Seite 10 von 20 « Erste ... 36789101112131417 ... Letzte »
Ergebnis 181 bis 200 von 400
  1. #181
    Mythos Avatar von AeiaCarol
    Registriert seit
    Jun 2011
    Beiträge
    8.608
    Es wurde eigenwillig leer. Still. Nicht nur in diesem Badezimmer, sondern in Leif selbst, kaum dass Luceija gegangen war. Er hörte ihre Schritte, einige wenige Handgriffe erahnte er, als er Schranktüren auf- und zuklappen hörte und irgendwann in dieser Geräuschkulisse, die ihn ausschloss, verließ auch er die Dusche. Imitierte, was die Italienerin vor wenigen Minuten zuerst getan hatte, schnappte sich ein Handtuch und trocknete sich außergewöhnlich lang ab. So weit, dass seine Haut sich an Armen und Bauch längst beschwerte, nach Ruhe vor viel zu heißen Wasser und den hartgewaschenen Tüchern sehnte. Der Blonde nahm es seufzend hin, band sich eben jenes Handtuch um die Hüften und verließ das Badezimmer in ein deutlich kälteres Schlafzimmer. Ohne die Schwarzhaarige zu sehen, fischte er in seinem Koffer nach Shirt und Jeans, zog beides über seinen baren Körper und schlenderte schließlich stumm ins Wohnzimmer, zögerlich, aber-...er setzte sich ebenfalls auf dieses Sofa. Irgendwie mit diesem Abstand, der jetzt wieder eine Rolle spielte. Wieso? Wieso tat er das?
    "Alles in Ordnung?", fragte er leise, fasste sie aber nicht an, obwohl es so selbstverständlich hätte sein können. "Willst du was essen oder soll ich nochmal versuchen Vigilio zu erreichen? Donal hat ihm wahrscheinlich schon gesagt, dass du hier bist, aber er macht sich vermutlich trotzdem Sorgen."
    AeiaCarol ist offline

  2. #182
    Fionda per cereali  Avatar von Luceija
    Registriert seit
    Oct 2009
    Ort
    Köln, DE
    Beiträge
    13.913
    Spoiler:(zum lesen bitte Text markieren)
    Zitat Zitat von AeiaCarol Beitrag anzeigen
    Es wurde eigenwillig leer. Still. Nicht nur in diesem Badezimmer, sondern in Leif selbst, kaum dass Luceija gegangen war. Er hörte ihre Schritte, einige wenige Handgriffe erahnte er, als er Schranktüren auf- und zuklappen hörte und irgendwann in dieser Geräuschkulisse, die ihn ausschloss, verließ auch er die Dusche. Imitierte, was die Italienerin vor wenigen Minuten zuerst getan hatte, schnappte sich ein Handtuch und trocknete sich außergewöhnlich lang ab. So weit, dass seine Haut sich an Armen und Bauch längst beschwerte, nach Ruhe vor viel zu heißen Wasser und den hartgewaschenen Tüchern sehnte. Der Blonde nahm es seufzend hin, band sich eben jenes Handtuch um die Hüften und verließ das Badezimmer in ein deutlich kälteres Schlafzimmer. Ohne die Schwarzhaarige zu sehen, fischte er in seinem Koffer nach Shirt und Jeans, zog beides über seinen baren Körper und schlenderte schließlich stumm ins Wohnzimmer, zögerlich, aber-...er setzte sich ebenfalls auf dieses Sofa. Irgendwie mit diesem Abstand, der jetzt wieder eine Rolle spielte. Wieso? Wieso tat er das?
    "Alles in Ordnung?", fragte er leise, fasste sie aber nicht an, obwohl es so selbstverständlich hätte sein können. "Willst du was essen oder soll ich nochmal versuchen Vigilio zu erreichen? Donal hat ihm wahrscheinlich schon gesagt, dass du hier bist, aber er macht sich vermutlich trotzdem Sorgen."


    Irgendwo auf dem Weg zum Wohnzimmer hatte sich die Sizilianerin die Freiheit genommen, aus dem oberen Schrank der kleinen aber ausreichenden Küchenzeile ein Glas zu nehmen, dass sie mit Leitungswasser füllte. Ein halbes hatte sie davon in einem Zug getrunken. Dann wieder aufgefüllt und saß nun auf dem Sofa, angelockt von den Erinnerungen die sich und um diese Pizzaschachtel banden, die sie anstarrte als würde sie sie gleich in Brand setzen wollen. Womöglich hatte Leif diesen Blick bemerkt und das war der Grund, weshalb er sie nach Essen fragte. Und tatsächlich empfand sie sowas wie Hunger. In welcher Relevanz dieser allerdings stand, war ihr selbst nicht so klar. Sie presste ihre Lippen leicht gegeneinander, überfuhr sie mit der Zunge und schmeckte Leif auf ihnen. Was sie seufzen ließ. "Nein...", antwortete sie und sah erst nach einem Blinzeln in Leifs Richtung. "Also...zu Gil." Sie schüttelte den Kopf. "Er macht sich ständig Sorgen und es geht mir so höllisch auf den Zeiger..", seufzte sie und strich sich die nassen Haare über den Kopf. Natürlich bemerkte sie diese Distanz, die sie plötzlich wieder einnahmen und es verwirrte sie. Wie intensiv war das gerade gewesen? Wie innig? War es nicht absolut bescheuert, nach etlichen Bekundungen dessen, WIE sehr sie ihn liebte, in einer mehr als deutlichen Lautstärke, nun jedwede Nähe als Nichtig zu erklären? Sie beobachtete unbewusst sein Knie, das ihr am nahsten war und dennoch diese Distanz aufzeigte und...es schien sie zu stören. Immer mehr. Je länger sie darüber nachdachte. Machte gute Miene weiterhin zum bösen Spiel. "Vermutlich sollte ich einfach gehen.", sagte sie mit heiserer Stimme. Aber saß hier weiter. Und begann mit den Daumen der ineinandergelegten Hände zu spielen.
    Luceija ist offline

  3. #183
    Mythos Avatar von AeiaCarol
    Registriert seit
    Jun 2011
    Beiträge
    8.608
    Spoiler:(zum lesen bitte Text markieren)
    Zitat Zitat von Luceija Beitrag anzeigen

    Irgendwo auf dem Weg zum Wohnzimmer hatte sich die Sizilianerin die Freiheit genommen, aus dem oberen Schrank der kleinen aber ausreichenden Küchenzeile ein Glas zu nehmen, dass sie mit Leitungswasser füllte. Ein halbes hatte sie davon in einem Zug getrunken. Dann wieder aufgefüllt und saß nun auf dem Sofa, angelockt von den Erinnerungen die sich und um diese Pizzaschachtel banden, die sie anstarrte als würde sie sie gleich in Brand setzen wollen. Womöglich hatte Leif diesen Blick bemerkt und das war der Grund, weshalb er sie nach Essen fragte. Und tatsächlich empfand sie sowas wie Hunger. In welcher Relevanz dieser allerdings stand, war ihr selbst nicht so klar. Sie presste ihre Lippen leicht gegeneinander, überfuhr sie mit der Zunge und schmeckte Leif auf ihnen. Was sie seufzen ließ. "Nein...", antwortete sie und sah erst nach einem Blinzeln in Leifs Richtung. "Also...zu Gil." Sie schüttelte den Kopf. "Er macht sich ständig Sorgen und es geht mir so höllisch auf den Zeiger..", seufzte sie und strich sich die nassen Haare über den Kopf. Natürlich bemerkte sie diese Distanz, die sie plötzlich wieder einnahmen und es verwirrte sie. Wie intensiv war das gerade gewesen? Wie innig? War es nicht absolut bescheuert, nach etlichen Bekundungen dessen, WIE sehr sie ihn liebte, in einer mehr als deutlichen Lautstärke, nun jedwede Nähe als Nichtig zu erklären? Sie beobachtete unbewusst sein Knie, das ihr am nahsten war und dennoch diese Distanz aufzeigte und...es schien sie zu stören. Immer mehr. Je länger sie darüber nachdachte. Machte gute Miene weiterhin zum bösen Spiel. "Vermutlich sollte ich einfach gehen.", sagte sie mit heiserer Stimme. Aber saß hier weiter. Und begann mit den Daumen der ineinandergelegten Hände zu spielen.


