher an sowas wie einen Dämon, der in Menschengestalt Opfer anlockt oder so.

    Insgesamt fand ich das erste Kapitel, ich sagte es ja bereits, angenehm zu lesen, und zwar so, dass es schlicht Lust auf den Rest der Geschichte gemacht hat. Und das ist ja etwas, was man über ein erstes Kapitel nur allzu gerne sagt.

    Fehler und Sonstiges im ersten Kapitel:
    Zwischendurch trafen sie auf die Leichen von einigen Scavangern, die ausgenommen herumlagen.
    Scavenger … so nennen wir die großen Vögel!
    "Die haben im Alten Lager wohl nichts zum Fressen gekriegt", bemerkte Cipher dabei ulkend und erzeugte dabei ein Lächeln auf den Gesichtern der anderen
    Kein Fehler, aber eine unschöne Doppelung von „dabei“.
    Doch das wichtigste, das Lee in sein Auge fiel war ein Spüllappen,
    das Wichtigste, das Lee in sein Auge fiel, war
    der sich zwar noch mit einem Seitensprung zu retten versuchte, jedoch noch am Fuß von dem Gebiss der verfetteten Ratte erwischt wurde.
    Hier könnte man das erste „noch“ vielleicht streichen.
    Erst als Cipher räspernd seiner Ungeduld AUsdruck verlieh
    räuspernd; Ausdruck
    während Cipher die Blutung durch festes Drücken zu Stoppen versuchte.
    stoppen
    Mit einem mächtigen Hieb, ging er Lee an
    Komma weg
    Mit kräftigen Rucken, versuchte er sein Schwert von der Axt zu trennen
    Komma weg
    "Wir müssen gemeinsam in eine Richtung rennen und uns dabei aufhalten, so dürften wir zumindest ein paar erwischen", antwortete Cord schließlich, als er zu dem Schluss gekommen war, dass er genug gesehen hatte.
    Da habe ich gar nicht richtig verstanden, was Cord meint.
    Sie stürmten mit erhobenen Knüppeln wild auf die Kämpfer los und brüllten irgendetwas kaum verständliches dabei.
    Verständliches



    Das zweite Kapitel dreht sich dann, wie der Name ja schon ankündigt, ganz um Marlon. Und ich muss schon sagen: Da geht es ja nun wirklich richtig, richtig zur Sache, in Videospielsprache wäre das ja vielleicht schon so eine Art „Zwischenboss“, wenn man so will. Jedenfalls kommt hier nun eine gehörige Portion Horror in die Story, wie ich finde. Der Horror und die Spannung ergeben sich, glaube ich, auch daraus, dass man als Leser ziemlich schnell die Fährte aufnimmt und jedenfalls in meinem Falle (und das will schon was heißen) sehr früh weiß, was Sache ist. Die Antwort „Oft genug“ auf die Frage, wie oft sich denn Leute zu Marlon verirren, ließ mich, in Kombination mit dem Grillfleisch, direkt „oha … Menschenfleisch?“ an den Rand kritzeln, und wenig überraschend habe ich auch damit Recht behalten (und spätestens, als die Verkostung des Fleisches relativ genau beschrieben wurde, war es dann wirklich klar). Ich vermute also, auf erzählerischer Ebene will die Geschichte damit gar nicht hinterm Berg halten. Vielmehr ist es der Effekt, dass man den Figuren der Geschichte zurufen will, dass sie bloß nicht weiteressen und dann besser abhauen sollten („An Ihrer Stelle würd' ich nur die Pommes Frites essen“). Und in der Hinsicht funktioniert das Kapitel gut, auch, weil Marlon sich ja immer mehr Auffälligkeiten herausnimmt und die Söldner in spe es trotzdem nicht checken. Da wiederum könnte ich zwar ein bisschen kritisieren, dass das doch sehr leichtsinnig von Marlon ist, zumal er ja auf die Tarnung des Ganzen angewiesen ist, da er im offenen Kampf ja keine Chance gegen die Männer hat. Andererseits zieht er die Masche, möglicherweise auch in dieser Aufdringlichkeit, ja nicht zum ersten Mal zu, und gemessen an den Köpfen, die er schon in seiner Sammlung hat, hat er damit ja einfach Erfolg. Vielleicht hätte ihm ein eeeetwas subtileres Verhalten aber trotzdem gut zu Gesicht gestanden.

    Was ich am Kapitel aber auch gut finde, ist, wie in der Erzählung so ganz kleine Abzweigungen genommen werden. So erfährt man von Buster die Geschichte, wegen welchen Vergehens er in die Kolonie gekommen ist, und das war eine schöne kleine Hintergrundstory, die dann ja auch relativ gelungen auf sein Auftreten als Akrobatiklehrer in Gothic 1 anspielt. Ingame fragt man sich ja nämlich schon, warum gerade er so ein akrobatischer Typ sein soll bzw. was ihn dazu qualifiziert, einem Akrobatik beizubringen.

    Cipher, der seine Sexualität in Frage stellt, ist auch keine allzu schlechte Idee. Bei dem Haufen Männern muss ja mal einer dabei sein, und die Spiele hatten das ja eigentlich komplett ausgespart (und nein, Mud, auf den in diesem Kapitel zu Anfang ja in anderem Zusammenhang angespielt wird, zählt nicht). Vielleicht ist das Thema hier nur dann wieder allzu direkt angesprochen, da wäre vielleicht auch ein bisschen was Unterschwelligeres schöner gewesen – ein bisschen ambivalent ist dann ja auch der Rückblick in sein bisheriges Sexleben. Da hätte es diesen Einstieg mit den „geächteten Schwulen“ so deutlich vielleicht gar nicht bedurft.

    Wie Ciphers Angst vor Schwulitäten ihn dann zurück in die Grabeshöhle treibt, ist natürlich eine geschickte erzählerische Entscheidung. Auch, wie er wieder zum Sumpfkrautkonsum gebracht wird, ist eine tolle Idee, ebenso wie er sich dann allen Ernstes in einen Sarg zum Schlafen legt. Einzig nicht verstanden habe ich, warum er den schweren Steindeckel offenbar über sich zuzieht – er stößt später dann ja dagegen. Das wäre mir an seiner Stelle dann doch zu unheimlich oder eventuell gefährlich gewesen. Andererseits bietet es beim Übernachten in der Wildnis vielleicht auch gerade den nötigen Schutz, von daher …

    Ab da geht es ja relativ schnell auf die Eskalation der Ereignisse hin, anhand von Buster gibt die Erzählung ja sogar einen Ausblick darauf, was den Leuten gleich blüht. Cipher kann sich dann als Retter in der Not präsentieren (mir scheint, du magst Cipher) und wartet sogleich mit einem ziemlichen badass-Spruch auf, weshalb ich diesen Moment für PotM-würdig halte:

    Doch es sollte anders kommen. Plötzlich schrie Marlon laut vor Schmerz auf. Buster öffnete seine Lider wieder und sah, wie in Marlons Bein ein Pfeil steckte. Danach sah er in die Richtung, woher das Geschoss kommen musste. Dort stand Cipher mit gespanntem Bogen. "Ein Glück, dass man sich Pfeile immer für noch größere Ärsche aufhebt", rief er laut und ließ noch einen Schuss in das andere Bein Marlons folgen, sodass dieser, sich krümmend, zusammensackte.
    (lediglich der Zeitfehler wäre noch zu korrigieren: "woher das Geschoss gekommen sein musste")

    Im Moment davor, also bei Busters Abtransport, sehe ich aber zwei Unklarheiten. Zum einen weiß ich nicht, was mit diesem Satz gemeint ist:
    "HILFE, HILFE", brüllte er laut und von der Höhle kamen Flüche, die sich mit dem gefesselten Zustand auseinandersetzen.
    Das ist ja schon sehr umständlich formuliert. Werden da etwa die anderen wach und merken, dass sie gefesselt sind?

