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    Ritter Avatar von =SUPPENHUHN=
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    =SUPPENHUHN= ist offline

    "Ich hasse Euch" (nicht)... (und mich selbst)

    Ich finde meine Familie (mit Ausnahme meines Vaters), insbesondere meinen Bruder, meine Mutter und meine Tante unausstehlich. Das wissen sie aber nicht, weil ich es mir insbesondere gegenüber meiner Mutter nicht anmerken lasse. Aber ich versuche den Kontakt herunterzufahren auf ca. 1 mal pro Monat telefonieren.
    Wegen den gemachten Erfahrungen, sei es in der Schule, auf Arbeit, in der Freizeit oder in der Öffentlichkeit - ob mit "Freunden" bzw. Bekannten, oder unbekannten Personen - kann ich die Menschen (nicht nur die oben genannten, sondern oftmals Alle) nicht ausstehen. Das soll kein Rant (englisch - indem Zusammenhang für: Schimpftirade) Thread werden, deswegen erzähle ich den Kontext.
    Ich bin äußerlich ein ruhiger, freundlicher Mensch und wenn ich verärgert bin, kann ich meine Aversion (Energie) gut "unterdrücken" (öffentlich würde man wohl sagen, man hat sich unter Kontrolle), sodass ich sie selber nicht mehr groß wahrnehme. Ich bin daher oft innerlich verzweifelt, weil ich, obwohl ich durch ruhiges Ein- und Ausatmen, ein Ventil gefunden habe, bisher keine Möglichkeit gefunden habe, mich verbal mit Euch als Gesellschaft anzufreunden. Und was für Euch gilt, gilt eigentlich für die ganze Welt - und ich verstehe mich da selbst nicht...Ich würde zwar mein letztes Hemd für Euch alle geben* - ich glaube das drückt auch ganz gut meine Zerrissenheit und Beschwertheit aus - denn ich habe gute Bekannte (eigentlich Freunde) - und hätte noch viele mehr - wenn ich in der Lage wäre, mich in einen anderen Menschen zu verwandeln, der wollen würde, Freundschaftsbeziehungen zu pflegen. *Habe aber prägende Erfahrungen (wie wir alle) gemacht, die mich zu einem reservierten Menschen formten.
    Zwar hatte ich mal eine 10 jährige Freundschaft mit jemanden in meiner Jugend - diese Freundschaft pflegte sich aber von selbst, bis zu dem Zeitpunkt, nachdem ich trotz mehrmaligen Investments keinen Wert mehr darin gesehen habe, diese aufrecht zu erhalten.
    Ich bin eine Person, ja, wenn sie nicht so selbstbewusst wäre, von sich als traurige Person schreiben, würde.
    Der Mensch ist ein interessantes Wesen - und nicht umsonst - ist unser Gehirn (Psyche), glaube ich, zu 90% unerforscht. Ist unser Verhalten und unsere Wahrnehmung wissenschaftlich beinahe ebenso wenig erforscht, systematisiert und transparent.
    Man kann der pflegeleichteste Typ auf Erden sein und trotzdem so wenig verarbeitet haben.
    Wie ihr seht, bin ich des Schreibens und Artikulierens mächtig. Und auch verbal habe ich einiges drauf. Wie kommt es aber, dass in so vielen Situationen im Leben, die Fähigkeit zur Partizipation, zur Teilnahme an Unterhaltungen so dermaßen unterbunden (innerlich gestört) ist?
    Es gab so viele Situationen, wo ich mich verbal aus Verblüffung, aus Wut, aus Traurigkeit und aus Gleichgültigkeit schon garnicht mehr gewehrt habe, oder eben den Mitmenschen nichts erwidert habe...sei es ein Lachen, oder nur ein Blick - und ich eine Interaktion vermieden habe, weil ich geübt darin bin, mich auf ein Minimum an verbaler Kommunikation zu beschränken. Ich glaube zwar, dass sich das mittlerweile entspannt. Und trotzdem: Würden wir zusammen am Feuer sitzen, bei einem Community Treff, ich hätte Euch nicht viel zu sagen.
    Wie kann es sein, dass mich so viele als empathievoll einschätzen, wo doch, wenn ich wahrlich empathievoll wäre, ein Meister der Unterhaltung sein müsste?
    Kommt das daher, dass man abgelenkt von sich selbst und seinem Seelenleben ist - und daher einfach auf alle anderen Menschen nicht mehr so eingehen kann?
    Ich wünschte zumindest auf die Menschen so eingehen zu können, wie sie es verdienten.
    Wie kann es sein, dass ich Unterhalter, wie Barack Obama bewundere, aber meinen Bruder für dieselbe ständige Dominanz als nervtötend empfinde? (Wahrscheinlich würde mich Barack Obama im Privaten auf Dauer genauso nerven)
    Menschen zu unterhalten ist nicht meine Absicht: Sollen sie gefälligst sich selbst unterhalten! Es ist die Machtausübung, die Einflussnahme auf die Aufmerksamkeit der Menschen, die ich an dieser Eigenschaft von Barack Obama so bewundere.

