Seite 3 von 21 « Erste 12345671014 ... Letzte »
Ergebnis 41 bis 60 von 406
  1. #41
    Fionda per cereali  Avatar von Luceija
    Registriert seit
    Oct 2009
    Ort
    Köln, DE
    Beiträge
    13.908
    Es zu realisieren dauerte viel zu lange. Eine unnatürliche, auseinander gezogene Zeitspanne lang, die die Italienerin durch den Raum streifen ließ, langsam und ziellos Scherben und ausurfernde Rotweinflecke passierte, einen zerstörten Rahmen eines ehemals teuren Holobildschirmes in seinen Einzelteilen auf dem Boden betrachtete. Bücher und eBooks lagen verstreut auf dem Boden des gesamten Raumes. Die Fenster waren weit offen, ließen einen beinahe harmonisch wärmenden Wind ins Innere der Wohnung, die den Geruch von Pizza und Sex verloren hatte und eine schmerzende Neutralität wiedergab. Nirgendwo - nicht mal versteckt - lauerte ein Überbleibsel seiner Tagenlangen Nächtigung hier. Nichtmal in den Mülleimern - worauf sie nicht Stolz war, das so genau zu wissen. Man hätte glauben können, Leifs Existenz hätte sich aufgelöst. Als hätte er niemals existiert. Damit fraß sich unweigerlich der Gedanke zurück in ihr Hirn, begleitet von einer Hand an ihrer Schläfe, ob es Hirngespinste waren. Ob es Drogenrausch war. Ob es Unterernährung war, etwas, was sie passiv konsumiert hatte oder schlicht Wahnsinn.

    Sie fühlte sich entrückt. Schwach. Fand umständlich und unter Schmerzen den Weg auf den Fußboden, auf den sie sich setzte, in das Epizentrum des Chaos um sie herum, mit an sich gezogenen Beinen, auf denen sie ihren schweren Kopf bettete und hinaus aus dem kleinen Balkon sah.

    Luceija bewies Ausdauer. Dabei, zu warten, auszuharren, wie ein Hund den man ausgesetzt hatte und doch noch hoffte, der Besitzer käme irgendwann zurück. Aber, und das musste sie sich immer und immer mehr vor Augen führen: Sie lebten nicht in einer Welt voller Happy Ends. Sie lebten in einer Welt voller Scheiße die sich unterdessen so hoch stapelte, dass es schwer war zu atmen. Dass die Sizilianerin nach Luft ringen ließ, mit einer Hand auf Höhe ihrer Lunge, ungläubig, ob diese tatsächlich noch arbeitete.


    Niemand kam zurück. Erbarmte sich ihrer. Die Episoden in ihrem Kopf nichts weiter als Sequenzen einer Vergangenheit und einer Zukunft die es nicht gab. Aber war es nicht angekündigt? Termine? Irgendetwas, was er erledigen musste? Vielleicht. Vielleicht gab es die. Vielleicht war es wahr, er musste arbeiten, sein Leben sortieren, gut und schön. Aber hatte er selbst an eine Zukunft geglaubt oder sich nur, wie sie, in der Hoffnung gesuhlt? Es gab keine Antwort auf diese Fragen, denn sie blieb allein. Stundenlang. Während die wärmende Sonne ihren unterdessen auf dem Fußboden liegenden, verdächtig ruhigen Körper von der Fußspitze bis zum Ansatz ihrer Haare abtastete als sei sie ein tröstender Liebhaber, verging der Großteil eines Tages mit Untätigkeit. Mit Gedanken. Sehr wenigen, aber schweren und gänzlich stummen Tränen. Mit Wut. Mit Schmerz. Und führten weiter zu einem Anruf.


    Der Anruf ging an Vigilio. Wie automatisiert führten ihre Finger sich über einen Holobildschirm ihres Armbandes, wählten seinen Anschluss an und erhielten das Zeichen, dass besagte, dass er seine Leitung auf 'Nicht stören' gestellt hatte und ihr Versuch direkt in der Mailbox endete, die sie immer wieder wegdrückte. Ein letzter Versuch brachte ein Schluchzen hervor, dass aus dem Nichts kam. Liess sie ein und ausatmen. Die so plötzlich aufkeimenden Tränen ebenso schnell versiegen, sie sich wegwischen. Normalen Atem finden, der sie innerlich dennoch zerriss. Dann wählte sie einen anderen Anschluss an. Den von Zora, als Luci eine plötzliche Wut auf ihren Bruder überfiel wie eine Welle den Strand. Langes Klingeln. Mehrmalig.
    Luceija ist offline

  2. #42
    #16  Avatar von Forenperser
    Registriert seit
    Sep 2008
    Ort
    Irgendwo da draußen.....
    Beiträge
    32.514
    Spoiler:(zum lesen bitte Text markieren)
    Zitat Zitat von Shepard Commander Beitrag anzeigen
    Hanna fühlte sich wie in einem schlechten Film. Erst ein wortkarger Beyo Vhan, dessen Überambitioniertheit, die er während der gesamten Ermittlungen an den Tag gelegt hatte, in duckmäuserisches Gestammel umgeschlagen war, seine glückselige Mutter bei der Hanna fast dachte, dass sie sie aus Dankbarkeit adoptieren wollen würde und schließlich Beyos Vater, der keinen Hehl aus seiner Verachtung für die Blondine machte – und das alles innerhalb einer Minute. Hanna war fast versucht den älteren Turianer nach seinem Problem zu fragen, beschloss dann aber, dass sie aktuell genug Feinde hatte. Stattdessen wartete sie, bis die Eltern des Vhan den Raum verlassen hatten, dann machte sie zwei Schritt auf sein Bett zu. Auf den Stuhl ließ sie sich nicht sinken, sie hatte nicht vor lange zu bleiben. „Tut mir Leid dafür“, entschuldigte sich Beyo. Hanna machte eine wegwerfende Geste. „So einen habe ich als Vorgesetzten. Kenne ich schon“, kommentierte sie nonchalant. Beyos Nervosität nahm nicht weniger Raum ein als die unausgesprochene Drohung durch Vhan Senior zuvor. „Ich bin überrascht Sie hier zu sehen“, sagte Beyo schließlich. „Bin ich auch“, dachte Hanna und fragte sich erneut, warum sie eigentlich hier war. Und was hatte Beyos Mutter damit gemeint, dass die beiden „einiges zu besprechen“ hätten? „Nun, Vhan, wir waren ja nicht die allerbesten Freunde in der Vergangenheit. Ich habe übrigens erfahren, dass ich von unserem kleinen Zwischenfall in Vox‘ Versteck eine Narbe behalten werde, also besten Dank auch.“ Hanna schaffte es nicht die Feindseligkeit aus ihrer Stimme zu verbannen, während sie ihr Schlüsselbein dort berührte, wo Beyos Krallen ihr Fleisch zerrissen hatten. „Trotzdem: Sie haben sich Ihre Hand abgesäbelt unter der Prämisse uns zu retten – zumindest wenn ich es gewillt bin so auszulegen. Ich könnte natürlich auch denken, dass Sie sich lediglich selbst retten wollen. Aber so ein Mensch… so ein Turianer sind Sie nicht, das habe ich gelernt.“ Nun entschied sich Hanna doch dem Bett einen Schritt näher zu kommen. „Ich wünschte, Sie hätten andere Entscheidungen in Ihrem Leben getroffen, Vhan. Sie wären ein guter Cop gewesen. Ein anständiger. Es wäre schön gewesen mit dem Mann zu arbeiten, der Sie vor Ihrer korrupten Zeit gewesen sind.“ Hanna drückte ihren Rücken durch. „Wie dem auch sei, Sie haben Ihre Schuldigkeit an der Gesellschaft und den Opfern, die Sie ausgelöst haben. Soweit es uns beide angeht sind wir aus meiner Sicht miteinander durch. Ich habe kein Interesse daran Sie fertigzumachen oder vor Gericht zu zerren. Mein Ziel heißt Braelyn Gavros. Und seien Sie sich sicher: Ein zweites Mal werde ich nicht zögern.


    Sie setzte sich nicht. Stattdessen stand sie dort und sah auf ihn herab. Immer aufrecht, geradeheraus, niemals nachgiebig oder hintenrum. Das war das was sie am meisten ausmachte, trotz ihrer durchschnittlichen Körpergröße ließ sie ihre gesamte Ausstrahlung gerade wieder sehr groß erscheinen.
    "Nun, ich kann ihnen versichern dass diese Hand sie nicht mehr verletzen wird." erwiderte er mit einem bitteren Lachen und hielt den verbundenen Armstumpf hoch. Im nächsten Moment tat es ihm Leid wieder so eine unpassende Bemerkung von sich gegeben zu haben. Hanna jedoch reagierte nicht darauf und redete weiter. Und was sie sagte ließ den Turianer verstummen. Zu sagen dass sie nicht die besten Freunde gewesen waren war, wenn man ehrlich war, eine komplette Untertreibung. Viel mehr hatten sie sich zwischenzeitlich sogar regelrecht gehasst. Trotzdem, oder eher genau aus diesem Grund, hatte er ihr am meisten vertraut. So sehr, dass er ihr sogar die Aufgabe gegeben hatte ihn persönlich auszuschalten, sollte er wieder die Kontrolle verlieren. Aber sie hatte ihn nicht getötet. Nein, hier lag er, am Leben, dank ihr. Weil sie mehr in ihm gesehen hatte als das, was er in sich sah. "Ich....weiß nicht was ich sagen soll." erwiderte er schließlich nach einer kleinen Weile, bemüht sich nicht von seinem Schwall der Emotionen überrümpeln zu lassen. "Danke."
    Natürlich hatte sie weiterhin ihr Ziel vor Augen. Jetzt hatte sie auch einen freien Rücken und niemanden mehr der sie zurückhielt. "Erdrückt es sie nicht manchmal?" fragte er leise. "Das alles immer bloß alleine zu schultern.....all den Zorn, den Schmerz, die Verantwortung?"
    Er war sich nicht sicher ob sie überhaupt weiter mit ihm reden wollte. Vor allem über derlei Dinge.
    "Ich hatte Ihnen einen Drink versprochen, wissen Sie noch?" fügte er hinzu, in einem Versuch die Situation etwas weniger seltsam zu machen. "Unten in diesem kleinen Nischenladen, dem mit dem Elcor, gibt es gutes Zeug....für verschiedenste Rassen. Wenn sie wollen können sie auf meine Rechnung gerne was hochholen." Er rang sich ein gequältes, aber aufrechtes Grinsen ab. Sicherlich war es völlig unvernünftig in seiner jetzigen Lage, aber das war ihm gerade egal. Und sie pflegte, von dem was er mitbekommen hatte, ja auch keinen sehr gesunden Lebensstil. "Aber wenn sie gehen wollen....."
    Forenperser ist offline

  3. #43
    Auserwählter Avatar von Shepard Commander
    Registriert seit
    Mar 2012
    Ort
    Schleswig-Holstein
    Beiträge
    6.060
    Beyos Leutseligkeit versetzte Hanna in einen merkwürdigen Zustand der Anwesenheit - so wie wenn einem ein Priester etwas erzählte, dem man zwar nicht zuhören wollte, dessen Ehrlichkeit einen aber zum Bleiben verdammte. Anscheinen lastete etwas sehr auf Beyos Seele, was Hanna kurz zu einem gedanklichen Exkurs in das transzendente Feld Seele führte - hatten Turianer und Menschen dieselben Ideen von der Seele?
    "Sie kennen mein Gefühlsleben nicht, Vhan", sagte Hanna kalt. "Aber nein, es erdrückt mich nicht. Hat es noch nie." Hanna zuckte mit den Schultern. "Ich weiß, was ich will und es macht mir nichts aus allein zu sein."
    Vielleicht weil er sich eine andere Antwort erhofft hatte oder gut-Wetter machen wollte fragte Beyo dann nach Hannas Laster: Alkohol. Sie lächelte schief, hatte sie dieses "Versprechen" nie für bare Münze genommen. "In Ihrem Zustand? Ich habe Sie nicht aus der Hölle geholt, damit Sie sich hier mit einem Cocktail aus Schmerzmitteln, Antidepressiva und Alkohol das Licht ausblasen." Hanna lachte leise über ihren eigenen trockenen Humor. "Kommen Sie wieder auf die Beine, regeln Sie Ihre Angelegenheiten und dann..."
    Shepard Commander ist offline

  4. #44
    #16  Avatar von Forenperser
    Registriert seit
    Sep 2008
    Ort
    Irgendwo da draußen.....
    Beiträge
    32.514
    Spoiler:(zum lesen bitte Text markieren)
    Zitat Zitat von Shepard Commander Beitrag anzeigen
    Beyos Leutseligkeit versetzte Hanna in einen merkwürdigen Zustand der Anwesenheit - so wie wenn einem ein Priester etwas erzählte, dem man zwar nicht zuhören wollte, dessen Ehrlichkeit einen aber zum Bleiben verdammte. Anscheinen lastete etwas sehr auf Beyos Seele, was Hanna kurz zu einem gedanklichen Exkurs in das transzendente Feld Seele führte - hatten Turianer und Menschen dieselben Ideen von der Seele?
    "Sie kennen mein Gefühlsleben nicht, Vhan", sagte Hanna kalt. "Aber nein, es erdrückt mich nicht. Hat es noch nie." Hanna zuckte mit den Schultern. "Ich weiß, was ich will und es macht mir nichts aus allein zu sein."
    Vielleicht weil er sich eine andere Antwort erhofft hatte oder gut-Wetter machen wollte fragte Beyo dann nach Hannas Laster: Alkohol. Sie lächelte schief, hatte sie dieses "Versprechen" nie für bare Münze genommen. "In Ihrem Zustand? Ich habe Sie nicht aus der Hölle geholt, damit Sie sich hier mit einem Cocktail aus Schmerzmitteln, Antidepressiva und Alkohol das Licht ausblasen." Hanna lachte leise über ihren eigenen trockenen Humor. "Kommen Sie wieder auf die Beine, regeln Sie Ihre Angelegenheiten und dann..."


    "Heh." Beyo rang sich bei ihrem trockenen Kommentar ein weiteres gequältes Lächeln ab. "In Ordnung. Aber aufgeschoben ist nicht aufgehoben. Also sorgen sie dafür dass sie die Sache auch überleben!"
    Offenbar war von ihrer Seite nun alles gesagt. "Warten sie....." Sie war schon im Begriff zu gehen, als der Turianer ein weiteres Mal die Stimme erhob. "Ich weiß, sie sind es mittlerweile Leid mich Reden schwingen zu hören...." begann er zunächst mit etwas Humor in der Stimme. "....aber was soll ich sagen, ich möchte es zumindest loswerden. Was sie daraus machen liegt bei ihnen."
    Er holte tief Luft. "Wissen Sie, sie und ich sind gar nicht so verschieden....ich nehme an genau deshalb sind wir auch ständig aneinander geraten. Ich sehe sie an, und sehe sehr viel von mir damals....zu jener Zeit als ich noch, wie sie es sagten, ein 'anständiger' Cop war. Ich habe genau die selbe Wut mit mir herum getragen wie sie. Scheiße, ich tue es immer noch.....sie haben es selbst gesehen. All die Frustration, all die Wut.....vor allem auf einen selbst. Es frisst einen innerlich auf....." Mit Schrecken dachte er zurück an den Moment, an dem sein blinder Hass sie beinahe ihr Leben gekostet hatte. Wieder war ihm, als spüre er den Blick seines toten Mentors im Nacken und es schauderte ihn. "Ich erwarte von ihnen weder Freundschaft noch Mitgefühl. Ich weiß, was ich bin. Und egal was passiert, nichts kann die Vergangenheit rückgängig machen. Ich will Ihnen nur sagen: Machen sie nicht den selben Fehler wie ich. Sie sind noch jung, sie haben noch viel vor sich. Und noch haben sie trotz all ihrer inneren Konflikte ihr Herz am rechten Fleck. Sorgen sie dafür dass es auch so bleibt - oder besser noch, finden sie jemanden der diese Bürde mit ihnen teilt. Es ist keine Schande sich fallen zu lassen, wissen sie? Solange es nur die richtigen Arme sind...."
    Wenn er so zurückdachte, so konnte er wahrlich auf eine ganze Menge von toxischen Beziehungen zurückblicken. Egal ob sein Vater, Malkizan, Luceija.....auf die eine oder andere Weise hatten so viele der Leute in seinem Leben das schlimmste in ihm weiter hervorgebracht. Er wollte damit zwar keine Verantwortung abwälzen, aber es ließ sich nicht abstreiten dass es ein gewaltiger Faktor gewesen war.
    "Nun gut, ich will sie nicht länger aufhalten....auf Wiedersehen Hanna. Und passen Sie auf sich auf."
    Es war das erste Mal dass er sie "Hanna" genannt hatte, nicht "Miss Ilias". Irgendwie war es passiert, völlig unbewusst.

    ***

    Beyo schlug die Augen auf. Sein Blick ging an die gegenüberliegende Wand, die in diesem furchtbar sterilen Krankenhaus-Weiß nahezu leuchtete. Instinktiv versuchte er sich die Decke mit seiner rechten Hand etwas runter zu ziehen, ehe er schmerzlich daran erinnert wurde dass sie nicht mehr da war. Frustriert atmete er tief aus.
    Diese Phantom-Erscheinungen würden wohl noch eine ganze Weile bleiben. Er blickte auf die digitale Uhr. Sonderlich lange hatte er nicht geschlafen, seit Hanna ihn wieder alleine gelassen hatte. Doch es hatte keinen Sinn es weiter zu versuchen, er fand innerlich keine Ruhe. Denn er wusste jetzt, dass er es nicht konnte. Und er wusste auch, was er tun musste.
    "Ich werde sie umbringen." murmelte er laut, als wenn noch jemand im Raum es hören würde. Tatsächlich hörte er es auch wieder. Das Lachen in seinem Kopf, Flüstern an seinem Gehörgang. Wie ein Gespenst, das ihn niemals verlassen würde.
    "Du weißt also endlich was nötig ist?"
    Natürlich wusste er das. Hatte es insgeheim immer gewusst. Eben erst hatte er ein Versprechen gegeben. Mehrere. An insgesamt 3 verschiedene Personen. Und jetzt, keine 2 Stunden später, wusste er bereits dass er sie brechen musste. Denn das war es, was er tat - er belog Leute, verletzte sie, nahm ihnen Dinge.....sogar ihre Leben.
    So wie er Braelyn's Leben nehmen musste. Sie war ein Monster weil er sie dazu gemacht hatte, also war es seine Verantwortung sie zur Strecke zu bringen.
    "Das hört sich ja alles sehr tough an Beyo, aber wie willst du das anstellen?" verhöhnte das Trugbild ihn. "Du kommst ja nicht einmal hier raus....."
    Das stimmte. Vor der Tür waren 2 Wachleute, womöglich bewaffnet. Außerdem war das Krankenhaus voll mit Leuten.
    Er hatte nichts....weniger als das sogar, denn er war verletzt. "Verdammt....."
    Ohne Hilfe war es ein aussichtsloses Unterfangen.
    Forenperser ist offline Geändert von Forenperser (28.04.2019 um 21:58 Uhr)

  5. #45
    Auserwählter Avatar von Rabenkopf
    Registriert seit
    May 2013
    Ort
    Ein dunkler Ort zum Pläne schmieden
    Beiträge
    6.050
    Beyo I , Seeva I , Beyo II , Seeva II , Thadera I , Beyo III , Seeva III , Beyo & Rarkin , Seeva IV & Thadera II

    Die Ankunft der Spectre kam unerwartet, aber doch günstig – Saenia hörte nur zu, die Worte aufnehmend und versuchend sich bisschen zu fassen. Sie hatte selbst bemerkt, dass ihr die Ruhe abhanden gekommen war, während sie mit Vhan geredet hatte –ich brauch unbedingt bisschen Schlaf, dachte sie sich, während das Gespräch zwischen beiden Asari und dem männlichen Turianer weiterging. Jedenfalls bis die Eltern von Beyo hereinschneiten und sich die drei langsam aber sicher verzogen, den Vhans bisschen Freiraum gebend.
    Draußen verabschiedete sie sich von der Asari – eher teilnahmslos, als bewusst. Sie musste Thadera zumindest nichts erklären. Hinterher ging sie wieder zu den Landeplattformen und forderte eine Fahrt zum Green Heart an. „Lassen sie sich dieses Mal bisschen Zeit…“, murmelte sie noch, als sie sich in den Beifahrersitz niederließ und prompt einschlief.