    Zum anderen habe ich beim Lesen keinen Überblick, wie und wann Buster da überhaupt von Marlon weggezerrt wird. Erst heißt es, er sei am Kragen gepackt und auf die Beine gezogen worden, dann später ist er aber doch in seiner Strohmatte gefesselt – ja was denn nun? Oder soll das beides zusammengehen können?

    Ganz am Ende bekommt Marlon dann ja seine (gerechte?) Strafe, wobei ich finde, dass man hier sehr gut sehen kann, wie blutrünstig die Truppe um Lee eigentlich ist. Das Menschenfleischfressen hatten sie ja auch doch relativ gut weggesteckt, und nun lassen sie einen Menschen bei lebendigem Leib verbrennen (und zerschlagen ihm vorher die Finger und so). Auch nicht gerade sympathisch! Bei einer Bemerkung in diesem Zusammenhang musste ich übrigens etwas stutzen:

    "Ich mach jetzt das, was du mit deinen Gästen gemacht hast", rief Cipher, der im Gegensatz zu den anderen voll funktionsfähig war, ihm zu und griff nach einer Fackel.
    Da habe ich mich erst gewundert, weil Marlon ja doch eigentlich ganz andere Sachen mit seinen Gästen gemacht hat (geschlachtet, enthauptet, gegessen). Jetzt beim nochmaligen Drüberlesen habe ich aber die Idee, dass Cipher sozusagen das "Grillen" meinen könnte (im Anfang des dritten Kapitels wird das ja auch nochmal nahegelegt). So richtig klar wird diese Parallelität hier an dieser Stelle aber nicht, finde ich.

    Trotz der kleineren Kritikpunkte aber ein tolles Kapitel, finde ich. Ein bisschen Horrorstory, wie gesagt. Ich finde das übrigens sehr angenehm, dass die Figur des Marlon ein bisschen ein Mysterium bleibt. Man weiß gar nicht, wo er herkommt, wie lange er das schon durchzieht, was er sonst so in seinem Leben gemacht hat, wo er aufgewachsen ist, wie und warum er zum Kannibalen geworden ist ... das finde ich irgendwie ziemlich gut, dass man hier nicht direkt eine Erklärung findet (am besten noch ganz abgedroschen in Form von irgendwelchen Tagebuchaufzeichnungen, so hätte ich es nämlich wahrscheinlich gemacht), sondern dass es eben irgendwo ein Geheimnis bleibt. Das gibt dem Ganzen einerseits noch ein bisschen mehr Mystery-Touch, andererseits wirkt die Begegnung aber auch "realistischer". Man findet eben nicht einfach alles so heraus, was sich einem an Rätseln stellt. Finde ich gut so!

    Fehler und Sonstiges im zweiten Kapitel:
    Wenn man nicht, wie ich selber alles verraucht hätte...
    Ich glaube, entweder muss ein zusätzliches Komma hinter das "ich", oder es müssen alle Kommas raus.
    Cord beklagte sich dazu noch über ein eingeschlafenes Bein und trampelte mit dem Fuß auf dem Boden herum, bis er in seinen Augen wieder wach geworden war.
    Das finde ich schon arg seltsam formuliert, mit dem "in seinen Augen". Cord spürt es ja, ob sein Fuß wieder da ist oder nicht, dass da nicht Lees oder Torlofs Perspektive die maßgebliche ist, ist ja klar.
    Als sich die Tür schloss grinste er.
    Komma nach "schloss"
    Wütenden Milizionäretrieben sie mit Peitschenhieben nach vorne.
    Wütende Milizionäre trieben
    doch der Milizionär, gab ihm keine Pause und nichts zu Essen
    Komma weg und "essen" klein



    Das dritte Kapitel ist ziemlich lang, und trotzdem las es sich sehr schön kurzweilig. Zum einen gibt es ja noch ein bisschen Nachklapp zu der Begegnung mit Marlon, und insbesondere, dass der Kerl die Warane mit dem Menschenfleisch gefüttert hat, lässt ihn posthum nochmal einen Tick irrer wirken – und vielleicht auch selbst ein bisschen waranenhaft. Warum die Viecher allerdings „Hunger ohne Ende“ haben sollten, wenn Marlon sie doch füttert, ist mir nicht so ganz klar. Wobei, die einzige Möglichkeit ist, dass deren letzte Fütterung schon sehr lange her ist, aber gut, das kann ja auch einfach daran liegen, dass Marlons „Schlachtpläne“ aufgrund des Eingreifens von Cipher nicht so ganz aufgegangen sind. Vermutlich war schon wieder Fütterungszeit, aber dann war Marlon halt etwas – unpässlich.

    Bei der Planung, was die Truppe nun als nächstes unternehmen soll, fand ich Lee auf einmal ungewohnt leichtsinnig agierend. Mit dem Wissen, dass Miliz und Paladine auf Flüchtlingsjagd sind, jegliche Bedenken damit beiseite zu schieben, dass doch nur selten jemand auf den Höfen vorbeischaut … selbst wenn das für die restliche Zeit, also für den Normalfall stimmen sollte (woher will Lee das eigentlich wissen?), so ist es doch klar, dass das jetzt in diesem Ausnahmezustand vermutlich nicht der Fall sein wird (wie sich später ja auch erwartungsgemäß zeigt). Und überhaupt: Dass Cipher eine Gruppe von Milizen und Paladinen wegziehen sehen hat, heißt doch nicht, dass die nicht mehr wiederkommen oder sonst keiner mehr da ist. Ich hätte Lee durchaus zugetraut, im Ergebnis schon so zu entscheiden, wie er jetzt eben auch entscheidet, aber ich hätte von ihm erwartet, dass er die von mir genannten Umstände in Betracht zieht und nicht so unplausibel kleinredet.

    Wie Lee sich dann allerdings bei Bengar einquartiert, sich in dessen Doppelbett legt und Bengar geradezu geschlagen und resigniert einfach neben ihm Platz nimmt … ja, das ist dann wiederum einfach Gold. Das ist ja für Bengar eine geradezu kafkaeske Situation, und irgendwie fügt er sich der ja auch ganz Kafka-typisch, wenn auch unter mildem Protest.

