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    Mythos Avatar von Der Erzbaron Gomez
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    Der Erzbaron Gomez ist offline
    Zitat Zitat von Apubec Beitrag anzeigen
    Das ist womöglich falsch formuliert!
    Aber eines hatten die Falschen Kommunisten in der DDR mit denen gemeinsam.
    Den Parteizwang - Wenn du etwas werden möchtest musst du in die Partei.
    Opportunisten können sich in jedem System durchwinden, das hat nix mit falsch oder richtig zu tun. In meiner bescheidenen sächsischen Kleinstadt gibt es Familien, die jedes Fähnchen geschwungen haben und im Nachhinein eigentlich immer in der Opposition waren.
    Parteimitgliedschaft hat auf jeden Fall geholfen, aber worauf ich hinaus möchte, ist, dass die DDR und meinetwegen auch die UdSSR mit ihren Einschränkungen persönlicher Freiheiten, Bespitzelungen, auch politische Morde, noch lange nicht auf dem Niveau sind des NS-Deutschland was den Härtegrad betrifft und vor allem auch die Motivation dahinter.
    Ich hoffe ja einfach immer, dass die Leute, mit denen ich diskutiere, es abgrundtief schlimm finden, wenn man für etwas ins Gefängnis/Lager gesteckt oder gar getötet wird, wofür man nix kann wie Rasse, Kultur/Religion (als etwas, das anerzogen wird / in das man hineingeboren wird), Homosexualität, Transsexualität, irgendeine Behinderung und da einen Unterschied dazu sehen, wenn jemand für eine Handlung bestraft wird, zu der er sich aktiv entscheidet.

  2. Beiträge anzeigen #22 Zitieren
    Knight Commander Avatar von Nasir
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    Nasir ist offline
    Zitat Zitat von Der Erzbaron Gomez Beitrag anzeigen
    ..., aber worauf ich hinaus möchte, ist, dass die DDR und meinetwegen auch die UdSSR mit ihren Einschränkungen persönlicher Freiheiten, Bespitzelungen, auch politische Morde, noch lange nicht auf dem Niveau sind des NS-Deutschland was den Härtegrad betrifft und vor allem auch die Motivation dahinter....
    Findest du? Bei der DDR mag ich dir noch zustimmen bei diesem Statement, aber ich sehe zwischen Hitler's NS-Deutschland und Stalin's Sowjetunion keinen allzu großen Unterschied. Gerade was die politischen Morde und Bespitzelungen angeht können sich beide auf die selbe Stufe stellen.

  3. Beiträge anzeigen #23 Zitieren
    Bücherwolf  Avatar von HerrFenrisWolf
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    HerrFenrisWolf ist gerade online
    Es gibt Momente bei heiklen Themen, da beginne ich einen Betrag zu schreiben. Da wäge ich jedes Wort mit der Goldwaage ab, versuche mich absolut klar auszudrücken... und dann... dann lösche ich den gesamten Text, einfach weil mir der Glauben fehlt wirklich klar und unmissverständlich auszudrücken, welchen Gedanken ich gerade hege.

    Dies war ursprünglich so ein Beitrag.

  4. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #24 Zitieren
    banned
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    Takeda Shingen ist offline
    Zitat Zitat von Der Erzbaron Gomez Beitrag anzeigen
    Opportunisten können sich in jedem System durchwinden, das hat nix mit falsch oder richtig zu tun. In meiner bescheidenen sächsischen Kleinstadt gibt es Familien, die jedes Fähnchen geschwungen haben und im Nachhinein eigentlich immer in der Opposition waren.
    Parteimitgliedschaft hat auf jeden Fall geholfen, aber worauf ich hinaus möchte, ist, dass die DDR und meinetwegen auch die UdSSR mit ihren Einschränkungen persönlicher Freiheiten, Bespitzelungen, auch politische Morde, noch lange nicht auf dem Niveau sind des NS-Deutschland was den Härtegrad betrifft und vor allem auch die Motivation dahinter.
    Ich hoffe ja einfach immer, dass die Leute, mit denen ich diskutiere, es abgrundtief schlimm finden, wenn man für etwas ins Gefängnis/Lager gesteckt oder gar getötet wird, wofür man nix kann wie Rasse, Kultur/Religion (als etwas, das anerzogen wird / in das man hineingeboren wird), Homosexualität, Transsexualität, irgendeine Behinderung und da einen Unterschied dazu sehen, wenn jemand für eine Handlung bestraft wird, zu der er sich aktiv entscheidet.
    Sagt dir das Massaker von Katyn was? Ein ganzes polnisches Dorf von Russen massakriert während des 2. Weltkrieges.