    *

    Fünf weitere.“, erklärte der Salarianer, „Damit steigt die Zahl auf 367.
    Syren nickte, nahm einen Atemzug durch seine Nase auf. Die Zahl der Nachrichten weiterer Toter nahm in den letzten Stunden zu. Seine Arme waren verschränkt, während er einen Blick auf die holographische Karte warf, die die Ruinen des Green Heart darstellten. Viele Bereiche waren grün eingezeichnet – dort hatte man bereits gesucht. Andere waren gelb, was die gerade untersuchten Bereiche markierte. Aber ein nicht zu übersehender Anteil war rot – dort kamen sie aktuell nicht ran ohne die Sicherheit der Bergungsteams zu gefährden. „Wie sieht es mit der Evakuierung von Sektor 11 aus?“, fragte der graue Turianer mit müder Stimme.
    Fast abgeschlossen, wir werden bald anfangen können zu graben.“, erklärte der Salarianer und warf nun selbst einen Blick auf die Karte, „Wir haben Sektor 23 abgesucht – soll die Evakuierung von Sektor 22 beginnen?“, wobei er dabei auf einen der roten Bereiche zeigte.
    Die Mandibeln des Turianers bewegten sich. „Tun sie das.“, erklärte er schlussendlich, auf den Salarianer schauend, „Informieren sie mich, wenn es etwas neues gibt.

    Die Amphibie nickte und verließ den Turianer. Er nahm wieder einen tiefen Atemzug und versuchte sich die Müdigkeit aus den Augen zu vertreiben. Mehr kann ich nicht tun, dachte er sich, fast schon niedergeschlagen, Nur auf den Beinen bleiben, mehr nicht…
    Er bemerkte, dass sich jemand ihm näherte und drehte sich um. Ein ihm vertrautes Gesicht begrüßte ihn: "Mister Vox."
    Captain Rarkin.“, erwiderte er zu seinem Mitturianer und versuchte ein Lächeln aufzusetzen, mehr aus Instinkt als aus Überzeugung.
    Der Turianer bemerkte dies auf der Stelle. "Verzeihen Sie mir wenn ich ehrlich bin, aber sie sehen furchtbar aus.“, erklärte er direkt.
    Der graue Turianer wusste anfänglich nicht wie er darauf reagieren sollte. „Tue ich das?“, fragte Syren schlussendlich, dabei versuchend scherzhaft zu klingen, was aber eher müde herauskam, „Entschuldigen sie, aber in den letzten Tagen hatte ich nicht viel Zeit für das Begutachten meines Spiegelbildes.“, er unternahm erneut einen lauten Atemzug, einfach nur, weil das ihn davon abhielt zu gähnen, „Was bringt sie zu mir, Captain? Haben sie Neuigkeiten?
    "Wenn du das Unmögliche ausgeschlossen hast, dann ist das was übrig bleiben muss, wie unwahrscheinlich es auch sein mag, die Wahrheit." - Sherlock Holmes alias Sir Arthur Conan Doyle
    "Erst ignorieren sie dich, dann lachen sie dich aus, dann bekämpfen sie dich und dann gewinnst du." - Mahatma Ghandi
    "Eine Falle zu erkennen ist eine Sache, sie zu umgehen eine völlig andere." - Ranma 1/2
    "Mein Name ist Ozymandias, König der Könige. Schauet auf mein Werk, ihr Mächtigen, und verzweifelt." - Ozymandias
    "Der größte Trick des Teufels ist es die Welt glauben zu lassen, dass er nicht existiert." - Die üblichen Verdächtigen
    "Nichts ist unmöglich, solange du es dir vorstellen kannst." - Professor Hubert Farnsworth
    "Maybe you are right...maybe we can't win this. But we'll fight you regardless. Yes, people will die. Maybe we'll lose half of the galaxy...maybe more. However insignificant we might be: We will fight, We will sacrifice and We will find a way....that's what humans do!" - Commander Shepard
    Rabenkopf ist offline

  6. #46
    #16  Avatar von Forenperser
    Registriert seit
    Sep 2008
    Ort
    Irgendwo da draußen.....
    Beiträge
    32.514
    Spoiler:(zum lesen bitte Text markieren)
    Zitat Zitat von Rabenkopf Beitrag anzeigen
    Beyo I , Seeva I , Beyo II , Seeva II , Thadera I , Beyo III , Seeva III , Beyo & Rarkin , Seeva IV & Thadera II

    Die Ankunft der Spectre kam unerwartet, aber doch günstig – Saenia hörte nur zu, die Worte aufnehmend und versuchend sich bisschen zu fassen. Sie hatte selbst bemerkt, dass ihr die Ruhe abhanden gekommen war, während sie mit Vhan geredet hatte –ich brauch unbedingt bisschen Schlaf, dachte sie sich, während das Gespräch zwischen beiden Asari und dem männlichen Turianer weiterging. Jedenfalls bis die Eltern von Beyo hereinschneiten und sich die drei langsam aber sicher verzogen, den Vhans bisschen Freiraum gebend.
    Draußen verabschiedete sie sich von der Asari – eher teilnahmslos, als bewusst. Sie musste Thadera zumindest nichts erklären. Hinterher ging sie wieder zu den Landeplattformen und forderte eine Fahrt zum Green Heart an. „Lassen sie sich dieses Mal bisschen Zeit…“, murmelte sie noch, als sie sich in den Beifahrersitz niederließ und prompt einschlief.

    *

    Fünf weitere.“, erklärte der Salarianer, „Damit steigt die Zahl auf 367.
    Syren nickte, nahm einen Atemzug durch seine Nase auf. Die Zahl der Nachrichten weiterer Toter nahm in den letzten Stunden zu. Seine Arme waren verschränkt, während er einen Blick auf die holographische Karte warf, die die Ruinen des Green Heart darstellten. Viele Bereiche waren grün eingezeichnet – dort hatte man bereits gesucht. Andere waren gelb, was die gerade untersuchten Bereiche markierte. Aber ein nicht zu übersehender Anteil war rot – dort kamen sie aktuell nicht ran ohne die Sicherheit der Bergungsteams zu gefährden. „Wie sieht es mit der Evakuierung von Sektor 11 aus?“, fragte der graue Turianer mit müder Stimme.
    Fast abgeschlossen, wir werden bald anfangen können zu graben.“, erklärte der Salarianer und warf nun selbst einen Blick auf die Karte, „Wir haben Sektor 23 abgesucht – soll die Evakuierung von Sektor 22 beginnen?“, wobei er dabei auf einen der roten Bereiche zeigte.
    Die Mandibeln des Turianers bewegten sich. „Tun sie das.“, erklärte er schlussendlich, auf den Salarianer schauend, „Informieren sie mich, wenn es etwas neues gibt.

    Die Amphibie nickte und verließ den Turianer. Er nahm wieder einen tiefen Atemzug und versuchte sich die Müdigkeit aus den Augen zu vertreiben. Mehr kann ich nicht tun, dachte er sich, fast schon niedergeschlagen, Nur auf den Beinen bleiben, mehr nicht…
    Er bemerkte, dass sich jemand ihm näherte und drehte sich um. Ein ihm vertrautes Gesicht begrüßte ihn: "Mister Vox."
    Captain Rarkin.“, erwiderte er zu seinem Mitturianer und versuchte ein Lächeln aufzusetzen, mehr aus Instinkt als aus Überzeugung.
    Der Turianer bemerkte dies auf der Stelle. "Verzeihen Sie mir wenn ich ehrlich bin, aber sie sehen furchtbar aus.“, erklärte er direkt.
    Der graue Turianer wusste anfänglich nicht wie er darauf reagieren sollte. „Tue ich das?“, fragte Syren schlussendlich, dabei versuchend scherzhaft zu klingen, was aber eher müde herauskam, „Entschuldigen sie, aber in den letzten Tagen hatte ich nicht viel Zeit für das Begutachten meines Spiegelbildes.“, er unternahm erneut einen lauten Atemzug, einfach nur, weil das ihn davon abhielt zu gähnen, „Was bringt sie zu mir, Captain? Haben sie Neuigkeiten?


    Captain Karvas Rarkin

    Vox reagierte zunächst mit Humor, doch man merkte ihm an dass er nicht bloß äußerlich mehr als kaputt war. Die Zahl der Toten stieg stetig, und es war nicht abzusehen wann sie damit aufhören würde. Ebenso war die Person, welche dafür verantwortlich war, immer noch auf freiem Fuß und plante neuen Terror.
    "Nun.....nicht direkt." antwortete Karvas. "Wir haben gerade eine Pressekonferenz gegeben.....die Fahndung läuft mit Hochdruck. Aber noch haben wir nichts.....keinen konkreten Anlaufpunkt. Man kann über diese Schlampe sagen was man will, aber kompetent ist sie in dem was sie tut." schnaubte der Captain mit hörbarer Wut in der Stimme. "Yuhki grenzt mögliche Ziele ein....der Spectre ist grade wieder in eigener Sache unterwegs."
    Womit er auch schon beim Grund seines Hierseins war. "Hören Sie Vox.....mir brauchen sie nichts vormachen. Ich weiß genau, was in ihnen vorgeht. Sie wollen Gavros dafür zahlen lassen, Regeln scheiß egal. Ich kann das sehr gut nachvollziehen." Das Richtige war nicht immer regelkonform. Und das hier war auch sein Bezirk. "Verstehen Sie mich nicht falsch, ich bin der letzte der Sie davon abhalten würde.....aber was T'Saari tun würde, das steht auf einem anderen Blatt." Yuhki hatte vor 3 Tagen nicht übertrieben was ihre Unnachgiebigkeit und Rechtschaffenheit anging. Er war sich mehr als sicher dass sie weitere äußere Einmischungen, von wem auch immer, nicht dulden würde.
    "Sie hatten.....haben hier eine tolle Sache am Laufen!" Egal wie schlecht es aussah, Karvas weigerte sich auch nur darüber nachzudenken dass das Projekt Green Meadows tot war. "Es wäre wirklich mehr als bedauerlich wenn sie scheitern würde, weil man sie nachher als Unruhestifter brandmarkt oder gar Anklage gegen sie erheben wird. Das würde niemandem nutzen.....außer vielleicht Martin Trumbo." Bei der Erwähnung dieses Namens meinte er bei seinem Gegenüber eine kleine Gesichtsregung zu erkennen. Dieser widerliche Demagoge nutzte die aktuelle Tragödie voll aus um Punkte gegen seinen Rivalen abzusahnen, wobei ihm kein Hieb unter der Gürtellinie zu schade war.
    "Ich möchte ihnen deshalb hiermit anbieten Sie, sowie ihre Mitarbeiterin Saenia Sorax, für die Dauer dieser Ermittlung offiziell in die C-Sicherheit zu deputieren."
    Er war als Person des öffentlichen Lebens respektabel genug dafür, vor allem dank seines militärischen Hintergrunds.

    Officer Tomasz Krzeminski

    Es war ein seltsames Gefühl. So viele Jahre schon arbeitete Tomasz Krzeminski hier, im 12. Revier im Kithoi-Bezirk, und doch fühlte er sich gerade völlig fremd. Sämtliche Blicke der sich ringsum befindlichen Beamten waren auf ihn und seinen Freund gerichtet. Einige Blicke sahen nach Verwunderung aus, andere eher nach Aufregung, aus wieder anderen hingegen sprach die blanke Verachtung. Manche tuschelten hinter vorgehaltener Hand, während ein paar wenige sich nicht einmal die Mühe machten die Stimme zu senken. "Ich hätte nicht zustimmen sollen." hauchte Thomen ihm leise zu. "Quatsch nicht rum Jeffrey." zischte er zurück. "Ich bin in ihren Augen ein genau so großer Paria wie du. " Dass er es sich anders überlegt und dafür gesorgt hatte dass man sie festnahm spielte für ihre Kollegen keine Rolle. Sie hatten trotzdem beide Schande über das Revier gebracht. Eigentlich sie beide und noch O'Grady.....doch über seinen Aufenthaltsort gab es immer noch keine neuen Hinweise. Endlich waren sie aus dem Blickfeld der restlichen Cops raus und standen vor dem Büro des Captains. Hinter der Tür hörten sie seine Stimme. War etwa noch jemand zu ihm zitiert worden?
    Tomasz öffnete vorsichtig die Tür und sah dann dass niemand dort war. Der Captain sprach über seinen Kommunikator.
    "Das kann doch nicht sein.....sie müssen doch Karten haben! Eine Hauptversorgung zum größten Sammelpunkt der - .......wie kann so etwas nicht gesichert sein? Ich weiß dass sich niemand in den Keeper-Tunnel aufhalten und ihre Arbeit stören darf, aber - .......verdammt nochmal, hören Sie doch zu! Es besteht starker Verdacht dass dort der nächste Anschlag stattfinden wird! Ich muss wissen an wie vielen möglichen Stellen - "
    Die beiden Freunde sahen sich verunsichert an und traten ein. Ihr Vorgesetzter bemerkte sie zwar, reagierte äußerlich jedoch noch nicht auf sie.
    "Leck mich doch!"
    Yuhki hatte die Übertragung wütend beendet und schlug die Hände über dem Kopf zusammen.
    "Captain?....."
    "Ist alles in - "
    "Nichts ist in Ordnung!" Die Faust des Japaners traf auf die Tischfläche. "Braelyn Gavros wird bald wieder zuschlagen....und ich bin mir sicher ich weiß wo! Aber der Executor kann auf Vermutung hin keinen Evakuierungsbefehl erteilen....und die Versorgungsnetzwerke wissen, wie ich nun erfahren habe, nicht mal über ihren eigenen Job Bescheid, weil *die Keeper ja alles regeln* !"
    Mit einem Klick auf sein Omni-Tool projizierte er ein halbgroßes 3D-Bild des Präsidiums auf den Tisch. Innerlich war Krzeminski über die Wut des Captains beinahe schon froh. So war er abgelenkt und würde vielleicht nicht mehr auf seine und Jeffrey's Verfehlungen zu sprechen kommen, ehe sie mit der Arbeit begannen....
    "Wo meinen Sie denn, wird sie zuschlagen?"
    "Sehen Sie hier...."
    Forenperser ist offline

  7. #47
    Auserwählter Avatar von Shepard Commander
    Registriert seit
    Mar 2012
    Ort
    Schleswig-Holstein
    Beiträge
    6.060
    Spoiler:(zum lesen bitte Text markieren)
    Zitat Zitat von Forenperser Beitrag anzeigen

    "Heh." Beyo rang sich bei ihrem trockenen Kommentar ein weiteres gequältes Lächeln ab. "In Ordnung. Aber aufgeschoben ist nicht aufgehoben. Also sorgen sie dafür dass sie die Sache auch überleben!"
    Offenbar war von ihrer Seite nun alles gesagt. "Warten sie....." Sie war schon im Begriff zu gehen, als der Turianer ein weiteres Mal die Stimme erhob. "Ich weiß, sie sind es mittlerweile Leid mich Reden schwingen zu hören...." begann er zunächst mit etwas Humor in der Stimme. "....aber was soll ich sagen, ich möchte es zumindest loswerden. Was sie daraus machen liegt bei ihnen."
    Er holte tief Luft. "Wissen Sie, sie und ich sind gar nicht so verschieden....ich nehme an genau deshalb sind wir auch ständig aneinander geraten. Ich sehe sie an, und sehe sehr viel von mir damals....zu jener Zeit als ich noch, wie sie es sagten, ein 'anständiger' Cop war. Ich habe genau die selbe Wut mit mir herum getragen wie sie. Scheiße, ich tue es immer noch.....sie haben es selbst gesehen. All die Frustration, all die Wut.....vor allem auf einen selbst. Es frisst einen innerlich auf....." Mit Schrecken dachte er zurück an den Moment, an dem sein blinder Hass sie beinahe ihr Leben gekostet hatte. Wieder war ihm, als spüre er den Blick seines toten Mentors im Nacken und es schauderte ihn. "Ich erwarte von ihnen weder Freundschaft noch Mitgefühl. Ich weiß, was ich bin. Und egal was passiert, nichts kann die Vergangenheit rückgängig machen. Ich will Ihnen nur sagen: Machen sie nicht den selben Fehler wie ich. Sie sind noch jung, sie haben noch viel vor sich. Und noch haben sie trotz all ihrer inneren Konflikte ihr Herz am rechten Fleck. Sorgen sie dafür dass es auch so bleibt - oder besser noch, finden sie jemanden der diese Bürde mit ihnen teilt. Es ist keine Schande sich fallen zu lassen, wissen sie? Solange es nur die richtigen Arme sind...."
    Wenn er so zurückdachte, so konnte er wahrlich auf eine ganze Menge von toxischen Beziehungen zurückblicken. Egal ob sein Vater, Malkizan, Luceija.....auf die eine oder andere Weise hatten so viele der Leute in seinem Leben das schlimmste in ihm weiter hervorgebracht. Er wollte damit zwar keine Verantwortung abwälzen, aber es ließ sich nicht abstreiten dass es ein gewaltiger Faktor gewesen war.
    "Nun gut, ich will sie nicht länger aufhalten....auf Wiedersehen Hanna. Und passen Sie auf sich auf."
    Es war das erste Mal dass er sie "Hanna" genannt hatte, nicht "Miss Ilias". Irgendwie war es passiert, völlig unbewusst.

    ***

    Beyo schlug die Augen auf. Sein Blick ging an die gegenüberliegende Wand, die in diesem furchtbar sterilen Krankenhaus-Weiß nahezu leuchtete. Instinktiv versuchte er sich die Decke mit seiner rechten Hand etwas runter zu ziehen, ehe er schmerzlich daran erinnert wurde dass sie nicht mehr da war. Frustriert atmete er tief aus.
    Diese Phantom-Erscheinungen würden wohl noch eine ganze Weile bleiben. Er blickte auf die digitale Uhr. Sonderlich lange hatte er nicht geschlafen, seit Hanna ihn wieder alleine gelassen hatte. Doch es hatte keinen Sinn es weiter zu versuchen, er fand innerlich keine Ruhe. Denn er wusste jetzt, dass er es nicht konnte. Und er wusste auch, was er tun musste.
    "Ich werde sie umbringen." murmelte er laut, als wenn noch jemand im Raum es hören würde. Tatsächlich hörte er es auch wieder. Das Lachen in seinem Kopf, Flüstern an seinem Gehörgang. Wie ein Gespenst, das ihn niemals verlassen würde.
    "Du weißt also endlich was nötig ist?"
    Natürlich wusste er das. Hatte es insgeheim immer gewusst. Eben erst hatte er ein Versprechen gegeben. Mehrere. An insgesamt 3 verschiedene Personen. Und jetzt, keine 2 Stunden später, wusste er bereits dass er sie brechen musste. Denn das war es, was er tat - er belog Leute, verletzte sie, nahm ihnen Dinge.....sogar ihre Leben.
    So wie er Braelyn's Leben nehmen musste. Sie war ein Monster weil er sie dazu gemacht hatte, also war es seine Verantwortung sie zur Strecke zu bringen.
    "Das hört sich ja alles sehr tough an Beyo, aber wie willst du das anstellen?" verhöhnte das Trugbild ihn. "Du kommst ja nicht einmal hier raus....."
    Das stimmte. Vor der Tür waren 2 Wachleute, womöglich bewaffnet. Außerdem war das Krankenhaus voll mit Leuten.
    Er hatte nichts....weniger als das sogar, denn er war verletzt. "Verdammt....."
    Ohne Hilfe war es ein aussichtsloses Unterfangen.


    Warten Sie!“ Hanna hatte nicht kommen sehen, was jetzt folgte. Beyo Vhan, der ihr ein Dorn im Fleisch gewesen war – angesichts der Narbe ein passender Vergleich – begann sie miteinander gleichzusetzen, ihm seine Sicht der Dinge zu erklären. Plötzlich sah Hanna nicht mehr den roten Hasardeur vor sich, sondern Commander Verox, ihren Vorgesetzten, den sie nur eine Minute zuvor noch erwähnt hatte. Mit gesalbter Würde erklärte Beyo, dass er viel von sich in jungen Jahren in ihr sähe. Und Hanna wurde wütend. Sie merkte, wie sich ihre Zähne aufeinanderpressten. Wie konnte dieses verfehlte Wesen sie mich sich vergleichen?

    Vielleicht hatte er Dankbarkeit auf seine Ehrlichkeit erwartet, bei Hanna löste sie aber Zorn aus. Sein Abschied war persönlich – er nannte sie Hanna. Die Blondine machte, nachdem er geendet hatte, einen Schritt auf sein Bett zu. Sie konnte nun die Sterilität seiner behandelten Wunde riechen, sah den verbundenen Stumpf, wie er unwirklich und unfertig auf dem Bett lag. Ihr Mitleid hielt sich in Grenzen. „Hören Sie mir zu, Beyo, und hören Sie mir gut zu. Ich weiß nicht, was für eine katharische Wirkung Sie sich von diesem Gerede erhoffen aber lassen Sie es bleiben!“ Ihre Stimme war kaum mehr ein Zischen. „Mein Herz am rechten Fleck? Scheiße, Sie wissen nicht, was ich getan habe. Was ich bereit war zu tun. Aber ich komme damit klar! Wenn ich mir überlege wie lange ich gebraucht habe um mich mit meiner Natur zu versöhnen, dann habe ich keinerlei Ambitionen darüber nachzudenken, weil Sie etwas in Ihrem Leben verkackt haben was Sie jetzt auch mich projizieren.“ Hannas Nasenflügel blähten sich wütend. Dann richtete sie sich wieder auf. „Ich mache meinen Job gut. Ich schütze die, die sich selbst nicht schützen können. Es gibt keinen Konflikt.