    "Das ist doch Unsinn.", erwiderte Leif kopfschüttelnd. "Du kannst auch-...", wollte er ergänzen und kam sich plötzlich völlig dümmlich vor, wie er ihr anbieten wollte, in dieser Wohnung zu schlafen, die mehr noch ihr gehörte, als ihm, "Bleib doch einfach und-...Ich...Ich würde mich nicht gut fühlen, wenn du weg bist. Nicht nach heute Abend.", gestand der Arzt. Eben als Arzt, aber auch als dieser Freund, dem die Worte fehlten, weil es plötzlich wieder so nah war. So unmöglich erscheinend, irgendetwas zu sagen.
    "Und noch beschissener wäre es zu wissen, dass du allein gehst. Wenn du.. wirklich gehen willst, dann lass mich dich wenigstens begleiten. Oder bleib hier. Ich kann.. auf dem Sofa schlafen, wenn du willst."
    AeiaCarol ist offline

  4. #184
    Fionda per cereali  Avatar von Luceija
    Registriert seit
    Oct 2009
    Ort
    Köln, DE
    Beiträge
    13.913
    Spoiler:(zum lesen bitte Text markieren)
    Zitat Zitat von AeiaCarol Beitrag anzeigen
    Spoiler:(zum lesen bitte Text markieren)



    "Das ist doch Unsinn.", erwiderte Leif kopfschüttelnd. "Du kannst auch-...", wollte er ergänzen und kam sich plötzlich völlig dümmlich vor, wie er ihr anbieten wollte, in dieser Wohnung zu schlafen, die mehr noch ihr gehörte, als ihm, "Bleib doch einfach und-...Ich...Ich würde mich nicht gut fühlen, wenn du weg bist. Nicht nach heute Abend.", gestand der Arzt. Eben als Arzt, aber auch als dieser Freund, dem die Worte fehlten, weil es plötzlich wieder so nah war. So unmöglich erscheinend, irgendetwas zu sagen.
    "Und noch beschissener wäre es zu wissen, dass du allein gehst. Wenn du.. wirklich gehen willst, dann lass mich dich wenigstens begleiten. Oder bleib hier. Ich kann.. auf dem Sofa schlafen, wenn du willst."


    Wenn es danach ging: Nein. Sie würde nicht gehen wollen. Weil sie wusste, dass das der Henkersschlag wäre auf den beide nur warteten. Aber so ein normales "Sleepover" würde das hier auch nicht werden. Denn es war schon lange nichts unbefangenes mehr und DASS diese Sache im Gericht, im Grunde der ganze Tag, noch immer in der Luft und über ihnen hing, schwerfällig und zerstörerisch, war klar. Und auch, dass Sex einfach nicht mehr alle Probleme löste.
    "Ich will nicht gehen.", machte sie ihm klar und sah ihm weiterhin nicht in die Augen, sondern sah zurück zu diesem Tisch. Stille legte sich zwischen beide. Eine Stille, die sie zu hassen begann, weil es alle Schönheit aus dem zog, was sie noch vor einigen Minuten leidenschaftlich miteinander geteilt hatten. Luceija überlegte, ob sie ihn nun fragen sollte, ob sie etwas zu essen bestellen wollten, ob es eine Möglichkeit hab einfach nicht anzusprechen, was irgendwann hatte angesprochen werden müssen, ob sie es schafften, wenigstens ein paar Stunden miteinander zu verbringen und dabei diesen gigantischen Elefanten zu ignorieren, der sich mitten im Raum befand. Ob sie schafften, sich einfach normal zu verhalten, ohne dieses brodelnde südländische Temperament in ihren Venen oder die skandinavische, konfliktvermeidende Gelassenheit in seinen.

    Ihn schien die lange Pause so sehr zu verunsichern wie es Luceija verunsicherte. Bis sie regelrecht gezwungen wurde es anzusprechen. Das, was da in ihr die erneute Verzweiflung hervorrief. "Leif ich...überlege permanent ob ich dich jetzt bitten soll uns irgendwas zu essen zu bestellen und zu hoffen, dass wir diesen Abend zusammen irgendwie überstehen, mehr oder weniger so wie früher im North, oder ob es wirklich besser ist, wenn ich einfach gehe. Und sowas hab ich nie getan weil...weil.."


    - oh, collapse into my arms and escape with me. Oh, you and me, worlds apart, we’re different entities -


    Sie atmete lange aus. Nahm nun beide Hände um ihre Haare über den Kopf hinweg zu streichen und hielt sie so im Nacken, als sie sich mit den Ellenbogen auf den Oberschenkeln stützte. "Hör zu ich...ich WILL nicht gehen. Ich will nicht gehen, weil ich dich liebe. Und genau deshalb weiß ich auch nicht, ob wir einfach noch normal hier sitzen können weil wir...wie jedes verdammte Mal einfach nur Sex haben und das wars. Weil sich niemand von uns traut anzusprechen, wovon wir beide wissen, dass es jetzt da ist."
    Luceija ist offline

  5. #185
    Mythos Avatar von AeiaCarol
    Registriert seit
    Jun 2011
    Beiträge
    8.608
    Spoiler:(zum lesen bitte Text markieren)
    Zitat Zitat von Luceija Beitrag anzeigen

    Wenn es danach ging: Nein. Sie würde nicht gehen wollen. Weil sie wusste, dass das der Henkersschlag wäre auf den beide nur warteten. Aber so ein normales "Sleepover" würde das hier auch nicht werden. Denn es war schon lange nichts unbefangenes mehr und DASS diese Sache im Gericht, im Grunde der ganze Tag, noch immer in der Luft und über ihnen hing, schwerfällig und zerstörerisch, war klar. Und auch, dass Sex einfach nicht mehr alle Probleme löste.
    "Ich will nicht gehen.", machte sie ihm klar und sah ihm weiterhin nicht in die Augen, sondern sah zurück zu diesem Tisch. Stille legte sich zwischen beide. Eine Stille, die sie zu hassen begann, weil es alle Schönheit aus dem zog, was sie noch vor einigen Minuten leidenschaftlich miteinander geteilt hatten. Luceija überlegte, ob sie ihn nun fragen sollte, ob sie etwas zu essen bestellen wollten, ob es eine Möglichkeit hab einfach nicht anzusprechen, was irgendwann hatte angesprochen werden müssen, ob sie es schafften, wenigstens ein paar Stunden miteinander zu verbringen und dabei diesen gigantischen Elefanten zu ignorieren, der sich mitten im Raum befand. Ob sie schafften, sich einfach normal zu verhalten, ohne dieses brodelnde südländische Temperament in ihren Venen oder die skandinavische, konfliktvermeidende Gelassenheit in seinen.

    Ihn schien die lange Pause so sehr zu verunsichern wie es Luceija verunsicherte. Bis sie regelrecht gezwungen wurde es anzusprechen. Das, was da in ihr die erneute Verzweiflung hervorrief. "Leif ich...überlege permanent ob ich dich jetzt bitten soll uns irgendwas zu essen zu bestellen und zu hoffen, dass wir diesen Abend zusammen irgendwie überstehen, mehr oder weniger so wie früher im North, oder ob es wirklich besser ist, wenn ich einfach gehe. Und sowas hab ich nie getan weil...weil.."


    - oh, collapse into my arms and escape with me. Oh, you and me, worlds apart, we’re different entities -


    Sie atmete lange aus. Nahm nun beide Hände um ihre Haare über den Kopf hinweg zu streichen und hielt sie so im Nacken, als sie sich mit den Ellenbogen auf den Oberschenkeln stützte. "Hör zu ich...ich WILL nicht gehen. Ich will nicht gehen, weil ich dich liebe. Und genau deshalb weiß ich auch nicht, ob wir einfach noch normal hier sitzen können weil wir...wie jedes verdammte Mal einfach nur Sex haben und das wars. Weil sich niemand von uns traut anzusprechen, wovon wir beide wissen, dass es jetzt da ist."


