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  1. #381
    corridore netto  Avatar von eis engel
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    Neth

    Sahenia überlegte kurz und nickte schließlich zustimmend. Während Neth die schlafende Yelyna langsam aufrichtete, die irgendwas unverständliches vor sich hin plapperte. Kümmerte sich Sahenia um ein Taxi, welches sie erst zu Sahenia´s Mutter nachhause und anschließend zur Universität bringen sollte.
    "In 10 Minuten ist es am Raumhafen." erklärte die Asari knapp an den Salarianer gewandt und half diesem Yelyna auf die Beine zu bekommen.
    Seiner Hündin deutete der Salarianer an, dass sie auf ihren Platz gehen sollte. Offensichtlich sollte sie das Schiff bewachen.
    Sie hatten es nicht weit bis zum Raumhafen, wo auch ihr Taxi bereits auf sie wartete.
    Neth und Sahenia setzten Yelyna irgendwie ins Taxi, setzten sich dann ebenfalls dazu und das Taxi setzte sich in Bewegung....

    Kurzer Zwischenstopp daheim...
    "Bin gleich wieder da." sagte sie zu Neth und öffnete die Wagentür.
    Sahenia wies die Taxifahrerin an kurz hier zu warten, während sie Yelyna aus dem Taxi und anschließend zum Haus hievte.
    Anschließend brachte sie Yelyna zum Aufzug und fuhr mit ihr nach oben, wo ihr ihre Mutter über den Weg lief und ihr gleich zur Hilfe eilte.
    "Was ist denn mit ihr passiert?" erkundigte sich Dishana besorgt.
    "Ach, die musste die Harte spielen und irgendwas alkoholisches trinken, und dabei ist sie aus den Latschen gekippt, obwohl es nur ein Mini-Schlückchen war." erklärte Sahenia ihrer Mutter.
    "Dann bringen wir sie mal schnell ins Bett, damit sie ihren Rausch ausschlafen kann." meinte Dishana schmunzelnd und öffnete die Tür zum Apartment.
    Gemeinsam verfrachteten die beiden Yelyna in Sahenia´s Zimmer und legten sie dort aufs Bett.
    "Ich muss gleich wieder los zur Uni. Behälst du sie ein wenig im Auge?" wollte Sahenia wissen und eilte schon wieder Richtung Tür.
    Dishana nickte nur kurz, und Sahenia ging wieder nach unten.


    Anschließend ging es weiter zur Uni...
    Dort angekommen, wartete bereits Serina auf die beiden. Die Asaris begrüßten sich herzlich, während Serina den Salarianer skeptisch beäugte.
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    "Serina, dass ist Orange. Ein Freund von uns, er unterstützt uns auch bei unseren aktuellen Recherchen. Orange, dass ist Serina, die Hackerin." stellte Sahenia die beiden einander vor.
    "Hi. Sehr erfreut." sagte die Asari lächelnd und reichte ihm ihre Hand.
    "Ich habe bereits dafür gesorgt, dass wir Zugang zu den Rechnern haben und das wir alleine sind." erklärte Serina an Sahenia gewandt.
    "Das klingt doch mal vielversprechend. Details müsst ihr aber miteinander absprechen." kicherte Sahenia, abwechselnd zu Neth und Serina blickend.
    Anschließend gingen die drei nach unten, wo mehrere Räume mit leistungsstarken und hoch modernen Computer waren.
    eis engel ist offline

  2. #382
    corridore netto  Avatar von eis engel
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    Marco Lagos

    Lucia lauschte Marcos Worten aufmerksam und auch wenn es ihr schwer fiel ihm zu glauben, schienen seine Worte aufrichtig zu sein.
    Sie sah ihn lange an und überlegte, was sie darauf antworten sollte.
    "Ich glaube dir... fürs erste." begann die rothaarige leise und noch nicht so ganz überzeugt. "Sollte sich aber bei unseren Recherchen herausstellen, dass du doch verantwortlich dafür bist, dann.... werde ich dich eigenhändig dafür büßen lassen." fügte sie drohend hinzu und wandte sich schließlich ab.

    "Konntest du irgendwas heraus finden?" erkundigte sich Liz bei Violet.
    "Nicht besonders viel. Unser Freund hier scheint wohl ein Söldner zu sein, den vermutlich das große Geld gelockt hat. Aber nichts als Vermutungen, ich brauche meine Computer.Ich halte euch aus der Ferne auf dem laufenden. Marco und Stephen, es war schön euch kennen zu lernen." antwortete Violet leise und blickte kurz in die Runde.
    "Wie jetzt? Du willst schon wieder abhauen?" hakte Liz irritiert nach.
    "Ich bin euch so keine große Hilfe." meinte Violet und kam näher an Liz heran, ehe sie flüsternd weitersprach.
    "Rede mit deinem Halbbruder, er scheint wirklich in Ordnung zu sein. Behalte auch Lucia im Auge."
    Liz nickte nur zustimmend.
    "Ich melde mich, wenn ich Infos habe." sagte Violet schließlich an alle gewandt und winkte kurz zum Abschied, bevor sie sich auf den Weg machte.

    "Und was machen wir jetzt mit ihm?" wollte der Blondschopf wissen, der Brekker weiterhin im Griff hatte.
    eis engel ist offline

  3. #383
    Auserwählter Avatar von Rabenkopf
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    Sahenia

    Als der Salarianer die neue Asari sah, musste er erst einmal stehenbleiben. Er blickte sie mit leicht überraschten Augen an und hörte nur mit marginalen Möglichkeiten den gesprochenen Worten zu. „Hi. Sehr erfreut Ich habe bereits dafür gesorgt, dass wir Zugang zu den Rechnern haben und das wir alleine sind.“, erklärte sie ihm, offenkundig seine aktuelle Verhaltensweise als normal abtuend.
    Man wünsche ich mir manchmal ein Sexualtrieb, dachte sich Neth ein falsches Lächeln aufsetzend und die Asari begrüßend, bevor er ihr erklärte: „Okay, dann sollten wir uns an die Arbeit machen.“, er fing an am ersten Rechner herumzutippen, „Die Grundstruktur zu etablieren sollte einfach sein. Aber die ganzen Programmierschleifen zu schreiben könnte ne Weile dauern. Je schneller wir damit fertig sind, desto schneller können wir die eigentliche Arbeit beginnen.
    Die neue Asari schien keine Probleme damit zu haben. Die beiden Hacker erreichten ihre Ziele recht zügig. Nur Sahenia schien nicht genau zu wissen, was sie in der Zwischenzeit zu tun hatte. „Ist eigentlich unsere Fluchtmöglichkeit bereit?“, fragte Neth daher, nur kurz vom Rechner aufblickend, „Wenn wir auffliegen – und das werden wir, 100%ig – sollten wir so schnell wie möglich weg sein.“, er benutzte bei der Arbeit nicht umsonst Handschuhe, „Ist das alles geklärt?“, die Frage war an Sahenia gerichtet.
    "Wenn du das Unmögliche ausgeschlossen hast, dann ist das was übrig bleiben muss, wie unwahrscheinlich es auch sein mag, die Wahrheit." - Sherlock Holmes alias Sir Arthur Conan Doyle
    "Erst ignorieren sie dich, dann lachen sie dich aus, dann bekämpfen sie dich und dann gewinnst du." - Mahatma Ghandi
    "Eine Falle zu erkennen ist eine Sache, sie zu umgehen eine völlig andere." - Ranma 1/2
    "Mein Name ist Ozymandias, König der Könige. Schauet auf mein Werk, ihr Mächtigen, und verzweifelt." - Ozymandias
    "Der größte Trick des Teufels ist es die Welt glauben zu lassen, dass er nicht existiert." - Die üblichen Verdächtigen
    "Nichts ist unmöglich, solange du es dir vorstellen kannst." - Professor Hubert Farnsworth
    "Maybe you are right...maybe we can't win this. But we'll fight you regardless. Yes, people will die. Maybe we'll lose half of the galaxy...maybe more. However insignificant we might be: We will fight, We will sacrifice and We will find a way....that's what humans do!" - Commander Shepard
    Rabenkopf ist offline Geändert von Rabenkopf (31.03.2019 um 23:22 Uhr)

  4. #384
    Ritter Avatar von Khardim
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    Zitat Zitat von Shepard Commander Beitrag anzeigen
    Van Zan

    Dras

    Rarkin

    Widerlicher Kerl“, dachte Hanna und besah sich Archys schmieriges Grinsen. „Ich hätte nicht gedacht, dass auch unter den Turianern so aalglatte Kerle sind.“ Sie schenkte Archy eines ihrer seltenen Lächeln und sagte: „Sagen Sie mir, hat diese Masche irgendwann schon einmal funktioniert?“ Sie erwartete keine Antwort und bekam auch keine. Dras dauerte das entschieden zu lange, er stellte sie kurz vor und beließ es bei den Spitznamen. Der Kroganer war, mit einem Wort: kroganisch. Er war aufs Blutvergießen aus, eine Eigenschaft die seiner Spezies inne lag. Und dabei wollte Hanna ihn keineswegs stören. „Wer zurückbleibt, bleibt zurück“, grunzte der Alien. „Gefällt mir. Damit kann ich arbeiten“, sagte die Blondine nonchalant und zuckte mit den Schultern, bevor sie ihre Vindicator durchlud. „Gehen wir?“ Die Frage kam von Dras, der scheinbar nicht mehr Zeit als nötig vertrödeln wollte. „Après vous.“ Einer für alle, alle für einen – die drei Musketiere: Turianer, Kroganer, Batarianer. Und D’Artagnan war in dieser Geschichte eine Frau.

    *

    Es wunderte Seeva, wie die Qualität der C-Sec Captains im Laufe der Jahrhunderte nachgelassen hatte. Sie erinnerte sich an einen Turianer, der mit militärischer Brillanz ein ganzes Roter Sand-Kartell ausgehoben hatte, nur mit einer Handvoll Männern. Da war einmal eine Asari gewesen, die vom Pflichtbewusstsein durchdrungen einen bekannten Mehrfachmörder und Vergewaltiger gestellt und nicht erschossen, sondern vor Gericht gebracht hatte, obwohl dieser aus einer mächtigen und einflussreichen Familie stammte, bald schon gegen Kaution freikam und seinen „Sieg“ feierte – bevor er Seeva über den Weg lief. Und sie dachte an den einen Salarianer, der einst Captain des 12. Reviers war und später als rechte Hand des salarianischen Ratsmitglieds diente. Das waren Polizisten, denen selbst der Spectre ehrfurchtsvoll Respekt zollte. Heute musste sich die Polizeieinheit mit Typen wie Yuhki abgeben und dieser Rarkin schien keinen Deut besser. Und das bezog sich nicht auf das Aussehen. Zwar fand Seeva, dass männliche Turianer die mit Abstand attraktivsten Wesen im Universum waren, diesen hässlichen Kerl hätte sie aber nicht einmal in ihrer jungfräulichen Phase ins Bett gelassen. Sein Aussehen hätte sie ihm durchaus verziehen, die späte Begrüßung jedoch nicht. Scheinbar schien dem Mann, er hatte sicherlich im turianischen Militär gedient, trotz kreischender Projektile der Ernst der Lage nicht bewusst zu sein. „Es wäre mir lieber gewesen wir hätten uns unter angenehmeren Umständen kennengelernt… Haben Sie schon irgendeinen Anhaltspunkt, wo Beyo Vhan gerade ist?“, fragte er. „Es wäre mir lieber, wir hätten uns gar nicht kennengelernt“, dachte die Asari und sagte mit ruhiger, aber unterschwellig anklagender Stimme: „Das stimmt, Commander T’Saari von den Spectres. Captain, meinen Sie wirklich, dass Beyo Vhan unser vordringlichstes Thema sein sollte?“ Das dichte Explodieren einer Granate ließ eine Antwort obsolet erscheinen. Sie hob die Stimme: „Alle herhören, Spectre-Befehl: Dieses Revier untersteht jetzt meinem Kommando. Bringen Sie alle entbehrlichen Beamten an die Hauptbarrikade und konzentrieren Sie das Feuer auf die Flowers im direkten Vorfeld.“ Sie schaute zu Rarkin, dann zu Yuhki. „Sie zwei bewegen sich auch dorthin. Belegen Sie die Stellung der Flowers mit Sperrfeuer.“ Seeva wog ihre Schrotflinte in der Hand. „Ich gehe selbst raus. Verstanden?“ Die beiden Captains nickten gehorsam. „Gut.“ Seeva schritt wieder gen Seitengasse, deutete auf zwei menschliche Beamte. „Sie zwei, kommen Sie mit.

    *

    Hanna prallte fasst gegen den Kroganer. Der rotgepanzerte Alien blieb unvermittelt stehen, deutete auf etwas direkt vor ihm. „Das ist C-Sicherheit“, sagte Hanna. Sie erkannte das Logo ihrer Behörde. „Sieht so aus als wären alle Gangs des Bezirks hier versammelt.“ Dann sah sie, wie rechts von ihrer Position Mündungsfeuer aufflammte und sie erkannte van Zan wie einen Schatten von der schießenden Gruppe aus verschwinden. „Da ist mein Trupp. Sieht so aus, als würden sie die Kerle in die Zange nehmen.“ Hanna dachte kurz nach. „Wir greifen von dieser Seite aus an, fallen den Flowers in den Rücken.“ Das Chaos wäre perfekt und die Schlacht, wenn alle einen kühlen Kopf bewahrten, gewonnen. „Alle einverstanden? Dann los!

    *

    Seeva flog heran wie ein Speer. Die beiden Schützen, die sie mitgenommen hatte, schossen von einer sicheren Stellung aus. Sie zogen die Aufmerksamkeit der Flower auf sich, zumindest den Rest davon. Der plötzliche Tod ihrer Anführerin hatte den Gewalthaufen in ein flüchtiges Etwas verwandelt. Ein paar der mutigeren oder verzweifelteren versuchten dennoch das Revier einzunehmen – und scheiterten. Plötzlich war Seeva zwischen ihnen, eine Asari zwischen Menschen. Ein Spectre zwischen Kriminellen. Ein Wolf zwischen Schafen. Die Schrotflinte in der Rechten, die Pistole in der linken Hand jagte sie durch die Reihen der Flowers und stiftete Blut, Tod, Chaos. Eine weitere Gruppe griff in das Geschehen ein, Mensch, Kroganer, Turianer und ein – Seeva meinte zuerst sich geirrt zu haben – Batarianer. Sie fielen den Flowers in den Rücken, die ohnehin mehr als kopflos waren. Als die Zahl ihrer Toten die zwanzig überschritten hatte, warfen die restlichen Gangmitglieder die Waffen fort. Manche flohen, andere hob die Hände und riefen verzweifelt ihre Aufgabe aus. Diese Gang hatte diesen Tag zu ihrem eigenen Untergang gemacht. Die anderen kriminellen Banden hatten den Kampf gegen das Revier nicht aufgenommen und der Spectre war sich sicher, dass das Machtgefüge in diesem Bezirk in den nächsten Monaten kippen würde. Seeva schaute auf die dampfenden Eingeweide eines Mannes vor ihr. Seine Hand war zur Faust geballt, ein stummer Protest gegen die Niederlage. „Feuer einstellen!“, rief die Asari den Polizisten zu, die mit der Waffe im Anschlag aus dem Revier auf die Straße kamen.

    Hanna näherte sich dem Schlachtfeld, die Waffe auf die Flowers gerichtet und schussbereit. Die meisten hatten ihre Waffen fallen gelassen, schauten sie mit einer Mischung auf Wut und Verzweiflung an, gewürzt mit Scham. Ein glatzköpfiger, schwer tätowierter Flower versuchte scheinbar Hanna mit seinem Blick zum Explodieren zu bringen. Die Blondine grinste, der Rausch des Kampfes war noch nicht verflogen. Sieben Ziele hatte sie in den letzten Minuten präzise vernichtet, eine zufriedenstellende Leistung, auch wenn sie sich vornahm den Schießstand ab jetzt häufiger mit Langwaffen aufzusuchen. Der Glatzkopf knurrte und Hanna drückte ihm den noch warmen Lauf der Vindicator an die Stirn. „Wie’s aussieht seid ihr gefickt.“ Dann fiel ihr Blick auf Syren Vox. Sie lächelte, ließ von dem Flower ab und marschierte zu dem Turianer herüber. „Vox!“ Sie streckte ihm die Hand entgegen, ergriff die seine und schüttelte sie herzhaft fast so, als habe sie ihn viele Tage nicht gesehen. „Freut mich, dass Sie es geschafft haben. Ich sehe die anderen sind auch wohlauf.“ Der Turianer mochte irritiert ob ihrer guten Laune sein, Hanna aber strahlte über das ganze Gesicht. Sie konnte nicht anders. Die Waffe in der Hand wiegend, die Panzerung, die ihre Bewegung minimal und doch merklich beeinflusste, das wissen, dass sie besser war als jene, die sie gerade in die Nachwelt befördert hatte. Es war etwas Animalisches in ihr geweckt worden, etwas was Professionalität und Training mit dem Drang zum Kampf verband. Sie nickte der Gruppe aus van Zan, Thadera und Saenia Sorax zu.

    Sie da?“ Die scharfe Stimme schnitt wie ein Schwert. Hanna wandte sich um. Eine Asari kam auf sie zu, mit langen Schritten und Autorität im Gang. Die Blondine erkannte sie augenblicklich – und sie war sich sicher, dass auf der Spectre ihr letztes gewaltsames Zusammentreffen nicht vergessen hatte. Ein langer blauer Finger deutete auf Hanna. „Es war klar, dass ich Sie hier antreffen würde.“ Hanna setzte eine unschuldige Miene auf. „Tut mir leid, kennen wir uns?“ Die Wangen der Asari nahmen einen dunkleren Blauton an, vermutlich das Äquivalent zum Rotwerden bei den Menschen. „Bitte?“ „Aaah“, machte Hanna, nickte wissentlich. „Dich hab ich doch vor ein paar Monaten mal gef…“ „Ilias!“, fauchte die Asari nun so heftig, dass Hanna den Satz nicht beendete. „Schluss mit dem Affentheater! Sie und Beyo Vhan und wen Sie sonst noch dabei haben…“ Ihr Blick heftete sich auf Syren Vox, man konnte sehen, wie ihre Gehirnwindungen arbeiteten. Ein Blick zur Gruppe um van Zan und wieder zurück ließ einen Schluss zu. „Ich hätte wiederum nicht gedacht, dass ich Sie hier antreffen würde, Mister Syren Vox. Mein Name ist Seeva T’Saari aber aufgrund Ihrer Gefährten nehme ich an, dass Sie wissen wer ich bin und weshalb. Also… wo ist Beyo Vhan?