    Hanna wandte sich um und verließ das Zimmer ohne einen Blick zurück. Den Wachmann, der ihr einen Abschied zurief ignorierte sie. Noch immer hallten die Worte des Turianers nach, nahmen Raum in ihren Gedanken ein. Die Bürde teilen. Sich in fremde Arme fallen lassen. Emotionale Hilfe. „Ich brauche keine Hilfe. Ich brauche niemanden“, sagte Hanna leise und voller Überzeugung.
    Shepard Commander ist offline

  8. #48
    Ritter Avatar von Khardim
    Registriert seit
    May 2009
    Beiträge
    1.030
    Spoiler:(zum lesen bitte Text markieren)
    Zitat Zitat von numberten Beitrag anzeigen
    Seeva Beyo

    Thadera

    Thadera beschloß sich nicht zweimal bitten zu lassen und erhob sich auch von ihrem Stuhl nachdem Beyo alle zum gehen aufforderte. Mehr als offensichtlich veranlasste ihn das Auftreten seines Vaters zu dieser Aufforderung. Die Asari konnte es verstehen. Der Mann wirkte über ihre Anwesenheit überhaupt nicht erfreut und hatte eine Aura die ausstrahlte das man unerwünscht war. So wie sich der rote Turianer benahm war sich die Sportlerin sicher, dass sein alter Herr ein Teil seiner mannigfaltigen Probleme war. Momentan jedoch wohl eines der kleineren.
    "Na dann, erholen sie sich gut.", sprach sie an Beyo gewandt. Den beiden älteren Turianern lächelte sie nur kurz zum Abschied zu, wobei Decius ihr Interviewlächeln zu sehen bekam. Dann verließ sie den Raum, kurz hinter ihr Saenia. Die andere Asari hatte den Raum schon verlassen.
    "Da steht jemand ordentlich unter der Fuchtel.", sprach sie leise zu sich selbst nachdem die Tür geschlossen war. Sie drehte sich zu Saenia um.
    "Dann verabschiede ich mich auch von ihnen Miss Sorax. Richten sie Mister Vox meine Grüße aus, aber legen sie sich bitte vorher mal schlafen.", sprach sie freundlich an die Turianerin gewandt die auch das Zimmer verlassen hatte.
    "Oh und wenn diese Sache vorbei ist und man wieder an den Wiederaufbau denken kann, sagen sie ihm das er Unterstützung von mir haben kann.", fügte sie an. Natürlich noch verfrüht wo alles in Trümmern lag und Braelyn frei herumlief. Doch die Asari hatte sich schon vorgenommen mit ihrer Stiftung beim Wiederaufbau zu helfen. Das würde zwar die Zustimmung ihrer Mutter erfordern, aber da sah sie keine Probleme.
    "Vielleicht sieht man sich bald wieder. Auf Wiedersehen.", verabschiedete sie sich abschließend.

    Langsam ging die Asari den Flur des Krankenhauses entlang. Sie wusste immer noch nicht genau was sie jetzt tun sollte, es gab keine Spuren von Braelyn und die Behörden würden ihr sicher nichts mitteilen. Welche Möglichkeiten hatte sie überhaupt? Abwarten bis die Behörden Erfolg hatten, wieder auf eigene Faust suchen, oder jemanden engagieren. Tatsächlich hatte sie schon am Anfang darüber nachgedacht einfach jemanden damit zu beauftragen. Jetzt wo die Identität restlos geklärt war konnte sie sogar einen Auftragsmörder engagieren. Geld war nicht das Problem und es war nicht so das Braelyn den Tod nicht verdiente. Jedoch sträubte sie sich gegen den Gedanken eine Mörderin durch einen anderen Mörder umbringen zu lassen. Nicht die Art von Gerechtigkeit die sie sich vorstellte, außerdem wollte sie sich nicht mit solchen Leuten einlassen. Ein paar Grenzen wollte sie dann doch nicht überschreiten. Nachdenklich lehnte sie sich an die Krankenhauswand.
    Nein, ein Auftragsmörder war für sie keine Option. Aufgeben jedoch auch nicht.


    Spoiler:(zum lesen bitte Text markieren)
    Zitat Zitat von Shepard Commander Beitrag anzeigen
    Beyos Leutseligkeit versetzte Hanna in einen merkwürdigen Zustand der Anwesenheit - so wie wenn einem ein Priester etwas erzählte, dem man zwar nicht zuhören wollte, dessen Ehrlichkeit einen aber zum Bleiben verdammte. Anscheinen lastete etwas sehr auf Beyos Seele, was Hanna kurz zu einem gedanklichen Exkurs in das transzendente Feld Seele führte - hatten Turianer und Menschen dieselben Ideen von der Seele?
    "Sie kennen mein Gefühlsleben nicht, Vhan", sagte Hanna kalt. "Aber nein, es erdrückt mich nicht. Hat es noch nie." Hanna zuckte mit den Schultern. "Ich weiß, was ich will und es macht mir nichts aus allein zu sein."
    Vielleicht weil er sich eine andere Antwort erhofft hatte oder gut-Wetter machen wollte fragte Beyo dann nach Hannas Laster: Alkohol. Sie lächelte schief, hatte sie dieses "Versprechen" nie für bare Münze genommen. "In Ihrem Zustand? Ich habe Sie nicht aus der Hölle geholt, damit Sie sich hier mit einem Cocktail aus Schmerzmitteln, Antidepressiva und Alkohol das Licht ausblasen." Hanna lachte leise über ihren eigenen trockenen Humor. "Kommen Sie wieder auf die Beine, regeln Sie Ihre Angelegenheiten und dann..."


    Spoiler:(zum lesen bitte Text markieren)
    Zitat Zitat von Forenperser Beitrag anzeigen

    "Heh." Beyo rang sich bei ihrem trockenen Kommentar ein weiteres gequältes Lächeln ab. "In Ordnung. Aber aufgeschoben ist nicht aufgehoben. Also sorgen sie dafür dass sie die Sache auch überleben!"
    Offenbar war von ihrer Seite nun alles gesagt. "Warten sie....." Sie war schon im Begriff zu gehen, als der Turianer ein weiteres Mal die Stimme erhob. "Ich weiß, sie sind es mittlerweile Leid mich Reden schwingen zu hören...." begann er zunächst mit etwas Humor in der Stimme. "....aber was soll ich sagen, ich möchte es zumindest loswerden. Was sie daraus machen liegt bei ihnen."
    Er holte tief Luft. "Wissen Sie, sie und ich sind gar nicht so verschieden....ich nehme an genau deshalb sind wir auch ständig aneinander geraten. Ich sehe sie an, und sehe sehr viel von mir damals....zu jener Zeit als ich noch, wie sie es sagten, ein 'anständiger' Cop war. Ich habe genau die selbe Wut mit mir herum getragen wie sie. Scheiße, ich tue es immer noch.....sie haben es selbst gesehen. All die Frustration, all die Wut.....vor allem auf einen selbst. Es frisst einen innerlich auf....." Mit Schrecken dachte er zurück an den Moment, an dem sein blinder Hass sie beinahe ihr Leben gekostet hatte. Wieder war ihm, als spüre er den Blick seines toten Mentors im Nacken und es schauderte ihn. "Ich erwarte von ihnen weder Freundschaft noch Mitgefühl. Ich weiß, was ich bin. Und egal was passiert, nichts kann die Vergangenheit rückgängig machen. Ich will Ihnen nur sagen: Machen sie nicht den selben Fehler wie ich. Sie sind noch jung, sie haben noch viel vor sich. Und noch haben sie trotz all ihrer inneren Konflikte ihr Herz am rechten Fleck. Sorgen sie dafür dass es auch so bleibt - oder besser noch, finden sie jemanden der diese Bürde mit ihnen teilt. Es ist keine Schande sich fallen zu lassen, wissen sie? Solange es nur die richtigen Arme sind...."
    Wenn er so zurückdachte, so konnte er wahrlich auf eine ganze Menge von toxischen Beziehungen zurückblicken. Egal ob sein Vater, Malkizan, Luceija.....auf die eine oder andere Weise hatten so viele der Leute in seinem Leben das schlimmste in ihm weiter hervorgebracht. Er wollte damit zwar keine Verantwortung abwälzen, aber es ließ sich nicht abstreiten dass es ein gewaltiger Faktor gewesen war.
    "Nun gut, ich will sie nicht länger aufhalten....auf Wiedersehen Hanna. Und passen Sie auf sich auf."
    Es war das erste Mal dass er sie "Hanna" genannt hatte, nicht "Miss Ilias". Irgendwie war es passiert, völlig unbewusst.

    ***

    Beyo schlug die Augen auf. Sein Blick ging an die gegenüberliegende Wand, die in diesem furchtbar sterilen Krankenhaus-Weiß nahezu leuchtete. Instinktiv versuchte er sich die Decke mit seiner rechten Hand etwas runter zu ziehen, ehe er schmerzlich daran erinnert wurde dass sie nicht mehr da war. Frustriert atmete er tief aus.
    Diese Phantom-Erscheinungen würden wohl noch eine ganze Weile bleiben. Er blickte auf die digitale Uhr. Sonderlich lange hatte er nicht geschlafen, seit Hanna ihn wieder alleine gelassen hatte. Doch es hatte keinen Sinn es weiter zu versuchen, er fand innerlich keine Ruhe. Denn er wusste jetzt, dass er es nicht konnte. Und er wusste auch, was er tun musste.
    "Ich werde sie umbringen." murmelte er laut, als wenn noch jemand im Raum es hören würde. Tatsächlich hörte er es auch wieder. Das Lachen in seinem Kopf, Flüstern an seinem Gehörgang. Wie ein Gespenst, das ihn niemals verlassen würde.
    "Du weißt also endlich was nötig ist?"
    Natürlich wusste er das. Hatte es insgeheim immer gewusst. Eben erst hatte er ein Versprechen gegeben. Mehrere. An insgesamt 3 verschiedene Personen. Und jetzt, keine 2 Stunden später, wusste er bereits dass er sie brechen musste. Denn das war es, was er tat - er belog Leute, verletzte sie, nahm ihnen Dinge.....sogar ihre Leben.
    So wie er Braelyn's Leben nehmen musste. Sie war ein Monster weil er sie dazu gemacht hatte, also war es seine Verantwortung sie zur Strecke zu bringen.
    "Das hört sich ja alles sehr tough an Beyo, aber wie willst du das anstellen?" verhöhnte das Trugbild ihn. "Du kommst ja nicht einmal hier raus....."
    Das stimmte. Vor der Tür waren 2 Wachleute, womöglich bewaffnet. Außerdem war das Krankenhaus voll mit Leuten.
    Er hatte nichts....weniger als das sogar, denn er war verletzt. "Verdammt....."
    Ohne Hilfe war es ein aussichtsloses Unterfangen.


    Spoiler:(zum lesen bitte Text markieren)
    Zitat Zitat von Rabenkopf Beitrag anzeigen
    Beyo I , Seeva I , Beyo II , Seeva II , Thadera I , Beyo III , Seeva III , Beyo & Rarkin , Seeva IV & Thadera II

    Die Ankunft der Spectre kam unerwartet, aber doch günstig – Saenia hörte nur zu, die Worte aufnehmend und versuchend sich bisschen zu fassen. Sie hatte selbst bemerkt, dass ihr die Ruhe abhanden gekommen war, während sie mit Vhan geredet hatte –ich brauch unbedingt bisschen Schlaf, dachte sie sich, während das Gespräch zwischen beiden Asari und dem männlichen Turianer weiterging. Jedenfalls bis die Eltern von Beyo hereinschneiten und sich die drei langsam aber sicher verzogen, den Vhans bisschen Freiraum gebend.
    Draußen verabschiedete sie sich von der Asari – eher teilnahmslos, als bewusst. Sie musste Thadera zumindest nichts erklären. Hinterher ging sie wieder zu den Landeplattformen und forderte eine Fahrt zum Green Heart an. „Lassen sie sich dieses Mal bisschen Zeit…“, murmelte sie noch, als sie sich in den Beifahrersitz niederließ und prompt einschlief.

    *

    Fünf weitere.“, erklärte der Salarianer, „Damit steigt die Zahl auf 367.
    Syren nickte, nahm einen Atemzug durch seine Nase auf. Die Zahl der Nachrichten weiterer Toter nahm in den letzten Stunden zu. Seine Arme waren verschränkt, während er einen Blick auf die holographische Karte warf, die die Ruinen des Green Heart darstellten. Viele Bereiche waren grün eingezeichnet – dort hatte man bereits gesucht. Andere waren gelb, was die gerade untersuchten Bereiche markierte. Aber ein nicht zu übersehender Anteil war rot – dort kamen sie aktuell nicht ran ohne die Sicherheit der Bergungsteams zu gefährden. „Wie sieht es mit der Evakuierung von Sektor 11 aus?“, fragte der graue Turianer mit müder Stimme.
    Fast abgeschlossen, wir werden bald anfangen können zu graben.“, erklärte der Salarianer und warf nun selbst einen Blick auf die Karte, „Wir haben Sektor 23 abgesucht – soll die Evakuierung von Sektor 22 beginnen?“, wobei er dabei auf einen der roten Bereiche zeigte.
    Die Mandibeln des Turianers bewegten sich. „Tun sie das.“, erklärte er schlussendlich, auf den Salarianer schauend, „Informieren sie mich, wenn es etwas neues gibt.

    Die Amphibie nickte und verließ den Turianer. Er nahm wieder einen tiefen Atemzug und versuchte sich die Müdigkeit aus den Augen zu vertreiben. Mehr kann ich nicht tun, dachte er sich, fast schon niedergeschlagen, Nur auf den Beinen bleiben, mehr nicht…
    Er bemerkte, dass sich jemand ihm näherte und drehte sich um. Ein ihm vertrautes Gesicht begrüßte ihn: "Mister Vox."
    Captain Rarkin.“, erwiderte er zu seinem Mitturianer und versuchte ein Lächeln aufzusetzen, mehr aus Instinkt als aus Überzeugung.
    Der Turianer bemerkte dies auf der Stelle. "Verzeihen Sie mir wenn ich ehrlich bin, aber sie sehen furchtbar aus.“, erklärte er direkt.
    Der graue Turianer wusste anfänglich nicht wie er darauf reagieren sollte. „Tue ich das?“, fragte Syren schlussendlich, dabei versuchend scherzhaft zu klingen, was aber eher müde herauskam, „Entschuldigen sie, aber in den letzten Tagen hatte ich nicht viel Zeit für das Begutachten meines Spiegelbildes.“, er unternahm erneut einen lauten Atemzug, einfach nur, weil das ihn davon abhielt zu gähnen, „Was bringt sie zu mir, Captain? Haben sie Neuigkeiten?


    Der Tag neigte sich langsam seinem Ende zu, aber Vincent beachtete die Zeit gar nicht mehr. Er hatte sich grade mit neuen Snacks eingedeckt und verfolgte weiter die Geschehnisse im Krankenzimmer. Sorax, Cas’tivera, T’Saari, Vhans Eltern, Ilias; alle gaben sich artig nacheinander ein Stelldichein und übertrafen einander in Sorge, Vorwürfen oder einer Mischung aus beidem. Die reinste SitCom, Vincent amüsierte sich prächtig. Je nachdem wie die ganze Sache am Ende ausging könnte er die Aufnahmen vielleicht noch verschachern, das ExtraNet würde durchdrehen, wenn es all das zu Gesicht bekäme.
    In einem weiteren Fenster auf seinem OmniTool hatte er die zusammenlaufenden Informationen seiner Leute vor Ort im Blick, zuletzt hatten Vhans Eltern das Krankenhaus verlassen und Vas hatte ohne Aufforderung zwei Leute an ihre Fersen geklebt. Vincent hatte auch überlegt, T’Saari beschatten zu lassen, sich jedoch dagegen entschieden: Sollte sein Man auffliegen könnte er unangenehm viel Aufmerksamkeit auf Vincent lenken und auch wenn er nun irgendwie auf der gleichen Seite stand wie die Spectre wollte er nicht, dass sie das wusste. Im Moment wusste niemand, wo der Mann in Schwarz war und was er tat und genau so wollte er es haben.
    Braelyn hatte den ganzen Tag über keine Anstalten gemacht, die in einem Korb versammelten Eier zu stehlen, zumindest war keine Aktivität festzustellen gewesen. In den Tipps munkelte man, dass jemand Leute anheuern würde, doch ob es sich dabei um die Killerin oder die nächste Generation halbkompetenter Warlords handelte, war nicht herauszufinden gewesen. Vincent hatte jemanden, der dort unten Nachforschungen anstellte, aber noch keine Namen erhalten. Insgesamt war den ganzen Tag über gar nichts passiert, wenn man von dem emotionalen Drama in Vhans Zimmer absah. Der Turianer lag immer noch am gleichen Ort und war immer noch am Leben, Braelyn war immer noch da draußen und der Mann in Schwarz saß immer noch auf der Bank vor dem Krankenhaus und vernichtete Hähnchenteile.
    Vincent legte die Hände zusammen und dachte nach. Wenn Braelyn nicht zu ihm kam, musste er sich überlegen, wie er zu ihr kommen konnte. Oder wie er sie dazu zwingen konnte, doch zu ihm zu kommen. Er schaute auf die Livebilder des verletzten Vhan, der lethargisch aus dem Fenster guckte. Der Mann in Schwarz hatte eine Idee.
    Zitat Zitat von BlackShial Beitrag anzeigen
    Khardim ist unser Äquivalent für Brüste oder eben Hintern.
    Schön anzusehen und man denkt gern daran
    Khardim ist offline Geändert von Khardim (29.04.2019 um 18:57 Uhr)

  9. #49
    Drachentöter Avatar von numberten
    Registriert seit
    Nov 2014
    Ort
    Dresden
    Beiträge
    4.625
    Katharina

    Mit Elan schritt Katharina in das Büro des salarianischen Anwaltes, wobei sie dieses Mal der Empfangsdame Zeit gelassen hatte sie anzumelden. Auch wenn sie das gelegentlich ausblendete, der Salarianer hatte noch andere Klienten. In diesem Fall war jedoch keiner anwesend und Maran verfügbar. So erwartete sie der graugrüne Salarianer bereits hinter seinem Schreibtisch.
    „Willkommen zurück Miss Orlowski. Sie sehen deutlich besser aus als das letzte Mal. Und sie haben eine Umstrukturierung ihres Haupthaares vorgenommen. Interessant.“, begrüßte er die Halbasiatin und betrachtete kurz nachdenklich die Frisur seiner Klientin. Katharina lächelte amüsiert und setzte sich auf den freien Stuhl.
    „Nun, ich denke das ist wohl auch eine Variante um schöne neue Frisur zu sagen.“
    , bemerkte sie lächelnd und ließ ihren Blick durch das Büro schweifen. „Ich sehe sie haben das Aquarium in Stand setzen lassen. Sehr gut.“, sprach sie anerkennend und betrachtete kurz die Zierfische. „In der Tat. Mit verstärkten Glas, falls sie sich wieder austoben wollen.“, witzelte er. Auf jedenfall nahm Kathy an das er das tat. Der Anwalt war immer sehr schwer zu deuten.
    „Ich denke nicht, ich habe gute Laune. Fügen sie die Reparatur einfach ihrem nächsten Honorar hinzu. Und nochmals Entschuldigung.“, erwiderte sie mit leichter Verlegenheit, überspielte diesen Moment aber sofort wieder.
    „Kommen wir zum wesentlichen. Pinkett hat die Station verlassen, von der Seite ist also nichts mehr zu befürchten.“
    , verkündete sie zufrieden ohne Details zu verraten. Der Anwalt musste nicht wissen auf welcher Weise er die Station verlassen hatte. Maran nickte zufrieden.
    „Sehr schön, je weniger Aufmerksamkeit diese Sache erregt, desto besser für sie. Nun C-Sec hat momentan eh andere Prioritäten. Eine wahre Schande, ich hatte mal eine Weile überlegt meine Kanzlei in den Green Meadows zu eröffnen. Gut das ich mich anders entschieden habe.“, sprach Maran kurz nachdenklich. Seine Augenlider wischten einmal langsam über seine großen Augen.
    „Abseits des Anschlags, ich habe ebenfalls eine gute Nachricht. Eines der Schiffe habe ich ausfindig gemacht.“


    „Die Renacimiento?“, fragte Kathy ungläubig und sah den Anwalt überrascht an. Maran schüttelte vehement den Kopf.
    „Nein, das ist weiterhin von der Oberfläche verschwunden. Vielleicht finden ihre Partner in Korlus ja etwas heraus, immerhin war es die letzte bekannte Position. Aber ich habe die Starscream gefunden, beziehungsweise ein anderes Schiff hat es gefunden. Es wurde wieder flott gemacht und wird momentan nach Illium eskortiert. Die Insassen sollen sich soweit in guter Verfassung befunden haben.“, informierte der Salarianer die Schwarzhaarige. Diese lächelte und sie spürte tatsächlich wie sich eine gewisse Erleichterung in ihr ausbreitete. Darüber war sie selbst überrascht, konnten ihr die Anderen dort doch eigentlich scheißegal sein. Aber nach all dem Mist war es doch schön zu hören das die restlichen Überlebenden dieser grünen Hölle auch endlich in Sicherheit waren. Das ihre Tortur damit unnötig gewesen war, hinterließ natürlich einen faden Beigeschmack. Sie schluckte diesen Gedanken herunter, sie war hier und das zählte jetzt.