    Etwas an dem Schweden veränderte sich. Wurde starrer, geradezu lebloser und zeitgleich doch unsicher. Diese ständig präsente Selbstsicherheit war weg, verschwunden von einem jetzt blassen Gesicht, dessen Lippen sich nur zögerlich öffneten, wieder schlossen, nur um sich wieder zu öffnen und sehr, sehr zögerlich etwas zu erwidern.
    "Wir haben so viel durchgemacht, Luci.", stellte Leif fest. Stimme ihr vielleicht zu, bei dem, das sie nicht klar benannte. "Und ich weiß nach jedem großen Knall nicht, ob es nicht zu viel war, also ich-...Ich glaube nicht, dass ich weiß, was genau ich jetzt ansprechen sollte, denn-..ja, ja, da ist so viel, denke ich. So vieles, das ich lieber von mir schieben möchte."
    AeiaCarol ist offline

  6. #186
    Fionda per cereali  Avatar von Luceija
    Registriert seit
    Oct 2009
    Ort
    Köln, DE
    Beiträge
    13.913
    Spoiler:(zum lesen bitte Text markieren)
    Zitat Zitat von AeiaCarol Beitrag anzeigen

    Etwas an dem Schweden veränderte sich. Wurde starrer, geradezu lebloser und zeitgleich doch unsicher. Diese ständig präsente Selbstsicherheit war weg, verschwunden von einem jetzt blassen Gesicht, dessen Lippen sich nur zögerlich öffneten, wieder schlossen, nur um sich wieder zu öffnen und sehr, sehr zögerlich etwas zu erwidern.
    "Wir haben so viel durchgemacht, Luci.", stellte Leif fest. Stimme ihr vielleicht zu, bei dem, das sie nicht klar benannte. "Und ich weiß nach jedem großen Knall nicht, ob es nicht zu viel war, also ich-...Ich glaube nicht, dass ich weiß, was genau ich jetzt ansprechen sollte, denn-..ja, ja, da ist so viel, denke ich. So vieles, das ich lieber von mir schieben möchte."


    War es das? War das der Moment, an dem Luceija handeln musste? Sprechen musste? Ansprechen, was sie, wie so viele Milliarden andere Themen, einfach ignoriert und von sich geschoben hatte? Jedes verdammte Mal und stattdessen, statt mit ihm zu sprechen, wie es vernünftige Menschen getan hätten um ihre Beziehung zu retten, einfach Sex hatten? Wieder und wieder? Sich dabei unendlich viele Liebesbekundungen an den Hals warfen und es am Ende doch zu nichts führte?
    Ja. Das hier schien der Moment zu sein, der irgendwann hatte kommen müssen. Der ihr eine Scheißangst einjagte, weil sie so etwas niemals getan hatte und auch keine Ahnung hatte, was genau aus dem werden würde was sie hatten, wenn sie wirkliche Worte dafür fanden, was sie all die Zeit über empfanden. Aber dieser Schritt schien so notwendig. So überlebenswichtig.

    Lucis Hände wanderten zurück von ihrem Nacken an ihren Mund und bedeckten ihn nachdenklich für viele, zehrend langsame Sekunden während sie wieder die Pizzaschachtel fokussierte. An- und regelrecht zu Tode starrte, obwohl niemals wirkliches Leben in ihr gesteckt hatte. Nun...vielleicht, wenn man von kleinen Kriechtieren und Spinnen absah, die mit Sicherheit bei diesem indischen Fakeitaliener hausten, der ihnen diese "Pizza" einst gebacken hatte.
    "Sag mir nur eins, nur-...nur eine einzige Sache, okay?", schien ihr die Angst regelrecht im Hals zu sitzen als sie flüsterte. "Willst du das hier? Willst du uns noch? Siehst du...noch irgendeine, wenn auch eine verdammt kleine, unbedeutend winzige Chance, dass wir noch funktionieren?"
    Und damit sah sie ihn an. Langsam. Deutlich ängstlich. Erschöpft. Aber sie sah zu ihm, der neben ihr saß. Mit der selben Distanz, die auch er zeigte.
    Luceija ist offline

  7. #187
    Mythos Avatar von AeiaCarol
    Registriert seit
    Jun 2011
    Beiträge
    8.608
    Spoiler:(zum lesen bitte Text markieren)
    Zitat Zitat von Luceija Beitrag anzeigen

    War es das? War das der Moment, an dem Luceija handeln musste? Sprechen musste? Ansprechen, was sie, wie so viele Milliarden andere Themen, einfach ignoriert und von sich geschoben hatte? Jedes verdammte Mal und stattdessen, statt mit ihm zu sprechen, wie es vernünftige Menschen getan hätten um ihre Beziehung zu retten, einfach Sex hatten? Wieder und wieder? Sich dabei unendlich viele Liebesbekundungen an den Hals warfen und es am Ende doch zu nichts führte?
    Ja. Das hier schien der Moment zu sein, der irgendwann hatte kommen müssen. Der ihr eine Scheißangst einjagte, weil sie so etwas niemals getan hatte und auch keine Ahnung hatte, was genau aus dem werden würde was sie hatten, wenn sie wirkliche Worte dafür fanden, was sie all die Zeit über empfanden. Aber dieser Schritt schien so notwendig. So überlebenswichtig.

    Lucis Hände wanderten zurück von ihrem Nacken an ihren Mund und bedeckten ihn nachdenklich für viele, zehrend langsame Sekunden während sie wieder die Pizzaschachtel fokussierte. An- und regelrecht zu Tode starrte, obwohl niemals wirkliches Leben in ihr gesteckt hatte. Nun...vielleicht, wenn man von kleinen Kriechtieren und Spinnen absah, die mit Sicherheit bei diesem indischen Fakeitaliener hausten, der ihnen diese "Pizza" einst gebacken hatte.
    "Sag mir nur eins, nur-...nur eine einzige Sache, okay?", schien ihr die Angst regelrecht im Hals zu sitzen als sie flüsterte. "Willst du das hier? Willst du uns noch? Siehst du...noch irgendeine, wenn auch eine verdammt kleine, unbedeutend winzige Chance, dass wir noch funktionieren?"
    Und damit sah sie ihn an. Langsam. Deutlich ängstlich. Erschöpft. Aber sie sah zu ihm, der neben ihr saß. Mit der selben Distanz, die auch er zeigte.


    Er hatte sie angesehen. Die ganze Zeit in der sie sprach, bis zu diesem letzten Wort. Dann wendete er den Blick, starrte, wie Luceija zuvor, auf diesen Karton und wanderte. Fand nicht sofort zurück zu ihr. Sein Gedanke war klar. So klar wie die Antwort, die er jedoch nicht ohne weiteres geben konnte. Sie war...Zu komplex. Zu sehr 'sie beide', als dass sie unreif hätte gesprochen werden sollen. Und doch sagte er die Worte. Langsam. Beinahe flüsternd.
    "Luci-...", begann er und atmete tief ein. Es gab keinen schonenden Weg hierfür. Nichts konnte es beschönigen. "Ich liebe dich. Hier, in dieser Realität und du bist...Du bist...zweifellos mehr als dieses 'alles was ich habe', sondern die Liebe meines Lebens. Ich würde morgen sterben, wenn es dich retten könnte, aber genau DAS ist es, verstehst du...? Jeden Tag habe ich diese Angst, dass Dinge passieren, die ich nicht kontrollieren kann. So oft ist da dieses Gefühl, dich retten zu müssen, während ich einfach Ruhe will. Mit dir. Ganz egal wo das ist, aber ich...ich will dieses winzige bisschen Normalität, abseits von deiner Verschwiegenheit, diesen Lügen und...alldem eben. Es sollte normal sein, sich die Vorstellung zu machen, dass du irgendwann nicht versuchst, dich völlig abzuschießen und es sollte normal sein, zu glauben, du könntest irgendwann meine Frau sein, dieses scheiß Leben, das wir beide hatten, besser zu machen, indem wir zusammen sind. Also...ja, natürlich gibt es diese Chance, aber wie in Gottes Namen sollten wir das nur anstellen?"


    AeiaCarol ist offline

  8. #188
    Fionda per cereali  Avatar von Luceija
    Registriert seit
    Oct 2009
    Ort
    Köln, DE
    Beiträge
    13.913
    Spoiler:(zum lesen bitte Text markieren)
    Zitat Zitat von AeiaCarol Beitrag anzeigen
    Spoiler:(zum lesen bitte Text markieren)




    Er hatte sie angesehen. Die ganze Zeit in der sie sprach, bis zu diesem letzten Wort. Dann wendete er den Blick, starrte, wie Luceija zuvor, auf diesen Karton und wanderte. Fand nicht sofort zurück zu ihr. Sein Gedanke war klar. So klar wie die Antwort, die er jedoch nicht ohne weiteres geben konnte. Sie war...Zu komplex. Zu sehr 'sie beide', als dass sie unreif hätte gesprochen werden sollen. Und doch sagte er die Worte. Langsam. Beinahe flüsternd.
    "Luci-...", begann er und atmete tief ein. Es gab keinen schonenden Weg hierfür. Nichts konnte es beschönigen. "Ich liebe dich. Hier, in dieser Realität und du bist...Du bist...zweifellos mehr als dieses 'alles was ich habe', sondern die Liebe meines Lebens. Ich würde morgen sterben, wenn es dich retten könnte, aber genau DAS ist es, verstehst du...? Jeden Tag habe ich diese Angst, dass Dinge passieren, die ich nicht kontrollieren kann. So oft ist da dieses Gefühl, dich retten zu müssen, während ich einfach Ruhe will. Mit dir. Ganz egal wo das ist, aber ich...ich will dieses winzige bisschen Normalität, abseits von deiner Verschwiegenheit, diesen Lügen und...alldem eben. Es sollte normal sein, sich die Vorstellung zu machen, dass du irgendwann nicht versuchst, dich völlig abzuschießen und es sollte normal sein, zu glauben, du könntest irgendwann meine Frau sein, dieses scheiß Leben, das wir beide hatten, besser zu machen, indem wir zusammen sind. Also...ja, natürlich gibt es diese Chance, aber wie in Gottes Namen sollten wir das nur anstellen?"