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    Zitat Zitat von Rabenkopf Beitrag anzeigen
    Thadera , Seeva & Hanna I , Dras , Van Zan , Captain Rarkin & Seeva & Hanna II

    Saenia hob das rote Sturmgewehr der Marke ‚Raptor‘ hoch. Es war kein neues Modell und hatte sicherlich schon bessere Tage gesehen, aber es hatte ein volles Magazin und schien keine Macken zu haben, die die Turianerin auf Anhieb entdecken konnte.
    Syren ging vor und verschanzte sich hinter einem ehemaligen Verkaufsstand, der aus Stahl bestand – bisher hatte man sie nicht entdeckt. Er lugte kurz über die Stahlplatte zwischen sich und den feindlichen Stellungen und machte ein paar einfachere und ein paar schwerere Ziele aus, während Saenia sich zu ihm gesellte und dasselbige tat. „Es gibt kein Weg zurück mehr.“, erklärte Syren ohne seine Begleiterin anzuschauen, „Diese Flowers – sie haben keinen Weg zurück mehr. Sie dachten der Angriff auf die Station würde schnell vonstatten gehen und nun sitzen sie fest.
    Sollen wir Mitleid mit ihnen haben?“, fragte Saenia skeptisch klingend.
    Der Turianer schüttelte seinen Kopf und legte seine Locust bereit. „Sie haben sich entschieden.“, er wählte sein erstes Ziel, „Jetzt sorgen wir dafür, dass sie ihre Entscheidung bereuen.“, und drückte ab.

    Die Flowers erlebten eine Überraschung. Sie waren so sehr auf das Feuern auf die bekannten Fronten konzentriert, dass sie erst viel zu spät bemerkten, dass Kameraden hinter ihnen zu Boden gingen. „Hinter uns!“, schrie einer, der hinterher von einer von Saenias Kugeln getroffen wurde. Die ersten Gegner fielen wie die Fliegen, aber dann hatten sie die Gefahr erkannt und das erste Feuer zurück erschall. Genau im richtigen Moment entstand eine Singularität hinter einer improvisierten Deckung des Feindes – Sicherlich Thadera… – und erlaubte es den Turianern so, weitere Feinde auszuschalten. Desto trotz bildete sich langsam ein gehöriger Widerstand und die beiden Turianer verbrachten mehr Zeit hinter ihrer Deckung als zu feuern.
    Ich hoffe ich hab mich nicht überschätzt…“, murmelte Syren, während er eine Feuerpause nutzte um zu feuern – dieses Mal mit weniger Erfolg als zuvor. Die Asari in ihrem Hintergrund erfüllte zeitgleich ihre Aufgabe: sie streute Chaos und Vernichtung und verhinderte, dass die Feinde sich eingraben konnten. Wenn ihre Biotik nicht wäre, hätten die Flowers sie längst in die Zange nehmen können.
    Der Wendepunkt war aber ein einziger Schuss: die Frau, die Syren zuvor als Anführerin erkannt hatte, wollte ihre Leute gerade zum Angriff anspornen, als eine Kugel mitten durch ihr Gesicht flog und sie einen Moment später einfach zusammenklappte. ,,Ziel ausgeschaltet, komme zurück zur letzten Position.“, kommentierte dies der Mann in Schwarz nüchtern, während das Ausschalten ihrer Anführerin offenkundig ein Schock unter allen Flowers auslöste – keiner schoss oder bewegte sich gar, als wären sie erstarrt.
    Gute Arbeit.“, kommentierte Syren das und erschoss einen unvorsichtigen Flower, kurz bevor die Hölle losbrach. Hatte die Schockstarre die Menschen noch für einen Moment im Griff, so fingen sie einer nach dem anderen an die Flucht zu ergreifen – sofern sie dazu kamen. Gleichzeitig mit dem Erschießen der Anführerin griff nämlich eine weitere Gruppe von der anderen Seite die Stellung des Feindes an und Syren könnte schwören einen Kroganer an der Speerspitze des Ganzen zu sehen. Obendrein nutzte C-Sec die Gelegenheit und ging zum Gegenangriff über, angeführt von niemand geringerem als einer Spectre. Seeva, dachte sich Syren, als der Kampf, vor wenigen Herzschlägen noch eher unentschieden, sich in eine absolute Niederlage der Flowers entwickelte.

    *

    Thorne war in seinem Element. Er war zwar normalerweise eher der ruhigere Typ, aber wenn ihn einmal der Kampfrausch gepackt hatte, war er ein Kroganer, durch und durch. Erschoss er die Menschen, die ihm in die Quere, nicht, so rammte er sie, schlug sie, trat sie und einem biss er gar einen Teil der Schulter ab, wodurch sein Grinsen voller Blut wurde.
    Für die anderen drei gab es nur die Rückendeckung zu tun, denn Thorne drehte sich nicht ein einziges Mal um, als er durch die Reihen der Flowers eine Schneise schlug. Hanna schien sich dabei stärker zu engagieren, ihre eigene Art von Kampfrausch habend, während Archy professionell wie immer war, wenn es ums Töten ging. Dras konnte sich quasi zurücklehnen und nutzte seine Tempest nur um hier und da jemanden zu erschießen, der ihm zu nahe kam.
    Feuer einstellen!“, konnte der Batarianer vom Zentrum des Geschehens hören und wusste, dass die Zeit der temporären Allianz vorüber war, als sich immer und immer mehr Flowers ergaben. Selbst Thorne fing an sich zu beruhigen, als er feststellen musste, dass die die Menschen sich eher ergaben, als versuchen würden ihm Widerstand zu leisten. Er schnaubte verärgert, als er seinen letzten Menschen niederstreckte und sich dann von den Feinden abwandte. Hanna auf der anderen Seite schien im Getümmel verschwunden sein, was Dras nur Recht sein konnte.
    Thorne, Archy.“, erklärte er den beiden, während er sich umdrehte und Richtung Transitstelle ging, wo immer noch Feuer zu hören war, „In der Bahnhaltestelle gibt es noch etwas zu tun.“ Er lud seine Tempest durch, einen Atemzug nehmend, bevor er doch noch einen letzten Blick in Richtung des ehemaligen Schlachtfeldes warf. Zeit zu gehen, dachte er sich und betrat die Transitstelle, wobei die beiden ihn schnell erreicht hatten und ihm folgten.

    *

    Der Kampf war vorbei. Die meisten Flowers, die nicht tot waren, wurden mit Handschellen bestückt. Es gab noch Kampflärm aus der Richtung der Transitstellte und einige Flowers wehrten sich noch, nicht in der Lage ihre Situation wahrzunehmen, aber im großen Ganzen war das Schlimmste vorbei. „Geh zu Thadera und holt Vhan her.“, erklärte Syren zu Saenia, die nur nickte und zurück ging.
    Vox!“, hörte er plötzlich eine vertraute Stimme und erkannte, dass Hanna wieder da war. Zu seiner völligen Überraschung schien sie wie ausgewechselt: statt grimmig und stumm, wirkte sie nun wie die Freude selbst. Syren kam es sogar so vor, als wenn sie jeden Moment anfangen würde wie ein kleines Schulmädchen zu brabbeln.
    Sie da?“, unterbrach eine andere Stimme ihre Freudenstimmung und die beiden sahen, wie eine Asari zu ihnen kam. Die beiden Frauen fingen an sich zu ‚unterhalten‘ – jedenfalls stempelte Syren es unter diese Kategorie ab – während Van Zan auftauchte, hinter sich Thadera und Saenia, die den immer noch bewusstlosen Beyo an jeweils einer Hand hielten und trugen.

    Ilias!“, fauchte Seeva plötzlich und erregte damit wieder Syrens Aufmerksamkeit. Erst jetzt schien diese zu merken, wer hier noch stand und sie blickte ihn mit einem nachdenklichen Gesicht an. Sie schien auch Van Zan zu bemerken, aber nicht die beiden Frauen mit dem halbtoten Turianer, die noch bisschen weiter hinten waren, während sie ihre folgenden Worte an Syren richtete: „Ich hätte wiederum nicht gedacht, dass ich Sie hier antreffen würde, Mister Syren Vox. Mein Name ist Seeva T’Saari aber aufgrund Ihrer Gefährten nehme ich an, dass Sie wissen wer ich bin und weshalb. Also… wo ist Beyo Vhan?
    Sie hier zu treffen, habe ICH wiederum erwartet.“, entgegnete Syren, „Schön sie wiederzusehen, Ms. T’Saari. Ist eine Weile her.“, er bemerkte Yuhki, der sich im Hintergrund tummelte, „Scheinbar haben sie meine Nachricht erhalten. Leider…“, er nahm einen Atemzug, sich an die Opfer im Green Heart erinnernd, „…kam sie zu spät.“, seine Augen trafen die ihren, „Wenn sie Beyo Vhan verhaften wollen, sollten sie zuerst einen Arzt besorgen. Ansonsten werden sie nur einer Leiche die Handschellen anlegen können.“, und wie aufs Stichwort kamen die beiden Frauen mit ihrer Last in das Blickfeld der Asari.


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    Zitat Zitat von numberten Beitrag anzeigen
    Vox Hanna Vincent Rarkin

    Mit leicht rasselndem Atem stützte sich Thadera wieder auf ihre Knie ab und richtete sich langsam wieder auf. Ihr Herz trommelte im schnellen Takt und pumpte befeuert durch Adrenalin fleißig das Blut durch ihren Körper. Erschöpft wischte sich die Asari mit ihrem rechten Handrücken das Blut aus ihrem Gesicht. Es war eindeutig rot, nicht aus ihren Adern auch wenn sie an ihrer linken Wade wieder eine leichte Feuchtigkeit spürte. Ganz offensichtlich war der Schnitt wieder aufgerissen, viel Bewegung und wenig Medigel waren offensichtlich keine gute Kombination.
    Sie krempelte das Hosenbein hoch und schaute sich den Schnitt an. Nur leichte Tropfen, kein fließender Strom. Glück im Unglück.
    Ihr Blick wanderte auf den menschlichen Leichnam zu ihren Füßen, dort wo sich ein Kopf befinden sollte war jetzt eine rote Lache. Wenn sie genau hinschaute konnte man auch Stückchen erkennen. Knochensplitter? Hirn? Sie konnte es nun wirklich nicht beurteilen. Leicht gebückt ging sie zu ihrer Deckung zurück. Dort angekommen ließ sie sich neben Beyo zu Boden sinken.
    "Noch am Leben hoffe ich.", merkte sie etwas entspannter an und schaute zu dem bewusstlosen Turianer hinunter. Ihre Finger suchten den Puls, schwach aber immer noch vorhanden. Das war gut, auch wenn er wohl nicht mehr zu lange auf dem Boden liegen und auskühlen sollte.
    Thadera lauschte in den Hintergrund, immer noch Kampflärm, doch der Widerstand schien zu schwinden. Die beiden Flowers zu ihrer Stellung zu schicken war wohl eine der letzten Aktionen von Blondie gewesen, bevor ihr van Zan die Birne weggepustet hatte. Der eine hatte es tatsächlich bis zu ihr geschafft, der andere lag jetzt irgendwo im Vorfeld. Sie linste über den Mauerrest, die Flowers rannten in alle Winde, aber niemand in ihre Position. Erneutes Glück, oder der Instinkt riet ihnen nicht in die Richtung der biotischen Geschoße zu laufen. Sie atmete tief durch. Jetzt hieß es wohl abwarten bis C-Sec den Rest aufgemischt hatte, sie selbst beschloss nichts mehr zu tun. Hinterher traf sie noch im Eifer des Gefechts die falsche Person. Sie ließ sich wieder neben den roten Turianer nieder.
    "Sieht aus als kämen wir doch leben hier raus.", verkündete sie gutgelaunt und klopfte dem ohnmächtigen Turianer auf die Brust. Wie zu erwarten kam keine Reaktion. "Spaßbremse.", kommentierte die Asari gefrustet lächelte aber weiterhin. "Sie haben nicht zufällig ein Bier dabei?"

    *

    Schließlich bemerkte die Asari wie sich jemand näherte, aber es war nur Saenia. Scheinbar hatte sie Vox zur Hilfe geschickt, nett das der eine Krüppel den anderen nicht weiter alleine tragen musste. "Schön sie zu sehen, helfen sie mir den alten Burschen zu tragen?", begrüßte Thadera die Turianerin und erhob sich von ihrem Platz. Die Turianerin nickte und beide traten an Beyo heran.
    "Ich nehme die Stumpfseite, vielleicht ist er da leichter."
    , sprach sie halbernst an Saenia gewandt woraufhin die beiden Frauen zusammen den roten Turianer hochhoben. Die Sportlerin legte sich den verstümmelten Arm um die Schulter und trat dann den Weg zum Rest der Gruppe an.
    Dort angekommen warteten auch schon die anderen des Teams, scheinbar in einem kleinen Disput mit einer Asari. Von Auftreten und Gestik ganz offensichtlich jemand der etwas zu sagen hatte und nicht unbedingt bester Laune. Irgendwie kam sie Thadera auch bekannt vor, aber sie kannte ziemlich viele Mitglieder der Asari Gesellschaft, vielleicht hatte sie die Frau auch in einem Bericht oder ähnlichem gesehen. Inzwischen schien sie sich auf Vox eingeschossen zu haben und erkundigte sich offenkundig nach dem Verbleib von Beyo Vhan.
    "Das nennt man wohl Timing.", schoß es ihr durch den Kopf.
    Wenn sie Beyo Vhan verhaften wollen, sollten sie zuerst einen Arzt besorgen. Ansonsten werden sie nur einer Leiche die Handschellen anlegen können.“, endete der Politiker gerade als die beiden dazutraten und schaute bewusst zu ihnen herüber.
    "Tja, das mit den Handschellen könnte teilweise schwierig werden.", merkte Thadera an und blieb mit Saenia stehen.
    "Nun hier ist Beyo Vhan. Er würde ihnen sicher zuwinken aber sie sehen ja..", erklärte sie und warf einen vielsagenden Blick zu dem Armstumpf über ihrer Schulter, "das er ohnmächtig ist." Sie schaute kurz zu Vox und dann wieder zu der anderen Asari. "Ein Arzt wäre wohl wirklich nicht verkehrt.", fügte sie lapidar an.


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    Zitat Zitat von Forenperser Beitrag anzeigen





    Captain Karvas Rarkin

    "Hui. Die ist ja auf Draht. Verwandt mit Ihnen, Yuhki?" flüsterte Karvas dem Captain des Kithoi-Bezirks zu, während beide sich wie befohlen in Bewegung besetzen. "Nicht." erwiderte dieser nur ruhig, aber mit bestimmtem Blicke. "Glauben Sie mir, es liegt nicht in ihrem Interesse, diese Asari wütend zu machen. Und die Lage ist auch so schon kompliziert genug...." "Sie haben leicht reden! Wenn ich mich recht erinnere, haben Sie diese Hexenjagd doch erst los getreten! Und es ist auch nicht in ihrem Bezirk gerade eine riesen Ladung hochgegangen!" "Nein, Sie haben Recht. Mir hat dieser Wahnsinnige nur meine Frau und beiden Töchter entführt und mich gezwungen diese "Hexenjagd" fortzuführen!"
    Die Blicke der beiden Männer trafen sich und Karvas musste schlucken. "Tut mir Leid Yuhki....ich wusste ja nicht - " "Lassen wir das." unterbrach der Mensch ihn mit bitterer Miene. "Tun wir, was man uns sagt und reden danach weiter." "In Ordnung."
    Entschuldigend und aufmunternd klopfte der vernarbte Turianer ihm auf die Schulter.

    *

    Das Blatt hatte sich gewendet. Die Flowers waren entweder tot, verwundet oder ergaben sich, und die wenigen die dem fatalen Gegenangriff unverletzt entkommen waren, hatten ihr Heil in der Flucht gesucht. Seine Leute hatten mit neuem Mut zurückgeschlagen, die Verstärkung hatte ihren Teil getan, ebenso wie die noch unidentifizierten Individuen, welche die Angreifer von hinten in eine Zange genommen hatten, doch den größten Teil hatte unbestritten der Asari-Spectre getan. Wie ein blauer Wirbelsturm fegte sie über den Vorplatz des Reviers. "Trefft ihr eigentlich auch irgendwas, oder tut ihr es nur der Vollständigkeit halber, weil sie es euch befohlen hat?" kicherte Jezz hinter den beiden, während sie lässig an ihrer Zigarette zog und das Gemetzel amüsiert beobachtete.

    *

    Das Revier war nun vollständig gesichert. Seine Männer waren bereits dabei, die Spuren der Zerstörung nach Möglichkeit zu beseitigen und die Verletzten erstzuversorgen, während Funksprüche abgesetzt wurden. Die eigene Waffe nach wie vor im Anschlag bewegte Karvas sich in Richtung T'Saari, Yuhki und Jezz an seiner Seite. Der Asari-Spectre redete gerade offenbar mit jemandem aus der Gruppe, welche sie unterstützt hatten.
    "Oh. Großartig. Genau das hat mir gerade noch gefehlt." schnaubte Yuhki. Offenbar erkannte er die blonde Frau, welche sich gerade mit T'Saari unterhielt und war darüber ganz und gar nicht erfreut. Nun waren sie nah genug dran, damit man sie bemerkte. Ein Turianer trat hinzu, welcher Yuhki ansprach "Sag mal ist das nicht...." begann Jezz. Er war es. "Syren Vox, Sie hier?" Karvas begrüßte den jungen Politiker mit einem kurzen Händedruck. "Es tut mir so Leid was passiert ist. Das Green Heart....."
    Nichts was er sagen würde, wäre der Situation wohl angemessen. Dieses Projekt war sein Lebenswerk gewesen. Und nun war es in Flammen aufgegangen, alles nur wegen eines Wahnsinnigen. Yuhki enthielt sich einer Begrüßung, und auch jeglich anderem Kommentars, blickte nur grimmig in die Runde, während hinter Vox noch jemand die Szenerie betrat den er nicht kannte, ein völlig in schwarz gekleideter Mensch, dessen Gesicht leicht lädiert schien. "Beyo ist hier? Sehr gut, dann kann ich diesem Vollidioten ja endlich - "
    "Himmel!" Yuhki war der erste, der es sah. Jezz hielt sich die Hand vor den Mund und musste ein Würgen unterdrücken. "Geister..."
    Hinter Vox kamen sie zum Vorschein. Eine weitere Asari, die er nicht kannte an der rechten Seite, Vox's Assistentin Sorax an der linken.....und zwischen den beiden.....
    "Beyo!" Sich völlig vergessend stieß er Vox und T'Saari aus dem Weg und stürzte zu seinem Freund. Er hob den schlaffen Kopf an, fühlte den Puls. Er war kaum vorhanden, wurde immer schwächer.
    "Wer hat ihm das...-ach was spielt es für eine Rolle!" schoss es ihm durch den Kopf.
    "Jezz! Mach den Transporter startklar, ich will ihn in 5 Minuten in der Luft haben!" Die muskulöse Asari nickte und rannte sofort los. "Yuhki, holen Sie mir sofort die medizinische Notration!" Diese befand sich in jedem Revier an der selben Stelle, also musste er wissen wo sie aufbewahrt wurde. Yuhki setzte sich ebenfalls sofort in Bewegung. "Sie!" Karvas deutete auf den schwarz gekleideten Menschen. Es war ihm völlig egal wie er hieß. "Verständigen Sie sofort die Notaufnahme des Tayseri-General!"
    Einen Notruf abzusetzen würde nichts bringen, sie würden so schneller dort sein als wenn sie auf eine Ambulanz warteten. Aber das Krankenhaus musste vorher informiert werden, damit sie bei der Ankunft bereit sein würden.
    "Bringt ihn zum Landeplatz!" wies er Sorax und die andere Asari an und beschrieb kurz den Weg.
    "Ich....informiere seine Familie."