    Wer sich jetzt fragt, was das ganze hier soll: Ich empfinde uns alle Kommunikativ als ziemlich paradox. Mit dem Wort können wir scheinbar alles beschreiben. Aber wir sind oft doch nicht in der Lage die Sprache in Konfliktsituationen zu nutzen, weil wir erst hinterher immer schlauer über uns selbst sind (und also dann auch erst - und dann nur mittelmäßig - in der Lage sind, uns zu erklären.
    90% der Threads in der Plauderecke sind leichte Unterhaltung. Ein perfektes Abbild von direkter Kommunikation auf der Straße. Man sagt sich was ins Gesicht. Hängen bleibt auch vielleicht das Essentielle. Und doch vermag es der Austausch nicht, unsere verborgenen Konflikte zu bekämpfen. Unsere Seele wird durch Unterhaltung im wahrsten Sinen des Wortes für den Moment nur "unterhalten" und befriedigt/ruhiggestellt.

    Ich hoffe ich kann mir und Euch für diese Unzulänglichkeit bald verzeihen. Denn ich will endlich unbeschwert leben können.

    Was ich jetzt von Euch will: Ich will, dass ihr in dem Stil, wie oben, Eure Verbindung, mit der Allgemeinheit, mit der Gesellschaft, schriftlich anreißt. Kommentare zu anderen Kommentaren sind erwünscht, aber im Vordergrund steht hier, ein kurzes Essay mit sich selbst.
    Geändert von =SUPPENHUHN= (18.01.2019 um 05:21 Uhr)

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    Der Schläfer erwache  Avatar von Sternchenfarbe
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    Sternchenfarbe ist offline
    Mir ist die Allgemeinheit fast egal, mich kümmern eigentlich nur Menschen mit denen ich irgendeine Beziehung habe.
    Heißt aber nicht, dass ich deshalb alle scheiße behandle, sondern erstmal mit dem nötigen Respekt und erst wenn sie sich daneben benehmen erwidere ich das (manchmal zumindest)

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    So weit die Füße tragen.. Avatar von Almalexia
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    Almalexia ist offline
    Schönes Essay das ich da lesen durfte..
    Reise einer Aschländerin | Tagebuch einer Hochelfin | Hünentochter
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    Gaius Julius Caesar did nothing wrong!
    'Cause no one said that freedom's free


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    Deus Avatar von FlashX
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    FlashX ist offline
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    Ich würde nicht von Hass reden, aber mir sind die meisten Menschen ziemlich egal. Selbst mein Umfeld, inkl. Familie, empfinde ich oft als nervig, wenn sie mich nicht in Ruhe lassen. Heißt aber nicht, dass ich sie schlecht behandle, ich gehe ihnen nur mehr aus dem Weg als ich sollte.
    ~ That is not dead which can eternal lie
    ~ And with strange aeons even death may die

    We shall swim out to that brooding reef in the sea and dive down through black abysses to Cyclopean and many-columned Y'ha-nthlei,
    and in that lair of the Deep Ones we shall dwell amidst wonder and glory for ever.

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    The Ashen King Avatar von Defc
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    Defc ist offline
    Kommt auf die Person an.
    Meine Partnerin steht bei mir an erster Stelle und ist deswegen auch einer der wichtigsten Menschen in meinem Leben, daher will ich Konflikte, wenn es welche gibt, schnell lösen und bestenfalls alle Probleme zeitnah besprechen.
    Meine Familie ist nicht mehr besonders groß, mit meiner Großmutter verstehe ich mich sehr gut, mit meinem Bruder und meinem Cousin sowie Onkel auch, alle anderen sind mir relativ egal.
    Fernab von Freunden sind mir andere Menschen komplett Wuppe und wenn es sein muss, zeige ich das eben jenen Personen auch.

