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Ich bin nicht wirklich begeistert. Wenn man es ganz kurz ausdrücken möchte, der kleine Preis hat durchaus schon so seine Gründe.
An positiven Dingen kann ich bei Chimera Squad nur zwei Dinge nennen: Das entschlackte Gameplay und den Breach-Modus. Beim neuen XCOM-Teil muss man nicht mehr so viele unnötige Sachen wie Flugzeuge managen, Soldaten kassieren selbst beim Down nur heilbare Verletzungen (auf normalem Schwierigkeitsgrad) und nehmen sonst keinen Schaden in die nächste Mission mit und so weiter. Das ist sicherlich nicht in jedermanns Interesse, aber ich fand es ganz angenehm, gerade im Vergleich zu Phoenix Point, der letzte XCOM-artige Titel, der mich doch arg enttäuscht hat. Dass ungenutzte Soldaten immer noch keine Erfahrung sammeln, sodass das Swappen mit dem Kernteam immer noch wehtut, finde ich immer noch unnötig.
Der Breach-Modus, also dass man den Raum bei jedem Encounter stürmt und dabei Aktionen vollführen kann, hat mir auch gefallen. Es gibt viele Boni, Mali und Situationen, die jede der Missionen ein wenig mehr von den anderen abheben, wodurch man nicht so sehr durch die Zufallsmissionen genervt ist. Auch das war bei Phoenix Point ätzend. Hier lässt Chimera Suqad zwar ein bisschen Potenzial liegen, aber im Großen und Ganzen war das eine sinnvolle Erweiterung.
Die negative Seite überwiegt für mich aber leider. Es gibt viele vermeidbare Bugs und so langsam merke ich, dass mir die ganze XCOM-Formel zuwider ist. Ich bin jemand, der gerne perfekt spielt. Also wenn meine Soldaten einen Schuss verhauen, der über 50% Trefferwahrscheinlichkeit hat, lade ich meistens neu. Klar, das ist meine Schuld, aber ich mag diese Wahrscheinlichkeiten einfach nicht so wirklich. Dass die Level enger, kein Raum für taktisches Vorgehen ist und auch noch diverse andere Dinge zufällig bestimmt werden wie Waffenschaden oder Crits macht die ganze Sache dann noch schlimmer. Das krasseste Beispiel ist für mich die Stun-Fähigkeit meines Psionikers, die im ganzen Spiel nicht einmal fehlgeschlagen ist, aber vollkommen zufällig ein oder zwei AP des Gegners abzieht. Im ersten Fall schießt der Gegner noch, im zweiten muss er komplett aussetzen. Das heißt, wenn man nicht den guten Stun bekommt, muss ich jedes Mal neuladen.
Vielleicht bin ich zu perfektionistisch für XCOM - andere Spiele mit Zufallsfaktor wie D&D stören mich nicht so - aber durch das häufige Neuladen durfte ich dann erst richtig die ganzen Bugs bewundern, die das Spiel zu bieten hat. Storymäßig hat das Spiel leider kaum was drauf, aber da war XCOM noch nie wirklich toll. Es gibt ein paar schöne Ansätze bei den Soldaten, die alle ein bisschen personalisiert sind und eigene Fähigkeiten haben, aber insgesamt hat sich das letzte Drittel des Spiels auch ziemlich gezogen. Man muss ja heute schon irgendwie dankbar sein, dass 2K das Ding nicht einfach für 50€ auf Epic Games gehauen hat, um einen schnellen Euro zu machen und das Spiel bleibt auf allen anderen Diskussionskanälen weitestgehend unsichtbar.