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  1. Beiträge anzeigen #21
    Deus Avatar von John Irenicus
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    John Irenicus ist offline
    Zitat Zitat von König Rhobar II Beitrag anzeigen
    Rückblickend bin ich auch froh, das dirngelassen zu haben. Der zweite Grund, weshalb ich gezögert habe, war übrigens der offensichtliche: Wäre blöd gewesen, wenn eine der Vorgaben Hyglas Tod gefordert hätte
    Ja, das wäre in der Tat der GAU gewesen. Glück gehabt!

    Zitat Zitat von König Rhobar II Beitrag anzeigen
    Der Name sollte eigentlich auch nichts mit Sucht im Sinne von Abhängigkeit zu tun haben, sondern eben in der ursprünglichen Bedeutung als Krankheit (so wie Gelbsucht, oder das verwandte Wort "siechen").
    Achso, daran hatte ich ja gar nicht gedacht, aber das ergibt natürlich Sinn.

    Zitat Zitat von König Rhobar II Beitrag anzeigen
    Ok, das hätte ich vielleicht genauer beschreiben sollen. Im Spiel gibt es ja eine Teleportrune zu Onars Hof, bzw. zur Schafsweide direkt daneben. Deshalb habe ich diesen Ort auch in der Story erwähnt. Hätte vielleicht nur klarstellen sollen, dass es eben die Weide ist, und nicht der Platz vor dem Haupthaus, wo eine Horde überraschter Söldner rumsteht
    Ja, genau so hatte ich das auch schon verstanden. Aber das ist ja trotzdem sehr, sehr nah am Zentrum des Hofs dran, zumal man von so einer Schafsweide ja auch annehmen sollte, dass da auch mal Leute zugegen sind und eventuell ja sogar auch mal Söldner, die da vorbeigehen.

    Zitat Zitat von König Rhobar II Beitrag anzeigen
    Schon, aber das konnte Homer ja nicht wissen.
    Das stimmt, aber der entkräftete Hyglas hätte ja bei der Gelegenheit direkt nachfragen können.

    Zitat Zitat von König Rhobar II Beitrag anzeigen
    Genau das ist doch der Plan gewesen. Homer sollte das letzte Stück ja ins Kloster bringen, damit es dort versteckt wird. Aber man wollte halt nicht alle Stücke an einem Ort aufbewahren. Und da ja die meisten, die von sowas überhaupt Ahnung haben, davon ausgehen, dass die Steinkreise ja schon gründlich durchsucht worden sind, würde kaum jemand auf die Idee kommen, dass die Bruchstücke wieder dort sind.
    Naja, aber wenn ich jetzt mal die Mechanismen zugrundelege, wie sie im Spiel so sind, dann würde ich die Chance, dass da jemand durch Zufall bzw. aus Versehen auf so ein Bruchstück stößt, doch als sehr hoch einschätzen (im Spiel habe ich selbst ja auch den ersten Steinkreis schon aktiviert, bevor ich überhaupt wusste, was es mit diesen Bruchstücken auf sich hat). Und das ist ja schon ein ziemlich großes Risiko, zumal dann ja überhaupt nicht mehr nachverfolgbar ist, wer das Bruchstück genommen hat!

    Zitat Zitat von König Rhobar II Beitrag anzeigen
    Das ist tatsächlich bis auf winzige Änderungen genau die Szene aus Gothic 1
    Hm, hätte ich das vielleicht nicht sagen sollen? Ist das jetzt eine Copyrightverletzung? Fällt meine Story jetzt unter Artikel 13 und führt zur Schließung der WoP?
    Ich denke mal, nachdem man dich auch schon so heftig beklaut hat, dürfte das in Ordnung gehen.

    Zitat Zitat von König Rhobar II Beitrag anzeigen
    Stimmt eigentlich. Beim Schreiben kam mir ein "Danke Homer, setzt dich! Hyglas, erzähl du weiter" aber doch irgendwie unnötig vor.
    Naja, du hättest dir dann eben noch ein bisschen mehr zum Ausschmücken ausdenken müssen! Wobei das im Wettbewerbsstress natürlich nicht immer so leicht fällt und man bei sowas lieber abkürzt.

    Zitat Zitat von König Rhobar II Beitrag anzeigen
    Sie haben halt darauf gebaut, dass die Wassermagier schnell vor Ort sein würden. Davon abgesehen weiß ja niemand, dass die Klaue da liegt und so viele Leute treiben isch da oben eh nicht rum.
    Naja, "so viele Leute treiben sich da oben eh nicht rum" wäre aber nichts, was mich beruhigen würde, wenn es um die Klaue Beliars geht.

    Zitat Zitat von König Rhobar II Beitrag anzeigen
    Da kam es mir ganz gelegen, dass die Piraten ja schon eine Rolle in der Geschichte spielten. Wenn man sich im Almanach mal die Bilder anguckt, fällt auf, dass Attila und Morgan im Spiel tatsächlich das selbe Model und die selbe Textur verwenden - Morgan ist ein wenig breiter skaliert, davon abgesehen sehen sie tatsächlich gleich aus
    Oh, das ist ja ein Ding, das passt dann ja wirklich richtig gut.

    Zitat Zitat von König Rhobar II Beitrag anzeigen
    Funfact: Das Abfangen des Opfers in der Gasse entspricht exakt meiner Standardvorgehensweise, wenn ich in G2 die Vergessens-Spruchrolle für Ignaz teste und dafür Valentino umhaue. Tatsächlich soll der reiche, ehebrechende Schnösel auch Valentino Senior sein
    Der Apfel fällt dann also auch da nicht weit vom Stamm!

    Zitat Zitat von König Rhobar II Beitrag anzeigen
    Wollte halt das Wort "Freund" vermeiden, da ja schon oft genug gesagt wurde, dass die beiden eigentlich nicht wirklich Freunde sind und ich auch nicht wollte, dass sein Tod ihn auf einmal zum besten Freund macht, den Hyglas je hatte. Sollte auch keine Wiederholung von der entsprechenden Szene in "Erzmen" werden
    Vielleicht wäre "nahestehend" noch ein guter Kompromiss
    Ja klar, das habe ich schon verstanden, dass du damit dem "Freund" ausweichen wolltest. "Nahestehend" fände ich für deren Beziehung dann aber auch etwas too much.

    Zitat Zitat von König Rhobar II Beitrag anzeigen
    Naja, gemeint ist einfach, dass es da dunkler ist
    Aus irgendeinem Grund war die Höhle in meiner Vorstellung hell erleuchtet - keine Ahnung wieso^^
    Aber die Teleporterkammer im Tempel ist halt tatsächlich recht finster.
    Stimmt, das macht diese Kammer auch angenehm besonders, dass es da mal nicht das Licht aus dem Nichts gibt oder zumindest nicht so sehr.

    Zitat Zitat von König Rhobar II Beitrag anzeigen
    Gut, er wirkt vielleicht etwas zu zuversichtlich, aber der Punkt ist ja, dass er absolut nichts zu verlieren hat. Es ist das einzige, was er tun kann, abgesehen von aufgeben und alles geschehen zu lassen.
    Ja, das ist nachvollziehbar und so habe ich mir das auch schon gedacht, aber es kommt im Text eben nicht so rüber.

    Zitat Zitat von König Rhobar II Beitrag anzeigen
    Habe mir wirklich Mühe gegeben, die Story im Hinblick auf das Spiel authentisch zu schreiben. Wie gesagt, habe extra nochmal angefangen G2 zu spielen und habe mir die Schauplätze alle nochmal genau angeschaut. Habe sogar allen Ernstes die Stufen der Pyramide gezählt und auch mehrere ingame-Tage damit verbracht herauszufinden, ob man den Mond über der Pyramide aufgehen sehen kann
    In der Story hab ich die Zahl der Stufen dann aber doch um 100 erhöht, weil es mir einfach so wenig erschien^^
    Auch die Characktere habe ich mir nochmal genau angesehen und in den Skripten alle Dialoge nachgelesen, um ihre Eigenheiten, Ausrucksweisen etc. herauszufinden. Sowas wie Constantinos Respekt vor Dienern Innos', Jacks Stolz auf seinen Ruf als Pirat, Attilas Ausdrucksweise ("Namen sind ohne Bedeutung!") und so weiter.
    Ja, also ich finde das richtig klasse, dass du das gemacht hast, und es ist dir ja auch absolut gelungen. Und im Rahmen so einer Wettbewerbssituation - wenig Zeit - finde ich das umso beeindruckender!

    Zitat Zitat von König Rhobar II Beitrag anzeigen
    Bloß einen Namen habe ich noch nicht
    • Manasucht
    • Hyglas
    • Die Verhandlung
    • Der Prozess
    • Hochverrat
    • Höchstverrat
    • Der Richter und sein Rotwein
    • Die Zeugen
    • Lebensgeschichten
    • Was ist es, das Hyglas verbrochen hat? ()


    Naja - nee, sowas richtig Tolles fällt mir auch nicht ein.

  2. Beiträge anzeigen #22
    Deus Avatar von John Irenicus
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    John Irenicus ist offline
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    Es gibt - schon seit einiger Zeit - einen weiteren neuen kleinen Abschnitt zu "Das Erbe der Druiden" von Lord Regonas, und deshalb soll es hier auch einen weiteren neuen kleinen Kommentar dazu geben!

    Als Miguel gegen Mitternacht nach Hause kam, war Ignaz bereits am Schlafen gewesen.
    Das ist die Wahl der Zeitform - Vorvergangenheit - wohl eher nicht korrekt: Wenn man schreibt "Er war bereits am Schlafen gewesen", dann suggeriert das, dass er im Augenblick nicht mehr schläft - obwohl ja gerade das Gegenteil der Fall ist. Hier hätte ich geschrieben: "War Ignaz bereits am Schlafen" oder "schlief Ignaz bereits".

    und der stickige Geruch vom Verbrannten breitete sich in der kleinen Hütte des Alchemisten aus.
    Und hier würde ich auch dringend korrigieren, denn der "stickige Geruch vom Verbrannten" (wer ist verbrannt?) ist was anderes als der "stickige Geruch von Verbranntem". Wenn das denn so gemeint sein sollte, aber es scheint ja so.

    Inhaltlich ist die Szene ja einfach ein Ausbruch von Action, und wenn man da etwas herausziehen kann, dann, dass man nun entweder Miguel oder Ignaz definitiv ans Leder will. Dass das ein Zufallsangriff sein soll, ja, danach sieht es ja eher nicht aus! Man könnte auch sagen: Hier sind Profis am Werk, und bei dieser Art Explosionspfeil, die da offenbar abgefeuert wird, kann man schon vermuten, dass Miguel hier nicht so einfach irgendeine Übermacht ausspielen kann.

    Indes: Fortgang und Hintergründe gibt es dann allenfalls erst ab dem nächsten Post. Da bin ich mal gespannt!
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  3. Beiträge anzeigen #23
    Held Avatar von Lord Regonas
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    Lord Regonas ist offline
    Zitat Zitat von John Irenicus Beitrag anzeigen
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    Es gibt - schon seit einiger Zeit - einen weiteren neuen kleinen Abschnitt zu "Das Erbe der Druiden" von Lord Regonas, und deshalb soll es hier auch einen weiteren neuen kleinen Kommentar dazu geben!


    Das ist die Wahl der Zeitform - Vorvergangenheit - wohl eher nicht korrekt: Wenn man schreibt "Er war bereits am Schlafen gewesen", dann suggeriert das, dass er im Augenblick nicht mehr schläft - obwohl ja gerade das Gegenteil der Fall ist. Hier hätte ich geschrieben: "War Ignaz bereits am Schlafen" oder "schlief Ignaz bereits".
    Wird zeitnah entsprechend geändert.


    Und hier würde ich auch dringend korrigieren, denn der "stickige Geruch vom Verbrannten" (wer ist verbrannt?) ist was anderes als der "stickige Geruch von Verbranntem". Wenn das denn so gemeint sein sollte, aber es scheint ja so.
    Hier natürlich ebenfalls

    Inhaltlich ist die Szene ja einfach ein Ausbruch von Action, und wenn man da etwas herausziehen kann, dann, dass man nun entweder Miguel oder Ignaz definitiv ans Leder will. Dass das ein Zufallsangriff sein soll, ja, danach sieht es ja eher nicht aus! Man könnte auch sagen: Hier sind Profis am Werk, und bei dieser Art Explosionspfeil, die da offenbar abgefeuert wird, kann man schon vermuten, dass Miguel hier nicht so einfach irgendeine Übermacht ausspielen kann.

    Indes: Fortgang und Hintergründe gibt es dann allenfalls erst ab dem nächsten Post. Da bin ich mal gespannt!
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    Vielen Dank, John

  4. Beiträge anzeigen #24
    Irenicus-Bezwinger  Avatar von MiMo
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    MiMo ist offline
    Zitat Zitat von John Irenicus Beitrag anzeigen
    Ja gut, so gesehen halte ich "Zwielichtlodern" dann wohl auch für die beste Wahl unter den Kandidaten. Wobei das mit dem Zwielicht in der Höhle so eine Sache ist. Ich weiß gar nicht mehr, ob das in der Story mal erklärt worden ist, aber statt Zwielicht müsste da ja eigentlich die meiste Zeit einfach nur Dunkelheit herrschen.
    Ich will nicht ausschließen, dass mir das an irgendeiner Stelle mal durchgerutscht ist, aber eigentlich hab ich darauf geachtet, dass immer eine Lichtquelle da ist. Ganz am Anfang gab es ja die Diskussion um die letzten beiden Fackeln des Magiertruopps. Dann war eigentlich immer Karna mit seinen schummrig leuchtenden Augen dabei (was aber natürlich ein seeehr unstetes Licht abgibt. Allein für die Umsetzung dieser klaustrophobischen Finsternis, die nur von ständig schwenkenden Augen durchbrochen wird, würde sich wohl eine Verfilmung lohnen. ) und als Serpentes und Neoras das nächste Mal auftreten, haben sie einen Lichtzauber über ihren Köpfen. Fraglich erscheint mir gerade eigentlich nur die kurze Phase, in der Arn vor Serpentes flieht und Karna und Rei sucht. Obwohl er da ja auch schon den Nucleos und damit verunden sonst welche Wahrnehmungen hat...

    Sollte ich Arcania dann etwa doch noch spielen müssen ... ?
    Ich biete dir doch schon eine echte Alternative zum selbst spielen.

    Die Stadt der träumenden Bücher habe ich ja immer noch nicht gelesen bzw. gehört (habe es als Hörbuch). Sollte ich dann wohl endlich mal machen!
    Die Stadt der träumenden Bücher als Hörbuch zu hören wären aber schon ein bisschen so, als würde man jahrelang Armtraining zu machen, um dann Fußball zu spielen.
    Auch rückblickend jetzt nach Ende der Story find ich das aber schon ganz gut so, dass Arn jetzt nicht so zum Über-Obermotz geworden ist. Sowas gab es ja in deinen anderen Storys jetzt ja auch schon oft genug!
    Ja, stimmt. Solche Helden sind natürlich schnell langweilig...
    Naja, aber das wär doch gerade dann bestimmt alles sehr großartig geworden!
    Wahrscheinlich hast du recht. Gellerts Story ist an dieser Herausforderung ja auch nur gewachsen.
    Kane steht für:

    Kāne, den höchsten hawaiischen Gott
    Ich glaube gemeint ist eher der Sohn des Sonnengotts in einem Epos des Hinduismus: Karna. Wenn ich die ersten Sätze richtig verstehe, ist er wohl der hinduistische Moses.

    Zitat Zitat von Laidoridas Beitrag anzeigen
    Ich mache mal weiter mit MiMos zweitem Wettbewerbsbeitrag mit dem schwer merkwürdigen Titel „Turm mit Moos - Hut mit Loch“, einfach weil das die kürzeste Geschichte ist und ich dann schon zur Hälfte durch bin, was mir das Gefühl geben wird, gut in der Zeit zu sein. Außerdem interessiert es mich ja schon, wie du das geschafft hast, diese ganzen Vorgaben in so kurzen Posts abzufrühstücken. Ich rechne mal mit einer völlig an den Haaren herbeigezogenen Nonsensgeschichte, aber mal schauen!
    Leider habe ich es nicht geschafft, eine fetzige Nonsensgeschichte zu fabrizieren.
    Den ersten Post hatte ich während des Wettbewerbs schon mal gelesen, der baut erstmal sehr stark auf der bekannten Gothic-Quest um den im Turm eingesperrten Joe ein. Wobei im Spiel ja glaube ich Rengaru nichts mit der Sache zu tun hatte (muss wirklich mal wieder Gothic 2 spielen, merke ich an dieser Stelle wieder), und diese Grünflechte gab es da natürlich erst recht nicht. Wenn ich das richtig verstanden habe, hat Ignaz die Grünflechte verursacht, als er Joe vom Lurkergift heilen wollte? Das hätte vielleicht noch ein bisschen klarer formuliert werden können, denn so ist ja auch die Interpretation möglich, dass Joe von vornherein an Grünflechte und Lurkergift gelitten hat und Ignaz beides nicht heilen konnte. Der größte Kritikpunkt an diesem Post ist aber eindeutig einer, der mit der Vorgabenerfüllung zu tun hat: Joe befreit sich doch überhaupt nicht selbst mit Gegenstand A, also dem Schlüssel, aus seinem Gefängnis. Er wird eindeutig von der Stadtwache befreit, die den Schlüssel dazu benutzt – und das ist ja nun nicht das Gleiche!
    Ich will die Vorgabenerfüllungen in diesem Beitrag ja nicht über Gebühr verteidigen, aber die Stadtwache gibt ihm ja eigentlich nur die Möglichkeit, sich selbst zu befreien. Er wird ja nicht von ihr rausgezerrt.
    Ja, und ansonsten kann ich dazu noch gar nicht so viel sagen. Als Einstieg in die Geschichte geht das soweit in Ordnung, jetzt kommt es darauf an, was daraus noch so gemacht wird.

    Im zweiten Post nimmt die Handlung dann schon mehr Fahrt auf und es wird deutlich, was Joe nach seiner Befreiung jetzt so antreibt: Erst den Dolch zurückholen und damit dann offenbar die Leute auf seiner Liste, namentlich Ignaz, Rengaru und Lehmar abstechen. Joe wirkt auch richtig abgeranzt. Fieser als die Krankheit fand ich ja noch, dass er sich einfach so diesen blutverschmierten Hut aufsetzt, der da irgendwo rumlag (und der offenbar wichtig genug ist, um im Titel der Geschichte aufzutauchen, na da bin ich ja mal gespannt!). Die Vorgabe ist diesmal auch einwandfrei umgesetzt, da hab ich jetzt nichts zu beanstanden.
    Der Hut selbst ist wohl nicht wichtig genug für die Geschichte, aber als Bild für Joe fand ich ihn eigentlich ganz geeignet. Beide gammeln vergessen in einer dunklen Ecke vor sich her, sind nicht mehr so ganz intakt, haben offensichtlich schon viel Gewalt miterlebt...
    Noch kürzer und noch bündiger als bisher geht es im dritten Post weiter. Ja, was soll man dazu anderes sagen außer dass die Vorgabe ordnungsgemäß erfüllt wurde?
    Ich bin glaub ich ganz froh, dass ich mir selbst keinen Kommentar zu schreiben brauche. Ich wüsste nämlich auch nicht, was ich mehr dazu schreiben sollte.
    Gewundert hat mich ein bisschen, dass Meldor gar nichts zu Joes Grünflechte sagt. Andererseits weiß man ja nicht, ob Meldor ihn mit der Grünflechte vielleicht schon mal gesehen hatte, bevor Joe ins Gefängnis gesperrt wurde, und das deswegen nichts Neues für ihn ist.
    Ich bin gerade selbst ganz überrascht, dass das im weiteren Verlauf der Geschichte sogar noch geklärt wird. Hatte ich natürlich gar nicht so geplant, dass Rengaru sich an der Stelle auffällig verhält.
    Und mit dem vierten Post wird es natürlich noch klarer, wieso Meldor das nicht angesprochen hat. Das ist dann wohl der erste große Twist in der Geschichte, der ja von der Vorgabe auch so vorgesehen war, und der auch überraschend gut funktioniert, finde ich. Auch wenn das jetzt vielleicht so ein bisschen redundant ist, dass Joe nun wieder in dem Turm gelandet ist, aus dem er vor gefühlt zwei Minuten erst befreit wurde… aber irgendwie musste der Turmschlüssel ja von Meldor benutzt werden, und mir wäre jetzt auch nichts anderes eingefallen als ihn natürlich an der Turmtür zu benutzen. Riskant ist dabei natürlich, dass jetzt das Vorhaben von Person D, die Person A im Auftrag der Person B wieder an Ort A zurückzubringen, nicht nur offenbart, sondern auch gleich in die Tat umgesetzt wird. Das hätte ja durchaus Probleme verursachen können, auch wenn jetzt im Nachhinein klar ist, dass sich das mit den übrigen Vorgaben schon ganz gut so verträgt.
    Ich hatte auch die Befürchtung, dass das richtig schief gehen könnte. Aber bei diesem Wettbewerbsbeitrag war mir das Risiko dann letztendlich auch einfach egal.
    Bei diesem Post fand ich es übrigens etwas schade, dass er nicht ein bisschen detailfreudiger erzählt wird, weil ich es gerade bei diesen Ganzkörperanzügen schon spannend gefunden hätte, geschildert zu bekommen, woraus die bestehen und wie die in so einer Gothic-Welt dann hergestellt werden (und ob die wirklich in der Lage dazu sind, die Erreger so einer offenbar hochansteckenden Krankheit abzuhalten). Und eine offene Frage bleibt auch: Wenn das so eine koordinierte Aktion war und die ganze Zeit jemand den Turm bewacht hat, wie konnte dann diese Stadtwache am Anfang versehentlich den Turm aufschließen und Joe befreien? Es muss dann doch die ganze Truppe von ihm gewusst haben?

