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Zitat von urphate
Ich sehe da schon einen Unterschied.
Nehmen wir mal die filmische Aufarbeitung eines anderen Krieges, Vietnam.
Es gibt ja durchaus Filme in denen gezeigt wird, wie amerikanische Soldaten unbeteiligte Zivilisten töten, aber der Grundtenor ist der, dass das unrecht ist.
Ein durchgedrehter Offizier o.ä.
Jetzt stell dir mal vor, es gäbe einen amerikanischen Film in dem ein Geheimkommando Dorfbewohner hinrichtet und das dann als Sieg über den bösen Vietkong gefeiert wird.
Das ist Inglorious Bastards
Überhaupt kein guter Vergleich, wenn du mich fragst. Gerade die brachiale und rücksichtslose Art, in der das amerikanische Sonderkommando dargestellt wird, ist doch Kommentar genug.
Finde ich persönlich auch viel besser, als die melodramatische Herangehensweise eines Saving Private Ryan im Sinne von "ja, unsere Soldaten haben widerliche Dinge gemacht, aber sie konnten eigentlich nichts dafür, weil sie selbst so viel schreckliches erlebt haben und Opfer des Krieges waren". Der ganze Film ist eine Karikatur und trotz der ganzen Überstilisierung zeigt der Film, dass von beiden Seiten ekelhafte Taten begangen wurden.
Ohne dabei außer Acht zu lassen, wer halt die eigentlichen "Bösen" und "Guten" in dem Konflikt waren - was ja auch trotz aller Kriegsverbrechen der Aliierten klar sein sollte.
Mal ganz davon abgesehen, dass der Film gar nicht den Anspruch hat, ein umfassendes Panorama des Krieges zu zeichnen - in erster Linie soll der Film Juden empowern (wie Django Unchained für Afroamerikaner, oder Frauen generell in Kill Bill), was vor allem im Handlungsstrang um Shosanna Dreyfus klar wird. Er entwirft einen alternativen Zeitstrang, in dem die Juden, stellvertretend durch Shosanna, ihre verdiente Rache an Hitler & Konsorten bekommen. Zu keiner Sekunde erhebt der Film den Anspruch, die Realität widerzuspiegeln.
Also klar, wer sich daran aufhängt, dass "unschuldige Wehrmachtssoldaten" in dem Film abgeschlachtet werden, der wird mit dem Film nicht glücklich. Das ändert nichts daran, dass der Film - im Gegensatz zu vielen anderen Verfilmungen des zweiten Weltkrieges - nicht die Geschichte umschreibt bzw. irgendwelche konkreten Kriegsverbrechen relativiert und Leute, die das glauben, entweder noch keine Berührungspunkte mit Tarantino, und/oder komplett falsche Erwartungen an den Film hatten.
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Was laberst du? Der film ist ein antifaschistisches Meisterwerk, der 1. mit dem Vorurteil bricht, dass die Juden immer die "Opferrolle" spielen und 2. dass das deutsche Oberkommando der Wehrmacht oppertunistische Schweine waren. Dazu zählen sich auch Ernst Rommel und Staufenberg.
Die letzte Szene des Films, ist eine der Besten der Filmgeschichte. https://youtu.be/FNcxj54qtyk
"It's an incredible technical achievement, but it's unfortunate that it's going to be used to kill people" Noel Sharkey, Professor of artificial intelligence and robotics at the University of Sheffield
(\/),;;,(\/)WooopwooP on the PC
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widerspricht doch nicht meinem post
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Zitat von urphate
Ich sehe da schon einen Unterschied.
Nehmen wir mal die filmische Aufarbeitung eines anderen Krieges, Vietnam.
Es gibt ja durchaus Filme in denen gezeigt wird, wie amerikanische Soldaten unbeteiligte Zivilisten töten, aber der Grundtenor ist der, dass das unrecht ist.
Ein durchgedrehter Offizier o.ä.
Jetzt stell dir mal vor, es gäbe einen amerikanischen Film in dem ein Geheimkommando Dorfbewohner hinrichtet und das dann als Sieg über den bösen Vietkong gefeiert wird.
Das ist Inglorious Bastards
Der Film feiert die Typen in keiner Weise, finde ich. Die Erwartung wird doch schon früh enttäuscht. Nämlich in der Szene, wo der gefesselte Wehrmachtsoffizier niedergeknüppelt wird, der angesichts seines Todes gelassen bleibt und auf Nachfrage nach der Bedeutung seines Ordens antwortet, den hätte er für Tapferkeit bekommen.
Das "Inglorious" steht nicht umsonst im Titel, vermute ich mal.
https://www.youtube.com/watch?v=K-nWGY4F25Y
We are all brought forth out of darkness
Into this world, through blood and through pain
And deep in our bones, the old songs are waking
So sing them with voices of thunder and rain
Geändert von Wocky (21.01.2019 um 01:48 Uhr)
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Zitat von adVenturer
Ok warum gerade diese Szene?
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Zitat von hailofarrows
widerspricht doch nicht meinem post
Zum teil schon, weil es geht zentral nämlich nicht darum, dass beide Seiten "Kriegsverbrecher" waren, sondern ist die Gewalt gegen die Nazis gerechtfertigter Antifachismus. Das Zentrale Element im Film ist das Kino, das die Macht besitzt mit der Fiction eine Realität zu gestalten. Quasi wie die Wochenschau im 3.Reich damals
@EfBieEi weil jeder nazi sein fett wegkriegt.
"It's an incredible technical achievement, but it's unfortunate that it's going to be used to kill people" Noel Sharkey, Professor of artificial intelligence and robotics at the University of Sheffield
(\/),;;,(\/)WooopwooP on the PC
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Zitat von adVenturer
Zum teil schon, weil es geht zentral nämlich nicht darum, dass beide Seiten "Kriegsverbrecher" waren, sondern ist die Gewalt gegen die Nazis gerechtfertigter Antifachismus. Das Zentrale Element im Film ist das Kino, das die Macht besitzt mit der Fiction eine Realität zu gestalten. Quasi wie die Wochenschau im 3.Reich damals
@EfBieEi weil jeder nazi sein fett wegkriegt.
War in der Realität ja nicht so.
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Ganz schwach an der Englischen Version finde ich dass in der ersten Szene Englisch als gemeinsame Sprache gesprochen wird.
Da macht das Deutsch der deutschen Version doch beträchtlich mehr Sinn.
Warum sie Fassbenders Akzent in der deutschen Version herausgenommen haben frage ich mich allerdings schon.
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Zitat von adVenturer
Zum teil schon, weil es geht zentral nämlich nicht darum, dass beide Seiten "Kriegsverbrecher" waren, sondern ist die Gewalt gegen die Nazis gerechtfertigter Antifachismus. Das Zentrale Element im Film ist das Kino, das die Macht besitzt mit der Fiction eine Realität zu gestalten. Quasi wie die Wochenschau im 3.Reich damals
Yeah, ich hätte vielleicht noch erwähnen sollen, dass der Handlungsstrang um Dreyfus und das Kino der zentrale Konfliktpunkt des Films ist. Trotzdem sehe ich es so, dass der Film keinen Hehl um die teils brutale Vorgehensweise der Amerikaner macht - eben weil er es nicht machen muss, eben weil es gerechtfertigte Gewalt ist. Aber whatevs, hast das schon gut genug beschrieben in deinem Post. Alles weitere wäre nur Profilierung von mir
Geändert von hailofarrows (21.01.2019 um 08:22 Uhr)
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Zitat von Weltenschmerz
Ganz schwach an der Englischen Version finde ich dass in der ersten Szene Englisch als gemeinsame Sprache gesprochen wird.
Da macht das Deutsch der deutschen Version doch beträchtlich mehr Sinn.
Warum sie Fassbenders Akzent in der deutschen Version herausgenommen haben frage ich mich allerdings schon.
vermute mal dass der Syncronsprecher zwar diesen Akzent hätte nachmachen können aber er sicher eher unecht geklungen hätte.
Ein wenig hat er es sogar versucht aber der Akzent fällt in der deutschen Version tatsächlich kaum auf.
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Zitat von EfBieEi
vermute mal dass der Syncronsprecher zwar diesen Akzent hätte nachmachen können aber er sicher eher unecht geklungen hätte.
Ein wenig hat er es sogar versucht aber der Akzent fällt in der deutschen Version tatsächlich kaum auf.
Ja er klingt seltsam, aber eher als hätte er eine angeborene Gehörschwäche.
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