    „Immerhin. Vielleicht wird ihre Sammelklage gegen die Reederei ja doch noch etwas.“, scherzte sie gutgelaunt, wobei sie unsicher war ob der Salarianer nicht doch etwas in der Art versuchen würde.
    „Um wieder auf die gegenwärtigen Ereignisse zurückzukehren, diese haben mich auf eine Idee gebracht.“, verkündete Kathy motiviert. Maran sah sie nachdenklich an und legte seine Hand ans Kinn.
    „Inwiefern?“, hakte er neugierig nach. „Eine Verrückte sprengt ein Einkaufszentrum und Umgegend in die Luft, kündet weitere Anschläge an. Ein Aufruhr verwüstet einen anderen Distrikt und die verbliebenen Gangs werden jetzt sicher um die Vorherrschaft kämpfen. Überall herrschen Angst und eine gewisse Ungewissheit vor.“, fasste Kathy die Lage zusammen.
    „Weswegen ich beschlossen habe zu investieren. Aufgrund der Ereignisse sind die Immobilienpreise in beiden Distrikten rapide gesunken. Solange eine Verrückte frei rumläuft wird das sich auch nicht ändern. Letztendlich wird man die Terroristin wohl fangen, das hoffe ich wie wohl jeder auf der Station. Bis dahin will ich mehrere Objekte in den Green Meadows erwerben. Wohnungen, aber auch kleine Geschäfte. Was sich so anbietet.“, erklärte die Halbasiatin ihren Plan. Maran nickte nachdenklich.
    „Das könnte funktionieren, momentan wird es mehr als genug Inhaber und Bewohner geben, die bei einem guten Angebot nicht ablehnen werden. Und wenn das hier vorbei ist wird man von Seiten des Präsidiums wieder mit dem Wiederaufbau beginnen, um ein Zeichen zu setzen. Dann werden sicher auch Fördergelder fließen, das war nach dem ersten Aufbau ebenfalls der Fall.“, sprach der Anwalt nachdenklich. „Und die Tips? Erfahrungsgemäß interessiert sich niemand besonders für diesen Distrikt.“, merkte Maran skeptisch an.
    Katharina kratzte mit ihrem Zeigefinger auf dem Schreibtisch. „Dennoch wohnen dort Leute, es wird Umsatz generiert und Geschäfte abgewickelt. Wenn auch andere als in den Meadows. Das hier ist eine Station, anders als in meiner Heimatstadt kann man nicht einfach nach außen wachsen, man hat nur den vorhandenen Platz. Womit selbst Immobilien im äußersten Rand wieder im Wert steigen können, vor allem da sie momentan wertlos erscheinen.“, reüssierte die Halbasiatin.
    „Und die Gangs? Ein Gangkrieg wird nicht zu einer Wertsteigerung führen.“
    , merkte Maran vorsichtig an.
    „Das kommt darauf an wie er verläuft. Es wird wohl kaum ein lauter Krieg sein. Nach den Ereignissen wird das Präsidium vorerst Präsenz zeigen. Den Bewohnern vermitteln das man die Kontrolle hat.“, erwiderte Katharina und dachte an ihre eigene Vergangenheit. Immer wenn die Polizei in die Slums eingerückt war, hatten sich alle Gangs bedeckt gehalten. Einen Schattenkrieg geführt, etwas was nicht jeder konnte.

    „Was wir also machen werden, ist eine Aufstellung von potenziellen Kaufobjekten. Vornehmlich in den Meadows, aber auch in den Tips. Die Käufe müssen recht schnell getätigt werden.“, verkündete Kathy voller Tatendrang.
    „Wie sie wünschen, ich werde meinen Partner um Hilfe fragen. Er hat gute Kenntnisse des Wohnungsrecht. Und er kann Mittelsmänner für den Kauf finden, es sollte nicht alles auf sie zurückzuführen sein.“, antwortete der Anwalt diensteifrig. Kathy nickte und ließ sich in den Stuhl zurücksinken. Das würde vermutlich ein langer Tag werden.
    numberten ist offline Geändert von numberten (30.04.2019 um 13:55 Uhr)

  10. #50
    Auserwählter Avatar von Rabenkopf
    Registriert seit
    May 2013
    Ort
    Ein dunkler Ort zum Pläne schmieden
    Beiträge
    6.050
    Captian Rarkin

    Syren versuchte aufmerksam zuzuhören, aber vieles von dem was der Captain sagte, gehörte eher zu den Dingen, die nicht ausgesprochen werden mussten. Dass Rarkin klar war, das Syren die Verursacherin dieses terroristischen Aktes zur Strecke bringen wollte, war wohl auch nicht schwer zu erschließen – wer würde solche Gedanken nicht hegen, wenn er mit so viel Zerstörung und Leid konfrontiert worden ist? Syren war sich aber noch nicht sicher, ob die Ermordung einer Mörderin tatsächlich der richtige Weg wäre bzw. die richtige Botschaft aussenden würde. Ich will Gerechtigkeit, dachte sich der graue Turianer, Die Frage ist nur: wie sieht diese aus?
    Erst der Name ‚Martin Trumbo‘ zwang Syren wieder dazu sich stärker auf das Gesagte zu konzentrieren. Den hab ich ganz vergessen, dachte er sich, wobei er sich darüber auch nicht schlecht fühlte. Erst musste die Gefahr durch Braelyn liquidiert werden, dann war Trumbo an der Reihe. Vor nicht so langer Zeit war er doch deutlich wichtiger, sinnierte Syren, wieder bisschen die Aufmerksamkeit verlierend, Wie schnell sich doch die Prioritäten ändern können….

    "Ich möchte ihnen deshalb hiermit anbieten Sie, sowie ihre Mitarbeiterin Saenia Sorax, für die Dauer dieser Ermittlung offiziell in die C-Sicherheit zu deputieren.", erklärte Rarkin am Ende und überraschte damit Syren doch nicht schlecht. Unter normalen Umständen hätte der geübte Politiker wohl seine wahren Gefühle auf seiner Mimik verbergen können, aber aktuell sollten die weit geöffneten Augen und ausgebreiteten Mandibeln genügend Anhaltspunkte liefern, dass jeder wusste, dass er überrascht worden ist.
    Anfänglich war er obendrein sprachlos. Am Ende verwandelte sich aber sein halbgeöffneter Mund in ein Lächeln und er kicherte vor sich hin. Jetzt bin ich wirklich wach, dachte er sich, zwar immer noch übermüdet, aber seine Aufmerksamkeit war voll da. Er blickte den anderen Turianer in die Augen, der ihn verwirrt – und vielleicht teilweise besorgt – anschaute. „Danke für dieses Angebot, Captain.“, erklärte Syren schlussendlich, seine Worte suchen müssend, ein weiteres Zeichen wie müde er war, „Und ich und Saenia werden es sicherlich auch gerne annehmen – wenn auch die Bergung hier am Green Heart vorerst Priorität hat. Solange es noch Hoffnung gibt, dass wir Überlebende finden, können wir diese nicht aufgeben, ich hoffe sie verstehen?“, er wandte sich ab und schaute sich bisschen um, auf die ganzen Helfer schauend, bevor er seinen Kopf wieder halb zu Rarkin umdrehte, „Sie haben unrecht, Captain. Ich möchte Gavros nicht für das zahlen lassen, was sie angestellt hat – ich will Gerechtigkeit. Für alle die gestorben sind und für alle, die zu den Opfern zählen.“, er nahm einen tiefen Atemzug, bevor er seinen Körper wieder zu seinem Mitturianer wandte, „Ob das bedeutet, dass ich deswegen zum Rächer werden muss oder doch nicht, wird sich noch zeigen – wenn mir aber keine Wahl gelassen wird, würde ich Braelyn zumindest eher tot als frei sehen. Ich nehme nicht an, dass sie diesem Punkt widersprechen würden, oder?“, er verschränkte die Arme, „Ich nehme an dieses Angebot ist nicht mit Miss T’Saari abgesprochen worden?

    *

    Saenia gähnte immer noch einmal laut, bevor sie sich dem Gelände näherte. Besser niemand sieht mich so…, dachte sie sich und machte sich auf den Weg zum Platz von wo Syren die Bergung organisierte.
    "Wenn du das Unmögliche ausgeschlossen hast, dann ist das was übrig bleiben muss, wie unwahrscheinlich es auch sein mag, die Wahrheit." - Sherlock Holmes alias Sir Arthur Conan Doyle
    "Erst ignorieren sie dich, dann lachen sie dich aus, dann bekämpfen sie dich und dann gewinnst du." - Mahatma Ghandi
    "Eine Falle zu erkennen ist eine Sache, sie zu umgehen eine völlig andere." - Ranma 1/2
    "Mein Name ist Ozymandias, König der Könige. Schauet auf mein Werk, ihr Mächtigen, und verzweifelt." - Ozymandias
    "Der größte Trick des Teufels ist es die Welt glauben zu lassen, dass er nicht existiert." - Die üblichen Verdächtigen
    "Nichts ist unmöglich, solange du es dir vorstellen kannst." - Professor Hubert Farnsworth
    "Maybe you are right...maybe we can't win this. But we'll fight you regardless. Yes, people will die. Maybe we'll lose half of the galaxy...maybe more. However insignificant we might be: We will fight, We will sacrifice and We will find a way....that's what humans do!" - Commander Shepard
    Rabenkopf ist offline

  11. #51
    Ritter Avatar von Khardim
    Registriert seit
    May 2009
    Beiträge
    1.030
    ,,Die Fassade wird von Drohnen gereinigt, ihr würdet auffallen. Außerdem bekommen wir auf die Schnelle keine Hebebühne, vergessen wir das also.“ Vincent flanierte weiter um das Krankenhaus herum und musterte das Gebäude durch ein HUD. Vas und Chen taten an anderen Stellen das Gleiche und sammelten ebenfalls Ideen für einen Zugangsweg. Blaupausen, Lieferanteneingänge und -verträge zu besorgen war eine Sache von Minuten gewesen, ein Krankenhaus war im Prinzip nicht viel mehr als eine glorifizierte Fabrik: Kranker Bürger + Ressourcen + Arbeit + Zeit = Gesunder Bürger. Dementsprechend gradlinig waren die Abläufe und ebenso durchgeplant war die Organisation. Und alles was einem Plan folgte, konnte durchschaut werden.
    ,,Egal wie wir rein kommen, zu Vhan schaffen wir es nur als Personal oder als Cops.“, merkte Vas richtig über den CommLink an. ,,Bis zu ihm zu kommen ist nicht das Problem. Und ab da werden wir ohnehin improvisieren.“
    ,,Leute, ich hab was!“, schaltete sich Chen ein. Auf Vince HUD erschien der Plan des Krankenhauses mit einer eingezeichneten Route durch mehrere Etagen. ,,Das ist ein Müllschacht.“, kommentierte der Mann in Schwarz, blieb an der Südost-Ecke des Komplexes stehen und tat so, als müsse er sich den Schuh zu binden, während er nach offen stehenden Fenstern in dem Trakt suchte, in dem Vhan untergebracht war.
    ,,Na und? Eng und dunkel ja, aber auf keinen Fall kontrolliert.“
    ,,Eng, dunkel und voll mit potentiell infektiösem biologischen Material.“, gab Vas seinen Senf dazu und klang wenig angetan.
    ,,Ohhh, hat da jemand seine Impfungen nicht bekommen?“
    ,,Maul halten, Funkdisziplin!“, rief Vincent die Truppe zu Ordnung und besah sich Chens Route noch einmal in Ruhe.
    ,,Vas, wie nah musst du an Vhans Monitor ran, um Zugriff zu bekommen?“
    ,,Acht Meter vielleicht.“
    ,,Reicht ein Nebenraum?“
    ,,Reicht.“
    Der Mann in Schwarz checkte den Belegplan der Privatstation sowie der angrenzenden Flure und fand was er suchte. ,,Gut. Vas, wir treffen uns am Haupteingang, die anderen besorgen einen Transport und finden sich dort ein.“ Er sendete die Koordinaten und machte sich auf den Weg. Das Spiel begann.

    *

    ,,Ist bei Ihnen alles in Ordnung mit den Bildschirmen?“ Ein kahlrasierter Schädel wurde zur Tür reingesteckt, der Pfleger war offensichtlich im Stress.
    ,,Wie bitte? Äh … ja, alles in Ordnung hier.“, antworte Sarin Merejin (Asari, 478, 2. Post-OP-Tag nach Vitrektomie rechts)
    ,,Und der andere?“ Der Pfleger kam herein und deutete auf den deaktivierten Holoschirm neben dem leeren zweiten Bett in dem Zimmer. Miss Merejin hatte zur Zeit das Glück, ihr Zweibett-Zimmer mit niemandem teilen zu müssen.
    ,,Keine Ahnung, hab ihn nicht ausprobiert.“
    Mit schnellen, dem Krankenhauspersonal eigenen Schritten ging der Pfleger zu dem Entertainmentmodul, schaltete sein OmniTool an und drückte ein paar Schaltflächen. Keine Reaktion vom Holobildschirm, das Modul blieb deaktiviert.
    ,,Dachte ich es mir. Muss mal einer vom Hausdienst draufschauen.“, murmelte der Mann in blauer Funktionskleidung und war ebenso schnell wieder aus dem Zimmer verschwunden, wie er hineingekommen war.

    *

    ,,Hmm?“ Lopez schreckte hoch, als er die hektischen Pieptöne aus Vhans Zimmer vernahm. Ohne zu wissen, was sie genau bedeuteten öffnete er die Tür und fand einen vollkommen verwirrten Vhan inmitten laut piepender und wild leuchtender medizinischer Überwachungsapparate vor. Der Turianer wusste anscheinend auch nicht, wie ihm geschah, sein Blick und der des C-Sec-Officers trafen sich, zwei ebenbürtige Ausdrücke von Ratlosigkeit.
    ,,Aus dem Weg!“, brüllte ein Arzt in der Bereichskleidung der Intensivsation, Haube und Mundschutz und drängte Lopez unsanft beiseite. Er trat an Vhans Bett, legte ein Stethoskop auf die Brust des Turianers und drückte mit der anderen Hand entweder sehr gezielt oder völlig wahllos auf den Schaltflächen der Monitore herum. ,,Mike, schalt‘ die Alarme ab!“, rief er seinem glatzköpfigen Kollegen zu, der wie aus dem Nichts in dem Raum aufgetaucht war. Lopez machte sich so klein er nur konnte und versuchte den beiden nicht im Wege zu stehen. Vhan lag immer noch völlig perplex im Bett. ,,Es wäre jetzt ein guter Moment, um bewusstlos zu werden, wenn wir Braelyn zu fassen bekommen wollen.“, flüsterte der Arzt, während Mike sich an den Monitoren zu schaffen machte.
    Ob Vhan nun endlich begriffen hatte, was gespielt wurde oder ob die ganze Sache wirklich zu viel für ihn wurde, konnte Vincent nicht sagen, aber der Turianer fiel, ein laut hörbares Ächzen von sich gebend nach hinten und rührte sich nicht mehr. ,,Scheiße! Mike, los!“, schrie der Arzt und löste die Feststelltasten des Bettes. ,,Fassen Sie mit an, er muss in den Eingriffraum!“, herrschte er Lopez an, der sofort hinzusprang und mithalf, das Bett aus dem Zimmer zu schieben. Zu dritt wuchteten sie den regungslosen Vhan aus dem Zimmer, Mike schaltete die Elektromotoren am Bett ein und dann ging es in halsbrecherischem Tempo über den Flur der Station. Lopez hatte Müh und Not, mit dem Bett und den beiden Ärzten Schritt zu halten, die zielstrebig dem nächsten Knotenpunkt zustrebten.
    ,,Sie können nicht mit, Strahlung!“, rief ihm der eine Arzt zu als, sie sich einer großen doppelflügeligen Schiebetür näherten. ,,Aber ich…“ ,,Weg jetzt!“ Mit einem Stoß schubste der Arzt ihn von dem Bett weg, die Schiebetür öffnete sich lautlos und die beiden Ärzte, das Bett und Vhan, den Lopez zu beaufsichtigen hatte, verschwanden im nächsten Trakt. Der Officer bleib atemlos zurück und starrte einen Augenblick auf die inzwischen wieder geschlossene Tür. Dann erinnerte er sich wieder an seine dienstlichen Pflichten und aktivierte sein OmniTool: ,,Captain, hier Lopez. Vhan hatte grade einen Herzinfarkt oder so etwas und wurde eben auf die Intensivstation oder so gebracht, die röntgen ihn jetzt oder so, glaube ich.“
    ,,Auf welcher Station sind Sie jetzt?“
    ,,Ich bin nicht beim ihm, ich musste draußen bleiben.“
    ,,Was? Und wohin wurde er gebracht? Und wer ist jetzt bei ihm?“
    ,,Keiner von uns. Er ist jetzt auf der, Moment…“ Lopez schaute auf die Stationsbeschriftung über der Tür. ,,…in der zentralen Bettenaufbereitung…Scheiße!“ Der Polizist rannte los und jagte dem flüchtigen Vhan hinterher.


    Chen hörte, wir hinter ihm im Container etwas landete. Etwas schweres. ,,Ist drin!“, hörte er den Mann in Schwarz über das CommLink. Chen startete den Motor und steuerte das MüllSkyCar vorsichtig aus der Containerbucht. Die gekaufte Lieferanten-ID öffnete die Sicherheitsschranke am Ausgang, während der Schlagbaum sich hob, sah er, wie jemand von der Seite angerannt kam und mit den Händen wedelte. ,,Halt! Stopp!“ Wie von selbst griff Chen zu der Carnifex, die im Fußraum vor ihm lag, ließ die Scheibe herunterfahren und schaute zu dem herbeirennenden Mann, der Kleidung nach zu urteilen einem Krankenhausmitarbeiter.
    ,,Was?“
    ,,Deine Containerabdeckung ist offen!“
    Der Griff um die Waffe lockerte sich. Chen lachte und schaute nach hinten. ,,Oh Mann, danke! Ich hätte bestimmt sonst den ganzen Dreck auf der Schnellstraße verloren!“
    ,,Kein Problem, gute Fahrt.“, rief der Mann noch und winkte ihm zum Abschied, während Chen sich in den vorbeiströmenden Verkehr einreihte.

    *

    ,,Entschuldigen Sie, Miss, Sie haben etwas verloren.“ Die berühmt-berüchtigte Biotikball-Spielerin drehte sich um, als ihr der Unbekannte auch schon eine pechschwarze Visitenkarte in die Hand drückte und schneller als ein Schatten verschwand. Sie schaute verdutzt auf die Karte, in der ein ihr nur allzu vertrauter Name eingraviert war. Auf der Rückseite stand in weißer Schrift eine Adresse und ein einziges Wort: Pennyworth

    *

    Die wütende Polizistin stand rauchend vor dem Haupteingang des Krankenhauses, ihre Hand fest um den Kaffeebecher gekrallt, den sie in der Cafeteria gekauft hatte. Das hinter ihr liegende Gespräch war bereits vergessen, nur kurz eine Zigarette und ein Kaffee und dann ging es weiter. Auf einmal merkte sie, dass etwas in der Pappmanschette steckte, die um den Becher geschlungen war. Sie trat die Kippe aus und zog einen gefalteten Zettel unter der Manschette hervor. Ein Flyer für Vox‘ Benefiz-Gala für das Green Heart. Handschriftlich war eine Notiz darauf geschrieben:

    Hier wird gleich die Hölle los sein. Warum nicht lieber in Erinnerungen schwelgen? Alte Freunde erwarten Sie.

    *

    Rarkin, Vox und die grade dazugekommene Sorax berieten sich grade über den Fortschritt der Bergung und vor allem das Angebot, das Rarkin den beiden anderen gemacht hatte, als eben diese beiden gleichzeitig eine Nachricht auf ihren OmniTools empfingen:
    Code:
    Der Ort unseres ersten Treffens. Pennyworth.
    Vox und Sorax schauten einander an. Sie wussten, von wem die Nachricht stammt und von welchem Ort er sprach.

