Seite 1 von 11 123458 ... Letzte »
Ergebnis 1 bis 20 von 205

Sollte "Containern" illegal sein? Wenn ja, warum, wenn nicht, auch? (aus PE)

  1. #1 Zitieren
    objektiv falsch Avatar von Heinz-Fiction
    Registriert seit
    Oct 2005
    Beiträge
    16.460
    Dieser Beitrag hat mich auf das Thema gebracht:

    https://www.br.de/nachrichten/bayern...I0FAZayKaCGlPc

    Da wurden wohl zwei Studentinnen wegen Containern verurteilt. Wer mit dem Begriff nichts anfangen kann: Es geht dabei um die Tätigkeit, von Supermärkten weggeworfene Lebensmittel wieder aus den Containern zu holen und sie wiederzuverwerten, da sie genau genommen meistens noch nicht schlecht sind.
    Meine Meinung dazu ist ziemlich klar. Strafen fürs containern gehören für mich zu den überdurchschnittlich absurden Dingen auf unserem Erdball und gehören abgeschafft. Doch wie seht ihr das? Mich interessieren hier vor allem gegensätzliche Meinungen zu meiner. Also von Leuten, die denken, das sollte unter Strafe stehen.
    "Taucht ein in die Schönheit der deutschen Sprache. Ich tue das. Für mich sind Anglizismen ein No-Go"
    Heinz-Fiction ist offline

  2. #2 Zitieren
    Spirit of the Forest Avatar von Selagia
    Registriert seit
    Sep 2010
    Ort
    metsän yksinäisyys
    Beiträge
    29.299
    Der Abfall gehört bis zur Entsorgung dem Eigentümer. Den Grund dafür kenne ich nicht, aber solange das nicht geändert wird, bleibt Containern unter Strafe.


    Dabei Schlösser öffnen und/oder Hausfriedensbruch begehen ist dann noch mal eine andere Sache, sollte aber dabei trotzdem nicht unterschlagen werden.

    Wäre selbst auch dafür, dass das nicht mehr gesetzeswidrig ist, aber der Abfall wird bis zur vollständigen Entsorgung immer einen Eigentümer haben, so ist das hier eben.

    Letzteres erinnert mich da immer wieder vor Jahren an einen Müllmann, der ein Kinderbett aus dem Sperrmüll mitgenommen hat für sein Kind und deswegen gekündigt wurde.
    Selagia ist offline

  3. #3 Zitieren
    Charon. Be my guest! Avatar von Wocky
    Registriert seit
    Dec 2009
    Ort
    In einem anderen Forum.
    Beiträge
    17.234
    Der Fachbegriff ist "Mülltauchen" oder, modern auf Englisch "dumbster-diving".

    Eine nicht ungefährliche Sache für den Taucher selbst, ...

    [Bild: m_ll.jpg]

    ... die aber auch meiner Meinung nach per se straffrei bleiben sollte. [Bild: Troll_Chiller05.gif]
    We are all brought forth out of darkness
    Into this world, through blood and through pain
    And deep in our bones, the old songs are waking
    So sing them with voices of thunder and rain
    Wocky ist offline

  4. #4 Zitieren
    objektiv falsch Avatar von Heinz-Fiction
    Registriert seit
    Oct 2005
    Beiträge
    16.460
    Wäre es nicht möglich, die Gesetzeslage entsprechend anzupassen? Also Müll kann ja Eigentum des Besitzers bis zur Entsorgung bleiben, aber man könnte diesen Sachen ja einen Sonderstatus einräumen, da in den Müll geworfene Sachen in der Regel vom Besitzer nicht mehr gewollt sind. Also könnte man doch auch die Eigentumsregelung etwas entspannter auslegen, findest du nicht? Als ob sich irgendein Marktmanager für den Kram interessiert, der da im Müll liegt
    "Taucht ein in die Schönheit der deutschen Sprache. Ich tue das. Für mich sind Anglizismen ein No-Go"
    Heinz-Fiction ist offline