    Das was du beschreibst ist halt eine Lüge. Leider erstaunlich viel halbwissen. Wenn du derart für Kommunismus bist, hättest du die Geschichte Russlands etwas besser studieren sollen, um auch die negativen Seiten seiner Geschichte zu erfahren.

    Es war eine Diktatur und ein Unrecht Regime. Unter Stalin war es am schlimmsten. Er hat unter anderem ganze Völker bzw. Bevölkerungsgruppen umsiedeln und transferieren lassen. Die Tschetschenen sind noch bis heute Spinnefeind mit Russland deswegen, die Tartaren ähnlich. Auch aus persönlichen Motiven hat Stalin das machen lassen, da irgendwas in seiner Jugend vorgefallen war damals in Georgien. Stalin hat unzählige Unschuldige damals verhaften oder umbringen lassen.
    Im Gulag haben sich die Gefangenen politischen Gegner oder Leute die den Stalinisten nicht gefielen teilweise aich zu Tode gearbeitet oder schwere gesundheitliche Schäden davon getragen.
    Dissidenten, Leute die nicht so dachten wie die Stalinisten wurden auch einfach verhaftet. Teilweise wurden Dissidenten noch bis in die 70 oder 80 er verfolgt und verhaftet, aber lang nicht mehr so schlimm wie zu Stalins Zeit.
    Die Kulaken zu Lenins Revolution hatten übrigens keine Straftaten begangen, sie hatten nur das Pech dass sie Bauern mit Land waren. Dafür hat man sie enteignet und auch umgebracht, gern am nächsten Laternenpfahl aufgeknüpft und gehängt. Das gleiche passierte auch mit anderen Wohlhabenden.

    Ich hatte russisch Unterricht und musste mir die russische Geschichte auf russisch antun von russischen Schulbüchern. Da war so Zeug eben auch Thema (Auch Katyn, wovon hier kaum einer weiß)

  5. Beiträge anzeigen #25 Zitieren
    Bücherwolf  Avatar von HerrFenrisWolf
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    HerrFenrisWolf ist gerade online
    Zitat Zitat von Takeda Shingen Beitrag anzeigen
    ...
    Dir sollte bewusst sein, das niemand Vebrechen und Verbrecher in Schutz genommen hat. Erzbaron Gomez Beitrag bezog sich zu aller erst auf einen grundlegenden ideologischen Unterschied.
    Geändert von HerrFenrisWolf (13.01.2019 um 18:52 Uhr)

  6. Beiträge anzeigen #26 Zitieren

    Faszinierend!
    Avatar von smiloDon
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    smiloDon ist offline
    Zitat Zitat von Huangdi Beitrag anzeigen
    Findest du? Bei der DDR mag ich dir noch zustimmen bei diesem Statement, aber ich sehe zwischen Hitler's NS-Deutschland und Stalin's Sowjetunion keinen allzu großen Unterschied. Gerade was die politischen Morde und Bespitzelungen angeht können sich beide auf die selbe Stufe stellen.
    Nein. Denn übersiehst bei einem solchen Vergleich den historischen Kontext.
    Stalin war ohne Frage ein skrupeloser Diktator, der ohne Rücksicht auf Menschenleben seine Vorstellungen durchsetzte. Wie so manche autokratischen Zaren in der Vergangenheit. Der rote Zar war wohl brutaler als seine Vorgänger, aber letztendlich reihte er sich in die Folge der russischen Alleinherrscher fast nahtlos ein. Russland war nie eine Demokratie, bis heute gibt es dort keine Zivilgesellschaft, welche imstande wäre, eine solche zu tragen.
    Anders in Deutschland. Als die NS die Regierung übernahmen, war D eine Demokratie. Es war zudem seit mehr als 60 Jahren ein Rechtsstaat und geübt im Parlamentarismus. Nicht ohne Stolz nannte man sich Kulturnation. Und dann dieser Bruch, der Rückfall ins Barbarische.
    Ich spitze jetzt zu, wenn ich schreibe, dass die Kulaken Stalin im Weg waren, und er sie deshalb "beseitigte", er ihren millionenfachen Tod in Kauf nahm. Das ist ein scheussliches Verbrechen, keine Frage. Aber Hitler sah in Juden den Grund allen Übels in der Welt, weshalb er sie zu ermorden trachtete. Und auch weil er alle Juden in Europa erfassen wollte, brach er einen Krieg vom Zaun.
    Zudem, und dies ist ebenfalls ein signifikanter Unterschied zu Stalin, errichteten die NS eine Reihe von Vernichtungslagern, in denen Juden und andere den NS missliebigen Gruppen auch mit industriellen Mitteln ermordet wurden.
    Geändert von smiloDon (13.01.2019 um 19:07 Uhr)