    Post 5 ist der Post der großen Namensverwirrung: Erst sitzt plötzlich Moe statt Joe im Turm, und dann wird auch noch Larius ins Spiel gebracht, was ich zuerst gar nicht als Fehler aufgefasst hatte. Ich nehm aber mal an, dass es da eigentlich Lehmar heißen sollte, oder? Ansonsten wäre ja die Truhe mit dem Tränentrank nicht in den Hinterlassenschaften Lehmars gefunden worden, was die Vorgabe eigentlich verlangt. Ja, und sonst… die Geschichte driftet jetzt schon in etwas weniger seriöse Gefilde ab, habe ich den Eindruck! Wie Meldor da erst nach Joes Hinweis auf die Idee kommt, dass er statt Joe auch Lehmar retten könnte, das ist natürlich schon echt bescheuert. Aber auch witzig, gerade mit diesem „Lehmar hat meinem Leben einen Sinn gegeben!“-Monolog, den Meldor dann prompt hält. Der Auftritt Rengarus am Ende lässt sich aber auch mit viel gutem Willen nicht als spektakulär beschreiben, dafür reicht so ein in den Türspalt geschobener Fuß jetzt nun wirklich nicht aus! Am Ende wird dann noch eine neue Wendung ausgepackt mit diesem Plan Ignaz‘, die Tränen zu vervielfältigen, und der gleichzeitigen Neuigkeit, dass sich gerade eine ganze Grünflechtenseuche in Khorinis auszubreiten scheint. Das ist natürlich einerseits eine ganz gute dramatische Zuspitzung fürs Finale, aber dieser Ignaz-Plan dürfte dir wahrscheinlich gleich noch im Weg stehen, wenn sich dann weiter alle um diese Flasche prügeln müssen, obwohl auch eine eindeutig vernünftigere Lösung im Raum steht.
    Spätestens hier hatte ich die Geschichte auch tatsächlich ein bisschen aufgegeben. Ich habe mich ja auch gefragt, ob es überhaupt zulässig wäre, den Gegenstand zu vervielfältigen. Aber gerade für solche Experimente war dieser Beitrag ja gut.
    Aber dieses Problem hast du ja sehr gut in den Griff bekommen. Die Vorgabe wird hier sogar noch verschärft, indem nun wirklich alles und jeder an der Grünflechtenkrankheit leidet, und das sorgt dann auch für ordentlich Chaos und Action – wenn auch natürlich wieder in eher knapper Form. Hat auf jeden Fall Spaß gemacht, dieser Post! Bisschen zweifelhaft ist vielleicht, ob es wirklich so nötig aus Rengarus Sicht war, sich da jetzt so völlig zu offenbaren mit seiner Krankheit, denn er hätte ja vielleicht auch irgendwie auf unauffälligere Weise versuchen können, an eine dieser Tränenflaschen zu kommen (vielleicht indem er angibt, sie einem der übrigen Infizierten bringen zu wollen oder so). Aber klar, der Dramatik in der Szene hat es natürlich gut getan.
    Achso, eine wichtige Anmerkung noch: Rengaru ist doch ein Dieb und kein Bandit!
    Ist das so ein großer Unterschied?
    Im siebten Post geht dann alles ziemlich zügig dem Ende entgegen. Joe bringt Rengaru mit dem Hut um – wobei ich hier ein bisschen enttäuscht war, dass es überhaupt keine Rolle spielt, dass dieser Hut ja ein Loch hat, was sich beim Versuch, jemanden damit zu ersticken, bestimmt als Problem herausstellen könnte. Also klar, Joe hat dann wahrscheinlich einen lochlosen Teil des Hutes auf Rengarus Gesicht gepresst, aber nachdem dieses Loch sogar im Titel der Geschichte steht, hatte ich da jetzt schon auf irgendeine Art von Relevanz gehofft. Aber gut, das Moos im Titel taucht ja gleich gar nicht auf in der Geschichte, da ist das Loch im Vergleich wohl noch besser weggekommen.
    Der Turm in der Stadt steht natürlich schon seit dem Game untrennbar in Verbindung mit Joe. Im Titel verschwimmen die beiden mehr denn je zu einer Einheit, so dass die Grünflechte sich wie Moos am Turm abzeichnet.
    So wenig hab ich mir bei dem Titel gar nicht gedacht. Besonders gelungen ist es natürlich trotzdem nicht, gerade weil die beiden Teile zusammengebunden nicht mehr vermitteln als einzeln.
    Der vorgabengemäße Schlusstwist, dass sich Joe durch den Genuss der Tränen in einen Geist verwandelt, den würde ich mal als „ganz okay“ bewerten. Einerseits schon ganz nett, wie Joe da vom Regen in die Traufe gerät, andererseits habe ich das Gefühl, dass diese ganze Geisterthematik nicht so gut in die Geschichte reinpasst. Das wirkt schon eher wie ein Fremdkörper, weil ja auch bisher nichts darauf hingedeutet hat, dass der Trank so eine Wirkung haben könnte bzw. dass so ein Geisterzustand generell eine Rolle spielen könnte.
    Da hat mich die Vorgabe halt überfordert. Ich musste ja eine Wirkung erfinden, die gleichzeitig einen Toten wieder zum Leben erweckt und Grünflechte heilt. So reine "Wünsch dir was"-Gegenstände finde ich nämlich selbst für so eine platte Geschichte viel zu abstrus... Und was besseres ist mir dann nicht eingefallen, ja.
    Besser hätte es mir wohl gefallen, wenn sich der Twist irgendwie aus dem ergeben hätte, was bisher schon Teil der Geschichte war, aber nachdem die Geschichte ja nicht die Längste ist, gab es da vielleicht auch nicht so das großartige Angebot. Fast besser gefällt mir jedenfalls die etwas subtilere zweite Pointe: Da Ignaz ja auch an den Grünflechten erkrankt war, dürften sich durch das Wegtragen seines Körpers jetzt auch die Milizen damit angesteckt haben, was die Grünflechte dann wohl endgültig zur Superseuche werden lässt. Vielleicht ist Joe damit am Ende sogar der einzige, der die Epidemie irgendwie über„lebt“ hat.

    Und damit wäre ich dann auch schon durch! Das hat sich jetzt ein bisschen angefühlt wie ein Speedbattle zu lesen, das du mit dir selbst geführt hast (fehlt ja auch nur noch ein Post), und dann wäre es ein wirklich ausgesprochen stimmiges und rundes Speedbattle gewesen. Tatsächlich fand ich die Geschichte jetzt auch im Rahmen so eines Zweitbeitrags gar nicht so schlecht gelungen, und die meisten Vorgaben hast du auch souverän und teils besser als ich das erwartet hätte gelöst. Nur im ersten Post gab es einen Fehler, ansonsten passte das ja alles ganz gut so. Eine besonders spektakulär gute Geschichte ist das jetzt zwar am Ende nicht, aber schon eine, die sich ohne größere Logikfehler gut lesen lässt und mich ganz gut unterhalten hat (und zumindest im Vergleich der letzten Posts auch besser als die „Schnapsexperimente“ damals ). Und, äh, ja, fertig geworden ist sie außerdem auch noch, was ja auch keine Selbstverständlichkeit ist, habe ich mir sagen lassen. Trotzdem rechne ich mal stark damit, dass dein anderer Wettbewerbsbeitrag eine ganz andere Hausnummer sein wird, aber dazu dann später mehr!
    Schnapsexperimente... Es schmerzt mich noch immer. Die ersten drei Posts waren super!

    Vielen Dank für deinen Kommentar, Laido. So viele Worte hatte die Geschichte gar nicht verdient.

  5. Beiträge anzeigen #25
    Deus Avatar von Laidoridas
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    Laidoridas ist offline
    Zitat Zitat von MiMo Beitrag anzeigen
    Ich will die Vorgabenerfüllungen in diesem Beitrag ja nicht über Gebühr verteidigen, aber die Stadtwache gibt ihm ja eigentlich nur die Möglichkeit, sich selbst zu befreien. Er wird ja nicht von ihr rausgezerrt.
    Najaaa, wenn ich jetzt in ein Gefängnis gehe und die ganzen Zellentüren da aufschließe, werde ich mich später vor Gericht auch nicht mit dem Argument rausreden können, dass die Gefangenen ja alle von selber durch die Tür gegangen sind. Sobald die Tür offen steht, ist es ja keine Gefangenschaft mehr. Da bleibe ich eisern!

    Zitat Zitat von MiMo Beitrag anzeigen
    Ich hatte auch die Befürchtung, dass das richtig schief gehen könnte. Aber bei diesem Wettbewerbsbeitrag war mir das Risiko dann letztendlich auch einfach egal.
    Ja gut, stimmt natürlich, bei so einem Zweitbeitrag kann man dann ruhig mal Risiken eingehen.

    Zitat Zitat von MiMo Beitrag anzeigen
    Ist das so ein großer Unterschied?
    Na klar. Diebe klauen einem still und heimlich was, während Banditen einem beim Raub eine Waffe ins Gesicht halten und einen eventuell auch noch gleich um die Ecke bringen. Das kann also im Einzelfall sogar ein ganz wesentlicher Unterschied sein!

    Zitat Zitat von MiMo Beitrag anzeigen
    Vielen Dank für deinen Kommentar, Laido. So viele Worte hatte die Geschichte gar nicht verdient.
    Ach naja, die Kommentare zu den einzelnen Posts sind ja immer noch kürzer als die Posts selbst, insofern...

  6. Beiträge anzeigen #26
    Deus Avatar von John Irenicus
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    John Irenicus ist offline
    Zitat Zitat von MiMo Beitrag anzeigen
    Ich will nicht ausschließen, dass mir das an irgendeiner Stelle mal durchgerutscht ist, aber eigentlich hab ich darauf geachtet, dass immer eine Lichtquelle da ist. Ganz am Anfang gab es ja die Diskussion um die letzten beiden Fackeln des Magiertruopps. Dann war eigentlich immer Karna mit seinen schummrig leuchtenden Augen dabei (was aber natürlich ein seeehr unstetes Licht abgibt. Allein für die Umsetzung dieser klaustrophobischen Finsternis, die nur von ständig schwenkenden Augen durchbrochen wird, würde sich wohl eine Verfilmung lohnen. ) und als Serpentes und Neoras das nächste Mal auftreten, haben sie einen Lichtzauber über ihren Köpfen. Fraglich erscheint mir gerade eigentlich nur die kurze Phase, in der Arn vor Serpentes flieht und Karna und Rei sucht. Obwohl er da ja auch schon den Nucleos und damit verunden sonst welche Wahrnehmungen hat...
    Ja ich hatte da jetzt auch gar keine bestimmte Stelle im Kopf oder auch nur eine Vermutung, dass es so sei, das fiel mir jetzt nur so ein. Das wäre jedenfalls etwas, was mir die ganze Zeit durchgerutscht wäre.

    Zitat Zitat von Laidoridas Beitrag anzeigen
    Najaaa, wenn ich jetzt in ein Gefängnis gehe und die ganzen Zellentüren da aufschließe, werde ich mich später vor Gericht auch nicht mit dem Argument rausreden können, dass die Gefangenen ja alle von selber durch die Tür gegangen sind. Sobald die Tür offen steht, ist es ja keine Gefangenschaft mehr. Da bleibe ich eisern!
    Ja gut, ob man da noch von "sich befreien" sprechen kann, ist wirklich ein bisschen fraglich. Aber naja, ich finde, das geht gerade noch so!




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    Der Fortsetzungspost zu "Das Erbe des Krieges" von HerrFenrisWolf ist ja bekennendermaßen recht kurz geraten, aber ist ja in der Tat trotzdem schön, dass es wenigstens ein bisschen weitergeht. Wobei "weitergehen" vielleicht nicht der richtige Begriff ist, denn hier geht ja dann auch erst einmal etwas vollkommen anderes los, andere Charaktere jedenfalls. Wahrscheinlich auch einige direkt aus ArcaniA entlehnt, das ich ja aber nicht gespielt habe.

    Ein anderer Offizier hätte diesen Winkelzug vielleicht als liebenswürdig erachtet.
    Ein "Winkelzug" ist das ja nicht wirklich, oder? Mit einem Winkelzug ist ja ein besonders verschlagenes, geschicktes, vielleicht auch fieses Vorgehen gemeint. Aber Faulkner hier wirkt ja ganz anders, eher ein bisschen verschroben in dieser Hinsicht, sodass das eher so ein spleeniger Charakterzug oder eine Marotte von ihm ist, immer mit dem alten myrtanischen Recht um die Ecke zu kommen.

    Inhaltlich finde ich das übrigens ganz gut, wie Faulkner dargestellt wird. Irgendwie rechts- und autoritätsgläubig und vielleicht sogar in der Lage, schlimmste Gräueltaten zu begehen, wenn es nur irgendeine Vorschrift fordert! Naja gut, das ist an dieser Stelle wohl ein bisschen zu weit gedacht, aber passen würde es.

    Russel wirkt im Vergleich deutlich unsympathischer und irgendwie auch ein bisschen menschenfeindlich, also sicherlich ein Mensch, der viel und gerne verachtet. Und er zeigt hier auch manipulative Züge.

    Bei Zyra bin ich mir noch nicht ganz so sicher, welche Rolle sie einnimmt. Sie ist auch ein bisschen umständlich vorgestellt: Es geht ja vor allem darum, was wohl möglicherweise Faulkner oder andere Leute über sie denken können. Nunja. Da hätte mir was Klareres eher gefallen!

    Den Spoiler habe ich mir übrigens nicht durchgelesen - ich will ja nicht gespoilert werden.
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  7. Beiträge anzeigen #27
    Irenicus-Bezwinger  Avatar von MiMo
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    MiMo ist offline
    Wettbewerbsbeitrag von Lady Xrystal

    Der erste Beitrag beginnt mit einer sehr stimmungsvollen Einleitung, die einen gleich für die Geschichte einnimmt. Die mysteriösen Andeutungen über die magischen Kräfte, die dem Land selbst innewohnen, verstärken diesen Effekt nur noch. Und allein schon, dass die Geschichte auf Irdorath, weckt ja schon so ein paar Erwartungen. Wird die Geschichte mit dem Untergang des Volks von Irdoraths enden und vielleicht sogar erklären, warum Beliar ausgerechnet dort einen seiner Beschwörungstempel erbaute? Ich werde sehen.
    Zungenlosigkeit als Gebrechen ist eine interessant bodenständige Wahl. Da gibts nichts zu leugnen, das ist nach den allermeisten Maßstäben unheilbar. Ich frage mich ja, ob du dieses Gebrechen gewählt hast, damit es im ersten Post zu keinem Dialog kommt, der den Post in die Länge gezogen und die Fertigstellung vor 22Uhr womöglich torpediert hätte.
    Am mysteriösesten aber ist wirklich das Verhalten der Königin Ejn gegenüber. Wenn sie ihn als stillen Zuhörer oder auch als Lustknaben haben wollte, könnte ich das ja verstehen, aber nur um ihn ab und an mal anzugucken? Das ist nun wirklich ziemlich spooky.
    Ich kann jedenfalls gut verstehen, dass Ejn da irgendwann die Hutschnur platzt und er sich aus seinem goldenen Käfig befreit. Die Vorgabe ist nicht ganz makellos erfüllt. Aus dem Text geht ja gar nicht hervor, dass er den Ring im Turmzimmer zurücklässt. Und damit entgehst du ja auch gerade der Frage, mit der ich mich in meinem ersten Post so abgemüht habe: Wieso wird der Gegenstand überhaupt zurückgelassen, wenn der sich als so praktisch erwiesen hat?
    Ich erkenne neidlos an, dass die weiteren Vorgaben dir insofern gut zugespielt haben, als dass du schon hier im ersten Post davon sprichst, dass "Ejns schicksalhafte Reise begann". Ein argloses Detail, dass ziemlich unstimmig geworden wäre, wenn die zweite Vorgabe direkt die Rückkehr befohlen hätte, aber John hat die Person A ja lieber immer weiter von Ort zu Ort gehetzt.

    Dir scheint selbst aufgefallen zu sein, dass dir dieser letzte Teil der ersten Vorgabe durchgerutscht war. Nachträglich hast du es immerhin korrigiert, die feine englische Art ist das natürlich trotzdem nicht!
    Der zweite Post liest sich ziemlich unzusammenhängend. Die Beschreibungen sind hier auch deutlich gehetzter. Gerade bei Velayas erstem Auftritt wird alles so grob übergebügelt, dass ich gar nicht das Gefühl hatte, dass sie mehr als nur eine Statistin ist. Ejn scheint auch nicht nur keine Zunge zu haben, sondern ganz generell kein Händchen für Kommunikation zu haben. Er ergreift ja irgendwie immer schon nach wenigen Augenblicken die Flucht, sobald jemand zu ihm Kontakt aufnimmt.
    Die Vorgabe ist aber tadellos umgesetzt. Beim Lesen dachte ich erst, dass diese Schmerzen, Schwindel, Hunger und was Ejn da sonst noch alles hat, der Teil sein soll, dass das Gebrechen die Reise beschwerlich macht, und da hab ich mich natürlich schon gefragt, wie all diese Symptome von einer vor langer Zeit herausgetrennten Zunge herrühren sollen, aber jetzt wird mir klar, dass der Post ja auch aufzeigt, dass das bloße Fehlen der Zunge zu so manch einer schwierigen Situation führt.

    Es bleibt etwas verworren und wieder ergreift Ejn nach nur wenigen Momenten der Gesellschaft die Flucht, aber der namenlose Alte weiß sich durchzusetzen. Das hat schon etwas rührseliges, wie dieser alte Knacker pflichtbewusst seinem Job nachgeht und gleichzeitig doch eine gewisse Wärme für Ejn übrig hat.
    Dass hier direkt eine Leiche gefunden wird, löst den Fokus der Geschichte ziemlich abrupt von Ejns Flucht. Plötzlich ist man nicht mehr auf der Flucht sondern mitten in einer Ermittlerstory, in der krimitypisch ein Mörder gefunden werden muss.
    Gespannt bin ich nun vor allem, wie du das löst, dass deine Person C schon lange tot ist, obwohl sie sogar schon recht lebendig in der Geschichte aufgetreten ist. Da haben dir die Vorgaben ja wirklich mal übel mitgespielt.

    Wie so oft sind es die Herausforderungen, an denen die Wettbewerbsbeiträge des SnB spürbar wachsen. So auch hier: Der vierte Post wartet mit einer Gerichtsverhandlung auf, die merkwürdigerweise in einer Kaserne stattfindet, aber ansonsten wirklich sehr fesselnd eine Enthüllung nach der anderen zu bieten hat. Es ist nicht bloß so, dass Velaya tot ist, ihre Seele ist in dem Erzring eingesperrt, nachdem ihr vermeintlicher (?) Vater sie mehrmals hin und her transferiert hat. Das ist schon ein ziemlich spannendes Konstrukt! Ein wenig fraglich ist natürlich, ob jemand tot ist, dessen Seele in einem anderen Körper umherlaufen kann, aber das geht schon in Ordnung, finde ich. Und zum Schluss traut Xrüssi sich dann ja sogar noch richtig was: Der Erzring, Gegenstand A, wird zerstört! Ich nehme mal stark an, dass du das später noch bereut hast.
    Im vierten Post nimmt die Geschichte ordentlich Fahrt auf, weshalb er mir von den bisherigen vier Posts am besten gefällt.

    Nach ihren Startschwierigkeiten ist die Geschichte nun wirklich in sicheren Fahrwassern. Obwohl der fünfte Post anfangs noch ziemlich verwirrend ist (Warum hat der Alte Ejn so umständlich betäubt und irgendwo hingeschleppt?), vergisst man diese Verwirrungen schnell, als er mit der verschrobenen, morbiden Geschichte seiner Forschungen anfängt. Da weiß ich auch tatsächlich nichts groß weiter zu sagen, als dass ich von der Erzählung wirklich in den Bann gezogen wurde. Dabei spielt wohl nicht eine Rolle, was er da Haarsträubendes erzählt hat, sondern auch wie das getan hat. Der Alte ist ja wirklich viel mehr als nur ein schnödes Gardemitglied, sondern viel eher ein verrückter Wissenschaftler, dem kein Mittel zu schade ist. Und wie weit dafür auch ausgeholt wurde! Du hast da ja sogar noch bei den Göttern und einem früheren Leben auf dem Festland angefangen, und obwohl das gar nichts direkt mit der Erklärung zu Velayas Zustand zu tun hat, hat man nicht das Gefühl, dass es zu viel wäre. Es rundet die Geschichte vielmehr schön ab, sorgt für einen seichten Einstieg in die langsam immer morbider werdende Geschichte.
    Der obligatorische Auftritt der Königin schließlich reißt einen urplötzlich aus der Erzählung. Also auch wenn der Auftritt hier gar nicht sooo spektakulär ist, ein Paukenschlag ist er allemal!

    Der sechste Post übertrifft die vorherigen noch mal bei Weitem!
    Zunächst einmal muss ich anerkennen, wie gut du dich da rausgeredet hast, dass man die Königin auch ohne Zunge reden hörte. Diese Schattengestalt find ich ziemlich cool! Und dann passt das auch alles so wunderbar dazu, dass die Königin nie mit ihm geredet hat und die Erklärung, warum sie ihn überhaupt bei sich hielt, fällt da ja sogar fast beiläufig mit ab.
    Und dann kommt das Runenduell. Das hätte ich ja nicht gedacht, dass man so ein verkopftes Duell so organisch in der Geschichte unterbringen kann. Man muss sich wohl mit gutem Willen auf die Szene einlassen, aber dann ist sie auch einfach nur launig! Wie da die verschiedenen Gothiczauber gegeneinander ausgespielt werden, das hat mir in all seiner Kreativität schon sehr gut gefallen. Find ich auch nur richtig so, dass du der Szene dann auch so viel Raum gegeben hast. So etwas anzufangen und dann schon nach drei Zeilen auslaufen zu lassen hätte ja bloß halbherzig gewirkt.

    Der finale Post reizt dieses Duell bis zum erbitterten Höhepunkt wunderbar aus. Die Lage spitzt sich für Ejn wunderbar zu, ehe ihm endlich der entscheidende Gegenschlag beginnt. Und den Apfel auf solch kreative Weise einzusetzen, Hut ab, das ist einfach großartig gewesen!
    Die letzten beiden Absätze erzählen dann eher rasch das Nötigste, um die Geschicht zu einem Abschluss zu bringen. Ich hab am Ende ehrlich gesagt nicht mehr ganz durchgeblickt, welche der beiden Velayas nun welche ist, eigentlich hatte ich erwartet, dass er die Ältere und nicht die mit den goldenen Locken wiederbelebt, aber vielleicht hab ich das auch nur alles falsch mitgekriegt und die war gar nicht tot und läuft da deshalb noch rum oder so.


    Tja, das war definitiv eine Geschicht mit Startschwierigkeiten, die dann aber im weiteren Verlauf immer mehr Fuß gefasst hat und mehr als nur einmal schwierige Vorgaben überraschen stark umgesetzt hat. Das Finale mag Geschmackssache sein, aber meinen Geschmack hat es einfach getroffen.

  8. Beiträge anzeigen #28
    Bücherwolf  Avatar von HerrFenrisWolf
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    Zitat Zitat von John Irenicus Beitrag anzeigen
    Ja ich hatte da jetzt auch gar keine bestimmte Stelle im Kopf oder auch nur eine Vermutung, dass es so sei, das fiel mir jetzt nur so ein. Das wäre jedenfalls etwas, was mir die ganze Zeit durchgerutscht wäre.


    Ja gut, ob man da noch von "sich befreien" sprechen kann, ist wirklich ein bisschen fraglich. Aber naja, ich finde, das geht gerade noch so!




    ------------------------------------------------------------------------------
    Der Fortsetzungspost zu "Das Erbe des Krieges" von HerrFenrisWolf ist ja bekennendermaßen recht kurz geraten, aber ist ja in der Tat trotzdem schön, dass es wenigstens ein bisschen weitergeht. Wobei "weitergehen" vielleicht nicht der richtige Begriff ist, denn hier geht ja dann auch erst einmal etwas vollkommen anderes los, andere Charaktere jedenfalls. Wahrscheinlich auch einige direkt aus ArcaniA entlehnt, das ich ja aber nicht gespielt habe.


    Ein "Winkelzug" ist das ja nicht wirklich, oder? Mit einem Winkelzug ist ja ein besonders verschlagenes, geschicktes, vielleicht auch fieses Vorgehen gemeint. Aber Faulkner hier wirkt ja ganz anders, eher ein bisschen verschroben in dieser Hinsicht, sodass das eher so ein spleeniger Charakterzug oder eine Marotte von ihm ist, immer mit dem alten myrtanischen Recht um die Ecke zu kommen.

    Inhaltlich finde ich das übrigens ganz gut, wie Faulkner dargestellt wird. Irgendwie rechts- und autoritätsgläubig und vielleicht sogar in der Lage, schlimmste Gräueltaten zu begehen, wenn es nur irgendeine Vorschrift fordert! Naja gut, das ist an dieser Stelle wohl ein bisschen zu weit gedacht, aber passen würde es.

    Russel wirkt im Vergleich deutlich unsympathischer und irgendwie auch ein bisschen menschenfeindlich, also sicherlich ein Mensch, der viel und gerne verachtet. Und er zeigt hier auch manipulative Züge.

    Bei Zyra bin ich mir noch nicht ganz so sicher, welche Rolle sie einnimmt. Sie ist auch ein bisschen umständlich vorgestellt: Es geht ja vor allem darum, was wohl möglicherweise Faulkner oder andere Leute über sie denken können. Nunja. Da hätte mir was Klareres eher gefallen!

    Den Spoiler habe ich mir übrigens nicht durchgelesen - ich will ja nicht gespoilert werden.
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    Danke für den Kommentar. Ich hab auch schon ein Minimüh weiter geschrieben. Viel Arcania-Wissen will ich nicht voraussetzen, auch wenn ich mir der Welt als Schauplatz bediene. Zyra ist definitiv eine Arcania-Figur, Faulkner ist ausgedacht und Russel stammt aus Gothic 3.