  5. #5 Zitieren
    Charon. Be my guest! Avatar von Wocky
    Registriert seit
    Dec 2009
    Ort
    In einem anderen Forum.
    Beiträge
    17.234
    Zitat Zitat von Heinz-Fiction Beitrag anzeigen
    Als ob sich irgendein Marktmanager für den Kram interessiert, der da im Müll liegt
    Obst, welches aus dem Müll gemobst wird, muss nicht mehr gekauft werden. Das ist schlecht fürs Geschäft und dürfte den Manager interessieren.
    We are all brought forth out of darkness
    Into this world, through blood and through pain
    And deep in our bones, the old songs are waking
    So sing them with voices of thunder and rain
    Wocky ist offline

  6. #6 Zitieren
    banned
    Registriert seit
    Oct 2010
    Beiträge
    22.547
    Zitat Zitat von Heinz-Fiction Beitrag anzeigen
    Dieser Beitrag hat mich auf das Thema gebracht:

    https://www.br.de/nachrichten/bayern...I0FAZayKaCGlPc

    Da wurden wohl zwei Studentinnen wegen Containern verurteilt. Wer mit dem Begriff nichts anfangen kann: Es geht dabei um die Tätigkeit, von Supermärkten weggeworfene Lebensmittel wieder aus den Containern zu holen und sie wiederzuverwerten, da sie genau genommen meistens noch nicht schlecht sind.
    Meine Meinung dazu ist ziemlich klar. Strafen fürs containern gehören für mich zu den überdurchschnittlich absurden Dingen auf unserem Erdball und gehören abgeschafft. Doch wie seht ihr das? Mich interessieren hier vor allem gegensätzliche Meinungen zu meiner. Also von Leuten, die denken, das sollte unter Strafe stehen.
    Containern ist cool. Habe einige Freunde und Bekannte die gern mal Containern gehn, ich bin dafür zu bequem (man muss öfters mal über Zäune klettern und am besten nachts noch durch die Stadt streunern), war aber auch ein zweimal dabei.

    Es ist wirklich erschreckend, was SUpermärkte teilweise wegwerfen. Apfel mit etwas braunem Datscher, leicht verwelkter Salat (von dem 3/4 noch super sind, nur die äußeren Blätter etwas welk), etc. pp.

    Ein Gesetz wie in Frankreich, wo Supermärkte Lebensmittel spenden müssen, bevor sie sie wegwerfen, würde ich sehr begrüßen.

    Etwa 20-30% der Lebensmittel werden schon von Supermärkten weggeworfen. Dann werfen die Endverbraucher nochmal einiges weg, und am Ende landen fast die Hälfte aller Lebensmittel in der Tonne.
    ulix ist offline

  7. #7 Zitieren
    objektiv falsch Avatar von Heinz-Fiction
    Registriert seit
    Oct 2005
    Beiträge
    16.460
    Zitat Zitat von ulix Beitrag anzeigen
    Containern ist cool. Habe einige Freunde und Bekannte die gern mal Containern gehn, ich bin dafür zu bequem (man muss öfters mal über Zäune klettern und am besten nachts noch durch die Stadt streunern), war aber auch ein zweimal dabei.

    Es ist wirklich erschreckend, was SUpermärkte teilweise wegwerfen. Apfel mit etwas braunem Datscher, leicht verwelkter Salat (von dem 3/4 noch super sind, nur die äußeren Blätter etwas welk), etc. pp.

    Ein Gesetz wie in Frankreich, wo Supermärkte Lebensmittel spenden müssen, bevor sie sie wegwerfen, würde ich sehr begrüßen.

    Etwa 20-30% der Lebensmittel werden schon von Supermärkten weggeworfen.
    Ich habe davon letztens was im Radio gehört, kann mich aber nicht an den Wortlaut erinnern. Ich bin mir nicht sicher, ob es geplant ist oder das nur so ne Diskussion war, aber da ging es um einen Spendenzwang der Supermärkte, wie nach französischem Vorbild. Ich mein, was spricht dagegen?
    "Taucht ein in die Schönheit der deutschen Sprache. Ich tue das. Für mich sind Anglizismen ein No-Go"
    Heinz-Fiction ist offline

