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HartzIV mal wieder vor Gericht (aus Plauderecke)

  1. #61 Zitieren
    objektiv falsch Avatar von Heinz-Fiction
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    Zitat Zitat von Dark_Bauer Beitrag anzeigen
    Ich hab da keine Ahnung von (lediglich stammtischwissen) aber wie viel Hartz4 bekommt man? 4xx€? +Kindergeld pro Kind?

    Und eine Wohnung gestellt? Was fällt da mit rein, außer Miete?
    Wie ist man versichert (also Haftpflicht, etc.)

    Wenn ich daran denke, 400€ „für Spaß“ zu haben, ist das doch recht viel.


    Mein Beitrag soll niemanden beleidigen und ist auch völlig wertfrei geschrieben und ich weiß selber, dass ich da kaum Ahnung von habe und erhoffe mir, hier kurz und knapp wie möglich entsprechende Antworten zu bekommen (googeln artet immer aus).


    Edit:
    Der einzige Gesprächspartner außerhalb des Forums, der immer wieder solche Themen anschneidet ist mein seltsamer Kollege.
    Aber der ist auch ziemlich daneben bei solchen Themen.

    So hat er sich kürzlich darüber aufgeregt, dass im Radio ein Obdachloser gesagt hat, er verdiene durch Pfandsammeln „nur etwa 30-60€ am Tag“.
    Er (mein Kollege) würde mit 30€ super klar kommen und versteht nicht, was daran wenig sein soll und neidet Arbeitslosen sowieso hinterher, wie viel Geld die zur Verfügung haben und er ja kaum, wenn alle Fixkosten (darunter 2 Autos, ein kürzlich neu gebautes Haus für 400k€ usw) abgezogen sind und wie unfair er als Arbeiter behandelt wird, während Arbeitslose viel Geld in den hintern geblasen bekommen und vom System her weniger Ausgaben haben, als er.

    Ihr sehr also, mein regelmäßiger Input kommt aus solchen Kreisen...
    Naja, von den 400 Euro gehen ja noch laufende Kosten Weg. Strom etwa, bei Internet und Handy bin ich mir grad nicht sicher, aber ich glaube, das muss man auch vom Regelsatz bezahlen, dazu kommen dann etwa noch ausgaben für die Öffis usw. Ich persönlich kam in der Zeit meines Sozialleistungsbezuges einigermaßen hin mit dem Geld. Ich musste nicht jeden Euro umdrehen, aber für größere Ausgaben, wie am Wochenende mal feiern gehen, oder mal neue Hardware fürn PC kaufen ist halt nicht drin, wo locker mal nen fuffi oder 100 Euro weg sind, das überlegt man sich dann doch zwei mal. Mobilität ist für viele auch ein Problem, die in infrastrukturell unterentwickelten Regionnen leben. Aufm Dorf kommste mit H4 halt nirgends hin. Wenn man sich davon noch nen Auto samt laufender Kosten leisten kann, bleibt meistens nix mehr drüber für andere Sachen. Arbeitslose Singles brauchen aber auch kein Auto.
    Für mich persönlich wäre es auf Dauer jedenfalls zu wenig. Zum "richtig" leben zu wenig, zum Sterben zu viel.
    "Taucht ein in die Schönheit der deutschen Sprache. Ich tue das. Für mich sind Anglizismen ein No-Go"
    Heinz-Fiction ist offline

  2. #62 Zitieren
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    Zitat Zitat von Apubec Beitrag anzeigen
    Angst der Arbeitsplatz zu verlieren und in Harz 4 abzurutschen.
    Dann lieber Fresse halten und ja nicht aufmucken.
    Wer meckert, putzt die Klos
    Vom Bankangestellten zur Putze, der Aufstieg der Mittelschicht zu den Oberen 10000.
    "Jeder dritte Ostdeutsche ist Niedriglöhner"
    Das ist etwas völlig anderes. Es kann alles mögliche passieren. Dann muss man auch Angst haben, sich die Haxen zu brechen und berufsunfähig zu werden. Das hat nichts mit einem System der Angst zu tun. Ändern sich die Lebensumstände, lässt sich der bisherige Status Quo nicht mehr halten. Davor kann man Angst haben. Dagegen lässt sich nichts machen. Selbst ein schwer Reicher ist nicht davor gefeit, obgleich er vieles besser abfedern kann. Aber hier mal als Beispiel Michael Schuhmacher. So schnell kann es gehen und es kann jeden treffen.