    Dieses Zittern kehrte zurück. Es durchfuhr sie wie ein eiskalter Windzug der einen im tiefsten Winter streifte während man mit nassen Haaren durch die Straßen lief. Der, wenn man tief einatmete, die Atemwege und die Lunge so sehr reizte, dass man glaubte man atme Reißzwecken ein anstatt nur Luft. Es war ein eigenartiges Gefühl, ein benebelndes, ein berauschendes, ein Gefühl, dass sie verwirrte und ihr Angst machte, neben der Resthoffnung die da irgendwo zu sein schien. Erstmals ließ es die Sizilianerin zurück auf den Tisch sehen. Vorsichtig nicken, als habe sie etwas als Endgültigkeit verstanden. Als aus. Und so plötzlich stand sie auch auf. Das weite Shirt und die Jogginghose schien bequem und alltagstauglich. Die Schuhe, die Leif gerettet, sie aber nicht im Geringsten als bequem empfand, allerdings nicht. Aber da es ihr an ihren perfekten, normalen Magnetsohlenstiefeln mangelte, die bei den Ascaiaths ihr Dasein fristeten, und Leifs Schuhe VIEL zu groß waren und sie sicherlich keine Treppe hoch oder runter bringen würden ohne sich das Genick zu brechen, zog sie diese eben doch an. Auch, wenn die Kombination mit ihrer restlichen Kleidung ungewollt nach eigenwilligem Trend aussahen. Ohnehin bereits am Eingang, zog sie die Keycard der hiesigen Wohnung aus dem Schlitz und sagte zu Leif: "Ich bin gleich zurück. 10 Minuten." und verschwand. Tausend Fragezeichen hinterlassend.

    Etwa 15 Minuten später hörte man Geräusche aus dem Flur. Dann eine Keycard, die jemand gegen das Panel klatschte und die Türe ging wieder auf. Luci hatte ihr Versprechen gehalten und WAR zurück gekommen. Mit einer Pizzaschachtel in der Hand die eindeutig eine Familienpizza enthalten musste. Noch im Flur drängte sich der hartnäckige Tomaten-Käse-Geruch auf, sie schob sich ungelenk und wenig damenhaft die hohen Schuhe von den Füßen und pfefferte sie in eine Ecke, wo sie wertlos liegen blieben. Unbeachtet.
    Dann schloss sie die Türe ab. Das Panel des Eingangs schwang von einem Grün in ein gesperrtes Rot. Und anstatt das Ding zurück an den Eingang zu legen, lief sie damit zur geöffneten Balkontüre, stemmte eine Seite der Keycard gegen ihren Oberschenkel und brach sie mit der Hand auseinander, ohne auf eine Reaktion ihres Exfreundes zu warten.
    Die Karte flog geradewegs aus dem Fenster und Luci verzog keine scheiß Miene dabei, als sie den alten Pizzakarton mit den übrigen Rändern nahm, ebenfalls aus dem Fenster warf und die größere Schachtel mit DEUTLICH besserer Pizza und anderem Aufdruck, vor ihn auf den Tisch pfefferte.
    "Leif..", sagte sie und stand vor ihm - und ja, hatte nun einiges zu erklären. "..wenn es diese Chance gibt, und du sagtest, dass sie es gibt, dann bleibt uns nur eine einzige Möglichkeit. Eine einzige, verdammte Chance und ich weiß genauso wenig wie du, ob es funktioniert. Und scheiße, es wird mir mindestens ebenso wenig gefallen...aber wir-...müssen essen. Besonders du, ich bin sicher du hattest den ganzen Tag nichts. Und dann...müssen wir reden. Und niemand geht oder hat in irgendeiner Form Sex bis es nicht irgendein Ergebnis gibt.. . Ganz egal wie das Ergebnis aussieht.. ." Sie sah zurück zu ihm. Fragend. Auffordernd, aber auch fragend. Sie wollte das es funktioniert. Scheiße sie wollte SO sehr, dass es funktionierte. Irgendwie...
    Luceija ist offline

  9. #189
    Mythos Avatar von AeiaCarol
    Registriert seit
    Jun 2011
    Beiträge
    8.608
    Er lachte freudlos. Saß auf diesem Sofa, wie drapiert, verzweifelt wartend, ob sie tatsächlich zurückkam. Die Minuten hatten sich endlos gezogen. Ihn fast wahnsinnig gemacht und kaum wieder aus der Versteinerung holen können, als Luceija sich geräuschvoll ankündigte. Und nun stand sie vor ihm, das 'Problem' offenbar lösen wollend, wie Italiener ihre Probleme eben lösten. Durch Essen und Reden. Bei dem Gedanken daran lachte er wieder. Verzog eine Miene, die wahrlich in Stein hätte gemeißelt sein können.
    "Bitte hör auf damit...", bat er sie und erhob sich. Wollte nicht mehr in dieser schwächlichen Position festhängen. "Ich weiß-...wirklich, dass das hier deine Art sein muss...aufrichtig, ganz ehrlich, um das irgendwie in Ordnung zu bringen, Luceija, aber-...Hast du vergessen was heute passiert ist? Hast du vergessen was gerade eben noch passiert ist? Was an diesem Wald passiert ist und was du im Gericht gesagt hast? Es fällt mir schwer, DAS alles irgendwie auf die Reihe zu kriegen und wenn dir diese Pizza allmächtig genug erscheint, all das zu lösen, diese Probleme zu neutralisieren, dann bitte, aber ich hab wirklich nicht den geringsten Hunger.", war er sich sicher und kreiste umher. Haderte mit diesen Kopfschmerzen, die ihn immer wieder quälten und es heute ganz besonders taten, war er doch - zugegeben - weiß wie eine Wand.
    AeiaCarol ist offline

  10. #190
    Auserwählter Avatar von Shepard Commander
    Registriert seit
    Mar 2012
    Ort
    Schleswig-Holstein
    Beiträge
    6.067
    Vhan

    Thadera

    Van Zan

    Devil‘s Tips. Merkwürdig, dass sämtliche Aliens einen derart passenden Namen für das Gebiet gefunden hatten, in das die beiden Skycars stumm eindrangen. Hanna kaute Kaugummi und vermied es zumeist aus dem Fenster zu sehen. Sich mit dem Abgewrackten abzulenken wäre kontraproduktiv, ihr Operationsgebiet ohnehin unter dieser Müllhalde. Dennoch kam sie, als sich das Skycar im leichten Sinkflug befand, nicht umhin, den Verfall zu bemerkten, der sich wie ein Leichentuch über diesen Ort gesenkt hatte. „Miss Ilias? Viel Erfolg!“ Hanna ließ zur Antwort die Kaugummiblase platzen.

    Aelius zog es vor in dem Skycar zu bleiben, dass sie abgesetzt hatte. Das vibrierende Surren des Motors verriet seine Abflugbereitschaft. Nathaniel Hudson stieg mit aus, in seinen Händen eine Maschinenpistole. Man hatte sich darauf verständigt, dass der Beamte – dem man aufgrund seines Verlustes und des offensichtlichen Genusses zu vielen Whiskeys keine Position im Angriffstrupp zutraute – den Rückzug decken sollte. Für den Fall, dass die Lage eskalierte wäre eine zusätzliche Wache sicherlich hilfreich. Nate hatte protestieren wollen, war seine Wunde noch frisch und der Drang nach Rache glühend, doch man hätte ihn ansonsten gar nicht mitkommen lassen. Er fügte sich leise und begnügte sich damit, Hanna die Hand zu reichen. „Sollten Sie Ihn sehen…“, begann Nathaniel, wollte dann aber doch nicht weitersprechen. Seine Moral schien ihm den direkten Tötungswunsch zu verweigern. Hanna nickte jedoch zum Zeichen verstanden zu haben. Die Blondine hatte den Blick auf die Ecke geheftet in der sie den Zugang zur Kanalisation wusste. „Passen Sie auf sich auf.“ Hanna ballte die rechte Hand zur Faust, dann streckte sie den kleinen und den Zeigefinger ab und sagte nichts, ehe sie sich den Helm auf den Kopf stülpte. Ihre Welt verengte sich auf das Feld, dass durch die Helmöffnung zu erkennen war. Der Laut rauschender Skycars wurde gedämpft und durch ihr eigenes, omnipräsentes Atmen abgelöst. Es pfiff kurz – der Helm war nun Luftdicht versiegelt. Der durch den Atemfilter gesogene Sauerstoff schmeckte kalt und irgendwie bitter. Sie würde sich schnell daran gewöhnen.