  9. Beiträge anzeigen #29
    Irenicus-Bezwinger  Avatar von MiMo
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    Anfangs war ich von den drei Zeitebenen im ersten Post ganz schön erschlagen, aber im Nachhinein, muss ich wirklich sagen, dass das wirklich schön ineinander greift. Gerade die erste Szene mit dem Richter weiß ja schon eine Menge Spannung aufzubauen, und diejenigen, die die Vorgaben kennen, führst du hier ja sogar ganz schön hinters Licht! Ich zumindest war ja davon ausgegangen, dass die Gefangenschaft, von der in der ersten Vorgabe die Rede ist, diejenige im Khoriner Gefängnis sein soll. Damit setzt du dir aber nur zusätzliche Vorgaben, indem du schon recht genau festlegst, wie die Geschichte enden wird.
    So ganz einig bin ich mit dir allerdings nicht über die Rolle des Richters während der Anwesenheit der Paladine: Es war doch gerade so, dass der Richter unter der Fuchtel der Paladine sein Amt aussetzen musste, weil Lord Andre die Funktion des Richters übernommen hatte. Deshalb saß der Richter doch nur angepisst in seinem Haus rum, wenn ich Gothic 2 richtig in Erinnerung habe. (Laido mag dies bestätigen oder widerlegen können.)
    Wie dem auch sei: Die Gefangenschaft in diesen mit Antimagiekristallen bestückten Höhlen wirkt wirklich sehr unangenehm, wie Hyglas da schon son schleimiges Moos als Delikatesse anpreist und die Kristalle ihm fortwährend Energie abzapfen. Ich hatte gar nicht erwartet, dass hier jetzt schon aufgeklärt wird, wie er überhaupt da hinein gelangt ist, und vielleicht hat es mich deshalb auch so aus dem Konzept gebracht, als Hyglas plötzlich wieder im Kloster rumlief. Die Erklärung ist aber sehr stimmig geraten. Klar, man fragt sich noch, was Coragon nun eigentlich davon hatte und warum Beliar ihn nicht schon viel früher versucht hat zu verführen, aber die Erklärung, warum Person A Gegenstand A an Ort A zurücklässt, die flutschte ja total authentisch rüber! Diesen Teil der Vorgaben hast du von uns dreien auf jeden Fall am besten gelöst, würde ich sagen.
    Ich stelle außerdem anerkennend fest, dass dieser Post viel mehr beinhaltet als notwendig gewesen wäre. Hier liest sich der SnB oder das Zeitlimit wirklich nicht heraus.

    Das scheint ja so richtig zum Stil der Geschichte zu werden, immer wieder Rückblenden einzubauen. Zuerst dachte ich ja schon, dass Homer deine Person C ist und war unfassbar gespannt darauf, wie du das deichseln würdest, dass er doch schon tot sein soll. Dann hättest du den Strang im Gerichtssaal wahrscheinlich auch noch als Rückblende in einen übergeordneten Strang einordnen müssen... Das wär was geworden, richtig schade, dass dein Beitrag diesem Schicksal entronnen ist.
    Mir gefällt es, wie immer wieder kleine Anekdoten aus den Spielen aufgegiffen werden. Die Dammlurkerquest und die darauf folgenden Nachfragen, ob mit dem Damm noch alles in Ordnung sei... Das liest sich hier richtig normal, obwohl man als Leser natürlich sofort weiß, dass der Held da einfach immer dasselbe gefragt und immer dieselbe Antwort bekommen hat.
    Ich bin mal gespannt, wie ausführlich dieses Sammeln der Bruchstücke nun tatsächlich wird. Mit dieser Sammelei allein könntest du ja schon die ganze Geschichte füllen!
    Und ich freu mich jetzt schon zu hören, was Hyglas denn für ein Interesse hat, Attila wiederzubeleben.

    Der dritte Post hat mehr Mühe damit die von Stone vorgegebene Bekanntschaft zwischen Hyglas und Alligator Jack als die eigentliche Vorgabe zu erfüllen.
    Caldera, da werden Erinnerungen wach! Schade, dass die Szene nicht fertig geworden ist, aber der Geschichte tut das ja wirklich nicht schaden. Ich hätte es wohl organischer gefunden, wenn du die Szene einfach komplett weggelassen hättest, das wär ja auch ohne Probleme gegangen, dann hätte der Richter halt einfach wieder darauf bestanden, dass er sich auf das Wesentliche beschränkt. Aber nun gut.
    Ansonsten ist der Post so kurz wie simpel, viel verlangte die Vorgabe ja auch nicht. Wird aber wohl noch ein kleines Stück Arbeit zu erklären, warum Jack denkt Attila gesehen zu haben.
    Geändert von MiMo (10.06.2019 um 13:30 Uhr)

  10. Beiträge anzeigen #30
    Irenicus-Bezwinger  Avatar von MiMo
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    Der vierte Post übertrifft die bisherigen an Verworrenheit noch mal bei weitem! Dabei liegt es glaub ich auch daran, dass die Rückblenden auch immer ohne einleitenden Satz beginnen, der einen noch mal abholt, wo der Strang denn gerade stehen geblieben war. Gerade bei den letzten beiden Szenen stand ich kurz auf dem Schlauch, was denn nu gerade noch mal mit Hyglas war. Dass dabei immer mehr durcheinander geht, worauf diese Erzählungen überhaupt hinauslaufen sollen, tut da sein Übriges. In diesem Post geht es ja eigentlich nur noch darum, was denn nun mit Attila war, wenn ich das richtig verstanden habe. Kein Wunder, bei der vertrackten Vorgabensituation! Am meisten identifizieren kann ich mich merkwürdigerweise mit dem Richter, der ja immer wieder seine Fassungslosigkeit über die Erzählstruktur seiner Zeugen äußert. Während ich es als anspruchsvoll empfand, den größeren Rahmen im Blick zu behalten, sind die einzelnen Szenen aber allesamt überschaubar, so dass man sich trotzdem gut in die Geschichte hineinfühlen kann.
    Irritiert war ich ein wenig davon, dass da einfach ganz unverblümt über den Ring des Wassers geredet wird, obwohl das doch eigentlich ein Geheimbund ist und dass Hyglas mitsamt Klaue wieder in die Pyramide geworfen werden soll, obwohl er da doch mit der Klaue auch wenn das Loch wieder verschlossen wird, direkt wieder rausmarschieren kann.
    Großen Applaus erntet folgender Flachwitz von mir:
    „Also war das gar nicht Attila, sondern dieser Pirat, den Hyglas erwähnt hat. Wie hieß er noch? Gestarn?“
    „Morgan“, korrigierte der Gerichtsdiener, während er dem Richter Wein nachschenkte.
    Eigentlich schade, dass niemand die Vorgabe, dass Person A erkennt, dass D für B arbeitet, wörtlich genommen hat, sondern D einfach immer ganz frei heraus erzählt hat, dass sie für B arbeitet. Da kann ich mir auch an die eigene Nase fassen, aber eigentlich wär das bestimmt subtiler umsetzbar gewesen...

    Der fünfte Post hat mir durch und durch gut gefallen. Obwohl die fünfte Vorgabe eine, wenn nicht sogar die härteste des diesmaligen SnB war, sind die Offenbarungen um die Crawlerplattenrüstung erstaunlich schlüssig. Gerade die Heilung der Manasucht ist erstaunlich "wissenschaftlich" hergeleitet, sowas gefällt mir ja immer. Gleichzeitig nimmst du dir wieder viel Zeit für Szenen, die es so eigentlich gar nicht gebraucht hätte, dieses Mal das Kennenlernen zwischen Attila und Jack. Der Clou deiner Geschichte scheint ja zu sein, dass jedes Kennenlernen, mögen die Umstände auch noch so bedeutungslos sein, in einer Rückblende erläutert werden müssen. Gut, in diesem Fall trägt es natürlich sogar zur Geschichte bei, um die Motivation Jacks zu beleuchten, Attila wiederzubeleben.
    Coragons Auftritt ist zwar recht ruhig, aber da er so unvermittelt direkt neben ihnen aus dem Teleporter tritt, sehe ich den Aspekt der Spektakularität (c) trotzdem als erfüllt.

    Der sechste Post. Jener, der in großer Hast und von Krankheit geschwächt geschrieben wurde.
    Die Hast hätte man dem Post auch ohne den Platzhalter ein wenig angemerkt. Aber längst nicht so sehr wie ich erwartet hatte, denn der Post reißt inhaltlich ja so einiges!
    Zunächst einmal grandios wie du so ganz nebenbei erklärst, warum das Bier aus Coragons Kneipe Mana heilt. Das kommt so unerwartet und ist zugleich so genial, wirklich ganz großes Kino!
    Und dann gelingt es dir auch noch, die Geschichte auf ein richtig deftiges Finale vorzubereiten: Es geht also um nichts weniger als Beliars Armee aufzuhalten. Dabei passt alles so überraschen gut zusammen: Die Piraten, die mit dem Ornamentring im Schläfertempel herumwerkeln, die Furcht der Wassermagier vor dem Missbrauch des Portals... Die Erklärung, dass die Antimagiekristalle die Symptome der Manasucht abschwächen fand ich auch noch sehr einleuchtend, die, dass nur jemand, der an Manasucht leidet, das Portal öffnen kann, dann eher weniger. Aber wie gesagt: Alles in allem ein sehr starker Post voll von coolen Überraschungen!
    Verwirrt hat mich eigentlich nur der merkwürdige Auftritt von Homer am Ende. Den hätte es ja überhaupt nicht gebraucht und das kann ja auch keine Vorkehrung für den Fall gewesen sein, dass Homer im letzten Post auftreten muss, denn der hat ja gar keinen Buchstaben. War das durch irgendeine Äußerung in der Gegenwart notwendig, dass er diesen Kampf miterlebt hat?

    Der siebte Post setzt den Stil des sechsten - Klotzen statt Kleckern - unumwunden fort: Die Lurkerklaue durchs Auge ins Hirn, die detaillierte Herstellung des Gebräus, die magische Entladung, der hastige Perspektivenwechsel auf Mika, der einen lange Zeit im Unklaren lässt, ob Hyglas nun schuldig ist oder nicht. Dann noch das Hin und Her im Gerichtssaal, wobei die beiden Running Gags Lebensgeschichte und Wein noch einmal voll ausgekostet werden. Es gab sogar eine hübsche Pointe, dass die Gerichtsverhandlung letzten Enes umsonst war. Der letzte Post ist wirklich überraschen rund und spannend geraten. Überraschend vor allem deshalb, weil die Geschichte ja doch aus einigen Flicken und Offenbarungen zusammengeschustert wurde. Am Ende wirkt sie aber wirklich, ich wiederhole mich, rund. Für eine unter den harten Bedingungen des SnB geschriebene Geschichte, noch einmal verhärtet durch die Vorgaben Stones, ist sie wirklich sehr gelungen. Kurzweilig und pointenreich, stimmig und spannend. Hut ab, Rhob!

  11. Beiträge anzeigen #31
    Deus Avatar von Laidoridas
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    Laidoridas ist offline
    Als nächstes widme ich mal Rhobars unbetitelter Wettbewerbsgeschichte!

    Da die Vorgaben ja wieder fremdbestimmt sind, hätte man vielleicht mit so einer ähnlich absurden Story wie den „Erz-Men“ rechnen können, aber danach sieht es jetzt zumindest nach dem ersten Post noch überhaupt nicht aus. Das ist ja trotz diverser Gags erstmal eine richtig seriöse Sache und baut dabei auch sehr gelungen Spannung auf. Im ersten Abschnitt, der so insgesamt noch der humorigste ist, fängt das schon mit diesen ganzen Andeutungen an, was denn nun Hyglas‘ Vergehen sein könnte:
    „Hyglas, du wirst angeklagt wegen“ - er warf noch einen Blick auf das Dokument - „Höchstverrats! Ist das überhaupt ein Wort?“
    „Eigentlich nicht“, gestand Wulfgar. „In Anbetracht der Umstände dachte ich aber, normaler Hochverrat wird der Sache irgendwie nicht gerecht.“
    Großartige Stelle und klarer PotM-Kandidat! Nach dem Lesen des ersten Posts habe ich auch noch gar keine Ahnung, was Hyglas Schlimmes angestellt haben könnte, denn er ist ja vielmehr derjenige, der hier in eine fatale Falle gerät und also Opfer statt Täter ist. Ich frage mich ja auch, ob du selbst schon wusstest, worum es dabei gehen würde oder einfach erst mal eine möglichst interessante Ausgangssituation für die Erzählung schaffen wolltest – das ist dann aber auf jeden Fall echt gelungen!
    Noch besser wirds dann im zweiten Abschnitt, der Rückblende zu Hyglas‘ Gefangenschaft, deren Hintergründe hier zumindest teilweise schon offenbart werden und erahnen lassen, was Hyglas da über sich hat ergehen lassen müssen in den letzten fünf Jahren. Dass hier von einem Verbrechen des Magiers selbst noch keine Spur ist, macht die Sache nur noch interessanter, weil nicht ganz so leicht durchschaubar. Und man hat eben sofort das Gefühl, es hier mit einer richtig gut durchdachten Story zu tun zu haben, was zwar angesichts des Wettbewerbs eigentlich gar nicht möglich ist, aber sich eben trotzdem gut anfühlt. Vor allem wird hier aber eine wirklich spannende Ausgangssituation eröffnet: ein manasüchtiger Magier, der durch eine Teleportrune in einem großen Gefängnis voller Kristalle gelandet ist, die ihm seine Magie entziehen und dadurch immer schwächer machen. Die Krankheit (die glaube ich als einzige Buchstabenzuordnung nicht von Stone ausgedacht ist, oder?) passt da auch wunderbar mit rein. Besonders gut hat mir übrigens diese Stelle hier gefallen:
    Jedenfalls machten es mir diese Kristalle unmöglich Magie anzuwenden. Keine Lichtzauber, keine Beschwörungen, um besseres Essen zu bekommen, keine zerstörerischen Feuerzauber, um ein Loch ins Mauerwerk zu sprengen und natürlich erst recht keine Teleportzauber. Meine Runen waren an diesem Ort vollkommen nutzlos. Alle, bis auf eine. Die verfluchte Teleportrune, die mich überhaupt erst hierher gebracht hatte, nutzte ich seit dem, um Tag für Tag einen Strich in die Wand meiner Schlafkammer zu ritzen.
    Das ist auch wieder so schön humorvoll, ohne dass es die Stimmung der Geschichte torpedieren würde, ganz im Gegenteil sogar.
    Übrigens hatte ich mich beim Lesen auch zunächst gefragt, wieso Hyglas nicht versucht, die Antimagiekristalle zu zerstören, aber die Frage wird dann ja auch zufriedenstellend beantwortet. Und die Vorstellung, dass womöglich noch viel mehr Kristalle hinter den Wänden und Decken versteckt sind, lässt die Situation, in der Hyglas da steckt, auch gleich noch ein bisschen hoffnungsloser erscheinen.
    Der dritte Abschnitt ist dann eine weitere Rückblende – eine Rückblende in der Rückblende, wobei ich fast vermute, dass der erste Abschnitt eher eine Vorblende war und wir es jetzt hier also mit der ersten richtigen Rückblende zu tun haben –, die nun ganz ausführlich erklärt, wie es zu der Gefangenschaft gekommen ist. Besonders toll ausgedacht ist hier, wie Hyglas den Zielort der Rune zu bestimmen versucht. Dann kommt auch die Person B ins Spiel, bei der mir dann zum ersten Mal wieder eingefallen ist, dass du dir die Buchstabenzuordnungen gar nicht selber hast einfallen lassen, denn dass Coragon hier als fieser Fallensteller agiert, ist schon ein bisschen seltsam. Jetzt nicht in dem Sinne, dass es total unglaubwürdig oder störend wäre, aber das ist eben so eine Konstellation, die man in einer ganz frei selbst ausgedachten Geschichte wahrscheinlich nicht unbedingt gewählt hätte. Aber mal sehen, was hinter Coragons Plan am Ende überhaupt steckt. Was mir schon mal gut gefällt, ist dass Coragon nicht einfach nur verrückt geworden zu sein scheint, sondern er sich aus irgendeinem Grund zu dieser Aktion genötigt fühlt und Hyglas am Ende noch um Vergebung bittet. Da bin ich mal gespannt, was da am Ende hinterstecken wird. Übrigens gefällt mir auch die Idee, dass sich im Inneren der Pyramide so ein riesiges Gewölbe mit diesen Antimagiekristallen verbirgt, total gut.
    Der letzte Abschnitt setzt dann wieder da an, wo der zweite aufgehört hatte. Auffällig ist natürlich, dass nicht enthüllt wird, um welche Mahlzeit es sich handelt, die Hyglas da gegessen hat, aber das ist wahrscheinlich auch genau richtig so, um die Fantasie ein bisschen anzuregen! Mit der Stimme in Hyglas‘ Kopf kommt jetzt noch ein Element hinzu, das bisher nur vage angedeutet worden war. Später entpuppt sie sich dann ja als die Stimme Beliars höchstpersönlich, der Hyglas zur Klaue Beliars leitet. Da kann man sich jetzt natürlich fragen, wieso Beliar fünf Jahre mit dieser Ansprache gewartet hat, aber ich erkläre mir das mal so, dass er nicht einfach so in jeden Kopf eindringen kann (womöglich erst recht nicht in den eines Feuermagiers), sondern das erst geschafft hat, nachdem Hyglas zermürbt genug war durch seine lange Gefangenschaft und den Magieentzug. Nicht so richtig schlüssig kommt mir dann aber die Erklärung vor, wieso Hyglas seit seinem Sturz in das Gefängnis nie mehr bei dem Wasserbecken war. Da heißt es ja:
    So schnell es mein Zustand zuließ, erhob ich mich und schleppte mich zurück in die zentrale Kammer, der Raum, in dem, unter einem Schacht der bis zur Spitze der Pyramide reichte, ein Brunnen stand. Die einzige Wasserquelle in meinem Gefängnis und der Ort, an dem meine Gefangenschaft begonnen hatte.
    Vorbei an Kristallen und moosbewachsenen Felsen hastete ich so schnell mich meine müden Beine trugen zu dem ummauerten Becken, gefüllt mit kaltem, klaren Wasser. Seit meiner Ankunft war ich nicht mehr darin gewesen – wer will schon sein eigenes Badewasser trinken? – doch nun sprang ich beherzt in die kalten Tiefen.
    Wenn das die einzige Wasserquelle ist, und Hyglas nichts daraus trinken wollte, weil er bei der Ankunft einmal darin eingetaucht ist, was hat er denn dann getrunken die ganze Zeit? Und das liest sich jetzt ja so, als hätte Hyglas in den fünf Jahren auch nie darin gebadet. Das versteh ich jetzt ja mal so gar nicht, dass der die Gelegenheit nicht nutzt, sich wenigstens ab und zu mal saubermachen zu können. Also ich würde ja in so einem finsteren Drecksloch wahrscheinlich den halben Tag nur an dem Brunnen hocken und mir die Hände waschen! Außerdem hätte ja die Möglichkeit bestanden, dass der Brunnenschacht irgendwie unterirdisch nach draußen verläuft, das hätte ich an Hyglas Stelle während der fünf Jahre ja schon mal prüfen wollen. Klar, diese Erklärung brauchte es jetzt wahrscheinlich, damit deutlich wird, warum Hyglas die Klaue Beliars nicht schon viel früher entdeckt hat, aber das ist so die einzige Stelle in der Geschichte bisher, die ich nicht so richtig glaubwürdig finde.
    Sehr nachvollziehbar ist dagegen, dass Hyglas die Waffe am Ende wieder wegschmeißt und damit in der Pyramide zurücklässt, als ihm bewusst wird, dass Beliar ihn zu manipulieren versucht. Finde ich auch mal ganz erfrischend, dass jemand dann wirklich so konsequent handelt und sich nicht einzureden versucht, sich schon nicht beeinflussen zu lassen und die finstere Waffe voll im Griff zu haben.
    Fazit nach dem ersten Post: Das war ein richtig spannender und packender Einstieg, immer wieder auch mit gelungenen lustigen Stellen drin, der wirklich Lust auf den Rest der Story macht.
    Einen Fehler muss ich aber noch ankreiden, bevor es mit dem nächsten Post weitergeht:
    Erstaunt konnten die Zuschauer beobachten, wie sich die übliche arrogant-gelangweilte Mine des Richters beim Lesen nach und nach veränderte, über Verwunderung, Unglauben, Überraschung, Wut, Müdigkeit bis hin zu maßlosem Entsetzen.
    Über die arrogant-gelangweilte Mine hätte Bärd bestimmt wieder eine ganze Battlestory schreiben können, wenn er noch unter uns wäre.

    Im zweiten Post kommt jetzt noch ein zweiter Ich-Erzähler dazu, nämlich Homer, der aber gar nicht zu den Buchstabenpersonen gehört. Bin mal gespannt, ob du noch weitere Buchstabenpersonen in der Gerichtsszene auftreten lassen wirst, weil das durchaus mit einem Risiko verbunden ist. Die eigentliche Handlung ist ja in der Vergangenheit angelegt, und wenn dann eine der Buchstabenpersonen sterben muss, müsste dann das Problem gelöst werden, wieso die in der Gerichtsszene noch lebt. Aber solange nur Person A zu den Erzählern gehört, ist das natürlich (wie man jetzt im Nachhinein weiß) kein Problem. Wie der Richter Hyglas da mittendrin unterbricht und einfach mal jemand anderen in den Zeugenstand beruft, das fand ich übrigens nicht ganz so glaubwürdig, aber lustig ist die Szene trotzdem (oder gerade deswegen). Insgesamt ist die Geschichte mit diesem Post jetzt aber noch ein bisschen ernsthafter geworden, habe ich das Gefühl – obwohl die Kombination aus Attila, Lurkerklaue und Steinkreis ja erstmal eher absurd anmutet. Was du aus Stones Vorgaben dann gemacht hast, ist aber eine ganz seriöse Sammelquest, wie man sie im Spiel fast genauso auch schon durchgeführt hat. So ganz begeistert war ich davon jetzt aber nicht, dass auf einmal das Sammeln dieser Ornamentstücke im Mittelpunkt der Geschichte steht. Es dreht sich ja jetzt erstmal alles nur darum, den Wassermagiern von den Ereignissen zu berichten, aber das scheint mit so viel Aufwand verbunden zu sein, dass allein schon der Versuch, zu den Wassermagiern zu gelangen, gut und gerne die ganze Story vereinnahmen könnte. Erst recht wenn man die Vorgaben kennt und weiß, dass ja schon das Finden von Attila jetzt zum echten Problem wird… da bin ich doch eher skeptisch, ob das die Geschichte in so eine gute Richtung führt. Das Sammeln dieser Ornamentstücke ist ja nach der spannenden Ausgangslage jetzt auch wirklich nicht das, was mich als Leser gerade brennend interessiert. Ich will ja wissen, was da mit Coragon los ist, wieso Hyglas in die Pyramide gesperrt wurde, wo die Rune herkam usw., aber darum scheint es erstmal gar nicht mehr zu gehen. Außerdem hab ich auch die Erklärung vermisst, wieso die Wassermagier das Portal überhaupt versperrt und den Aufwand betrieben haben, die Ornamentstücke wieder überall verteilen zu lassen. Darüber scheint sich ja auch Hyglas gar keine Gedanken zu machen, dabei müsste man doch eigentlich davon ausgehen, dass sich die Wassermagier schon was dabei gedacht haben und es vielleicht gar keine gute Idee ist, das jetzt alles gleich wieder rückgängig zu machen. Zumal es doch eigentlich viel naheliegender für Hyglas wäre, sich mit seinen eigenen Leuten im Kloster zu besprechen, denen er doch noch mehr vertrauen müsste als den Wassermagiern. Und dass er sich da jetzt nach fünf Jahren Gefangenschaft direkt auf den Weg zum Steinkreis macht, anstatt sich erstmal im Kloster auszuruhen, ist auch nicht ganz so gut nachzuvollziehen. Es ist immerhin fünf Jahre her, dass Coragon ihn da gefangen genommen hat, da kommt es auf einen Tag mehr oder weniger jetzt ja eigentlich auch nicht an. Wenn es jetzt nur um die Gefahr durch die Klaue geht, da könnte er ja auch jemanden aus dem Kloster zum Bewachen hinschicken oder so. Klar, vieles davon ist natürlich den Vorgaben geschuldet, und dass du dir die Buchstaben nicht mal selber ausgedacht hast, macht es natürlich noch schwieriger. Aber so von der reinen Handlung her fand ich den ersten Post dann eben doch eine ganze Ecke überzeugender.
    Trotzdem kommt der Post jetzt hier im Kommentar glaube ich schlechter weg als ich ihn eigentlich gefunden habe, denn auch diesen Post habe ich wieder gerne gelesen. Insbesondere dass du dir noch die Zeit für zusätzliche Rückblenden genommen hast, hat mir gut gefallen. Das scheint ja auch so ein Kernelement der Geschichte zu sein, dass immer wieder durch die Zeit gesprungen wird. Insofern ist der Post weit davon entfernt ein Totalausfall zu sein, bloß hätte ich mir nach dem starken Startpost eben eine andere Richtung für die Geschichte gewünscht.