  7. Beiträge anzeigen #27 Zitieren
    Charon. Be my guest! Avatar von Wocky
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    Wocky ist offline
    Zitat Zitat von Der Erzbaron Gomez Beitrag anzeigen
    Ich frage mich immer, was es bringen soll, wenn man Kommunisten mit Nazis vergleicht.
    Falls es dir noch nicht aufgefallen ist, aber Kommunisten feht es nicht um irgendein Weltfinanzjudentum, rassische Reinheit, Kulturkampf und interessanterweise gab es auch kaum nationalsozialistische Opposition, die sich über Hitler beschwert hat, er habe "den echten NS" verraten.
    Das klingt für mich immer so, als würdest du Gewalt, die auf ökonomischer Ungleichheit beruht mit Gewalt gegen Minderheiten oder andere Völker auf eine Stufe stellen, die zudem oft nicht nur Unterdrückung beinhaltet sondern gezielte Auslöschung. Ich wäre froh, wenn du mir näher erläutern würdest, was es mit diesem Vergleich auf sich hat.
    (...)
    Und nochmal: Schön dass du wieder da bist. Ernsthaft.

    Nur kurz: Ich vergleiche nicht Linke mit Rechten sondern Schweine mit Schweinen. Mir missfällt das Unterschlagen von Millionen Toten, weil irgendeine Minderheit mit tödlicher Gewalt ein an den Haaren herbeigezogenes theoretisches Konstrukt durchsetzen wollte. Und für die Etablierung und Zementierung eines neuen, das alte nur ersetzenden, Machtgefälles.
    Deine verwendete Phrase ist beliebig, weil sie inhaltlich so nichts hergibt und daher, wie ich aufzeigen wollte, für jedes Unternehmen herhalten kann. Und sei es noch so verbrecherisch.
    Zu den großartigen Errungenschaften Stalins bezüglich Menschenrechte, Gewalt gegen Minderheiten und Andersdenkende, soziale Ungleichheit und Unterdrückung komme ich noch, wenn ich etwas mehr Zeit habe.

    Zitat Zitat von Raider Beitrag anzeigen
    (...), versäumte die Umstellung zum Kapitalismus es, Demokratie, Menschenrechte oder erhöhte Lebensqualität in die meisten osteuropäischen Länder zu bringen.
    Offenbar hatten die Genossen diesbezüglich ja was übersehen wie es scheint.
    Geändert von Wocky (13.01.2019 um 19:19 Uhr)

  8. Beiträge anzeigen #28 Zitieren
    Mythos Avatar von Der Erzbaron Gomez
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    Der Erzbaron Gomez ist offline
    Ich will es nur noch mal erwähnen, dass ich selber keine Stalinistin oder Marxistin-Leninistin bin, je nachdem, wer diese Begriffe nun für sich wie beansprucht. Für das, was ich hier so schreibe, hätte ich mir damals mindestens meine Laufbahn verbaut, wenn nicht dafür eingesessen oder mir gar eine Kugel eingefangen.

  9. Beiträge anzeigen #29 Zitieren
    Charon. Be my guest! Avatar von Wocky
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    Wocky ist offline
    Zitat Zitat von Der Erzbaron Gomez Beitrag anzeigen
    Ich will es nur noch mal erwähnen, dass ich selber keine Stalinistin oder Marxistin-Leninistin bin, je nachdem, wer diese Begriffe nun für sich wie beansprucht. Für das, was ich hier so schreibe, hätte ich mir damals mindestens meine Laufbahn verbaut, wenn nicht dafür eingesessen oder mir gar eine Kugel eingefangen.
    Welcher Sekte gehörst du denn nun an?

  10. Beiträge anzeigen #30 Zitieren
    Myth Avatar von Raider
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    Raider ist gerade online
    Zitat Zitat von Wocky Beitrag anzeigen
    Offenbar hatten die Genossen diesbezüglich ja was übersehen wie es scheint.
    Das streite ich ja nicht ab. Und es war meine ursprüngliche Aussage. In Anbetracht dessen, was unter diktatorischem Sozialismus an Entwicklung erreicht wurde, sollte man das Potential von demokratischem Sozialismus nicht leugnen.

  11. Beiträge anzeigen #31 Zitieren
    Knight Commander Avatar von Nasir
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    Nasir ist offline
    Zitat Zitat von smiloDon Beitrag anzeigen
    Nein. Denn übersiehst bei einem solchen Vergleich den historischen Kontext.
    Stalin war ohne Frage ein skrupeloser Diktator, der ohne Rücksicht auf Menschenleben seine Vorstellungen durchsetzte. Wie so manche autokratischen Zaren in der Vergangenheit. Der rote Zar war wohl brutaler als seine Vorgänger, aber letztendlich reihte er sich in die Folge der russischen Alleinherrscher fast nahtlos ein. Russland war nie eine Demokratie, bis heute gibt es dort keine Zivilgesellschaft, welche imstande wäre, eine solche zu tragen.
    Anders in Deutschland. Als die NS die Regierung übernahmen, war D eine Demokratie. Es war zudem seit mehr als 60 Jahren ein Rechtsstaat und geübt im Parlamentarismus. Nicht ohne Stolz nannte man sich Kulturnation. Und dann dieser Bruch, der Rückfall ins Barbarische.
    ich spitze jetzt zu, wenn ich schreibe, dass die Kulaken Stalin im Weg waren, und er sie deshalb "beseitigte", er ihren millionenfachen Tod in Kauf nahm. Das ist ein scheussliches Verbrechen, keine Frage. Aber Hitler sah in Juden den Grund allen Übels in der Welt, weshalb er sie zu ermorden trachtete. Und auch weil er alle Juden in Europa erfassen wollte, brach er einen Krieg vom Zaun.
    Zudem, und dies ist ebenfalls ein signifikanter Unterschied zu Stalin, errichteten die NS eine Reihe von Vernichtungslagern, in denen Juden und andere den NS missliebigen Gruppen auch mit industriellen Mitteln ermordet wurden.
    Der Post von Gomez beinhaltete mehrere Charakteristika der Diktaturen, und wenn wir von politischer Freiheit sprechen, sehe ich nach wie vor keinen Unterschied. In beiden System wurden Oppositionelle mundtot gemacht, in beiden Systemen wurden bis in den engsten Familienkreis seitens Gestapo und KGB die Menschen bespitzelt. Ideologisch wage ich nicht einen Vergleich zu ziehen, die Vernichtung des Judentums war fest in dem ideologischen Grundsatz verankert und wurde den Menschen in den Köpfen indoktriniert. Ideologisch, da stimme ich jeden zu, war NS-Deutschland das abscheußlichste was die Menschheit hervorgebracht hat und ist keinesfalls mit der Ideologie der Sowjetunion zu vergleichen.