    *

    ,,Packt ihn aus.“, ordnete Vincent an und deutete auf die übergroße schwarze Tragetasche, die auf dem Teppichboden des Schlafzimmers stand. Chen hockte sich hin und zog den Reißverschluss auf.
    ,,Willkommen zurück unter den Lebenden, Mister Vhan.“, begrüßte der Mann in Schwarz den aus der Tasche krabbelnden Turianer. Chen hatte auf dem Weg zum Amber Veil zwei Mal das Fahrzeug gewechselt und Vhan zuletzt in der Tasche ins Hotel geschmuggelt. ,,Darf es schon etwas zu trinken sein oder wollen wir erst auf die anderen Gäste warten?“
    Zitat Zitat von BlackShial Beitrag anzeigen
    Khardim ist unser Äquivalent für Brüste oder eben Hintern.
    Schön anzusehen und man denkt gern daran
    Khardim ist offline

  12. #52
    Auserwählter Avatar von Shepard Commander
    Registriert seit
    Mar 2012
    Ort
    Schleswig-Holstein
    Beiträge
    6.060
    Spoiler:(zum lesen bitte Text markieren)
    Zitat Zitat von Khardim Beitrag anzeigen
    ,,Die Fassade wird von Drohnen gereinigt, ihr würdet auffallen. Außerdem bekommen wir auf die Schnelle keine Hebebühne, vergessen wir das also.“ Vincent flanierte weiter um das Krankenhaus herum und musterte das Gebäude durch ein HUD. Vas und Chen taten an anderen Stellen das Gleiche und sammelten ebenfalls Ideen für einen Zugangsweg. Blaupausen, Lieferanteneingänge und -verträge zu besorgen war eine Sache von Minuten gewesen, ein Krankenhaus war im Prinzip nicht viel mehr als eine glorifizierte Fabrik: Kranker Bürger + Ressourcen + Arbeit + Zeit = Gesunder Bürger. Dementsprechend gradlinig waren die Abläufe und ebenso durchgeplant war die Organisation. Und alles was einem Plan folgte, konnte durchschaut werden.
    ,,Egal wie wir rein kommen, zu Vhan schaffen wir es nur als Personal oder als Cops.“, merkte Vas richtig über den CommLink an. ,,Bis zu ihm zu kommen ist nicht das Problem. Und ab da werden wir ohnehin improvisieren.“
    ,,Leute, ich hab was!“, schaltete sich Chen ein. Auf Vince HUD erschien der Plan des Krankenhauses mit einer eingezeichneten Route durch mehrere Etagen. ,,Das ist ein Müllschacht.“, kommentierte der Mann in Schwarz, blieb an der Südost-Ecke des Komplexes stehen und tat so, als müsse er sich den Schuh zu binden, während er nach offen stehenden Fenstern in dem Trakt suchte, in dem Vhan untergebracht war.
    ,,Na und? Eng und dunkel ja, aber auf keinen Fall kontrolliert.“
    ,,Eng, dunkel und voll mit potentiell infektiösem biologischen Material.“, gab Vas seinen Senf dazu und klang wenig angetan.
    ,,Ohhh, hat da jemand seine Impfungen nicht bekommen?“
    ,,Maul halten, Funkdisziplin!“, rief Vincent die Truppe zu Ordnung und besah sich Chens Route noch einmal in Ruhe.
    ,,Vas, wie nah musst du an Vhans Monitor ran, um Zugriff zu bekommen?“
    ,,Acht Meter vielleicht.“
    ,,Reicht ein Nebenraum?“
    ,,Reicht.“
    Der Mann in Schwarz checkte den Belegplan der Privatstation sowie der angrenzenden Flure und fand was er suchte. ,,Gut. Vas, wir treffen uns am Haupteingang, die anderen besorgen einen Transport und finden sich dort ein.“ Er sendete die Koordinaten und machte sich auf den Weg. Das Spiel begann.

    *

    ,,Ist bei Ihnen alles in Ordnung mit den Bildschirmen?“ Ein kahlrasierter Schädel wurde zur Tür reingesteckt, der Pfleger war offensichtlich im Stress.
    ,,Wie bitte? Äh … ja, alles in Ordnung hier.“, antworte Sarin Merejin (Asari, 478, 2. Post-OP-Tag nach Vitrektomie rechts)
    ,,Und der andere?“ Der Pfleger kam herein und deutete auf den deaktivierten Holoschirm neben dem leeren zweiten Bett in dem Zimmer. Miss Merejin hatte zur Zeit das Glück, ihr Zweibett-Zimmer mit niemandem teilen zu müssen.
    ,,Keine Ahnung, hab ihn nicht ausprobiert.“
    Mit schnellen, dem Krankenhauspersonal eigenen Schritten ging der Pfleger zu dem Entertainmentmodul, schaltete sein OmniTool an und drückte ein paar Schaltflächen. Keine Reaktion vom Holobildschirm, das Modul blieb deaktiviert.
    ,,Dachte ich es mir. Muss mal einer vom Hausdienst draufschauen.“, murmelte der Mann in blauer Funktionskleidung und war ebenso schnell wieder aus dem Zimmer verschwunden, wie er hineingekommen war.

    *

    ,,Hmm?“ Lopez schreckte hoch, als er die hektischen Pieptöne aus Vhans Zimmer vernahm. Ohne zu wissen, was sie genau bedeuteten öffnete er die Tür und fand einen vollkommen verwirrten Vhan inmitten laut piepender und wild leuchtender medizinischer Überwachungsapparate vor. Der Turianer wusste anscheinend auch nicht, wie ihm geschah, sein Blick und der des C-Sec-Officers trafen sich, zwei ebenbürtige Ausdrücke von Ratlosigkeit.
    ,,Aus dem Weg!“, brüllte ein Arzt in der Bereichskleidung der Intensivsation, Haube und Mundschutz und drängte Lopez unsanft beiseite. Er trat an Vhans Bett, legte ein Stethoskop auf die Brust des Turianers und drückte mit der anderen Hand entweder sehr gezielt oder völlig wahllos auf den Schaltflächen der Monitore herum. ,,Mike, schalt‘ die Alarme ab!“, rief er seinem glatzköpfigen Kollegen zu, der wie aus dem Nichts in dem Raum aufgetaucht war. Lopez machte sich so klein er nur konnte und versuchte den beiden nicht im Wege zu stehen. Vhan lag immer noch völlig perplex im Bett. ,,Es wäre jetzt ein guter Moment, um bewusstlos zu werden, wenn wir Braelyn zu fassen bekommen wollen.“, flüsterte der Arzt, während Mike sich an den Monitoren zu schaffen machte.
    Ob Vhan nun endlich begriffen hatte, was gespielt wurde oder ob die ganze Sache wirklich zu viel für ihn wurde, konnte Vincent nicht sagen, aber der Turianer fiel, ein laut hörbares Ächzen von sich gebend nach hinten und rührte sich nicht mehr. ,,Scheiße! Mike, los!“, schrie der Arzt und löste die Feststelltasten des Bettes. ,,Fassen Sie mit an, er muss in den Eingriffraum!“, herrschte er Lopez an, der sofort hinzusprang und mithalf, das Bett aus dem Zimmer zu schieben. Zu dritt wuchteten sie den regungslosen Vhan aus dem Zimmer, Mike schaltete die Elektromotoren am Bett ein und dann ging es in halsbrecherischem Tempo über den Flur der Station. Lopez hatte Müh und Not, mit dem Bett und den beiden Ärzten Schritt zu halten, die zielstrebig dem nächsten Knotenpunkt zustrebten.
    ,,Sie können nicht mit, Strahlung!“, rief ihm der eine Arzt zu als, sie sich einer großen doppelflügeligen Schiebetür näherten. ,,Aber ich…“ ,,Weg jetzt!“ Mit einem Stoß schubste der Arzt ihn von dem Bett weg, die Schiebetür öffnete sich lautlos und die beiden Ärzte, das Bett und Vhan, den Lopez zu beaufsichtigen hatte, verschwanden im nächsten Trakt. Der Officer bleib atemlos zurück und starrte einen Augenblick auf die inzwischen wieder geschlossene Tür. Dann erinnerte er sich wieder an seine dienstlichen Pflichten und aktivierte sein OmniTool: ,,Captain, hier Lopez. Vhan hatte grade einen Herzinfarkt oder so etwas und wurde eben auf die Intensivstation oder so gebracht, die röntgen ihn jetzt oder so, glaube ich.“
    ,,Auf welcher Station sind Sie jetzt?“
    ,,Ich bin nicht beim ihm, ich musste draußen bleiben.“
    ,,Was? Und wohin wurde er gebracht? Und wer ist jetzt bei ihm?“
    ,,Keiner von uns. Er ist jetzt auf der, Moment…“ Lopez schaute auf die Stationsbeschriftung über der Tür. ,,…in der zentralen Bettenaufbereitung…Scheiße!“ Der Polizist rannte los und jagte dem flüchtigen Vhan hinterher.


    Chen hörte, wir hinter ihm im Container etwas landete. Etwas schweres. ,,Ist drin!“, hörte er den Mann in Schwarz über das CommLink. Chen startete den Motor und steuerte das MüllSkyCar vorsichtig aus der Containerbucht. Die gekaufte Lieferanten-ID öffnete die Sicherheitsschranke am Ausgang, während der Schlagbaum sich hob, sah er, wie jemand von der Seite angerannt kam und mit den Händen wedelte. ,,Halt! Stopp!“ Wie von selbst griff Chen zu der Carnifex, die im Fußraum vor ihm lag, ließ die Scheibe herunterfahren und schaute zu dem herbeirennenden Mann, der Kleidung nach zu urteilen einem Krankenhausmitarbeiter.
    ,,Was?“
    ,,Deine Containerabdeckung ist offen!“
    Der Griff um die Waffe lockerte sich. Chen lachte und schaute nach hinten. ,,Oh Mann, danke! Ich hätte bestimmt sonst den ganzen Dreck auf der Schnellstraße verloren!“
    ,,Kein Problem, gute Fahrt.“, rief der Mann noch und winkte ihm zum Abschied, während Chen sich in den vorbeiströmenden Verkehr einreihte.

    *

    ,,Entschuldigen Sie, Miss, Sie haben etwas verloren.“ Die berühmt-berüchtigte Biotikball-Spielerin drehte sich um, als ihr der Unbekannte auch schon eine pechschwarze Visitenkarte in die Hand drückte und schneller als ein Schatten verschwand. Sie schaute verdutzt auf die Karte, in der ein ihr nur allzu vertrauter Name eingraviert war. Auf der Rückseite stand in weißer Schrift eine Adresse und ein einziges Wort: Pennyworth

    *

    Die wütende Polizistin stand rauchend vor dem Haupteingang des Krankenhauses, ihre Hand fest um den Kaffeebecher gekrallt, den sie in der Cafeteria gekauft hatte. Das hinter ihr liegende Gespräch war bereits vergessen, nur kurz eine Zigarette und ein Kaffee und dann ging es weiter. Auf einmal merkte sie, dass etwas in der Pappmanschette steckte, die um den Becher geschlungen war. Sie trat die Kippe aus und zog einen gefalteten Zettel unter der Manschette hervor. Ein Flyer für Vox‘ Benefiz-Gala für das Green Heart. Handschriftlich war eine Notiz darauf geschrieben:

    Hier wird gleich die Hölle los sein. Warum nicht lieber in Erinnerungen schwelgen? Alte Freunde erwarten Sie.

    *

    Rarkin, Vox und die grade dazugekommene Sorax berieten sich grade über den Fortschritt der Bergung und vor allem das Angebot, das Rarkin den beiden anderen gemacht hatte, als eben diese beiden gleichzeitig eine Nachricht auf ihren OmniTools empfingen:
    Code:
    Der Ort unseres ersten Treffens. Pennyworth.
    Vox und Sorax schauten einander an. Sie wussten, von wem die Nachricht stammt und von welchem Ort er sprach.

    *

    ,,Packt ihn aus.“, ordnete Vincent an und deutete auf die übergroße schwarze Tragetasche, die auf dem Teppichboden des Schlafzimmers stand. Chen hockte sich hin und zog den Reißverschluss auf.
    ,,Willkommen zurück unter den Lebenden, Mister Vhan.“, begrüßte der Mann in Schwarz den aus der Tasche krabbelnden Turianer. Chen hatte auf dem Weg zum Amber Veil zwei Mal das Fahrzeug gewechselt und Vhan zuletzt in der Tasche ins Hotel geschmuggelt. ,,Darf es schon etwas zu trinken sein oder wollen wir erst auf die anderen Gäste warten?“


    Fuck.“ Hanna blinzelte die Verwunderung fort. Hanna stellte den Kaffeebecher auf den Mülleimer direkt über dem Aschenbecher. Sie wendete den Zettel, fand aber keine weiteren Hinweise. Sie hielt das Papier gegen das Licht, fand aber auch dort keine versteckte Botschaft. Hanna inspizierte die Handschrift – große Buchstaben, geschwungen, nicht zackig und informativ sondern gewollt auffallend. Die Handschrift eines arroganten Menschen. „Van Zan“, knurrte sie. Es war mehr ein fremdartiges Wissen als nur ein vages Gefühl. Sie ließ den zu Dreiviertel gefüllten Kaffeebecher, den sie zu einem unverschämt hohen Preis erworben hatte, zurück sondern schlug den Weg entgegen van Zans Empfehlung ein.

    Sie hatte gerade die Aula betreten, da bemerkte sie schon eine Hast abseits jener Hast des Krankenhauses, aus dem sie naturgemäß erwächst. Uniformierte eilten in Vierergruppen durch das Atrium, ein weiterer Officer von Rang blickte gehetzt umher und wies die Polizisten versucht unaufmerksam an. Hanna packte ihn am Arm und merkte sofort, wie die Anspannung in Aggression umschlug. „Was wollen Sie?“, fauchte der Mann. „Wissen, was hier los ist.“ „Sind Sie von der Presse?“ Hanna schob die geöffnete Lederjacke so weit zur Seite, dass man ihre Waffe sehen konnte. „Oh, verstehe. Nun, jemand ist entführt worden“, plapperte der Mann los. Hanna stöhnte entrüstet. „Ein Turianer mit dem Namen Beyo Vhan?“ Der Polizist schaute sie so an, als wolle er im nächsten Moment ihre Beteiligung abfragen. „Gottverdammte Scheiße!“, fluchte Hanna blasphemisch. Sie überließ den Officer wieder seinen unschönen Pflichten und aktivierte ihr Omnitool. Vor dem Angriff auf die Basis Gavros‘ hatten die Mitglieder des Himmelfahrtskommandos ihre Omnitool-Kontakte ausgetauscht – nur für den Fall. Dieser hier war, in Hannas Augen, so ein Fall. Sie wählte van Zan, nach wenigen Sekunden stand die Leitung. „Van Zan, was soll die Scheiße? Ist das Ihr Ernst?“ Sie ließ den Mann in Schwarz gar nicht erst versuchen sich zu erklären. „Fuck, Vhan ist doch ohnehin geliefert und der Typ wird mit nur einer Hand nicht brauchbarer als mit zwei. Sie nutzen Ihn als Köder, oder?

    Hanna marschierte aufgeregt auf und ab als ein Arzt in weißem Kittel auf sie zu kam. „Ma’am, Sie sollten nicht…“ „Nicht jetzt!“, bellte Hanna und hob drohend den Zeigefinger. „C-Sec, schwirren Sie ab.“ Der Mann hob entwaffnend die Hände, Handflächen nach Außen und drehte gekonnt ab. „Ärzte. Die halten sich doch alle für Götter.“ Sie ließ eine Kunstpause ehe sie ihre Tirade fortsetzte. „Sie wollen die Jagd nicht den Profis überlassen? Lassen Sie Vhan gehen, schicken Sie ihn zurück im besten Falle nur in einem Kittel dann denken die vielleicht, er wäre auf Drogen getürmt und ich binde Sie in die Ermittlungen ein.“ Am anderen Ende atmete jemand tief ein. Hannas Blick huschte zu den Patienten, die ihr plötzlich alle wie Spitzel aussahen. „Entscheiden Sie sich, ich zähle bis Eins.
    Shepard Commander ist offline

  13. #53
    #16  Avatar von Forenperser
    Registriert seit
    Sep 2008
    Ort
    Irgendwo da draußen.....
    Beiträge
    32.514
    Spoiler:(zum lesen bitte Text markieren)
    Zitat Zitat von Rabenkopf Beitrag anzeigen
    Captian Rarkin

    Syren versuchte aufmerksam zuzuhören, aber vieles von dem was der Captain sagte, gehörte eher zu den Dingen, die nicht ausgesprochen werden mussten. Dass Rarkin klar war, das Syren die Verursacherin dieses terroristischen Aktes zur Strecke bringen wollte, war wohl auch nicht schwer zu erschließen – wer würde solche Gedanken nicht hegen, wenn er mit so viel Zerstörung und Leid konfrontiert worden ist? Syren war sich aber noch nicht sicher, ob die Ermordung einer Mörderin tatsächlich der richtige Weg wäre bzw. die richtige Botschaft aussenden würde. Ich will Gerechtigkeit, dachte sich der graue Turianer, Die Frage ist nur: wie sieht diese aus?
    Erst der Name ‚Martin Trumbo‘ zwang Syren wieder dazu sich stärker auf das Gesagte zu konzentrieren. Den hab ich ganz vergessen, dachte er sich, wobei er sich darüber auch nicht schlecht fühlte. Erst musste die Gefahr durch Braelyn liquidiert werden, dann war Trumbo an der Reihe. Vor nicht so langer Zeit war er doch deutlich wichtiger, sinnierte Syren, wieder bisschen die Aufmerksamkeit verlierend, Wie schnell sich doch die Prioritäten ändern können….

    "Ich möchte ihnen deshalb hiermit anbieten Sie, sowie ihre Mitarbeiterin Saenia Sorax, für die Dauer dieser Ermittlung offiziell in die C-Sicherheit zu deputieren.", erklärte Rarkin am Ende und überraschte damit Syren doch nicht schlecht. Unter normalen Umständen hätte der geübte Politiker wohl seine wahren Gefühle auf seiner Mimik verbergen können, aber aktuell sollten die weit geöffneten Augen und ausgebreiteten Mandibeln genügend Anhaltspunkte liefern, dass jeder wusste, dass er überrascht worden ist.
    Anfänglich war er obendrein sprachlos. Am Ende verwandelte sich aber sein halbgeöffneter Mund in ein Lächeln und er kicherte vor sich hin. Jetzt bin ich wirklich wach, dachte er sich, zwar immer noch übermüdet, aber seine Aufmerksamkeit war voll da. Er blickte den anderen Turianer in die Augen, der ihn verwirrt – und vielleicht teilweise besorgt – anschaute. „Danke für dieses Angebot, Captain.“, erklärte Syren schlussendlich, seine Worte suchen müssend, ein weiteres Zeichen wie müde er war, „Und ich und Saenia werden es sicherlich auch gerne annehmen – wenn auch die Bergung hier am Green Heart vorerst Priorität hat. Solange es noch Hoffnung gibt, dass wir Überlebende finden, können wir diese nicht aufgeben, ich hoffe sie verstehen?“, er wandte sich ab und schaute sich bisschen um, auf die ganzen Helfer schauend, bevor er seinen Kopf wieder halb zu Rarkin umdrehte, „Sie haben unrecht, Captain. Ich möchte Gavros nicht für das zahlen lassen, was sie angestellt hat – ich will Gerechtigkeit. Für alle die gestorben sind und für alle, die zu den Opfern zählen.“, er nahm einen tiefen Atemzug, bevor er seinen Körper wieder zu seinem Mitturianer wandte, „Ob das bedeutet, dass ich deswegen zum Rächer werden muss oder doch nicht, wird sich noch zeigen – wenn mir aber keine Wahl gelassen wird, würde ich Braelyn zumindest eher tot als frei sehen. Ich nehme nicht an, dass sie diesem Punkt widersprechen würden, oder?“, er verschränkte die Arme, „Ich nehme an dieses Angebot ist nicht mit Miss T’Saari abgesprochen worden?

    *

    Saenia gähnte immer noch einmal laut, bevor sie sich dem Gelände näherte. Besser niemand sieht mich so…, dachte sie sich und machte sich auf den Weg zum Platz von wo Syren die Bergung organisierte.


    Captain Karvas Rarkin

    Es freute den vernarbten Turianer, dass Vox sofort offen für die Idee erschien. "Voll und ganz. Ich habe ja auch noch nicht die Hoffnung verloren dass noch Überlebende gefunden werden könnten...."
    Sicherlich wurde es zunehmend unrealistischer. Doch das hieß nicht dass man es nicht probieren sollte. "Wenn wir sie lebend fangen könnten, wäre das natürlich die erste Wahl." antwortete Karvas mit ehrlichem Blick. Trotz aller Lockerheit in Sachen Regeln würde er es dennoch bevorzugen, diese Verbrecherin auf die richtige Art und Weise zu bestrafen. "Aber wenn die Wahl besteht zwischen ihrem Leben und weiteren, dutzenden unschuldigen Leben.....oder sie Widerstand leistet.....dann gibt es wohl keinen einzigen aufrechten Beamten der ihnen einen Schuss zwischen die Augen übel nehmen würde." Dann stellte Syren die kritische Frage. "Nein." erwiderte der Captain wahrheitsgemäß. "Aber das muss ich auch nicht, machen Sie sich keine Sorgen. T'Saari hat vielleicht die Koordination des Falls übernommen, aber über die Personalfragen entscheiden immer noch wir selbst." Soweit er wusste waren die 2 Beamten unter Yuhki's Kommando, welche ohne Befugnis losgezogen waren, nach dem Deal mit dem Sonderermittler auch bereits wieder eingesetzt. "Ihr wird es vielleicht nicht gefallen, aber ich glaube wir haben größere Sorgen als blendend miteinander klar zu kommen."
    Inzwischen hatte jemand bekanntes die Szene betreten, Vox's Assistentin. "Schön Sie zu sehen, Miss Sorax. Sie kommen genau richtig." Vox wiederholte für sie noch einmal Karvas' Angebot und brachte sie auf den aktuellen Stand der Bergungsarbeiten. Plötzlich erhielt Vox offenbar eine Nachricht auf seinem persönlichen Gerät. Den Gesichtsausdrücken der beiden zu urteilen schien es etwas wichtiges zu sein. "Wenn es gerade ungelegen wird, können wir das Gespräch auch gerne später fortsetzen. Sie finden mich im Kithoi-Bezirk auf dem 12. Revier. Captain Yuhki und ich werden unsere Kooperation noch auf unbestimmte Zeit fortsetzen."

    Spoiler:(zum lesen bitte Text markieren)
    Zitat Zitat von Khardim Beitrag anzeigen
    ,,Die Fassade wird von Drohnen gereinigt, ihr würdet auffallen. Außerdem bekommen wir auf die Schnelle keine Hebebühne, vergessen wir das also.“ Vincent flanierte weiter um das Krankenhaus herum und musterte das Gebäude durch ein HUD. Vas und Chen taten an anderen Stellen das Gleiche und sammelten ebenfalls Ideen für einen Zugangsweg. Blaupausen, Lieferanteneingänge und -verträge zu besorgen war eine Sache von Minuten gewesen, ein Krankenhaus war im Prinzip nicht viel mehr als eine glorifizierte Fabrik: Kranker Bürger + Ressourcen + Arbeit + Zeit = Gesunder Bürger. Dementsprechend gradlinig waren die Abläufe und ebenso durchgeplant war die Organisation. Und alles was einem Plan folgte, konnte durchschaut werden.
    ,,Egal wie wir rein kommen, zu Vhan schaffen wir es nur als Personal oder als Cops.“, merkte Vas richtig über den CommLink an. ,,Bis zu ihm zu kommen ist nicht das Problem. Und ab da werden wir ohnehin improvisieren.“
    ,,Leute, ich hab was!“, schaltete sich Chen ein. Auf Vince HUD erschien der Plan des Krankenhauses mit einer eingezeichneten Route durch mehrere Etagen. ,,Das ist ein Müllschacht.“, kommentierte der Mann in Schwarz, blieb an der Südost-Ecke des Komplexes stehen und tat so, als müsse er sich den Schuh zu binden, während er nach offen stehenden Fenstern in dem Trakt suchte, in dem Vhan untergebracht war.
    ,,Na und? Eng und dunkel ja, aber auf keinen Fall kontrolliert.“
    ,,Eng, dunkel und voll mit potentiell infektiösem biologischen Material.“, gab Vas seinen Senf dazu und klang wenig angetan.
    ,,Ohhh, hat da jemand seine Impfungen nicht bekommen?“
    ,,Maul halten, Funkdisziplin!“, rief Vincent die Truppe zu Ordnung und besah sich Chens Route noch einmal in Ruhe.
    ,,Vas, wie nah musst du an Vhans Monitor ran, um Zugriff zu bekommen?“
    ,,Acht Meter vielleicht.“
    ,,Reicht ein Nebenraum?“
    ,,Reicht.“
    Der Mann in Schwarz checkte den Belegplan der Privatstation sowie der angrenzenden Flure und fand was er suchte. ,,Gut. Vas, wir treffen uns am Haupteingang, die anderen besorgen einen Transport und finden sich dort ein.“ Er sendete die Koordinaten und machte sich auf den Weg. Das Spiel begann.

    *

    ,,Ist bei Ihnen alles in Ordnung mit den Bildschirmen?“ Ein kahlrasierter Schädel wurde zur Tür reingesteckt, der Pfleger war offensichtlich im Stress.
    ,,Wie bitte? Äh … ja, alles in Ordnung hier.“, antworte Sarin Merejin (Asari, 478, 2. Post-OP-Tag nach Vitrektomie rechts)
    ,,Und der andere?“ Der Pfleger kam herein und deutete auf den deaktivierten Holoschirm neben dem leeren zweiten Bett in dem Zimmer. Miss Merejin hatte zur Zeit das Glück, ihr Zweibett-Zimmer mit niemandem teilen zu müssen.
    ,,Keine Ahnung, hab ihn nicht ausprobiert.“
    Mit schnellen, dem Krankenhauspersonal eigenen Schritten ging der Pfleger zu dem Entertainmentmodul, schaltete sein OmniTool an und drückte ein paar Schaltflächen. Keine Reaktion vom Holobildschirm, das Modul blieb deaktiviert.
    ,,Dachte ich es mir. Muss mal einer vom Hausdienst draufschauen.“, murmelte der Mann in blauer Funktionskleidung und war ebenso schnell wieder aus dem Zimmer verschwunden, wie er hineingekommen war.

    *

    ,,Hmm?“ Lopez schreckte hoch, als er die hektischen Pieptöne aus Vhans Zimmer vernahm. Ohne zu wissen, was sie genau bedeuteten öffnete er die Tür und fand einen vollkommen verwirrten Vhan inmitten laut piepender und wild leuchtender medizinischer Überwachungsapparate vor. Der Turianer wusste anscheinend auch nicht, wie ihm geschah, sein Blick und der des C-Sec-Officers trafen sich, zwei ebenbürtige Ausdrücke von Ratlosigkeit.
    ,,Aus dem Weg!“, brüllte ein Arzt in der Bereichskleidung der Intensivsation, Haube und Mundschutz und drängte Lopez unsanft beiseite. Er trat an Vhans Bett, legte ein Stethoskop auf die Brust des Turianers und drückte mit der anderen Hand entweder sehr gezielt oder völlig wahllos auf den Schaltflächen der Monitore herum. ,,Mike, schalt‘ die Alarme ab!“, rief er seinem glatzköpfigen Kollegen zu, der wie aus dem Nichts in dem Raum aufgetaucht war. Lopez machte sich so klein er nur konnte und versuchte den beiden nicht im Wege zu stehen. Vhan lag immer noch völlig perplex im Bett. ,,Es wäre jetzt ein guter Moment, um bewusstlos zu werden, wenn wir Braelyn zu fassen bekommen wollen.“, flüsterte der Arzt, während Mike sich an den Monitoren zu schaffen machte.
    Ob Vhan nun endlich begriffen hatte, was gespielt wurde oder ob die ganze Sache wirklich zu viel für ihn wurde, konnte Vincent nicht sagen, aber der Turianer fiel, ein laut hörbares Ächzen von sich gebend nach hinten und rührte sich nicht mehr. ,,Scheiße! Mike, los!“, schrie der Arzt und löste die Feststelltasten des Bettes. ,,Fassen Sie mit an, er muss in den Eingriffraum!“, herrschte er Lopez an, der sofort hinzusprang und mithalf, das Bett aus dem Zimmer zu schieben. Zu dritt wuchteten sie den regungslosen Vhan aus dem Zimmer, Mike schaltete die Elektromotoren am Bett ein und dann ging es in halsbrecherischem Tempo über den Flur der Station. Lopez hatte Müh und Not, mit dem Bett und den beiden Ärzten Schritt zu halten, die zielstrebig dem nächsten Knotenpunkt zustrebten.
    ,,Sie können nicht mit, Strahlung!“, rief ihm der eine Arzt zu als, sie sich einer großen doppelflügeligen Schiebetür näherten. ,,Aber ich…“ ,,Weg jetzt!“ Mit einem Stoß schubste der Arzt ihn von dem Bett weg, die Schiebetür öffnete sich lautlos und die beiden Ärzte, das Bett und Vhan, den Lopez zu beaufsichtigen hatte, verschwanden im nächsten Trakt. Der Officer bleib atemlos zurück und starrte einen Augenblick auf die inzwischen wieder geschlossene Tür. Dann erinnerte er sich wieder an seine dienstlichen Pflichten und aktivierte sein OmniTool: ,,Captain, hier Lopez. Vhan hatte grade einen Herzinfarkt oder so etwas und wurde eben auf die Intensivstation oder so gebracht, die röntgen ihn jetzt oder so, glaube ich.“
    ,,Auf welcher Station sind Sie jetzt?“
    ,,Ich bin nicht beim ihm, ich musste draußen bleiben.“
    ,,Was? Und wohin wurde er gebracht? Und wer ist jetzt bei ihm?“
    ,,Keiner von uns. Er ist jetzt auf der, Moment…“ Lopez schaute auf die Stationsbeschriftung über der Tür. ,,…in der zentralen Bettenaufbereitung…Scheiße!“ Der Polizist rannte los und jagte dem flüchtigen Vhan hinterher.


    Chen hörte, wir hinter ihm im Container etwas landete. Etwas schweres. ,,Ist drin!“, hörte er den Mann in Schwarz über das CommLink. Chen startete den Motor und steuerte das MüllSkyCar vorsichtig aus der Containerbucht. Die gekaufte Lieferanten-ID öffnete die Sicherheitsschranke am Ausgang, während der Schlagbaum sich hob, sah er, wie jemand von der Seite angerannt kam und mit den Händen wedelte. ,,Halt! Stopp!“ Wie von selbst griff Chen zu der Carnifex, die im Fußraum vor ihm lag, ließ die Scheibe herunterfahren und schaute zu dem herbeirennenden Mann, der Kleidung nach zu urteilen einem Krankenhausmitarbeiter.
    ,,Was?“
    ,,Deine Containerabdeckung ist offen!“
    Der Griff um die Waffe lockerte sich. Chen lachte und schaute nach hinten. ,,Oh Mann, danke! Ich hätte bestimmt sonst den ganzen Dreck auf der Schnellstraße verloren!“
    ,,Kein Problem, gute Fahrt.“, rief der Mann noch und winkte ihm zum Abschied, während Chen sich in den vorbeiströmenden Verkehr einreihte.

    *

    ,,Entschuldigen Sie, Miss, Sie haben etwas verloren.“ Die berühmt-berüchtigte Biotikball-Spielerin drehte sich um, als ihr der Unbekannte auch schon eine pechschwarze Visitenkarte in die Hand drückte und schneller als ein Schatten verschwand. Sie schaute verdutzt auf die Karte, in der ein ihr nur allzu vertrauter Name eingraviert war. Auf der Rückseite stand in weißer Schrift eine Adresse und ein einziges Wort: Pennyworth

    *

    Die wütende Polizistin stand rauchend vor dem Haupteingang des Krankenhauses, ihre Hand fest um den Kaffeebecher gekrallt, den sie in der Cafeteria gekauft hatte. Das hinter ihr liegende Gespräch war bereits vergessen, nur kurz eine Zigarette und ein Kaffee und dann ging es weiter. Auf einmal merkte sie, dass etwas in der Pappmanschette steckte, die um den Becher geschlungen war. Sie trat die Kippe aus und zog einen gefalteten Zettel unter der Manschette hervor. Ein Flyer für Vox‘ Benefiz-Gala für das Green Heart. Handschriftlich war eine Notiz darauf geschrieben:

    Hier wird gleich die Hölle los sein. Warum nicht lieber in Erinnerungen schwelgen? Alte Freunde erwarten Sie.

    *

    Rarkin, Vox und die grade dazugekommene Sorax berieten sich grade über den Fortschritt der Bergung und vor allem das Angebot, das Rarkin den beiden anderen gemacht hatte, als eben diese beiden gleichzeitig eine Nachricht auf ihren OmniTools empfingen:
    Code:
    Der Ort unseres ersten Treffens. Pennyworth.
    Vox und Sorax schauten einander an. Sie wussten, von wem die Nachricht stammt und von welchem Ort er sprach.

    *

    ,,Packt ihn aus.“, ordnete Vincent an und deutete auf die übergroße schwarze Tragetasche, die auf dem Teppichboden des Schlafzimmers stand. Chen hockte sich hin und zog den Reißverschluss auf.
    ,,Willkommen zurück unter den Lebenden, Mister Vhan.“, begrüßte der Mann in Schwarz den aus der Tasche krabbelnden Turianer. Chen hatte auf dem Weg zum Amber Veil zwei Mal das Fahrzeug gewechselt und Vhan zuletzt in der Tasche ins Hotel geschmuggelt. ,,Darf es schon etwas zu trinken sein oder wollen wir erst auf die anderen Gäste warten?“


    Spoiler:(zum lesen bitte Text markieren)
    Zitat Zitat von Shepard Commander Beitrag anzeigen
    Fuck.“ Hanna blinzelte die Verwunderung fort. Hanna stellte den Kaffeebecher auf den Mülleimer direkt über dem Aschenbecher. Sie wendete den Zettel, fand aber keine weiteren Hinweise. Sie hielt das Papier gegen das Licht, fand aber auch dort keine versteckte Botschaft. Hanna inspizierte die Handschrift – große Buchstaben, geschwungen, nicht zackig und informativ sondern gewollt auffallend. Die Handschrift eines arroganten Menschen. „Van Zan“, knurrte sie. Es war mehr ein fremdartiges Wissen als nur ein vages Gefühl. Sie ließ den zu Dreiviertel gefüllten Kaffeebecher, den sie zu einem unverschämt hohen Preis erworben hatte, zurück sondern schlug den Weg entgegen van Zans Empfehlung ein.

    Sie hatte gerade die Aula betreten, da bemerkte sie schon eine Hast abseits jener Hast des Krankenhauses, aus dem sie naturgemäß erwächst. Uniformierte eilten in Vierergruppen durch das Atrium, ein weiterer Officer von Rang blickte gehetzt umher und wies die Polizisten versucht unaufmerksam an. Hanna packte ihn am Arm und merkte sofort, wie die Anspannung in Aggression umschlug. „Was wollen Sie?“, fauchte der Mann. „Wissen, was hier los ist.“ „Sind Sie von der Presse?“ Hanna schob die geöffnete Lederjacke so weit zur Seite, dass man ihre Waffe sehen konnte. „Oh, verstehe. Nun, jemand ist entführt worden“, plapperte der Mann los. Hanna stöhnte entrüstet. „Ein Turianer mit dem Namen Beyo Vhan?“ Der Polizist schaute sie so an, als wolle er im nächsten Moment ihre Beteiligung abfragen. „Gottverdammte Scheiße!“, fluchte Hanna blasphemisch. Sie überließ den Officer wieder seinen unschönen Pflichten und aktivierte ihr Omnitool. Vor dem Angriff auf die Basis Gavros‘ hatten die Mitglieder des Himmelfahrtskommandos ihre Omnitool-Kontakte ausgetauscht – nur für den Fall. Dieser hier war, in Hannas Augen, so ein Fall. Sie wählte van Zan, nach wenigen Sekunden stand die Leitung. „Van Zan, was soll die Scheiße? Ist das Ihr Ernst?“ Sie ließ den Mann in Schwarz gar nicht erst versuchen sich zu erklären. „Fuck, Vhan ist doch ohnehin geliefert und der Typ wird mit nur einer Hand nicht brauchbarer als mit zwei. Sie nutzen Ihn als Köder, oder?

    Hanna marschierte aufgeregt auf und ab als ein Arzt in weißem Kittel auf sie zu kam. „Ma’am, Sie sollten nicht…“ „Nicht jetzt!“, bellte Hanna und hob drohend den Zeigefinger. „C-Sec, schwirren Sie ab.“ Der Mann hob entwaffnend die Hände, Handflächen nach Außen und drehte gekonnt ab. „Ärzte. Die halten sich doch alle für Götter.“ Sie ließ eine Kunstpause ehe sie ihre Tirade fortsetzte. „Sie wollen die Jagd nicht den Profis überlassen? Lassen Sie Vhan gehen, schicken Sie ihn zurück im besten Falle nur in einem Kittel dann denken die vielleicht, er wäre auf Drogen getürmt und ich binde Sie in die Ermittlungen ein.“ Am anderen Ende atmete jemand tief ein. Hannas Blick huschte zu den Patienten, die ihr plötzlich alle wie Spitzel aussahen. „Entscheiden Sie sich, ich zähle bis Eins.


    Beyo Vhan

    Während er sich mit seinem imaginären Freund mögliche Fluchtszenarien ausmalte, musste Beyo nebenbei auch verstärkt an Hanna's Worte denken. Er hatte eigentlich schon damit gerechnet dass sie nicht sehr positiv auf seinen Vergleich mit ihr reagieren würde, allerdings war er sich nicht sicher wieso genau. War es, weil er einen wunden Punkt bei ihr getroffen hatte? Oder war es bloße Verärgerung gewesen? Was sie gesagt hatte, hatte sicher auch seine Richtigkeit. Wahrscheinlich hatten sie beide bis zu einem gewissen Punkt recht. Sie trug die selben Gefühle von Schuld und Wut in sich, jedoch besaß sie mehr innere Stärke als er. Sie konnte es in etwas positives umwandeln. Darin unterschieden sie sich.
    "Ich bin alleine. Niemand kann mir die Konsequenzen meiner Vergangenheit abnehmen. Es wird Zeit das zu akzeptieren. Keine Projektionen mehr."
    Er war gerade dabei weiter nachzudenken, als der Raum plötzlich von ohrenbetäubenden Piep-Geräuschen durchtränkt wurde. Keine 2 Sekunden später war auch schon der menschliche C-Sec Beamte, welcher gerade Wache schob, ins Zimmer gestürmt und schien ebenso ratlos wie der rote Turianer. ,,Aus dem Weg!“ Er öffnete den Mund vor Erstaunen, biss sich jedoch noch im letzten Moment auf die Zunge. Auch wenn er für Außenstehende hervorragend verkleidet war, so erkannte er diese Stimme zweifelsfrei. "Habe ich etwa zu laut gedacht, oder wo kommt der auf einmal her?" Ein wenig unheimlich war es schon. Und doch war der rote Turianer froh den Mann in Schwarz (oder jetzt eben in Weiß) zu sehen. Wenige Stunden zuvor wäre dieser Gedankengang noch unvorstellbar gewesen, doch er konnte gerade nicht wählerisch sein. ,,Es wäre jetzt ein guter Moment, um bewusstlos zu werden, wenn wir Braelyn zu fassen bekommen wollen.“
    Beyo verstand sofort und täuschte auf Kommando die Bewusstlosigkeit vor. Schwer war es nicht, er hatte in den letzten paar Tagen ja bereits reichlich Praxis darin gehabt. Er vernahm weiteres Stimmengewirr, spürte wie sein Bett bewegt wurde und hoffte innerlich einfach nur dass alles glatt gehen würde.
    Wenige Fluchtminuten später hatte van Zan sämtliche unliebsamen Verfolger offenbar abgeschüttelt, weshalb Beyo es für einen Moment als sicher genug empfand die Augen zu öffnen. Lange genug um zu sehen dass van Zan gerade eine Art schwarzen Sack über ihm zuzog. "Wo sind wir denn - hey, Moment - hey, machen Sie keinen Quatsch, warten Sie - "
    Der Mensch achtete gar nicht auf seine Proteste, verschnürte ihn weiter und schob ihn wieder an. Er spürte dass er von der Trage geschleudert und aufrecht eine Art lange Rutsche entlang glitt. Der Schwindel packte ihn und Beyo kniff die Augen und Zähne feste zusammen, versuchte sich innerlich selbst zu beruhigen.
    "Er braucht dich offensichtlich......gaaanz ruhig....du überstehst das schon....."