    3 Tage später.....

    Braelyn Gavros

    "Er lebt." Die altmodische Tür hinter sich zuknallend stampfte die blasse Turianerin voller Wut in den Raum. "Er ist am Leben!"
    Es war schief gelaufen. Obwohl Beyo Vhan genau so gehandelt hatte wie geplant, hatte er überlebt. Er lebte, und die Öffentlichkeit wusste nun, dass er nicht hinter den Angriffen steckte.
    "Sei's drum...." Es war nicht mehr wichtig. Auch wenn er noch lebte, so hatte sie ihn trotzdem vernichtet. Er war gebrochen, traumatisiert, innerlich zerbrochen. Wahrscheinlich wünschte er sich gerade, er wäre gestorben.
    Und was sie selbst anging....wäre es so oder so früher dazu gekommen, dass die Öffentlichkeit davon erfuhr. Es ging weiter wie bisher. Nichts würde den Plan gefährden.
    "Gilles!" Der angeheuerte Attentäter hatte ebenso gerade den Raum betreten, machte offenbar eine Pause von der monotonen Aufgabe, die Familie von Kaneko Yuhki zu bewachen.
    "Der Großteil meiner Mittel sind verbraucht.....aber ich lege noch einmal die volle Summe ihrer jetzigen Bezahlung drauf! Suchen Sie mir Leute, der Sorte des niedrigsten Abschaums. Kerle die so alternativlos sind, dass sie für ein kleines Vermögen alles tun. Wir müssen dieses Versteck befestigen.....die Familie des Captains ist unsere einzige, verbliebene Sicherheit. Der Plan geht weiter!"
    Sie wartete, bis er den Raum verlassen hatte, zog ihre Maske an und tippte auf ihrem Omni-Tool. Einige Sekunden dauerte es, dann war die Verbindung hergestellt.
    >>Bürger der Citadel.<< Dröhnend tonte der Verzerrer. >>Der Angriff auf das Green Heart war bloß eine weitere Machtdemonstration. Die Reichen und Mächtigen unter euch, all ihr Feiglinge dort oben in eurem geliebten Präsidium.....ihr gebt euch sicher immer noch der Illusion hin, ihr wäret sicher. Bald schon werdet ihr alle sehen, wie falsch ihr damit liegt.<< Sie trat näher an die Kamera heran. >>In wenigen Stunden.....werdet ihr Zeuge werden, wie das Herz eurer geliebten Station in Flammen aufgeht! Und dann wird dieses dekadente Monument des Wohlstandes, dieses Symbol der Heuchelei....NICHTS mehr wert sein!<<
    Sie schwieg für einige Momente. Dann griff sie langsam an ihre Maske, zog sie sich vom Gesicht. Und wiederholte die Worte ihrer letzten Übertragung. "Ihr wisst zwar nun wer ich bin. Aber nicht wo ich bin. Ihr werdet mich nicht aufhalten!"

    Valeynia Vhan

    "Bitte.....rede mit uns....wir sind doch hier. Wir sind beide wegen dir hier, siehst du nicht? Ich bin hier.....und dein Vater, Beyo...."
    Sie wischte sich mit dem Handrücken die Tränen aus dem Gesicht, während ihre andere Hand die verbleibende ihres Sohnes umschlossen hielt.
    Kaum zu glauben, dass es jetzt schon 3 Tage her war. Als sie den Anruf bekommen hatte, waren beide sofort zum Tayseri-General geflogen um Blut zu spenden. Es hatte weh getan ihn so zu sehen. Bewusstlos, verkabelt, das ganze Blut, der Armstumpf.....Es war äußerst knapp gewesen. Mehrere Liter hatten beide geben müssen, da er so viel verloren hatte.
    Und auch danach ging der Kampf um sein Überleben weiter, da der Schock noch zusätzlichen einen Herzstillstand ausgelöst hatte. 3 ganze Tage hatte sie schlaflos um das Überleben ihres einzigen Sohnes gebangt.
    An diesem Morgen dann hatte das Krankenhaus sich endlich gemeldet und verlauten lassen, dass er wieder bei Bewusstsein war. Doch nun waren sie hier.....und dieser Anblick war beinahe noch schlimmer als der vorherige.
    Beyo saß dort in seinem Bett wie im Wachkoma. Seine Augen waren leer, jeglicher Lebensfreude beraubt. Sein Körper regte sich kaum, selbst seine Atemzüge sahen so aus, als würden sie ihn bloß belasten. Und laut Aussage der Ärzte hatte er auch noch nichts zu sich genommen oder auf irgendwelche Reize reagiert.
    Ihr Ehemann stand hinter ihr und legte ihr vorsichtig eine Hand auf die Schulter. Sie waren jetzt sicherlich schon 3 Stunden hier.
    "Valeynia...."
    Wieder musste sie ein Schluchzen unterdrücken. Vor den Türen des Krankenhauses lauerten unentwegt die Aasgeier von der Presse. Völlig pietätslos versuchten sie bei jedem Ein- und Ausgehen einen Kommentar von ihnen zu erhaschen, fragten sogar ob man ihren Sohn bereits selbst interviewen konnten. Glücklicherweise hatte Decius sie ihr jedes Mal vom Leib halten können.
    Es war wirklich erstaunlich, und eigentlich schon traurig. Soweit sie zurückdenken konnte, hatte Decius Beyo immer als Enttäuschung angesehen. Schon oft war sie in einen Gewissenskonflikt gekommen, da sie beide auf gleiche und doch auch völlig andere Weise liebte, und es sie schmerzte zu sehen, wie schlecht die beiden wichtigsten Personen in ihrem Leben sich verstanden.
    Aber ausgerechnet jetzt zeigte ihr Mann das erste Mal so etwas wie Respekt für ihn. Jetzt, wo er gehört hatte, unter welchen Umständen Beyo seine Hand verloren hatte.
    "Wir sollten gehen......"
    "Ja....."
    Sie hatte sich bereits erhoben, als plötzlich die Tür aufging......


    ,,Upps, sorry, falsche Tür!“, rief der Krankenpfleger erschrocken, machte auf der Stelle kehrt und verschwand durch die milchgläserne Schiebetür, die das Einzelzimmer am Ende des Flurs vom hektischen Treiben des Krankenhauses trennte. Die beiden Vhans wandten sich wieder ihrem Sohn zu, den kleinen schwarzen Punkt, den der Pfleger beim Hereinkommen am Türrahmen festgedrückt hatte, bemerkten sie nicht.
    ,,Das Auge ist am Ort, verlasse das Gebiet.“, murmelte Vas in seinen Kommunikator, warf den azurblauen Kasack in einen Wäschesack und verschmolz mit der gesichtslosen Menge der besorgten Patienten und Angehörigen, die alle Wartebereiche des Tayseri Generals überfluteten.
    ,,Gute Arbeit. Du hörst von mir.“, antwortete Vincent und aktivierte die winzige Kamera am Türrahmen. Beyos Krankenzimmer erschien in seinen beruhigenden Türkis- und Cremetönen vor ihm, mitten darin der regungslose Turianer in seinem Bett. Seine Eltern schienen sich gerade verabschieden zu wollen. Der Mann in Schwarz starrte regungslos auf Decius Vhan, so als erwartete er eine verräterische Bewegung, ein geheimes Zeichen, das seine Vermutungen bestätigen würde.
    Der Patriarch war laut den Berichten noch vor dem Angriff auf das Green Heart wieder aufgetaucht, jedoch hatte niemand herausfinden können, wo er in der Zwischenzeit gesteckt und was er dort getrieben hatte. Auch wenn Vincent nun wusste, dass Vhan Senior nicht der Killer war, brauchte er nur eins und eins zusammenzuzählen, um zu sehen, dass er irgendwie in dieser Sache mit drin steckte. Decius hatte einen Pakt mit dem Teufel geschlossen und es galt herauszufinden, für wie viel er sich verkauft hatte.

    Der Mann in Schwarz schaltete die Aufzeichnung ein und erhob sich von seinem Schreibtisch. Sein neuer Arbeitsplatz war nicht so geräumig wie sein Apartment, würde aber für den Moment ausreichen. Da die Hetzjagd auf den Killer noch lief und C-Sec spätestens seit den Ereignissen in den Tips wusste, dass ein namenloser Mann in schwarzer Kleidung mit Vhan zusammen unterwegs war, würde er sein altes Domizil nicht wieder in Beschlag nehmen und als Nomade durch die Absteigen der Citadel ziehen. Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste. Sein aktuelles Hotel war simpel, sauber und vor allem so weit ab von den Tips und dem Green Heart, dass niemand es mit den Geschehnissen der letzten Tage in Verbindung bringen würde. Der fette Volus am Empfang hatte keine Fragen gestellt, sodass Vincent mit ihm deutlich besser auskam als mit den meisten angehörigen seiner schmierigen Rasse. Alles in allem der perfekte Ort.
    Er ging ins Badezimmer, erleichterte sich und nahm noch eine Schmerztablette. Während er sich die Hände wusch, begutachtete er zum mindestens vierten Mal seine lädierte Nase. Die Hämatome waren schon etwas abgeblasst und die nachlassende Schwellung ließ Stück für Stück wieder etwas erkennen, das eher wie ein menschliches Riechorgan als ein Knollengewächs aussah. Zufrieden schenkte sich der Mann in Schwarz selbst ein Lächeln. Er hatte gut daran getan, direkt nach der Evakuierung zu verschwinden, so hatte er direkt damit anfangen können, wieder zurück ins Geschäft und vor allem zurück auf die Spur von Braelyn zu kommen. Nach etwas mehr als drei Tagen waren die Netzwerke wieder voll in Fahrt und er hatte einen direkten Blick auf den bewusstlosen Vhan, den die Killerin unvermeidlich wieder ins Visier nehmen würde. Gar nicht so schlecht.
    Die stationsweit übertragende Drohung von Braelyn war nur eine Ablenkung, Vincent war sich sicher, dass sie im Tayseri zuschlagen würde, um Vhan endgültig den Garaus zu machen. Er zog sich an und schaute noch einmal auf die laufende Übertragung aus Beyos Zimmer, bevor er seinen Mantel überwarf und sich auf den Weg zur Haltestelle machte. Er wollte in der Nähe sein, wenn der Tanz begann.
    Zitat Zitat von BlackShial Beitrag anzeigen
    Khardim ist unser Äquivalent für Brüste oder eben Hintern.
    Schön anzusehen und man denkt gern daran
    Khardim ist offline

  5. #385
    Waldläufer Avatar von Sonmoon
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    Zitat Zitat von Nihlus95 Beitrag anzeigen


    Auch wenn ihr der bleich Mensch ihr noch etwas suspekt war, was daran gelegen haben könnte das er recht Schreckhaft war und sich ihr nicht wirklich zeigen wollte, aber das ignorierte sie gekonnt.
    „ Wo soll ich anfangen näher betrachtet ist diese Pilgerreise ein reines Desaster alles hat begonn damit das ich im betrunken Zustand auf einem Piratenschifft anheuerte. Alles lief wunder bis ich vor ungefähr ein paar Monaten mit einer Rettungskapsel auf diesen bosh´tet Planeten geschossen wurde. Als wäre das nicht genug jetzt sitze ich hier fest weil keiner mich als Passagier, Pilotin oder Arbeiterin mit nehmen will und ich hier verdammt bin als Pilotin in einem Jäger zu sitzen der der Schutzmannschaft von Noveria gehört und dem lieben langen Tag nichts zu tun AAAAARRRRRRgggghghhh es ist zu Verrückt werden."

    Völlig in rage sah Naafi Scott ins Gesicht vielleicht war er ihr Ticket raus aus dieser Misere und runter von diesen Planeten.
    " Du hast nicht zufällig Verwendung für eine quarianische Pilotin oder? "


    Es war ein wenig schwierig ihr zu folgen. Offenbar neigte sie schnell dazu, in emotionale Ausbrüche zu verfallen. Aber wer war er schon, das zu verurteilen? Jeder hatte sein Päckchen zu tragen."Um Verwendung für eine Pilotin zu haben müsste man erst einmal ein Schiff haben" lachte er. "Ich bin.....per Anhalter auf den Planeten gekommen." Eine nette Umschreibung für den Umstand, dass er als blinder Passagier angereist war. "Aber dieser Zustand muss ja nicht ewig währen.....wenn du verstehst was ich meine?" Er hatte schon vieles mitgehen lassen, aber ein ganzes Schiff hatte bislang noch nicht dazugehört. Aber wieso es nicht einmal ausprobieren?....
    Sonmoon ist offline

  6. #386
    Auserwählter Avatar von Shepard Commander
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    Van Zan

    Beyo & Co.

    Vox

    Thadera


    Dras war weg. Hanna suchte auf dem Schlachtfeld nach dem Batarianer. Sie wusste nicht wieso, eigentlich mochte sie seine Spezies nicht besonders – zu schlechte Erfahrungen in der Vergangenheit. Stattdessen exponierte sich der Spectre. Sie schien alles und jeden in ihre Gedankenwelt aufnehmen zu wollen, fragte nach Beyo Vhan. Und der kam. Die absurde Reaktion der Umherstehenden Polizisten verwunderte Hanna stark. Vielleicht waren es die Schuldgefühle, die sie das bekannte und unschuldig gejagte Wesen mit dem zersägtem Arm so sehr bemitleiden ließen, dass sie würgten. Angesichts der Gedärme, der Toten, Verletzten und Sterbenden auf dem Vorplatz erschien Hanna eine unsauber abgetrennte Hand beinahe banal. Ein extrem hässliches Exemplar der Spezies Turianer rannte zu dem Verletzten, rief sofort einen Arzt und ordnete die Evakuierung an. Fast rechnete die Blondine damit, dass T’Saari einschreiten würde. Doch sie tat es nicht. Anscheinend hatte sie das Interesse am Vhan verloren. Stattdessen bellte sie ein paar Anweisungen, eilte über das Schlachtfeld und rief verschiedenen Leuten verschiedene Dinge zu. „Sie!“, fauchte sie und zeigte auf Hanna. „Waffen abgeben und dann zum 12. Revier. Sergeant, kümmern Sie sich darum!

    Seeva wandte sich von Hanna ab. Mit der Blonden würde sie sich später befassen. „Sie sind?“, fragte sie an die einzig andere Asari gewandt. Diese öffnete den Mund, doch Seeva wischte es schon beiseite. „Unwichtig. Sie sind verletzt. Kommen Sie her.“ Seeva aktivierte ihr Omnitool und nebelte die oberflächlichen Verletzungen der Asari mit Medigel ein. „Lassen Sie es trotzdem prüfen.“ Jetzt schaute sie nach dem Mann in Schwarz, doch der war verschwunden. Seeva notierte sich den Verbleib des Kerls zu prüfen. Zweifellos war er derjenige, der ihr damals die Waffe an die Schläfe gedrückt hatte, ein Umstand den sie ungern ungeklärt lassen wollte. Er war aber aktuell nicht wichtig genug, um sofort verfolgt zu werden. Wie Hanna Ilias und Syren Vox war er ein zufälliger Verbündeter im Kampf gegen einen wahnsinnigen Killer – und dieser lebte noch…


    *

    Der bläuliche Rauch verzog sich langsam. Hanna atmete durch. „Ich hab‘ es so vermisst, Baby.“ Die gerade gesetzte Injektion jagte Zellen durch ihren Körper, die den Krebs aufspüren und bekämpfen sollten. Grund genug für die Agentin sich eine Siegeszigarette anzustecken. Die Tür des kleinen aber durch die Spärlichkeit der Möbel weiträumig erscheinenden Büros glitt auf und Seeva kam herein, ging an der vor dem Schreibtisch sitzenden Hanna vorbei und ließ sich auf dem größeren Sessel dahinter nieder. „Hier darf nicht geraucht werden.“ „Sein Sie nicht so ein Arschloch, Commander“, entgegnete Hanna und zog demonstrativ an ihrer Zigarette. „Ich nehme an, dass ich ohnehin fällig bin.“ „Wieso?“, wollte Seeva wissen. „Weil ich Ihnen die Fresse poliert habe“, sagte die Blondine. Seeva lächelte schief. „Ich habe einmal einem Kroganer den Kopf abgerissen – oder zumindest seine Schädelplatten. Ich denke, dass ich Sie gepackt hätte.“ „Und ich wurde mal von batarianischen Bastarden in eine Grube mit wilden Varren geworfen, ohne Waffe.“ Hanna deutete auf sich selbst. „Und ich sitze hier. Wir sollten also aufhören unsere hypothetischen Schwänze zu messen.“ Seeva nickte, fast so als sei ihr der Anflug von Angeberei peinlich. „Nun, ich gebe zu, dass Sie eine sehr gute Kämpferin sind, wie Sie da draußen gezeigt haben.“ Hanna nickte selbstgefällig. „Im Killen hab ich einen Doktortitel.“ „Das ist einer der Gründe, warum ich tue, was ich jetzt tue" Der Spectre legte eine Kunstpause ein, atmete dann wie ein Taucher vor dem Sprung ins Becken ein und sagte: "Hanna Ilias, Sie sind mit sofortiger Wirkung von allen eventuellen Anklagepunkten, die im Zuge der Ermittlungen gegen Beyo Vhan erhoben werden könnten freigesprochen. Ich habe nämliches bereits veranlasst.“ Hanna konnte die Überraschung kaum verbergen. „Darf ich fragen, warum?“ „Weil Sie nichts Unrechtes getan haben aber der Weg bis zu dieser Erkenntnis mitunter steinig und lang ist“, antwortete Seeva. „Außerdem kann ich jemanden mit Ihren Fähigkeiten nicht in die freie Wirtschaft entlassen. Wenn Sie die an die falschen verkaufen, müsste ich sie umbringen.“ „Macht Sinn“, sagte Hanna und blies Rauch in die Luft.
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  7. #387
    Mythos Avatar von AeiaCarol
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    Zitat Zitat von Luceija Beitrag anzeigen

    Zwischen Atem, Schluchzen und diesen dicken Tränen, die wieder und wieder ihren Weg über die Wangen der Neunundzwanzigjährigen fanden, ohne, dass sie sich dessen aktiv bewusst war, waren es keine Worte mehr. Auf dem absoluten Hoch dieser undurchsichtigen Emotionswolke hätten es ohnehin nicht viele Worte sein können. Und sie war schwach und wurde nur schwächer. Zerfloss nahezu in diesem Bett, gab sich den Schmerzmitteln hin und weinte sich regelrecht in diesen unvermeidlichen, aufkommenden, ausknockenden Schlaf. Keinen verdammten, ruhigen Schlaf. Aber es war ein Schlaf. Einer der endlich kommen musste.

    - - - Nächster Morgen

    Sie wurde einfach so aus dieser jähen Ruhe gerissen. Scheinbar aus dem Nichts, aus einem Tiefschlaf heraus, erklang dieses widerliche, laute Piepen, dass sie aufschrecken ließ. Wärme unter ihrer rechten Hand deutlich spürbar, mit der sie sich abstützte, vermeintlich auf dem Bett, zittrig atmete und Minuten brauchte um sich zu orientieren. Zu verstehen, wo sie war. Warum sie hier war. Und was die unendlichen, letzten Stunden mit sich gebracht hatten.