    Dem dritten Post ist jetzt leider der Zeitdruck ziemlich deutlich anzumerken, nicht zuletzt natürlich durch die mitten im Satz abgebrochene Rückblende. Jetzt bin ich als derjenige mit der eindeutig unvollständigsten Wettbewerbsgeschichte natürlich nicht in der richtigen Position, um da den Zeigefinger zu erheben, aber naja, schade isses halt trotzdem! Man kann da jetzt ja auch nur mutmaßen, welche Position Jack/Jakob damals auf Caldera gehabt hat und wie er es von da aus zu dem Piraten gebracht hat, den wir aus dem Spiel kennen. Insofern wär die Rückblende natürlich auch nochmal wertvoller gewesen als z. B. die zwar schöne, aber für das Verständnis auch nicht besonders wesentliche Dammlurker-Rückblende. Aber natürlich besser so als die Geschichte gleich abzubrechen.
    Auch die übrigen Abschnitte des Posts sind vom Zeitdruck geprägt. Obwohl man der Handlung natürlich schon gut folgen kann und da jetzt nichts Wichtiges fehlt, ist das alles viel weniger detailfreudig geschrieben als insbesondere im ersten, aber auch noch im zweiten Post. Das Gespräch mit Daron hätte ich auch gerne in einer längeren Version gelesen, vor allem natürlich weil darin dann auch die für mich spannendsten Themen Coragon und Gefangenschaft behandelt worden wären. So wird das jetzt nur angedeutet und es geht weiter mit der Ornamentstücksuche, die vorgabengemäß auf eine weitere Station verlängert wird… und dann auch noch mitten ins tiefste Minental! Da haben Stone und John dir und der Geschichte aber echt keinen Gefallen getan. Das ist jetzt so gekommen, wie ich das schon befürchtet hatte: Dieser eher uninteressante Nebenschauplatz mit den Ornamentstücken nimmt vorerst den Hauptteil der Geschichte ein, und die Frage danach, was da eigentlich los war mit Coragon und dem Pyramidengefängnis, die gerät in den Hintergrund. Vielleicht ändert sich das ja aber mit dem nächsten Post, da scheint mir zumindest die Vorgabe ganz vielversprechend zu sein.

    Ja, und diese Hoffnung hat sich dann auch voll und ganz erfüllt, denn der vierte Post ist jetzt wieder eine ganz andere Hausnummer. Da hattest du offenbar eine Menge Zeit und hast die auch gut für ausführliche Rückblenden und eine überzeugende Weitererzählung der Gegenwartshandlung genutzt.
    Die Vorgabe ist dabei ja eigentlich nicht ganz unkompliziert. Lustig fand ich vor allem, dass Attila, von dem du vorher ausdrücklich erwähnt hattest, dass er nicht wie eigentlich gedacht vor langer Zeit gestorben ist, jetzt auf einmal dann doch vor langer Zeit gestorben sein muss. Aber gerade deswegen fügt sich dieser Twist, dass der angeblich vorgetäuschte Tod nur die geschickte List eines gewieften Hochstaplerpiraten war, ziemlich organisch in die Geschichte ein – gerade eben auch durch die beiden langen Rückblenden, durch die man dann erst so richtig gut begreifen kann, was da eigentlich passiert ist und wie Homer das erlebt ist. Dass wieder Abschnitte aus Homers Perspektive dabei sind, hat mir sowieso gut gefallen, weil ich schon ein bisschen befürchtet hatte, dass das jetzt eine einmalige Sache gewesen sein könnte und so ein einmaliger Homer-Abschnitt dann in der Gesamtbetrachtung der Geschichte wie ein Fremdkörper hätte wirken können. So ist das aber sehr schön gemacht, zumal die kurzen Gerichtsszenen da auch wieder gute Überleitungen abgeben.
    Noch besser hat mir natürlich gefallen, dass jetzt auch die ganze Ausgangslage rund um Hyglas‘ Gefangenschaft und die Klaue Beliars wieder in den Mittelpunkt rückt und mit dem Handlungsstrang um die Ornamentringsuche verknüpft wird. Bei diesem Piratenplan bleiben natürlich noch so einige Fragen offen, vor allem woher die all die dazu nötigen Informationen haben (also insbesondere was die Freundschaft Homers zu Attila angeht, von der ja nach dem was man bisher darüber gehört hat eigentlich keiner wissen dürfte). Aber so im Großen und Ganzen passt das schon ganz gut, und auch für die Anwesenheit Hyglas‘ an der zerstörten Brücke hast du ja eine überzeugende Erklärung gefunden, indem die Piraten das Mana des Magiers dazu benutzen, um die Klaue Beliars mit Energie zu speisen. Sowieso eine schön spektakuläre Szene mit der Brückenwiederherstellung, und auch wenn noch keine näheren Details bekannt sind, hat man direkt so den Eindruck von einer Entweihung bzw. einem Eindringen an einen Ort, an den eigentlich niemand mehr hätte gelangen sollen – und das dann auch noch mithilfe des dunklen Todesgottes, was die ganze Aktion ja nur noch sinistrer macht! Und die Aussicht darauf, wieder in die Pyramide gesperrt zu werden, verleiht der Situation dann noch eine besondere Dramatik, denn dass Hyglas darauf keinen Bock hat, das kann man ja nach den Beschreibungen im ersten Post echt gut nachempfinden.
    Wieder bemerkbar macht sich die fehlende Rückblende, denn hier wird ja jetzt anscheinend auf irgendwelche Infos bezüglich des Verhältnisses von Alligator Jack zu Hyglas angespielt, die man leider nie bekommen hat. Ansonsten kann ich aber an dem Post keine besonderen Kritikpunkte finden. Klar, das Schreiben nach Vorgaben ist schon irgendwo erkennbar (und einen Grund für das Abriegeln des Portals vermisse ich auch immer noch), aber insgesamt ist das schon eine überzeugende Umsetzung, bei der alles ganz gut ineinander läuft. Und vor allem hat sich dieser Post eben wieder sehr schön lesen lassen und einfach Spaß gemacht. Bevor ich mit dem nächsten weitermache, hier noch ein paar Anmerkungen zu Einzelstellen:

    Gerade, als ich mich fragte, ob meine zerrissene Kleidung möglicherweise essbar war, ertönte plötzlich ein lautes Rauschen von der Plattform. Erschrocken blickte ich auf, gerade noch rechtzeitig um zu sehen, wie in einem hellen Licht eine Gestalt erschien.
    „Innos?“, hauchte ich kaum hörbar. Doch kurz darauf war klar, dass es keine göttliche Erscheinung war. Gut, ich hatte noch nie einen Gott gesehen, aber ich konnte mir bei bestem Willen nicht vorstellen, dass Innos ein schlecht rasierter Mann in einer Lederrüstung war.
    Noch ein PotM-Kandidat, würde ich sagen.

    „Also war das gar nicht Attila, sondern dieser Pirat, den Hyglas erwähnt hat. Wie hieß er noch? Gestarn?“
    „Morgan“, korrigierte der Gerichtsdiener, während er dem Richter Wein nachschenkte.
    Das hingegen… tja… also schmunzeln musste ich schon, zugegeben!

    Morgan deutete auf ein längliches Stoffbündel, woraufhin Jack darauf zu ging und es auswickelte. Als ich sah, was darin zum Vorschein kam, stockte mir der Atem.
    Du erkennst es wieder?
    Es war die Klaue Beliars!
    „Nein!“, stieß ich hervor. „Ihr wisst ja nicht, was ihr da tut! Ihr habt keine Ahnung, wie gefährlich das ist!“
    „Der Boss sieht das anders und der Käpt'n stimmt ihm zu. Und wer bin ich, dass ich meinen Käpt'n in Frage stelle?“, meinte Jack, als er das dunkle Schwert hob.
    Hier habe ich mir beim Lesen gedacht, dass der Satz „Es war die Klaue Beliars!“ am besten ganz weg sollte. Dann würde einem die Enthüllung nicht so ins Gesicht springen und die Dramatik käme noch besser rüber. Spätestens an der Stelle, an der Jack das Schwert hebt, weiß man dann ja auch, worum es geht, und wahrscheinlich kommt man eh schon direkt drauf.

    Auch der fünfte Post ist wieder mit spürbarer Ruhe geschrieben worden und schließt damit gut an den vorherigen Post an. Zu Beginn finde ich schon mal sehr schön, wie der Teleport-Cliffhanger aufgelöst wird. Da ja Person D in dem Post gebraucht wird, hatte ich schon damit gerechnet, dass der Teleportzauber einfach nicht funktioniert (so wie es am Anfang der Story ja auch schon mal passiert ist), aber dass die beiden nun gemeinsam teleportiert werden, ist natürlich eine viel bessere Lösung. Ein ziemlich großer Zufall ist das dann aber schon, dass die dann ausgerechnet bei der Höhle rauskommen, in der Attila seinen Kram vergraben hat. Das wirkt schon ganz klar konstruiert. Allerdings wäre das bei meiner eigenen Story auf was ganz Ähnliches hinausgelaufen, hätte ich meinen fünften Post denn vernünftig zu Ende geschrieben, insofern will ich jetzt auch nicht mit allzu großer Inbrunst behaupten, dass mir an deiner Stelle was Besseres eingefallen wäre.
    Die dann folgende Rückblende mit Jack und Attila hat mir auf jeden Fall gut gefallen, auch wenn ich persönlich jetzt nicht so ganz einverstanden mit der Gleichsetzung des Risen-Gregorius mit dem Gothic-Greg bin (der ja wohl eindeutig viel cooler ist!). Super ist hier auf jeden Fall die Szene mit dem Gossentrick, und sowieso liest sich das alles sehr schön. Dass Jack sich dann am Ende für was Besseres als einen Meuchelmörder hält, nur weil er dem Besoffenen eine Minimalchance zum besoffenen Kämpfen einräumt, naja… aber gut, das gibt er ja mehr oder weniger dann auch direkt selber zu. Was ich da ja übrigens ganz lustig finde: Im Spiel ist es dann ja Attila, der diese „Vorher warnen“-Methode noch viel exzessiver anwendet als Alligator Jack hier, indem er dem Helden lang und breit alle Hintergründe des Attentats erklärt. Vielleicht hat also nicht nur Attila Jack beeinflusst, sondern durchaus auch umgekehrt!
    In der zweiten Hälfte des Beitrags macht sich die Vorgabe dann noch stärker bemerkbar, wenn die Minecrawlerplattenrüstung auftaucht und gleichzeitig für die Heilung von der Manasucht und die Wiederbelebung Attilas sorgen können soll. Das war natürlich eine nicht ganz einfache Aufgabe, die aber zumindest im ersten Punkt astrein gelöst wurde. Die Verbindung zu dem Crawlersekret war da auf jeden Fall die richtige Idee, um das zu erklären. Die Erklärung für die Wiederbelebungsfunktion fand ich im Vergleich weniger überzeugend, zumal Attila die Rüstung ja wohl auch nur ein einziges Mal kurz ausprobiert hat. Dass die dann gleich so stark mit ihm verbunden ist, dass man ihn damit wiederbeleben kann, wirkt ein bisschen weit hergeholt. Aber gut, ist eben Magie, kann man insofern natürlich auch mal einfach so akzeptieren. Alles in allem würde ich sagen: Man merkt der Geschichte zwar an, dass hier eine schwierige Vorgabe zu lösen war, aber die Lösung an sich ist dabei schon gelungen.
    Zum Schluss gibts dann den geforderten Auftritt Coragons, der jetzt nicht so wahnsinnig spektakulär ausfällt, aber natürlich in jedem Fall alles nochmal ordentlich aufmischt. Nicht verstanden habe ich, was Coragon eigentlich vorhat. Erst sagt er ja, er will Hyglas doch nicht in die Pyramide zurückbringen, am Ende sagte er dann aber, dass er ihn nach Hause bringen will – das hätte ich jetzt eigentlich für eine gehässige Umschreibung für sein Pyramidengefängnis gehalten. Oder will er ihn ins Kloster bringen und da gleichzeitig irgendwas Fieses anstellen? Da wüsste ich jetzt aber auch nicht, was Coragon da ohne die Klaue Beliars anstellen wollen sollte. Naja, ich werde es ja bald erfahren!
    Vorher muss ich mich aber noch vorsichtige Germanistenkritik an diesem Satz hier üben:
    Von allen Dingen hier ist das das einzigste, was funktioniert!
    Räusper! Hüstel! Krächz!

    Angesichts der wieder fehlenden Rückblende in Post Nr. 6 hatte ich ja schon befürchtet, dass es jetzt wieder etwas gehetzter zugeht – und das tut es zwar auch, aber nicht so, dass es stören würde, denn vorgabengemäß geht es jetzt ja ordentlich zur Sache hier, und da passte der etwas gerafftere Schreibstil gar nicht so schlecht. Schade ist es natürlich schon, dass die Hintergründe zu Coragons Erkrankung erstmal fehlen, aber so störend wie bei der ersten fehlenden Rückblende fand ich das in dem Fall nicht. Wenn du es nicht hingeschrieben hättest, dann hätte ich wohl gar nicht erwartet, dass da eine Rückblende kommt, weil man die Manasucht-Krankheit an sich ja schon kennt und es eigentlich auch keiner großartigen Erklärungen bedarf, wenn nun eben auch Coragon daran leidet. Womit ich nicht sagen will, dass die Rückblende nicht möglicherweise toll gewesen wäre, aber es geht eben auch so. Richtig begeistert war ich dann von der tatsächlich überraschenden Erklärung für Hyglas‘ Gefangenschaft: Dass ihn Coragon damit am Leben gehalten hat, das ist ja mal wirklich unerwartet, aber gleichzeitig eben auch eine wirklich stimmige Erklärung. Noch begeisterter war ich dann, als das scheinbar unbedeutende Detail mit dem Observatorium auf einmal nochmal aufgegriffen wurde – ist ja klar, dass ich als bekennender Scheinbar-unbedeutende-Details-die-am-Ende-nochmal-wichtig-werden-Fan sowas gerne lese, und unter den Bedingungen eines Schreim-naoch-Buchstohm-Wettbewerbs finde ich es nochmal lobenswerter, wenn sich solche beiläufigen Kleinigkeiten vom Anfang dann am Ende auf unerwartete Art nochmal so gut neu einfügen. Vielleicht war das so oder so ähnlich sogar von Anfang an schon geplant? Jedenfalls war ich echt ein bisschen beeindruckt, wie gut sich das jetzt doch alles zusammenfügt mit dem Ornamentring, dem Orktempel, der Gefangenschaft… da hast du die einzelnen Fäden der Geschichte echt überzeugend zusammengeknotet bekommen. Das einzige kleine Fragezeichen, das mir da gerade einfällt, ist die Sache mit dem Fund der Klaue Beliars, denn Coragon war mit seinem Plan ja schon darauf angewiesen, dass Hyglas das Schwert zum genau richtigen Zeitpunkt findet und sich damit befreit. Aber jetzt, da ich es schreibe, kommt mir auch gleich die Erklärung in den Sinn: Coragon ist ja mit Beliar im Bunde, und Beliar war es auch, der Hyglas den Weg zur Klaue gezeigt hat. Und durch diese Sache mit der richtigen Sternenkonstellation ist dann auch klar, warum Beliar so lange Jahre damit gewartet hat. Also, ja, was soll ich sagen, passt alles verblüffend gut! Zumindest jetzt so spontan nach dem Lesen finde ich keine größeren Logikfehler, was schon eine reife Leistung ist. Achja, super auch der Verweis auf Coragons Spezialbier – das habe ich gerade eben erst im Spiel noch getrunken, deswegen fand ich es jetzt besonders klasse, das gleich in der Story wiederzufinden. Das finde ich sowieso super, wie man spürt, dass du bemüht darum bist, alles mit kleinen Details aus den Spielen und aus früheren Teilen der Geschichte zu verknüpfen und so glaubwürdiger zu machen.
    Der vorläufige Showdown zum Schluss ist dann ziemlich kurz, aber auch durchaus mitreißend, nicht zuletzt wegen dem Auftritt Homers, mit dem ich auch gar nicht gerechnet hatte – da sieht man, dass es sich lohnen kann, auch mal einer Nicht-Buchstabenperson eine etwas prominentere Rolle zu verpassen, denn die sind ja mangels Vorgabenbeteiligung für mich als Leser viel unberechenbarer!
    So, jetzt bin ich aber mal gespannt, welchen Höchstverrat Hyglas im letzten Post noch begehen wird.

    Für den letzten Post hast du dir wieder viel Zeit gelassen, wie sich schon gleich am Anfang bei Hyglas‘ Gedanken zum toten Alligator Jack sehr positiv bemerkbar macht, und das ist natürlich auch genau richtig so für den Abschluss der Geschichte. Ebenso richtig finde ich die Entscheidung, keinen ganz abgehobenen Endkampf mit jeder Menge Magie- und Beliargedöns zu veranstalten, wie es ja beim Thema der Geschichte vielleicht naheliegend gewesen wäre. Stattdessen gibt es einen kompromisslosen und eher dreckigen Zweikampf zwischen Coragon und Hyglas, bei dem mir vor allem das abrupte Ende sehr gut gefallen hat. Und die Lurkerklaue als Mordinstrument, da haben dir die Vorgaben ja ausnahmsweise auch mal perfekt in die Hände gespielt. Dass die Bedrohung dadurch nicht gleich beendet ist, sondern Beliar einfach mit den verbliebenen Piraten weitermacht, ist natürlich auch nur konsequent. Auch wenns ein bisschen ungewohnt ist, dass die Piraten hier so viel bösartiger und wahnsinniger sind als im Spiel, lässt sich das ja sehr gut durch den Einfluss der Klaue Beliars erklären. Die Piraten erleiden hier eben genau das, wodurch sich Hyglas durch den Wegwurf der Waffe noch hat retten können. So wie Hyglas da auf einmal von den Piraten überwältigt und zum Portal geschleift wird, wo das Portal dann auch ruckzuck schon geöffnet wird, ging mir das aber kurzzeitig ein bisschen zu schnell – da hätte noch besser Spannung aufgebaut werden können, finde ich, und diese Überrumpelung wurde nicht so richtig gut vermittelt. Allerdings hatte ich das Gefühl auch nur ein paar Zeilen lang, denn danach wird es ja gleich wieder spannend mit Hyglas‘ Versuch seinen Trank zu trinken. Sehr geschickt natürlich auch von dir, die genauen Nebenwirkungen des Tranks noch ein bisschen für dich zu behalten, sodass man bis kurz vor Schluss der Geschichte immer noch nicht genau weiß, was Hyglas denn nun eigentlich vorgeworfen wird. Mit der letztendlichen Aufklärung war ich dann auch zufrieden, sie passt ja sowohl zum Vorwurf Höchstverrat als auch zu der Vorgabe der Tranknebenwirkungen. Besonders gut gefällt mir aber gar nicht mal die spektakuläre Magieentladung, sondern der traurige Nebeneffekt, dass Hyglas jetzt nie wieder Magie wirken kann – und damit jetzt ja noch weniger Magier ist als die einfachsten Bauern und Bürger auf der Insel. Ein bisschen hat man sogar den Eindruck, dass er dadurch seinen ganzen Lebensmut verloren hat, aber andererseits kämpft er dann schon auch ziemlich energisch für seine Unschuld. Und eigentlich könnte ich mir vorstellen, dass auch ein Magier, der nicht mehr zaubern kann, allein durch sein Wissen und seine Fähigkeiten z. B. in der Alchemie ja immer noch seinen Platz im Kloster haben dürfte. Insofern besteht bestimmt noch Hoffnung für Hyglas! Das Ende war dann ja auch ein fast lupenreines Happy End, immerhin wird Hyglas des Höchstverratsvorwurfs entlastet und damit endet die Geschichte dann auch schon. Ein bisschen früh vielleicht, denn gefühlt hätte schon noch ein kleines Nachgeplänkel kommen können, in dem es vielleicht um Hyglas‘ Zukunft, den Verbleib der Klaue Beliars oder so geht. Andererseits war die Gerichtsverhandlung natürlich der Rahmen der Geschichte, und da ist es nur konsequent, wenn sie mit der Verhandlung auch aufhört. Auf jeden Fall hat mir das Ende aber das Gefühl gegeben, eine runde Geschichte gelesen zu haben, bei der keine großartigen offenen Fragen oder zu klärenden Logikprobleme mehr übrig geblieben sind – kann natürlich sein, dass ich jetzt grade nicht mehr alles im Kopf habe oder irgendwas übersehen habe, aber das ist ja auf jeden Fall für eine SnB-Story schon alles andere als eine Selbstverständlichkeit!

    Noch ein paar kurze Anmerkungen zum letzten Post:

    Ich schnappte mir die Crawlerplattenrüstung und schleppte sie 'rüber in die Portalkammer.

    Ich hatte nur ein Ziel: Den Trank 'runterkippen, bevor sie mich wieder packen konnten!
    Diese beiden Stellen passten nicht so richtig zum sonstigen Erzählstil. Also klar, Hyglas erzählt da ja vor Gericht seine Geschichte, aber dass das jetzt immer so wortwörtlich das ist, was Hyglas bzw. die anderen Zeugen da so erzählen, hatte ich eigentlich nicht angenommen. Die würden ja auch nicht wörtliche Rede so wiedergeben, wie die in der Geschichte steht. Deswegen fand ich diese beiden umgangssprachlichen 'rüber und 'runter hier nicht so passend. Eben auch, weil das ja sonst nie so gemacht wird in der Geschichte.

    Und als wäre das nicht genug, hast du versucht die gottverdammten Armeen der Finsternis auf die Welt loszulassen!!!!.
    Was für eine Zeichenkombination.

    „Pah! Ja, ich bin Constantino, Meisteralchemist aus dem Handwerkerviertel der Stadt und ehemals Meisteralchemist im Palast des Königs! Genügt das, oder soll ich hier gleich meine ganze Lebensgeschichte erzählen?“
    „BEI INNOS! Wage es nicht! Der nächste, der hier so ausschweifend erzählt, verbringt die Nacht im Kerker! Haben das alle Anwesenden verstanden?“
    Eine Welle von gemurmelten „Ja“s ging durch den Saal, bevor der Richter fortfuhr.
    Die Stelle zitier ich jetzt mal stellvertretend für viele ähnlich lustige Stellen in der Gerichtshandlung. Das fand ich wirklich super, wie du diesen Ton auch durch die ganze Geschichte durch aufrecht erhalten hast in diesen Szenen. Und die Selbstironie, dass sich der Richter immer über die langen Erzählungen der Zeugen aufregt, also quasi über die Konstruktion der ganzen Geschichte an sich, ist auch nicht so aufdringlich, dass sie die ernsthafteren Teile der Geschichte irgendwie stören würde. Also wirklich toll gemacht.

    „Minecrawler? Nun, sie verfügen über ein wirksames, magisches Sekret, doch ich wüsste nicht wie... Es sei denn… Formica Cuniculus Magus?“
    Ich habe ja das Latinum, also schüttele ich mal eben eine Übersetzung aus dem Ärmel: Magische Minenameise?

    Jetzt also das Gesamtfazit: Die Geschichte hat großartig angefangen, dann kamen zwei Posts, bei denen ich Sorge hatte, dass sie sich in eine weniger spannende Richtung entwickeln würde. Aber jetzt so im Nachhinein sehe ich die gar nicht mehr so kritisch (außer in der Hinsicht, dass sie etwas zu gehetzt geschrieben sind, um mit den übrigen Posts mithalten zu können), denn in der zweiten Hälfte hat sich das ja alles noch richtig großartig entwickelt und die ganzen offenen Fragen vom Beginn wurden zufriedenstellend und teils auf überraschende Weise beantwortet. Natürlich ist an manchen Stellen offensichtlich, dass du die nicht so geschrieben hättest, wenn es die Vorgaben nicht gegeben hätte. Aber gerade im Hinblick darauf, dass du dir die Buchstaben nicht mal selber ausgedacht hast, sondern mit einer, vorsichtig ausgedrückt, eher schwierigen Kombination aus Personen und Gegenständen klar kommen musstest, hast du das echt verdammt gut gelöst. So ein paar Details wie diese Sache mit Attila wirken zwar vielleicht ein bisschen wirr (also gerade dieser Aspekt, dass sich da ein Pirat als Attila ausgibt, ist ein bisschen untererklärt, weil man nicht so genau weiß, woher die Piraten diese ganzen nötigen Infos dazu haben), aber das hält sich alles sehr im Rahmen und spielt gerade gegen Ende hin keine echte Rolle mehr. Vor allem habe ich mich aber gefreut, dass du diesmal eine nicht ganz so absurde und (im positiven Sinne) alberne Geschichte wie beim letzten Mal geschrieben und dabei trotzdem deinen typischen Humor immer wieder hast mit einfließen lassen – das dann aber auch nur an den Stellen, an denen es auch gepasst hat. Soll heißen: Die Story hab ich echt gerne gelesen und ich geh auch mal ganz stark davon aus, dass sie beim Kampf um den Wettbewerbssieg ein Wörtchen mitzureden haben wird!


    Nachtrag: Jetzt ist mir gerade beim Lesen von Johns Kommentar noch eine Sache eingefallen, die glaube ich dann doch ein etwas größerer Logikfehler ist: Coragon möchte ja gezielt Hyglas einsperren. Aber woher weiß er, dass es Hyglas sein wird, der die Rune einsetzt? Das hätte doch auch jeder anderer Magier machen können und dann wäre sein Plan schief gegangen. Oder hab ich da eine Erklärung übersehen bzw. wieder vergessen? Gerade auf die Schnelle hab ich jetzt in der Story nichts gefunden, was das erklärt.

    Zitat Zitat von John Irenicus Beitrag anzeigen
    Das sind wieder diese Sachen, wo ich mir unsicher bin, Kommasetzung bei „als“. Im Grundsatz gehe ich davon aus, dass bei einem vergleichenden als kein Komma gesetzt wird („Ich sehe beeindruckender aus als du“), aber da hier jetzt auch noch so eine Konstruktion mit „gewesen wäre“ dranhängt … also, ich würde das Komma da weglassen, aber vielleicht äußert sich ja nochmal jemand dazu, der da mehr Ahnung von hat! Jedenfalls sollte aber am Ende des Satzes ein Punkt stehen.
    Ich fühle mich da einfach mal angesprochen und gebe zu Protokoll, dass ich das Komma auch weglassen würde!
    Geändert von Laidoridas (12.06.2019 um 17:22 Uhr)

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    Deus Avatar von John Irenicus
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    Es gibt erneut eine kleine Fortsetzung zu "Das Erbe der Druiden" von Lord Regonas!

    „Ich hätte ja nicht gedacht, dass du einmal bei mir hausieren würdest.“
    "Hausieren", kann man das in dem Zusammenhang sagen? Hausieren meint doch eigentlich, das man von Tür zu Tür geht und Waren feilbietet.

    Dass Miguel nun ausdrücklich auf Rache sinnt und dieses Anliegen nicht einmal mit dem Begriff der "Vergeltung" oder gar der "Gerechtigkeit" verkleidet, passt ja ganz gut zu seinem bisher vorgestellten Charakter. Und natürlich auch, dass er nicht locker lässt und die Informationen aus Andre hervorlockt (wobei der schon etwas schnell klein beigibt).

    Was mir gut gefällt, ist, welche Verdächtigen Lord Andre so auf dem Schirm hat, was die Mitgliedschaft in der Diebesgilde anbelangt. Canthar ist im Spiel zwar ein schurkiges Schlitzohr, ja aber wohl nicht in der Diebesgilde organisiert, und Thorben ist ja eigentlich als sehr rechtschaffener Mann bekannt! Es gibt jetzt zwei Möglichkeiten: Entweder, du präsentierst in deiner Story eine alternative Version von Khorinis, in der diese Leute eben doch mit in der Diebesgilde sind, oder aber - und das fände ich noch besser - es werden da eben die falschen Leute verdächtigt.

    Wie auch immer: Da baut sich jetzt ja ganz schön was auf, und ich bin gespannt, ob Miguels Fähigkeiten denn wirklich ausreichen, um es notfalls mit der ganzen Diebesgilde - und gegen die könnte er ja vielleicht wirklich antreten - aufzunehmen.
    ------------------------------------------------------------------------------

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    Und nun zur letzten noch ausstehenden Geschichte, nämlich MiMos „Zwielichtlodern“! Der Titel klingt ein bisschen nach Mysteryfilm von Til Schweiger, aber dass es hier deutlich mehr zur Sache geht und vor allem mehr gebrüllt als genuschelt wird, damit war selbstverständlich von Anfang an zu rechnen. Wie ja schon erwähnt habe ich diese Geschichte in einem Stück durchgelesen, was auch bedeutet, dass ich jetzt hier keine Live-Kommentare direkt nach jedem Post abgeben kann. Aber ich habe mir einige Notizen gemacht und ansonsten hoffentlich auch noch das meiste behalten. Also dann mal los!

    Der erste Post setzt direkt mitten im Geschehen an, was ja aber auch typisch MiMo ist – wenn ich da zum Beispiel noch an den zweiten Gellert zurückdenke, dann ging es da ja auch von Anfang an drunter und drüber. Auch wenn hier jetzt erst einmal keine Action abgeht, befindet sich der Protagonist Arn (bei dessen Namen ich vermutet habe, dass es sich um eine Kurzform von Arnold handelt, was dann ja aber nie so bestätigt wurde) von Anfang an in einer scheinbar (!) hoffnungslosen Situation, indem er sich tief unter den Bergen irgendeines zweitklassigen Arcania-Gebirges () befindet und von den beiden Magiern, die ihn da hingeschleppt haben, nur noch weiter in die Tiefe geführt wird. Wie es dazu gekommen ist, wird dann relativ knapp erzählt, was ich vielleicht ein bisschen schade finde. Alles was hier so kurz berichtet wird, das hätte ja schon genug Material für eine halbe Story abgegeben, und ich habe mir direkt gedacht, dass ich das bestimmt auch gerne ganz ausführlich gelesen hätte, wie Arn da angeworben wird, den Magiern in den Höhlenkomplex folgt, dann plötzlich die ersten Todesfälle eintreten und die Situation nach und nach immer finsterer für ihn wird. Diese sukzessive Dezimierung einer größeren Gruppe auf wenige Überlebende hat ja was von einem Horrorfilm, und ich musste da insbesondere an The Descent denken, wo es auch immer tiefer so eine Berghöhle hinunter geht. Wobei ich den Film ziemlich grottig () fand, da macht dieser Post hier atmosphärisch und generell in so ziemlich jeder Hinsicht auf jeden Fall viel mehr her. Wie gesagt, ich glaube, dass es auch super zu lesen hätte sein können, diese ganzen anfänglichen Ereignisse auf dreißig oder vierzig Seiten oder so serviert zu bekommen, aber im Rahmen des Wettbewerbs ist es natürlich verständlich, dass du dazu jetzt nicht so die Zeit (und vielleicht auch gar nicht die Lust) hattest, zumal es ja von den Vorgaben her noch auf was ganz anderes hinauslaufen soll als diese anfängliche Expedition in die Tiefe. Und ein fesselnder Einstieg ist das ja so oder so.
    Als ihr Führer mit der Brücke in die Tiefe gerauscht war, hatte er ihnen gleichsam den Rückweg abgeschnitten. Warum der Führer in diesem Moment das Schlusslicht ihrer Gruppe gewesen war, hatte sich niemand erklären können.
    Nur eine Kleinigkeit, aber diese Stelle fand ich nicht so richtig elegant. Das wirkt auf mich als hättest du das Problem selbst erkannt, dass so ein Höhlenführer eigentlich nicht als letzter gehen sollte, aber dann keine richtige Lösung dafür gefunden. Da wäre vielleicht die Erklärung besser gewesen, dass es an einer anderen Stelle noch eine andere Brücke gab, über die der Rest des Trupps dann gegangen ist, oder sowas in der Richtung.
    Nach kurzer Zeit verlässt Arn die Magier dann unfreiwillig wieder und landet bei Karni, äh, Karna, der – wie ich dann erst allmählich kapiert habe, denn ich hatte die Buchstabenliste beim Lesen gar nicht dabei – eigentlichen Person A der Geschichte. Dass die Hauptfigur keine Buchstabenperson ist, das ist natürlich eine eher ungewöhnliche Entscheidung und man könnte es vielleicht auch als kleine Schummelei ansehen, weil du dir dadurch ja sicher sein konntest, dass dir die Hauptfigur schon mal nicht wegstirbt, wenn du es nicht selber so entscheidest. Gleichzeitig ist es in der Geschichte ja aber so, dass die meisten Handlungen von Göttern durchgeführt werden, die da mit großer Magie usw. herumhantieren, sodass ich es ganz geschickt fand, als Hauptfigur jemanden zu wählen, der das Ganze (zumindest erst einmal) mehr von außen betrachtet und so eine etwas geerdetere Perspektive auf das Ganze hat. Und für den natürlich diese ganzen Götter genauso fremdartig und merkwürdig sind wie für mich als Leser. Das halte ich auch für dringend nötig, damit man überhaupt einen Bezug zu dem ganzen Göttergeschehen finden kann, denn schon im ersten Post werden ja gleich die ganz großen Themen ausgepackt: Ein Sohn Innos‘ höchstpersönlich, angeblicher (und, so wie es scheint, wohl auch tatsächlicher) Erschaffer der Sonne und des Lichts, eingesperrt tief unter der Erde, wird mithilfe eines göttlichen Artefakts aus seinem Gefängnis befreit. Zu dem Zeitpunkt war dann schon klar, dass du in der Story keine kleinen Brötchen backen würdest. Diese erste Begegnung zwischen den beiden fand ich spannend erzählt, gerade natürlich auch durch diese Ungewissheit, ob Karna für seine Befreiung nun dankbar sein wird oder eher so der Ich-mach-alles-platt-was-mir-begegnet-Gott ist. Tatsächlich entpuppt er sich dann ja aber nach und nach als, naja, der irgendwie noch netteste Gott unter denen, die man in der Geschichte so kennenlernt. Zumindest der netteste noch lebende, denn die Hane scheint ja auch eine ganz Vernünftige gewesen zu sein.
    Arn verstand nicht, was der Fremde meinte. Er lutschte auf dem Ding in seinem Mund herum und als ihm klar wurde, was es war, spuckte er mühselig zwei seiner Zähne aus. Langsam zog er den gesunden Arm zu seinem Gesicht, um sich Blut und Sabber aus dem Mundwinkel zu wischen.
    Bei dieser Stelle konnte ich irgendwie besonders gut mitfühlen, das fand ich sehr eindringlich formuliert.
    Was diese Götter-Hintergründe angeht, da fühlte ich mich ja so ein klein wenig schlecht informiert. Also, es heißt irgendwie, dass Innos von Adanos verbannt wurde, und Adanos ist wohl tot, aber wieso das so ist, das ist mir nicht klar geworden. Ich weiß nicht ob das auf diesem Adanos-Ende in Gothic 3 aufbaut, oder vielleicht sogar auf Götterdämmerung oder Arcania? Oder knüpft das an den „Eiskreis“ an und es rächt sich jetzt, dass ich den nicht komplett gelesen habe? Da ging es ja jedenfalls auch um Adanos und Wassermagier und so… Naja, ich habe das jedenfalls mal so hingenommen, dass die Göttersituation offenbar so aussieht wie beschrieben, hatte aber eben das Gefühl, nicht so richtig zu wissen, vor welchem Hintergrund die Geschichte stattfindet. Was jetzt aber keine Kritik sein soll – wenn sie jetzt wirklich an den „Eiskreis“ oder so anknüpfen sollte, dann kannst du ja auch nix dafür, dass ich den nicht fertig gelesen habe.
    An der Vorgabenerfüllung gibt es jedenfalls nichts zu beanstanden im ersten Post, nur bei dem Gebrechen hatte ich das Gefühl, dass das noch etwas vage war. Also, mir war zwar klar, dass wohl das hier gemeint ist...
    „Zwischen einem Gott und seinem Attribut gibt es eine mächtige Verbindung, aus der der Gott seine Kraft zieht. Wird diese Verbindung getrennt, so ist dies unwiderruflich und der Gott muss fortan von seiner Quelle getrennt leben. Das kostet ihn nicht nur einen Großteil seiner Macht, auch sein Körper wird instabil. Ich hätte nicht so fest zuschlagen sollen. Mein Körper macht sowas nicht mehr mit.“
    … aber so richtig festmachen, worin das Gebrechen nun besteht, konnte ich an der Stelle noch nicht. Klar, so eine allgemeine Schwächung wohl, aber der Name für das Gebrechen taucht hier ja noch nicht auf (dazu aber gleich noch mehr). Trotzdem ist das natürlich eine gut gelöste Vorgabe, auch der Grund für den Verbleib des Hammers ist ganz überzeugend. Alles in allem also ein absolut gelungener, stimmungsvoller Startpost, der mich sehr neugierig auf den Rest gemacht hat.

    Im zweiten Post kommen dann einige weitere Elemente ins Spiel, die noch sehr wichtig für die Geschichte werden würden: Hane, die Göttin der Flügel, die linke Scherenhälfte und natürlich der Flötzenwurm – ein Wort, wie es wahrscheinlich auch nur du dir ausdenken kannst.
    Aber erst gleich nochmal zum Gebrechen, das hier ja plötzlich einen Namen hat:
    „Ist das wieder dieser… Nukleozid?“, erinnerte Arn sich an das Wort.
    Da musste ich sehr stutzen beim Lesen, denn Arn hat das Wort doch noch gar nicht gehört. Ich dachte schon, ich hätte vielleicht was überlesen (so unwahrscheinlich das bei so einem Wort auch ist ) und weil das Blättern beim E-Book-Reader immer so ein bisschen anstrengend ist, habe ich diese Möglichkeit dann erstmal unüberprüft im Hinterkopf behalten, aber da ich das jetzt ja im Browser per Suchen-Funktion schnell nachschauen kann, muss ich das nun knallhart als Fehler ankreiden. Oder soll hier angedeutet werden, dass Karna und Arn im Zeitraum zwischen Post 1 und 2 irgendwie nochmal über das Gebrechen geredet haben? Dafür gibt es aber auch keinen Anhaltspunkt. Da hab ich eher den Eindruck, dass du dachtest, den Begriff schon verwendet zu haben (weil er vermutlich ja schon nach Post 1 in der Buchstabenliste stand), obwohl das noch gar nicht der Fall war. Jedenfalls hat das alles so ein bisschen dazu beigetragen, dass dieses Gebrechen für mich erstmal immer so ein bisschen nebulös war – also was das genau bedeutet, wo der Begriff herkommt usw… Letztendlich ist es ja aber wohl einfach so eine allgemeine körperliche Schwächung, die von der Abtrennung von diesem „Attribut“ des Gottes herrührt. Das ist auch so ein Begriff, über den ich in der Geschichte immer wieder gestolpert bin und den ich nicht so richtig überzeugend finde. Also, dass man im Rahmen eines Rollenspiel-Regelwerks oder sowas davon spricht, dass jeder Gott ein bestimmtes Attribut hat, das finde ich ja okay, aber dass die Götter dann selber immer so von ihrem Attribut reden… fand ich irgendwie komisch. Das ist so, als würde in einer Geschichte jemand sagen „Ich geb dir jetzt mal ne Quest“. Ich glaube, mich stört daran auch, dass damit so ein impliziertes Regelwerk einhergeht („Jeder Gott hat ein Attribut“), das so wörtlich ausgesprochen in einer Geschichte eher merkwürdig und unnatürlich wirkt. Und der Begriff an sich, der wirkt auch einfach nicht archaisch genug für eine Gottheit, die so alt ist, dass sie noch gar nichts von der Existenz von Menschen weiß. Dass die Götter immer so von ihren Attributen sprechen, das fand ich jedenfalls sehr seltsam. Aber gut, kann man als Eigentümlichkeit der Geschichte natürlich auch akzeptieren und das habe ich dann ja irgendwann auch getan.
    Bei der Scherenhälfte habe ich direkt aufgemerkt, denn das hast du ja offenbar knallhart aus diesem Killer-Dingens-Anime geklaut, den du uns beim „Schlag den Irenicus“ so ans Herz gelegt hast. Ja, so sehr habe ich mich tatsächlich damit beschäftigt, dass ich weiß, dass da so ein Mädchen mit einer halben Schere durch die Gegend läuft – also genauso wie bei dir, nur dass es da eben ein Gott ist! Ob sich eine halbe Schere jetzt so gut neben Hammer, Schild usw. in die Reihe der sonstigen Innos-Artefakte einfügt, das ist dann so eine Sache… aber irgendwie kreativ wärs ja schon gewesen, wenns nicht geklaut wär. Die Funktionsweise der Scherenhälfte fand ich dann schon klasse, also dass die wirklich alles schneidet und dementsprechend auch extrem gefährlich ist. Da weiß ich jetzt nicht, ob das auch dem Anime entnommen ist, aber das ist natürlich sowas, was in Sachen Mächtigkeit gut zu einem solchen Götterartefakt passt. Am originellsten ist aber der Ort, den du da gewählt hast, nämlich das Innere des Flötzenwurms – dass Flötzenwürmer nicht auch dem Anime entnommen sind, davon gehe ich jetzt einfach mal aus!

    Am Anfang des dritten Posts wird noch einmal die Funktionsweise der Scherenhälfte aufgegriffen mit dem fehlgeschlagenen Versuch, sie als Wanderstock zu benutzen. Das hat mir gut gefallen, auch weil die ja doch sehr ernsthafte Geschichte da mal durch eine leicht humorige Passage aufgelockert wird. Gleichzeitig unterstreicht die Stelle aber auch, dass es Arn hier plötzlich mit einem extrem mächtigen Artefakten zu tun hat, bei dem äußerste Vorsicht geboten ist, und zeigt damit auch nochmal, in welche absurden Göttersphären er da hineingeraten ist. Das ist also ein schöner Einstieg, find ich. Danach passt das, ähm, Attribut „schön“ aber nicht mehr so gut, denn die Reise in und durch den Flötzenwurm ist ja vollgestopft mit ekligen Flüssigkeiten und brutalen Wurmteilzerstörungen – was dem Wurm aber wohl gar nichts auszumachen scheint. Sogar auf ein Herz kann er problemlos verzichten, und man weiß nicht mal so richtig, ob er eigentlich mitkriegt, dass da Leute in ihm herumrennen. Wobei dann ja später enthüllt wird, dass er tatsächlich gar nicht eigenständig handelt, sondern von Rei gesteuert wird – und das dürfte er dann wahrscheinlich schon mitgekriegen. Also, diese ganze Wurmaction war natürlich auf jeden Fall voll nach meinem Geschmack, und die hast du ja auch schön intensiv umgesetzt (inklusive Wurmsekretverkostung ).
    Sobald Rei dann (statt Hane) gefunden wird, geht es wieder so richtig mit dem Göttergedöns los, und diesmal gleich in der ganz verschärften Form:
    Als Innos uns alle zu sich rief, bin ich mit der Obsidian von Zuuruul über die südsphärische Lavastraße angereist.
    Doch Hasrudils Erlösung ist von Guuv versperrt.
    Insbesondere bei der zweiten Stelle musste ich schon sehr schmunzeln, weil das so eine absurd unverständliche Aussage ist, bei der man ja zu diesem Zeitpunkt wirklich gar nix kapiert. Später klärt sich das dann natürlich auf, aber hier an der Stelle fühlte ich mich da schon ein bisschen zugeschmissen mit solchem Götter-Slang. Zu allem Überfluss musste ich bei „Guuv“ dann auch immer noch an Goofy denken… aber das ist jetzt vielleicht eher ein persönliches Problem durch zu viel „Micky Maus Wunderhaus“-Konsum. Das ist jedenfalls so ein Moment, an dem ich froh war, dass es wenigstens Arn als ebenso ahnungslosen und etwas bodenständigeren Typen gibt, damit man als Leser nicht ganz allein ist mit den ganzen abgehobenen Göttern.
    Was ich aber super fand, ist die Art und Weise, in der sich dieses Attribut der Götter konsequent in ihrem Handeln widerspiegelt: Rei als Göttin der Bewegung macht dann eben auch genau das, wofür sie zuständig ist, nämlich den Wurm bewegen. Auch ihre eigene Tochter hat sie ja gewissermaßen an einen anderen Ort bewegt. Und später kämpft sie dann mit Levitationsmagie, um ihre Feinde gegen ihren Willen zu bewegen oder die Artefakte fernzusteuern. Da merkt man auf jeden Fall, dass du dir einige Gedanken über die Götter und ihre Fähigkeiten gemacht hast.
    „Was ist daran so schwer zu verstehen?“, herrschte Karna ihn an. „Vor ihrer Geburt gab es halt keine Bewegung. Alles war starr. An den Raum-Zeit-Koordinaten fixiert, an denen es halt verankert war. Erst durch Reis Existenz wurden diese Anker gelöst. So wie das Feuer meines Vaters erst nach meiner Geburt leuchtete. Und jetzt stell keine dummen Fragen mehr.“
    Wie Götter ohne Bewegung gezeugt und geboren werden können, das finde ich ja schwer vorstellbar, aber gleichzeitig ist das natürlich auch gerade passend bei so göttlichen Begebenheiten, dass man sie sich als Sterblicher gar nicht bildlich ausmalen kann. Insofern fand ich diese Nachfrage und die lapidare Erklärung, die dann eigentlich gar nichts erklärt, auch ziemlich gelungen.
    Was diese Sache mit den von Innos umgebrachten oder irgendwie ins Jenseits gesperrten (?) Göttern, also seinen Kindern angeht, die hier auch wieder angesprochen wird, da habe ich ja übrigens bis zum Ende nicht ganz verstanden, welche Absicht eigentlich dahintersteckt. Vermutlich wohl einfach irgendwie Machtbesessenheit, aber wozu überhaupt Kinder in die Welt setzen, wenn man denen dann eh keine Co-Göttlichkeit gönnt? Das fand ich ein bisschen diffus, welche Hintergründe eigentlich hinter dieser Innos-Aktion stecken.
    Zuletzt muss ich noch diese Stelle hier zitieren:
    „Und du bist Hane in all der Zeit nicht suchen gegangen?“, fragte Karna.
    Rei schloss ihre Augen und schwieg.
    „Sie ist seit einer Ewigkeit allein auf der Obsidian und treibt auf dem Lavasee umher und du hast sie nicht ein einziges Mal besucht.“
    Rei schwieg.
    „Du weißt nicht mal, ob sie es lebend dorthin geschafft hat, oder?“
    „Sie lebt. Das spüre ich. Ich bin ihre Mutter.“
    So kann man sich täuschen.