    Relativ vorhersehbar – siehe auch schon oben – kommt es dann zur Durchsuchung von Bengars Hof durch „Offizielle“, und es stehen gehörige Schwierigkeiten ins Haus. Das ist an sich schon spannend, zumal Lees Celebrity-Status seine Situation dann ja auch alles andere als verbessert (wobei sicherlich auch mal eine Situation interessant wäre, wo ein einzelner ihm glaubt und die Anschuldigungen gegen ihn für unwahr hält, aber vielleicht kommt das ja noch in der Geschichte vor). Die eigentliche Stärke des ganzen Kapitels liegt darüber hinaus aber für mich darin, dass es diese, nunja, „postkoloniale“ bzw. „postbarrieriale“ Lage auf Khorinis einfach mal darstellt. Ich will jetzt nicht den Vergleich des „wilden Westens“ bemühen, aber hier ist ja nun schon ein deutlich größerer Effekt des Barrierenfalls zu sehen als in Gothic II (das ja aber auch erst ein paar Wochen nach dem Fall der Barriere beginnt, was für die Story hier umso besser ist, denn so wirkt sie richtig lückenschließend). Mir gefällt das jedenfalls ziemlich gut, die umherstreifende Ordnungsmacht, verunsicherte Bauern, herumstreunende Sträflinge – und dazu passt dann auch, wie das mit Lees Entführung letztlich geregelt wird. Zack, werden die Milizen umgebracht, und ein Bauer bittet vorher sogar noch darum, die Leichen doch bitte einfach irgendwie zu vergraben. Ja, doch, ich kann mir richtig vorstellen, dass es in der Zeit unmittelbar nach Zusammensturz der Barriere genau so gewesen sein muss! Und deswegen ist Kapitel III vermutlich auch mein liebstes Kapitel bisher (aber auch wegen vieler kleiner Einzelstellen, zum Beispiel das „Flammenverzehren“-Vergleich ganz zu Anfang oder die Bemerkungen über eigentlich sehr blutrünstige Vögel, deren gefälliges Zwitschern darüber hinwegtäuscht, dass sie gierige Beutegreifer sind).

    Fehler und Sonstiges im dritten Kapitel:
    "Weshalb bist du eigentlich zurück gekommen?"
    „zurückgekommen“ müsste es wohl heißen
    zusammen mit einer Menge Gefangener Flüchtlinge im Schlepptau
    gefangener
    Langsam begann das Rauschen stärker zu werden, dass die Erkenntnis erwuchs, dass sie schon fast im Wasser stehen mussten.
    Der Satz ist komisch formuliert, wäre das erste „dass“ ein „sodass“, würde es schon runder klingen, aber noch immer etwas umständlich.
    Das Schnarchen der Bauern, das aus dem Inneren Drang vermischte sich
    das aus dem Inneren drang, vermischte
    das allen Anscheins nach
    Hm, geht das auch mit dieser Genitiv-Konstruktion? Ich kenne es nur als „allem Anschein nach“ …
    Lee wartete derweil geduldig und schließlich entflammte das Licht einer kleinen Öllampe, die ihr Licht auf einen Mann im weißen Nachtgewand warf.
    Das ist nicht so schön formuliert mit dem doppelten „Licht“.
    Wir sind, wie Sie vielleicht bereits bemerkt haben einige Sträflinge aus der Kolonie
    Komma nach „haben“ um den Einschub zu beenden
    Möglicherweise unterschätzte er ein weitere Mal die Situation.
    ein weiteres Mal
    Sie würden eine kleine Gnadenfrist bekommen, viell eine Chance sich auf das Festland abzusetzen.
    vielleicht
    Sanfte Strahlen ließen den frischen Tau an den Gräsern der Ebene glänzen. Libellen kreisten durch die Lüfte und suchten nach kleineren Insekten, die sich an diesen kleinen Tropfen gütlich taten,
    Es ist schon klar, dass sich „diese kleine Tropfen“ auf den Tau beziehen, aber es liest sich doch irgendwie seltsam.
    und Lee wurde mit einem Mal klar, dass er ausgerechnet zum Zeitpunkt der dritten Milizvisite dieses Nachtlager aufsuchen musste.
    Da stimmt die Zeit nicht, „aufgesucht hatte“ wäre zum Beispiel passend, oder eben „hatte aufsuchen müssen“.
    doch der Milizionär schien keinen Drang zu verspüren, noch weiter zu reden. Unbarmherzig ging er auf ihn zu und Bengar konnte dem Drang, seine Beine in die Hand zu nehmen
    Finde ich nicht so schön die Wiederholung mit „Drang“.
    wie der Milizionär, überrascht Luft einsog.
    Komma weg
    Am frühen Morgen waren sie vom Lärm der Milizionäre aus dem Schlaf gerissen worden und die restlichen Bauern waren für einen wesentlich kürzeren Zeitraum geschockt, als es bei ihrem Herren Bengar der Fall gewesen war.
    Das mit dem „geschockt“ klingt hier an dieser Stelle nicht so elegant, auch weiß ich gar nicht so recht, was mir das insgesamt sagen soll, also wohl, dass sich auch die Bauern irgendwie retten konnten?
    waren sie so in die etwas sumpfige Gegend, kurz vor der Klippe in die Ebene geflüchtet
    Komma weg
    dann winkte er die anderen nach Vorne.
    nach vorne
    und huschten hinter die Felsbrocken, die wie von Trollen geworfen, aus der Wiese herausragten hinüber in die Schatten der vereinzelten Fichten,
    Das Komma nach „geworfen“ müsste weg und stattdessen eins hinter „herausragten“, an sich übrigens eine schöne Beschreibung.
    Um Irgendetwas zu tun
    irgendetwas
    doch der Genuss dessen, war nur von kurzer Dauer.
    Komma weg
    Es tut mir Leid
    Es tut mir leid
    Sie kehrten noch einmal zurück zum Hof, um Baster mitzunehmen.
    Musste hier ein bisschen lachen.



    Kapitel IV ist ein relativ kurzes Kapitel, gemessen an der Bedeutung, die sein Inhalt hat: Es ist die weichenstellende Entscheidung Onars, Lee und seine Leute als Söldner auf dem Hof zu beschäftigen! Die Kürze gerät dem Kapitel aber nicht zum Nachteil, einzig das Gespräch mit Onar wird mir ein bisschen zu schnell erfolgreich beendet, da hätte vielleicht ein bisschen Bedenkzeit des sonst ja so skeptischen Großbauern realistischer gewirkt. Aber sei's drum: Es ist ja durchaus eine gute erzählerische Entscheidung, die Dinge nicht unnötig in die Länge zu ziehen.

    Was hier an diesem Kapitel sehr durchkommt, mehr als vorher schon, ist, wie Lee seine Sprechweise anpasst, je nachdem, mit wem er es zu tun hat. Innerhalb seiner Truppe redet er ja relativ normal bis rau, kurze und knappe Anweisungen und so weiter. Wendet er sich nach außen, verwendet er sogar die „Sie“-Anrede (ist diskutabel, wie gut die eigentlich ins Gothic-Setting passt, für mich wirkt sie dann doch immer ein bisschen wie ein Fremdkörper) und schlägt häufig einen eher „höfischen“ Ton an, den er ja auch entsprechend am Königshof gelernt hat. Manche Bauern mag er damit beeindrucken, manchen eher als eitler Geck daherkommen. Ich finde es eigentlich ganz passend, dass Lee seinen jeweiligen Redestil nach taktischen Gesichtspunkten aussucht. Lediglich im Gespräch mit Onar finde ich das an einer Stelle etwas übertrieben:
    und die restlichen Felder wirkten auf mich mehr als eine Monsterbruthöhle, als ein lebensspendender Nahrungslieferant
    „lebensspendender Nahrungslieferant“ klingt schon sehr gestelzt, und ich glaube auch nicht, dass das eine Formulierung ist, von der Lee glauben kann, dass sie Onar besonders beeindruckt.

