Arthur Fleck wurde als Kind misshandelt, findet seine eigene Identität nicht, sucht Anerkennung und schafft es nicht aus der sozialen Isolation raus, fühlt sich von der Gesellschaft unterdrückt, die sich nicht um ungesunde Menschen schert, will diese aber trotzdem zum Lachen bringen und sucht sich aktiv Hilfe in Therapie und Medikamenten. Ich hatte den Eindruck, dass der Film in der Hinsicht genau das Gegenteil vermitteln will von dem, was du behauptest
Du solltest auch bedenken, dass Arthur nicht einfach nur depressiv ist, sondern an schwerwiegenden psychischen Störungen leidet, die seine Denk- und Handlungsweisen und Stimmungsschwanken stark beeinflussen, und er dafür selbst weitestgehend nichts kann. Als Betroffener kann ich dir auch versichern, dass die Darstellung Arthurs für mich erschreckend nachvollziehbar war und mir deine Worte "Creep" und "Irrer" nebenbei bemerkt stark missfallen, denn das sind genau solche Aussagen, wegen derer Arthur einen Hass auf die "böse Gesellschaft" hat
Tatsächlich sind nach dem Filmstart deshalb auch einige
Warnungen auf Twitter rausgegangen und die Kommentare bestätigen mir nur das, was ich mir direkt nach dem Film ebenfalls dachte: Eigentlich ist Joker ein sehr wichtiger Film, da vielen Leuten das grundlegende Verständnis dafür fehlt, dass es Menschen wie den Joker auch in der Realität gibt. Nur dummerweise wird der Film dann einfach als fiktionale Unterhaltung abgestempelt, weil das niemand akzeptieren will.