    Im vierten Post wird jetzt einiges erklärt, zum Beispiel was es mit Hasrodils Erlösung auf sich hat und wie das mit den Nucleos läuft (was dann ja auch den Begriff Nukleozid im Nachhinein verständlicher macht). Das hat mir alles gut gefallen, einmal weil ich dadurch das Gefühl hatte, die Geschichte jetzt wieder ein bisschen mehr zu durchblicken, aber auch weil das einfach gut ausgedacht ist mit den unsterblichen Göttern, für die so ein Jenseits dann eine Erlösung darstellt. Wobei ich fand, dass es ein bisschen umständlich erklärt wurde: Erst heißt es ja, dass Götter gar nicht sterben können, weshalb dann eben dieses Götter-Jenseits geschaffen wurde. Danach wird aber dann auch noch der Tod durch Traurigkeit erwähnt, was ja der ursprünglichen Aussage, dass Götter gar nicht sterben könnten, zuwider läuft. Oder um es kurz und knackig zusammenzuzitieren:
    „Götter sterben nicht. Nur Tiere sterben“, erklärte Karna gereizt.
    „Sie ist… gestorben.“ Karnas Stimme brach.
    Weiß jetzt gar nicht ob es vielleicht sogar Absicht ist, dass Karna da erstmal so die göttliche Überlegenheit betont, obwohl er es eigentlich besser weiß, aber ich fand es doch ein bisschen merkwürdig, wie er sich da so kurz hintereinander selber widerspricht.
    Den Vorgabentwist hast du jedenfalls überzeugend umgesetzt, auch dass Rei von Innos zur Bewachung Karnas eingeteilt war, passt gut zu den vorherigen Ereignissen. Das fühlt sich also gar nicht künstlich zusammenkonstruiert an, sondern ist einfach ein gut gelungener Twist. Wieder nicht so ganz klar geworden sind mir aber die Motive für Innos‘ Handeln. Also, bezogen jetzt z. B. auf diese Aussage Reis hier:
    Mir blieb nichts außer meinem Leben und dem meiner Tochter. Ich hatte keine andere Wahl als mich seinem Willen zu fügen und dich zu bewachen, den er nicht töten durfte. Hane war ihm egal, also ließ er sie im Austausch für meine Dienste leben.
    Da bleibt es wieder unklar, wieso Innos die meisten Götter anscheinend töten will, aber Rei und Hane dann am Leben lässt. Kommen die ihm nicht gefährlich genug vor? Rei als Göttin der Bewegung ist ja eigentlich schon ziemlich mächtig, und dass Hane mit ihren Flügeln einiges anstellen kann wird später dann auch deutlich. Dieser Aspekt kam mir so ein bisschen konstruiert vor, um eben die Vorgaben umzusetzen. Aber wie gesagt, mir ist das bis zum Ende nicht klar geworden, was Innos mit seinem Göttermassenmord eigentlich bezwecken wollte, insofern will ich auch nicht ausschließen, dass die Verschonung von Hane und Rei da irgendwie in diesen Plan mit reingepasst hat. Ich kann ja jetzt keinen Plan kritisieren, den ich gar nicht kapiert habe!
    Zum Schluss des Posts wird Arn selber zu einer Art Gott. Damit gibt es dann endgültig keinen Normalo mehr in der Geschichte, aber das ist natürlich auch eine interessante Wendung, die es auch erlaubt, dass Arn im Folgenden eine etwas größere Rolle spielen darf und nicht immer nur der Beobachter ist. Also sicher keine schlechte Idee, ihm diese göttlichen Kräfte zu verpassen.

    Im fünften Post feiern die Feuermagier ihr Comeback, was mich schon ein bisschen überrascht hat, weil ich gar nicht mehr so unbedingt damit gerechnet hatte, dass die noch eine große Rolle spielen werden. Tun sie dann ja aber doch, und damit erklärt sich auch, was sie eigentlich vorhaben: nämlich Innos aus der Verbannung zurückholen. Das macht es auch verständlicher, warum die Feuermagier so dermaßen rücksichtslos bei ihrer Reise in die Tiefe vorgehen. Für sie ist das ja offenbar die letzte Chance auf die Rettung der Welt, und da bleibt ihnen dann aus ihrer Sicht gar nichts anderes übrig, als das bis zum Ende durchzuziehen. Trotzdem wirkt insbesondere Serpentes natürlich immer noch wie ein durchgeknallter Fanatiker, was vielleicht ein bisschen übertrieben ist, wenn auch vielleicht noch einigermaßen verständlich angesichts der für ihn so wichtigen Mission und den extremen Strapazen, die er schon hinter sich hat. Neoras macht da im Vergleich einen eher besonnenen Eindruck, vielleicht aber auch nur weil er eh nichts mitbekommt:
    Nun konnte Arn auch Neoras hinter ihm erkennen. Seine buschigen Augenbrauen hingen so tief, dass sie seine Augen verdeckten.
    Das müssen ja monströse Augenbrauen sein.
    So wie das Serpentes jetzt erzählt, macht der Plan der Magier übrigens einen ziemlich riskanten Eindruck:
    „Anfangs waren wir sehr zufrieden mit dir. Während all diese Trottel starben, hast du, mit unserer wichtigsten Fracht, überlebt. Bis du in die Tiefe gestürzt bist. Alles schien verloren. Aber wenn du lebst, musst du doch auch wissen, wo die Artefakte sind!“
    Wenn schon so viele Träger gestorben sind, hätte ihnen ja eigentlich klar sein müssen, dass auch derjenige mit den Artefakten jederzeit in die Tiefe stürzen kann. Gut, die Artefakte sind wahrscheinlich nicht ganz leicht und die alten Magier wohl eher schwächlich, aber vielleicht hätten sie die trotzdem lieber selber tragen sollen? Naja gut, ein Kritikpunkt an der Story ist das wohl nicht, aber mir ging das beim Lesen eben schon durch den Kopf, dass die Magier da sehr auf ihr Glück vertraut haben (auf Innos konnten sie ja nicht vertrauen, der war ja weg ).
    Es kommt jedenfalls zum Fight mit den Magiern, und hier kann Arn auch seine neuen Kräfte zum ersten Mal einsetzen, die durch die Steinbeflügelung gleich mal sehr kreativ eingebracht werden. An der Stelle war ich mir eigentlich schon sicher, dass die Magier damit auch gleich wieder weg sind aus der Story, aber da hatte ich mich ordentlich getäuscht. Am Ende schaffen sie es ja wirklich und holen Innos persönlich auf die Welt zurück, der dann auch gleich richtige Innos-Autorität ausstrahlt, beiläufig einen Kopf zerdrückt und Arn als oberster Richter über alles und jeden zur Rechenschaft für seinen Nucleos-Diebstahl ziehen will. Also, bei der Erfüllung der „Spektakulärer Auftritt der Person B“-Vorgabe hast du im Vergleich mit deinen Konkurrenten auf jeden Fall die Nase vorn!
    Nicht ganz verstanden habe ich übrigens, wo Innos jetzt eigentlich genau herkam. Ich dachte ja erst, er wäre auch im Virnana gefangen und damit also quasi tot gewesen, aber der Zugang dazu wird ja erst später geöffnet. Es scheint eher so, als wäre er in dem Stein selbst drin gewesen? Vielleicht habe ich da auch irgendwas überlesen, das will ich jetzt gar nicht ausschließen. Beim Lesen hatte ich jedenfalls wieder das Gefühl, dass ich nicht alle nötigen Informationen zusammenhabe. Auch wenns jetzt in diesem Fall vielleicht nicht so die ganz entscheidende Information ist, denn auf die Rückkehr kommt es dann ja in erster Linie an.
    Jetzt bin ich schon ganz zum Ende des Posts gesprungen, aber natürlich muss ich auch noch was zur Umsetzung der Gegenstand-C-Vorgabe sagen. Die finde ich im Großen und Ganzen ganz gut gelöst, wenn auch mit Einschränkungen. Ich habe das jetzt so verstanden, dass der Nucleos selbst die Hinterlassenschaft Hanes ist, aus der Arn dann die Jadeflügel hervorzaubern kann, und das passt dann ja gut. Der Rückblick kam ziemlich aus dem Nichts, war aber natürlich nötig, damit man (und Arn) überhaupt versteht, was es mit den Jadeflügeln auf sich hat. Und dass mit dem Nucleos auch so gewisse Erinnerungen der Originalträgerin mitgegeben werden, das ist auch ganz stimmig soweit. Das einzige, was mir an der Sache nicht so ganz klar war: Wieso können die Jadeflügel nur ein einziges Mal eingesetzt werden? Könnte Arn sie nicht erst Hane ansetzen, um sie wiederzubeleben, und anschließend bei Karna benutzen, um ihn von seinem Nukleozid zu heilen? Die Flügel müssen doch nur jeweils einmal diese Zeitreise durchführen, und danach kann man sie der Person wieder absetzen. Und selbst wenn das auf diese Weise nicht gehen sollte aus irgendeinem Grund, dann könnte Arn, der ja nun im Besitz von Hanes Kräften ist, doch bestimmt auch einfach ein zweites Paar herstellen? Oder die wiederbelebte Hane könnte das dann machen, wie es ja später glaube ich auch mal angedeutet wird. Jedenfalls, dieses Entweder-Oder-Dilemma war da in meinen Augen einfach nicht so zwingend. Da schien es zu viele denkbare Möglichkeiten zu geben, bei denen alle glücklich werden. Und da Karna ja Hane eigentlich lieben soll, wäre das sogar auch in seinem Interesse, dass nicht nur er sondern auch Hane geheilt wird. Also irgendwie eher dusselig, dass dann alle Beteiligten so auf Konfrontation gebürstet sind, wenn auch natürlich von der Vorgabe so gefordert. Aber da hätten die Flügel einfach noch auf irgendeine Weise als nicht mehr reproduzierbare Einweg-Artefakte präsentiert werden müssen, damit das richtig nachvollziehbar ist.

    Im sechsten Post geht jetzt der große Götterkampf los, nachdem klar geworden ist, dass auch Innos an dem Nukleozid leidet. Die Vorgabe hat dir wahrscheinlich sogar gut in den Kram gepasst, weil es ja wirklich perfekt als Auflösung des Cliffhangers aus dem vorherigen Post gepasst hat. Danach wird vor allem gekämpft, wozu mir jetzt gerade gar nicht viel einfällt, außer dass das gut geschrieben war, mich aber emotional nicht so richtig gepackt hat. Ich glaube, das Problem war da für mich ein bisschen, dass es gar keine richtigen Sympathieträger gibt, denen man die Daumen drücken kann – irgendwie sind ja alle drei Götter größenwahnsinnig und überheblich, Innos halt höchstens noch mehr als die beiden anderen. Und Arn, der hält sich dann aus allem raus und gibt, durchaus überraschenderweise, seine Götterfähigkeiten gleich wieder an Rei ab, worüber die aber gar nicht so begeistert ist. Diese Wendung hat mir ganz gut gefallen, weil sie auch durchaus nachvollziehbar ist: Ohne die göttliche Macht ist Arn ja für die anderen eher uninteressant und kann sich dann natürlich besser aus allem raushalten. Und dass er sich von all der Göttermagie und der Todesdrohung durch Innos selbst überfordert fühlt, ist auch sehr verständlich.
    Wenn er sie mit den Jadeflügeln rettete, würden Karna und sein Vater nicht eher ruhen, wie sie sich an ihm gerächt hatten. Im wortwörtlichen Sinne.
    Den zweiten Satz hier habe ich nicht richtig verstanden, also was ist da mit dem wortwörtlichen Sinne gemeint?

    Im letzten Post passiert noch so einiges, und nicht zuletzt schaltet sich auch Xardas höchstpersönlich in das Geschehen ein. Bei dem war ich mir übrigens direkt ziemlich sicher, dass es sich um Xardas handeln muss und fand es dann fast etwas schade, dass das am Ende nochmal ganz deutlich so gesagt wurde. Ich glaube, das wäre gar nicht nötig gewesen an der Stelle. Was Xardas Arn erzählt, passt ja jedenfalls auch (soweit ich das in Erinnerung habe) gut zu seinem Verhalten in Gothic 3, wo er den göttlichen Krieg auch beenden möchte. Natürlich kann man sich fragen, woher Xardas so genau weiß, was da unter dem Berg so abgegangen ist (also dass z. B. Arn nicht das gemacht hat, was Rei von ihm wollte, oder dass er Karna den Hammer gegeben hat), aber gut, ist halt Xardas, und der weiß sowas dann wahrscheinlich eben einfach.
    Jahrhunderte konnte die Welt in Frieden leben, frei von Göttern. Nun, relativ frei von Frieden.
    „Frei von Göttern“ müsste es im zweiten Satz heißen.
    Er erinnerte sich an Karna, der für seine eigene Gesundheit sogar bereit war, die Wiedergeburt seiner geliebten Hane zu boykottieren.
    Das Wort „boykottieren“ finde ich hier nicht so passend. „verhindern“ oder „vereiteln“ wäre besser.
    Von Xardas inspiriert stürzt sich Arn dann wieder in die Schlacht und schafft es auch tatsächlich, Karna zum Sieg über den Vater zu verhelfen. Bei der Sache mit der Schere muss ich wieder ein bisschen rummeckern, denn obwohl das eigentlich eine tolle Idee ist, dass eine Scherenhälfte verwundet und die andere heilt, ist die Erklärung dafür, warum Innos die Heilhälfte im Kampf einsetzt, dann doch sehr wackelig:
    „Du hast dir wohl nie Gedanken darüber gemacht, wie deine Schere wirklich funktioniert, oder Vater?“
    Najaaa… also dass Innos sein eigenes Artefakt nicht kennt und so dusselig versucht, jemanden mit einem Heilartefakt umzubringen, das ist schon arg weit hergeholt. Außerdem frage ich mich dann, wieso Karna überhaupt so angestrengt mit ihm gekämpft hat, wenn er weiß, dass Innos ihn mit der Waffe gar nicht verletzen kann. Er hätte sich ja einfach abstechen lassen und im gleichen Moment seinen Vater erwischen können, wenn der denkt, er hätte gewonnen. Also, das kam mir leider nicht so richtig durchdacht vor, auch wenn die Artefaktidee an sich schon gut ist.
    Viel besser hat mir das eigentliche Finale mit der Wiederbelebung Hanes gefallen. Dass Arn Karna und Hane so gut durchschauen kann, dass er schon im Voraus ahnt, wie sich die Sache entwickeln wird und Karna deswegen die Jadeflügel gibt, hm, na gut, da weiß ich jetzt nicht wie glaubwürdig das ist, aber er hat ja immerhin in Hanes Vergangenheit geschaut und versteht deshalb vielleicht ein bisschen besser, wie sie so tickt. Das geht schon in Ordnung so, würd ich mal sagen. Großartig fand ich jedenfalls Hanes Reaktion nach der Wiederbelebung:
    „Du begreifst es nicht, oder?“, spie Hane ihm ins Gesicht. „Ich habe mein Leben geliebt, aber nicht um jeden Preis. Ein Leben ohne all die anderen Götter, ohne Tohr, Pytt, Smeifel, Patra, Renn, Kleo und all die anderen ist für dich also einfach nur ein Leben ohne Gefahr? Für mich ist es ein Leben ohne Sinn! Ich hatte ein schönes Leben. Aber ich habe kein Interesse daran, die Ewigkeit in einer Einsamkeit zu verleben, die auch du nicht füllen kannst, Karna.“
    Da hat mir Karna dann fast schon leid getan, so schonungslos wie sie ihm da ins Gesicht sagt, dass er ihr einfach nicht reicht. Und dass sie sich dann direkt ins Virnana stürzt, ist auch schön konsequent. Karnas Tod geht vielleicht ein bisschen sehr schnell, wenn man bedenkt, dass Hane erst nach Ewigkeiten auf dem Schiff langsam zugrunde gegangen ist (und dass Karna sie jetzt auch nicht soo wahnsinnig dolle lieben kann, nachdem er ja lieber sich selbst heilen als sie wiederbeleben wollte), aber vielleicht hat da auch noch der fortgeschrittene Nukleozid mit reingespielt oder so. Noch besser hätte ich es aber vielleicht gefunden, wenn Karna ihr einfach hinterhergesprungen wäre. Wobei das vielleicht auch in ziemlichem Kitsch hätte enden können… na gut, vielleicht ist deine Variante doch besser.
    Am Ende vernichtet Xardas noch das Virnana, was wohl bedeutet, dass Beliar nur noch sterben kann, wenn ihn irgendwer sehr traurig macht (und die Frage aufwirft, ob Xardas‘ Motive da eigentlich so menschenfreundlich sind wie er behauptet, da war ich mir ja nicht so ganz sicher). Danach kommt nur noch ein ganz kurzer Abschnitt, in dem angedeutet wird, dass sich Arns Leben jetzt komplett verändern wird, wobei offen bleibt wie genau. Ein Gott ist er jetzt ja wahrscheinlich auch ohne Flügel noch bzw. könnte er sich wohl jederzeit neue Flügel wachsen lassen. Aber ob ihm das wirklich bei seinen tatsächlichen Problemen hilft? Die schienen ja eher darin zu liegen, dass er sich nutzlos und ungeliebt gefühlt hat, und das wird sich durch Flügelzauber auch nicht unbedingt ändern… wobei die Fähigkeit, Frauen in Engel zu verwandeln, bei der Partnerinnensuche vielleicht ganz nützlich sein kann, wer weiß!

    Und nun das Gesamtfazit: Die Geschichte hat sehr stark angefangen mit einer spannenden Ausgangssituation und einer ebenso spannenden Begegnung zwischen Arn und Karna. Danach ging es auch weiterhin gut weiter und es gab immer wieder originelle Ideen wie die Reise in den Flötzenwurm oder die göttliche Flügelmagie. Die Vorgaben hast du dabei mit wenigen Ausnahmen, die ich ja hier schon genannt habe, so souverän gelöst, dass ich glaube, dass man der Geschichte die SnB-Herkunft gar nicht anmerken würde, wenn man es nicht wüsste. Die Story schlägt nie irgendwelche absonderlichen Haken der Sorte, die man in einer frei ausgedachten Geschichte niemals schlagen würde, sondern macht eine nachvollziehbare Entwicklung durch, bei der dann am Ende auch so ziemlich alle wesentlichen Fragen geklärt sind. Das fühlt sich einfach wie eine runde Sache an und ich hatte nie das Gefühl, dass du dich irgendwie abgekämpft hast oder unter Zeitdruck standest. Gleichzeitig muss ich aber auch sagen, dass mich die Handlung an sich nicht so mitgerissen hat wie z. B. damals der Gellert, bei dem ich mich an den Figuren viel näher dran gefühlt hatte. Bei den Göttern im „Zwielichtlodern“ geht es zwar auch um menschliche Gefühle wie Liebe, Selbstsucht usw., aber so einen richtigen Zugang zu diesem ganzen Götterzwist habe ich da nicht so recht gefunden. Arn ist ja die einzige echte Identifikationsfigur, und auch die blieb mir dann doch ein bisschen zu blass, um so richtig mit ihm mitzufiebern – ich hatte auch am Ende nicht das Gefühl, den jetzt so wirklich zu kennen, weil man ja bloß ein paar grobe Fakten über den erfahren hat. Vielleicht hätte es da geholfen, wenn die Geschichte mit seinem gewöhnlichen Dorfleben angefangen hätte, sodass man da noch ein bisschen mehr Normalität mitbekommen hätte. Die gibt es jetzt gar nicht in der Geschichte, da findet alles in so großen, eben göttlichen Dimensionen statt, dass es mir ein bisschen zu abgehoben war, um da voll mitgehen zu können. Außerdem ist die Geschichte sehr ernst und hat nur ganz selten mal ein paar humorige Anflüge, die dann aber auch wirklich nur Anflüge bleiben. Das passt zwar natürlich zum Thema, hat mir aber im Vergleich zum Gellert (sorry falls es nervt, aber da komm ich jetzt nicht drum rum, das die ganze Zeit damit zu vergleichen ), wo neben den ganzen spektakulären Dämonenkämpfen und magischen Begebenheiten eben auch eine Menge Witz und, ich sag mal „positives Chaos“ drin gesteckt hat, nicht ganz so gut gefallen. Die ganz große Begeisterung ist da also bei mir leider ausgeblieben, aber unterhaltsam und gut geschrieben ist das „Zwielichtlodern“ natürlich allemal, und deinen Spaß an so Larger-than-life-Action hat man auch dieser Geschichte wieder absolut angemerkt. Es würde mich auch nicht wundern, wenn die Geschichte den Wettbewerb gewinnen sollte, weil sie so ingesamt einfach den souveränsten und rundesten Eindruck macht, und weil sie auch stilistisch durchweg gelungen ist. Insofern würde ich mal sagen: Nicht deine beste Story, aber eine gute und solide Geschichte mit einigen der typischen MiMo-Qualitäten.


    Jetzt habe ich gerade Johns Kommentar gelesen, und nachdem er da teilweise 1:1 die gleiche Wortwahl benutzt hat wie ich, muss ich hier mal betonen, dass ich den Kommentar ehrlich vorher nicht kannte und nicht faul von John abgeschrieben habe. In Wahrheit ist es vermutlich John, der sich mithilfe der Jadeflügel meinen Kommentar in der Zukunft angesehen und faul von mir abgeschrieben hat!
    Geändert von Laidoridas (14.06.2019 um 16:08 Uhr)

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    Jetzt habe ich gerade Johns Kommentar gelesen, und nachdem er da teilweise 1:1 die gleiche Wortwahl benutzt hat wie ich, muss ich hier mal betonen, dass ich den Kommentar ehrlich vorher nicht kannte und nicht faul von John abgeschrieben habe. In Wahrheit ist es vermutlich John, der sich mithilfe der Jadeflügel meinen Kommentar in der Zukunft angesehen und faul von mir abgeschrieben hat!
    Da bin ich wohl überführt.


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    Nachdem Kynezu Hayabusa alias Resdayn alias diverse andere Namen wieder ins Forum zurückgefunden und noch dazu eine Story bzw. einen Storyanfang namens „Wiedergänger“ gepostet hat, ist es mir natürlich eine besondere Freude, dazu einen kleinen Kommentar zu verfassen!

    Zunächst einmal finde ich den Aufbau der Story ganz gut: Die kleinen erzählerischen Passagen im Kursivdruck verbinden die Einzelszenen ganz gut, und Szene für Szene wird das Gesamtgeschehen ganz zwanglos vorangetrieben und Hintergründe werden erklärt. Das funktioniert einfach und ist ein netter erzählerischer Kniff, der das große Ganze in dieser Story gut ins Szene setzt, dabei aber nicht zu überladen und überambitioniert daherkommt, sodass ich – bis jetzt – zu keinem Zeitpunkt das Gefühl gehabt hätte, gleich von einem riesigen Epos erschlagen zu werden. Da hast du die Balance ganz gut getroffen, finde ich!

    Zuerst einmal war ich aber verwirrt, weil ja direkt eingangs die Hungersnot erwähnt wird, der König dann aber erst einmal nur über das Erz und die Söldner redet, und da habe ich mich schon gefragt, wo der Zusammenhang da eigentlich liegt. Das wird dann ja in den folgenden Szenen aufgeklärt, was auch schon zu Beginn ein schöner Aha-Moment ist – und im Übrigen ist der Umstand, dass der König vor allem über den drohenden Verlust des Erzes redet statt über verhungerte Menschen, ja auch durchaus vielsagend für den Charakter des Monarchen (den ich ansonsten aber ein bisschen zu platt als Machtmenschen dargestellt sehe)! Dabei fiel mir auch direkt auf, dass ein Schiffsbauch voller Nahrung ja vielleicht ganz nett ist, aber wohl kaum ganz Khorinis bzw. die Leute, die nicht auf der Söldnerseite stehen, auch nur halbwegs länger zu ernähren. Am grundsätzlichen Problem ändert das ja eher nichts, sodass das eher wie eine symbolische Aktion wirkt. Und in der Tat wird diese ja später auch von den Khorinern sehr bejubelt – bevor sich dann aber auch ganz schnell wieder Ernüchterung breitmacht.

    Überhaupt finde ich die Idee, dass dieser schwelende Konflikt zwischen König und Bauern nun mal so richtig eskaliert oder jedenfalls deutlich an Spannung hinzugewinnt, ziemlich gut. Das passt sich ja auch schön in das Gothic-Setting ein, und daran sind die Geschehnisse nun auch deutlich angelehnt: Lee war vormals die Stimme der Vernunft auf dem Hof, aber da dieser nun mit dem Helden abgereist ist, gewinnt das ja schon immer viel unsympathischere Söldnerlager unter Sylvio die Oberhand. Etwas abweichend vom Gothic-Setting ist dann die Rolle Onars, der hier ja geradezu als Revolutionsführer auftritt, dem die materiellen Belange jedenfalls vordergründig gar nicht so wichtig sind. Anhand des Spiels hätte ich ihn da anders eingeschätzt, da war er ja doch eher der Stinkstiefel und sicherlich auch jemand, der auf Reichtum aus war. Hier nun verfolgt er andere Interessen, und die kollidieren dann mit denen, die Sylvio so hegt. Das ist nun wirklich ordentlich Konfliktpotential, was hier besteht. Alles in allem ist das eine wirklich interessante Ausgangslage, die du da geschaffen hast.