    Was mir gut gefällt, ist, wie die Bauern allgemein auf die Neuankömmlinge reagieren. Die nämlich begrüßen sie nicht als Retter oder willkommenen Schutz in der Not, sondern stehen ihnen wirklich abweisend gegenüber, und man merkt, dass sie durchaus die Meinung haben, die Dinge selber in die Hand nehmen zu können, und zu den „Dingen“ gehört dann auch im Zweifel, die Sträflinge um Lee bei nächster Gelegenheit achtkantig vom Hof zu schmeißen. Das, finde ich, ist eine tolle Ausgangssituation (die ja auch auf gewisse Ansätze im Spiel Bezug nimmt, meine ich); die Söldner haben einen schweren Stand und müssen sich den Respekt erst verdienen. Gut!

    Insgesamt sehe ich also auch dieses Kapitel positiv, mag es auch kurz sein.

    Fehler und Sonstiges in Kapitel IV:
    Stramm und entschlossen folgten sie Lee die Stufen neben Bengers Hof hinab
    Bengars Hof
    Zu ihrer rechten Hand, fanden sie ein kleines Lager, an dem einige abgerissen aussehende Männer um ein Feuer herumsaßen, doch schienen sie zu sehr mit sich selbst beschäftigt, als dass sie den Banditen und Söldner, die an ihnen vorbeiliefen, Beachtung schenkten.
    Das erste Komma muss weg. Und: Ob diese Leute wohl zu Dexters späterer Bande gehören?
    Langsam kamen sie durch das knöchelhohe Gras, an dem noch die letzten Reste Tau hingen in eine Felsspalte.
    Komma nach „hingen“
    erklärte Wolf den Anderen geschockt,
    den anderen
    Sein kleines Gefolge hatte mit offenem Mund, dem zugeschaut und blieb gelähmt stehen
    Sehr seltsamer Satzbau, eher: „Sein kleines Gefolge hatte dem mit offenen Mund zugeschaut und …“
    Mit erröteten Wangen, sah die Bäuerin zurück
    Komma weg
    Ein Bauer, der offenbar als Schmied tätig war spuckte zur Begleitung in seinen Ofen aus.
    Komma nach „war“



    Zu Anfang des fünften Kapitels ruft Lee dann erst einmal die Autonome Republik Onaristan aus, zumindest klingt es so, und ich bin am Überlegen, ob ich Lees Gerede über den Hof als eigenen Staat nicht einen Tick zu viel finde. Gerade Lee hätte ich da eine nüchternere Betrachtungsweise unterstellt, andererseits wählt er diese Worte vielleicht auch bewusst etwas großkotzig, um so seine Leute besser auf Linie bringen zu können. Wer weiß.

    Im Zentrum des Kapitels steht aber Lees Begegnung mit, ja, wer ist es eigentlich, Maria? Jedenfalls die Dame, die die Wäsche trägt, und da gehen sich die beiden ja bald gegenseitig an die Wäsche, aber nicht im netten Sinne. Ich finde die Szene deshalb sehr gut, weil sie eine andere Facette vom sonst doch seeehr kontrolliert auftretenden Lee zeigt. Dass er da bald am Ausrasten ist, das kommt überraschend, ist eine neue Seite an ihm und lässt ihn auch sehr menschlich wirken. Eine gute Szene, finde ich!

    Abgesehen davon passiert im Kapitel nicht viel, aber das muss es ja auch nicht. Was vielleicht noch erwähnenswert ist, wie du Lares' Rolle hier wieder etwas ausbaust – wie schon im Kapitel davor. Ein bisschen ist er ja sowas wie der „Joker“, also der Witzemacher und Sprücheklopfer, der Mann mit der großen Klappe, der aber trotzdem geduldet wird. Steht ihm ganz gut, finde ich!

    Insgesamt also auch ein ganz gutes Kapitel!

    Fehler und Sonstiges in Kapitel V:
    Der große Bauernaufstand im zweiten Jahr Rhobar II
    Ein Punkte sollte schon hinter das II.
    um ein Haar im Chaos an die Assassine verloren gegangen wäre.
    Assassinen
    zusammen mit dem vorigen Tod, verräterischer Bauern
    Komma weg
    "Hoffentlich laufen wir ihr so wenig wie möglich über den Weg. Ich war kurz davor meine Beherrschung zu verlieren", bemerkte Lee. Buster blieb reglos vor ihm stehen.
    "Egal. Kümmere dich um die Betten, wir haben noch was zu erledigen", schickte jener ihn darauf jedoch wieder weg.
    Bei der Formulierung mit dem „jener“ klang das erst so, als würde Buster seinen Anführer Lee wegschicken.
    Er stütze sich auf dem großen Tisch an der linken Seite ab.
    stüzte
    "Mir jucken die Beine langsam vom vielen rumstehen"
    vom vielen Rumstehen



    Das sechste Kapitel ist auch eher kurz, und sein Titel hält, was er verspricht. Es geht nicht nur, aber vor allem um Sekob bzw. dessen Hof. Und Sekob wird hier nun wirklich als ziemliches Ekel präsentiert, und das passt zu dem, was man aus dem Spiel so von ihm mitbekommt – dagegen wirkt Till ja nachgerade sympathisch! Dass Lee da überhaupt keinen Bock auf den Bauern hat, kann ich nur allzu gut nachvollziehen. Abgesehen davon passiert aber nicht viel im Kapitel, außer eben, dass die Söldner schon anfangen, sich Respekt zu verdienen: Der Feldräuberschuss von Cipher – wieder einmal Cipher, bin mir mittlerweile sicher, dass du den besonders magst! – ist ja schon ein ziemlicher badass-Moment.

    Fehler und Sonstiges im sechsten Kapitel:
    Kapitel VI: Sekob
    Kein Fehler, aber mir ist aufgefallen, dass du ab diesem Kapitel die Kapiteltitel gar nicht mehr unterstrichen hast, im Gegensatz zu vorher.
    um bei der Erkenntnis, dass eine Gruppe fremder Männer in ihr Heim eingedrungen war überrascht innezuhalten.
    Komma nach „war“



    Kapitel VII ist wieder ein längeres Kapitel, und hier passiert dann ja auch einiges. Vor allem aber wird erst einmal ein bisschen Hofleben präsentiert, und wie die Bauern da bei Theklas Küche stehen und schwatzen, das ist schon ziemlich gut getroffen. Gut finde ich auch, wie nochmal der Widerstand der Bauern, gemeint die allgemeine Antipathie gegen die Söldner, thematisiert wird. Und ja: Natürlich war bei dem Bauern, der Lee auffällt, tatsächlich schon ziemlich klar, dass der allzu bald noch Ärger machen würde.