    Hanna schaute auf ihr Omnitool, checkte die Uhrzeit. In wenigen Minuten würden auch die anderen am Ziel sein und so wie sie Beyo Vhan kannte, würde er nur sehr kurz warten. Die Agentin ließ das Skycar, Aelius und Nate hinter sich und joggte zum vergitterten Eingang. Der Verschluss war schnell gelöst, sie musste aber bereits am Anfang auf alle Viere gehen, um in den Kanal zu kommen. Die ersten zwanzig Meter kroch sie rasch und unter dem Licht der Helmlampe voran. Vor der Öffnung des sich kerzenartig verjüngenden Tunnels prüfte sie den Sitz der Waffen. „Angriffsteam hier Ilias: Ich bin unmittelbar vor dem unter dem Gebäude laufenden Tunnelabschnitt. Ab jetzt Funkstille!“ Hanna schaltete das Licht aus. Sofort umfing sie Schwärze. Sie spürte, wie ihr Herz einen instinktgesteuerten harten Schlag tat. Sie brauchte das Licht nun nicht und sollte die Kanalisation durch Gitter belüftet sein, wäre der Schein der Lampe mitunter verräterisch.

    Hanna drückte gegen den Gitterdeckel und spürte die Erleichterung, als er sich bewegte. So leise wie irgend möglich schob sie ihn beiseite, schlüpfte hindurch und sah sich in dem kargen Raum um. Das wenige Restlicht – mehr Zwielicht als Strahlen – reichte nach einer gefühlten Ewigkeit in bodenloser Schwärze vollkommen aus, um sich einen Eindruck von der Leere zu verschaffen, die hier gähnte. Die schiere Größe des Raumes ließ ihn wie eine Krypta wirken. Hanna zog die Vindicator von ihrem Rücken, legte sie an und begann damit den Raum über das auf „Nachtsicht“ geschaltete Visier abzutasten. Nichts. „Dann los“, dachte sie und setzte sich in Bewegung.

    Das Knacken des Funks in ihrem Helm durchzuckte Hannas gesamten Körper, folgte ihm nicht weniger als ein panischer Schrei verpackt in eine Erklärung. „Killer ist im Gebäude, Mhenyra ist der Kryptogramm Killer. Wiederhole, Mhenyra ist der Killer!“ Hanna selektierte: Es war unwichtig, wie die Killerin hieß, unwichtig, dass ihre Identität nun geklärt war, unwichtig, dass sie für Beyo Vhan arbeitete. Zwei Informationen kamen bei Hanna an: erstens war der Killer turianisch, zweitens war er noch immer vor Ort. Die ehemalige Soldatin rief die Schwachstellen der Spezies ab. „Vhan hier Ilias: Wo ist sie?“ Keine Antwort. Sie prüfte das Gelände: Es gab eigentlich nur einen Weg nach vorne, auch wenn dieser mehr einer Halle als einem Weg ähnelte. „Sind da. Kommen rein. Wie ist die Situation?“ Das war die Stimme von van Zan. Wenn er dort war, war Sorax auch nicht weit. Das bedeutete Vier gegen Einen – und zumindest die Turianerin und der Mann in Schwarz waren brauchbare Kämpfer. Hanna kniete sich ab, senkte die Waffe kurz und überlegte. Der Haupteingang wäre für den Killer kaum eine Option, zumal draußen noch Aelius, Nate und wer weiß wer noch alles wartete. Die Wahrscheinlichkeit, dass sich Mheynira ins Innere des Gebäudes zurückzog erschien wahrscheinlicher. „Status?“, fragte van Zan. Hanna entschied sich zu antworten: „Gefechtsbereit. Halte Stellung.
    Shepard Commander ist gerade online

  11. #191
    Fionda per cereali  Avatar von Luceija
    Registriert seit
    Oct 2009
    Ort
    Köln, DE
    Beiträge
    13.913
    Spoiler:(zum lesen bitte Text markieren)
    Zitat Zitat von AeiaCarol Beitrag anzeigen
    Er lachte freudlos. Saß auf diesem Sofa, wie drapiert, verzweifelt wartend, ob sie tatsächlich zurückkam. Die Minuten hatten sich endlos gezogen. Ihn fast wahnsinnig gemacht und kaum wieder aus der Versteinerung holen können, als Luceija sich geräuschvoll ankündigte. Und nun stand sie vor ihm, das 'Problem' offenbar lösen wollend, wie Italiener ihre Probleme eben lösten. Durch Essen und Reden. Bei dem Gedanken daran lachte er wieder. Verzog eine Miene, die wahrlich in Stein hätte gemeißelt sein können.
    "Bitte hör auf damit...", bat er sie und erhob sich. Wollte nicht mehr in dieser schwächlichen Position festhängen. "Ich weiß-...wirklich, dass das hier deine Art sein muss...aufrichtig, ganz ehrlich, um das irgendwie in Ordnung zu bringen, Luceija, aber-...Hast du vergessen was heute passiert ist? Hast du vergessen was gerade eben noch passiert ist? Was an diesem Wald passiert ist und was du im Gericht gesagt hast? Es fällt mir schwer, DAS alles irgendwie auf die Reihe zu kriegen und wenn dir diese Pizza allmächtig genug erscheint, all das zu lösen, diese Probleme zu neutralisieren, dann bitte, aber ich hab wirklich nicht den geringsten Hunger.", war er sich sicher und kreiste umher. Haderte mit diesen Kopfschmerzen, die ihn immer wieder quälten und es heute ganz besonders taten, war er doch - zugegeben - weiß wie eine Wand.


    SIE war nun an der Reihe so zu lachen. Ein bisschen außer sich, vielleicht auch ein bisschen verletzt, weil es zumindest ihrerseits ein Versuch war, ein schwacher Versuch zwar, aber ein VERSUCH, ein einzelner Schritt auf eine Sache zu, die einfach keine Lösung der Probleme zulassen wollte. "Vergessen?", fragte sie nach und hob die Brauen, reckte den Kopf um zu ihm nach oben sehen zu können, der vor ihr ziellos durch diese Wohnung wanderte, "Wie verdammt könnte ich das vergessen, Leif. Wie?" fragte sie und etwas in ihr wuchs und bekam eine Kraft, die sie diesem Teil in ihr heute nicht zugestehen wollte. "Glaubst du, es fällt mir in irgendeiner scheiß Welt leicht hier zu stehen und so zu tun als wäre mir scheiß egal was diesen gesamten, verfickten Tag über passiert ist?! Nein, ich glaube nicht an das beschissen-mächtige Orakel einer Pizza als Allerheilmittel, aber ich VERSUCHE wenigstens etwas und auch wenn du diese Lügen nicht aus deinem Kopf bekommst, du bist mir NICHT egal, okay?! Du siehst furchtbar aus und ich will schlicht vermeiden, dass du in den nächsten 10 Minuten einfach umkippst! DU bist hier der Arzt, ich habs nicht so mit Wiederbelebung!