  8. #8 Zitieren
    Spirit of the Forest Avatar von Selagia
    Registriert seit
    Sep 2010
    Ort
    metsän yksinäisyys
    Beiträge
    29.299
    Zitat Zitat von Heinz-Fiction Beitrag anzeigen
    Wäre es nicht möglich, die Gesetzeslage entsprechend anzupassen? Also Müll kann ja Eigentum des Besitzers bis zur Entsorgung bleiben, aber man könnte diesen Sachen ja einen Sonderstatus einräumen, da in den Müll geworfene Sachen in der Regel vom Besitzer nicht mehr gewollt sind. Also könnte man doch auch die Eigentumsregelung etwas entspannter auslegen, findest du nicht? Als ob sich irgendein Marktmanager für den Kram interessiert, der da im Müll liegt
    Natürlich, aber man könnte die Regelung auch ganz abschaffen, Österreich und die Schweiz haben damit auch keine Probleme.

    Hab mal ein bisschen gesucht für den Grund:

    Man könnte darüber nachdenken, dass derjenige, der Müll in eine Mülltonne wirft oder zum Sperrmüll stellt, das Eigentum aufgeben möchte. Der Jurist nennt dies Dereliktion, geregelt ist es in § 959 BGB.
    Eine solche Eigentumsaufgabe setzt zum einen voraus, dass freiwillig der tatsächliche Besitz aufgegeben wird. Und es muss auch eine Aufgabeerklärung des Eigentümers gegeben sein. Allein die Aufgabe des Besitzes, also das Wegwerfen, beinhaltet diese Erklärung noch nicht.

    Und aus dem Willen, sich des Mülls zu entledigen, ergibt sich auch noch nicht zwingend, dass jedermann den Müll mitnehmen dürfte. Wenn Sie etwa alte Bekleidung im Rahmen einer gemeinnützigen Sammlung vor die Tür stellen, soll sich nicht jeder Lumpenverwerter die Sachen zueignen.
    Quelle


    Deutschland ist ja bekannt dafür sehr ins Detail zu gehen und vielmals finde ich das auch sehr sinnvoll und richtig, auch hier beim Abfall, aber im Falle von Lebensmitteln sollte das nicht zutreffen, da wäre ich für eine Ausnahmeregelung.
    Selagia ist offline

  9. #9 Zitieren
    Ritter Avatar von Whyzky
    Registriert seit
    Nov 2007
    Ort
    Saarland, Saarbrücken
    Beiträge
    1.383
    Eher sollte unsinniges Wegwerfen von Lebensmitteln unter Strafe stehen.
    Whyzky ist offline

  10. #10 Zitieren
    Forenkater Avatar von Matteo
    Registriert seit
    Dec 2003
    Ort
    Khorinis
    Beiträge
    16.620
    Zitat Zitat von Wiedehopf Beitrag anzeigen
    Deutschland ist ja bekannt dafür sehr ins Detail zu gehen und vielmals finde ich das auch sehr sinnvoll und richtig, auch hier beim Abfall.
    Stimme zu. Andernfalls würde bei Diebstählen von nicht mehr nagelneuen Dingen "oh ich dachte das wäre Müll" zur Dauerausrede werden.
    Ich fände es jedenfalls wesentlich sinnvoller und zielführender die Supermärkte zum Spenden der Lebensmittel zu verpflichten, wie es ja auch in anderen Ländern bereits gehandhabt wird, als die Gesetzeslage in punkto Müll zu verändern.
    Matteo ist offline

  11. #11 Zitieren
    Charon. Be my guest! Avatar von Wocky
    Registriert seit
    Dec 2009
    Ort
    In einem anderen Forum.
    Beiträge
    17.234
    Zitat Zitat von ulix Beitrag anzeigen

    Es ist wirklich erschreckend, was SUpermärkte teilweise wegwerfen. Apfel mit etwas braunem Datscher, leicht verwelkter Salat (von dem 3/4 noch super sind, nur die äußeren Blätter etwas welk), etc. pp.
    Erschreckend ist, was die verwöhnte, asoziale und egozentrische Geiz-ist-geil-Kundschaft nicht mehr kauft.
    We are all brought forth out of darkness
    Into this world, through blood and through pain
    And deep in our bones, the old songs are waking
    So sing them with voices of thunder and rain
    Wocky ist offline