    *

    "Geister...."
    So gut es mit einer Hand nur ging krabbelte der rote Turianer aus dem übergroßen Sack und richtete sich taumelnd auf. Dann drehte er sich kurz um und übergab sich dezent in eben jenen Sack, in welchem er eben noch gesteckt hatte. "Verzeihung." hustete er. So sehr durchgeschüttelt hatte er sich in seinem ganzen Leben noch nicht gefühlt. "Oh, um ehrlich zu sein, ein Drink wäre gerade gar nicht schlecht." erwiderte er mit einem bitteren Lachen und trank das ihm angebotene Glas auch sogleich aus.
    Sein Inneres hatte sich mittlerweile wieder normalisiert. "Nun, Mister van Zan, ich muss sagen ich bin beeindruckt. Und lassen Sie es sich nicht zu Kopf steigen, aber ich war selten so froh sie zu sehen."
    Er fühlte sich ein wenig unwohl, in dieser Krankenhauskluft. Einer der Gespielen des Manns in Schwarz brachte wie auf Bestellung eine zweite, kleinere Tasche rein. Dort waren ein paar seiner persönlichen Sachen drin, welche man im Krankenhaus für ihn gereinigt und verstaut hatte.
    "Ich frage besser gar nicht wo sie die herhaben." witzelte Beyo und verzog sich dann kurz in einen ihm angebotenen Nebenraum. Mit nur noch einer Hand dauerte es deutlich länger als geplant sich umzuziehen.
    Kaum war er wieder bei seinem "Retter", sah er dass dieser gerade ein Ferngespräch führte. „Sie wollen die Jagd nicht den Profis überlassen? Lassen Sie Vhan gehen, schicken Sie ihn zurück im besten Falle nur in einem Kittel dann denken die vielleicht, er wäre auf Drogen getürmt und ich binde Sie in die Ermittlungen ein. Entscheiden Sie sich, ich zähle bis Eins.
    Auch diese Stimme erkannte er unter tausenden. Natürlich hatte Hanna Ilias sofort davon erfahren. Und natürlich war
    sie alles andere als erfreut darüber.
    Beyo's Blick traf den des Menschen. Und der Turianer schüttelte bestimmt den Kopf. "Wir schaffen dieses Problem aus der Welt. Ein für alle Mal." Ob sie ihn auch gehört hatte wusste er nicht, er stand einige Meter zu van Zan entfernt. Doch selbst wenn, es war jetzt zu spät. Zu spät um noch irgendetwas rückgängig zu machen. Er bedauerte es. Insbesondere die Tatsache, dass sämtlicher eventuell angesammelter Respekt ihrerseits für ihn nun wieder zunichte gemacht war. Aber es war in Ordnung. Sollte sie ihn ruhig hassen. Er hatte seinen Frieden mit dem gemacht was er war. Und er würde es nicht zulassen, dass andere sich an dem Problem das er geschaffen hatte die Hände schmutzig machten. Braelyn war seine alleinige Verantwortung.
    Forenperser ist offline Geändert von Forenperser (02.05.2019 um 17:00 Uhr)

  14. #54
    corridore netto  Avatar von eis engel
    Registriert seit
    Jun 2009
    Ort
    Città notturna (Night City)
    Beiträge
    7.098
    Marco Lagos

    Als Marco Omega hörte, war sein aufseufzen nicht zu überhören und Stephen schmunzelte ein wenig, während die Mädels Marcos Abneigung teilten.
    "So übel ist Omega garnicht." begann der Blondschopf leise.
    "Nein.... nur das größte Drecksloch der Galaxie." mischte sich Liz ein, verdrehte die Augen und fügte noch kichernd hinzu: "Das einzig gute dort ist der Afterlife Club, den muss man mal erlebt haben."
    "Na bitte, da haben wir doch etwas, was für Omega spricht." grinste der Blondschopf zu seinen kleinen Halbschwester rüber und erntete dafür einen skeptischen Blick von ihr. "Wenn du meinst."

    Währenddessen sahen sich Marco und Lucia fragend an.
    "Vielleicht sollten wir uns langsam auf den Weg machen?!" drängte die rothaarige.
    "Ihr habt noch ein wenig Zeit, habe für den frühen Abend noch vier freie Plätze nach Omega bekommen. Früher ging nicht, sorry." meldetete sich Violet über Liz ihr Omni.
    "Violet, hast du Chrusher schon erreicht?" erkundigte Stephen.
    "Ja. So wie er etwas erfährt, meldet er sich bei dir." antwortete Violet übers Omni.
    "Danke dir."

    "Und was machen wir jetzt bis zum Abflug?" Lucia blickte in die Runde, immerhin hatten sie noch ein paar Stunden.
    eis engel ist offline

  15. #55
    corridore netto  Avatar von eis engel
    Registriert seit
    Jun 2009
    Ort
    Città notturna (Night City)
    Beiträge
    7.098
    Neth Elaren

    Irgendwie hatte es etwas aufregendes, als sie knapp über dem Boden flogen und über ihnen Skycars mit blauen Signallichtern Richtung Universität flogen.
    Sowohl Sahenia, wie Serina starrten neugierig aus den schmalen Fenstern.
    Beim ersten Stop holten sie schnell Yelyna ab, wobei Neth im Taxi wartete. Sahenia´s Mutter fing die drei noch an der Tür ab und wollte sie aufhalten. Doch Sahenia konnte sie davon überzeugen, sie gehen zu lassen.
    Wieder im Taxi, ging die Reise weiter zum Raumhafen, wobei der Salarianer die Fahrerin anwies, sie bei der Plattform raus zu lassen.

    Dort angekommen, bezahlten sie das Taxi und es verschwand recht flott wieder.
    Das Beste wäre wohl, wenn wir Thessia fürs Erste verlassen.“, er warf den Frauen einen Blick zu, „Zumindest ich und Serina sollten uns rar machen. Für die nächste Zeit. Wenn einer von euch mitkommen möchte, nun jetzt habt ihr die Zeit euch zu entscheiden. Ich bleibe jedenfalls nicht mehr lange auf dem Planeten – Sicher ist sicher.
    Der Salarianer drehte sich um und ging in Richtung Cockpit, wo er alles für den Start vorbereitete. Die Hündin folgte ihm Schwanz wedelnd und beobachtete das Treiben.
    "Ist wohl wirklich besser, wenn wir verschwinden." bestätigte Serina und folgte dem Salarianer.
    "Wir kommen natürlich mit." antwortete Sahenia und schleifte Yelyna in die Koikoy.
    Serina nahm auf dem Co-Piloten Stuhl platz. "Ich hoffe, es stört dich nicht, dass ich mich einfach dazu setze. Die beiden..." Serina deutete hinter sich auf die anderen beiden Asari. "... Könnten über kurz oder lang zu anstrengend für mich werden."
    Sahenia setzte sich auf einen der anderen Stühle und grübelte.
    "Wo fliegen wir denn überhaupt hin?" fragte Yelyna völlig verpeilt und setzte sich zu Sahenia. Die Schiff wurde verschlossen und die Motoren gingen an.
    eis engel ist offline

  16. #56
    Drachentöter Avatar von numberten
    Registriert seit
    Nov 2014
    Ort
    Dresden
    Beiträge
    4.625
    Vincent Beyo Hanna

    Bevor Thadera etwas erwidern konnte war der Kerl auch schon wieder in der Menge verschwunden. Leicht perplex schaute sie noch kurz in die Gegend, bevor ihr überhaupt der Gegenstand auffiel der sich jetzt in ihrer Hand befand. Nachdenklich schaute sie auf die schwarze Karte und las den dort eingravierten Namen. Dieser lies sie sich wieder kurz umschauen, jedoch sah sie ein das ihr das immer noch nicht weiterhalf. Langsam wendete sie die Karte, eine Adresse und ein Wort: Pennyworth.
    Thadera schnaufte und drehte die Karte nachdenklich in ihrer Hand. Sie war nicht ganz sicher was sie davon halten sollte, immerhin war der Sender dieser Karte mehr als klar. Sie hatte sich schon gefragt wann van Zan wieder aus seinem Loch gekrochen kam, jedoch hatte sie nicht mit einer Einladung in seinen Kaninchenbau gerechnet. Immerhin war schon bei der ersten Begegnung offensichtlich gewesen das der Mann sie nicht unbedingt leiden konnte. Wenn man einen Antrag zum foltern so nennen konnte.
    Jedoch bezweifelte sie das er ihr eine Nachricht schickte um die Foltersitzung in seinem privaten Hobbyraum fortzusetzen, selbst dieser paranoide Penner hatte inzwischen zweifelsfrei eingesehen das ihr Feind der gleiche war. Was nahe legte das er sie aus einem anderen Grund kontaktierte. Thaderas Vermutung war das er noch einen biotischen Schutzschild brauchte, oder etwas in der Art. Die Sportlerin beschloß das Risiko einzugehen, van Zan war zwar ein Arschloch, aber äußerst fähig darin Dinge herauszufinden. Eine bessere Chance würde sich ihr kaum bieten.

    Thadera hatte sich schon beim Lesen über die Adresse gewundert, sie hätte bei dem Mann in Schwarz eher an ein verlassenes Haus, oder Keller gedacht. Aber natürlich würde er wohl niemanden in sein Refugium einladen, insofern machte das Amber Veil Hotel wohl mehr Sinn. Bevor sie gegangen war hatte sie sich noch irgendeinen belangloses aber glaubwürdigen Aufenthaltsort ausgedacht, welchen sie ihrem gelangweilten Kontaktbeamten mitgeteilt hatte. Entschlossen betrat sie die Eingangshalle des Hotels, wo sie sofort begrüßt von einem Portier begrüßt wurde. "Willkommen im Amber Veil Hotel & Spa, genießen sie den Aufenthalt.", sagte die Asari in überschwänglichen Tonfall und lächelte den Gast an. Plötzlich änderte sich ihr Blick und wurde leicht nachdenklich.
    "Verzeihen sie Miss, aber sind sie nicht..", fing sie an, wurde aber sofort von Thadera unterbrochen. "Matriarchin Nevira? Nein. Aber machen sie sich nichts draus, mit der werde ich häufiger verwechselt.", entschuldigte sich die Sportlerin höflich aber bestimmt und ließ die Asari zügig hinter sich zurück. Glücklicherweise traf sofort der nächste Gast ein dem sie ihre Aufmerksamkeit widmen musste. "Vielleicht hätte ich doch nach einem Hintereingang gucken sollen.", murmelte Thadera nachdenklich und schaute sich in der Eingangshalle um. Es dauerte nur einen kurzen Moment, als sich auch schon plötzlich jemand aus der Halle zu ihr bewegte. Ein kurzes Handzeichen gab ihr zu verstehen das sie folgen sollte. Die Asari wurde zu einem Zimmer geführt, wo sie schließlich stehen blieben.
    "Dann wollen wir mal.", motivierte sich die Sportlerin und trat dann in das Hotelzimmer ein.
    numberten ist offline

  17. #57
    corridore netto  Avatar von eis engel
    Registriert seit
    Jun 2009
    Ort
    Città notturna (Night City)
    Beiträge
    7.098
    ***SilentJudgement***



    Crusher stand an der Brüstung und starrte nachdenklich auf seine Heimat. War es wirklich eine kluge Entscheidung seinen besten Kumpel in diese Scheiße mit hinein zu ziehen? Er konnte sich keinen besseren Mann für diesen beschissenen Job vorstellen, als Stephen. Aber nachdem, was Lagos und er bisher herausgefunden hatten, könnte das selbst für Stephen zu groß sein und im schlimmsten Fall sein Leben fordern.
    "Was hast du denn? Worüber denkst du nach?" wollte Randalla wissen und schmiegte sich an ihren Partner.
    "Ach nichts." versuchte er diesem unangenehmen Gespräch aus dem Weg zu gehen und hielt die Kroganerin fest.
    Sie seufzte laut.
    "Ich kenne dich nun lange genug, du kannst mir nichts vor machen." erwiderte sie und sah ihm direkt in die Augen. "Du machst dir Sorgen wegen Stephen."
    Er nickte nachdenklich. "Das könnte selbst für ihn jetzt zu groß sein."
    "Er ist ja nicht alleine. Er hat dich an seiner Seite, außerdem unsere ganze Truppe und wie ich eben erfahren habe, ist seine kleine Halbschwester auch bei ihm." versuchte sie ihrem Partner auf zu muntern.
    "Im ernst, Liz ist bei ihm?" hakte der Kroganer skeptisch nach. "Wie ich vorhin mitbekommen habe, ist sie bei ihm." wiederholte die Kroganerin ihre Aussage.
    "Na, wenn das mal nicht zum Mord und Totschlag wird." scherzte Crusher und lachte. Andererseits war er erleichtert, denn wenn die beiden sich erstmal ausgesprochen hatten und sich einig waren, wären sie ein unschlagbares Team.
    "Wer ist eigentlich diese Violet? Kennst du sie?" hakte die Kroganerin nach.
    "Persönlich nicht. Aber sie gehört zu Liz." antwortete der Kroganer. "Und sie wird uns ebenfalls noch unterstützen?"
    "Ja." bestätigte er.

    "Violet hat sich gerade gemeldet. Stephen, Liz, Marco und diese Lucia fliegen heute Abend von der Citadel los." meldete sich plötzlich eine piepsige Stimme hinter ihnen. Erschrocken drehten sich die beiden Kroganer um und standen vor der quirligen Quarianerin Nellie.
    Randalla sah zu ihrem Partner rüber, während dieser mit der Quarianerin sprach.
    "Das sind tolle Neuigkeiten." freute sich der Kroganer. Dann kamen auch Zulan der Salarianer, Fox die Turianerin, Mira die Asari, Maro der Turianer und Shan der neue Batarianer aus dem Büro und gesellten sich dazu.
    "Habt ihr schon irgendwas heraus finden können?" fragte die Kroganerin ohne Umschweife nach.
    "Bis jetzt noch nichts konkretes, bisher nur Vermutungen. Aber darauf verlassen wir uns natürlich nicht." antwortete Fox.
    "Es ist auch nicht gerade leicht irgendwas über diese Organisation zu finden, immerhin sind sie seid Jahren nicht entdeckt worden und verzeih, dass ich das jetzt sage, aber für mich klingt das ganze arg nach einer verrückten Verschwörungstheorie, die sich dieser Brekker ausgedacht hat." sagte Mira schließlich.
    "Wir werden ja bald wissen, ob dies nur eine Verschwörungstheorie ist." erwiderte Zulan leise.
    "ich hoffe, dass ich mich irre und wir diese Feiglinge aus den Schatten locken können." meinte Mira dann und blickte zum Salarianer rüber.
    "Erst müssen wir sie mal finden." merkte die Quarianer an.
    "Gutes Stichwort. Dann machen wir uns mal an die Arbeit."

    ~•~ Lavoriamo al buio, per servire la luce. Siamo assassini! ~•~
    eis engel ist offline

  18. #58
    Ritter Avatar von Khardim
    Registriert seit
    May 2009
    Beiträge
    1.030
    Spoiler:(zum lesen bitte Text markieren)
    Zitat Zitat von Shepard Commander Beitrag anzeigen
    Fuck.“ Hanna blinzelte die Verwunderung fort. Hanna stellte den Kaffeebecher auf den Mülleimer direkt über dem Aschenbecher. Sie wendete den Zettel, fand aber keine weiteren Hinweise. Sie hielt das Papier gegen das Licht, fand aber auch dort keine versteckte Botschaft. Hanna inspizierte die Handschrift – große Buchstaben, geschwungen, nicht zackig und informativ sondern gewollt auffallend. Die Handschrift eines arroganten Menschen. „Van Zan“, knurrte sie. Es war mehr ein fremdartiges Wissen als nur ein vages Gefühl. Sie ließ den zu Dreiviertel gefüllten Kaffeebecher, den sie zu einem unverschämt hohen Preis erworben hatte, zurück sondern schlug den Weg entgegen van Zans Empfehlung ein.

    Sie hatte gerade die Aula betreten, da bemerkte sie schon eine Hast abseits jener Hast des Krankenhauses, aus dem sie naturgemäß erwächst. Uniformierte eilten in Vierergruppen durch das Atrium, ein weiterer Officer von Rang blickte gehetzt umher und wies die Polizisten versucht unaufmerksam an. Hanna packte ihn am Arm und merkte sofort, wie die Anspannung in Aggression umschlug. „Was wollen Sie?“, fauchte der Mann. „Wissen, was hier los ist.“ „Sind Sie von der Presse?“ Hanna schob die geöffnete Lederjacke so weit zur Seite, dass man ihre Waffe sehen konnte. „Oh, verstehe. Nun, jemand ist entführt worden“, plapperte der Mann los. Hanna stöhnte entrüstet. „Ein Turianer mit dem Namen Beyo Vhan?“ Der Polizist schaute sie so an, als wolle er im nächsten Moment ihre Beteiligung abfragen. „Gottverdammte Scheiße!“, fluchte Hanna blasphemisch. Sie überließ den Officer wieder seinen unschönen Pflichten und aktivierte ihr Omnitool. Vor dem Angriff auf die Basis Gavros‘ hatten die Mitglieder des Himmelfahrtskommandos ihre Omnitool-Kontakte ausgetauscht – nur für den Fall. Dieser hier war, in Hannas Augen, so ein Fall. Sie wählte van Zan, nach wenigen Sekunden stand die Leitung. „Van Zan, was soll die Scheiße? Ist das Ihr Ernst?“ Sie ließ den Mann in Schwarz gar nicht erst versuchen sich zu erklären. „Fuck, Vhan ist doch ohnehin geliefert und der Typ wird mit nur einer Hand nicht brauchbarer als mit zwei. Sie nutzen Ihn als Köder, oder?

    Hanna marschierte aufgeregt auf und ab als ein Arzt in weißem Kittel auf sie zu kam. „Ma’am, Sie sollten nicht…“ „Nicht jetzt!“, bellte Hanna und hob drohend den Zeigefinger. „C-Sec, schwirren Sie ab.“ Der Mann hob entwaffnend die Hände, Handflächen nach Außen und drehte gekonnt ab. „Ärzte. Die halten sich doch alle für Götter.“ Sie ließ eine Kunstpause ehe sie ihre Tirade fortsetzte. „Sie wollen die Jagd nicht den Profis überlassen? Lassen Sie Vhan gehen, schicken Sie ihn zurück im besten Falle nur in einem Kittel dann denken die vielleicht, er wäre auf Drogen getürmt und ich binde Sie in die Ermittlungen ein.“ Am anderen Ende atmete jemand tief ein. Hannas Blick huschte zu den Patienten, die ihr plötzlich alle wie Spitzel aussahen. „Entscheiden Sie sich, ich zähle bis Eins.


    Spoiler:(zum lesen bitte Text markieren)
    Zitat Zitat von Forenperser Beitrag anzeigen

    Captain Karvas Rarkin

    Es freute den vernarbten Turianer, dass Vox sofort offen für die Idee erschien. "Voll und ganz. Ich habe ja auch noch nicht die Hoffnung verloren dass noch Überlebende gefunden werden könnten...."
    Sicherlich wurde es zunehmend unrealistischer. Doch das hieß nicht dass man es nicht probieren sollte. "Wenn wir sie lebend fangen könnten, wäre das natürlich die erste Wahl." antwortete Karvas mit ehrlichem Blick. Trotz aller Lockerheit in Sachen Regeln würde er es dennoch bevorzugen, diese Verbrecherin auf die richtige Art und Weise zu bestrafen. "Aber wenn die Wahl besteht zwischen ihrem Leben und weiteren, dutzenden unschuldigen Leben.....oder sie Widerstand leistet.....dann gibt es wohl keinen einzigen aufrechten Beamten der ihnen einen Schuss zwischen die Augen übel nehmen würde." Dann stellte Syren die kritische Frage. "Nein." erwiderte der Captain wahrheitsgemäß. "Aber das muss ich auch nicht, machen Sie sich keine Sorgen. T'Saari hat vielleicht die Koordination des Falls übernommen, aber über die Personalfragen entscheiden immer noch wir selbst." Soweit er wusste waren die 2 Beamten unter Yuhki's Kommando, welche ohne Befugnis losgezogen waren, nach dem Deal mit dem Sonderermittler auch bereits wieder eingesetzt. "Ihr wird es vielleicht nicht gefallen, aber ich glaube wir haben größere Sorgen als blendend miteinander klar zu kommen."
    Inzwischen hatte jemand bekanntes die Szene betreten, Vox's Assistentin. "Schön Sie zu sehen, Miss Sorax. Sie kommen genau richtig." Vox wiederholte für sie noch einmal Karvas' Angebot und brachte sie auf den aktuellen Stand der Bergungsarbeiten. Plötzlich erhielt Vox offenbar eine Nachricht auf seinem persönlichen Gerät. Den Gesichtsausdrücken der beiden zu urteilen schien es etwas wichtiges zu sein. "Wenn es gerade ungelegen wird, können wir das Gespräch auch gerne später fortsetzen. Sie finden mich im Kithoi-Bezirk auf dem 12. Revier. Captain Yuhki und ich werden unsere Kooperation noch auf unbestimmte Zeit fortsetzen."