    Interessant ist auch die Rolle Barthos'. Also erst einmal ist es interessant, dass sich hier nach JüdeX überhaupt noch jemand an die Figur von Barthos von Laran herantraut. Interessant ist aber vor allem das Verhältnis des Magiers zum König, denn das dürfte man ja schon als gespannt beschreiben können. Der Widerwille Barthos', die Befehle des Königs auszuführen, ist jedenfalls deutlich erkennbar. Man hat hier also direkt weiteres Konfliktpotential, und ich bin gespannt, wie sich das so entwickelt und ob und wann Barthos dem König die Gefolgschaft versagt. Könnte mir zumindest sehr gut vorstellen, dass das irgendwann so kommen wird!

    Rhobar erhob sich von seinem Thron und durchmaß den Saal, vorbei an seinen Leibwachen in ihren Rüstungen, die unbewegt standen wie Statuen vergangener Krieger.
    NPCs halt.



    Die zweite Szene mit Jack und Daron gefällt mir noch besser als die erste. Ich finde einfach die Atmosphäre gut, die du hier aufbaust, von den einleitenden Momenten mit Jack allein bis dann herüber in die Dialogsituation. Da wähnt man sich fast selbst auch am Leuchtturm, und so kleine Details, wie zum Beispiel Jack, der beim Sitzen die steinerne Fassade des Turms im Rücken spürt, helfen dabei enorm. Das ist einfach eine in sich stimmige Szene. Mir gefällt auch die Darstellung Darons ziemlich gut, weil sie, wie ich finde, weit entfernt von den typischen Magierklischees ist. Daron ist weder der arrogante und weltfremde Feuermagier, noch ist er der liebe nette Onkel. Erst machte er einen nicht so sympathischen Eindruck, wie er hoch zu Jack zum Schnapstrinken schleicht, während unten die Bevölkerung hungert, aber dann findet er zu dem ganzen Geschehen ja doch sehr klare Worte und zeigt sich, zumindest seinen Worten nach, als Menschenfreund, bzw. als jemand, der durchaus für Menschenfeindlichkeit sensibilisiert ist: Dass ein Feuermagier kritisiert, dass die Paladine als Streiter Innos' Gewalt ausüben könnten, ist ja auch nicht so selbstverständlich!Gut finde ich die Szene übrigens auch, weil sie relativ geschickt genutzt wird, um dem Leser noch ein paar Infos darüber zu geben, was da eigentlich gerade abgeht mit den Söldnern.



    Die nächste Szene, das Geschehen am Hafen von Khorinis, sehe ich ein bisschen zwiespältiger. Richtig gut hat mir gefallen, wie erklärt wird, wie das Ganze da einfach so läuft, und vor allem wie die Lebensmittel erstmal in die Kaserne gekarrt werden und das einfache Volk da gar nicht so viel von hat, und überhaupt wie hier der Klassenunterschied zwischen oberem Viertel und Hafenviertel, aber auch normaler Stadt sehr klar zutage tritt. Das hat ja auch irgendwie was Bedrückendes, und man fühlt da auch ein bisschen mit Barthos mit, der mit dem Ganzen ja auch alles andere als zufrieden scheint.

    Weniger gelungen finde ich den „Einlass“ ins obere Viertel, also insbesondere den Auftritt Cobryns. Hier werden ja nun doch ziemliche Klischees des arroganten und auf Hierarchie bedachten Ritters ausgepackt. Das ist vielleicht auch so gewollt, zumal ja betont wurde, dass es der König war, der Cobryn mitschickte, wahrscheinlich auch wegen dieser herrischen Charaktereigenschaften. Nichtsdestotrotz finde ich die Darstellung von Cobryns Benehmen dann doch irgendwie einen Tick zu überzogen. Sein Auftritt gleitet ja durchaus ein wenig ins Alberne ab, aber so richtig gut eingebettet scheint mir das nicht zu sein, mag es von der Sache her auch zu dem passen, was Daron und Jack vorher schon über die Paladine und Ritter des Königs erörtert hatten. Ich muss also einerseits zugeben, dass Cobryns Verhalten gar nicht mal so unpassend ist. Andererseits ist es mir aber eben doch ein bisschen zu überzeichnet, zumal Barthos, den ich ja nun eher als feinsinnigen und besonnen Menschen wahrgenommen habe, da gar nicht einschreitet, sondern eher leicht amüsiert denn peinlich berührt über die Situation zu sein scheint, obwohl Cobryn die Wachen da ja relativ grundlos zur Sau macht (wenn sie ihr Wappen nicht direkt offen tragen, ist so eine Einlassverweigerung ja auch erst einmal vorprogrammiert).

    Die Ritter und Soldaten sahen alle gleich aus
    Nochmals: NPCs halt.

    Der Hofmagier seufzte übertrieben dramatisch, wohl wissend, dass Verhandlungen und Gespräche mit Lord Hagen meistens wie ein Schachspiel mit einem schwarzen Troll waren. Interessant, aber am Ende würden Sachen durch die Luft fliegen.
    Den Vergleich fand ich ganz nett!



    Die letzte Szene gefällt mir dann wieder durchweg und in allen Aspekten gut. Zwar ist Sylvio hier ja durchaus auch ein bisschen karikaturesk geraten, aber das nimmt der Charakter nunmal aus dem Spiel mit. Dieser Kerl ist einfach prädestiniert für die Rolle des fiesen Erzschurken, und insbesondere der Konflikt zu Onar – habe ich weiter oben ja schon gewürdigt – lässt die beiden beteiligten Charaktere, aber auch Khaled ein bisschen, gut zum Vorschein treten. Das ist auch mal eine tolle Illustration dessen, was passiert, wenn Lee einfach den Hof verlässt und damit ein gewisses „Machvakuum“ entsteht, zumal Torlof ja direkt mit auf große Fahrt gegangen ist. Das gefällt mir also alles ziemlich gut.

    Relativ bedeutungsschwanger ist dann auch der kurze Erzähltext am Ende der Szene. Ich weiß nun nur nicht, wie ich den auffassen will: Wenn es tatsächlich so gemeint ist, dass Beliar irgendwie gezielt dahintersteckt hinter der ganzen Zwietracht, dann wird hier vielleicht sogar ein bisschen zu viel und zu früh verraten. Als allgemeiner Kommentar (nach dem Motto: Es ist, als würde Beliar die Fäden ziehen), also aus der Perspektive gottesgläubiger Myrtaner/Khoriner, wäre das zumindest harmloser. Aber es scheint ja doch wirklich so gemeint sein, dass Beliar da tatsächlich die Fäden zieht. Das hättest du als Erzähler dann aber vielleicht später erst so ausdrücklich ins Spiel bringen sollen.

    Aber gut, hängt auch alles davon ab, wie die Geschichte weitergeht! Den Beginn jedenfalls finde ich insgesamt gesehen richtig gut, und das ist auch wirklich mal ein würdiges Comeback von dir: Ein toller Schreibstil mit tollen Beschreibungen, eine im wahrsten Sinne des Wortes spannende Ausgangslage und gute Charaktere – mit ein paar Ausnahmen, denn Cobryn und den König finde ich, auch wegen manchmal etwas platt geäußerter Phrasen, nicht ganz so gelangen. Im Großen und Ganzen aber alles prima, und ich freue mich darauf bzw. hoffe, dass du bald weiterschreibst!

    Fehler:
    Das nur das von Innos' gesegnete Erz den dunklen Mächten trotzen kann!
    Dass; und der Apostroph bei Innos müsste auch weg
    Es wird geschehen wie Ihr befehlt.", antwortete er seinem Herrn nur
    Da muss der Punkt weg
    Ihm knurrte der Magen ebenso wie vielen anderen Bewohnern Khorinis
    Und hier kann der Apostroph dann hin: Khorinis'
    »Seine Allmacht bewahrt die Menschen nicht vor dem Verhungern ..."
    Hier bist du einmal inkonsequent mit den Anführungszeichen geworden.
    Manche wurden unschuldig eingesperrt, manche zurecht
    „zu Recht“ müsste es hier heißen
    Barthos von Laran stand abseits der Menge und wartete darauf das seine beiden Begleiter den Weg durch die jubelnde Traube von Stadtbewohnern fanden
    wartete darauf, dass seine
    Bullco war natürlich drauf gegangen
    Das gehört hier wohl eher zusammen: draufgegangen
    Das man danach sagen wird, dass es besser ist zu schweigen, wenn es angebracht ist.
    Dass man danach sagen wird, …
    ------------------------------------------------------------------------------

  15. Beiträge anzeigen #35
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    Kynezu Hayabusa ist offline
    Zitat Zitat von John Irenicus Beitrag anzeigen
    ------------------------------------------------------------------------------
    Nachdem Kynezu Hayabusa alias Resdayn alias diverse andere Namen wieder ins Forum zurückgefunden und noch dazu eine Story bzw. einen Storyanfang namens „Wiedergänger“ gepostet hat, ist es mir natürlich eine besondere Freude, dazu einen kleinen Kommentar zu verfassen!

    Yay!

    Zunächst einmal finde ich den Aufbau der Story ganz gut: Die kleinen erzählerischen Passagen im Kursivdruck verbinden die Einzelszenen ganz gut, und Szene für Szene wird das Gesamtgeschehen ganz zwanglos vorangetrieben und Hintergründe werden erklärt. Das funktioniert einfach und ist ein netter erzählerischer Kniff, der das große Ganze in dieser Story gut ins Szene setzt, dabei aber nicht zu überladen und überambitioniert daherkommt, sodass ich – bis jetzt – zu keinem Zeitpunkt das Gefühl gehabt hätte, gleich von einem riesigen Epos erschlagen zu werden. Da hast du die Balance ganz gut getroffen, finde ich!

    Nun, für die vollgepackten, ambitionierten Epen fehlt mir einfach das Talent. Andere kriegen das ohne Frage besser hin, wenn ich da zum Beispiel an die Stories von Jünger des Xardas denke. Deswegen habe ich für mich diesen Weg gewählt. Lieber einzelne Szenen, die sich zusammen fügen, als große, lange Kapitel. Zum einen macht mich das beim Schreiben auch flexibler, zum anderen dient es auch einer gewissen Übersichtlichkeit.

    Zuerst einmal war ich aber verwirrt, weil ja direkt eingangs die Hungersnot erwähnt wird, der König dann aber erst einmal nur über das Erz und die Söldner redet, und da habe ich mich schon gefragt, wo der Zusammenhang da eigentlich liegt. Das wird dann ja in den folgenden Szenen aufgeklärt, was auch schon zu Beginn ein schöner Aha-Moment ist – und im Übrigen ist der Umstand, dass der König vor allem über den drohenden Verlust des Erzes redet statt über verhungerte Menschen, ja auch durchaus vielsagend für den Charakter des Monarchen (den ich ansonsten aber ein bisschen zu platt als Machtmenschen dargestellt sehe)! Dabei fiel mir auch direkt auf, dass ein Schiffsbauch voller Nahrung ja vielleicht ganz nett ist, aber wohl kaum ganz Khorinis bzw. die Leute, die nicht auf der Söldnerseite stehen, auch nur halbwegs länger zu ernähren. Am grundsätzlichen Problem ändert das ja eher nichts, sodass das eher wie eine symbolische Aktion wirkt. Und in der Tat wird diese ja später auch von den Khorinern sehr bejubelt – bevor sich dann aber auch ganz schnell wieder Ernüchterung breitmacht.

    Nun, König Rhobar II. ist eben nicht allzu gut in den Spielen beschrieben. Seine Darstellung in Gothic 3 lasse ich außen vor, ich hab mich eher auf den Rhobar bezogen, der in G1 und 2 erwähnt wird. Und die Tatsache, dass er zur Erzförderung auch Unschuldige lebenslang in einem magischen Knast einsperrt und einen Teil seiner Militärmacht losschickt um eben jenes Erz zu sichern und grundsätzlich alles niederzumachen, was diesem Ziel im Wege steht, zeigt mir persönlich, dass Rhobar in den ersten beiden Teilen der Reihe nicht unbedingt daran gelegen ist, wie es seinen Untertanen geht, sondern wie er die Orks schlagen kann. Danach habe ich ihn in dem ersten Post gezeichnet.

    Und die Nahrung ist - wie ja später durch die Lagerung in der Kaserne angedeutet wird - dass die Truppen auf Khorinis satt und gestärkt sind, nicht die Bürger. Auch hier beziehe ich mich darauf: Das Erz ist nach wie vor Ziel Nr. 1. Die Söldner sind für ihn nur ein Hindernis auf dem Weg und der Hunger der Khoriner etwas, womit er sich später befassen kann.

    Überhaupt finde ich die Idee, dass dieser schwelende Konflikt zwischen König und Bauern nun mal so richtig eskaliert oder jedenfalls deutlich an Spannung hinzugewinnt, ziemlich gut. Das passt sich ja auch schön in das Gothic-Setting ein, und daran sind die Geschehnisse nun auch deutlich angelehnt: Lee war vormals die Stimme der Vernunft auf dem Hof, aber da dieser nun mit dem Helden abgereist ist, gewinnt das ja schon immer viel unsympathischere Söldnerlager unter Sylvio die Oberhand. Etwas abweichend vom Gothic-Setting ist dann die Rolle Onars, der hier ja geradezu als Revolutionsführer auftritt, dem die materiellen Belange jedenfalls vordergründig gar nicht so wichtig sind. Anhand des Spiels hätte ich ihn da anders eingeschätzt, da war er ja doch eher der Stinkstiefel und sicherlich auch jemand, der auf Reichtum aus war. Hier nun verfolgt er andere Interessen, und die kollidieren dann mit denen, die Sylvio so hegt. Das ist nun wirklich ordentlich Konfliktpotential, was hier besteht. Alles in allem ist das eine wirklich interessante Ausgangslage, die du da geschaffen hast.

    Wie gesagt, ich will nichts Episches fabrizieren. Das war ja früher der Fall mit meinen Stories, wo mangelndes Talent auf überambitionierte Ideen traf und am Ende nichts bei raus kam, ganz im Gegenteil. Die Lagermentalität der ersten beiden Gothic-Teile finde ich da ganz gut, um darauf aufzubauen. Das war ja das schöne an den Spielen, man fühlte sich zumeist als Teil einer Gemeinschaft.

    Und ja, Onar habe ich eher in Richtung eines teilweise gewinnorientierten aber letztlich idealistischen Mannes geschoben. Natürlich geht es ihm am Ende um den Reichtum, aber wohl auch um die Durchsetzung gewisser Rechte für die "einfachen" Leute, oder zumindest für Nichtangehörige der Aristokratie, die aber über eine gewisse Macht verfügen.


    Interessant ist auch die Rolle Barthos'. Also erst einmal ist es interessant, dass sich hier nach JüdeX überhaupt noch jemand an die Figur von Barthos von Laran herantraut. Interessant ist aber vor allem das Verhältnis des Magiers zum König, denn das dürfte man ja schon als gespannt beschreiben können. Der Widerwille Barthos', die Befehle des Königs auszuführen, ist jedenfalls deutlich erkennbar. Man hat hier also direkt weiteres Konfliktpotential, und ich bin gespannt, wie sich das so entwickelt und ob und wann Barthos dem König die Gefolgschaft versagt. Könnte mir zumindest sehr gut vorstellen, dass das irgendwann so kommen wird!

    Ich hatte echt überlegt wegen Barthos. In den Spielen und im Allgemeinen ist er ja eben der Übermagier, der große Gelehrte usw. Ich hatte da eher ein wenig im Sinn, dass er aufgrund einer gewissen Bindung zu Rhobar I. dessen Sohn dient, vielleicht nicht gerade mit überbordender Freude, aber mit Pflichtbewusstsein. Ich gehe davon aus, dass die beiden ja in der Zeit, da Rhobar I. regierte, beide zusammen durchaus auf den Schlachtfeldern standen und so eine Freundschaft erwuchs. Die halt bis zu dem Punkt ganz toll war, da der eine eben Hofmagier und der andere nur der Thronfolger war. Nun sitzt letzterer auf dem Thron und ersterer muss ihm fast widerspruchslos gehorchen.
    Hoffe das ist iwie nachvollziehbar ... ^^'

    Die zweite Szene mit Jack und Daron gefällt mir noch besser als die erste. Ich finde einfach die Atmosphäre gut, die du hier aufbaust, von den einleitenden Momenten mit Jack allein bis dann herüber in die Dialogsituation. Da wähnt man sich fast selbst auch am Leuchtturm, und so kleine Details, wie zum Beispiel Jack, der beim Sitzen die steinerne Fassade des Turms im Rücken spürt, helfen dabei enorm. Das ist einfach eine in sich stimmige Szene. Mir gefällt auch die Darstellung Darons ziemlich gut, weil sie, wie ich finde, weit entfernt von den typischen Magierklischees ist. Daron ist weder der arrogante und weltfremde Feuermagier, noch ist er der liebe nette Onkel. Erst machte er einen nicht so sympathischen Eindruck, wie er hoch zu Jack zum Schnapstrinken schleicht, während unten die Bevölkerung hungert, aber dann findet er zu dem ganzen Geschehen ja doch sehr klare Worte und zeigt sich, zumindest seinen Worten nach, als Menschenfreund, bzw. als jemand, der durchaus für Menschenfeindlichkeit sensibilisiert ist: Dass ein Feuermagier kritisiert, dass die Paladine als Streiter Innos' Gewalt ausüben könnten, ist ja auch nicht so selbstverständlich! Gut finde ich die Szene übrigens auch, weil sie relativ geschickt genutzt wird, um dem Leser noch ein paar Infos darüber zu geben, was da eigentlich gerade abgeht mit den Söldnern.

    Daron fand ich im Spiel eigentlich immer arrogant und eigentlich hätte man eher erwartet, dass er mit Zuris am Markt teuren Wein trinkt und hochgradig akademische Diskussionen mit dem Alchemisten führt und nicht beim alten Seebären am Leuchturm sitzt und sich einen hinter die Binde kippt. Fand die Vorstellung doch etwas schöner.

    Die nächste Szene, das Geschehen am Hafen von Khorinis, sehe ich ein bisschen zwiespältiger. Richtig gut hat mir gefallen, wie erklärt wird, wie das Ganze da einfach so läuft, und vor allem wie die Lebensmittel erstmal in die Kaserne gekarrt werden und das einfache Volk da gar nicht so viel von hat, und überhaupt wie hier der Klassenunterschied zwischen oberem Viertel und Hafenviertel, aber auch normaler Stadt sehr klar zutage tritt. Das hat ja auch irgendwie was Bedrückendes, und man fühlt da auch ein bisschen mit Barthos mit, der mit dem Ganzen ja auch alles andere als zufrieden scheint.

    Wie oben erwähnt: Dem König gehts ums Erz. Barthos ist ja menschlicher und ehrlicher, der kann da nicht einfach drüber hinwegsehen.

    Weniger gelungen finde ich den „Einlass“ ins obere Viertel, also insbesondere den Auftritt Cobryns. Hier werden ja nun doch ziemliche Klischees des arroganten und auf Hierarchie bedachten Ritters ausgepackt. Das ist vielleicht auch so gewollt, zumal ja betont wurde, dass es der König war, der Cobryn mitschickte, wahrscheinlich auch wegen dieser herrischen Charaktereigenschaften. Nichtsdestotrotz finde ich die Darstellung von Cobryns Benehmen dann doch irgendwie einen Tick zu überzogen. Sein Auftritt gleitet ja durchaus ein wenig ins Alberne ab, aber so richtig gut eingebettet scheint mir das nicht zu sein, mag es von der Sache her auch zu dem passen, was Daron und Jack vorher schon über die Paladine und Ritter des Königs erörtert hatten. Ich muss also einerseits zugeben, dass Cobryns Verhalten gar nicht mal so unpassend ist. Andererseits ist es mir aber eben doch ein bisschen zu überzeichnet, zumal Barthos, den ich ja nun eher als feinsinnigen und besonnen Menschen wahrgenommen habe, da gar nicht einschreitet, sondern eher leicht amüsiert denn peinlich berührt über die Situation zu sein scheint, obwohl Cobryn die Wachen da ja relativ grundlos zur Sau macht (wenn sie ihr Wappen nicht direkt offen tragen, ist so eine Einlassverweigerung ja auch erst einmal vorprogrammiert).

    Das habe ich mal angepasst. Cobryn setzt nun zwar zur langen und breiten Schimpftirade an, wird aber von good guy Barthos abgeschnitten. Du hast recht: Barthos kann man nur schlecht als nahbar bezeichnen, wenn er grinsend daneben steht, wenn die Gesellschaft aufgrund von Selbstverschulden nicht erkannt wird und Cobryn darauf hin alle zusammenstaucht.

    Die letzte Szene gefällt mir dann wieder durchweg und in allen Aspekten gut. Zwar ist Sylvio hier ja durchaus auch ein bisschen karikaturesk geraten, aber das nimmt der Charakter nunmal aus dem Spiel mit. Dieser Kerl ist einfach prädestiniert für die Rolle des fiesen Erzschurken, und insbesondere der Konflikt zu Onar – habe ich weiter oben ja schon gewürdigt – lässt die beiden beteiligten Charaktere, aber auch Khaled ein bisschen, gut zum Vorschein treten. Das ist auch mal eine tolle Illustration dessen, was passiert, wenn Lee einfach den Hof verlässt und damit ein gewisses „Machvakuum“ entsteht, zumal Torlof ja direkt mit auf große Fahrt gegangen ist. Das gefällt mir also alles ziemlich gut.

    Sylvio hat nun im Grunde nur noch Khaled als Gewissen. Aber der ist ja mit ihm aus dem Süden gekommen. Und wenn Sylvio da schon ein Arsch war, Khaled hin oder her, wird sich da nichts geändert haben. Lee ist weg, Gorn und Torlof auch: Ergo haben jetzt die Söldner, die nicht in der Kolonie waren, das Sagen. Irgendwo ist es eben auch ein ziemlich egoistischer Zug von Lee: Er schließt sich Onar an, verspricht ihm den großen Freiheitskampf ... aber bei der nächstbesten Gelegenheit, seine Rache zu bekommen, verpisst er sich sang- und klanglos.
    Wird nur noch von seinem Gothic 3 "Storytelling" überboten: "Komm, Rübe, lass nach Vengard den König töten."
    Hurra.


    Relativ bedeutungsschwanger ist dann auch der kurze Erzähltext am Ende der Szene. Ich weiß nun nur nicht, wie ich den auffassen will: Wenn es tatsächlich so gemeint ist, dass Beliar irgendwie gezielt dahintersteckt hinter der ganzen Zwietracht, dann wird hier vielleicht sogar ein bisschen zu viel und zu früh verraten. Als allgemeiner Kommentar (nach dem Motto: Es ist, als würde Beliar die Fäden ziehen), also aus der Perspektive gottesgläubiger Myrtaner/Khoriner, wäre das zumindest harmloser. Aber es scheint ja doch wirklich so gemeint sein, dass Beliar da tatsächlich die Fäden zieht. Das hättest du als Erzähler dann aber vielleicht später erst so ausdrücklich ins Spiel bringen sollen.

    Ich habe das auch mal etwas angepasst. Vielleicht wirkt es jetzt weniger wie ne Leuchtreklame, die riesig groß Foreshadowing schreit!

    Aber gut, hängt auch alles davon ab, wie die Geschichte weitergeht! Den Beginn jedenfalls finde ich insgesamt gesehen richtig gut, und das ist auch wirklich mal ein würdiges Comeback von dir: Ein toller Schreibstil mit tollen Beschreibungen, eine im wahrsten Sinne des Wortes spannende Ausgangslage und gute Charaktere – mit ein paar Ausnahmen, denn Cobryn und den König finde ich, auch wegen manchmal etwas platt geäußerter Phrasen, nicht ganz so gelangen. Im Großen und Ganzen aber alles prima, und ich freue mich darauf bzw. hoffe, dass du bald weiterschreibst!

    Fehler:

    Dass; und der Apostroph bei Innos müsste auch weg

    Da muss der Punkt weg

    Und hier kann der Apostroph dann hin: Khorinis'

    Hier bist du einmal inkonsequent mit den Anführungszeichen geworden.

    „zu Recht“ müsste es hier heißen

    wartete darauf, dass seine

    Das gehört hier wohl eher zusammen: draufgegangen

    Dass man danach sagen wird, …

    Alles korrigiert!
    ------------------------------------------------------------------------------
    Meinen Dank, Herr Irenicus! Schönes, erstes Feedback. Das motiviert!