    Bis es so weit ist, wird aber erst einmal Eintopf gegessen. Dass Theklas Spezialeintopf so ausgiebig thematisiert wird und auch wirklich sehr besonders schmeckt, dagegen habe ich nichts einzuwenden. Die Reaktion der Söldner finde ich dann aber doch weit, weit überzogen, das geht ja schon ins Parodistische über, und spätestens, als Cipher Tränen weint, wird es doch zur Karikatur. Ich weiß nicht genau, ob das so beabsichtigt war, aber mir geht das zu weit, es passt auch sonst nicht in die eher ernst und „bodenständig“ gehaltene Geschichte hinein. Tränen in den Augen hätte ich allenfalls wegen Flashbacks hinsichtlich des letzten, missglückten Fleischkonsums plausibel gefunden.

    Ähnlich fehl am Platze erschien mir dann zunächst auch Theklas Verhalten gegenüber Lee, diese aufdringliche Süßholzraspelei. Ein bisschen wird es dann zwar damit erklärt, dass das eben so Theklas Masche ist. Immerhin lässt sich Lee dann ja gar nicht mal so sehr einwickeln, von daher geht die Szene im Ergebnis wohl doch in Ordnung.

    Schön fand ich dann die Auseinandersetzung mit diesem besonders aufmüpfigen Bauern. Wie am Ende Lee dessen Axt in den Dachfirst schleudert und sie im Balken steckenbleibt, das ist ein schönes Bild. Was mir aber richtig gut gefällt, ist, dass es damit ja nicht getan ist. Ich hätte gedacht, okay, so perlenschnurartig wie die Story bisher aufgebaut war, ist die Sache mit diesem Bauern erstmal abgefrühstückt, aber kaum ist Lee von Grom wieder da, taucht er ja erneut auf und sucht richtig Stunk. Damit hatte ich gar nicht gerechnet, das fand ich gut.

    Das Gespräch mit Grom selbst fand ich auch gar nicht so schlecht. Es ist eine schöne Ergänzung zum Spiel, dass hier der Versuch unternommen wird, zu erklären, warum Grom eigentlich so krasse Ausweidungsskills hat. Ein bisschen dubios wirkt das aber auch nach den Erklärungen noch. Und ich muss sagen: Die Begegnung mit Marlon steckt mir ja noch immer in den Knochen, da hätte ich, wenn es nicht gerade Grom gewesen wäre, schon Angst gehabt, dass Lee hier direkt wieder auf einer Speisekarte landet.

    Alles in allem trotz der Kritikpunkte ein schönes Kapitel (auch wegen der Beschreibungen: Das Paillettenkleid aus (bzw. „von“, naja) Schatten zum Beispiel) – und ich bin gespannt, was eigentlich auf diesem mysteriösen Zettel steht, vor allem, da der Bauer ihn ja unbedingt haben will.

    Fehler und Sonstiges in Kapitel VII:
    Blicke voller Misstrauen und -gunst legten sich auf den ehemaligen General und seine Truppe.
    Ich verstehe die Idee dahinter, sprachlich und klanglich finde ich das aber doch nicht so gut mit dem „-gunst“.
    wenn die Generäle über die Asssassine mit Galle im Speichel herzogen,
    Assassinen
    hinter der Scheune . Wir
    Da ist ein Leerzeichen zu viel.
    Das einzige ziel konnte sein
    Ziel
    Und vielleicht hatte ihm die neue Freiheit mehr genommen, als gegeben.
    Komma weg



    Kapitel VIII, das neueste Kapitel, aber auch schon knapp drei Jahre alt. Ich finde ja, dass du über die Jahre so den Stil und den Ton der Geschichte erstaunlich gut beibehalten hast!

    Beim Ringen um den Zettel habe ich übrigens erst viel weniger als Lee verstanden. Mir kam zwar kurz der Gedanke, dass auf dem Zettel eine Liebesbotschaft stehen könnte, dann aber habe ich mich gefragt, warum Thekla und Grom sich gegenseitig Zettel senden sollten, wenn sie doch nicht weit voneinander entfernt wohnen. Eine Erklärung ist, weil sie ihre Beziehung geheimhalten müssen, aber dann sind solche Zettelmitgaben ja gerade kontraproduktiv. Eine andere wäre, dass der Weg ins Tal einfach zu gefährlich für Thekla ist, und das wird es dann wohl sein (obwohl Grom ja seinerseits zum Hof kommen könnte und dazu ja wahrscheinlich sogar gute Vorwände finden könnte, aber naja). An sich find ich diese Art „Auflösung“, warum dem Bauern, der sich als Gunnar entpuppt, der Zettel so wichtig ist, aber eine gute Idee. Und es eröffnet Lee ja einen gewissen diplomatischen Weg, und das finde ich gut, dass er den Bauern, der seine Stellung auf dem Hof gefährdet, nicht durch bloßes Niederkloppen „unschädlich“ macht. Hier greifen die Geschehnisse also ganz gut ineinander.

    Was mich dann aber wunderte, war, dass Lee sich selbst als vielbeschäftigten Mann sieht und auf einmal so müde und erschöpft ist. Denn mal ehrlich: So viel hat er doch an dem Tag noch überhaupt nicht gemacht. Bei Sekob gewesen, gefressen, bei Grom gewesen. Also ich glaube, als Bauer auf den Feldern würde Lee wohl nichtmal einen halben Tag überstehen. Ein bisschen bin ich deshalb aber geneigt, Lees Erschöpfung nicht nur mit den Geschehnissen des vergehenden Tages, sondern mit den in der Tat kräftezehrenden, anstrengenden, „stressigen“ Tagen davor zu begründen. Dann passt es wieder – ebenso wie ihn ja auch die Last der Verantwortung ein wenig niederdrücken muss, was Torlof später ja auch so ein bisschen anklingen lässt. Nichtsdestotrotz: Hier an dieser Stelle ist diese Erschöpfung ein bisschen seltsam „geframed“. Insgesamt dient es immerhin dazu, Lee noch ein bisschen „menschlicher“ darzustellen, und auch beim Einschlafen wird gezeigt: Der Kerl hat Schwächen und Schwachpunkte, absolut (und die zeigen sich übrigens auch in der Fiesheit gegenüber Grom, den Zettel zurückzuhalten )! Den Dialog kurz davor mit Wolf fand ich übrigens ziemlich gut.

    Die Szene zwischen Onar und Torlof fand ich dann auch gut, zumal hier ja auch der Grundstein für Torlofs spätere exponierte Stellung auf dem Hof des Spiels gelegt wird. Vergleichbares geschieht dann ja im Gespräch zwischen Onar und Lee: Hier wird ja vorbereitet, dass Lares als Kundschafter in die Stadt geschickt wird. Diese kleinen Anbindungen ans und lückenfüllenden Erklärungen zum Spiel machen diese Geschichte auch ein bisschen aus, finde ich. Das ist auch sehr klassisch „Fanfiction“, aber im besten Sinne. Lees Erinnerungen an Hagen sind dabei auch ganz nett, ebenso wie der Ton, auf der die Szene mit Onar und damit das Kapitel endet.

    Von daher: Mit diesem Post hast du die Geschichte souverän ins Jahr 2016 geführt!