    Und kannst du wenigstens-...kannst du wenigstens so tun als ob es dich meine Erklärung interessiert, warum ich im Gericht gesagt habe was ich gesagt habe?! Oder wirst du die genauso abschmettern wie das Essen?"
    Luceija ist offline

  12. #192
    Mythos Avatar von AeiaCarol
    Registriert seit
    Jun 2011
    Beiträge
    8.608
    Spoiler:(zum lesen bitte Text markieren)
    Zitat Zitat von Luceija Beitrag anzeigen

    SIE war nun an der Reihe so zu lachen. Ein bisschen außer sich, vielleicht auch ein bisschen verletzt, weil es zumindest ihrerseits ein Versuch war, ein schwacher Versuch zwar, aber ein VERSUCH, ein einzelner Schritt auf eine Sache zu, die einfach keine Lösung der Probleme zulassen wollte. "Vergessen?", fragte sie nach und hob die Brauen, reckte den Kopf um zu ihm nach oben sehen zu können, der vor ihr ziellos durch diese Wohnung wanderte, "Wie verdammt könnte ich das vergessen, Leif. Wie?" fragte sie und etwas in ihr wuchs und bekam eine Kraft, die sie diesem Teil in ihr heute nicht zugestehen wollte. "Glaubst du, es fällt mir in irgendeiner scheiß Welt leicht hier zu stehen und so zu tun als wäre mir scheiß egal was diesen gesamten, verfickten Tag über passiert ist?! Nein, ich glaube nicht an das beschissen-mächtige Orakel einer Pizza als Allerheilmittel, aber ich VERSUCHE wenigstens etwas und auch wenn du diese Lügen nicht aus deinem Kopf bekommst, du bist mir NICHT egal, okay?! Du siehst furchtbar aus und ich will schlicht vermeiden, dass du in den nächsten 10 Minuten einfach umkippst! DU bist hier der Arzt, ich habs nicht so mit Wiederbelebung!

    Und kannst du wenigstens-...kannst du wenigstens so tun als ob es dich meine Erklärung interessiert, warum ich im Gericht gesagt habe was ich gesagt habe?! Oder wirst du die genauso abschmettern wie das Essen?"


    Leif schnaubte verärgert, vor allem ob ihres Vorwurfes, dass er diese Pizza nicht anrührte. Er müsse essen? Witzig, wie die Positionen sich verändert hatten.
    "Zuerst mal-...", begann er und sah sie mit hochgezogener Braue an "Heißt es Allheilmittel, Luci, wenn du schon einen Arzt fragst. Und ob ich deine Erklärung hören will?", fragte er sie, die Stimme durchaus ernst. "Keine Ahnung. Ist es eine exakte Kopie deiner Aussage aus dem Gericht? Denn DIESE Worte, spielen sich seitdem Stunde um Stunde in meinem Kopf ab. Du würdest mir nichts neues erzählen, wenn du nochmal betonst, wie viel dir an deinen Betäubungsmitteln liegt, aber-...bitte...", zuckte er mit den Schultern, "Ich heuchle für den Moment einfach genügend Interesse, um dich erzählen zu lassen, was deine Gründe für diese Demütigung waren, wenn es dich glücklich macht."
    AeiaCarol ist offline

  13. #193
    Fionda per cereali  Avatar von Luceija
    Registriert seit
    Oct 2009
    Ort
    Köln, DE
    Beiträge
    13.913
    Spoiler:(zum lesen bitte Text markieren)
    Zitat Zitat von AeiaCarol Beitrag anzeigen

    Leif schnaubte verärgert, vor allem ob ihres Vorwurfes, dass er diese Pizza nicht anrührte. Er müsse essen? Witzig, wie die Positionen sich verändert hatten.
    "Zuerst mal-...", begann er und sah sie mit hochgezogener Braue an "Heißt es Allheilmittel, Luci, wenn du schon einen Arzt fragst. Und ob ich deine Erklärung hören will?", fragte er sie, die Stimme durchaus ernst. "Keine Ahnung. Ist es eine exakte Kopie deiner Aussage aus dem Gericht? Denn DIESE Worte, spielen sich seitdem Stunde um Stunde in meinem Kopf ab. Du würdest mir nichts neues erzählen, wenn du nochmal betonst, wie viel dir an deinen Betäubungsmitteln liegt, aber-...bitte...", zuckte er mit den Schultern, "Ich heuchle für den Moment einfach genügend Interesse, um dich erzählen zu lassen, was deine Gründe für diese Demütigung waren, wenn es dich glücklich macht."


    Selten hatte eine Diskussion so schnell umgeschlagen und Luceija so aussichtslos in der Gegend herumstehen lassen. Die Jogginghose ihres Bruders fest um die schmalen Hüften gezogen und das graue Shirt längst einseitig über den Ansatz ihrer Schulter gefallen, der ohnehin durch ihre langen, noch immer feuchten, Haare bedeckt wurde. Hatte er das gerade wirklich gesagt? DAS? Sie...korrigiert?! Dieses 'Etwas' das dort in ihr war begann sich weiter zu regen. Feuer zu fangen. Noch nahezu unbemerkt von dessen Wirt.
    "Oh, ehrlich Leif, sind wir jetzt schon - JETZT schon - dabei den anderen zu korrigieren?", antwortete sie mit dieser erst entsetzten aber dann doch rasch gefassten 'was willst du eigentlich von mir' Kleinkriminellen-Haltung auf den viel größeren Mann zu und, ja, muckte trotz ihrer verschwindenden Statur ihm gegenüber auf und sagte deutlich: "Dann lern doch erstmal halb so gut Italienisch wie ich Englisch spreche bevor du deine scheiß Klappe so weit aufreißt." Sie konnte wirklich nur schwer fassen was er da gerade von sich gegeben hatte. Aber jetzt, wo er den Damm nach und nach aufbrach, hatte sie selbst auch immer weniger Interesse daran, sich in irgendeiner Form zurück zu halten.

    Luci stand unlängst unweit vor ihm und starrte zu ihm hinauf, diesmal, in diese Augen, ohne das Vorhaben zu verfolgen ihn möglichst schnell zu küssen oder in andere Zweisamkeiten zu verwickeln. Ihre Züge blieben ernst und blieben gebrochen.
    "Oder ist es das, huh, Leif? Ist es DAS was du aus der letzten Stunde gezogen hast?", fragte sie und ihre Stimme wurde schärfer, deutlicher und zielgerichteter und untermalte diese Dringlichkeit und diese aufbrodelnde..ja, was war es, Wut? Enttäuschung? Sie beäugte ihn genau, ließ ihren Blick erst zu seinem linken, dann seinem rechten Auge wandern und wieder zurück. Keine einzige seiner Reaktionen wollte sie verpassen. "Du kannst nicht ernsthaft, nach...gerade eben, noch glauben, dass das, was meine Aussage vor Gericht scheinbar enthüllt haben soll, wirklich wahr ist? Leif ich hatte keine Wahl als das zu tun, was ich getan habe. Ich musste lügen. Ich musste glaubhaft lügen und ich musste gut lügen, so, dass nicht nur Talbot oder die lächerliche Schlampe von Anwältin es glaubt, sondern so, dass es ALLE glauben! Die Geschworenen dieser beschissenen Ethikkommision, der Richter und JA, verdammt, auch DU!", sie ging hierauf nicht weiter ein. Vermutlich nur, wenn er danach fragen würde.

    Sie hatte sich nur kurz nach ihren Worten abgewandt und war ein paar Schritte ziellos durch diese Wohnung gewandert. Sie begriff wie verdammt tief diese Lügen gegangen waren, ja. Aber sie hatte gehofft, wenigstens nach diesem Sex, nach allem, was sie teilten, dass ein Teil von ihm glauben würde, was sie sagte. "Woher hätte ich allein die ganzen Drogen haben sollen um dich wirklich zu..'manipulieren', hm? Woher? Die einzigen die das ermöglichen könnten und ja, es wirklich nur KÖNNTEN, wenn jemand die ABSICHT dazu hätte, sind Sereaphamin, Lysergsäurediethylamid und Rrin-Kalosh-Pulver in der richtigen Mischung. Genau DAS, was ich bei der Verhandlung gesagt habe und genau das, was wir beide, zusammen, als einziges jemals zusammen genommen haben. In Schweden. Bei dir zu Hause. Und woher hattest du es? Aus DEINEM Vorrat auf den ich keinen Zugriff hatte, wie du selbst weißt." Und es war nicht so dass sie es nicht versucht hatte. Zu ihrer Schande musste sie gestehen: Das hatte sie. Und Leif hatte sie dabei sogar mehr oder weniger erwischt.
    Luci versuchte ihm aufzuzeigen, was für die Sizilianerin auf der Hand zu liegen schien: Dass es eine Notlüge war, die nichts sollte als ihm den Arsch retten. Dass sie ihre Beziehung damit zerstörte, dessen...ja. Dessen war sie sich bewusste gewesen. Es war ein Wunder, dass sie heute, jetzt, überhaupt hier vor ihm stand und die Gelegenheit hatte, es ihm zu erklären. Ob er nun zuhörte oder nicht.
    "Das einzige was du kannst ist höchstens mir für meine Genialität zu danken, dass mir diese Scheiße im letzten Moment eingefallen ist und sie tatsächlich noch Reste der Mittel in deinem Blut gefunden haben, die, wie du SELBST weißt, besser als ich, verdammt lange nachweisbar sind."
    Luceija ist offline