    Beyo Vhan

    Während er sich mit seinem imaginären Freund mögliche Fluchtszenarien ausmalte, musste Beyo nebenbei auch verstärkt an Hanna's Worte denken. Er hatte eigentlich schon damit gerechnet dass sie nicht sehr positiv auf seinen Vergleich mit ihr reagieren würde, allerdings war er sich nicht sicher wieso genau. War es, weil er einen wunden Punkt bei ihr getroffen hatte? Oder war es bloße Verärgerung gewesen? Was sie gesagt hatte, hatte sicher auch seine Richtigkeit. Wahrscheinlich hatten sie beide bis zu einem gewissen Punkt recht. Sie trug die selben Gefühle von Schuld und Wut in sich, jedoch besaß sie mehr innere Stärke als er. Sie konnte es in etwas positives umwandeln. Darin unterschieden sie sich.
    "Ich bin alleine. Niemand kann mir die Konsequenzen meiner Vergangenheit abnehmen. Es wird Zeit das zu akzeptieren. Keine Projektionen mehr."
    Er war gerade dabei weiter nachzudenken, als der Raum plötzlich von ohrenbetäubenden Piep-Geräuschen durchtränkt wurde. Keine 2 Sekunden später war auch schon der menschliche C-Sec Beamte, welcher gerade Wache schob, ins Zimmer gestürmt und schien ebenso ratlos wie der rote Turianer. ,,Aus dem Weg!“ Er öffnete den Mund vor Erstaunen, biss sich jedoch noch im letzten Moment auf die Zunge. Auch wenn er für Außenstehende hervorragend verkleidet war, so erkannte er diese Stimme zweifelsfrei. "Habe ich etwa zu laut gedacht, oder wo kommt der auf einmal her?" Ein wenig unheimlich war es schon. Und doch war der rote Turianer froh den Mann in Schwarz (oder jetzt eben in Weiß) zu sehen. Wenige Stunden zuvor wäre dieser Gedankengang noch unvorstellbar gewesen, doch er konnte gerade nicht wählerisch sein. ,,Es wäre jetzt ein guter Moment, um bewusstlos zu werden, wenn wir Braelyn zu fassen bekommen wollen.“
    Beyo verstand sofort und täuschte auf Kommando die Bewusstlosigkeit vor. Schwer war es nicht, er hatte in den letzten paar Tagen ja bereits reichlich Praxis darin gehabt. Er vernahm weiteres Stimmengewirr, spürte wie sein Bett bewegt wurde und hoffte innerlich einfach nur dass alles glatt gehen würde.
    Wenige Fluchtminuten später hatte van Zan sämtliche unliebsamen Verfolger offenbar abgeschüttelt, weshalb Beyo es für einen Moment als sicher genug empfand die Augen zu öffnen. Lange genug um zu sehen dass van Zan gerade eine Art schwarzen Sack über ihm zuzog. "Wo sind wir denn - hey, Moment - hey, machen Sie keinen Quatsch, warten Sie - "
    Der Mensch achtete gar nicht auf seine Proteste, verschnürte ihn weiter und schob ihn wieder an. Er spürte dass er von der Trage geschleudert und aufrecht eine Art lange Rutsche entlang glitt. Der Schwindel packte ihn und Beyo kniff die Augen und Zähne feste zusammen, versuchte sich innerlich selbst zu beruhigen.
    "Er braucht dich offensichtlich......gaaanz ruhig....du überstehst das schon....."

    *

    "Geister...."
    So gut es mit einer Hand nur ging krabbelte der rote Turianer aus dem übergroßen Sack und richtete sich taumelnd auf. Dann drehte er sich kurz um und übergab sich dezent in eben jenen Sack, in welchem er eben noch gesteckt hatte. "Verzeihung." hustete er. So sehr durchgeschüttelt hatte er sich in seinem ganzen Leben noch nicht gefühlt. "Oh, um ehrlich zu sein, ein Drink wäre gerade gar nicht schlecht." erwiderte er mit einem bitteren Lachen und trank das ihm angebotene Glas auch sogleich aus.
    Sein Inneres hatte sich mittlerweile wieder normalisiert. "Nun, Mister van Zan, ich muss sagen ich bin beeindruckt. Und lassen Sie es sich nicht zu Kopf steigen, aber ich war selten so froh sie zu sehen."
    Er fühlte sich ein wenig unwohl, in dieser Krankenhauskluft. Einer der Gespielen des Manns in Schwarz brachte wie auf Bestellung eine zweite, kleinere Tasche rein. Dort waren ein paar seiner persönlichen Sachen drin, welche man im Krankenhaus für ihn gereinigt und verstaut hatte.
    "Ich frage besser gar nicht wo sie die herhaben." witzelte Beyo und verzog sich dann kurz in einen ihm angebotenen Nebenraum. Mit nur noch einer Hand dauerte es deutlich länger als geplant sich umzuziehen.
    Kaum war er wieder bei seinem "Retter", sah er dass dieser gerade ein Ferngespräch führte. „Sie wollen die Jagd nicht den Profis überlassen? Lassen Sie Vhan gehen, schicken Sie ihn zurück im besten Falle nur in einem Kittel dann denken die vielleicht, er wäre auf Drogen getürmt und ich binde Sie in die Ermittlungen ein. Entscheiden Sie sich, ich zähle bis Eins.
    Auch diese Stimme erkannte er unter tausenden. Natürlich hatte Hanna Ilias sofort davon erfahren. Und natürlich war
    sie alles andere als erfreut darüber.
    Beyo's Blick traf den des Menschen. Und der Turianer schüttelte bestimmt den Kopf. "Wir schaffen dieses Problem aus der Welt. Ein für alle Mal." Ob sie ihn auch gehört hatte wusste er nicht, er stand einige Meter zu van Zan entfernt. Doch selbst wenn, es war jetzt zu spät. Zu spät um noch irgendetwas rückgängig zu machen. Er bedauerte es. Insbesondere die Tatsache, dass sämtlicher eventuell angesammelter Respekt ihrerseits für ihn nun wieder zunichte gemacht war. Aber es war in Ordnung. Sollte sie ihn ruhig hassen. Er hatte seinen Frieden mit dem gemacht was er war. Und er würde es nicht zulassen, dass andere sich an dem Problem das er geschaffen hatte die Hände schmutzig machten. Braelyn war seine alleinige Verantwortung.


    Spoiler:(zum lesen bitte Text markieren)
    Zitat Zitat von numberten Beitrag anzeigen
    Vincent Beyo Hanna

    Bevor Thadera etwas erwidern konnte war der Kerl auch schon wieder in der Menge verschwunden. Leicht perplex schaute sie noch kurz in die Gegend, bevor ihr überhaupt der Gegenstand auffiel der sich jetzt in ihrer Hand befand. Nachdenklich schaute sie auf die schwarze Karte und las den dort eingravierten Namen. Dieser lies sie sich wieder kurz umschauen, jedoch sah sie ein das ihr das immer noch nicht weiterhalf. Langsam wendete sie die Karte, eine Adresse und ein Wort: Pennyworth.
    Thadera schnaufte und drehte die Karte nachdenklich in ihrer Hand. Sie war nicht ganz sicher was sie davon halten sollte, immerhin war der Sender dieser Karte mehr als klar. Sie hatte sich schon gefragt wann van Zan wieder aus seinem Loch gekrochen kam, jedoch hatte sie nicht mit einer Einladung in seinen Kaninchenbau gerechnet. Immerhin war schon bei der ersten Begegnung offensichtlich gewesen das der Mann sie nicht unbedingt leiden konnte. Wenn man einen Antrag zum foltern so nennen konnte.
    Jedoch bezweifelte sie das er ihr eine Nachricht schickte um die Foltersitzung in seinem privaten Hobbyraum fortzusetzen, selbst dieser paranoide Penner hatte inzwischen zweifelsfrei eingesehen das ihr Feind der gleiche war. Was nahe legte das er sie aus einem anderen Grund kontaktierte. Thaderas Vermutung war das er noch einen biotischen Schutzschild brauchte, oder etwas in der Art. Die Sportlerin beschloß das Risiko einzugehen, van Zan war zwar ein Arschloch, aber äußerst fähig darin Dinge herauszufinden. Eine bessere Chance würde sich ihr kaum bieten.

    Thadera hatte sich schon beim Lesen über die Adresse gewundert, sie hätte bei dem Mann in Schwarz eher an ein verlassenes Haus, oder Keller gedacht. Aber natürlich würde er wohl niemanden in sein Refugium einladen, insofern machte das Amber Veil Hotel wohl mehr Sinn. Bevor sie gegangen war hatte sie sich noch irgendeinen belangloses aber glaubwürdigen Aufenthaltsort ausgedacht, welchen sie ihrem gelangweilten Kontaktbeamten mitgeteilt hatte. Entschlossen betrat sie die Eingangshalle des Hotels, wo sie sofort begrüßt von einem Portier begrüßt wurde. "Willkommen im Amber Veil Hotel & Spa, genießen sie den Aufenthalt.", sagte die Asari in überschwänglichen Tonfall und lächelte den Gast an. Plötzlich änderte sich ihr Blick und wurde leicht nachdenklich.
    "Verzeihen sie Miss, aber sind sie nicht..", fing sie an, wurde aber sofort von Thadera unterbrochen. "Matriarchin Nevira? Nein. Aber machen sie sich nichts draus, mit der werde ich häufiger verwechselt.", entschuldigte sich die Sportlerin höflich aber bestimmt und ließ die Asari zügig hinter sich zurück. Glücklicherweise traf sofort der nächste Gast ein dem sie ihre Aufmerksamkeit widmen musste. "Vielleicht hätte ich doch nach einem Hintereingang gucken sollen.", murmelte Thadera nachdenklich und schaute sich in der Eingangshalle um. Es dauerte nur einen kurzen Moment, als sich auch schon plötzlich jemand aus der Halle zu ihr bewegte. Ein kurzes Handzeichen gab ihr zu verstehen das sie folgen sollte. Die Asari wurde zu einem Zimmer geführt, wo sie schließlich stehen blieben.
    "Dann wollen wir mal.", motivierte sich die Sportlerin und trat dann in das Hotelzimmer ein.


    Vhan war noch nicht ganz aus der Tasche gekrabbelt, als plötzlich ein Anruf auf Vincents OmniTool eintraf. Ilias. ,,Wäre ja auch zu einfach gewesen..", murmelte der Mann in Schwarz, bedeutete Chen mit einer Geste, sich um Vhan zu kümmern und nahm das Gespräch an. ,,Van Zan, was soll die Scheiße? Ist das Ihr Ernst? Fuck, Vhan ist doch ohnehin geliefert und der Typ wird mit nur einer Hand nicht brauchbarer als mit zwei. Sie nutzen Ihn als Köder, oder?“ Vincent seufzte und massierte seinen Nasenrücken mit Daumen und Zeigefinger, während er Ilias' Ausbruch zuhörte und sich Vhan während dessen in die schwarze Tragetasche übergab. „Sie wollen die Jagd nicht den Profis überlassen? Lassen Sie Vhan gehen, schicken Sie ihn zurück im besten Falle nur in einem Kittel dann denken die vielleicht, er wäre auf Drogen getürmt und ich binde Sie in die Ermittlungen ein. Entscheiden Sie sich, ich zähle bis Eins.
    ,,Eins."
    Schwere, verärgert klingende Atemzüge am anderen Ende der Leitung.
    ,,Gut, jetzt wo wir das geklärt hätten, zur Sache: Vhan kann jederzeit gehen wohin er will, ich halte ihn nicht fest. Wenn er nicht zu Ihnen kommen will schlage ich vor, dass sie Ihre Methoden überdenken. Zweitens: Ich überlasse die Sache grade Profis, deswegen steckte eine Notiz an Ihrem Kaffeebecher. Kommen Sie her, bringen Sie mit was Sie haben, aber lassen Sie bitte das C-Sec-Fußvolk und andere Dilettanten außen vor."

    Just in diesem Moment gab ihm Vas einen Wink, dass jemand vor der Tür sei. Vincent nickte und wandte sich dann wieder dem Telefonat zu. ,,Wir können das zusammen oder gegeneinander durchziehen, Miss Ilias. Ihre Wahl. Aber rechnen Sie bitte nicht damit, dass Sie mich, Mister Vhan oder sonsten jemanden noch hier vorfinden, wenn Sie beschließen sollten, gegen mich zu spielen. Mein Angebot steht, Sie wissen, wo Sie mich finden." Er legte auf.
    Eng flankiert von Vas betrag Cas'tivera das Apartment und war ganz offensichtlich verblüfft, den sich grade frisch umgezogenen Vhan zu erblicken, der im gleichen Moment in das Schlafzimmer zurückkehrte. ,,Wundervoll, das Team kommt langsam wieder zusammen!", rief Vincent mit gespielter überheblicher Freude. ,,Sie haben es vielleicht mitbekommen, Miss Ilias ist von unserer Wiedervereinigung noch nicht ganz überzeugt, es könnte sein, dass wir in nächster Zeit recht zügig werden umziehen müssen, aber auch dafür sind Vorbereitungen getroffen. Wir sollten uns also nicht darüber den Kopf zerbrechen sondern lieber darüber, wie wir Miss Gavros den Kopf zerbrechen. Einverstanden?" Er lud die beiden mit einer Geste ein, noch etwas näher zu kommen und öffnete die gut gefüllte Mini-Bar der Suite. ,,Wenn jemand schon Vorschläge hat, nur raus damit, ansonsten schlage ich vor, dass wir noch etwas warten, bis der Rest der Truppe eintrifft oder sich dazu entschließt, das Hotal umstellen zu lassen. Sekt?"
    Während Vincent seine beiden mehr oder weniger freiwilligen Mitstreiter einlullte, hielten seine dienstbaren Geister in alle denkbaren Richtungen die Augen offen. Braelyn musste mittlerweile von Vhans Verschwinden erfahren haben. Wenn sie nicht Gefahr laufen wollte, dass ihr der verzweifelte Turianer erneut in die Seite fiel, musste sie nun exponieren und handeln, um sich seiner zu entledigen. Der Mann in Schwarz war bereit und wenn alles lief wie geplant, hätte er einen fähigen und rachedurstigen Trupp zusammen, bis Braelyn sich zeigte.
    Zitat Zitat von BlackShial Beitrag anzeigen
    Khardim ist unser Äquivalent für Brüste oder eben Hintern.
    Schön anzusehen und man denkt gern daran
    Khardim ist offline

  19. #59
    Mythos Avatar von AeiaCarol
    Registriert seit
    Jun 2011
    Beiträge
    8.606
    Spoiler:(zum lesen bitte Text markieren)
    Zitat Zitat von Luceija Beitrag anzeigen




    Schon immer war das Frühstück schnell bestritten. Caffè. Cornetti. Smalltalk. Zusammen gebündelt in einem raschen Paket, für welches jeder, gewohnt italienisch, nicht viel Zeit zu erübrigen schien. Wenn man ausführliche Gesellschaft wollte, war man zum Abendessen da. Und auch wenn so manche britische Wurzel auf dem Esstisch der Ascaiaths sichtbar wurde - zwangsläufig getrieben aus der Richtung der beiden anwesenden Frauen und der winzigen Dritten am Tisch - gab man sich der morgendlichen Schnelligkeit dann doch hin. Emma, die auf dem Arm ihres Vaters sass, erwartete die gewohnte Flasche und etwas urbritischen Porridge. Vigilio machte keinen Hehl daraus, dass es ihm gefiel die Pflichten rund um seine Kleine morgendlich zu übernehmen. Sowieso hatte er den Tag hindurch immer viel weniger Zeit als der Rest, weshalb diese Routine sich ebenfalls zum Teil seines Lebens mauserte und mit zu den besten Zeiten gehörte. Er nutzte die Zeit, Emma auf den neuesten Stand der Dinge zu bringen. Wahrscheinlich wusste SIE das meiste hier, denn seit er von der Station zurück gekehrt war hatte er seiner Tochter so gut wie jedes Detail seines Lebens erzählt, alles, was dieses Haus irgendwie betraf und sie so unweigerlich auf einen Thron irgendwo nach ihm gesetzt, wenn er bereits die Position seines Vaters übernommen und viele Jahre ausgekleidet hatte. Für den Fall, dass gestrige Nacht nicht den Erfolg eines Sohnes als Nachfolger mit sich brachte. So oder so war er nicht zu verbissen, dass er die Erbfolge am Geschlecht festmachte - aber wenn er das schmale Würmchen in seinem Arm betrachtete, wollte er sie kaum irgendeiner Gefahr aussetzen müssen.

    Emma durfte dabei zusehen, wie ihr Vater einhändig den Tisch abräumte und den Rest, wie das Einräumen der Spülmaschine, James erledigen ließ. Sie quiekte vergnügt als der Arm ihres Vaters zu Leuchten begann, urplötzlich und begleitet von sanftem Klingeln. "Oh oh oh.", atmete der Neapolitaner auf und stupste seiner Tochter mit dem Zeigefinger auf die Nasenspitze. "Sembra che finalmente stiamo ricevendo la chiamata che stavamo aspettando, Principessa. Sieht so aus als würden wir endlich den Anruf bekommen auf den wir gewartet haben, Principessa." Emma quiekte erneut, klatschte mit den kleinen Händen gegeneinander und hatte dieses erhellende Lachen entlassen. "Chi, papà? Wer, Papa?", fragte sie, aus einer Gewohnheit heraus, ohne recht zu wissen, warum sie das sagte. "Probabilmente Leif. Wahrscheinlich Leif.", antwortete er der Schwarzhaarigen, die den Namen wohl wieder zu erkennen schien und nochmals jubelte. "Diamo un'occhiata. Wollen wir doch mal sehn.", sagte er und hievte seine kleine auf den anderen Arm um schließlich mit dem hervorgeschobenem Kinn die Holografische Bedienoberfläche zu durchbrechen, dort, wo es den Anruf entgegen nehmen sollte. Er hob den entsprechend leuchtenden Arm an sein Ohr und meldete sich mit "Pronto..?" Ueber die Verbindung war die kleine, erstaunte Stimme durchaus noch gut zu hören, die ein freudiges "Leeeeef!" hervorquietschte und lachte, unwissend, dass und ob er am Telefon war.
    Vigilio ersparte sich den unpassenden Kommentar darüber, dass er die Faszination Emmas doch nutzen könnte es in einigen Jahren nochmals bei einer Ascaiath zu versuchen, biss sich kurz auf die Zunge.


    Oh, unter anderen Umständen hätte sich das kindliche Quietschen wie Musik in seinen Ohren angehört, doch jetzt war es ein überlautes Feuerwerk, dass geradezu seinen Schädel zum platzen bringen wollte.
    "Ouh-...", seufzte Leif atemlos und rieb sich erschöpft die brennende Stirn, "Herrscht der kleine Gargoyle etwa auch am Tag über das Schloss..?", erkundigte sich der Schwede und stützte sich einarmig am Rande des Waschbeckens ab. Er dachte nicht wirklich darüber nach. Geschweige denn überhaupt über irgendetwas. Nicht einmal, ob es wirklich schlau war, diesen Anruf zu machen, diese Entscheidung zu treffen, die er vielleicht längst getroffen hatte und welche Konsequenzen es nach sich ziehen würde, wenn er es denn tat. Es schien wie etwas, das er nicht einmal in der Hand hatte. So wie er nichts mehr in der Hand hatte, seit dieser gottverdammten Hochzeit. Seit London.
    AeiaCarol ist offline

  20. #60
    Fionda per cereali  Avatar von Luceija
    Registriert seit
    Oct 2009
    Ort
    Köln, DE
    Beiträge
    13.908
    Spoiler:(zum lesen bitte Text markieren)
    Zitat Zitat von AeiaCarol Beitrag anzeigen

    Oh, unter anderen Umständen hätte sich das kindliche Quietschen wie Musik in seinen Ohren angehört, doch jetzt war es ein überlautes Feuerwerk, dass geradezu seinen Schädel zum platzen bringen wollte.
    "Ouh-...", seufzte Leif atemlos und rieb sich erschöpft die brennende Stirn, "Herrscht der kleine Gargoyle etwa auch am Tag über das Schloss..?", erkundigte sich der Schwede und stützte sich einarmig am Rande des Waschbeckens ab. Er dachte nicht wirklich darüber nach. Geschweige denn überhaupt über irgendetwas. Nicht einmal, ob es wirklich schlau war, diesen Anruf zu machen, diese Entscheidung zu treffen, die er vielleicht längst getroffen hatte und welche Konsequenzen es nach sich ziehen würde, wenn er es denn tat. Es schien wie etwas, das er nicht einmal in der Hand hatte. So wie er nichts mehr in der Hand hatte, seit dieser gottverdammten Hochzeit. Seit London.


    "Tagsüber. Nachts. Jede verdammte Sekunde. E' vero, tesoro?", widmete er sich mitten in seiner Antwort der kleinen Tochter, die nochmals giggelte, allerdings wesentlich weniger laut und sich dabei schüttelte. Ihm ging das verdammte Herz auf, wenn er sie ansah. Niedlich wie eh und je, jeden Tag noch ein bisschen schöner, obwohl ihm das so abwegig vor kam, dass es ging. Man hörte, wie Vigilio mit ihr sprach, als er sie bat, sich von ihrer Mutter tragen zu lassen und übergab die kleine Maus an seine andere Liebste. Emma erhielt noch einen kurzen Kuss gegen die Stirn, dann drückte er den Finger zurück gegen sein Ohr und schaffte die Verbindung um wieder zu seinem Anrufer zu sprechen. "Du musst mir die Geschichten mal verraten die du ihr erzählt hast, sie fragt ständig wann du wieder zu Besuch kommst. Hm. Wo wir davon sprechen...", seine Stimme wurde leiser, man hörte, dass er sich bewegte, den Raum verließ, in dem Stimmen hallten die größtenteils den Italienischen Klang inne hatten und schließlich eine deutlich ruhigere Umgebung betrat. "Hast du dich entschieden?"
    Luceija ist offline

Seite 3 von 21 « Erste 12345671014 ... Letzte »

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •