[Morrich]

Ich kenne mich mit Smartphone Hardware und den Betriebsystemen kaum bis gar nicht aus.
Daher mal die böde Frage in den Raum geworfen, warum bei den Smartphones der erweiterbare Speicher per microSD Karte immer auf bestimmte Größen begrenzt ist.

Kann Android einfach nicht mit mehr Speicher umgehen, oder hat das einen rein hardwareseitigen Grund?

Es gibt ja schon längst microSD Karten mit deutlich mehr Speicher. Warum also kann man die nicht nutzen?

[Homerclon]

In erster Linie liegt es an der Hardware. Es wird wohl nicht nur der Speicher größer, sondern auch das Protokoll angepasst werden. Der Controller muss also wissen wie der Speicher angesprochen werden muss. MicroSD ist daher nur der Formfaktor (wie 2,5" oder 3,5" am PC), unterteilt werden diese dann nochmal in die Spezifikationen SD, SDHC, SDXC & SDUC (bis 128TB). Für die Geschwindigkeiten gibts nochmals unterschiedliche Klassen innerhalb dieser Spezifikationen (die schnellste (SD Express) soll 985MB/s erreichen).
Ob das wirklich notwendig ist, oder es nicht auch wie bei SATA oder M.2 geregelt werden könnte, bin ich überfragt. Kann mir aber Vorstellen, das es aus Platzgründen so gehandhabt wird. Also das ein etwas universelleres Protokoll zu viel Platz in den knappen MicroSD-Maße einnimmt.

Eine Begrenzung seitens der Software ist aber auch möglich. Microsoft begrenzt ja bspw. gerne den max. unterstützten RAM. So ist bei Win7 Home Prem. der RAM auf 16GB begrenzt. Mehr RAM wird schlicht nicht genutzt, bis man eine teurere Version nutzt.

[foobar]

Oft liegt's auch einfach am lieben Geld. SDHC geht offiziell nur bis 32GB. Der neuere SDXC-Standard erlaubt mehr, schreibt aber auch zwingend Microsofts exFAT als Dateisystem vor. Dafür müssten die Hersteller Lizenzgebühren abdrücken. Das machen die natürlich nicht gerne. Da wird dann eben der exFAT-Support eingespart und dann darf das Gerät sich eben nicht mit dem SDXC-Logo schmücken.

Übrigens können die Geräte oft trotzdem mit SD-Karten mit 64 oder mehr GB umgehen, wenn diese mit normalem FAT32 formatiert sind. Die Hersteller schreiben das nur nicht gerne ins Datenblatt, weil sie dann auch dafür Support leisten müssten. Da spielen dann auch externe Faktoren hinein, weil Windows sich ja beispielsweise weigert, Datenträger größer als 32GB mit FAT zu formatieren (jedenfalls mit Bordmitteln). Und natürlich hat FAT nun mal Einschränkungen (z.B. die max. Dateigröße von 4 GB). Und für Otto Normaldau ist hinterher eh das Handy Schuld. Lieber gehen die Hersteller auf Nr. Sicher und bleiben mit ihren Versprechen innerhalb des Standards.

Manche Androidgeräte ohne SDXC-Support formatieren Karten über 32 GB sogar stillschweigend mit FAT32, ext2 oder ext4, wenn man sie einrichtet. Andere sperren es in der GUI, vergessen aber die klassischen Konsolenbefehle von Linux und binden die Karte auch klaglos ein, wenn man sie erstmal (irgendwie) formatiert hat.