    Zitat Zitat von ulix Beitrag anzeigen
    Was ist der Hauptmechanismus von angedrohten Sanktionen, wie wirken sie konkret?
    Bei Versäumnissen gibt es Ärger. Wie immer und überall. Beim Jobcenter wirken sie durch weniger Geld. Und sind ganz leicht einzuhalten durch einhalten der Termine.
    Der mit Abstand größte Teil der Sanktionen kommt durch nicht Wahrnehmung von Terminen. Nicht mal abgesagt wird. Es wird einfach nicht gekommen. Und dann darf man auch Angst haben, dass es dafür Sanktionen gibt. Es ist schlichtweg ein Unding. Und das betrifft mehr als 2/3 aller Fälle. Und jetzt soll mir mal einer erklären, was für ein System der Angst das sein soll, wenn trotz allem mehr als 2/3 der Fälle, wo es Sanktionen zur Folge hat, einen Termin nicht wahrnimmt und nicht mal absagt. So richtig Angstvoll kann das ja nicht sein, eher ein hinnehmen des 10% Abzuges. Man könnte auch sagen, es interessiert die Betroffenen nicht weiter.

    Im Übrigen ist es kein Problem abzusagen, wenn ein entsprechender Grund vorliegt. Es geht hierbei um Termine beim Jobcenter u.ä.. Also nicht mal bei eventuellen neuen Arbeitgebern.
    Stiller Leser ist offline

  3. #63 Zitieren
    Deus Avatar von EfBieEi
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    Angeblich treiben die Jobcenter die Leute doch zu Teilzeitarbeit und Leiharbeiterfirmen. Wer will denn so arbeiten?

    Moderne Sklavenarbeit, alles für eine positive Arbeitslosenstatistik.
    EfBieEi ist offline Geändert von EfBieEi (18.01.2019 um 07:58 Uhr)

  4. #64 Zitieren
    objektiv falsch Avatar von Heinz-Fiction
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    Dir ist aber schon bewusst, dass man solche Termine nicht einfach so absagen kann? Und das man bei diesen Terminen auch nicht einfach nur Anwesend sein muss? Die meisten Leute haben Angst vorm Amt, weil sie denken, etwas falsch zu machen. Im Harz IV-Bezug muss man theoretisch jede Arbeit annehmen und da kann auch Mist dabei sein. Du kannst nicht zum Amt gehen und sagen "jo, der Arbeitgeber ist aber beschissen, weil der auf Arbeitsgesetze scheißt". Das interessiert das Amt kein Stück. Du musst halt erstmal machen, auch wenn die Offerten möglicherweise nur aus Niedriglohn-Arbeiten, Zeitarbeitsklitschen oder was weiß ich noch alles bestehen. Das ist der Punkt. Genau das. Du kannst nicht sagen, ich bewerb mich jetzt nur auf die und die Stelle, du musst halt alles abgrasen, auch Firmen, die dir möglicherweise nicht passen. Und dann gibts halt nachfragen, warum haben sie sich da und da nicht beworben, bla bla. Sowas erzeugt eben Druck, wenn man sich rechtfertigen muss für alles.
    "Taucht ein in die Schönheit der deutschen Sprache. Ich tue das. Für mich sind Anglizismen ein No-Go"
    Heinz-Fiction ist offline Geändert von Heinz-Fiction (18.01.2019 um 08:10 Uhr)

  5. #65 Zitieren
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    Zitat Zitat von Matteo Beitrag anzeigen
    Auch wenn ich davon ausgehe, dass du diese Fehlschlüsse bewusst und nicht aus Unwissenheit gezogen hast, möchte ich es dir dennoch erklären:
    Eine Sanktion ist in der Regel die Reaktion auf ein Fehlverhalten bzw. ein selbstverschuldetes Unterlassen oder Nichterfüllen einer Anforderung.
    Ja, es gibt im Hartz IV System sicherlich eine Menge ungerechtfertigter Sanktionen. Die sind hier aber nicht das Thema sondern es geht um die generelle Abschaffung jeglicher Sanktionsmöglichkeit.
    Hast du hierzu eine Quelle? So wie ich das verstehe, soll nur die Möglichkeit wegfallen, Sanktionen wie sie heute existieren zu verhängen. Es gab hier ja schon halbwegs sinnvolle Vorschläge, die dann nicht darunter fallen würden, zum Beispiel Einkaufsmarken (kein Alkohol oder Zigaretten) statt Bargeld.