  14. #194
    Mythos Avatar von AeiaCarol
    Registriert seit
    Jun 2011
    Beiträge
    8.608
    Spoiler:(zum lesen bitte Text markieren)
    Zitat Zitat von Luceija Beitrag anzeigen

    Selten hatte eine Diskussion so schnell umgeschlagen und Luceija so aussichtslos in der Gegend herumstehen lassen. Die Jogginghose ihres Bruders fest um die schmalen Hüften gezogen und das graue Shirt längst einseitig über den Ansatz ihrer Schulter gefallen, der ohnehin durch ihre langen, noch immer feuchten, Haare bedeckt wurde. Hatte er das gerade wirklich gesagt? DAS? Sie...korrigiert?! Dieses 'Etwas' das dort in ihr war begann sich weiter zu regen. Feuer zu fangen. Noch nahezu unbemerkt von dessen Wirt.
    "Oh, ehrlich Leif, sind wir jetzt schon - JETZT schon - dabei den anderen zu korrigieren?", antwortete sie mit dieser erst entsetzten aber dann doch rasch gefassten 'was willst du eigentlich von mir' Kleinkriminellen-Haltung auf den viel größeren Mann zu und, ja, muckte trotz ihrer verschwindenden Statur ihm gegenüber auf und sagte deutlich: "Dann lern doch erstmal halb so gut Italienisch wie ich Englisch spreche bevor du deine scheiß Klappe so weit aufreißt." Sie konnte wirklich nur schwer fassen was er da gerade von sich gegeben hatte. Aber jetzt, wo er den Damm nach und nach aufbrach, hatte sie selbst auch immer weniger Interesse daran, sich in irgendeiner Form zurück zu halten.

    Luci stand unlängst unweit vor ihm und starrte zu ihm hinauf, diesmal, in diese Augen, ohne das Vorhaben zu verfolgen ihn möglichst schnell zu küssen oder in andere Zweisamkeiten zu verwickeln. Ihre Züge blieben ernst und blieben gebrochen.
    "Oder ist es das, huh, Leif? Ist es DAS was du aus der letzten Stunde gezogen hast?", fragte sie und ihre Stimme wurde schärfer, deutlicher und zielgerichteter und untermalte diese Dringlichkeit und diese aufbrodelnde..ja, was war es, Wut? Enttäuschung? Sie beäugte ihn genau, ließ ihren Blick erst zu seinem linken, dann seinem rechten Auge wandern und wieder zurück. Keine einzige seiner Reaktionen wollte sie verpassen. "Du kannst nicht ernsthaft, nach...gerade eben, noch glauben, dass das, was meine Aussage vor Gericht scheinbar enthüllt haben soll, wirklich wahr ist? Leif ich hatte keine Wahl als das zu tun, was ich getan habe. Ich musste lügen. Ich musste glaubhaft lügen und ich musste gut lügen, so, dass nicht nur Talbot oder die lächerliche Schlampe von Anwältin es glaubt, sondern so, dass es ALLE glauben! Die Geschworenen dieser beschissenen Ethikkommision, der Richter und JA, verdammt, auch DU!", sie ging hierauf nicht weiter ein. Vermutlich nur, wenn er danach fragen würde.

    Sie hatte sich nur kurz nach ihren Worten abgewandt und war ein paar Schritte ziellos durch diese Wohnung gewandert. Sie begriff wie verdammt tief diese Lügen gegangen waren, ja. Aber sie hatte gehofft, wenigstens nach diesem Sex, nach allem, was sie teilten, dass ein Teil von ihm glauben würde, was sie sagte. "Woher hätte ich allein die ganzen Drogen haben sollen um dich wirklich zu..'manipulieren', hm? Woher? Die einzigen die das ermöglichen könnten und ja, es wirklich nur KÖNNTEN, wenn jemand die ABSICHT dazu hätte, sind Sereaphamin, Lysergsäurediethylamid und Rrin-Kalosh-Pulver in der richtigen Mischung. Genau DAS, was ich bei der Verhandlung gesagt habe und genau das, was wir beide, zusammen, als einziges jemals zusammen genommen haben. In Schweden. Bei dir zu Hause. Und woher hattest du es? Aus DEINEM Vorrat auf den ich keinen Zugriff hatte, wie du selbst weißt." Und es war nicht so dass sie es nicht versucht hatte. Zu ihrer Schande musste sie gestehen: Das hatte sie. Und Leif hatte sie dabei sogar mehr oder weniger erwischt.
    Luci versuchte ihm aufzuzeigen, was für die Sizilianerin auf der Hand zu liegen schien: Dass es eine Notlüge war, die nichts sollte als ihm den Arsch retten. Dass sie ihre Beziehung damit zerstörte, dessen...ja. Dessen war sie sich bewusste gewesen. Es war ein Wunder, dass sie heute, jetzt, überhaupt hier vor ihm stand und die Gelegenheit hatte, es ihm zu erklären. Ob er nun zuhörte oder nicht.
    "Das einzige was du kannst ist höchstens mir für meine Genialität zu danken, dass mir diese Scheiße im letzten Moment eingefallen ist und sie tatsächlich noch Reste der Mittel in deinem Blut gefunden haben, die, wie du SELBST weißt, besser als ich, verdammt lange nachweisbar sind."


    "Genialität?", fragte er sie scharf, drehte sich dabei zu ihr um und sah ihr unverblümt wütend ins Gesicht. "Ist dir eigentlich klar, was für eine gottverdammte Scheiße du da von dir gibst, Luci?", fragte Leif und seine Stimme war erstaunlicherweise ruhiger, als noch vor Sekunden. "Ich bin mir sicher du sprichst dein hochgelobtes Italienisch nicht einmal SO gut, wie du lügst, gottverdammt! Da war keine scheiß Heldentat, die du da vollbracht hast. Du hast nicht NUR alles, wirklich ALLES, was wir JE hatten oder hätten haben können, öffentlich mit Füßen getreten. Du hast mich auch noch zum Idioten gemacht! Jede beschissene Studentin, jedes noch so verzweifelte Flittchen, wird mich jetzt sofort einen Blick zwischen ihre Beine werfen lassen wollen, wenn sie glaubt, sie hätte dadurch irgendeinen Vorteil. Denn ich - Leif Svensson - übrigens dennoch ohne Zulassung, bin es ja, der dumm genug ist, sich sogar auf Patientinnen einzulassen.", zischte er und grub sich in diesem Anflug aus Verzweiflung mit den eigenen Fingern durch die Haare. "Ich bin alt genug, Luceija und scheiße, ich WUSSTE, was wir da getan haben. Wieso in Gottes Namen hast du dich eingemischt und nicht die Füße still gehalten, wieso?!", er wurde lauter, verzichtete aber auf die Antwort und sprach sofort weiter. "Und weißt du was...?", wollte er als nächstes von ihr wissen. "Ich weiß, dass du keinen Zugriff auf MEINE Medikamente hattest, aber ich habe bis heute nie darüber nachgedacht, von WEM zum Teufel deine scheiß Drogen kamen, die dich auf Proteus UND auf dem Weg zur Erde lahmgelegt haben. Von mir waren sie nicht, also-...bitte, halt mich nicht für bescheuert, wenn ich deiner angeblichen Lüge nicht JEDE Glaubwürdigkeit abspreche."
    AeiaCarol ist offline

  15. #195
    Fionda per cereali  Avatar von Luceija
    Registriert seit
    Oct 2009
    Ort
    Köln, DE
    Beiträge
    13.913
    Spoiler:(zum lesen bitte Text markieren)
    Zitat Zitat von AeiaCarol Beitrag anzeigen