  12. #12 Zitieren
    Halbgott Avatar von Progrinator
    Registriert seit
    Apr 2018
    Ort
    München
    Beiträge
    9.174
    Bei Aldi geht die wahre, die nicht mehr verkauft wird, wenn sie nicht verschimmelt ist, an Wohltätige zwecke .meist Gebäck aber glaube auch Obst und Gemüse war dabei. Bin mir da aber unsicher. Ich finde so sollte man damit umgehen. Was noch gut ist, aber was man nicht mehr verkauft bekommt, kann gerne für Obdachlose oder an gering Verdiener gespendet werden. Zum weck schmeißen, sind Lebensmittel eigentlich zu wertvoll.

    Zitat Zitat von Wocky Beitrag anzeigen
    Erschreckend ist, was die verwöhnte, asoziale und egozentrische Geiz-ist-geil-Kundschaft nicht mehr kauft.
    naja, wenn das Gemüse oll ist, schmeckt es auch so. Bei Obst kann man das oft noch machen aber bei Gemüse würde ich manches auch nicht mehr kaufen. Aber ich stimme dir soweit zu, dass das eine schlechte Angewohnheit ist.
    Progrinator ist offline

  13. #13 Zitieren
    Spirit of the Forest Avatar von Selagia
    Registriert seit
    Sep 2010
    Ort
    metsän yksinäisyys
    Beiträge
    29.299
    Zitat Zitat von Matteo Beitrag anzeigen
    Ich fände es jedenfalls wesentlich sinnvoller und zielführender die Supermärkte zum Spenden der Lebensmittel zu verpflichten, wie es ja auch in anderen Ländern bereits gehandhabt wird, als die Gesetzeslage in punkto Müll zu verändern.
    Dazu müsste aber erst mal Letzteres geändert werden, bis man dann den nächsten Punkt in Angriff nehmen kann, alles auf einmal überfordert doch den Amtschimmel komplett, wenn er denn mal zu traben beginnt.^^
    Selagia ist offline

  14. #14 Zitieren
    Deus Avatar von FlashX
    Registriert seit
    Oct 2007
    Ort
    R'lyeh
    Beiträge
    12.706
    Es ist ja sogar verboten, leere Flaschen neben Mülleimer zu stellen, damit Flaschensammler es einfacher haben. Gilt als Umweltverschmutzung. Das sehe ich weitaus weniger kritisch als das sinnlose Wegwerfen von Lebensmitteln, aber es ist genauso banal.
    ~ That is not dead which can eternal lie
    ~ And with strange aeons even death may die

    We shall swim out to that brooding reef in the sea and dive down through black abysses to Cyclopean and many-columned Y'ha-nthlei,
    and in that lair of the Deep Ones we shall dwell amidst wonder and glory for ever.
    FlashX ist offline

  15. #15 Zitieren
    Ritter Avatar von Meister Bratwurst
    Registriert seit
    Oct 2017
    Ort
    Bratwurstbude
    Beiträge
    1.558
    naja privatmüll sollte man nicht durchsuchen dürfen, stellt euch das mal bei euch zuhause vor. Es sollte aber als ausnahmeregelung erlaubt sein von lebensmittelhändlern zu nehmen, dafür müsste man aber einen spezifischen container fordern, könnte ja sonst auch sein das ins selben Vieh auch zeug aus der verwaltung reingeworfen wird. Dann wäre das ziemlich uncool wenn jemand den müll durchwühlt und auf dinge stößt die ihn nichts angehen (ja manche sind nunmal zu doof zum schreddern)
    Meister Bratwurst ist offline

  16. #16 Zitieren
    Der Schläfer erwache  Avatar von Sternchenfarbe
    Registriert seit
    Oct 2077
    Beiträge
    19.095
    Und wie bei so vielem ist Geld das Hauptproblem
    "Lieber weggeworfen und somit alle zwingen dafür auch zu bezahlen"

    Man kann aus fast allem noch etwas machen, das dort in den Abfall wandert
    Das MHD ist eigentlich auch ein ziemlicher Witz, weil man es sehr oft überschreiten kann, es dient lediglich der Absicherung des Herstellers