    Zitat Zitat von Matteo Beitrag anzeigen
    Ein System ohne Sanktionsmöglichkeit wäre in erster Linie ungerecht den ehrlichen gegenüber, die sich bemühen Arbeit zu finden, Termine einzuhalten etc.
    Nein wäre es nicht unbedingt. Man könnte diejenigen, die sich bemühen, auch belohnen, indem man ihnen mehr auszahlt als das Existenzminimum.

    Und nochmal zur Erinnerung: dieses Existenzminimum wird durch Tricks niedriger gerechnet, als es in Wirklichkeit ist. Der Hartz4-Satz müsste eigentlich deutlich höher sein.

    Zitat Zitat von Matteo Beitrag anzeigen
    Existenminnimum bedeutet Existenzminnimum und nicht bequemer Lebensstandard.
    One Size fits all. Das heißt es ist das Existenzminimum für den normalen Bürger. Klar, es gibt immer Leute die sparsam sind, nie das Haus verlassen, nie mit dem Bus fahren, keine sozialen Kontakte haben, nie in die Kneipe und ins Kino gehen, etc.

    Für die meisten Menschen wäre so ein Leben aber nicht lebenswert, und vor allem nicht würdevoll. Und was macht man in so einem Fall wenn die Waschmaschine oder der Kühlschrank kaputt geht? Wenn man neue Kleidung braucht?

    Zitat Zitat von Stiller Leser Beitrag anzeigen
    Bei Versäumnissen gibt es Ärger.
    Ebenb. Also ein System der Angst. Du bestätigst gerade den Begriff, gegen den du dich gewehrt hattest. Angedrohte Sanktionen haben keinen anderen Wirkmechanismus, als Angst.
    ulix ist offline Geändert von ulix (18.01.2019 um 09:04 Uhr)

  6. #66 Zitieren
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    Zitat Zitat von Heinz-Fiction Beitrag anzeigen
    Dir ist aber schon bewusst, dass man solche Termine nicht einfach so absagen kann? Und das man bei diesen Terminen auch nicht einfach nur Anwesend sein muss? Die meisten Leute haben Angst vorm Amt, weil sie denken, etwas falsch zu machen. Im Harz IV-Bezug muss man theoretisch jede Arbeit annehmen und da kann auch Mist dabei sein. Du kannst nicht zum Amt gehen und sagen "jo, der Arbeitgeber ist aber beschissen, weil der auf Arbeitsgesetze scheißt". Das interessiert das Amt kein Stück. Du musst halt erstmal machen, auch wenn die Offerten möglicherweise nur aus Niedriglohn-Arbeiten, Zeitarbeitsklitschen oder was weiß ich noch alles bestehen. Das ist der Punkt. Genau das. Du kannst nicht sagen, ich bewerb mich jetzt nur auf die und die Stelle, du musst halt alles abgrasen, auch Firmen, die dir möglicherweise nicht passen. Und dann gibts halt nachfragen, warum haben sie sich da und da nicht beworben, bla bla. Sowas erzeugt eben Druck, wenn man sich rechtfertigen muss für alles.
    Es muss ein triftiger Grund vorliegen. Natürlich. Kuchen bei Oma reicht nicht als Absagegrund. Das reicht auch nicht bei deinem Arbeitgeber. Da muss auch ein triftiger Grund vorliegen, wenn Du nicht kommst.
    Das ist ja kein Wunschkonzert.
    Falsch macht man dann etwas, wenn man einen Termin platzen lässt und es nicht mal nötig hat, mitzuteilen. Da kann also so viel Angst vorm Amt gar nicht da sein, da es offenbar schlicht weg denen, die dafür eine Sanktion bekommen, nicht weiter interessiert.
    Und ja, kann sein, dass Angebote nicht passen. Das Jobcenter bietet ihre Angebote an. Es bleibt dir aber unbenommen, selbst tätig zu werden und passendes zu finden.

