Hab ich es übersehen oder gabs bisher noch keinen Goty2018-Thread? Wenn nicht, welche Spiele haben euch im letzten Jahr am meisten beeindruckt und warum? Meine persönlichen waren:
Kingdom Come: Deliverance - bestes Rollenspiel für mich. Das Spiel vermittelt die Situation, ein einfacher junger Schmied im Mittelalter zu sein, ziemlich gut. Quests können zwar langweilig in dem Sinne sein, dass es teils nur hol-und-bring-Aufgaben sind oder ähnlich simple Aufgaben, aber sie passen einfach gut ins Bild. Wie und warum man in diesem Szenario an Privilegien des Adels kommt und an sich doch nur maximal Fußvolk ist ... hat mich ziemlich beeindruckt. Auch die leichten Lebenssimulationsanleihen haben mich überhaupt nicht gestört, sondern motiviert. Ich hab das Spiel bisher dank Lebensumständen nie richtig durchspielen können, probiere es jetzt aber erneut und im Hardcoremodus. Tolles Spiel imo, trotz vieler Bugs und diverser grafischer Schwächen.
Subnautica - bestes Survivalspiel und beste Atmosphäre. Exploration done right, würd ich sagen. Das kriegen andere Survivalspiele selten hin weil zu nervig durch stumpfes Ressourcenfarming. Die Progression ist für Sanboxspiele unüblich etwas linear. Bestimmte Bereiche muss man besuchen, um weiterkommen zu können, nur weiß man erstmal nicht, wo die sind. Manchmal bekommt man mehr oder minder vage Hinweise, manchmal nicht. Dadurch hält sich der Weiderspielwert in Grenzen. Technisch hat es auch ein paar Macken. Die Grafik ist künstlerisch gesehen gut, technisch eher Mittelmaß, besonder auf Entfernung auch teilweise hässlich wegen stark reduziertem Detailgrad selbst bei Maximaleinstellungen.
Parkitect und Two Point Hospital - Special Interest sozusagen. Ersteres ist geistiger Nachfolger der Rollercoaster Tycoon-Reihe und spielt sich fast exakt so wie die Vorgänger. Also so richtig, das Spiel übernimmt quasi die Steuerung 1 zu 1 vom letzten Teil. Es gibt eine hand voll Elemente, die das Spiel sinnvoll erweitern, etwa die Warenlogistik. Man braucht jetzt also Lieferanten, die Waren an Shops liefern, sonst verkaufen die nix. Die Lieferantenwege allerding drücken den Atraktionswert des Parks, weshalb man sie hinter Deko verstecken muss/unterirdisch baut. Dekoration ist jetzt also nicht mehr optional, sondern zwingend für einen perfekten Park. Das sind die zwei größten Unterschiede zu RCT. Wer die Vorgänger mochte, wird Parkitect auch mögen.
Two Point Hospital ist wiederrum geistiger Nachfolger von Theme Hospital. Im Prinzip gilt das gleiche wie bei Parkitect. Im Vergleich gibts aber mehr Neuerungen, trotzdem erinnert das Spiel sehr stark an den Bullfrog-Klassiker.
Naja, ich mag beide alten Spiele und daher auch diese beiden und hab sie recht viel gespielt.
X4 Foundations - Hauptsächlich auf dieser Liste weil ich nicht mehr an ein gutes X-Spiel geglaubt habe und doch eins bekommen hab. Im Vergleich mit früheren X etwas umfangsarm, für den Normalspieler aber meiner Meinung nach umfangreich genug für 40 - 50 Stunden und eventuell mehr. Nach Rebirth auf jeden Fall eine Steigerung. Zurzeit noch einige Bugs und Spielelemente, die nicht so richtig funktionieren, was vor allem im Endgame auffällt. Das Interface kann auch ziemlich unübersichtlich sein. Die Grafik ist mir persönlich etwas zu bunt, besonders die Highways wirken auf mich etwas deplatziert. Die Performance ist bei mir auch nicht so gut, besonders auf belebten Stationen bricht sie gerne ein. Insgesamt trotzdem eine sehr positive Erfahrung, mit viel Fanboy-Bonus
AC Odyssey - an letzter Stelle und nur knapp in der Liste dank viele Schwächen. Insgesamt aber eine durchgehend überdurchschnittlich positive Erfahrung, die manchmal auf Meh-Niveau absackt. Gute Grafik, tolle Landschaft, okaye bis gute Gameplayelemente. Starker Fokus auf Action, Stealth-Gameplay nur zum Teil möglich durch RPG-System. Starke Gegner lassen sich zumindest die ersten Spielstunden nicht instant töten, was zum Kampf zwingt, was widerrum andere Gegner anlockt.
Man steigt in Stufen auf, schaltet neue Fähigkeiten frei, bekommt bessere Ausrüstung, die Levelseitig mitlevelt und daruch an Einzigartigkeit einbüßt. Das aufrüsten des Equipments ist teuer und erfordert später viel grinding, was die Spielzeit streckt und zum Erfüllen von Nebenaufgaben zwingt, wenn man den Echtgeldshop nicht bemühen will. Außerdem wiederholen sich die Aufgabentypen nach relativ kurzer Zeit immer wieder, was den Spielspaß drückt.
Storymäßig ist das Spiel ziemlich seltsam. Der Hauptchar ist ein völliger Psycho, Massenmörder und tötet aus teils völlig profanen Gründen. Die Dialoge mit anderen Charakteren sind teils gut, teils passen sie überhaupt nicht zusammen. Keine Ahnung, wer das durchgewunken hat, aber die Story ist ziemlich trashig und war für mich auch nur als Trash akzeptierbar.
Sea of Thieves - Es hat Trillionen Schwächen und könnte sooooo viel besser sein. Persönlich mag ich dieses Spiel gar nicht, weil es nur Spaß macht, wenn man es mit Freunden spielt, die sich nicht daran Stören, dass es kein echtes Progressing gibt. Man muss Spaß haben daran, Blödsinn zu machen. Gesehen hat man vom Spiel alles bereits nach kurzer Zeit, auch nach diverser Updates. Aber die Coop-Erfahrung kann eine der besten sein, die ein Spiel haben kann.