    Fehler und Sonstiges in Kapitel VIII:
    Es war vielleicht eine gute Gelegenheit nach diesem ersten Schritt der Annäherung weiter zu reden, doch gleichzeitig fühlte Lee sich ermattet.
    Kein Fehler und eigentlich sogar präziser beschrieben, da die Idee (nicht aber deren Ausführung) nun einmal bestand, aber eine „wäre“-Formulierung fände ich trotzdem passender.
    Als der Mondschein die letzten Strahlen des Sonnenuntergangs überstrahlte,
    Tja, hm, geht das eigentlich? Oder sollte man das eh schlicht und ausschließlich im übertragenen Sinne verstehen?
    Er hatte derartiges schon befürchtet.
    Derartiges
    das musste sich bis zum nächsten morgen gedulden.
    Morgen
    suchte eine andere Person, die nach Torlof kam Onar zu beruhigen.
    Hier müsste ein Komma hinter „kam“ stehen. Allerdings finde ich die Formulierung ohnehin nicht gut: Was meint das, „die nach Torlof kam“, inwiefern „kam“ sie denn?
    Er musste darüber schmunzeln, dass er inzwischen allein an die Möglichkeit wieder denken konnte
    Das ist etwas ungelenk formuliert.
    hatte im einmal seinen Sohn vorgestellt
    ihm
    mit einer eigenen Aree von Sträflingen
    Armee
    sprach Lee, das vor, was er unweigerlich als Reaktion des greisen Großbauern als vernünftige Reaktion erwartete.
    Das Komma muss weg. Der Rest des Satzes wirkt aber auch seltsam, mit dem doppelten „Reaktion“ und so, da hast du dich wohl zwischen zwei möglichen Varianten des Satzes verheddert.
    als die besten verfügbaren Krieger, die das Reich noch hat zur Verfügung gestellt wurden"
    Komma nach „hat“
    Vielleicht ist jetzt in diesem Moment Rhobar II, in dessen Namen diese edlen Ritter gekommen sind auch schon längst eine Randnotiz der Geschichte"
    Rhobar II.; außerdem ein Komma nach „sind“



    Ja, und damit bin ich am vorläufigen Ende der Story angekommen, oder besser gesagt, eben am vorläufigen Ende des Storythreads! Und ich muss sagen: Auf die Story, die ich so lange habe links liegen lassen, auf die habe ich beim Lesen sehr schnell sehr viel Lust bekommen, und jetzt würde ich mir natürlich mittelfristig eine Fortsetzung wünschen. Denn: Obwohl die Story ganz sicher nicht als großes Kunstwerk daherkommt, keine von deinen sonst deutlich durchdachteren, man kann auch sagen „verkopfteren“ Storys ist, lässt sie sich doch gut und unterhaltend lesen, kommt dabei aber auch nicht flach daher, trotz ihrer linearen Struktur. Sie ist Gothic-Fanfiction traditioneller Couleur, ist eng am Spiel, aber nicht sklavisch nacherzählend, baut Brücken zu der ingame-Lore und präsentiert neue Ideen. Noch dazu sind die Dialoge die meiste Zeit gelungen, und ein paar ungelenker Formulierungen zum Trotz hast du auch immer wieder schöne Beschreibungen parat. Handwerklich und erzählerisch gut finde ich auch, wie du die vielen Charaktere alle halberlei zur Geltung bringst, ohne dass dieses „zur Geltung bringen“ als Selbstzweck erscheinen würde. Lares, Lee, Torlof, Cipher, auch Wolf oder Buster – sie alle bekommen hier ein bisschen Charakter, und das finde ich bei so einer großen Gruppe schon eine Leistung, zumal ja auch Leute von außen wie Thekla, Grom, Gunnar und Onar, oder zeitweilig eben auch ganz neue Kreationen wie Marlon dazukommen, die als Figuren ja auch entwickelt werden wollen. Das gelingt dir alles recht gut, alle Achtung! Ich jedenfalls habe mich beim Lesen von Anfang bis eben zu diesem vorläufigen Ende gut unterhalten gefühlt.
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    Regonas nimmt ja jetzt nun doch nicht mehr mit "Vaterliebe" in Kategorie 3 des Story-Wettbewerbs teil. Den Kommentar, den ich vorauseilend verfasst hatte, den poste ich jetzt aber trotzdem einfach mal.

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    Lord Regonas schickt erneut seine Kurzgeschichte „Vaterliebe“ in den Wettbewerb, und das war für mich dann auch der Anlass, mir die Story nach drei Jahren noch einmal zu Gemüte zu führen.

    Ich muss allerdings feststellen, dass ich nach erneuter Lektüre der Kurzgeschichte und meines Kommentars von damals nicht viel Neues zu der Geschichte sagen kann. Mein damaliges Lob erhalte ich aufrecht: Die Szene(n) sind eindringlich beschrieben, jeglicher Kitsch wird umschifft, stattdessen gibt es Spannung, Anspannung und Verzweiflung, und bei all der Tragik am Ende mutet die Geschichte dem Leser auch ordentlich was zu. Das hat mir gut gefallen und gefällt mir nach wie vor gut!
    Dankeschöööön.

    Was mir beim erneuten Lesen einzig aufgefallen ist, ist, dass die inneren Vorgänge im Protagonisten vielleicht einen Tick zu viel beschrieben werden. Gemeint ist, dass ziemlich breit aufgefächert ist, wie der Protagonist genau Wut gegen wen hegt und wie diese ganzen Gefühle miteinander verflochten sind, das hätte man eventuell schreiberisch auch anders, ein bisschen subtiler, kürzer lösen können. Andererseits spiegelt die Schilderung hier ja nur sehr schön wieder, wie massiv der Protagonist von seinen Gefühlen und Affekten zerfressen wird, wie eben wirklich alles in ihm kreist, und so gesehen ist das doch sehr passend. Mir gefällt dabei insbesondere die Komponente der Schuld bzw. Selbstvorwürfe, ich finde, das wirkt dann doch deutlich am schmerzhaftesten.
    Die Gefühle sollten in der Tat so intensiv sein. Das war schon so volle Absicht. Aber der Geschmack...

    Die „Auflösung“ am Ende ist für mich übrigens nach wie vor eine besondere. Ich weiß nicht, wie das anderen so geht und ob das vielleicht eine ganz gängige Wahrnehmung ist, aber für mich war als Kind der Knollenblätterpilz und seine Verwechslungsgefahr mit einem Champignon (bzw. vice versa) wirklich der Inbegriff der Gefahr in einem Wald, und ich kann wirklich nicht zählen, wie oft mich mein Vater mit mahnenden Worten darauf hingewiesen hat, dass ich auf keinen Fall einfach einen Pilz pflücken und essen darf, nur weil er wie ein Champignon aussieht. Anscheinend geht das nicht nur mir so, wenn du am Ende dieser Story nicht bloß von einem giftigen Pilz im Allgemeinen schreibst, sondern eben ganz spezifisch vom grünen Knollenblätterpilz. Ganz allgemein ist das glaube ich aber wirklich eine typische Elternangst, dass Kinder sich unbeobachtet giftiges Zeug in den Mund stecken, und diese Angst scheint eben speziell bei Pilzen nochmal aufzuleben. Und dann haben diverse TK-Backwarenhersteller auch noch die Nerven, leckere Torten ausgerechnet im Fliegenpilzlook herzustellen …

    Aber ich schweife ab: Nach wie vor eine gelungene Kurzgeschichte, Hut ab!
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    Vielen Dank!