    Zitat Zitat von ulix Beitrag anzeigen
    Ebenb. Also ein System der Angst. Du bestätigst gerade den Begriff, gegen den du dich gewehrt hattest. Angedrohte Sanktionen haben keinen anderen Wirkmechanismus, als Angst.
    Scheint aber nicht zu funktionieren, da es den Leuten offenbar egal ist. Das es sich nicht gehört, Termine einfach platzen zu lassen und noch nicht mal bescheid zu sagen, sollte eigentlich jeder schon in der Kinderstube gelernt haben.
    Stiller Leser ist offline Geändert von smiloDon (18.01.2019 um 09:37 Uhr)

  7. #67 Zitieren
    Drachentöter Avatar von Weltenschmerz
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    Zitat Zitat von Stiller Leser Beitrag anzeigen
    Scheint aber nicht zu funktionieren, da es den Leuten offenbar egal ist. Das es sich nicht gehört, Termine einfach platzen zu lassen und noch nicht mal bescheid zu sagen, sollte eigentlich jeder schon in der Kinderstube gelernt haben.
    Und wenn es nicht funktionier, wieso sollte man dann an der Methode festhalten?
    Ich bin sowas von Sig.
    Weltenschmerz ist offline

  8. #68 Zitieren
    Mythos Avatar von Apubec
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    Zitat Zitat von Stiller Leser Beitrag anzeigen
    Das ist etwas völlig anderes. Es kann alles mögliche passieren. Dann muss man auch Angst haben, sich die Haxen zu brechen und berufsunfähig zu werden. Das hat nichts mit einem System der Angst zu tun. Ändern sich die Lebensumstände, lässt sich der bisherige Status Quo nicht mehr halten. Davor kann man Angst haben. Dagegen lässt sich nichts machen. Selbst ein schwer Reicher ist nicht davor gefeit, obgleich er vieles besser abfedern kann. Aber hier mal als Beispiel Michael Schuhmacher. So schnell kann es gehen und es kann jeden treffen.
    .
    Bitte was!
    Wer spricht von angst haben vor Haxen brechen und Berufsunfähig.

    Angst den Arbeitsplatz zu verlieren, wenn du den Mund aufmachst.
    Oder das dir mit 50 nichts anderes mehr bleibt als Leiharbeit und kuschen - sonst Harzer.
    Darum geht es in dem Artikel!
    Es gibt kein gut und böse, kein Richtig und kein Falsch, nur Entscheidungen und Konsequenzen.
    Apubec ist offline

  9. #69 Zitieren
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    Zitat Zitat von Matteo Beitrag anzeigen
    Schade dass du schon bei deinem ersten Einstieg in eine Diskussion wieder mal nicht ohne beleidigende Unterstellungen auskommst.
    Er hat sich auch noch nicht dazu geäußert, wegen was der Neid bestehen soll. Habe das ja oben schon gefragt. Offensichtlich weiß er auch nicht, auf was man da neidisch sein könnte.

    Zitat Zitat von Weltenschmerz Beitrag anzeigen
    Und wenn es nicht funktionier, wieso sollte man dann an der Methode festhalten?
    Dann kann man wenigstens Geld sparen.

    Wobei ich mir sicher bin, dass wenn die Sanktionen steigen, irgendwann der Zeitpunkt kommt, wo es dann deutlich weniger als 2/3 der Sanktionsfälle sein werden, wo Termine nicht wahrgenommen werden und nicht mal bescheid gesagt wird. Offensichtlich sind die Sanktionen da nicht hoch genug.
    Stiller Leser ist offline Geändert von smiloDon (18.01.2019 um 09:38 Uhr)

  10. #70 Zitieren
    Drachentöter Avatar von Weltenschmerz
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    Zitat Zitat von Stiller Leser Beitrag anzeigen
    Dann kann man wenigstens Geld sparen.