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    Drachentöter Avatar von Weltenschmerz
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    Weltenschmerz ist offline
    Ich mag alle Menschen grundsätzlich.
    Mit meiner nahen Familie verstehe ich mich sehr gut.

    Ansonsten gibt es ein paat Menschen denen ich sehr nahe bin, ansonsten möchte ich aber gerne in Ruhe gelassen werden. Ich schließe aber nicht aus dass das eine Ausrede ist die ich mir selbst unterbewusst/halbbewusst zurechtlege um unangenehme Situationen zu vermeiden und mir selbst vorspielen zu können dass ich sozial kompetent bin.
    Manchmal sehne ich miich auch wieder nach einem Freundeskreis.
    Ich bin sowas von Sig.

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    Deus Avatar von Atticus
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    Atticus ist offline
    Den meisten Menschen begegne ich innerlich gleichgültig, aber äußerlich freundlich, solange mir diese ebenfalls freundlich begegnen. Schwerer fällt es mir dagegen neue engere Bekantschaften zu schließen.
    Mit meiner Familie (Eltern, Schwestern) verstehe ich mich gut, ebsno mit den Partner meiner Schwetsern, was ja auch nicht ganz unwichtig ist.

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    Auserwählte Avatar von Rimfaxe96
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    Rimfaxe96 ist offline
    Interfamiliär herrschen Ruhe und Frieden, wofür ich sehr dankbar bin. Ich brauche meinen Wohnsitz als Ruhepol, Streitigkeiten würden ihn zerstören. Nebenbei pflege ich noch einen kleinen aber feinen Freundeskreis; als introvertierter Mensch reicht mir das vollkommen aus.

    Deine Bewunderung für Menschen mit der göttlichen Gabe des Charismas teile ich absolut! Gleichzeitig erzeugt diese Faszination aber auch einen gewissen Zwiespalt in mir, denn so sehr die Anerkennung und die Einflussnahme auch reizvoll erscheinen, bin ich ansonsten doch eher eine Person die unauffällig bleiben möchte und sich in ihrem metaphorischen Loch verkriecht. Dabei hatte ich auch in der Vergangenheit nie ein Problem, vor Leuten zu sprechen - bei Schulreferaten, Schulaufführungen usw. - aber nach 2 Jahren Cybermobbing, währenddessen die Mobber quasi davon lebten, jede noch so kleine Information über mich zu besitzen, bin ich sehr vorsichtig geworden. Auch wenn die Umstände heute sehr anders wären, schließlich wird eine Person des öffentlichen Lebens nicht in eine Gruppe von Kritikern/Feinden geworfen und dazu gezwungen, mit ihnen irgendwie auszukommen, wie es in Schulklassen nun mal leider der Fall ist. Davon abgesehen hat sich auch meine Persönlichkeit sehr verändert, böse Kommentare bzw. Lästereien würden mich heute nicht mehr beeindrucken.

    Für die Gesellschaft empfinde ich nur Indifferenz, für Hass gibt es noch zu viele nette und freundliche Menschen auf der Welt. Verbalen Konfrontationen begegne ich aber mittlerweile durchaus mit einer gewissen Kampflust; dies scheine ich auch insofern auszustrahlen, dass mich nur noch sehr sehr selten jemand versucht frech anzusprechen oder mir dumme Sprüche an den Kopf zu werfen. In den seltenen Fällen in denen es vorkam war es sehr interessant zu beobachten, wie schnell die Aggressoren sich zurückzogen. Es ist das letzte Puzzleteil der menschlichen Interaktion, welches mich noch zum Grübeln zwingt - hat Person X die verbale Attacke aus dem Nichts versucht weil ich wie ein geeignetes Opfer schien, oder handelt es sich tatsächlich um eine Art Kräftemessen? Oder habe ich die Person einfach nur an eine andere verfeindete Person erinnert? Je nach Situation sehr schwierig zu beurteilen.

  9. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #9 Zitieren
    Knight Commander Avatar von Kellendil
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    Kellendil ist offline
    "Empathievoll" zu sein, ist sehr positiv belegt und ein gern gesehenes Kompliment. Ob es immer korrekt verwendet wird um andere zu beschreiben bezweifle ich. Ein gewisses Maß an Empathie ist zwar hilfreich um sich in andere hineinzuversetzen, aber es ist nicht alles. Mir ist ein klarer Geist, eine Person die Probleme und Ideen abstrahieren, klar formulieren und priorisieren kann wichtiger als eine Person die sich in meine Gefühlswelt perfekt hineinversetzen kann.

    Da wir selbst unsere Gefühle ja schon oft nicht wirklich verstehen, wie hilfreich ist es am Ende dann die Gefühle der anderen zu fühlen, wenn man die dann ebenfalls nicht versteht?

    Man muss eben nicht danach streben, ein emphatievoller Mensch zu sein, und es ist kein Problem, nicht der emphatievollste Mensch zu sein. Ich kenne einige Personen, die bei der kleinsten Unwichtigkeit zu überschwelligen Gefühlsbekundungen neigen und denen imo eine etwas ruhigere Gefühlswelt gut tun würde. Und zu der Unteiltung zwischen guten/schlechten Gefühlen: Der Mensch ist kein "Jedi", und ob die Welt besser wäre, wenn wir alle Jedis wären, ist unklar. Ich kenne einige sehr liebe Menschen, denen ein kleines bisschen mehr Agression, Kampflust und Widerstand gut tun würde.

    Es gibt Menschen (und ich bin/war vlt. sogar einer dieser Menschen), die so wenig in der Lage sind, einen Konflikt auzuhalten oder anzufangen, dass sie bestimmte Probleme nicht lösen können, da für deren Lösung ein gewisses Maß an Konflikt nötig ist. Oder sie können nicht stark genug für richtige und wichtige Dinge einstehen, weil ihnen dafür die Konfliktbereitschaft fehlt (und wenn man das erst z.B. unter Alkoholeinfluss schafft, ist es noch viel schlimmer).

    Es gibt Menschen, die anderen in ihrer Nähe besonders viel Einfühlsamkeit, Geborgenheit und Spaß bieten können, aber auch Menschen wie ich und vlt. du, die das eher nicht tun, können auf andere Art und Weise sehr wertvoll sein. Wenn man diese Werte für sich erkennt, braucht man auch nicht mit sich selbst zu hadern.

    Womit man dann wieder beim Kern der "sich selbst akzeptieren" Sache ist. Ich bin z.B. relativ gut darin, mich bei bestimmten Themen in den Wissensstand einer Person hineinverzetzen zu können und dementsprechend manche Dinge so erklären zu können, dass sie auch ein Laie versteht (zumindest glaub ich das ). Dafür brauche ich, je nachdem was mein Ziel ist, nicht besonders viel Empathie.

    Edit:
    Davon abgesehen ist unser ganzes Vokabular für diese Dinge wie z.B. das Wort Empathie, auf einer wackeligen Wissensbasis aufgebaut, wie du ja selbst sagst. Vlt. ist das was wir als Empathie beschreiben eine viel komplexere Sache als wir aktuell wissen. Schon allein deshalb braucht man nicht viel darauf zu geben, was für ein Mensch man sein sollte, laut Gesellschaft.
    Geändert von Kellendil (17.01.2019 um 17:38 Uhr)

  10. Beiträge anzeigen #10 Zitieren
    objektiv falsch Avatar von Heinz-Fiction
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    Heinz-Fiction ist offline
    Naja für ein Essay reicht meine Motivation nicht, aber ne kurze Zusammenfassung ist drin. Ich komme mit den meisten Menschen ganz gut aus, weil die meisten Menschen es schätzen, wenn man ihnen mit einem Lächeln begegnet. Und ich denke auch, dass die meisten Menschen nicht so schlecht sind, wie sie manchmal den Eindruck vermitteln. Gestern etwa hatte ich einen Kunden, der die Nerven verloren hat und Sauer war, weil er zwei Stunden wartete, nur um dann zu erfahren, dass ihm ein notwendiges Dokument fehlte. Er wurde mir gegenüber laut, ich entschuldigte mich, dass man ihm offensichtlich falsch informiert hat. Heute war er wieder da, und er entschuldigte sich für seinen Ausraster vom Vortag. Das fand ich sehr schön, weil es nicht immer leicht ist, sich einen Fehler einzugestehen. Zumal der Ursprungsfehler nicht von ihm ausging.

    Im Freundeskreis ist es etwas anders. Dieser besteht zum Großteil aus Menschen, die ich schon seit der ersten Klasse kenne. Ich merke aber, dass ich mich von dem ein oder anderen langsam entfremde, weil unsere Weltanschauungen nicht zusammenpassen oder sie Ambitionen in Richtungen haben, die ich nicht mittragen will. Das macht mich ehrlich gesagt etwas traurig, weil ich weiß, dass irgendwann der Kontakt weniger werden wird. Ich weiß aber auch, dass ich mein Leben lang immer Leute treffen werde, die mir symphatisch sind. Erst vor wenigen Jahren traf ich durch Zufall einen Menschen, von dem ich denke, dass er einen gewissen Einfluss auf die positive Lebenseinstellung hatte, die ich mir angeeignet habe. Vorher war ich ziemlich negativ gestimmt. Ich übe mich seither öfters in Selbstreflexion, bin mir aber auch darüber im Klaren, dass ich manchmal Feedback von Menschen wie ihm brauche, um mich menschlich weiterzuentwickeln. Ich merke aber auch (manchmal merk ich es auch nicht oder zu spät), dass ich noch immer Vorurteilsbehaftet bin und anderen Menschen vielleicht nicht so begegne, wie sie es verdient hätten.
    Manchmal wird die positive Einstellung aber auch erschüttert, etwa vor kurzem dadurch, dass der Hund einer Freundin von einem Fremden ne Wurst mit Draht drin bekommen hat und daran fast gestorben wäre. Da frag ich mich dann, ob die Menschen es wirklich verdient haben, dass man ihnen positiv begegnet. Aber zum Glück sind nur die wenigsten solche Arschgeigen
    "Taucht ein in die Schönheit der deutschen Sprache. Ich tue das. Für mich sind Anglizismen ein No-Go"

  11. Beiträge anzeigen #11 Zitieren
    Held Avatar von Xypetotec
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    Xypetotec ist offline
    Ich bin der Ralf, 49 Jahre alt und Punk-Rocker!

    Ich bringe meinen Kindern bei, erstmal aufgschlossen
    auf die Gesellschaft zuzugehen und dann dem ärmlichen Rest
    von Ignoranten und 'Nichtzuhörern' den Stinkefinger zu zeigen!

    Ich habe mir angewöhnt meinen Mitmenschen IMMER direkt ins Gesicht
    zu sagen, was ich von ihnen halte und werde den Teufel tun
    eine 'Friede-Freude-Eierkuchen-Welt' aufrecht zu erhalten.

    Wer mich respektiert, bekommt es zurück! In vollem Ausmaß!

    "Beim Barte des Propheten!"

  12. Beiträge anzeigen #12 Zitieren
    Mythos Avatar von Der Erzbaron Gomez
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    Hölle oder Kommunismus
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    Der Erzbaron Gomez ist offline
    Also ich handhabe das so, dass ich immer versuche, freundlich und respektvoll mit Leuten umzugehen, auch wenn ich sie hasse. Dann meinetwegen passiv-aggressiv.
    Das führt bei mir auch oft dazu, dass ich lieber gar nichts sage als etwas Falsches. Und richtig reden, also ohne wirkliche Geheimnisse zu haben, das kriege ich vllt mit 1,5 Personen so hin.

  13. Beiträge anzeigen #13 Zitieren
    Spirit of the Forest Avatar von Selagia
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    metsän yksinäisyys
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    Selagia ist offline
    Ich bin ein introvertiertes zwiespältiges Arschloch, welches nach eine normale, freundliche Art an den Tag legt und sich auch daran erfreut. Mir tut es gut, wenn Menschen mich freundlich behandeln und verstehen und ich gebe selbstverständlich gerne das auch zurück. Ich verlange auch nichts, wenn ich etwas gebe, was ich für selbstverständlich halte.
    Aber das konfrontiert dann mit meiner Angst-Störung, welche unter anderen mit meinem ureigensten Wunsch spielt mich von der Allgemeinheit völlig abzukapseln, sodass ich mir das Alleinsein gleichzeitig als Fluch und Segen einrede, obwohl ich objektiv es einfach besser finde, alleine für mich zu sein, ohne dafür Gesellschaft zu scheuen.

    Dazu kommt noch eine große Empathie meinerseits, welche mich in das Dilemma zwischen Verantwortung gegen über mich und anderen drängt, als sei es ein Kampf, wo nur einer gewinnen kann.
    Den Mittelweg zu finden ist mein Ziel, das ist für mich ein ewiger Kampf. Da ich aber weiß, das er das wert ist, werde ich nicht aufhören ihn zu führen.

    Kurzum: Gesellschaft und ich ist ein zwiespältiges Verhältnis, ich bin lieber gerne alleine für mich, aber hege dennoch einen Gemeinschaftssinn, wenn ich ihn für sinnvoll erachte.

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