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    Deus Avatar von John Irenicus
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    DerGroßeDummeMann hatte bezüglich seiner Wikipedia-Zufallsstory namens „Jupiter 17 GmbH“ zwischendrin angemerkt, dass er aufgrund der von ihm gezogenen Begriffe viel recherchieren müsse. Tja, und ich hatte kaum den ersten Absatz der Story gelesen, da hatte ich das starke Gefühl, dass zumindest ich als Leser mindestens mal ebensoviel beim Lesen recherchieren muss, um die Story zu verstehen.

    Aber das ist kein Nachteil, sondern eher ein Vorteil der Story – das ist jetzt zum Beispiel ganz interessant, mich auf den gleichen oder zumindest ähnlichen Wikipedia-Pfaden wiederzufinden, die du beschritten hast, um den mythologischen Background für deine Story zusammenzusammeln. Und im weiteren Verlauf hat die Geschichte ja auch noch mehr zu bieten als tausendarmige und tausendäugige (habe ich dann auch erst durch Wiki verstanden, dass die Augen dann in den Händen drin sind) Erleuchtungswesen und so. Von daher: Für jeden was dabei und offenbar viele Aspekte miteinander vermengt – was beim Wettbewerbsformat dieser Story ja auch kein Zufall ist, aber eben mit Zufall zu tun hat. Ach, übrigens: Deine gezogenen Begriffe, falls du sie schon irgendwo gepostet hast (ich schreibe den Teil des Kommentars hier gerade schon vor Anmeldeschluss), die habe ich mir jetzt noch nicht angeschaut, das werde ich spätestens am Ende aber natürlich tun. Ich habe aber natürlich auch jetzt schon Vermutungen, was du so gezogen hast – hast du aus Bad Erna etwa Erna Bad gemacht?



    Ich muss ja sagen, dass ich den ersten Post der Story bisher am besten finde. Das liest sich wirklich gut und ist enorm stimmungsvoll, selbst oder gerade wenn man von diesem ganzen Buddhismuskram, den du ja nicht nur nebenbei verwurstest, sondern ja wirklich richtig ausbreitest, keine Ahnung hat. Mir hat das jedenfalls Spaß gemacht, dem Protagonisten durch seine Gedankengänge, aber auch seinen tatsächlichen Weg zu folgen, und insgesamt ist das eine tolle Einführung in die Geschichte, mag der doch recht ernsthafte Ausgangspunkt danach auch durch einige Gags angereichert werden. Aber das passt gut zusammen oder jedenfalls gut ineinander, und der oder zumindest einer der Hauptaspekte der Story ist es dann ja auch wohl, dass der Protagonist in seinen buddhistischen Weihen auf die profane Gothic-Welt (oder eben Vandalic-Welt, denn das Geschehen nach Herabfahren des Protagonisten scheint sich ja auch schon in einer Art MMO-Ausgabe von Khorinis abzuspielen?) mit ihren Quests und der Gewalt trifft. Das funktioniert auch sehr gut! Aber der erste Post, wo von den Gothic-Aspekten ja erstmal noch nichts zu sehen ist, der sticht für mich eben besonders heraus, und zwar positiv! Und ja: Ich habe jedweden Begriff, der mir nichts sagte, eigens nachgeschlagen. (Und ja, dazu zähle ich auch Beisl). Dabei ist mir dann auch aufgefallen, dass du ebenso hinduistische Begriffe hast einfließen lassen (z.B. bei Yama?), dass Buddhismus und Hinduismus aber offenbar auch viel näher beieinander zu sein scheinen, als ich dachte.

    ja irgendwann kam mir der Gedanke, dass ich das Gericht König Yamas noch nicht fürchten musste. Ich musste essen, ich musste trinken, ich musste meine Augen öffnen, und so öffnete ich meine Augen.
    Als sich meine Augen an das Licht gewöhnt hatten, kam ich zum Schluss, dass ich noch nicht in König Yamas Reich war
    Das ist doppelt-gemoppelt mit der Erkenntnis, dass er doch noch nicht tot ist, oder? Also gut, man kann das auftrennen, einmal in die Ahnung, dass es doch noch nicht so weit ist und einmal dann in die sichere Erkenntnis, dass er noch nicht in Yamas Reich ist. Beim Lesen kam es mir aber trotzdem so vor, als würde mir hier kurz hintereinander zweimal das gleiche erzählt.

    Fehler im ersten Post:
    wurde mir mit einem Mal klar, dass Alles nichtig war, dass Alles, was einem Freude bereitete, nur für den Augenblick bestand hatte, dass alles was übrig blieb
    Hm, also da müssten die ersten beiden „Alles“ ja eigentlich auch klein geschrieben werden, oder?
    Ich lag und lag und dachte und dachte und mit der Zeit, wurde das Weiß zum Grau
    Komma weg
    würde ich meine Augen nur einen spaltbreit öffnen.
    Spaltbreit
    dass das Gericht, dem sich einjeder Mensch nach seinem Tode unterziehen musste, noch auf mich warten.
    „wartete“ oder „warten musste“, irgendwas fehlt da – und das „einjeder“ ist ja auch nicht so ganz richtig.
    „Kannon Busatsu ist in den roten Staub hinabgestiegen und hat mich gerettet.“
    Ich traue mich mal und verbessere: Bosatsu, nicht Busatsu … oder?
    Ohne lange lange zu überlegen ergriff die Stäbchen und begann die übelriechenden Bohnen in meinen Mund zu schaufeln.
    Da fehlt ein „ich“.



    Beim Post danach bin ich ja noch am Grübeln, welchen Stellenwert der eigentlich so einnehmen soll in der Geschichte. Eine Vermutung zu „Erna Bad“ habe ich weiter oben ja schon geäußert, mit ihrem Krankheitsanfall hat es eventuell auch was auf sich. Ansonsten dient der Post wohl einfach nur dazu, uns auf die PB-Parodie vorzubereiten? Hätte dann jedenfalls geklappt! Aber vielleicht gibt es von Erna Bad und ihrem Assistenten ja später doch noch was zu lesen. Im Übrigen fragte ich mich schon hier, ob die Gefahr in der Welt Morgraduvalkibushta eben die des aufziehenden neuen Prajna-Bytes-Spiel ist, aber konsequenterweise ist die Gefahr ja eher das, was im Spiel bzw. dem Gothic-Setting selber passiert.



    Nämlich die Sache mit Constantino und seinem Unsterblichkeitstrank. Aber davon bekommt ja erst einmal nur am Rande etwas mit, denn es geht dann ja recht rasch erst einmal wieder aus Perspektive unseres Protagonisten-Arhat weiter. Und auch das hat mir dann doch wieder ganz gut gefallen. Die Idee „Jemand wird von außen in die Gothic-Welt geschmissen und fremdelt da sehr“ ist ja nun wirklich alles andere als neu, aber hier haben wir die Besonderheit, dass der Reingeschmissene uns ja ebenso recht fremd ist, und wir können Wikipedia ja wahrscheinlich echt Danke dafür sagen, dass wir nun ein einmaliges Buddhismus-Gothic-Crossover serviert bekommen.