    Es war ein flaches, ruhiges Atmen, unter dem er wach geworden war. Zu mehr reichte die Kraft seines Körpers wohl kaum, der in der vergangenen Nacht so viel Kraft, so viele Tränen und Gedanken ausgespuckt hatte, wie selten zuvor. All das reichte gerade so, um am Leben zu bleiben. Mehr aber war es nicht. Es strengte ihn sogar an, aufzustehen. Dieses Mal nicht unbedingt, weil Luceija neben ihm lag, die fest schlief, auf dem Bauch liegend und unter einer übergroßen Decke begraben, wo er sie schlafen ließ, während er ins Badezimmer ging. Routinen abspulte und sich ernsthaft fragte, ob er Frühstücken sollte, obwohl sein Magen sofort und absolut unmissverständlich verneinte. Tatsächlich würde er darauf wohl verzichten, schlich aber wenigstens, kaum das er fertig und halb angezogen war, durch das Schlafzimmer, gleich anschließend in das Wohnzimmer - wo der Geruch abgestandener Pizza fest hing, in die Küche. Kaffee war ebenfalls nichts, wonach ihm war. Im Grunde war da kein Wunsch in ihm, kein Ziel, keine Orientierung bezüglich der Situation, bezog man es darauf, was er am besten als nächstest tat. Doch eben jener Umstand machte Platz für einen Gedanken, den er längst hätte haben sollen: Er musste Vigilio anrufen.
    AeiaCarol ist offline

  8. #388
    Fionda per cereali  Avatar von Luceija
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    Zitat Zitat von AeiaCarol Beitrag anzeigen

    Es war ein flaches, ruhiges Atmen, unter dem er wach geworden war. Zu mehr reichte die Kraft seines Körpers wohl kaum, der in der vergangenen Nacht so viel Kraft, so viele Tränen und Gedanken ausgespuckt hatte, wie selten zuvor. All das reichte gerade so, um am Leben zu bleiben. Mehr aber war es nicht. Es strengte ihn sogar an, aufzustehen. Dieses Mal nicht unbedingt, weil Luceija neben ihm lag, die fest schlief, auf dem Bauch liegend und unter einer übergroßen Decke begraben, wo er sie schlafen ließ, während er ins Badezimmer ging. Routinen abspulte und sich ernsthaft fragte, ob er Frühstücken sollte, obwohl sein Magen sofort und absolut unmissverständlich verneinte. Tatsächlich würde er darauf wohl verzichten, schlich aber wenigstens, kaum das er fertig und halb angezogen war, durch das Schlafzimmer, gleich anschließend in das Wohnzimmer - wo der Geruch abgestandener Pizza fest hing, in die Küche. Kaffee war ebenfalls nichts, wonach ihm war. Im Grunde war da kein Wunsch in ihm, kein Ziel, keine Orientierung bezüglich der Situation, bezog man es darauf, was er am besten als nächstest tat. Doch eben jener Umstand machte Platz für einen Gedanken, den er längst hätte haben sollen: Er musste Vigilio anrufen.


    Luceija

    Zitat Zitat von Luceija Beitrag anzeigen
    Sie wurde einfach so aus dieser jähen Ruhe gerissen. Scheinbar aus dem Nichts, aus einem Tiefschlaf heraus, erklang dieses widerliche, laute Piepen, dass sie aufschrecken ließ. Wärme unter ihrer rechten Hand deutlich spürbar, mit der sie sich abstützte, vermeintlich auf dem Bett, zittrig atmete und Minuten brauchte um sich zu orientieren. Zu verstehen, wo sie war. Warum sie hier war. Und was die unendlichen, letzten Stunden mit sich gebracht hatten.
    über eine Sache wurde sich Luceija schnell klar: Das war ein Wecker. Etwas, was sie sich niemals stellte, niemals alleine, niemals mit anderen. Vielleicht, weil sie keine Termine hatte, schon gar nicht in der Früh. Aber warum sie hier war, wo sie war und warum sie nackt in diesem Bett lag brauchte so viel Zeit. Fast, als habe jemand bewusst Erinnerungen aus ihrem Kopf gelöscht, weil sie zu unerträglich waren um sie als real zu betrachten. Der Gedanke alleine ließ die Schwarzhaarige den Kopf schütteln, das Bettlaken unter ihren Fingern erstmalig wahrnehmen, erfühlen und sich schließlich, erst mit den Augen und dann mit einer Drehung ihres Kopfes, umzusehen. Allmählich kehrte alles zurück. Der Geruch von dampfend warmem Duschwasser und Shampoo drang ihr aus der Ferne in die Nase. Irgendjemand hatte das Fenster im angrenzenden Wohnzimmer geöffnet, den stickigen Siff im Raum entlassen und gleichzeitig der aufgehenden, recht warmen Sonne Einlass gewährt. Sie wusste, was fehlte. Wer fehlte. Und so automatisch waberte ihr Blick auch zur Badezimmertüre, die halb offen stand. Keine Geräusche, abgesehen von diesem nervigen Wecker, zu welchem sie sich nunmehr drehte und die Touchfläche am oberen Teil des nussbraunen Gerätes betätigte. Sie stöhnte unwohl, kniff die Augen zusammen und setzte sich, unter Mühe, aufrecht in dieses Bett als sie mit voller Wucht wahrnahm, was Minuten gebraucht hatte um sich bemerkbar zu machen: Schmerzen.

    Ihr Hinterkopf lehnte sich gegen die verspiegelte Fläche auf Höhe des Kopfteils des Bettes. Nahm ihr eine Last ab, während ihre Finger potenzielle Wunden ertasteten, die Stellen, die so unendlich schmerzlich brannten und zogen, dass es bis zur Migräne reichte. "Fanculo..", murrte sie, rekapitulierend warum sie diese Schmerzen überhaupt erst hatte. Nathan war Schuld an dieser Scheiße gewesen. Und wie gut er tatsächlich getroffen hatte - mehrmalig mit der Faust in ihr Gesicht - sah sie, als sie den Kopf nach hinten drehte und in den Spiegel sah.
    Das ohnehin schon für ihren Teint zu helle Gesicht war mit rot-bläulichen Flecken besprenkelt die die Gewalteinwirkungen zeigte. An der Stirn prangte die gut vernähte Wunde, die sie ebenfalls sanft abtastete, aber schnell für das geringste übel hielt. Sie verzog bei ihrem eigenen Blick die Miene zu einem noch negativeren 'wirklich?!'-Ausdruck und wandte sich dann ab.

    Unendlich langsame Bewegungen wollten sie zum Aufstehen bringen - ein Unterfangen, welches auch an so gut wie allen anderen Regionen ihres Körpers, besonders aber dem Unteren, weiteren Schmerz auslöste und selbst sie, die wahrlich nicht zimperlich mit solchem um ging, sichtlich beeinträchtigt wurde. Sie hielt sich an allem Mobiliar dieser Wohnung um aufstehen zu können, sich das Shirt ihres Bruders zu angeln, dass bei der Größe wieder nicht mehr war als ein etwas zu kurzes Kleid, und sich schließlich auf diese schmerzliche Suche durch die Wohnung begeben zu können.

    Auf dem Weg aus dem Schlafzimmer um die Ecke ins angrenzende Wohnzimmer konnte sie die Küche nicht umgehen. Linste hinein, blieb stehen, ging einen Schritt zurück..aber entdeckte hier niemanden. Ebenso wie im Wohnzimmer, in welches sie umweglos blicken konnte. Und erst im nächsten Augenblick wurde ihr klar: Keines seiner Sachen war noch hier. Er war weg.

    - - -

    Vigilio

    Auf der anderen Seite Londons war Vigilio schon längst wach. Einmal mehr begann dieser Morgen wie die anderen zuvor. Nur, dass er diesmal nicht mit seiner Frau alleine am Küchentisch sass und frühstückte, sondern sowohl seine Mutter, als auch sein Vater und sein Onkel, ebenso wie Donal. Seine Tochter hatte er auf dem Arm, linksseitig, und schenkte mit Rechts der Espressokanne Wasser ein, die er dann auf den Herd stellte. Das Fläschchen für Emma war bereits fertig und, wie er mit einer Berührung seines Fingers herausfand, lauwarm und genau richtig um es dem Mädchen in die Finger zu drücken, die damit dann auch endlich aufhörte, an seinen Haaren zu spielen. Er hatte seiner Familie bereits unterrichtet, vermutlich die nächsten Tage mit geschäftlichen Terminen beschäftigt zu sein. Auf den Anruf wartete er aber noch immer Vergebens und damit auch die finale Zusage zu etwas, wovon es ab dann keine Rückschritte mehr geben durfte.
    Luceija ist offline Geändert von Luceija (05.04.2019 um 20:45 Uhr)

  9. #389
    Fionda per cereali  Avatar von Luceija
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    Das Tayseri-General. Vor nicht all zu langer Zeit noch riesig aufgerissen in jedem zweiten Nachrichtenbericht. Es diente als erste, große Anlaufstelle für alle Verletzten aus dem Tayseri-Bezirk, als dieses riesige, Roboter-Tentakel-Vieh, dass man Sovereign nannte, aus dem heiteren Himmel heraus an den Präsidiumsring griff, sich festhakte und Geth - GETH! - ins unweigerliche Herz der Station flutete. Craig hatte den Moment noch gut in Erinnerung. Er war deutlich zu nah an diesem Ding gewesen, hatte von der Position einer Ameise auf diesen Giganten geblickt und erlebt wie ihm das Herz in die Hose gerutscht war.

    Damals musste dieses Krankenhaus extrem voll gewesen sein. Auch er hatte die Berichte im Fernsehen verfolgt und stand nun, in einem Gang auf Station B im Erdgeschoss. Unweit des Kiosk- und Cafeteriabereiches, mit zwei Krücken, eine links und eine rechts unter seinen Achseln, und blickte an einem vollumfänglichen Wandpanel hinauf, welches die Ereignisse von damals nicht nur protokollierte, sondern vor allem die vielen Helfer ehrte. Eine zahlreiche Liste diverser Ärzte aller Spezies und Praxen die in dieser schlimmen Zeit ausgeholfen hatten, prangten dort als Sockel für einige, hochauflösende, holografische Bilder, die thematisch passend zwischen mehreren durchwechselten. Über ihnen thronten die Namen derer, denen man hier nicht helfen konnte und verstorben waren. Auch hier verliefen an einer holografischen Banderole die Bilder der 'Gefallenen' durch. Lange besah er sich alle Gesichter, auch die Nichtssagenden Zitate, die wohl Angehörige in das Panel gespiesen hatten um ihrer zu gedenken.


    Was sich mit dem Tag damals deckte, war der Krach und die zunehmende Unruhe, die hier herrschte. Dieses Mal ging sie jedoch nicht vom Personal aus, welches mit der Knappheit an Medizin und Platz klar kommen musste. Am Haupteingang des Krankenhauses hatte sich eine Schar Reporter versammelt. Kameras kreisten um den gesamten Eingangsbereich und filmten wild in die Richtung im Inneren. Das Personal an der Information verdrehte bereits seufzend die Augen, wahrscheinlich hatten sie alleine heute schon fünfzig Male die Reporter wieder nach draußen scheuchen müssen. Inklusive der Erinnerung, dass dies hier ein Krankenhaus und kein Vergnügungspark war. Mittlerweile hatten Security und einige, schlanke Bots diese Arbeit übernommen und den Haupteingang überwacht. Craig hatte herausgehört, dass es aber ein paar Leute auch gewagt hatten, an der Notaufnahme hinten, dort, wo die Sanitäter neue Patienten wie ihn ankarrten, einzudringen. Also beauftragte eine Schwester nun zwei Sicherheitsbots, sich diesem Eingang ebenfalls zu widmen und der Terranovaner sah dabei zu, wie er mit mechanischen Schritten an ihm vorbei zog.

    Etwas bereitete ihm Bauchschmerzen. Er wollte nicht wissen, worum es dort hinten ging. Welcher Promi hier auf Station lag oder was dieser Unsinn sollte und stolperte deshalb wieder mit den Krücken zurück über den Gang zum Fahrstuhl, wo er den Knopf drückte und wartete.
    Luceija ist offline

  10. #390
    #16  Avatar von Forenperser
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    Mit einer kräftigen Bewegung schlug Kaneko Yuhki die Tür seines Skycars zu. Durch die Fenster des 12. Reviers konnte er sehen, dass dort wie immer emsige Betriebsamkeit herrschte, momentan verständlicherweise noch mehr als sonst.
    Bald schon würde dieser Anblick nicht mehr zu seinem Arbeitsalltag gehören. Wenn diese Sache vorbei war....dann würde er seine Resignation einreichen. Selbst wenn der Asari-Spectre dies dem Executor nicht hätte vorschlagen wollen, so stand sein Entschluss fest. Diese ganze Geschichte hatte ihm gezeigt, dass der Preis für all das mittlerweile viel zu hoch war. Die Taten des Japaners hatten dabei keine kleine Rolle gespielt. Seine Indifferenz gegenüber Damian Boles hatte diesen wütend und frustriert genug gemacht um sich von einer Massenmörderin umgarnen zu lassen. Seine Sturköpfigkeit hatte ihn eine Hexenjagd auf Beyo Vhan veranstalten lassen, während die wahre Schuldige sich seiner Familie bemächtigt hatte.
    Nein. Er war fertig mit diesem Leben. "Fast jedenfalls...." Erst galt es noch, diese Sache aus der Welt zu räumen. Und vor allem: Seine Frau und Töchter zu retten.
    Die automatischen Türen öffneten sich und Yuhki schritt durch den Eingangsbereich. Der Desk Sergeant grüßte ihn und öffnete die Tür zum Hauptraum.
    Einige seiner Leute saßen an ihren Plätzen vor den Bildschirmen und tippten, andere rannten umher, wieder andere nahmen Telefonate an. Die meisten merkten nicht einmal dass ihr Captain eingetreten war, und das war auch gut so. Die Fahndung nach der Kryptogramm-Killerin hatte höchste Priorität. Von einigen Bildschirmen her drangen die neuesten Nachrichten an das Ohr des Captains.
    ".....offizielle Stellen berichten von einem aktuellen Stand von 276 Toten und 543 Verletzen, ein Großteil davon schwer. Die Zahlen fluktuieren noch, da die Suche nach Überlebenden in den Trümmern des Green Heart weiter andauert. Unklar ist bislang die Zahl der Toten und Verletzten im Rahmen der Unruhen in den Devil's Tips und den Randgebieten der Meadows. Laut C-Sec Pressesprechern sind diese zwar für den Moment größtenteils eingedämmt, es kommt aber immer noch zu vereinzelten Plünderungen und Scharmützeln zwischen verfeindeten Gangs und Ordnungshütern. Von einem Aufenthalt in den betroffenen Gebieten raten Sicherheitsexperten momentan stark ab. C-Sicherheit ist nach der neuesten Drohung der Kryptogramm-Killerin, deren genaue Identität und Motive zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht vollständig geklärt ist, in höchster Alarmbereitschaft. Bürger werden gebeten mit den Behörden uneingeschränkt zu kooperieren und.....-"
    -......habe es ja immer gesagt! 2 Jahre lang ist Syren Vox nun schon im Amt, und was ist das Resultat?! Sehen Sie nur, welche Verwüstung er zugelassen hat! Und wussten Sie schon, dass er angeblich die Justiz bei ihrer Arbeit behindert hat? Macht ihn das nicht mitschuldig? Die Tragödie im Green Heart wäre vielleicht nie passiert, hätte er nicht versucht auf eigene Faust aktiv zu werden! Ich sage Ihnen, man kann diesem Turianer nicht trauen! Wie auch so vielen anderen seiner Art! Sollen wir ihm das durchgehen lassen? Nein! Es wird Zeit, den Tayseri-Bezirk wieder großartig zu machen! Geben Sie mir ihre Unterstützung! Setzen Sie ihr Kreuz bei der nächsten Wahl für Martin Trumbo, und ich garantiere Ihnen -
    Zzzttt
    Mit einem kurzen Knopfdruck beendete der Japaner die Übertragung. "Ich verbitte mir einen solchen xenophoben Bullshit auf meinem Revier, Spencer!"
    Der junge Cop schaute beschämt drein, und einige der nicht-menschlichen Mitarbeiter nickten ihrem Captain aus dem Hintergrund zustimmend zu.
    "Aber Captain, Sie sehen das zu eng. Der Kerl ist doch nur eine Witzfigur! Kommen Sie schon, meinen Sie echt so ein verwöhnter Milliardärs-Bubi mit einer gefakten Haarpracht hat eine Chance - "
    "Sie würden sich wundern, Junge. Und jetzt genug der Diskussion, zurück an die Arbeit!"
    Trotz der Enthüllungen um Boles und der Tatsache, dass 2 ihrer Kollegen immer noch in den Arrestzellen saßen und einer weiterhin auf der Flucht war, war die Moral seiner Leute bislang noch nicht gebrochen.. Er hatte nicht vor das jetzt zuzulassen.