    Wobei ich mir sicher bin, dass wenn die Sanktionen steigen, irgendwann der Zeitpunkt kommt, wo es dann deutlich weniger als 2/3 der Sanktionsfälle sein werden, wo Termine nicht wahrgenommen werden und nicht mal bescheid gesagt wird. Offensichtlich sind die Sanktionen da nicht hoch genug.
    Oder Sanktionen funktionieren einfach nicht.
    Ich bin sowas von Sig.
    Weltenschmerz ist offline

  11. #71 Zitieren
    banned
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    Zitat Zitat von Stiller Leser Beitrag anzeigen
    Das ist etwas völlig anderes. Es kann alles mögliche passieren. Dann muss man auch Angst haben, sich die Haxen zu brechen und berufsunfähig zu werden. Das hat nichts mit einem System der Angst zu tun.
    Das ist natürlich Blödsinn. Dieser unsinnige Vergleich würde nur funktionieren, wenn das Amt damit drohen würde, einem die Haxen zu brechen falls man nicht genug Bewerbungen schreibt (z.B.).

    Zitat Zitat von Stiller Leser Beitrag anzeigen
    Ändern sich die Lebensumstände, lässt sich der bisherige Status Quo nicht mehr halten. Davor kann man Angst haben. Dagegen lässt sich nichts machen. Selbst ein schwer Reicher ist nicht davor gefeit, obgleich er vieles besser abfedern kann. Aber hier mal als Beispiel Michael Schuhmacher. So schnell kann es gehen und es kann jeden treffen.
    Auch das ist Unsinn. Es geht nicht um die Angst etwas weniger zu haben. Es geht um die Angst, nichtmal genug zum Leben zu haben. Es geht um glaubhafte Existenzangst.

    Zitat Zitat von Stiller Leser Beitrag anzeigen
    Bei Versäumnissen gibt es Ärger. Wie immer und überall. Beim Jobcenter wirken sie durch weniger Geld. Und sind ganz leicht einzuhalten durch einhalten der Termine.
    Der mit Abstand größte Teil der Sanktionen kommt durch nicht Wahrnehmung von Terminen. Nicht mal abgesagt wird. Es wird einfach nicht gekommen. Und dann darf man auch Angst haben, dass es dafür Sanktionen gibt. Es ist schlichtweg ein Unding. Und das betrifft mehr als 2/3 aller Fälle. Und jetzt soll mir mal einer erklären, was für ein System der Angst das sein soll, wenn trotz allem mehr als 2/3 der Fälle, wo es Sanktionen zur Folge hat, einen Termin nicht wahrnimmt und nicht mal absagt. So richtig Angstvoll kann das ja nicht sein, eher ein hinnehmen des 10% Abzuges. Man könnte auch sagen, es interessiert die Betroffenen nicht weiter.
    Man merkt hier wieder, dass die jegliche Emphatie fehlt, sowie die Fähigkeit dich auch nur entfernt in die schwierige Lebenssituation anderer hineinzuversetzen.

    Du hast in so einem Fall die Wahl, dich zur Sau machen zu lassen und gesenkten Hauptes betteln zu gehen - ohne Erfolgsgarantie dich der Willkür eines Sachbearbeiters auszusetzen - oder die Sanktionen hinzunehmen.

    Zitat Zitat von Weltenschmerz Beitrag anzeigen
    Oder Sanktionen funktionieren einfach nicht.
    Nicht nur das. Sie haben, wie auch der wissenschaftliche Dienst des Bundestages festgestellt hat, meist die gegenteilige Wirkung.

    Wenn ich Entkalker kaufe, aber durch den Entkalker mehr Kalk entsteht als zuvor, würde och mir verarscht vorkommen. Durch die Sanktionen fallen viele in ein noch tieferes Loch, aus dem sie nicht mehr herausfinden.

    Wir haben also die eindeutigen Erkenntnisse der Wissenschaft auf der einen Seite, und die eindeutig widerlegten naiven und realitätsfremden Wunschvorstellungen vom Stillen Leser (und der herrschenden Politik) auf der anderen Seite.
    ulix ist offline Geändert von smiloDon (18.01.2019 um 09:43 Uhr)

  12. #72 Zitieren
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    Zitat Zitat von ulix Beitrag anzeigen
    Man merkt hier wieder, dass die jegliche Emphatie fehlt, sowie die Fähigkeit dich auch nur entfernt in die schwierige Lebenssituation anderer hineinzuversetzen.