  16. Beiträge anzeigen #36
    Deus Avatar von John Irenicus
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    John Irenicus ist offline
    Zitat Zitat von Kynezu Hayabusa Beitrag anzeigen
    Daron fand ich im Spiel eigentlich immer arrogant und eigentlich hätte man eher erwartet, dass er mit Zuris am Markt teuren Wein trinkt und hochgradig akademische Diskussionen mit dem Alchemisten führt und nicht beim alten Seebären am Leuchturm sitzt und sich einen hinter die Binde kippt. Fand die Vorstellung doch etwas schöner.
    Ja, Daron hatte ich auch immer unter "arrogant" einsortiert. Wobei ich glaube ich beim letzten Durchgang dann meine bemerkt zu haben, dass er sooooo schlimm dann auch nicht ist. Aber ja, es ist hier definitiv ein etwas anderer Daron, den man hier sieht.

    Zitat Zitat von Kynezu Hayabusa Beitrag anzeigen
    Das habe ich mal angepasst. Cobryn setzt nun zwar zur langen und breiten Schimpftirade an, wird aber von good guy Barthos abgeschnitten. Du hast recht: Barthos kann man nur schlecht als nahbar bezeichnen, wenn er grinsend daneben steht, wenn die Gesellschaft aufgrund von Selbstverschulden nicht erkannt wird und Cobryn darauf hin alle zusammenstaucht.
    Ja, finde ich jetzt so besser gelöst. Man merkt noch die Anspannung, aber dank Barthos eher mildem Wesen kommt sie nicht zum Ausbruch. Finde ich gut so.

    Zitat Zitat von Kynezu Hayabusa Beitrag anzeigen
    Sylvio hat nun im Grunde nur noch Khaled als Gewissen. Aber der ist ja mit ihm aus dem Süden gekommen. Und wenn Sylvio da schon ein Arsch war, Khaled hin oder her, wird sich da nichts geändert haben. Lee ist weg, Gorn und Torlof auch: Ergo haben jetzt die Söldner, die nicht in der Kolonie waren, das Sagen. Irgendwo ist es eben auch ein ziemlich egoistischer Zug von Lee: Er schließt sich Onar an, verspricht ihm den großen Freiheitskampf ... aber bei der nächstbesten Gelegenheit, seine Rache zu bekommen, verpisst er sich sang- und klanglos.
    Wird nur noch von seinem Gothic 3 "Storytelling" überboten: "Komm, Rübe, lass nach Vengard den König töten."
    Hurra.
    Ja, eigentlich passt das wirklich gar nicht zu Lee, so etwas zu tun. Ihm hätte man eher zugetraut, dass er den Hof nur verlässt, wenn absolut sichergestellt ist, dass in der Zeit ein geeigneter Nachfolger die Söldner halbwegs zusammenhält - und eben gerade nicht Typen wie Sylvio das Ruder an sich reißen. Im Spiel hätte man diese Rolle vielleicht Torlof zufallen lassen müssen, mit der Konsequenz, dass man immer nur entweder Lee oder Torlof mitnehmen kann, und wenn man Lee mitgenommen hat, dass man dann nicht mehr Torlof als Kapitän einstellen darf, oder so.

    Zitat Zitat von Kynezu Hayabusa Beitrag anzeigen
    Ich habe das auch mal etwas angepasst. Vielleicht wirkt es jetzt weniger wie ne Leuchtreklame, die riesig groß Foreshadowing schreit!
    Ja, das ist jetzt deutlich dezenter. Ich würde den letzten Satz aber sogar auch noch weglassen. Oder zumindest den Rechtschreibfehler verbessern, den du dort nun eingebaut hast ...

  17. Beiträge anzeigen #37
    Ritter
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    Kynezu Hayabusa ist offline
    Zitat Zitat von John Irenicus Beitrag anzeigen
    Ja, das ist jetzt deutlich dezenter. Ich würde den letzten Satz aber sogar auch noch weglassen. Oder zumindest den Rechtschreibfehler verbessern, den du dort nun eingebaut hast ...
    Was würdest du denn in meinem fehlerhaften Lager tun, John? Hab die Korrektur umgangen und die Passage rausgenommen.


  18. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #38
    Drachentöter Avatar von König Rhobar II
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    König Rhobar II ist offline
    Zitat Zitat von MiMo Beitrag anzeigen
    Wettbewerbsbeitrag von Rhobar
    Post 1 - 3

    Anfangs war ich von den drei Zeitebenen im ersten Post ganz schön erschlagen, aber im Nachhinein, muss ich wirklich sagen, dass das wirklich schön ineinander greift. Gerade die erste Szene mit dem Richter weiß ja schon eine Menge Spannung aufzubauen, und diejenigen, die die Vorgaben kennen, führst du hier ja sogar ganz schön hinters Licht! Ich zumindest war ja davon ausgegangen, dass die Gefangenschaft, von der in der ersten Vorgabe die Rede ist, diejenige im Khoriner Gefängnis sein soll. Damit setzt du dir aber nur zusätzliche Vorgaben, indem du schon recht genau festlegst, wie die Geschichte enden wird.
    So ganz einig bin ich mit dir allerdings nicht über die Rolle des Richters während der Anwesenheit der Paladine: Es war doch gerade so, dass der Richter unter der Fuchtel der Paladine sein Amt aussetzen musste, weil Lord Andre die Funktion des Richters übernommen hatte. Deshalb saß der Richter doch nur angepisst in seinem Haus rum, wenn ich Gothic 2 richtig in Erinnerung habe. (Laido mag dies bestätigen oder widerlegen können.)
    Genauso ist es ja auch gemeint. Der Richter war halt außen vor, während die Paladine da waren und die Leute hatten eben gehofft, dass er hinterher nicht wieder eingesetzt würde. Was aber passiert ist.
    Gut, nach fünfmaligem Lesen der Passage habe ich dann auch gemerkt, dass das durchaus nicht eindeutig ist

    Zitat Zitat von MiMo Beitrag anzeigen
    Wie dem auch sei: Die Gefangenschaft in diesen mit Antimagiekristallen bestückten Höhlen wirkt wirklich sehr unangenehm, wie Hyglas da schon son schleimiges Moos als Delikatesse anpreist und die Kristalle ihm fortwährend Energie abzapfen. Ich hatte gar nicht erwartet, dass hier jetzt schon aufgeklärt wird, wie er überhaupt da hinein gelangt ist, und vielleicht hat es mich deshalb auch so aus dem Konzept gebracht, als Hyglas plötzlich wieder im Kloster rumlief. Die Erklärung ist aber sehr stimmig geraten. Klar, man fragt sich noch, was Coragon nun eigentlich davon hatte und warum Beliar ihn nicht schon viel früher versucht hat zu verführen, aber die Erklärung, warum Person A Gegenstand A an Ort A zurücklässt, die flutschte ja total authentisch rüber! Diesen Teil der Vorgaben hast du von uns dreien auf jeden Fall am besten gelöst, würde ich sagen.
    Ich stelle außerdem anerkennend fest, dass dieser Post viel mehr beinhaltet als notwendig gewesen wäre. Hier liest sich der SnB oder das Zeitlimit wirklich nicht heraus.
    War selber überrascht, wie gut das ging. Meine bisherigen SnB Beiträge waren ja doch immer recht knapp. Ich glaube, diesmal ist allein der erste Beitrag länger, als alles, was ich für SnB 2 geschrieben hatte, zusammen

    Zitat Zitat von MiMo Beitrag anzeigen
    Das scheint ja so richtig zum Stil der Geschichte zu werden, immer wieder Rückblenden einzubauen. Zuerst dachte ich ja schon, dass Homer deine Person C ist und war unfassbar gespannt darauf, wie du das deichseln würdest, dass er doch schon tot sein soll. Dann hättest du den Strang im Gerichtssaal wahrscheinlich auch noch als Rückblende in einen übergeordneten Strang einordnen müssen... Das wär was geworden, richtig schade, dass dein Beitrag diesem Schicksal entronnen ist.
    Mir gefällt es, wie immer wieder kleine Anekdoten aus den Spielen aufgegiffen werden. Die Dammlurkerquest und die darauf folgenden Nachfragen, ob mit dem Damm noch alles in Ordnung sei... Das liest sich hier richtig normal, obwohl man als Leser natürlich sofort weiß, dass der Held da einfach immer dasselbe gefragt und immer dieselbe Antwort bekommen hat.
    Ich bin mal gespannt, wie ausführlich dieses Sammeln der Bruchstücke nun tatsächlich wird. Mit dieser Sammelei allein könntest du ja schon die ganze Geschichte füllen!
    Und ich freu mich jetzt schon zu hören, was Hyglas denn für ein Interesse hat, Attila wiederzubeleben.
    Hab mich, wie ja schon gesagt, sehr bemüht nahe an den Spielen zu bleiben. Und da ja vielleicht nicht jeder G1 gespielt hat und daher weiß, was es mit dem Dammlurker auf sich hat, hab ich eben die Szene nochmal nachgeschoben

    Zitat Zitat von MiMo Beitrag anzeigen
    Der dritte Post hat mehr Mühe damit die von Stone vorgegebene Bekanntschaft zwischen Hyglas und Alligator Jack als die eigentliche Vorgabe zu erfüllen.
    Caldera, da werden Erinnerungen wach! Schade, dass die Szene nicht fertig geworden ist, aber der Geschichte tut das ja wirklich nicht schaden. Ich hätte es wohl organischer gefunden, wenn du die Szene einfach komplett weggelassen hättest, das wär ja auch ohne Probleme gegangen, dann hätte der Richter halt einfach wieder darauf bestanden, dass er sich auf das Wesentliche beschränkt. Aber nun gut.
    Ansonsten ist der Post so kurz wie simpel, viel verlangte die Vorgabe ja auch nicht. Wird aber wohl noch ein kleines Stück Arbeit zu erklären, warum Jack denkt Attila gesehen zu haben.
    Naja, die Geschichte sollte eben nicht einfach nur wettbewerbstauglich sein, sondern eben auch für sich was hermachen, deshalb wollte ich schon alles drinhaben, was ich mir vorgenommen hatte. Ohne den Platzhalter hätte ich vermutlich irgendwann gesagt "Scheiß drauf, das geht auch so"
    Jetzt hab ich aber allen Grund die versprochene Rückblende auch nachzureichen^^

    Zitat Zitat von MiMo Beitrag anzeigen
    Wettbewerbsbeitrag von Rhobar
    Post 4 - 7

    Der vierte Post übertrifft die bisherigen an Verworrenheit noch mal bei weitem! Dabei liegt es glaub ich auch daran, dass die Rückblenden auch immer ohne einleitenden Satz beginnen, der einen noch mal abholt, wo der Strang denn gerade stehen geblieben war. Gerade bei den letzten beiden Szenen stand ich kurz auf dem Schlauch, was denn nu gerade noch mal mit Hyglas war. Dass dabei immer mehr durcheinander geht, worauf diese Erzählungen überhaupt hinauslaufen sollen, tut da sein Übriges. In diesem Post geht es ja eigentlich nur noch darum, was denn nun mit Attila war, wenn ich das richtig verstanden habe. Kein Wunder, bei der vertrackten Vorgabensituation! Am meisten identifizieren kann ich mich merkwürdigerweise mit dem Richter, der ja immer wieder seine Fassungslosigkeit über die Erzählstruktur seiner Zeugen äußert. Während ich es als anspruchsvoll empfand, den größeren Rahmen im Blick zu behalten, sind die einzelnen Szenen aber allesamt überschaubar, so dass man sich trotzdem gut in die Geschichte hineinfühlen kann.
    Naja, hätte eigentlich gedacht, das wäre relativ eindeutig. Wird ja schon immer sehr früh erwähnt, wer da grad spricht. Aber gut, ich geb ja zu, dass ich mit den verschiedenen Zeiten ein wenig Seilspringen gespielt habe

    Zitat Zitat von MiMo Beitrag anzeigen
    Irritiert war ich ein wenig davon, dass da einfach ganz unverblümt über den Ring des Wassers geredet wird, obwohl das doch eigentlich ein Geheimbund ist und dass Hyglas mitsamt Klaue wieder in die Pyramide geworfen werden soll, obwohl er da doch mit der Klaue auch wenn das Loch wieder verschlossen wird, direkt wieder rausmarschieren kann.
    Großen Applaus erntet folgender Flachwitz von mir:
    Das ganze spielt ja schon ein paar Jahre später. Und dass gerade ein Magier oder der Kommandant der Miliz vielleicht etwas von dem Bund weiß, kam mir jetzt nicht so weit hergeholt vor. Gut, spätestens mit der öffentlichen Gerichtsverhandlung war's das dann mit Geheimhaltung

    In der Vorgabe wurde doch mit keinem Wort erwähnt, dass Person A wieder in Gefangenschaft soll. Es hieß nur, dass sie zu Ort A zurück soll. In diesem Fall unter Aufsicht der Piraten um bei dem Ritual geopfert zu werden.

    Und den Witz konnte ich mir einfach nicht verkneifen^^

    Zitat Zitat von MiMo Beitrag anzeigen
    Eigentlich schade, dass niemand die Vorgabe, dass Person A erkennt, dass D für B arbeitet, wörtlich genommen hat, sondern D einfach immer ganz frei heraus erzählt hat, dass sie für B arbeitet. Da kann ich mir auch an die eigene Nase fassen, aber eigentlich wär das bestimmt subtiler umsetzbar gewesen...
    Hab ich auch nicht wirklich drüber nachgedacht. Naja, beim nächsten SnB kann ich ja versuchen Vorgaben etwas subtiler zu interpretieren^^

    Zitat Zitat von MiMo Beitrag anzeigen
    Der fünfte Post hat mir durch und durch gut gefallen. Obwohl die fünfte Vorgabe eine, wenn nicht sogar die härteste des diesmaligen SnB war, sind die Offenbarungen um die Crawlerplattenrüstung erstaunlich schlüssig. Gerade die Heilung der Manasucht ist erstaunlich "wissenschaftlich" hergeleitet, sowas gefällt mir ja immer. Gleichzeitig nimmst du dir wieder viel Zeit für Szenen, die es so eigentlich gar nicht gebraucht hätte, dieses Mal das Kennenlernen zwischen Attila und Jack. Der Clou deiner Geschichte scheint ja zu sein, dass jedes Kennenlernen, mögen die Umstände auch noch so bedeutungslos sein, in einer Rückblende erläutert werden müssen. Gut, in diesem Fall trägt es natürlich sogar zur Geschichte bei, um die Motivation Jacks zu beleuchten, Attila wiederzubeleben.
    Coragons Auftritt ist zwar recht ruhig, aber da er so unvermittelt direkt neben ihnen aus dem Teleporter tritt, sehe ich den Aspekt der Spektakularität (c) trotzdem als erfüllt.
    Die Rückblenden waren für mich einfach eine gute Möglichkeit, mal kurzzeitig ein wenig Abstand von der eigentlichen Handlung zu bekommen. Wenn ich grad nicht weiter wusste, konnte ich einfach eine Rückblende schreiben. Ein angenehmer Nebeneffekt ist natürlich, dass die Story dadurch deutlich länger geworden ist

    Zitat Zitat von MiMo Beitrag anzeigen
    Der sechste Post. Jener, der in großer Hast und von Krankheit geschwächt geschrieben wurde.
    Die Hast hätte man dem Post auch ohne den Platzhalter ein wenig angemerkt. Aber längst nicht so sehr wie ich erwartet hatte, denn der Post reißt inhaltlich ja so einiges!
    Zunächst einmal grandios wie du so ganz nebenbei erklärst, warum das Bier aus Coragons Kneipe Mana heilt. Das kommt so unerwartet und ist zugleich so genial, wirklich ganz großes Kino!
    Und dann gelingt es dir auch noch, die Geschichte auf ein richtig deftiges Finale vorzubereiten: Es geht also um nichts weniger als Beliars Armee aufzuhalten. Dabei passt alles so überraschen gut zusammen: Die Piraten, die mit dem Ornamentring im Schläfertempel herumwerkeln, die Furcht der Wassermagier vor dem Missbrauch des Portals... Die Erklärung, dass die Antimagiekristalle die Symptome der Manasucht abschwächen fand ich auch noch sehr einleuchtend, die, dass nur jemand, der an Manasucht leidet, das Portal öffnen kann, dann eher weniger. Aber wie gesagt: Alles in allem ein sehr starker Post voll von coolen Überraschungen!
    Verwirrt hat mich eigentlich nur der merkwürdige Auftritt von Homer am Ende. Den hätte es ja überhaupt nicht gebraucht und das kann ja auch keine Vorkehrung für den Fall gewesen sein, dass Homer im letzten Post auftreten muss, denn der hat ja gar keinen Buchstaben. War das durch irgendeine Äußerung in der Gegenwart notwendig, dass er diesen Kampf miterlebt hat?
    Da war ich auch froh, das Spiel extra nochmal angefangen zu haben, sonst hätte ich das Bier gar nicht mehr auf dem Schirm gehabt

    Zur Öffnung des Portals ist nicht die Manasucht das Entscheidene, sondern das enorme magische Potential. Und da die Krankheit in der Regel die Folge eines übermäßigen magischen Potentials ist, sind die Betroffenen eben ganz gut geeignet als "Manabatterien" missbraucht zu werden.

    Naja, was Homer betrifft: SO sah der Post vor der Fristverlängerung aus
    Spoiler:(zum lesen bitte Text markieren)
    • Hyglas Gefangenschaft war nötig um ihn daran zu hindern ein Observatorium einzurichten, was den Magiern geholfen hätte die für die Rückkehr des Schläfers günstige Sternkonstellation vorauszusagen und die Pläne zu durchkreuzen
    • Gebrechen A ist ein Indiz für Hyglas enorme magische Fähigkeiten, deshalb wird er für die Durchführung des Plans benötigt. Evtl. als Opfer
    • Die Piraten sind an Ort C versammelt, um im Schläfertempel den Ornamentring wieder zusammenzusetzen und mit dämonischer Energie aufzuladen, um damit an Ort A das Portal nach Jharkendar in einen Zugang zu Beliars Reich zu verwandeln, alles im Auftrag von Coragon, der mit Beliar im Bunde ist.
    • Hyglas spricht sich dafür aus, die Sache mit der Rüstung sofort zu klären. Er erzählt Coragon, was es damit auf sich hat
    • Coragon enthüllt, dass er auch an Gebrechen A leidet. Er hat sich mit Beliar eingelassen, weil dieser ihm ein Heilmittel versprochen hat. Nun sieht Coragon die Chance auch ohne die Hilfe seines Meisters geheilt zu werden
    • Evtl. Plottwist: Coragon hat Hyglas durch die Gefangenschaft gerettet. Die Krankheit hätte ihn längst umgebracht, doch die Antimagiekristalle haben das fortschreiten verlangsamt. Er selbst trägt einen Kristall an einer Halskette bei sich. Die Erklärung ist, dass der Körper von der Magie abhängig ist, die Magie ihn aber langsam tötet. Ohne die Gefangenschaft hätte Hyglas sich die letzten Jahre über zwar gut gefühlt, die Krankheit hätte ihn aber innerlich zerfressen. Auch wenn die Kristalle ihn geschwächt haben, haben sie ihn doch am Leben gehalten.
    • Evtl. weiterer Auftritt von Homer


    Ja, der gesamte Auftritt von Homer basiert auf diesem letzten Kommentar
    Der erste Kommentar war noch ein Überbleibsel von älteren Beiträgen. Ursprünglich sollte es tatsächlich um den Schläfer gehen und nicht die Armeen der Finsternis.

    Zitat Zitat von MiMo Beitrag anzeigen
    Der siebte Post setzt den Stil des sechsten - Klotzen statt Kleckern - unumwunden fort: Die Lurkerklaue durchs Auge ins Hirn, die detaillierte Herstellung des Gebräus, die magische Entladung, der hastige Perspektivenwechsel auf Mika, der einen lange Zeit im Unklaren lässt, ob Hyglas nun schuldig ist oder nicht. Dann noch das Hin und Her im Gerichtssaal, wobei die beiden Running Gags Lebensgeschichte und Wein noch einmal voll ausgekostet werden. Es gab sogar eine hübsche Pointe, dass die Gerichtsverhandlung letzten Enes umsonst war. Der letzte Post ist wirklich überraschen rund und spannend geraten. Überraschend vor allem deshalb, weil die Geschichte ja doch aus einigen Flicken und Offenbarungen zusammengeschustert wurde. Am Ende wirkt sie aber wirklich, ich wiederhole mich, rund. Für eine unter den harten Bedingungen des SnB geschriebene Geschichte, noch einmal verhärtet durch die Vorgaben Stones, ist sie wirklich sehr gelungen. Kurzweilig und pointenreich, stimmig und spannend. Hut ab, Rhob!
    Danke, freut mich wirklich, dass dir die Story gefallen hat

  19. Beiträge anzeigen #39
    Held Avatar von Lord Regonas
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    Lord Regonas ist offline
    Zitat Zitat von John Irenicus Beitrag anzeigen
    ------------------------------------------------------------------------------
    Es gibt erneut eine kleine Fortsetzung zu "Das Erbe der Druiden" von Lord Regonas!


    "Hausieren", kann man das in dem Zusammenhang sagen? Hausieren meint doch eigentlich, das man von Tür zu Tür geht und Waren feilbietet.
    Wird natürlich angepasst

    Dass Miguel nun ausdrücklich auf Rache sinnt und dieses Anliegen nicht einmal mit dem Begriff der "Vergeltung" oder gar der "Gerechtigkeit" verkleidet, passt ja ganz gut zu seinem bisher vorgestellten Charakter. Und natürlich auch, dass er nicht locker lässt und die Informationen aus Andre hervorlockt (wobei der schon etwas schnell klein beigibt).

    Was mir gut gefällt, ist, welche Verdächtigen Lord Andre so auf dem Schirm hat, was die Mitgliedschaft in der Diebesgilde anbelangt. Canthar ist im Spiel zwar ein schurkiges Schlitzohr, ja aber wohl nicht in der Diebesgilde organisiert, und Thorben ist ja eigentlich als sehr rechtschaffener Mann bekannt! Er verkauft illegale Waren! Es gibt jetzt zwei Möglichkeiten: Entweder, du präsentierst in deiner Story eine alternative Version von Khorinis, in der diese Leute eben doch mit in der Diebesgilde sind, oder aber - und das fände ich noch besser - es werden da eben die falschen Leute verdächtigt.

    Wie auch immer: Da baut sich jetzt ja ganz schön was auf, und ich bin gespannt, ob Miguels Fähigkeiten denn wirklich ausreichen, um es notfalls mit der ganzen Diebesgilde - und gegen die könnte er ja vielleicht wirklich antreten - aufzunehmen.
    ------------------------------------------------------------------------------
    Dankeschön

  20. Beiträge anzeigen #40
    Deus Avatar von Laidoridas
    Registriert seit
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    Beiträge
    19.591
     
    Laidoridas ist offline
    Da ich jetzt endlich mal alle SnB-Kommentare und -Kommentar-Kommentare gelesen habe, hier noch drei Anmerkungen:

    Zitat Zitat von MiMo Beitrag anzeigen
    So gesehen ist Laido auch etwas ganz besonderes gelungen: Er ist als erster klar Letzter in einem SnB.
    Auch wenn ich diese Ehre natürlich supergerne für mich in Anspruch nehmen würde, stimmt das so leider nicht: Harivald ist beim SnB 2 nach Vorgabe 1 als erster Teilnehmer rausgeflogen, sodass er ja wohl klar Letzter bei dem Wettbewerb geworden ist.

    Zitat Zitat von MiMo Beitrag anzeigen
    Ach, ich hatte eigentlich gehofft, dass das in dem Moment noch nicht so sonnenklar ist.
    Bei mir zumindest ist das aufgegangen, ich hab das in dem Moment noch nicht kapiert. Das war dann schon ein ganz schöner Aha-Effekt, als das später deutlich wurde.

    Zitat Zitat von MiMo Beitrag anzeigen
    Wieso sollte das denn Innos sein? Das war natürlich Hanes Vater.
    Beim Lesen von Johns Kommentar dachte ich schon, ich hätte irgendwie nicht mitgekriegt, dass Innos Hanes Vater ist, aber dann bin ich ja beruhigt.

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