    ***

    "Captain, er ist jetzt da." "Schicken sie ihn rein."
    Es dauerte einige Momente, dann ging die Tür zu seinem Büro auf und herein trat der Turianer, über dessen entstellte Visage er sich vor einer Woche wahrscheinlich noch kein bisschen gefreut hätte.
    "Yuhki." "Rarkin. Haben sie die heutige Übertragung schon gesehen?" fragte er. Die Frage war rhetorischer Natur, denn Rarkin hätte wohl unter einem Stein leben müssen, wenn er die neueste, stationsweite Nachricht der Verrückten nicht mitbekommen hätte. "Sicher. Sie will nun also scheinbar als nächstes im Präsidium zuschlagen." "Fragt sich nur wo genau. Doch nicht etwa im Ratsturm?" "Ha!" Der Turianer lachte auf. "Nein, wohl kaum. Der Turm ist hermetisch gesichert, dort kommt seit dem Angriff der Geth niemand rein oder raus der dort nicht sein darf. Zudem, wissen sie wie viel Sprengstoff notwendig wäre, um das verdammte Ding zu sprengen? Nein, das schafft niemand, nicht einmal sie. Es muss etwas anderes sein."
    Was auch immer es war, sie konnten nicht zulassen dass sie es wieder erst erfuhren, wenn bereits alles zu spät war.
    "Wie ist die Situation in ihrem Revier?" "Ruhig....momentan. Die Unruhen sind eingedämmt, meine Leute sind zwar noch etwas geschockt, aber konzentriert. Sie wollen es dieser Verrückten so schnell wie möglich heimzahlen. Apropos..."
    Rarkin zog ein Datenpad aus der Tasche und warf es dem Japaner auf den Tisch. "Heute früh kam es endlich rein. Direkt vom turianischen Kommando aus Oma Ker."
    Yuhki öffnete die Datei. "Braelyn Gavros, geboren auf der Citadel rekrutiert für Einsatzgruppe X im Jahre 2183 über die Stepstone Initiative....." Er las ein wenig weiter.
    "Top-Ergebnisse in den Bereichen Hacking, Planung, Infiltration und Nahkampf. Nun, das erklärt zumindest einiges..." schnaubte Yuhki laut.
    "Lesen Sie weiter, da steht noch so einiges interessantes drin."
    "....bevorzugt in Gefechts-Situationen den Einsatz von Messern.........psychologischer Gutachter warnt vor Hang zur Gewalt......"
    Beim nächsten Eintrag musste er schlucken.
    "Mehrere Einsätze, die eigentlich als Undercover geplant waren, sind dank ihrer Teilnahme zu Blutbädern eskaliert.....aber ihre Vorgesetzten haben es vertuscht....weil ihre Talente zu wertvoll für sie waren!" Er knirschte vor Wut mit den Zähnen. "Dann dieser "Unfall" vor einem Jahr, bei dem sie, zusammen mit einem guten Dutzend anderer, für tot erklärt wurde....schlaue Art um ihren Tod vorzutäuschen."
    Weiter unten stand noch, dass sie sich über Jahre hinweg über ihre Hack-Aktivitäten unbemerkt ein kleines Vermögen auf die Seite geschafft haben musste. Das erklärte zumindest ihre Ressourcen in dieser Sache. "Ha!" Als er den Abschluss der Datei las musste er lachen. "Das turianische Kommando bittet um die Überstellung der Flüchtigen um sie standesgemäß vor einem Militärgericht abzuurteilen und drückt uns tiefstes Bedauern aus....was für ein Haufen scheinheiliger Bastarde."
    Er legte die Datei beiseite. "Was mir bloß immer noch nicht in den Kopf will.....wieso diese Fixierung auf Beyo Vhan? Wieso so lange für ihn arbeiten, ihn dafür verantwortlich machen und quälen....was hat sie davon?" "Tja." Karvas verschränkte die Arme. "Schätze einmal das kann nur er uns sagen....." Rarkin sah aus, als würde er etwas ahnen. Doch Yuhki beschloss nicht nachzufragen. Es war wohl wirklich besser, wenn sie das Beyo Vhan selbst fragen würden, wenn die Gefahr gebannt war.
    "Dafür müsste er erstmal aus dem Krankenhaus kommen....waren sie schon bei ihm?" Der Turianer schüttelte den Kopf. "Noch keine Zeit gehabt....er soll aufgewacht sein, aber nicht ansprechbar....schätze der Schock war größer als wir dachten." Yuhki nickte verständnisvoll. "Wenigstens dieser Analyst....Gillespie ist scheinbar wieder auf dem Weg der Besserung. Es sind schon zu viele Leute gestorben....."
    Und er bezweifelte, dass es bei der jetzigen Zahl der Opfer bleiben würde.
    "Was ist mit Hudson?" "Er ist wie besessen auf der Suche nach Informationen über den Scharfschützen, den Gavros angeheuert hat...." Er erinnerte sich. Laut den Zeugen-Aussagen hatte Gavros über Funk von jemandem namens "Gilles" geredet, der offenbar für den Tod von Hudson's Partnerin verantwortlich war. Innerlich war Yuhki der festen Überzeugung, dass eben jener Gilles auch für den Tod des Straßenjungen verantwortlich war, der ihm vor wenigen Tagen Informationen geben wollte. Leider hatte die Suche nach diesem Kerl bislang noch keine Früchte getragen.
    "Wo ist T'Saari?" "Keinen Schimmer. Sie war schon seit einigen Tagen nicht mehr auf dem Revier. Hat sich mit Hanna Ilias aufgemacht, nachdem sie diese wieder legitimiert hatte...."
    Sein Posteingang meldete sich und er tippte nebenbei eine Antwort ein. "Ethan Caine fragt natürlich wieder nach einem Exklusiv-Interview." seufzte er. Natürlich würde er es auch bekommen. Er war momentan der einzige Reporter, dem Yuhki in dieser Hinsicht vertraute.
    "Keine Sorge Kaneko." Yuhki sah überrascht auf, da es das erste Mal war dass Rarkin ihn beim Vornamen anredete. "Wir finden ihre Familie, und setzen all dem ein Ende...."
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  11. #391
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    Der Schutt lockerte sich und machte den Weg frei für Scheinwerferlicht. Die Augen wurden zuerst geblendet, als die Personen einen Ruf hörten: „Wir haben hier welche!
    Die Turianerin beugte sich herunter zu den vier völlig heruntergekommenen Mädchen. „Keine Angst.“, erklärte Saenia, mit einem hoffungsvollen Lächeln, „Ihr seid gerettet.
    Die vier weiblichen Teenager fingen an vor Freude zu weinen. Es waren zwei Menschen, eine Turianerin und eine Drell, wobei die letzte die Hand der braunen Turianerin als erste ergriff; die Kleidung aller war zerrissen und Staub und Dreck bedeckte ihre ganzen Körper; der Arm einer der beiden Menschen war gebrochen und blutete, der Fuß der Turianerin war eingeklemmt und keine von den vieren war ohne Schrammen davongekommen.

    Saenia half einem Turianer vom Rettungstrupp den Schutt hochzuheben, der das Bein einklemmte, während Sanitäter anfingen die Überlebenden zu behandeln. Erst als alle aus der Nische rauswaren, in der sie seit drei Tagen eingesperrt gewesen waren, zogen sich die Rettungskräfte von diesem Bereich zurück. „Sie hatten Glück.“, erklärte der Turianer hinterher, „Sie müssen irgendwoher Luft bekommen haben, sonst wären sie erstickt.
    Die Turianerin nickte, sich immer noch umschauend, nach weiteren Hinweisen auf Überlebende suchend, als ihr etwas ins Auge fiel. Sie marschierte dort hin, musste dabei über Schutt klettern, aber am Ende erreichte sie es: es war ein buntes Plüschtier. Es erinnerte Saenia an die Bären, die Menschenkinder gerne mit sich trugen, aber dieses hier hatte den halben Kopf verloren und war durchlöchert worden. Als Saenia einen Blick um den Fundplatz warf, konnte sie keine weiteren Hinweise entdecken. Sie zog die Luft enttäuscht ein.
    Ma’am.“, erklärte der Turianer von vorhin, weiter unten stehend, „Das schwere Gerät will jetzt ran. Wir sollten ihnen Platz machen.

    Saenia nickte erneut, keine Antwort gebend. Zusammen verließen sie diesen Teil dessen was einstmals das Green Heart gewesen ist. Die Fläche war riesig und der Schutthaufen noch größer. Nur der Westteil des einstigen Gebäudes war noch einigermaßen intakt geblieben, selbst wenn nicht viel davon übrig geblieben war. Es wimmelte nur so von Rettungskräften, C-Sec und schweren Gerät, wie auch Experten jeder Couleur – die meisten stammten aus Tayseri und versuchten zu helfen oder waren von Vox herangezogen worden. Für die Turianerin wirkte es, als wenn der ganze Bezirk hier versammelt wäre um nach Überlebenden zu suchen. Sie hoffte inständig, dass sie noch mehr finden würden.
    Die Turianerin kehrte zur Kommandozentrale der Suchtrupps zurück. Damit war eine Ansammlung von Klapptischen, Zelten und Stühlen gemeint, mit ausgebreiteten Plänen und aktivierten Projektionen um die Suchoperationen zu koordinieren. In der Mitte davon stand Syren, immer noch die Rüstung tragend, die er vor drei Tagen getragen hatte und Saenia konnte auf einen Blick erkennen, dass er übermüdet war. Er hat kaum schlafen, dachte sie sich, wohl wissend, dass es bei mir nicht viel besser war.

    Syren gab gerade einem der Suchleiter Anweisungen, als Saenia dazutrat. Im Hintergrund konnte sie die zwei C-Sec Beamten sehen, die seit drei Tagen ihre Schatten gewesen waren – ein 'Geschenk des Vertrauens' hatte man es genannt, wobei beiden Turianer klar war, dass die Alternative Untersuchungshaft gewesen wäre, weswegen sie auch nicht sonderlich lautstark dagegen protestiert hatten.
    Viel Glück.“, erklärte Syren, bevor der Suchleiter sich umdrehte und davonging, und so dem grauen Turianer erlaubte einen Blick auf Saenia zu werfen, „Wie viele?
    Vier Mädchen, eine Mutter, ein alter Mann und zwei Halbstarke.“, berichtete Saenia, während Syren dies auf ein Pad eintippte, „Es werden immer weniger, die wir lebend finden.
    Syren ließ sich nichts anmerken, sein Gesicht sah steinern aus. Der Blick, den er Saenia zuwarf, erzählte aber eine ganz andere Geschichte. „Beyo Vhan ist wach.“, erklärte er, kurz die Luft ausatmend, und legte das Pad auf den Tisch, bevor er sich auf diesen abstützte, „Ich kann hier nicht weg…
    Ich werde ihm einen Besuch abstatten.“, erklärte die Turianerin rasch, bevor sie besorgt klingend hinzufügte, „Sie sollten sich am besten ausruhen, Sir…selbst wenn nur für einen Augenblick…
    Als Antwort bekam sie einen wütenden Blick. „Es ist noch nicht vorbei…“, erklärte er fast schon zähneknirschend und schnaubend, „Solange sie da draußen ist, wird es nie vorbei sein. Wir müssen sie fangen oder zumindest…“, er schüttelte seinen Kopf, das Restliche nicht aussprechend, „Je schneller, desto weniger Tote wird es geben...hoffentlich…

    Saenia trat ein Schritt vor und legte eine Hand auf seinen Arm. „Sie wird nicht damit davonkommen.“, erklärte sie bestimmt und mit ernstem Blick, „Sie wird ihre gerechte Bestrafung erhalten.“, sie ließ ihn los und streckte ihre Arme aus, „Für das alles hier.
    Sie blickte ihm wieder in die Augen. Dieses Mal wirkten sie irgendwie traurig. „Das wird sie.“, erklärte er, nahm einen größeren Atemzug, trat einen Schritt vom Tisch zurück und hob wieder das Pad hoch, „Halte mich auf dem Laufenden.
    Sie nickte nur und machte sich dann auf den Weg, während der Schatten ihr folgte.
    "Wenn du das Unmögliche ausgeschlossen hast, dann ist das was übrig bleiben muss, wie unwahrscheinlich es auch sein mag, die Wahrheit." - Sherlock Holmes alias Sir Arthur Conan Doyle
    "Erst ignorieren sie dich, dann lachen sie dich aus, dann bekämpfen sie dich und dann gewinnst du." - Mahatma Ghandi
    "Eine Falle zu erkennen ist eine Sache, sie zu umgehen eine völlig andere." - Ranma 1/2
    "Mein Name ist Ozymandias, König der Könige. Schauet auf mein Werk, ihr Mächtigen, und verzweifelt." - Ozymandias
    "Der größte Trick des Teufels ist es die Welt glauben zu lassen, dass er nicht existiert." - Die üblichen Verdächtigen
    "Nichts ist unmöglich, solange du es dir vorstellen kannst." - Professor Hubert Farnsworth
    "Maybe you are right...maybe we can't win this. But we'll fight you regardless. Yes, people will die. Maybe we'll lose half of the galaxy...maybe more. However insignificant we might be: We will fight, We will sacrifice and We will find a way....that's what humans do!" - Commander Shepard
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  12. #392
    #16  Avatar von Forenperser
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    Zitat Zitat von eis engel Beitrag anzeigen
    Marco Lagos

    Lucia lauschte Marcos Worten aufmerksam und auch wenn es ihr schwer fiel ihm zu glauben, schienen seine Worte aufrichtig zu sein.
    Sie sah ihn lange an und überlegte, was sie darauf antworten sollte.
    "Ich glaube dir... fürs erste." begann die rothaarige leise und noch nicht so ganz überzeugt. "Sollte sich aber bei unseren Recherchen herausstellen, dass du doch verantwortlich dafür bist, dann.... werde ich dich eigenhändig dafür büßen lassen." fügte sie drohend hinzu und wandte sich schließlich ab.

    "Konntest du irgendwas heraus finden?" erkundigte sich Liz bei Violet.
    "Nicht besonders viel. Unser Freund hier scheint wohl ein Söldner zu sein, den vermutlich das große Geld gelockt hat. Aber nichts als Vermutungen, ich brauche meine Computer.Ich halte euch aus der Ferne auf dem laufenden. Marco und Stephen, es war schön euch kennen zu lernen." antwortete Violet leise und blickte kurz in die Runde.
    "Wie jetzt? Du willst schon wieder abhauen?" hakte Liz irritiert nach.
    "Ich bin euch so keine große Hilfe." meinte Violet und kam näher an Liz heran, ehe sie flüsternd weitersprach.
    "Rede mit deinem Halbbruder, er scheint wirklich in Ordnung zu sein. Behalte auch Lucia im Auge."
    Liz nickte nur zustimmend.
    "Ich melde mich, wenn ich Infos habe." sagte Violet schließlich an alle gewandt und winkte kurz zum Abschied, bevor sie sich auf den Weg machte.

    "Und was machen wir jetzt mit ihm?" wollte der Blondschopf wissen, der Brekker weiterhin im Griff hatte.


    Er nickte und lächelte sogar einmal flüchtig. "Gut genug für mich." Es würde schwer werden, aber er würde es ihr irgendwie beweisen. Und wenn alles richtig lief, würde nicht nur das Unrecht das ihm angetan wurde damit gesühnt werden, sondern auch der Tod ihrer Familie.
    Marco wollte sich gerade wieder dem Rest der Gruppe zuwenden, als er sah dass die Blonde sich bereits wieder verabschiedete.
    "Nun, ähm....dann danke und bis später vielleicht!"
    Er winkte zurück, da war sie auch schon verschwunden.
    Stephen meldete sich und lenkte die Aufmerksamkeit der Gruppe auf sich. Eine gute Frage.
    "Kennt irgendwer von ihnen vielleicht einen sicheren, geeigneten Ort?" Hier auf der Straße war es ihm zu riskant. Es konnte jeden Moment jemand neues auftauchen, welcher Probleme machen konnte.
    "Wir sollten ihn befragen....er kann uns vielleicht noch nützlich sein."
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  13. #393
    Burgherrin Avatar von Glorichen
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    Yenni - Dras - Dras 2

    "Urgh ...", schnaubte Yenni, als sie sich vorsichtig ihren Weg durch die Devil's Tips bahnte. Offensichtlich fand hier gerade ein Bandenkrieg statt oder hatte stattgefunden, denn der Geruch von Explosionen, Staub und Blut hing in der Luft - abgesehen von den vereinzelten Toten und weniger vereinzelten Einschusslöchern, die die umliegenden Gebäube säumten. Nichts, was Yenni nicht von Omega gewohnt wäre, doch trat sie auch dort selten auf etwas, was vielleicht einmal ein Finger gewesen war. Sie schüttelte ihren Stiefel und kickte das einsame Körperteil zur Seite.
    Ihr neuer Auftraggeber hatte sie in die Tips bestellt, aber nichts davon gesagt, dass hier gerade Krieg herrschte. Eine Umgebung, die sie als Quarianerin äußerst gerne vermied. Bug hatte Kontakt zu einem Volus hergestellt, der ihr ein attraktives Angebot unterbreitet hatte: der Diebstahl eines Raumschiffes - und eventuell danach eine Art Festanstellung. Über letzteres musste man reden, sie war nie gut darin gewesen, lange an einem Ort zu verweilen, und verstand sich lieber als Freelancer denn als Arbeitnehmer. Aber der Raub eines Raumschiffes? Direkt unter der Nase des Rates? Na das wäre eine Geschichte, die sie würde erzählen können.

    Vereinzelte Schüsse erklangen in der Entfernung, doch nicht so nah, dass Yenni nervös oder vorsichtig werden musste. Sie befand sich noch recht nahe am Eingang der Tips und musterte jetzt die umliegenden Gebäude. Einige waren niedrig genug, sie zu erklimmen, und so machte sie sich daran, auf das Vordach eines zweistöckigen Gebäudes zu klettern. Es war tief genug, dass man es von der Straße aus nicht voll einsehen konnte und als sie es erreichte, rutschte sie bis hinten an die Wand. So von der Straße ungesehen, machte sie es sich im Schneidersitz bequem und sandte eine Nachricht an den Volus: "Habe die Tips erreicht. Befinde mich hier: -", sie fügte die Koordinaten ihrer aktuellen Position ein, "Erwarte Kontaktaufnahme. Nicht von dir, vom Auftraggeber selbst. Er soll mich hier treffen." Dann lehnte sie sich an die Wand und wartete.
    "Never be cruel, never be cowardly.
    And never ever eat pears!
    Remember, hate is always foolish,
    and love is always wise.
    Laugh hard. Run fast. Be kind."
    - 12th Doctor -


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  14. #394
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    Dras/25.08.2017 & Yenni

    Der Mann stürzte in seine Waren und einiges ging zu Bruch. Es war ein Mensch, alt und kümmerlich, aber seine Kleidung sprach von Erfolg. Er stöhnte laut auf, als der Turianer mit dem Schläger vortrat, breit grinsend und sich dann zum blonden Mann herunterbeugend. „Zahlst du?“, fragte er ihn, ohne den Blickkontakt zu beenden.
    Der alte Mann mit der blutigen Lippe erwiderte den Blick. Er zitterte leicht, ließ aber seine Augen kurz nach hinten schweifen, wo der Batarianer immer noch in dem Stuhl saß, den er sich vorher hingezogen hatte. Dras‘ leuchtende Augen warfen ihm einen abschätzigen Blick zu, während seine Hände gerade dabei waren das Meta im Injektionsgerät vorzubereiten. Der alte Mann atmete hörbar aus und blickte wieder rauf zum Turianer, fast schon flüsternd antwortend: „Ich zahle.

    Das Grinsen des Turianers wurde breiter. „Dann ist doch alles geritzt.“, erklärte er und half dem Menschen wieder auf, bevor dieser sich wieder Dras zuwendete. Der Batarianer spritzte sich gerade seine Ladung und stöhnte zufrieden auf, lauter atmend als zuvor. Erst dann blickte er den Menschen wieder an, der nur zu warten schien, genauso wie der Turianer. „Er wird die Details klären.“, erklärte er schlussendlich, sein Omni-Tool aktivierend und dem Mann eine Kontaktadresse schickend, „Ich erwarte aber regelmäßige Zahlungen.“, er erhob sich, deaktivierte das Tool und steckte sein Gerät weg, bevor er einen Schritt näher trat, „Solange du zahlst, haben wir keine Probleme. Falls du aber mal nicht zahlst…“, ein breites Grinsen stahl sich auf sein Gesicht, „…nun, du weißt schon…
    Ich weiß.“, der alte Mann nickte.
    Gut, dann wäre das wichtigste geklärt.“, antwortete Dras und drehte sich bereits weg, den Laden verlassend. Der Turianer blickte ihm zunächst überrascht hinterher, entschied sich aber sehr schnell seinem Auftraggeber zu folgen.

    Draußen warteten noch zwei weitere Schergen, ein Mensch und ein Drell, keiner von ihnen in bester Verfassung. Der Mensch trug eine ehemalige White Flowers-Weste, die so verkohlt aussah, dass man die Insignien kaum erkennen konnte; er selbst sah auch nicht viel besser aus, kaum Schlaf, kaum Hygiene und vermutlich auch hungrig – aber immer noch willig dem Ruf des Geldes zu folgen. Und dieser Ruf kam von Dras.
    Der Drell sah kaum besser aus, wobei er früher zu den Ragers gehört hatte. Keine der drei Gangs, die früher in diesem Teil der Tips mal das Sagen hatte, existierte noch. Die Anführer waren tot oder getürmt, die Überlebenden entweder verhaftet oder auf sich allein gestellt. Dras hatte sein Angebot früher gemacht als die Konkurrenz, weswegen die meisten sich ihm angeschlossen hatten und nicht denen – auch wenn es hier und da zu Scharmützeln gekommen war, abseits der Bereiche, die aktuell von C-Sec im Auge behalten wurden.

    Der Batarianer aktivierte sein Omni-Tool erneut und einen Moment später war die Holo-Projektion über dem oberen Teil seines Gesichtes zurück – nun hatte er wieder vier stinknormale batarianische Augen. Die Tarnung wieder reaktiviert, machte sich Dras auf, durch die Straßen der Tips zu schlendern. Überall konnte man immer noch die Zeichen für die vergangenen Kämpfe sehen: Leichen hier, zerstörte Gebäude da, einige unkontrollierte Feuer und sehr viele verzweifelte Leute, die sich nichts sehnlicher wünschten, als jemanden, der ihnen eine schützende Hand über den Kopf hielt – selbst wenn diese schützende Hand mit hohen Kosten und der Androhung von Gewalt daherkam.
    C-Sec dachte, nachdem sie die Gangs ausgeschaltet hatten, würden sie diesen Teil der Tips wieder normalisieren können, ihn in einen weiteren langweiligen Bezirk der Citadel verwandeln – aber die Leute hier wussten es besser. C-Sec würde kommen, ein paar nette Fotos schießen, ihren Erfolg vermelden und wieder abziehen, zum nächsten Brennherd auf der Citadel – und die Leute wären wieder auf sich allein gestellt, nur die Wahl zwischen Tod, Flucht oder Unterwerfung. Sterben wollte keiner und anderswo würde man Flüchtlinge kaum besser behandeln als hier - kein Wunder also, dass die meisten die letzte Option so gerne bevorzugten. Die wenigen, die das noch nicht verstanden hatten,…nun dafür hatte Dras ja seine Schläger.

    Sein Omni-Tool fing an zu klingeln. Der Batarianer nahm ab und ließ seinen Arm dann wieder lose herumhängen. „Ich hoffe es sind mehr gute Neuigkeiten.“, erklärte er, während die vier Männer um eine Ecke bogen, „Ich könnte solche den ganzen Tag hören.
    Gute Neuigkeiten wurden bestellt und gute Neuigkeiten werden geliefert.“, antwortete die kichernde Stimme von Archy auf der anderen Seite der Leitung, „Haben den letzten Widerstand der Ragers gerade gebrochen. Ihr Hauptquartier gehört jetzt uns.
    Der Drell blickte den Turianer an, der ebenfalls einmal ein Rager gewesen ist. Beide hatten sich Dras angeschlossen, als ihnen klar wurde, dass die Gang Geschichte war – jetzt atmeten sie erleichtert darüber auf, die richtige Entscheidung zur richtigen Zeit getroffen zu haben. „C-Sec irgendwo in der Nähe gesehen?“, fragte der Batarianer, dem die Blicke nicht entgangen waren – vier Augen waren bereits ein Segen, aber wenn er sich eine frische Ladung von Meta gespritzt hatte, fühlte es sich immer so an, als wenn sein Blick 360° umschließen könnte.
    Archy kicherte zunächst als Antwort. „Mit dem Loch zum Vakuum hin?“, fragte er, fast schon loslachend, „Der Ort hier ist wahrlich so fernab von jeglicher Zivilisation, dass man kaum glauben könnte, dass das die Citadel ist. Niemand hat von ihm je gehört…na ja, mit Ausnahme von uns vielleicht.
    Ich mag abgeschiedene Orte.“, erklärte Dras zufrieden grinsend, als er eine umgestürzte Bank erreichte und dem Menschen mit Händen die Anweisung gab sie aufzurichten, „Man kann den Ort also weiterhin verwenden, hm?
    Nun…“, antwortete Archy, als sich Dras setzen konnte, „…wenn wir hier bisschen aufräumen…die Leichen wegräumen, das Blut wegwischen, die beschädigten Einzelteile entfernen…nun, könnte hinkommen.
    Aber das werden nicht wir machen.“, mischte sich plötzlich eine andere Stimme in den Anruf ein, die eindeutig kroganisch klang, „Wir sind nicht deine Putzfrauen. Cash und Action – das ist was wir wollen. Und jede Menge Fisch! Wenn du damit nicht dienen kannst, suchen wir einen neuen Auftraggeber.

    Dras ließ sich nichts anmerken, schien über das Gesagte aber nachzudenken. „Nun du hast den großen Meister gehört.“, mischte sich nun wieder Archy in das Gespräch ein, „Wir geben deinen Leuten deine Anweisungen weiter, machen uns aber dann vom Acker. Wenn du uns suchst, du weißt wo du uns findest…
    Dras nickte nur, bevor er den Anruf beendete. Es verging aber nur ein Moment, als das Tool erneut losklingelte – dieses Mal war ein Volus auf der anderen Seite der Leitung. „Aitne Nar…“, grüßte Dras ihn, nachdem er abgenommen hatte, „Was gibt’s Neues? Ich hoffe du wirst kein Burnout erleiden, nur weil ich dir so viel mehr Arbeit zu tun gebe.
    Mitnichten.“, antwortete der Volus und aus seiner Stimme konnte Dras Verzückung heraushören, was ihn eindeutig überraschte, „Ich mag es zu arbeiten. Vor allem mit Geld. Je mehr, desto besser.“, er machte eine kurze Pause, bevor er fortfuhr, „Hab Neuigkeiten zu der Quarianerin – sie ist bereits auf der Citadel. Sogar in den Tips.
    Der Batarianer lauschte den Worten, wusste, dass etwas nicht stimmte, dass etwas fehlte…und dann kam er darauf. „Du sprichst ohne Unterbrechung?“, fragte er schon fast schockiert, „Und diese Nuancen…als würde ich mit einer richtigen Person sprechen, nicht nur einer Riesenkugel, die aus einer Ansammlung von Kunststoff und Schläuchen besteht.“, er kicherte.

    Hab mir eine Software geholt.“, erklärte der Volus und klang, als würde er lachen, „Hat noch ein paar Bugs – weiß noch nicht ob ich sie behalten werde. Also was die Quarianerin anbetrifft…sie möchte sich endlich treffen und den Job über die Bühne bringen.
    Okay.“, erklärte Dras sich bisschen dehnend, „Finde eine gute Location für das Treffen und-
    Sie hat bereits ein Rendezvous-Punkt geschickt.“, unterbrach Aitne, „Ist nicht weit von eurer letzten Position. Hab den Ort überprüft, ist einigermaßen sicher, aber…
    Sie will also den Ort bestimmen, hm?“, erklärte Dras, breit grinsend und aufstehend, „Schick mir die Koordinaten – sie kann das Wo bestimmen, ich bestimme dann das Wann.
    Verstanden.“, antwortete der Volus, während Dras – eindeutig nicht in Eile – anfing sich in die Richtung zu bewegen, die die zugesendeten Koordinaten angaben, „Hab auch eine Nachricht von einem Salarianer namens ‚Nasheel Mo‘ erhalten.“, die Augen des Batarianers zuckten für einen Moment, aber ansonsten ließ er sich nichts anmerken, „Er möchte sich ebenfalls treffen. Das Wann und Wo dürfen wir aber bestimmen. Und er…“, Aitne Nar zögerte.
    Und er?“, hackte Dras nach.
    …Er wollte den Eindruck erwecken, dass ihm diese Sache völlig unwichtig ist.“, erklärte er, irgendwie weinerlich klingend, „Ein Jux, eine Schnapsidee…das er auch ohne das Treffen leben könnte…
    Das ist typisch Nasheel.“, antwortete Dras, als sie um eine Ecke bogen, „Will immer den harten Kerl mimen – mach dir nichts drauß. Antworte ihm, dass ich mich darum kümmern werde.
    Soll es schnell gehen?“, fragte der Volus und klang dieses Mal gelangweilt, weswegen er flüsternd hinzufügte, „Verdammte Bugs…
    Nein.“, antwortete der Batarianer schlicht, „Er soll bisschen schmoren – war nicht so nett beim letzten Mal, als wir uns getroffen haben.“, er blieb kurz stehen und beobachtete eine Streife von C-Sec Agents, die auf der anderen Seite eines Platzes standen und was-auch-immer gerade taten, „Noch etwas?

    Eine Sache.“, erklärte der Volus, dieses Mal ernst klingend, „Ich soll doch nach Konkurrenz Ausschau halten, die uns Leute vor der Nase wegschnappen wollen…
    Ja?“, fragte Dras, neugierig klingend, als er seinen Weg auch bereits wieder fortsetzte.
    Hab festgestellt, dass einer von ihnen ein Mensch namens Nathan Gilles ist.“, beantwortete Aitne die Frage.
    Sollte ich ihn kennen?“, fragte der Batarianer, von dem Namen noch nie was gehört habend.
    Er ist ein Attentäter.“, erklärte der Volus, „Nicht auf der selben Wellenlänge wie Thorne oder Archy, aber er ist bekannt – vor allem hier auf der Citadel.
    Dras blieb stehen und rieb sich das Kinn. „Ein Attentäter heuert also Schläger an?“, fragte er rhetorisch, „Warum?
    Das hab ich mich auch gefragt.“, gestand Aitne Nar, „Vor allem, da es nicht wenige sind. Es ist also nicht nur für einen Job. Es muss was größeres sein.
    Der Batarianer schien zu überlegen. „Schau dir das genauer an.“, entschied er sich schlussendlich, „Er könnte ein Mittelsmann für jemanden anderen sein. Das letzte was wir brauchen ist Konkurrenz von außerhalb der Citadel.
    Was ist, wenn es Aria ist?“, hakte der Volus nach, leicht bestürzt klingend.
    Dras ging weiter. „Wir haben eine Abmachung.“, erklärte er bestimmt, „Aber wir können es nicht ausschließen. Deswegen brauchen wir mehr Informationen. Halt mich auf dem Laufenden.“, er blieb stehen, als ihm sein Tool Bescheid gab, dass sein Ziel nur noch 100 Meter von ihm entfernt war, „Ich mach jetzt Schluss. Hab eine kleine Quarianerin zu grillen.
    Verstanden.“, antwortete Aitne Nar, „Viel Erfolg.“, und legte auf.
    Dies ließ den Batarianer kichern. „Wie schwer kann es schon werden…?“, murmelte er vor sich hin und machte sich auf den Weg.
    "Wenn du das Unmögliche ausgeschlossen hast, dann ist das was übrig bleiben muss, wie unwahrscheinlich es auch sein mag, die Wahrheit." - Sherlock Holmes alias Sir Arthur Conan Doyle
    "Erst ignorieren sie dich, dann lachen sie dich aus, dann bekämpfen sie dich und dann gewinnst du." - Mahatma Ghandi
    "Eine Falle zu erkennen ist eine Sache, sie zu umgehen eine völlig andere." - Ranma 1/2
    "Mein Name ist Ozymandias, König der Könige. Schauet auf mein Werk, ihr Mächtigen, und verzweifelt." - Ozymandias
    "Der größte Trick des Teufels ist es die Welt glauben zu lassen, dass er nicht existiert." - Die üblichen Verdächtigen
    "Nichts ist unmöglich, solange du es dir vorstellen kannst." - Professor Hubert Farnsworth
    "Maybe you are right...maybe we can't win this. But we'll fight you regardless. Yes, people will die. Maybe we'll lose half of the galaxy...maybe more. However insignificant we might be: We will fight, We will sacrifice and We will find a way....that's what humans do!" - Commander Shepard
    Rabenkopf ist offline Geändert von Rabenkopf (07.04.2019 um 22:04 Uhr)

  15. #395
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    Thadera , Rarkin, Yuhki, Braelyn & Valeynia , Dras , Van Zan , Hanna & Seeva & Rarkin & Yuhki

    Der Schutt lockerte sich und machte den Weg frei für Scheinwerferlicht. Die Augen wurden zuerst geblendet, als die Personen einen Ruf hörten: „Wir haben hier welche!
    Die Turianerin beugte sich herunter zu den vier völlig heruntergekommenen Mädchen. „Keine Angst.“, erklärte Saenia, mit einem hoffungsvollen Lächeln, „Ihr seid gerettet.
    Die vier weiblichen Teenager fingen an vor Freude zu weinen. Es waren zwei Menschen, eine Turianerin und eine Drell, wobei die letzte die Hand der braunen Turianerin als erste ergriff; die Kleidung aller war zerrissen und Staub und Dreck bedeckte ihre ganzen Körper; der Arm einer der beiden Menschen war gebrochen und blutete, der Fuß der Turianerin war eingeklemmt und keine von den vieren war ohne Schrammen davongekommen.

    Saenia half einem Turianer vom Rettungstrupp den Schutt hochzuheben, der das Bein einklemmte, während Sanitäter anfingen die Überlebenden zu behandeln. Erst als alle aus der Nische rauswaren, in der sie seit drei Tagen eingesperrt gewesen waren, zogen sich die Rettungskräfte von diesem Bereich zurück. „Sie hatten Glück.“, erklärte der Turianer hinterher, „Sie müssen irgendwoher Luft bekommen haben, sonst wären sie erstickt.
    Die Turianerin nickte, sich immer noch umschauend, nach weiteren Hinweisen auf Überlebende suchend, als ihr etwas ins Auge fiel. Sie marschierte dort hin, musste dabei über Schutt klettern, aber am Ende erreichte sie es: es war ein buntes Plüschtier. Es erinnerte Saenia an die Bären, die Menschenkinder gerne mit sich trugen, aber dieses hier hatte den halben Kopf verloren und war durchlöchert worden. Als Saenia einen Blick um den Fundplatz warf, konnte sie keine weiteren Hinweise entdecken. Sie zog die Luft enttäuscht ein.
    Ma’am.“, erklärte der Turianer von vorhin, weiter unten stehend, „Das schwere Gerät will jetzt ran. Wir sollten ihnen Platz machen.

    Saenia nickte erneut, keine Antwort gebend. Zusammen verließen sie diesen Teil dessen was einstmals das Green Heart gewesen ist. Die Fläche war riesig und der Schutthaufen noch größer. Nur der Westteil des einstigen Gebäudes war noch einigermaßen intakt geblieben, selbst wenn nicht viel davon übrig geblieben war. Es wimmelte nur so von Rettungskräften, C-Sec und schweren Gerät, wie auch Experten jeder Couleur – die meisten stammten aus Tayseri und versuchten zu helfen oder waren von Vox herangezogen worden. Für die Turianerin wirkte es, als wenn der ganze Bezirk hier versammelt wäre um nach Überlebenden zu suchen. Sie hoffte inständig, dass sie noch mehr finden würden.
    Die Turianerin kehrte zur Kommandozentrale der Suchtrupps zurück. Damit war eine Ansammlung von Klapptischen, Zelten und Stühlen gemeint, mit ausgebreiteten Plänen und aktivierten Projektionen um die Suchoperationen zu koordinieren. In der Mitte davon stand Syren, immer noch die Rüstung tragend, die er vor drei Tagen getragen hatte und Saenia konnte auf einen Blick erkennen, dass er übermüdet war. Er hat kaum schlafen, dachte sie sich, wohl wissend, dass es bei mir nicht viel besser war.

    Syren gab gerade einem der Suchleiter Anweisungen, als Saenia dazutrat. Im Hintergrund konnte sie die zwei C-Sec Beamten sehen, die seit drei Tagen ihre Schatten gewesen waren – ein 'Geschenk des Vertrauens' hatte man es genannt, wobei beiden Turianer klar war, dass die Alternative Untersuchungshaft gewesen wäre, weswegen sie auch nicht sonderlich lautstark dagegen protestiert hatten.
    Viel Glück.“, erklärte Syren, bevor der Suchleiter sich umdrehte und davonging, und so dem grauen Turianer erlaubte einen Blick auf Saenia zu werfen, „Wie viele?
    Vier Mädchen, eine Mutter, ein alter Mann und zwei Halbstarke.“, berichtete Saenia, während Syren dies auf ein Pad eintippte, „Es werden immer weniger, die wir lebend finden.
    Syren ließ sich nichts anmerken, sein Gesicht sah steinern aus. Der Blick, den er Saenia zuwarf, erzählte aber eine ganz andere Geschichte. „Beyo Vhan ist wach.“, erklärte er, kurz die Luft ausatmend, und legte das Pad auf den Tisch, bevor er sich auf diesen abstützte, „Ich kann hier nicht weg…
    Ich werde ihm einen Besuch abstatten.“, erklärte die Turianerin rasch, bevor sie besorgt klingend hinzufügte, „Sie sollten sich am besten ausruhen, Sir…selbst wenn nur für einen Augenblick…
    Als Antwort bekam sie einen wütenden Blick. „Es ist noch nicht vorbei…“, erklärte er fast schon zähneknirschend und schnaubend, „Solange sie da draußen ist, wird es nie vorbei sein. Wir müssen sie fangen oder zumindest…“, er schüttelte seinen Kopf, das Restliche nicht aussprechend, „Je schneller, desto weniger Tote wird es geben...hoffentlich…

    Saenia trat ein Schritt vor und legte eine Hand auf seinen Arm. „Sie wird nicht damit davonkommen.“, erklärte sie bestimmt und mit ernstem Blick, „Sie wird ihre gerechte Bestrafung erhalten.“, sie ließ ihn los und streckte ihre Arme aus, „Für das alles hier.
    Sie blickte ihm wieder in die Augen. Dieses Mal wirkten sie irgendwie traurig. „Das wird sie.“, erklärte er, nahm einen größeren Atemzug, trat einen Schritt vom Tisch zurück und hob wieder das Pad hoch, „Halte mich auf dem Laufenden.
    Sie nickte nur und machte sich dann auf den Weg, während der Schatten ihr folgte.


    "Ich kann noch nicht gehen.....ich muss mit dem behandelndem Arzt reden...."
    "Valeynia...."
    Decius Vhan folgte seiner Frau und schloss die Tür hinter sich.
    Beyo war wieder alleine im Raum. Nicht dass es einen Unterschied machte. Er nahm alles um sich herum wie durch einen dicken, undurchdringlichen Nebel wahr.
    "Du hast es nicht getan weil du es tun musstest! Sondern weil...."
    "Weil ich es wollte........ich wollte es! Und es hat sich gut angefühlt!"
    Wie eine auf Endlosschleife geschaltete Nachricht hallten ihre und seine Worte ihm durch den Kopf. Wieder und wieder.
    Er sah ihr Gesicht vor sich. Ihr Lachen. Den endgültigen Triumph in ihren Augen, in diesem einem Moment. An dem endlich alle Masken fallen gelassen wurden und sie ihn als das enttarnt hatte, was er wirklich war.
    "Sieh dich an.....das ist das Resultat. So endest du. Du stirbst nicht friedlich in deinem Bett, im Kreise von Freunden oder Familie - sondern in einer dreckigen Gasse.....dein Ruf auf ewig ruiniert, umringt von Leuten die dich im besten Fall tolerieren..... und im schlimmsten Fall hassen!"
    Aber er war nicht gestorben. Auch wenn er es sich jetzt mehr als alles andere wünschte.
    Er spürte den Schmerz an seinem Handgelenk, da wo jetzt nur noch ein verbundener Stumpf vorhanden war. Spürte jeden einzelnen Zacken des Ritualmessers, wie sie Stück für Stück in seine Platten schnitten und schließlich den Knochen durchtrennten. Als Teil einer weiteren Charade, darauf abgezielt ihn leiden zu lassen für seine Vergehen. Für das was er ihr damals angetan hatte, was sie zu dem gemacht hatte was sie war
    Wie viele waren nun gestorben? Hunderte? Wie viele würden es noch werden?
    Die Tür wurde wieder geöffnet und herein kam jemand, über deren Gesicht er sich in einer anderen Situation sicherlich gefreut hätte. Doch er lag weiterhin wie versteinert in seinem Bett, der Blick ging geradeaus, an Saenia Sorax vorbei.
    Dumpf nahm er eine Begrüßung wahr und sah dann schwach aus dem Augenwinkel wie sie an seiner linken Seite Platz nahm....
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  16. #396
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    Nachdenklich strich sich Thadera mit dem Zeigefinger über die längliche Narbe die sich über ihre linke Wade zog. Man hatte sie auch ins Tayseri gebracht, wo die Wade behandelt worden war. Sie hatte Glück gehabt, keine Sehne war verletzt worden. Nur Fleisch und eine Überdehnung der Bänder. Auch wenn sie nach Aussage des Arztes nur knapp an einer Verletzung der Arterie vorbeigeschrammt war. Und durch die anschließende Belastung wäre fast etwas geplatzt. Die Sportlerin verschwendete jedoch keinen Gedanken mehr daran. Es war verheilt, sie musste nochmal zur Nachuntersuchung und die Sache war erledigt.
    Ihr Blick wanderte gedankenverloren zwischen der dünnen Narbe und dem Bildschirm an ihrer Wohnzimmerwand entlang. Live- Übertragungen aus dem Katastrophengebiet, Bilder des Schreckens und der Zerstörung. Ja man konnte es drehen und wenden wie man wollte, die ganze Angelegenheit war nicht gut verlaufen.
    Betroffen starrte sie auf die Trümmer des "Green Heart", ausgelöscht ohne besonderen Grund, die Bergungsarbeiten würden Tage dauern. Und der Wiederaufbau vermutlich mehrere Monate. Viel Arbeit für Vox, falls er überhaupt den Sturm überstehen würde der zweifellos noch auf ihn zukommen würde. Sie streifte das Hosenbein wieder über die Wade und lehnte sich in ihr Sofa zurück. Vielleicht konnte sie ja dem Turianer die Hilfe einer ihrer Stiftungen anbieten, ihn beim Wiederaufbau unterstützen. Sie schüttelte den Kopf. Ein guter Gedanke, aber nutzlos solange diese Irre noch frei über die Station lief. Braelyn. Wie sie diese Frau verachtete.
    Eigentlich wäre diese Situation perfekt um etwas zu trinken, doch die Asari hatte die letzten beide Tage nichts angerührt. Sie musste fokussiert bleiben, irgendwann würde die Turianerin wieder ihr hässliches Gesicht zeigen. Darin war sie sich sicher, genauso wie sie fest entschlossen war dann erneut die Konfrontation zu suchen. Auch wenn es unwahrscheinlich war das man sie erneut mitspielen ließ, jetzt wo diese eindeutig sportuninteressierte Spectre das Kommando hatte. Thadera wusste selbst das sie von der bunten Truppe wohl am wenigsten Erfahrung für solche Unterfangen hatte, jedoch hatten auch diese knallharten Elitesoldaten beim letzten Mal genauso versagt wie sie.
    Das Summen ihres Omni Tools riss sie aus ihren Gedanken. Genervt blickte sie auf das orange Display, sicherlich niemand den sie hören wollte. Dann entspannte sich jedoch ihre finstere Miene und sie nahm den Anruf an.
    "Ja Schwesterherz?", begrüßte sie die andere Asari am Ende der Leitung freundlich. "Thadera, gut deine Stimme zu hören. Ich bin gerade von einer Studie zurück und hatte von der Explosion des Green Heart gehört. Geht es dir gut?", erkundigte sich Elaveria besorgt.
    "Mir geht es gut Ela. Alles in Ordnung.", beruhigte die Sportlerin die Asari und machte den Monitor aus.
    "Das ist gut, wenigstens eine gute Nachricht von der Citadel. Gut das du Mutter nichts von deinem Besuch dort erzählt hast. Die Frage mag unsensibel angesichts der vielen Tode klingen, aber konntest du die Angelegenheiten wegen Zari klären?", fragte Elaveria vorsichtig nach.
    "Wir organisieren eine Trauerfeier für sie, wann ist angesichts der Umstände fraglich. Ich muss noch ein paar Dinge klären, Lara lädt das Team ein. Dann können wir ihr die letzte Ehre erweisen.", antwortete Thadera nach kurzer Bedenkzeit.
    "Das klingt gut, wenn du mir den Termin schickst schau ich das ich vorbeikommen kann. Was musst du denn alles noch erledigen?"
    "Formalitäten, ein paar Sachen die Zari aufgrund ihres Todes nicht klären konnte.", umschrieb es die Sportlerin diplomatisch.
    "In Ordnung, melde dich wenn du Hilfe brauchst. Und pass bitte auf dich auf, gerat bloß nicht in Schwierigkeiten."
    "Du kennst mich doch. Bis bald. ", scherzte Thadera gelassen. "Ebendrum. Bis bald Thadera.", verabschiedete sich Elaveria.
    Thadera beendete das Gespräch und starrte in ihre Wohnung. Ja, sie konnte sich noch nicht von Zari verabschieden. Vorher musste Braleyn ihre Leben aushauchen, entweder durch ihre Hand oder durch eine andere.

    **

    "In Ordnung, die Narbe ist absolut sauber. Alles ist gut verheilt und ihre Bänder sind auch wieder in Ordnung. Sie können das Bein wieder normal belasten. Und wegen der Narbe können ihnen sicherlich die Kollegen von der plastischen helfen.", erklärte die Ärztin wohlwollend und lächelte.
    "Wegen dem kleinen Ding?", fragte Thadera und schüttelte mit dem Kopf. Langsam krempelte sie das Hosenbein wieder herunter.
    "Das kann ruhig bleiben, erinnert mich daran vorsichtig zu bleiben.", ergänzte sie lässig und erhob sich von der Liege.
    "Wie sie wollen. Ich hoffe sie hatten kein Problem mit den Journalisten, die machen uns die Arbeit hier nicht umbedingt leicht.", erkundigte sich die Ärztin höflich und tippte etwas auf einem Pad ein. Thadera schüttelte mit dem Kopf. "Glücklicherweise halten die Ratten dort mehr nach Turianern Ausschau, vor allem die mit roten Platten.", antwortete die Asari mit leichter Verachtung in der Stimme. Es war schön das man bei C-Sec ihre Beteiligung in der Sache unter Verschluss hielt, sonst hätten hier sicher noch mehr Reporter vor der Tür gelauert. Generell waren die Beamten bisher sehr zurückhaltend gewesen, sie musste nur angeben wo sie sich gerade aufhielt und wenn sie irgendwo hin wollte. Ähnlich wie bei Doping Kontrolleuren, auch wenn vor Einschaltung ihrer Anwälte auch eine Art Bewegungsmelder im Gespräch gewesen war.
    Nachdem sie das Behandlungszimmer verlassen hatte, schritt Thadera gedankenverloren durch die Gänge des Tayseri. So richtig wusste sie nicht was sie jetzt tun sollte, nach Hause gehen und dort rumhocken?
    Dann fiel ihr ein das Vhan ja immer noch hier im Krankenhaus war, wieder genesen aber teilnahmslos. Auf jedenfall hatte man ihr das erzählt. Die Asari war froh das der Turianer überlebt hatte, wenigsten eine ihrer Aktionen im Devils Tip war nicht sinnlos gewesen. Nachdenklich blieb sie auf dem Flur stehen. Vielleicht sollte sie die Gelegenheit nutzen um ihm einen Besuch abzustatten. Ob ihn das freuen würde?
    Vermutlich nicht, die beiden kannten sich ja kaum, aber ärgern würde es ihn wohl auch nicht. Thadera zuckte mit den Schultern, einen Versuch war es wert.
    numberten ist offline Geändert von numberten (08.04.2019 um 22:53 Uhr)

  17. #397
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    Miss? Hey Miss.“, hörte sie eine Stimme.
    Saenia schlug die Augen auf. „Wo…?“, murmelte sie, noch immer schläfrig, während sie langsam anfing ihre Umgebung wahrzunehmen: sie befand sich immer noch im Skycar des C-Sec Agents. Dieser saß im Fahrersitz zu ihrer Linken, ein Mensch mit roten Haaren. „Wir sind da.“, erklärte der Agent und die Turianerin bemerkte, dass sie das Tayseri General erreicht hatten und auf einer der Landeplattformen zu finden waren. Es war eine von denen, die speziell für C-Sec bereitgestellt worden war und eher abseits der Haupteingänge lag – auf dieses Weise war auch der Gefahr Reporter zu begegnen gedämpft worden.
    Saenia zog die Luft langsam ein und aus, bevor sie die Tür des Wagens aufmachte und ausstieg. Unweit des geparkten Fahrzeugs – das kurz darauf wegflog um den Platz freizuhalten – standen zwei weitere Agents, direkt am Eingang zum Fahrstuhl, der sie ins General führte. „Beyo Vhan ist also wach?“, erklärte Saenia, versuchend die Müdigkeit aus ihrer Stimme zu verbannen.
    Einer der Agents – ein Turianer – nickte, während die Menschenfrau antwortete: „Ja, Ma’am. Aber er ist kaum ansprechbar. Die Spectre wurde auch bereits informiert.
    Sonst noch wer?“, fragte die Turianerin neugierig nach, während der Turianer bereits mit einem Knopfdruck den Fahrstuhl herbefahl.
    Wir versuchen das unter Verschluss zu halten, Ma’am.“, erklärte die Agentin, „Ihr Auftraggeber wurde nur deswegen informiert, weil sie…involviert sind.
    Saenia blickte die brünette Menschenfrau an. „Ich bezweifle, dass es lange unter Verschluss bleiben wird.“, erklärte sie und trat in die Kabine des Fahrstuhls, allein, „Ich hoffe sie sind gut darin die Presse fernzuhalten.

    Das Schnauben der Agentin war das letzte was Saenia wahrgenommen hatte, bevor die Fahrstuhltür sich geschlossen hatte. Die Fahrt dauerte nicht lange und als sie ausstieg, erwartete sie ein weiterer Agent, dieses Mal ein Salarianer, der stumm nickte. Sie befanden sich im Hochsicherheitsstockwerk des Tayseri Generals – eine typische Vorrichtung in den größten Krankenhäusern der Citadel. Diese Stockwerke wurden speziell für Politiker, Prominente oder gefährliche Kriminelle genutzt – oder sollten zumindest nur dafür genutzt werden. Leider waren solche nicht so regelmäßig Gast hier, weswegen die Krankenhäuser diese Stockwerke auch für reguläre Patienten nutzten – selbst wenn die meisten von ihnen vermutlich eine äußerst teure Versicherung vorweisen konnten.
    Als sie den Gang entlang ging, passierten sie Pfleger und Ärzte und hier und da konnte sie auch Patienten sehen. Erst als sie am östlichen Ende des Stockwerks ankam, wurde die Zahl der Leute niedriger und die Zahl von C-Sec Agents nahm zu, die an allen wichtigen strategischen Positionen in Stellung gegangen waren. Sie dienten einerseits der Sicherheit der anderen Patienten vor Beyo Vhan, aber auch seiner eigenen, denn die Killerin hatte es klargemacht, noch nicht fertig zu sein, wie Saenia wusste. Vermutlich gibt es hier auch ein paar Detectives, dachte sich die Turianerin, vermutend, dass C-Sec eine Falle bereit hielt, falls die Wahnsinnige tatsächlich versuchen würde hier einzudringen. Die höhere Anzahl an Kameras war jedenfalls bemerkbar.
    Kurz bevor sie eintrat – vor dem Patientenraum stand ein bulliger Menschen-Agent – bemerkte Saenia unweit ihrer Position ein älteres, turianisches Pärchen. Sie redeten gerade mit einem der Ärzte, wobei die Frau äußerst gebrochen wirkte und den Tränen ziemlich nah. Der Mann hingegen wirkte stoisch, wobei das auch nur gespielt sein konnte – er machte kurz Augenkontakt mit der Turianerin. Sie nickte ihm zu, er erwiderte nichts, sondern wandte sich wieder dem Arzt zu. Was wohl in seinem Kopf gerade vor sich geht…, wunderte sich Saenia, Decius Vhan natürlich erkennend, und sich dann zur Tür drehend. Sie trat ein.

    Beyo Vhan sah aus wie eine Leiche. Er lag auf seinem Bett, überall waren Kabel, sein Körper war an einigen Stellen verbunden, selbst an denen, an denen die Turianerin sich an keine Verletzung erinnern konnte. Trotzdem war das auffälligste der verbundene Stumpf. Es sieht besser aus, als vorher…dachte sie sich, aber mit einer frisch abgetrennten Hand konnte auch kaum etwas konkurrieren.
    Die Augen des Turianers schienen sie anzublicken, aber beim näheren Hinsehen konnte man dort kein Erkennen sehen. Er ist weit fort, dachte sie sich, sich darüber wundernd, ob dieser Besuch hier irgendetwas bewirken würde.
    Sie zog die Luft ein und ging wieder vorwärts. Mehr instinktiv als gewollt, hob sie die Hand in Form einer Begrüßung – keine Reaktion. Sie setzte sich auf einen leeren Stuhl, der zu seiner Linken war und verschränkte die Arme. „Mr. Vhan?“, fragte sie, nach irgendeiner Reaktion Ausschau haltend, „Vhan? Beyo? Beyo Vhan? Jemand noch da?“, keine Wirkung, weswegen sie enttäuscht anfing zu schmunzeln, ihren Kopf schüttelnd, „War ja klar.
    Sie beugte sich seufzend vor, blickte zunächst nur nach unten. Ein eigenes Bett wäre jetzt nicht schlecht, dachte sie sich, laut ein und ausatmend, während sie versuchte den Schlaf aus ihren Augen herauszublinzeln. Als sie einmal laut losgähnen musste, hob sie wieder ihren Kopf, ihre Augen auf den roten Turianer richtend. „Sie ist immer noch da draußen, Beyo.“, erklärte sie, einfach nur so, nicht wissend, was sonst gesagt werden könnte, „Willst du sie einfach damit davonkommen lassen?
    "Wenn du das Unmögliche ausgeschlossen hast, dann ist das was übrig bleiben muss, wie unwahrscheinlich es auch sein mag, die Wahrheit." - Sherlock Holmes alias Sir Arthur Conan Doyle
    "Erst ignorieren sie dich, dann lachen sie dich aus, dann bekämpfen sie dich und dann gewinnst du." - Mahatma Ghandi
    "Eine Falle zu erkennen ist eine Sache, sie zu umgehen eine völlig andere." - Ranma 1/2
    "Mein Name ist Ozymandias, König der Könige. Schauet auf mein Werk, ihr Mächtigen, und verzweifelt." - Ozymandias
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  18. #398
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    Zitat Zitat von Luceija Beitrag anzeigen
    Das Tayseri-General. Vor nicht all zu langer Zeit noch riesig aufgerissen in jedem zweiten Nachrichtenbericht. Es diente als erste, große Anlaufstelle für alle Verletzten aus dem Tayseri-Bezirk, als dieses riesige, Roboter-Tentakel-Vieh, dass man Sovereign nannte, aus dem heiteren Himmel heraus an den Präsidiumsring griff, sich festhakte und Geth - GETH! - ins unweigerliche Herz der Station flutete. Craig hatte den Moment noch gut in Erinnerung. Er war deutlich zu nah an diesem Ding gewesen, hatte von der Position einer Ameise auf diesen Giganten geblickt und erlebt wie ihm das Herz in die Hose gerutscht war.

    Damals musste dieses Krankenhaus extrem voll gewesen sein. Auch er hatte die Berichte im Fernsehen verfolgt und stand nun, in einem Gang auf Station B im Erdgeschoss. Unweit des Kiosk- und Cafeteriabereiches, mit zwei Krücken, eine links und eine rechts unter seinen Achseln, und blickte an einem vollumfänglichen Wandpanel hinauf, welches die Ereignisse von damals nicht nur protokollierte, sondern vor allem die vielen Helfer ehrte. Eine zahlreiche Liste diverser Ärzte aller Spezies und Praxen die in dieser schlimmen Zeit ausgeholfen hatten, prangten dort als Sockel für einige, hochauflösende, holografische Bilder, die thematisch passend zwischen mehreren durchwechselten. Über ihnen thronten die Namen derer, denen man hier nicht helfen konnte und verstorben waren. Auch hier verliefen an einer holografischen Banderole die Bilder der 'Gefallenen' durch. Lange besah er sich alle Gesichter, auch die Nichtssagenden Zitate, die wohl Angehörige in das Panel gespiesen hatten um ihrer zu gedenken.


    Was sich mit dem Tag damals deckte, war der Krach und die zunehmende Unruhe, die hier herrschte. Dieses Mal ging sie jedoch nicht vom Personal aus, welches mit der Knappheit an Medizin und Platz klar kommen musste. Am Haupteingang des Krankenhauses hatte sich eine Schar Reporter versammelt. Kameras kreisten um den gesamten Eingangsbereich und filmten wild in die Richtung im Inneren. Das Personal an der Information verdrehte bereits seufzend die Augen, wahrscheinlich hatten sie alleine heute schon fünfzig Male die Reporter wieder nach draußen scheuchen müssen. Inklusive der Erinnerung, dass dies hier ein Krankenhaus und kein Vergnügungspark war. Mittlerweile hatten Security und einige, schlanke Bots diese Arbeit übernommen und den Haupteingang überwacht. Craig hatte herausgehört, dass es aber ein paar Leute auch gewagt hatten, an der Notaufnahme hinten, dort, wo die Sanitäter neue Patienten wie ihn ankarrten, einzudringen. Also beauftragte eine Schwester nun zwei Sicherheitsbots, sich diesem Eingang ebenfalls zu widmen und der Terranovaner sah dabei zu, wie er mit mechanischen Schritten an ihm vorbei zog.

    Etwas bereitete ihm Bauchschmerzen. Er wollte nicht wissen, worum es dort hinten ging. Welcher Promi hier auf Station lag oder was dieser Unsinn sollte und stolperte deshalb wieder mit den Krücken zurück über den Gang zum Fahrstuhl, wo er den Knopf drückte und wartete.


    Geben Sie mir auch ein paar von denen da.“ Hanna deutete auf ein Bündel farbenfroher Luftballons, die in der Ecke des klinisch einwandfreien Geschenkeshops im Eingangsbereich des Krankenhauses auf und ab hüpften. „Sicher?“, fragte die Angestellte und schaute fragend auf die Theke zwischen den beiden Frauen. Dort lagen bereits mehrere gelbe und lilane Blumen, zusammengefasst zu einem Strauch, eine Karte die beim Aufklappen ein Hologramm von einer tanzenden Katze zeigte die „Gute Besserung“ schmetterte und ein Stofftier in Form eines Elcor. Hanna zuckte mit den Schultern. Der letzte Krankenbesuch, den sie gemacht hatte war in einem dreckigen Lazarett gewesen, irgendwo auf einem Waldmond. Da gab es keine Geschenkläden und auch keine Karten. „Ja, passt schon. Her damit“, sagte Hanna und überwies einen entsprechend hohen Betrag an die Kasse. „Da wird sich aber jemand freuen“, flötete die Verkäuferin. „Ach halten Sie doch die Klappe.

    Craig war wach. Sofort nachdem Hanna die Botschaft empfangen hatte, hatten Schuldgefühle sie befallen. Das kannte sie eigentlich nicht aber Craig war nun einmal Craig. Ein zerbrechliches Etwas, gefangen in dem nicht minder zerbrechlichen Körper eines Erwachsenen. Durch sie war der Profiler in das Visier des Kryptogrammkillers geraten, durch sie war er zur Spielfigur geworden und wegen ihr hatte der Weißköpfige das Martyrium durchleben müssen, dass ihn bis zum heutigen Tag an das Krankenhaus band. Die körperlichen Versehrtheiten mochten abgeflaut sein, die seelischen Narben würden aber sicherlich bleiben. Er war so schwach.

    Beladen mit alledem, was sie gerade gekauft hatte, schob Hanna sich durch die Gänge. „Ma’am, Miss Ilias, eine Frage“, rief eine Reporterin, die ihr Konterfei scheinbar von den Fahndungsfotos wiedererkannt hatte. Sie stellte sich vor Hanna in den Gang und hob ein kleines Mirkofon. „Beyo Vhan…“ „Aus dem Weg, du Aasgeier!“, keifte Hanna. Eine kleine Kugel schwebte vor ihrem Gesicht. „Weg damit oder ich trete deine Scheiß-Kamera bis ins Andromeda-System!“ „Zicke!“, rief ihr die Frau nach. „Ja, ja.“ Wenn Hanna für jede Beleidigung in ihrem Leben einen Credit bekommen hättte…

    Dass Vhan sich ebenfalls in diesem Krankenhaus aufhielt machte es der rehabilitierten Polizisten nicht leicht. Einerseits wegen des Besucheransturms andererseits wegen der Gefahr einem der anderen „Teammitgliedern“ über den Weg zu laufen. Sie war eigentlich nicht sonderlich scharf darauf einen von ihnen wiederzusehen. Als es darauf ankam hatte sie sich auf die verlassen können, doch hatte sich die Gruppe ebenso schnell verflüchtigt wie damals gefunden. Vox bemühte sich um Schadensbegrenzung, Thadera zischte sicherlich irgendwo ein, zwei Biere und van Zan war wie der Schatten der er war verschwunden.

    Zimmer 1408, Gillespies Zimmer. Hanna wollte klopfen, doch die Tür öffnete sich automatisch. Dort saß er, in einem weißen Krankenhemd das ebenso weiß war wie seine Haare. Die Helle seiner Haut ließ den Unterschied zwischen Hemd und Epidermis nur aufgrund der blauen Punkte erkennen, die willkürlich seine Kleidung zierten. Craig schien ein paar Augenblicke zu brauchen um festzustellen, dass kein Pfleger in sein Zimmer gekommen war. Er starrte sie an, Hanna schaute in die verschiedenfarbigen Augen. Dann sagte sie: „Willkommen zurück im Leben, Gillespie.“ Vorsichtig betrat sie das Zimmer. „Ich… ich hab Ihnen etwas mitgebracht“, erklärte sie unnötigerweise. Plötzlich kam sie sich ziemlich bescheuert vor.
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  19. #399
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    Geben Sie mir auch ein paar von denen da.“ Hanna deutete auf ein Bündel farbenfroher Luftballons, die in der Ecke des klinisch einwandfreien Geschenkeshops im Eingangsbereich des Krankenhauses auf und ab hüpften. „Sicher?“, fragte die Angestellte und schaute fragend auf die Theke zwischen den beiden Frauen. Dort lagen bereits mehrere gelbe und lilane Blumen, zusammengefasst zu einem Strauch, eine Karte die beim Aufklappen ein Hologramm von einer tanzenden Katze zeigte die „Gute Besserung“ schmetterte und ein Stofftier in Form eines Elcor. Hanna zuckte mit den Schultern. Der letzte Krankenbesuch, den sie gemacht hatte war in einem dreckigen Lazarett gewesen, irgendwo auf einem Waldmond. Da gab es keine Geschenkläden und auch keine Karten. „Ja, passt schon. Her damit“, sagte Hanna und überwies einen entsprechend hohen Betrag an die Kasse. „Da wird sich aber jemand freuen“, flötete die Verkäuferin. „Ach halten Sie doch die Klappe.

    Craig war wach. Sofort nachdem Hanna die Botschaft empfangen hatte, hatten Schuldgefühle sie befallen. Das kannte sie eigentlich nicht aber Craig war nun einmal Craig. Ein zerbrechliches Etwas, gefangen in dem nicht minder zerbrechlichen Körper eines Erwachsenen. Durch sie war der Profiler in das Visier des Kryptogrammkillers geraten, durch sie war er zur Spielfigur geworden und wegen ihr hatte der Weißköpfige das Martyrium durchleben müssen, dass ihn bis zum heutigen Tag an das Krankenhaus band. Die körperlichen Versehrtheiten mochten abgeflaut sein, die seelischen Narben würden aber sicherlich bleiben. Er war so schwach.

    Beladen mit alledem, was sie gerade gekauft hatte, schob Hanna sich durch die Gänge. „Ma’am, Miss Ilias, eine Frage“, rief eine Reporterin, die ihr Konterfei scheinbar von den Fahndungsfotos wiedererkannt hatte. Sie stellte sich vor Hanna in den Gang und hob ein kleines Mirkofon. „Beyo Vhan…“ „Aus dem Weg, du Aasgeier!“, keifte Hanna. Eine kleine Kugel schwebte vor ihrem Gesicht. „Weg damit oder ich trete deine Scheiß-Kamera bis ins Andromeda-System!“ „Zicke!“, rief ihr die Frau nach. „Ja, ja.“ Wenn Hanna für jede Beleidigung in ihrem Leben einen Credit bekommen hättte…

    Dass Vhan sich ebenfalls in diesem Krankenhaus aufhielt machte es der rehabilitierten Polizisten nicht leicht. Einerseits wegen des Besucheransturms andererseits wegen der Gefahr einem der anderen „Teammitgliedern“ über den Weg zu laufen. Sie war eigentlich nicht sonderlich scharf darauf einen von ihnen wiederzusehen. Als es darauf ankam hatte sie sich auf die verlassen können, doch hatte sich die Gruppe ebenso schnell verflüchtigt wie damals gefunden. Vox bemühte sich um Schadensbegrenzung, Thadera zischte sicherlich irgendwo ein, zwei Biere und van Zan war wie der Schatten der er war verschwunden.

    Zimmer 1408, Gillespies Zimmer. Hanna wollte klopfen, doch die Tür öffnete sich automatisch. Dort saß er, in einem weißen Krankenhemd das ebenso weiß war wie seine Haare. Die Helle seiner Haut ließ den Unterschied zwischen Hemd und Epidermis nur aufgrund der blauen Punkte erkennen, die willkürlich seine Kleidung zierten. Craig schien ein paar Augenblicke zu brauchen um festzustellen, dass kein Pfleger in sein Zimmer gekommen war. Er starrte sie an, Hanna schaute in die verschiedenfarbigen Augen. Dann sagte sie: „Willkommen zurück im Leben, Gillespie.“ Vorsichtig betrat sie das Zimmer. „Ich… ich hab Ihnen etwas mitgebracht“, erklärte sie unnötigerweise. Plötzlich kam sie sich ziemlich bescheuert vor.


    Craigs unterschiedliche Augenfarben hatten einen gleichwertigen Schimmer und Glanz bekommen. Er strahlte. Die Mundwinkel hoben sich sichtlich, nachdem der erste Schwall an Ungläubigkeit abgefallen war und die Wangen einen freundlichen und erfreuten Eindruck auf sein Gesicht legten. "Hanna!", sagte er, als wäre ihm der Name gerade erst wieder eingefallen und hob die Brauen. Etwas, was er direkt bereute - um den Kopf noch einen Stirnbandähnlichen Verband geschlungen, genauso weiß wie Haut, Haar und Leibchen, sodass er vermutlich wirkte wie ein Geist und wahrscheinlich gar nicht recht real schien.

    Seine letzten Schritte, mit Krücken durch den Korridor, hatten ihm zugesetzt. Er war noch immer recht wackelig auf den Beinen, obwohl er daran keine effektive Verletzung erlitten hatte. Alles ausgelöst durch die schwere Kopfverletzung die er erlitten hatte und durch die nur noch Fetzen des eigentlichen Tathergangs in seinem Geist herumschwebten. Alles wirkte mehr und mehr zusammenhangslos, insbesondere, je mehr er sich darauf konzentrierte und versuchte, die Tatsachen wieder ins Gedächtnis zu rufen. "Ich meine...Miss..Ilias.", korrigierte er sich, senkte den Kopf mit einer zarten Demut ohne das Lächeln dabei zu verlieren. Fast so, als habe der Schmerz beim Heben der Brauen den Status ihrer eigentlichen Beziehung zueinander zurückgerufen. Nichts desto trotz war schwer zu beschreiben, wie sehr er sich wirklich über diesen Besuch freute. Ob es möglich war, es vor ihr zu verheimlichen?
    Sein Vorgesetzter und Lisa aus der Buchhaltung waren ihn besuchen gekommen. Ersterer davon nur kurz, mit einer Rüge und der Bitte, er solle so bald wie möglich alles, was er zu diesem Fall wisse den entsprechenden Kollegen zur Aussage geben. Soweit so gut. Sie hingegen...schien nicht hier zu sein um ihn mit weiteren Vorwürfen zu bewerfen. Oder? Ihretwegen jedenfalls richtete er sich in seinem Bett ein wenig auf. Langsam und vorsichtig, bis er sass. Alles noch immer ein bisschen Schummrig. "Schön...d-..Sie-...dich...Sie zu sehen."
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    Nathan Gilles

    Nathan Gilles war kein Idiot. Wäre er einer gewesen, dann hätte er in diesem Geschäft sicherlich nicht lange überlebt. Braelyn Gavros war ein sinkendes Schiff und Gilles hatte sicherlich nicht die Absicht mit unterzugehen. Andererseits hatte er schon gut an der Irren verdient und sie schien entschlossen zu sein auch noch die letzten Geldreserven aufzubrauchen. „Gut, solange ich meinen Anteil bekomme“, dachte sich der Attentäter. Im besten Fall würde auf die Turianerin sogar noch eine Belohnung ausgesetzt werden. Gilles war sich sicher, dass Gavros bei all der Hybris nicht mit einem Schuss in den Rücken rechnen würde. Und obwohl er nicht selbst auf den Bildschirm treten wollen würde, seinen Anteil an dieser Beute wäre ihm gewiss. „Wie Sie wünschen“, raunte er als die Killerin ihm ihren nächsten Schritt auferlegte. Derlei kriminelles Gesocks lief in den Tips auf den Straßen herum, auch wenn es sich wegen der schweren Gefechte massiv verringert hatte. Viele Gangs waren zerschlagen, ihre ehemaligen Mitglieder so alternativlos wie Gavros es sich wünschte. „Ich mache ich dann mal an die Arbeit.“ Gilles schickte sich selbst die Karte mit den Koordinaten einiger von Gavros’ Waffenlagern ehe er sein Gewehr schulterte und sich auf den Weg zu einem lokalen Terminal machte.

    Suche: Leute die mit Waffen umgehen können und keine Skrupel haben das auch zu tun. Biete: Credits. Viele Credits.“

    Die Anzeige war leicht zu verstehen und es dauerte nicht lange, ehe sie sich in den Ecken des Citadelweiten Extranets verbreitet und sogar bis ins Terminussystem gedrungen war. Die Antworten sprachen Bände: Rechtschreibfehler, tumbe Aussagen manchmal nur ein „Bin dabei, wo treffen wir uns?“ Gilles seufzte. Sein Job war es auf der Lauer zu liegen, abzudrücken und die Credits zu kassieren. Jetzt fühlte er sich wie ein Schreibtischhengst. Er plante, beantwortete und versuchte zu organisieren, was bei diesem unorganisierten Haufen zu machen war. Was die Turianerin mit diesem liegengebliebenen Gesocks anstellen wollte, er wusste es nicht. Gilles arbeitete grundsätzlich allein und hoffte, dass Gavros ihn nicht dazu auffordern würde mit diesem Abschaum zusammenzuarbeiten.


    ***

    Charis Vale

    Kathys Gesicht glänzte silbern vor Schweiß. Die Menschenfrau war ebenso aus der Puste wie Charis selbst. „Was werden sie jetzt vorerst machen? Ich würde ihnen ja anbieten eine Unterkunft für sie zu organisieren, aber sie haben zweifelslos mehr Kontakte und Bekannte auf der Citadel als ich“, fragte sie, nachdem sie etwas frische Luft in ihre gepeinigte Lungen gepumpt hatte. Charis winkte, sagte aber nichts. Erst jetzt machte sich das Stechen in ihren Seiten deutlich bemerkbar. Schließlich sagte sie: „Ich kenne ein, zwei Leute hier, ja. Die werde ich aufsuchen.“ Sie schaute sie an. „Sie schulden mir etwas, Orlowski. Wenn ich nicht wäre, dann wären Sie tot. Und ich sag’s Ihnen jetzt ganz ehrlich.“ Charis schnappte nach Luft, stemmte die Hände in die Hüften und beugte sich vorn über. Sie brauchte eine Sekunde, dann deutete sie auf die Schwarzhaarige. „Ich will mein Schiff zurück. Sie und diese Droge, Sie werden sicherlich schnell zu Geld kommen und dann will ich die Renacimiento zurück!“ Die Asari richtete sich auf. „Ich geb‘ Ihnen meine Kontakte und Sie informieren mich.

    *

    Es dauerte fünf Sekunden nach dem Klopfen bis die Tür sich öffnete. Charis schaute auf eine blaue Gestalt. Vor Charis im Türdurchgang stand eine andere Asari, der die Verwunderung ins Gesicht geschrieben war. Ähnlich einer wage wiederkehrenden Erinnerung zeichnete sich Wissen in dem Gesicht der anderen ab. „Charis Vale“, sagte sie schließlich. Die Schmugglerin lächelte müde und dennoch so sehr sie konnte. Sie freute sich, erkannt worden zu sein. „Sonny. Ist lange her…“ „Stimmt.“ Die Asari in der Tür verschränkte die Arme. „Sicherlich ein Salarianerleben. Wo hast du gesteckt?“ „Hier und da. Hör zu, ich brauche deine Hilfe. Kann ich reinkommen?“ Die Asari namens Sonny schaute einen Moment nachdenklich drein, dann nickte sie. „Ich nehme an, dass das in Ordnung geht.“ Als sich die Tür hinter Charis schloss hatte sie erstmals das Gefühl keine Augen im Nacken zu haben. „Komm mit.“ Sonny winkte Charis mit sich, beide gingen durch einen langen Flur in ein sehr großes Wohnzimmer mit abgedunkelten Fenstern durch die nur Restlicht schimmerte. Der Raum war von künstlichem Licht erhellt, auf dem Designertisch vor einer langen Couch lagen Waffen, Pads und eindeutig Drogen. Auf der Couch saßen zwei weitere Asaris, eine von ihnen trug die gelbe Rüstung der Eclipse-Schwestern. „Ich fasse es nicht, Charis Vale! Ich dachte dich hätten sie längst weggesperrt“, grüßte die Gepanzerte. „Und ich dachte du wärest schon lange abgeknallt worden, Victoria“, antwortete Charis und grinste. Die Asari deutete auf ein paar schwarze Brandlöcher in der Nähe ihres Herzens. „Hat man auch oft genug versucht.“ „Also!“, unterbrach Sonny das Geplänkel. „Was machst du hier?“ Und Charis begann zu berichten…


    ***
    Seeva T'Saari

    Seevas Finger tippten auf die Tischplatte. Erst der kleine Finger, dann der Ringfinger, der Mittelfinger und schließlich der Zeigefinger. Eine halbe Sekunde ruhten alle vier nebeneinander, dann hoben sie an und das Spiel begann von vorne. Die Finger waren alles, was sich bewegte während die Asari wie in Stase an dem langgezogenen weißen Tisch saß. Rechts neben ihr saß der stellvertretenden Executor – ein Salarianer – während links Yuhki und links von diesem Captain Rarkin saß. Zur Rechten des Executors saßen noch weitere drei Polizeibeamte, darunter ein Pressesprecher, ein Sonderermittler und irgendein hohes Tier von der Aufsicht. Wenige Meter vor dem Pult drückte sich eine Traube aus Journalisten. Das Licht diverser Kameras machte die Lampen im Raum überflüssig. Der Spectre beantwortete die Fragen der Journalisten mit der Ruhe, die ihrer Spezies inne lag. Die allermeisten Fragen handelten von dem Zusammenhang des Auffindens von Beyo Vhan und der kurz zuvor erfolgten schweren Detonation im Green Heart. „Ist die Terroristin schon identifiziert?“, fragte einer der Reporter. „Das ist sie. Es handelt sich dabei um die Turianerin Braelyn Gavros“, antwortete der ranghohe salarianische Beamte. Der Reporter nickte und der Salarianer deutete auf einen weiteren Journalisten. „Was werden Sie jetzt tun, um die Terroristin zu finden?“ „Wir arbeiten unter Hochdruck daran und unter der bestmöglichen Nutzung unserer Ressourcen“, zitierte der Salarianer den ihm vorliegenden Pressetext. Der PR-Mann von C-Sec nickte kaum merklich und nur sich selbst bestätigend. „Arbeitet die Spectre-Abteilung auch an dem Fall?“ Diese Frage war an Seeva gerichtet. „So lange ich nicht von dem Fall abgezogen werde, werde ich ihn weiter verfolgen“, bestätigte Seeva. Ihr Omnitool vibrierte leicht. Seeva schaute unauffällig auf den kurzen Text. „Vhan ist wach.“ Die Asari schaute auf, ließ sich nichts anmerken und beantwortete weiter die Fragen…

    ***

    Hanna Ilias

    Hanna lächelte den Profiler an, sie lächelte recht selten. „Es ist auch schön Sie zu sehen, Gillespie.“ Die Blondine quetschte sich durch den Türrahmen, machte ein paar Schritte zum Krankenbett hin und ließ die Geschenke allesamt auf Craigs Schoß fallen. „Ich hoffe, dass etwas für Sie dabei ist“, sagte sie und besaß sich den Elcor. „Wusste nicht, was Sie mögen.“ Ohne dass es ihr angeboten worden war ließ sie sich auf den einzelnen Stuhl im Raum fallen und überschlug die Beine. „Wie geht es Ihnen?
    Shepard Commander ist offline Geändert von Shepard Commander (09.04.2019 um 17:03 Uhr)

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