    Jedoch, ging der Terror in der Sowjetunion unter Stalin und keiner direkten Ideologie hervor. Machen wir nun den Vergleich Hitler mit Stalin, finde ich das beide absolut abscheußlich sind und sich gegenseitig auf die Schulter klopfen können wenn es um Verbrechen gegen die Menschlichkeit geht. Den stalinistischen Säuberungsaktionen fielen willkürlich unzählige unschuldige Menschen zu Opfer. Gebildete, Militärs, harmlose Bauern. In beiden Fällen wurden Menschen aufgrund ihrer Zugehörigkeit willkürlich getötet. Hitler tat das offensichtlich legitimiert durch seine Ideologie und unter dem Wissen des Volkes. Bei Stalin verlief das ganze eher "hintenherum" im Verborgenen ab und fußte, aus Kalkül, auf Angst und Terror als Grundsäulen. Willkürliche Erschießungen, erzwungene Geständnisse, eiskaltes Kalkül unter dem Volk Angst zu verbreiten damit jeder jeden denunziert, auch unter eignen Familien. Sofern Menschen nicht sofort hingerichtet wurden, wurden sie in die Gulags verbannt. Gulags waren für Stalin legitimierte Vernichtungslager. Menschen wurden nicht offiziell in den Tot geschickt, aber war doch jedem klar das die Überlebenschancen nicht allzu hoch waren in den Gulags.

    Ich finde man kann nicht sagen, das einer schlimmer als der andere war. Der eine hat lediglich einen Krieg gewonnen womit er sich den Orden des Befreiers an die Brust hängen konnte, welches ihn als den Guten im Kampf gegen das Böse darstellen lässt. Doch im Grunde genommen war es an der Ostfront ein Krieg zwischen Pest und Cholera, zum Leid der Menschen zwischen diesen beiden menschenfeindlichen Systemen. Unter beiden Besatzern wurden sie unterjocht sowie willkürlich ermordet. Die Wehrmacht wurde anfangs ja sogar als Befreier gefeiert in Osteuropa, nicht ohne Grund, da wussten sie nur noch nicht um die perversen Machenschaften der Nazis.

  12. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #32 Zitieren
    Held Avatar von DerPanda
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    DerPanda ist offline
    Irgendwie habe ich ein bisschen das Gefühl, einige Leute hier würden denken, dass unser westliches System gerade komplett leidneutral besteht.

  13. Beiträge anzeigen #33 Zitieren

    Faszinierend!
    Avatar von smiloDon
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    smiloDon ist offline
    Zitat Zitat von Huangdi Beitrag anzeigen
    Der Post von Gomez beinhaltete mehrere Charakteristika der Diktaturen, und wenn wir von politischer Freiheit sprechen, sehe ich nach wie vor keinen Unterschied. In beiden System wurden Oppositionelle mundtot gemacht, in beiden Systemen wurden bis in den engsten Familienkreis seitens Gestapo und KGB die Menschen bespitzelt. Ideologisch wage ich nicht einen Vergleich zu ziehen, die Vernichtung des Judentums war fest in dem ideologischen Grundsatz verankert und wurde den Menschen in den Köpfen indoktriniert. Ideologisch, da stimme ich jeden zu, war NS-Deutschland das abscheußlichste was die Menschheit hervorgebracht hat und ist keinesfalls mit der Ideologie der Sowjetunion zu vergleichen.

    Jedoch, ging der Terror in der Sowjetunion unter Stalin und keiner direkten Ideologie hervor. Machen wir nun den Vergleich Hitler mit Stalin, finde ich das beide absolut abscheußlich sind und sich gegenseitig auf die Schulter klopfen können wenn es um Verbrechen gegen die Menschlichkeit geht. Den stalinistischen Säuberungsaktionen fielen willkürlich unzählige unschuldige Menschen zu Opfer. Gebildete, Militärs, harmlose Bauern. In beiden Fällen wurden Menschen aufgrund ihrer Zugehörigkeit willkürlich getötet. Hitler tat das offensichtlich legitimiert durch seine Ideologie und unter dem Wissen des Volkes. Bei Stalin verlief das ganze eher "hintenherum" im Verborgenen ab und fußte, aus Kalkül, auf Angst und Terror als Grundsäulen. Willkürliche Erschießungen, erzwungene Geständnisse, eiskaltes Kalkül unter dem Volk Angst zu verbreiten damit jeder jeden denunziert, auch unter eignen Familien. Sofern Menschen nicht sofort hingerichtet wurden, wurden sie in die Gulags verbannt. Gulags waren für Stalin legitimierte Vernichtungslager. Menschen wurden nicht offiziell in den Tot geschickt, aber war doch jedem klar das die Überlebenschancen nicht allzu hoch waren in den Gulags.
    Das ist ja alles soweit richtig. Nur ist es aus dieser Perspektive betrachtet schwer, die Unterschiede beider Diktaturen herauszuarbeiten. Gerade deshalb habe ich auf den historischen Kontext hingewiesen.