    Aber gut, ich wohne auf dem Land, kann mir gut vorstellen dass sich Leute aus der Stadt ekeln "Abfall" zu konsumieren
    edit: Wobei heutzutage fast alle Lebensmittel ziemlicher Abfall sind
    Sternchenfarbe ist offline

  17. #17 Zitieren
    Deus Avatar von Lemimus
    Registriert seit
    Dec 2006
    Beiträge
    12.220
    So sehe ich das auch. Aber in Deutschland und offenbar speziell nur hier wird das "Mindesthaltbarkeitsdatum" offenbar mit dem "Verfallsdatum" verwechselt. Und es ist schon okay, dass die Tafeln die abgelaufenen Lebensmittel bekommen. Zumindest die, die seit einem Tag abgelaufen sind. Aber das wird immer weniger und immer mehr Arme müssen sich um dieses "kärgliche Mahl" streiten.
    [SIZE="4"] Binger sind Pinscher![/FONT]

    Leute, liest ein Buch! Das Internet ist sowieso schon kaputt genug, durch die vielen Quarantänemaßnahmen! Lasst auch den Armen das Recht auf ein BISSCHEN Internet! Ich blockiere hier gar nichts! IHR TUT DAS!!!!
    Lemimus ist offline

  18. #18 Zitieren
    Lead Cenobite Avatar von Dunkler Fürst
    Registriert seit
    Dec 2008
    Ort
    In den Gängen von Leviathan
    Beiträge
    54.595
    Ich habe schon vor ein paar Jahren einen Thread über Containern gemacht und wie es aussieht hat sich seit dem nichts geändert. Was irgendwie traurig ist, denn man hätte annehmen können, dass sich die Gesellschaft mehr mit diesen Thema auseinander setzt. Die Ware wurde weggeschmissen und sie wollen sie nicht mehr haben, wenn sie einer nimmt ist es ihnen auch nicht recht, denn sie haben ja nichts daran verdient. Letztendlich läuft es wieder auf Geld raus.
    Dunkler Fürst ist gerade online

  19. #19 Zitieren
    Ehrengarde Avatar von Colm Corbec
    Registriert seit
    Mar 2008
    Beiträge
    2.310
    Ich sag es ja nicht gerne aber ich habe aus betriebswirtschaftlicher Sicht durchaus Verständnis dafür, Containern zu unterbinden. Bis etwas im Laden liegt, ist erstmal von vielen Seiten Arbeitsleistung, Zeit und Geld in das Produkt geflossen. Hersteller/Erzeuger, Zwischenhändler, Lieferant und der Supermarkt. Und im günstigsten Fall wollen alle in der Kette an dem Produkt verdienen, weil sie davon leben. Alles, was weggeworfen werden muss, ist eh schon Verlust. Wenn sich nun Leute kostenlos an dem weggeworfenen bedienen, dann fallen sie als Kunden weg. Das ist dann sogar doppelter Verlust. Ja, man versucht letztendlich also, Leute zum Kaufen zu zwingen, denn irgendwer muss das ganze System zwangsläufig finanzieren, da es sonst zusammenbricht. Vielleicht sollte man sich das mal durch den Kopf gehen lassen, wenn man sich über seine kostenlosen Sachen aus dem Container freut. Irgendwer hat dafür bezahlt, ob in Form von Geld oder Arbeitsleistung. Da hängt z.B. auch der afrikanische Plantagenarbeiter mit drinnen oder die Kassiererin, die im Markt auf auf 400 Euro Basis arbeitet. Wenn es sich an irgendeiner Stelle nicht mehr lohnt, hat am Ende keiner mehr was davon und der Container bleibt auch leer.

    Dazu eine kleine Geschichte von einem Bäcker in meiner Nähe... der übrigens Pleite gegangen ist. Der Bäcker hatte sich gedacht, man könne ja älteren Kuchen Abends zum halben Preis anbieten, anstatt ihn wegzuwerfen. Klingt erstmal plausibel. Eine Weile lief das auch gut. Irgendwann sind dann die Leute aber auf den Trichter gekommen, dass der Kucken nach 17:00 nur die Hälfte kostet und praktisch noch genauso gut ist, wie der frische. Das Resultat war, dass tagsüber weniger Leute kamen, sich dafür aber kurz vor 17:00 eine Schlange vor dem Laden bildete, da Leute auf den Preisnachlass warteten. Der Bäcker musste die Aktion letztendlich einstellen und entsorgte den Kucken statt dessen wieder.