    Du hast in so einem Fall die Wahl, dich zur Sau machen zu lassen und gesenkten Hauptes betteln zu gehen - ohne Erfolgsgarantie dich der Willkür eines Sachbearbeiters auszusetzen - oder die Sanktionen hinzunehmen.
    Dann braucht es offenbar ein Motivationstrainer oder meinetwegen Trainer für das eigene Selbstbewusstsein. Es ist kein Betteln gehen. Es ist gesetzlich verankert und man braucht sich auch nicht der Willkür eines Sachbearbeiters aussetzen. Dieser Sachbearbeiter hat den Gesetzen Deutschlands Folge zu leisten (Da wären sie wieder, die Pflichten). Und wenn dem das nicht passt, kann er sich auf eine Dienstaufsichtsbeschwerde gefasst machen, die sich gewaschen hat. Dann wird man sehr schnell sehen, wie lange er meint, willkürlich arbeiten zu können. Da kann dann manches plötzlich ganz schnell gehen.
    Stiller Leser ist offline

  13. #73 Zitieren
    Mythos Avatar von Apubec
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    Zitat Zitat von Stiller Leser Beitrag anzeigen
    Dann braucht es offenbar ein Motivationstrainer oder meinetwegen Trainer für das eigene Selbstbewusstsein. Es ist kein Betteln gehen. Es ist gesetzlich verankert und man braucht sich auch nicht der Willkür eines Sachbearbeiters aussetzen. Dieser Sachbearbeiter hat den Gesetzen Deutschlands Folge zu leisten (Da wären sie wieder, die Pflichten). Und wenn dem das nicht passt, kann er sich auf eine Dienstaufsichtsbeschwerde gefasst machen, die sich gewaschen hat. Dann wird man sehr schnell sehen, wie lange er meint, willkürlich arbeiten zu können. Da kann dann manches plötzlich ganz schnell gehen.
    Diejenigen die im Niedriglohnsektor oder Teilzeit Arbeiten haben Angst den Arbeitsplatz zu verlieren und in Harz 4 abzurutschen.
    Als Harzer bist du der Willkür deines Vermittlers ausgesetzt, der bestimmt wo es lang geht.
    https://correctiv.org/aktuelles/unge...istenzminimum/
    Es gibt kein gut und böse, kein Richtig und kein Falsch, nur Entscheidungen und Konsequenzen.
    Apubec ist offline

  14. #74 Zitieren
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    Die Ergebnisse des wissenschaftlichen Dienstes des Bundestages, der hier den Konsens der verschiedenen Studien wiedergibt:
    In „einigen Fällen“ hatten die Sanktionen „schwerwiegende negative Folgen für die Lebenslagen“ der Sanktionierten. Es trat häufig eine „lähmende Wirkung“ ein; nur in seltenen Fällen hatten die Sanktionen eine erhöhte Anpassungsbereitschaft zur Folge.
    Die „erzieherischen“ Wirkungen von Sanktionen auf das Verhalten und die Verhaltensdispositionen ließen sich nicht als „Aktivierung“ oder als Stärkung von „Eigenverantwortung“ interpretieren.
    ulix ist offline

  15. #75 Zitieren
    Mythos Avatar von Apubec
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    Zitat Zitat von ulix Beitrag anzeigen
    Die Ergebnisse des wissenschaftlichen Dienstes des Bundestages, der hier den Konsens der verschiedenen Studien wiedergibt:
    Erstens das und
    Hier einmal etwas Lektüre, wie die Wirklichkeit ausschaut
    https://www.huffingtonpost.de/entry/...b0edca2cba2373
    Es gibt kein gut und böse, kein Richtig und kein Falsch, nur Entscheidungen und Konsequenzen.
    Apubec ist offline

  16. #76 Zitieren
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    Zitat Zitat von Stiller Leser Beitrag anzeigen
    Dann braucht es offenbar ein Motivationstrainer oder meinetwegen Trainer für das eigene Selbstbewusstsein. Es ist kein Betteln gehen. Es ist gesetzlich verankert und man braucht sich auch nicht der Willkür eines Sachbearbeiters aussetzen. Dieser Sachbearbeiter hat den Gesetzen Deutschlands Folge zu leisten (Da wären sie wieder, die Pflichten). Und wenn dem das nicht passt, kann er sich auf eine Dienstaufsichtsbeschwerde gefasst machen, die sich gewaschen hat.
    Mal wieder fehlt dir der Sinn für die Realität. Natürlich ist es nicht einfach, so eine Beschwerde aufzugeben, und vor allem mit ihr Gehör zu finden. Diese werden natürlich häufig unter den Teppich gekehrt, wie es Standard ist bei Behördenversagen.