    Aber darauf gehst du ja leider nicht (oder nur unzureichend) ein.

    Zitat Zitat von DerPanda Beitrag anzeigen
    Irgendwie habe ich ein bisschen das Gefühl, einige Leute hier würden denken, dass unser westliches System gerade komplett leidneutral besteht.
    Sei ein wenig nachsichtiger. Denn wir alle sind Teil des System, weshalb es uns etwas schwerer fällt, dies zu erkennen.

  14. Beiträge anzeigen #34 Zitieren
    Knight Commander Avatar von Nasir
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    Nasir ist offline
    Zitat Zitat von smiloDon Beitrag anzeigen
    Das ist ja alles soweit richtig. Nur ist es aus dieser Perspektive betrachtet schwer, die Unterschiede beider Diktaturen herauszuarbeiten. Gerade deshalb habe ich auf den historischen Kontext hingewiesen.

    Aber darauf gehst du ja leider nicht (oder nur unzureichend) ein.

    Sei ein wenig nachsichtiger. Denn wir alle sind Teil des System, weshalb es uns etwas schwerer fällt, dies zu erkennen.
    Meine Intention war aufzuzeigen, das es zwischen NS-Deutschland und Stalin's Sowjetunion keinen allzu großen Unterschied gab zwischen den Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Gomez hatte so ein Statement abgegeben, diesem habe ich widersprochen.

    Menschen haben die Neigung unter schwierigen Umständen dem Radikalen zu folgen, welche Besserung geloben. Deutschland in den 20ern befand ich in einem desolaten Zustand, alleinige Kriegsschuld, Reparationszahlungen und Wirtschaftskrise. Dieser Hintergrund verhalf den Nazis zum Aufstieg.

    Das Zaren Russland befand sich ebenfalls 1917 in einem desolaten Zustand. Ein sinnloser Krieg mit zahlreichen Toten, schwacher Zar welcher sich nicht für Belange des Volkes interessiert und wirtschaftlicher Stillstand haben den Roten verholfen Nikolaus zu stürzen.

    Inwieweit würde jetzt die historische Vorgeschichte, ohne ausführlich darauf eingegangen zu sein, die Erkenntnis beeinflussen, das beide Systeme sich im nichts nach stehen was Verbrechen angeht?

  15. Beiträge anzeigen #35 Zitieren

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    Avatar von smiloDon
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    smiloDon ist offline
    Zitat Zitat von Huangdi Beitrag anzeigen
    Inwieweit würde jetzt die historische Vorgeschichte, ohne ausführlich darauf eingegangen zu sein, die Erkenntnis beeinflussen, das beide Systeme sich im nichts nach stehen was Verbrechen angeht?
    Das habe ich in meinem Post begründet.
    Du kannst dem gerne widersprechen oder meine Argumente weiterhin ignorieren - was eine weitere Diskussion natürlich hinfällig macht.

  16. Beiträge anzeigen #36 Zitieren
    Knight Commander Avatar von Nasir
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    Nasir ist offline
    Zitat Zitat von smiloDon Beitrag anzeigen
    Das habe ich in meinem Post begründet.
    Du kannst dem gerne widersprechen oder meine Argumente weiterhin ignorieren - was eine weitere Diskussion natürlich hinfällig macht.
    Ich habe sie nicht ignoriert. Ich verstehe deine Argumente, mit dem Bezug auf den historischen Kontext, zur Entkräftung der Aussage "Hitler und Stalin sind, was Verbrechen gegen die Menschlichkeit angeht, auf einer Stufe zu stellen" nicht. Warum ich das so sehe hatte ich ausführlicher dargelegt, welchem du mir auch zugestimmt hattest. Weshalb hier einer Ursachenforschung nachgehen leuchtet mir nicht ein.

    Das Russland keine Erfahrungen mit der Demokratie gemacht hat, mildert doch nicht die Verbrechen von Stalin ab? Wenn du deinen Gedankengang weiter ausführen könntest, wäre ich auch gerne dazu bereit mich mit deiner Argumentation auseinanderzusetzen und gegebenenfalls meine Ansicht zu überdenken.

  17. Beiträge anzeigen #37 Zitieren
    Myth Avatar von Raider
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    Raider ist gerade online
    Zitat Zitat von Huangdi Beitrag anzeigen
    Meine Intention war aufzuzeigen, das es zwischen NS-Deutschland und Stalin's Sowjetunion keinen allzu großen Unterschied gab zwischen den Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Gomez hatte so ein Statement abgegeben, diesem habe ich widersprochen.

    Menschen haben die Neigung unter schwierigen Umständen dem Radikalen zu folgen, welche Besserung geloben. Deutschland in den 20ern befand ich in einem desolaten Zustand, alleinige Kriegsschuld, Reparationszahlungen und Wirtschaftskrise. Dieser Hintergrund verhalf den Nazis zum Aufstieg.

    Das Zaren Russland befand sich ebenfalls 1917 in einem desolaten Zustand. Ein sinnloser Krieg mit zahlreichen Toten, schwacher Zar welcher sich nicht für Belange des Volkes interessiert und wirtschaftlicher Stillstand haben den Roten verholfen Nikolaus zu stürzen.

    Inwieweit würde jetzt die historische Vorgeschichte, ohne ausführlich darauf eingegangen zu sein, die Erkenntnis beeinflussen, das beide Systeme sich im nichts nach stehen was Verbrechen angeht?
    Etwas vergleichbares mit dem Holocaust gab es selbst im stalinistischen Russland nicht.

  18. Beiträge anzeigen #38 Zitieren

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    Avatar von smiloDon
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    smiloDon ist offline
    Zitat Zitat von Huangdi Beitrag anzeigen
    Ich habe sie nicht ignoriert. Ich verstehe deine Argumente, mit dem Bezug auf den historischen Kontext, zur Entkräftung der Aussage "Hitler und Stalin sind, was Verbrechen gegen die Menschlichkeit angeht, auf einer Stufe zu stellen" nicht. Warum ich das so sehe hatte ich ausführlicher dargelegt, welchem du mir auch zugestimmt hattest. Weshalb hier einer Ursachenforschung nachgehen leuchtet mir nicht ein.
    Weil die Ursachen herauszuarbeiten zu einem umfassenden Urteil dazugehören. Diese Regime waren doch nicht über Nacht plötzlich da.
    Und Raider hat nochmals darauf hingewiesen, dass es in der Su keinen Holocaust gab. Was ich aber auch schon geschrieben habe (und du ebenfalls überlesen hast)

  19. Beiträge anzeigen #39 Zitieren
    Knight Commander Avatar von Nasir
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    Nasir ist offline
    Zitat Zitat von Raider Beitrag anzeigen
    Etwas vergleichbares mit dem Holocaust gab es selbst im stalinistischen Russland nicht.
    Stalin hatte sich nicht auf bestimmte Gruppen präzisiert, sondern nach Bauchgefühl alles und jeden willkürlich ermorden lassen und seine Herrschaft bewusst auf psychologischen Terror und Angst seiner Person gegenüber aufgebaut, sodass ein ganzes Volk sich gegenseitig überwacht und denunziert hat nur um nicht in Ungnade zu fallen. Nicht minder verachtenswert und die Opferzahlen sind ebenfalls gewaltig.

    Die Art und Weise wie das dritte Reich die Juden und andere Gruppen hat umbringen lassen ist perverser, dem Argument beuge ich mich. Aber das macht Stalin, um es vorsichtig auszudrücken, nicht zu einem minder besseren Menschen wie Hitler.

  20. Beiträge anzeigen #40 Zitieren
    Mythos Avatar von Der Erzbaron Gomez
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    Der Erzbaron Gomez ist offline
    Uff, also mit Stalin und der Ideologiefreiheit seines Terrors wäre ich mir nicht so sicher. Der Grund dafür ist, dass letztendlich alle Gräueltaten damit justifiziert werden können, da der Weg zum Kommunismus eine historische Notwendigkeit ist. Das bedeutet einerseits, dass die Opfer sich in ihrer Rolle immer selber bewusst werden müssen, warum sie schuldig sind (z.B.: "Meine Eltern sind Bürgerliche und schon von klein auf, wurde mir beigebracht, die Arbeiter zu hassen..."), was auch einen Unterschied macht, wenn man sich die Schauprozesse anschaut, die es in Stalins UdSSR gab im Vergleich zu denen im Dritten Reich. Dort war jemand angeklagt, weil er irgendwas falsches ist oder gemacht hat und er war zwar genauso schon im Vorfeld verurteilt, aber seine "eigene" Ansicht war egal. Bei Stalin war es dann wichtig, dass der Angeklagte noch selber die Begründung liefert, warum er bestraft werden muss. Auch wenn man auf der falschen Seite steht, ist man noch Teil des Ganzen. Das hat zu solchen Situationen geführt, in denen Sträflinge Geburtstagskarten an Stalin schreiben mussten und ihn beglückwünschen sollten. Das klingt zwar natürlich total bescheuert, gab es da aber. Es ist aber auf der anderen Seite nicht vorstellbar gewesen, dass in Deutschland ein im KZ inhaftierter Jude Hitler eine solche Karte geschrieben hätte. Beide hat man als Abschaum angesehen, ja, aber der in der SU Inhaftierte, war deshalb noch immer als Teil des Ganzen gesehen.
    Stalin selbst hat sich auch nur als Werkzeug des Kommunismus propagiert, zumindest hat er es so aussehen lassen, als würde er das auch denken. Das sieht man daran, wenn er nach einer Rede von ihm selbst auch geklatscht hat. Dabei geht es nicht darum, wie geil er sich finden soll, sondern dass er auch nur Teil des Ganzen ist.
    Was den Terror an sich angeht, ja, da hat es jeden treffen können und wenn man sich das so überlegt, kann ich halt auch echt nachvollziehen, dass man es sozusagen als Cis Het White Dude da ganz angenehm in Nazideutschland hatte, weil man wusste, dass sofern man die Klappe hält, es einen nicht treffen wird.
    Dass es bei Stalin so viele Säuberungen in der Nomenklatura gab, war aber nicht nur sinnvoll, weil es Angst verbreitet hat, sondern auch, weil man damit perfekt die Leute loswerden konnte, die noch unter Lenin aktiv waren und oft auch andere Ansichten hatten als die von Stalin, obwohl dieser sich ja nur als die Fortsetzung der von Lenin weiterentwickelten Lehren von Marx gesehen hat, was auch den Begriff Marxismus-Leninismus ins Leben gerufen hat, der aber an sehr vielen Stellen Marx und/oder Lenin revidiert, vereinfacht und auf so einen Schmarrn wie "sozialistische Warenproduktion" kommt. Die Revolution sollte mit den Säuberungen irgendwann abgeschlossen werden, aber eigentlich hat man damit nur die Vergangenheit und die Theorie so umgedeutet, dass sie die Entwicklungen unter Stalin legitimiert.

    Was ich aber immer bedenken muss, ist, was Lenin, oder meinetwegen auch Trotzki gemacht hätten an Stalins Stelle. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass die Entwicklung eine ähnliche gewesen wäre, nur eben ohne diese große Menge an exzessiver Gewalt und an Personenkult. Vor allem mit dem Blick auf Nazideutschland, dass sich Lebensraum im Osten schaffen wollte und Slawen dabei als Untermenschen ansah, ist es nachvollziehbar, dass man mit aller Gewalt versucht hätte, eine Schwerindustrie aufzubauen mitsamt der ganzen Folgen für die Landbevölkerung, Infrastruktur, Umwelt etc.

    Zitat Zitat von Wocky Beitrag anzeigen
    Welcher Sekte gehörst du denn nun an?
    Hmm, das ist kompliziert. Also, ich sag es mal so, die Hauptinspiration habe ich mir von Slavoj Zizek geholt, der betitelt sich gerne als Leninist, aber seine Philosophie ist sehr eklektisch und holt sich dabei gerne noch Psychoanalytiker und ein paar Postmodernisten mit ins Boot, was für Leninismus wieder sehr unorthodox ist.

    Wäre das irgendwie halbwegs anerkannt und nicht nur ein Meme, würde ich sagen, ich wäre Zizekistin, aber so komme ich wohl einer Leninistin am nähsten.

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