    Wie gesagt, die Sache ist durchaus etwas komplizierter, als es auf den ersten Blick wirkt. Deshalb habe ich auch ein gewisses Verständnis dafür. In jedem Fall wäre ich dafür, dass Produkte in erster Linie an Bedürftige gespendet werden sollten, bevor sie einfach entsorgt werden.
    Colm Corbec ist offline

  20. #20 Zitieren
    Ritter Avatar von Meister Bratwurst
    Registriert seit
    Oct 2017
    Ort
    Bratwurstbude
    Beiträge
    1.558
    Zitat Zitat von Colm Corbec Beitrag anzeigen
    Ich sag es ja nicht gerne aber ich habe aus betriebswirtschaftlicher Sicht durchaus Verständnis dafür, Containern zu unterbinden. Bis etwas im Laden liegt, ist erstmal von vielen Seiten Arbeitsleistung, Zeit und Geld in das Produkt geflossen. Hersteller/Erzeuger, Zwischenhändler, Lieferant und der Supermarkt. Und im günstigsten Fall wollen alle in der Kette an dem Produkt verdienen, weil sie davon leben. Alles, was weggeworfen werden muss, ist eh schon Verlust. Wenn sich nun Leute kostenlos an dem weggeworfenen bedienen, dann fallen sie als Kunden weg. Das ist dann sogar doppelter Verlust. Ja, man versucht letztendlich also, Leute zum Kaufen zu zwingen, denn irgendwer muss das ganze System zwangsläufig finanzieren, da es sonst zusammenbricht. Vielleicht sollte man sich das mal durch den Kopf gehen lassen, wenn man sich über seine kostenlosen Sachen aus dem Container freut. Irgendwer hat dafür bezahlt, ob in Form von Geld oder Arbeitsleistung. Da hängt z.B. auch der afrikanische Plantagenarbeiter mit drinnen oder die Kassiererin, die im Markt auf auf 400 Euro Basis arbeitet. Wenn es sich an irgendeiner Stelle nicht mehr lohnt, hat am Ende keiner mehr was davon und der Container bleibt auch leer.

    Dazu eine kleine Geschichte von einem Bäcker in meiner Nähe... der übrigens Pleite gegangen ist. Der Bäcker hatte sich gedacht, man könne ja älteren Kuchen Abends zum halben Preis anbieten, anstatt ihn wegzuwerfen. Klingt erstmal plausibel. Eine Weile lief das auch gut. Irgendwann sind dann die Leute aber auf den Trichter gekommen, dass der Kucken nach 17:00 nur die Hälfte kostet und praktisch noch genauso gut ist, wie der frische. Das Resultat war, dass tagsüber weniger Leute kamen, sich dafür aber kurz vor 17:00 eine Schlange vor dem Laden bildete, da Leute auf den Preisnachlass warteten. Der Bäcker musste die Aktion letztendlich einstellen und entsorgte den Kucken statt dessen wieder.

    Wie gesagt, die Sache ist durchaus etwas komplizierter, als es auf den ersten Blick wirkt. Deshalb habe ich auch ein gewisses Verständnis dafür. In jedem Fall wäre ich dafür, dass Produkte in erster Linie an Bedürftige gespendet werden sollten, bevor sie einfach entsorgt werden.
    das mag ja alles stimmen, aber es ist dennoch asozial es wegzuwerfen, die Produzenten verpesten unser land, vergiftung unsere Böden, brennen Wälder nieder für ihr Produkt und zerstören ganze Länder, nur um es am Ende wegzuwerfen weil es sonst weniger Profit gibt? Das ist doch krank und solle unter strafe stehen. Egal ob die betriebe Gewinn oder Verlust aus der sache ziehen, am ende bezahlt jeder hier die rechnung so oder so
    Meister Bratwurst ist offline

Seite 1 von 11 123458 ... Letzte »

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •