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Little Nightmares
Der erste Teil hat eine Spielzeit von knapp 6 Stunden und hat mich gut unterhalten. Die Level sind toll gestaltet und die Mischung aus Rätsel sowie Sprungeinlagen gefällt mir generell sehr gut. Die Geschichte wird durch die Umgebung erzählt, Dialoge oder Notizen gibt es in dem Spiel nicht.
Die einzelnen Kapitel haben alle ein unterschiedliches Thema, welches auf dem jeweiligen Boss basiert und zeichnen sich durch viele kleine Details aus, die liebevoll gestaltet sind. Da ich kein Trophäenjäger bin, habe ich darauf verzichtet die paar sammelbaren Gegenstände, die ich irgendwie verpasst habe, nachträglich einzusammeln.
Meine einzige Kritik ist die etwas hakelige und ungenaue Steuerung, die nicht selten dazu geführt hat, dass ich in den Tod gestürzt, gesprungen oder gelaufen bin. Das war am Ende aufgrund der Checkpoints aber verschmerzbar, auch wenn diese leider nicht immer ganz so angenehm gesetzt worden sind.
Die drei DLC-Areale habe ich angespielt, allerdings kam es dort vermehrt zu Fehlern und ich habe mir diese auf Youtube angeschaut. Mal waren gewisse Passagen nicht betretbar, mal reagierte die Spielfigur nicht und dadurch war es häufig nötig, gewisse Bereiche bewusst neuzustaren, was bereits nach kurzer Zeit nervig wurde, weil die Checkpoints im DLC etwas ungünstiger gelegt sind als im Hauptspiel.
Der erste Teil bekommt von mir solide 82%, Abzüge gibt es für die Steuerung und die teilweise unnötig weit zurückliegenden Checkpoints. Die DLCs bewerte ich nicht, weil ich sie dafür zu wenig gespielt habe und nicht ausschließen kann, dass die Fehler eventuell an meiner Version oder meinem (scheinbar) etwas defekten Gamepad lagen.
Little Nightmares II
Der Nachfolger hat mich noch etwas mehr als der Vorgänger begeistert. Es gibt erneut einzelne Kapitel, diese sind aber etwas weiträumiger und unterscheiden sich mehr voneinander, was natürlich auch daran liegt, dass diese nicht mehr nur auf dem Schiff sondern einer größeren Bandbreite an Arealen spielen.
Die Sprung- und Steuerungsprobleme des Vorgänger wurden im zweiten Teil deutlich abgeschwächt, was vor allem daran liegt, dass die Spielfigur nun etwas "fester" auf dünnen Brettern und Durchgängen steht, während verhindert wird, dass diese an den Seiten hinunterfällt oder diese Passagen versehentlich aus einem falschen Winkel betritt.
In den Leveln waren die Rätsel ausgeklügelter und man musste häufiger nachdenken, ein kleines Kampfsystem hat es ebenfalls ins Spiel geschafft und gab dem Spieler die Möglichkeit, einige Gegner in gewissen Situationen auszuschalten. Hier störte ein wenig die ungenaue Trefferquote, da man häufig im richtigen Moment zuschlagen musste und die Gegner sich gerne mal bewegt haben - da es im gesamten Spiel nur eine überschaubare Anzahl an "Kampfszenen" gibt, sind diese Probleme jedoch verschmerzbar.
Die Koop-Passagen, die man mit der KI absolvieren musste, liefen hingegen alle fehlerfrei und Six (bekannt aus dem Vorgänger) verhielt sich niemals störend oder leistete sich grobe Aussetzer. Hiervon dürfen sich andere Entwickler gern mal eine Scheibe abschneiden, wobei ich generell kein großer Fan von KI-Begleitern bin und diese meist nur widerwillig akzeptiere/mit mir rumschleppe.
Die Geschichte selbst wird - wie schon im Vorgänger - durch die Spielwelt erzählt, Dialoge u.ä. gibt es auch im Nachfolger nicht. Es gab trotzdem einige Stellen, an denen ich schlucken musste und gerade das Ende hat mich ziemlich vom Stuhl gehauen, man merkte dem Spiel gegen Ende jedoch an, dass den Entwicklern ein wenig die Ideen ausgingen und man dann unnötigerweise den Turbo betätigt hat, das ist aber meckern auf hohem Niveau.
Wertungsmäßig ist der zweite Teile eine klare Steigerung und kriegt von mir 87%. Hier muss ich ein wenig sparsam sein, weil bereits viele Titel von mir mit 90% oder mehr bewertet worden sind, weswegen ich geäußerte Kritik etwas höher werten muss. Im Nachfolger gibt es Abzüge für kleinere Bugs, aufgrund derer ich gewisse Bereiche erst nach dem Laden meines Spielstandes abschließen konnte sowie für das Kampfsystem, welches deutlich mehr Feinschliff vertragen hätte. Positiv sind hingegen die humaneren Checkpoints, die im zweiten Teil häufiger zum Einsatz kamen und vielen Situationen den Frust nahmen, der gerade im Vorgänger gerne einmal aufkam.
In Summe kann man sagen, dass beide Spiele wirklich toll sind. Die Atmosphäre ist düster, die Gestalten skurril und die Mischung aus Rätsel-, Stealth- und Fluchtpassagen weiß zu begeistern. Da ich ein großer Fan von Jump and Runs bzw. Platformern bin, hatte ich viel Freude mit den Spielen und hoffe, dass wir irgendwann noch mal in den Genuss eines dritten Teils kommen werden.
Gespielt wurde - wie immer- auf der XBOX Series X.
Der erste Teil bot hier keine verschiedenen Modi, der Nachfolger hingegen schon, ich entschied mich hier - ebenfalls wie immer - für den Leistungsmodus, es fielen mir jedoch kaum Unterschiede zum Qualitätsmodus auf, aber auch das trifft bei mir im Grunde immer zu. Abstürze hatte ich in beiden Spielen keine.