    Deine Idealvorstellung ist weit entfernt von der Realität, was ja auch durch die Zahlen der erfolgreichen Klagen deutlich wird. Wenn es zur Klage kommt und diese erfolgreich ist, wovon du zugibst dass es für einen Rechtsstaat viel zu oft passiert, heißt das ja automatisch dass dein angesprochener Mechanismus der Dienstaufsichtsbeschwerde ganz offensichtlich nicht funktioniert hat.

    Denn wer so weit geht zu klagen, hat sich natürlich schon zuvor mündlich und schriftlich beschwert, aber erfolglos.
    ulix ist offline

  17. #77 Zitieren
    Auserwählter
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    Aus dem selben Ergbnis (mehr als zwei Drittel aller Sanktionsfälle):

    "6.1. Ergebnisse
    Die Bewertung der Sanktionen wurde bei steigender Härte negativer. Zum Beispiel wurden „Sanktionen aufgrund von Meldeversäumnissen von den Fachkräften am ehesten positiv bewer-tet", da hier für den „Einstieg in die Erwerbsarbeit wichtige Eigenschaften wie Zuverlässigkeit und Pünktlichkeit gefördert werden." Die Strafen bei wiederholten größeren Pflichtverletzungen hingegen bewerteten nur vier der 26 Fachkräfte als notwendig, die anderen hielten diese für „zu scharf". Sie sahen einen Widerspruch zwischen der daraus folgenden gänzlichen Leistungskür-zung und dem Ziel, die Hilfebedürftigkeit durch Eingliederung in ein Arbeitsverhältnis zu been-den. "




    Zitat Zitat von ulix Beitrag anzeigen
    Mal wieder fehlt dir der Sinn für die Realität. Natürlich ist es nicht einfach, so eine Beschwerde aufzugeben, und vor allem mit ihr Gehör zu finden. Diese werden natürlich häufig unter den Teppich gekehrt, wie es Standard ist bei Behördenversagen.

    Deine Idealvorstellung ist weit entfernt von der Realität, was ja auch durch die Zahlen der erfolgreichen Klagen deutlich wird. Wenn zur Klage kommt und diese erfolgreich ist, wovon du zugibst dass es für einen Rechtsstaat viel zu oft passiert, heißt das ja automatisch dass dein angesprochener Mechanismus der Dienstaufsichtsbeschwerde ganz offensichtlich nicht funktioniert hat.

    Denn wer so weit geht zu klagen, hat sich natürlich schon zuvor mündlich und schriftlich beschwert, aber erfolglos.
    Ich vermute eher, weil die meisten nicht wissen, wie das geht. Dienstaufsichtbeschwerden werden ganz sicher nicht unter dem Teppich gekehrt und können gravierende Konsequenzen für die Mitarbeiter haben. Diese Klagen waren in der Regel auch keine Dienstaufsichtsbeschwerden, sondern Klagen entweder durch falsche Anwendung eines Gesetzes oder durch Klagen gegenüber bestimmte Gesetze.
    Stiller Leser ist offline Geändert von Stiller Leser (18.01.2019 um 10:02 Uhr)

  18. #78 Zitieren
    Held Avatar von Cagigawa
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    Zitat Zitat von Stiller Leser Beitrag anzeigen

    Bei Versäumnissen gibt es Ärger. Wie immer und überall. Beim Jobcenter wirken sie durch weniger Geld. Und sind ganz leicht einzuhalten durch einhalten der Termine.
    Der mit Abstand größte Teil der Sanktionen kommt durch nicht Wahrnehmung von Terminen. Nicht mal abgesagt wird. Es wird einfach nicht gekommen. Und dann darf man auch Angst haben, dass es dafür Sanktionen gibt. Es ist schlichtweg ein Unding. Und das betrifft mehr als 2/3 aller Fälle. Und jetzt soll mir mal einer erklären, was für ein System der Angst das sein soll, wenn trotz allem mehr als 2/3 der Fälle, wo es Sanktionen zur Folge hat, einen Termin nicht wahrnimmt und nicht mal absagt. So richtig Angstvoll kann das ja nicht sein, eher ein hinnehmen des 10% Abzuges. Man könnte auch sagen, es interessiert die Betroffenen nicht weiter.

    Im Übrigen ist es kein Problem abzusagen, wenn ein entsprechender Grund vorliegt. Es geht hierbei um Termine beim Jobcenter u.ä.. Also nicht mal bei eventuellen neuen Arbeitgebern.
    Das einhalten der Termine ist leichter als gesagt.
    Ich habe bei denen immer angegeben das ich den Termin zusätzlich zum Brief auch als SMS bekomme.
    Meist habe ich diese Abends gegen 18 Uhr bekommen der Termin war dann meistens am darauffolgenden Tag morgens.
    Hätte ich die SMS nicht bekommen hätte ich bisher alle Termine zwangsläufig verpasst da der Brief mit dem Termin bei mir meist am Tag des Termines erst eingetroffen ist.

    Great holy armies shall be gathered and trained to fight all who embrace evil. In the name of their gods ships shall be built to carry our warriors out amongst the stars and we will spread Origin to all the unbelievers.
    Cagigawa ist offline

  19. #79 Zitieren
    objektiv falsch Avatar von Heinz-Fiction
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    Ich glaube, die ganze Diskussion hier macht keinen Sinn, da es zwischen Stiller Leser und ... naja, so ziemlich dem Rest des Forums, mich eingeschlossen, eine komplett grundverschiedene Auffassung von Rechten und Pflichten eines Leistungsbeziehers gibt. Ich bezahle auch für "Sozialschmarotzer". Aber ich tue das gerne, wirklich. Denn ich weiß, dass Hartzer in der Regel nicht so glücklich sind wie arbeitende Bevölkerung. Mir tun diese Leute leid. Und ich finde es toll, in einem Land zu leben, wo so ein Sozialsystem möglich ist. Ich habe überhaupt keine Probleme damit, dass andere Menschen nicht arbeiten, auch wenn sie es einfach nur nicht wollen. Nicht im Geringsten. Denn ich bin überzeugt davon, dass jeder Mensch etwas schaffen, oder meinetwegen erschaffen will, dass jeder irgendwo seine Berufung hat.
    "Taucht ein in die Schönheit der deutschen Sprache. Ich tue das. Für mich sind Anglizismen ein No-Go"
    Heinz-Fiction ist offline

  20. #80 Zitieren
    banned
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    Zitat Zitat von Stiller Leser Beitrag anzeigen
    Aus dem selben Ergbnis (mehr als zwei Drittel aller Sanktionsfälle):

    "[SIZE=3]6.1. Ergebnisse
    Die Bewertung der Sanktionen wurde bei steigender Härte negativer. Zum Beispiel wurden „Sanktionen aufgrund von Meldeversäumnissen von den Fachkräften am ehesten positiv bewer-tet", da hier für den „Einstieg in die Erwerbsarbeit wichtige Eigenschaften wie Zuverlässigkeit und Pünktlichkeit gefördert werden."
    Da wurden Mitarbeiter der Jobcenter befragt, ob sie die Sanktionen sinnvoll finden.

    Zitat Zitat von Stiller Leser Beitrag anzeigen
    Ich vermute eher, weil die meisten nicht wissen, wie das geht. Dienstaufsichtbeschwerden werden ganz sicher nicht unter dem Teppich gekehrt und können gravierende Konsequenzen für die Mitarbeiter haben. Diese Klagen waren in der Regel auch keine Dienstaufsichtsbeschwerden, sondern Klagen entweder durch falsche Anwendung eines Gesetzes oder durch Klagen gegenüber bestimmte Gesetze.
    Was man vorher durch eine Dienstaufsichtsbeschwerde hätte klären können, wenn diese ernst genommen worden wäre.
    ulix ist offline

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