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Nachdem ich am Anfang noch beinahe sicher war, dass das Spiel mindestens so gut wie Desperados 3 ist, bin ich doch nach dem Ende der Ansicht, dass Desperados doch schon einen Fortschritt darstellt. Das Szenario mit dem feudalen Japan gefällt mir deutlich besser als Western, aber mein größter Kritikpunkt ist schlicht und ergreifend, dass die Levelarchitektur und das Gameplay gerade zum Ende hin ziemlich nervig wird. Das, gepaart mit der doch eher mauen, vorhersehbaren Story und den paar Komfortverbesserungen, die Desperados 3 bekommen hat, gibt dann doch den Ausschlag für das neuere Werk von Mimimi.
Was mir aber sozusagen rückwirkend ein bisschen madig an Desperados 3 gemacht wurde, sind die Fähigkeiten. Ich hatte eigentlich angenommen, dass es da große Unterschiede gibt, aber es wurden beinahe alle Fähigkeiten von Shadow Tactics zu Desperados 3 übertragen, was auf mich jetzt ein bisschen einfallslos wirkt. Ja, Isabelle bringt doch noch mal neue Fähigkeiten mit rein und Desperados enthält auch mehr kreative Szenarien, aber im Großen und Ganzen fühlt sich das Gameplay doch sehr ähnlich an.
Ohne eine RPG-artige Progression ändert sich einfach zu wenig von Mission zu Mission. Meine Idee dafür wäre ein futuristisches Szenario, in dessen Verlauf die Gadgets der Helden weiterentwickelt werden. Es ist generell bei Schleichspielen mein Eindruck, dass das Gameplay sehr schnell eintönig wird, wenn es nicht ständig etwas Neues gibt. Desperados 3 war schon gut darin, zumindest die Details einer Mission zu verändern, aber das Kern-Gameplay ändert sich halt doch nicht.
Insgesamt mag ich aber diese doch sehr spezielle Spielnische und bin gespannt, was Mimimi als nächstes bastelt. Das Genre lässt sich ja beinahe auf alle Settings anwenden, und mit Fantasy (Desperados 3 enthält ja schon ein winziges bisschen davon) oder Science Fiction hätte man noch deutlich mehr Spielraum, um das Gameplay abwechslungsreicher zu machen. Ich hoffe nur mal, dass man nicht als nächstes Commandos oder ein ähnliches Militärszenario zum Vorbild nimmt, denn das fänd ich echt öde.