    Er brauchte dafür nur ein paar Stärke- und Geschicklichkeitstränke verkaufen, deren Preis längst jedes vernünftige Maß überschritten hatte.
    Das ist ja eigentlich eine seltsame Preisentwicklung, dafür, dass die sich mit den neu aufgetauchten Kronstöckln im Überangebot ja eigentlich nun in viel größerer Zahl herstellen lassen. Aber, wie man später bemerkt, hat Constantino ja mit eigenem Konsum angefangen, und so ist das Verkaufsangebot vielleicht auch wieder sehr klein.

    In einer Ecke des Raums stand ein alter Greis mit Halbglatze, der gerade damit beschäftigt war, konzentriert in eine mit einer grün leuchtenden Flüssigkeit gefüllten Glasflasche zu starren
    „in eine mit einer grün leuchtenden Flüssigkeit gefüllten“ ist ein recht langer und komplizierter Einschub, der das Lesen etwas umständlich macht. Vielleicht kann man da den Satz umstellen oder mit einem Relativsatz arbeiten („konzentriert in eine Glasflasche zu starren, die mit einer grün leuchtenden Flüssigkeit …).

    Lachen musste ich bei folgender Stelle:
    „Das weiß ich doch nicht“, sagte der Apotheker mürrisch. „Frag mal einen der Abenteurer, die hier ständig ein- und ausgehen.“
    Und tatsächlich: noch bevor Constantino geendet hatte kam hörte ich schwere Schritte und das Rasseln einer Rüstung hinter mir.
    „Ach, du machst auch gerade die Constantino-Quest?“, fragte mich eine tiefe Stimme. Ich wandte mich um und erblickte einen bulligen, dunkelhäutigen Mann, der aussah als hätte er irgendwelche Fell- und Metallreste vom Straßenrand aufgelesen und diese irgendwie zu einer Rüstung zusammengenäht.
    „Wie? Quest?“
    „Waaas? Du weißt nicht, von welcher Quest ich rede?“, fragte der Neuankömmling verwirrt. „Hat er sie dir gerade nicht gegeben?“
    „Ich habe nur dieses Blatt Papier“, sagte ich entschuldigend.
    „Also hat er dir die Quest gegeben!“
    Ich nickte, obwohl nicht im geringsten verstand wovon es hier ging, aber wenn mein Gegenüber meinte, ich hätte die Quest, dann musste es wohl stimmen.
    PotM-verdächtig!

    Ich fand das vor allem gut, weil der Spruch mit der Quest für mich ziemlich überraschend kam. Mit so einem Fortgang der Story hatte ich da noch gar nicht gerechnet. Und obwohl sowas ja eigentlich inhärent albern ist, warf mich das gar nicht aus der Stimmung der Geschichte heraus. Ich kann mich da beim Lesen gut drauf einlassen, zumal es auch einfach gut geschrieben ist. Ich fand also auch das Gespräch mit Gorn, das ja mit dem ein oder anderen Gag gespickt war, insgesamt sehr unterhaltsam. Einzig am Ende Gorns allzu offenes Bekenntnis zu Syphilis oder jedenfalls Syphilis-Gefahr, wäre subtiler präsentiert vielleicht noch lustiger gewesen. Mir war ja eigentlich schon klar, dass ihn das auch betreffen könnte, als er zugab, dass er Nadja kennt – da hätte es die „Ich habe nämlich auch ein paar Mal“-Information am Ende gar nicht gebraucht, um zu wissen, was Sache ist. Ich hätte es also besser gefunden, wenn Gorn einfach so nach dem Mittel verlangt hätte, ohne sich weiter dazu erklären oder dazu anzusetzen. Aber naja, das ist auch Geschmackssache irgendwo.

    Fehler in Post drei:
    aber seit geraumer Zeit, schien sich die Zahl der Kronstöcklpflanzen auf Khorinis verhundertfacht zu haben.
    zur Not hätte er das Geld im nu wieder drin.
    im Nu
    und sehr oft kam der Abenteuer mit genau den gewünschten Kräutern zurück.
    Abenteurer
    der gerade damit beschäftigt war, konzentriert in eine mit einer grün leuchtenden Flüssigkeit gefüllten Glasflasche zu starren
    Da fehlt ein Punkt am Ende.



    Im vierten Post geht der Klamauk dann so richtig los, und im Wesentlichen lässt sich das als eine Mischung aus Olivias-JoWood-Parodien sowie den legendären Gamestar-Parodien über Gothic und Risen vergleichen, nur, dass die Gamestar gleich irgendwie mitparodiert wird und typische YouTube-Kommentare eigentlich auch. Das Ganze ist zwar knapp davor, irgendwie stilbrüchig mit dem Rest der Geschichte zu sein, andererseits besteht diese auch jetzt schon aus so vielen Aspekten, dass dieser Post gar nicht mal so sehr herausfällt. Und überhaupt: Amüsiert habe ich mich beim Lesen eben auch! Beim Videokommentar von Jack_Senicus frage ich mich übrigens, ob ich das so oder so ähnlich tatsächlich schonmal irgendwann geschrieben habe, denn ich denke, so würde ich das halt auch sagen. Fühle mich also sehr gut repräsentiert!



    Nach diesem kurzen Intermezzo kehrt der Strang im fünften Post zurück in das „normale“ Fahrwasser unseres eifrigen Arhats. Dazu kann ich gar nicht viel sagen: Die Interaktion zwischen ihm und Gorn hat mir weiterhin gefallen, und das Ende dieses Posts hat mich dann sogar überrascht, weil ich jetzt schon gedacht hätte, dass unser Arhat zur Not krasse Kampfkunst anwendet, wenn es sein muss. Stattdessen lässt er sich unvorsichtig erstechen. Ob er jetzt zum Respawn in die Hafenstadt verschwunden ist? Da fällt mir ein, dass Respawn ja nichts groß anderes als Wiedergeburt ist, und … bin ich mal gespannt, was der buddhistische gebildete Arhat daraus dann so macht! Also, wie gesagt, auch ein guter Post.

    Fehler:
    damit ich die arme retten ka …“
    Da müsste es wohl „die Arme“ sein, oder?



    Der sechste Post ist dann recht kurz geraten, aber umso bedeutsamer, finde ich. Constantino steht kurz vor der Vollendung seines Unsterblichkeitstranks. Nachdem er die sieben Milizsoldaten abgefertigt hat (übrigens sehr Monty Python like, wie die sich da zu siebt in sein Kämmerchen drängeln), dachte ich ja erst, er hätte den Trank bereits fertig, aber das waren dann ja nur die Tränke für Geschick und Stärke und so. Gute Idee eigentlich, dass er die auch mal selber säuft, so viele wie er sich mit den ganzen Kronstöckln davon machen kann! Jedenfalls scheint sich da neben Tränken nun endgültig die große Gefahr zusammenzubrauen ().

    Ich bin gespannt, wie es weitergeht – und ich hoffe natürlich, dass du bald weiterschreibst! Bis hierhin war das nämlich eine wirklich unterhaltsame Geschichte.
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