    "Genialität?", fragte er sie scharf, drehte sich dabei zu ihr um und sah ihr unverblümt wütend ins Gesicht. "Ist dir eigentlich klar, was für eine gottverdammte Scheiße du da von dir gibst, Luci?", fragte Leif und seine Stimme war erstaunlicherweise ruhiger, als noch vor Sekunden. "Ich bin mir sicher du sprichst dein hochgelobtes Italienisch nicht einmal SO gut, wie du lügst, gottverdammt! Da war keine scheiß Heldentat, die du da vollbracht hast. Du hast nicht NUR alles, wirklich ALLES, was wir JE hatten oder hätten haben können, öffentlich mit Füßen getreten. Du hast mich auch noch zum Idioten gemacht! Jede beschissene Studentin, jedes noch so verzweifelte Flittchen, wird mich jetzt sofort einen Blick zwischen ihre Beine werfen lassen wollen, wenn sie glaubt, sie hätte dadurch irgendeinen Vorteil. Denn ich - Leif Svensson - übrigens dennoch ohne Zulassung, bin es ja, der dumm genug ist, sich sogar auf Patientinnen einzulassen.", zischte er und grub sich in diesem Anflug aus Verzweiflung mit den eigenen Fingern durch die Haare. "Ich bin alt genug, Luceija und scheiße, ich WUSSTE, was wir da getan haben. Wieso in Gottes Namen hast du dich eingemischt und nicht die Füße still gehalten, wieso?!", er wurde lauter, verzichtete aber auf die Antwort und sprach sofort weiter. "Und weißt du was...?", wollte er als nächstes von ihr wissen. "Ich weiß, dass du keinen Zugriff auf MEINE Medikamente hattest, aber ich habe bis heute nie darüber nachgedacht, von WEM zum Teufel deine scheiß Drogen kamen, die dich auf Proteus UND auf dem Weg zur Erde lahmgelegt haben. Von mir waren sie nicht, also-...bitte, halt mich nicht für bescheuert, wenn ich deiner angeblichen Lüge nicht JEDE Glaubwürdigkeit abspreche."


    Ihre Augen verfolgten ihn. Jede kleinste Bewegung, auch, als sie auseinandergedriftet waren. Unlängst kam das Gefühl über sie, dass sie ungern haben wollte. Das, mit dem er sie in die Ecke trieb wie ein verwundetes Tier und ihr alles absprach, was sie getan hatte. "Ich fühle mich sicher nicht wie ein beschissener Held, Leif!", rief sie gegen ihn und ließ ihm so kaum Zeit, selbst zu Atem zu kommen. Jeder weitere Satz, jedes Wort, begann Risse in ihr zu verursachen. Und sie, sie...kam sich selbst vor wie ein scheiß Idiot. Wie ein unglaublicher, riesiger Idiot. Es überhaupt jemals versucht zu haben. Etwas versucht zu haben, was er offensichtlich selbst nicht wollte. Sie war hier kein Opfer, wollte sich nicht als ein solches sehen. Aber ihre Bemühung zerriss es dennoch im Wind. Und er ließ gänzlich außen vor, was es für sie bedeutet hatte, eben dieses zu leisten. Diesem Anwalt zu versichern, dass sie Leif aus der Sache herausreißen würde. Egal wie... . Etwas, was sie selbst auch wollte. Ihn retten. Irgendwie. Und nun schien selbst das falsch gewesen zu sein?
    "Ich hab es getan, weil ich es tun MUSSTE! Was genau verstehst du daran nicht? Für dich ist es scheiß einfach zu sagen, ich hätte einfach dort sitzen und mir alles ansehen sollen, während ohnehin, auch ohne nur ein verdammtes Wort von mir, ALLES was uns ausgemacht hat bereits vor meiner Aussage von jedem einzelnen Zeugen und dem Staatsanwalt auseinander genommen wurde! Hättest du das in meiner Situation getan? Wenn ich dort angeklagt gewesen wäre, hättest du nur hinten gesessen, an mir vorbei geschaut und ausgesessen bis alles vorbei ist?!", schrie sie ihn an. Nein, hätte er nicht. Sie wusste es, weil sie wusste, wie er sie immer beschützt hatte. Bis an diesen Tag, an dem er Nathan beinahe, um ein verdammtes Haar, umgebracht hätte und noch jetzt die Spuren der Prügel, die auf ihn einschossen, an seinen Knöcheln erkennbar waren. "Ich hätte noch viel mehr auf mich genommen wenn es IRGENDETWAS gebracht hätte. MEHR noch, VERDAMMT viel mehr als DEIN Anwalt von mir gefordert hat zu tun! Weißt du Leif, ich bin mir im verdammt klaren darüber, dass ich gut Lügen kann, denn sonst wäre ich vermutlich schon lange nicht mehr am Leben. Ich kann nicht vorweisen was du hast, ich kann dir keine beeindruckenden Fähigkeiten präsentieren oder mich zu irgendeine Art Lebensretter mausern, denn ich hab davon keine beschissene Ahnung. Ich kann das. Lügen. Andere hintergehen. Oder umlegen. Das wars. Und wenn ich Letzteres nicht tun kann um uns zu retten, dann tu ich DAS, weil es BESSER ist als NICHTS zu tun und einfach nur dabei zuzusehen wie du meinetwegen WIEDER und WIEDER und WIEDER untergehst weil ICH dich in diese Beziehung gedrängt habe die dein gesamtes Leben zerstört!" Nicht nur diese Pizza war symbolisch für ihre Herkunft. Auch die Leidenschaft WIE sie sprach, wie viel Emotion in diesen stellenweise in wirklich erbärmlich schlechten Englisch ausgesprochenen Wörter fielen und wie sie dazu, absolut unbewusst dazu gestikulierte, sich bewegte, ja regelrecht mit ihrem Körper sprach.
    Dass ihm alles nun so sinnlos erschien was sie getan hatte war wahrscheinlich der Punkt, der sie am meisten zerstörte. Zu wissen, dass alles in seinen Augen auch noch unnötig war. Dass es keinen Sinn machte was und ob sie etwas tat. Scheinbar. Schritte führten sie ziellos umher. Durch einen Raum der genauso gut aus Eis hätte sein können. Der sie frieren ließ, obwohl es warm war. Sie schon wieder, so jämmerlich, in all der Wut die in ihr aufkochte, diese Tränen ankündigte, die sie nicht diese Situation beeinflussen lassen wollte.
    "Ich hätte gehen sollen als ich dich auf Proteus wiedergesehen habe. Ich hätte gehen sollen!", sah sie ihn an, nachdem die Worte laut geendet hatten und ihr schwerer Atem zeigte, wie tief der Schmerz saß.
    Luceija ist offline

  16. #196
    Mythos Avatar von AeiaCarol
    Registriert seit
    Jun 2011
    Beiträge
    8.608
    Spoiler:(zum lesen bitte Text markieren)
    Zitat Zitat von Luceija Beitrag anzeigen
    Spoiler:(zum lesen bitte Text markieren)



    Ihre Augen verfolgten ihn. Jede kleinste Bewegung, auch, als sie auseinandergedriftet waren. Unlängst kam das Gefühl über sie, dass sie ungern haben wollte. Das, mit dem er sie in die Ecke trieb wie ein verwundetes Tier und ihr alles absprach, was sie getan hatte. "Ich fühle mich sicher nicht wie ein beschissener Held, Leif!", rief sie gegen ihn und ließ ihm so kaum Zeit, selbst zu Atem zu kommen. Jeder weitere Satz, jedes Wort, begann Risse in ihr zu verursachen. Und sie, sie...kam sich selbst vor wie ein scheiß Idiot. Wie ein unglaublicher, riesiger Idiot. Es überhaupt jemals versucht zu haben. Etwas versucht zu haben, was er offensichtlich selbst nicht wollte. Sie war hier kein Opfer, wollte sich nicht als ein solches sehen. Aber ihre Bemühung zerriss es dennoch im Wind. Und er ließ gänzlich außen vor, was es für sie bedeutet hatte, eben dieses zu leisten. Diesem Anwalt zu versichern, dass sie Leif aus der Sache herausreißen würde. Egal wie... . Etwas, was sie selbst auch wollte. Ihn retten. Irgendwie. Und nun schien selbst das falsch gewesen zu sein?
    "Ich hab es getan, weil ich es tun MUSSTE! Was genau verstehst du daran nicht? Für dich ist es scheiß einfach zu sagen, ich hätte einfach dort sitzen und mir alles ansehen sollen, während ohnehin, auch ohne nur ein verdammtes Wort von mir, ALLES was uns ausgemacht hat bereits vor meiner Aussage von jedem einzelnen Zeugen und dem Staatsanwalt auseinander genommen wurde! Hättest du das in meiner Situation getan? Wenn ich dort angeklagt gewesen wäre, hättest du nur hinten gesessen, an mir vorbei geschaut und ausgesessen bis alles vorbei ist?!", schrie sie ihn an. Nein, hätte er nicht. Sie wusste es, weil sie wusste, wie er sie immer beschützt hatte. Bis an diesen Tag, an dem er Nathan beinahe, um ein verdammtes Haar, umgebracht hätte und noch jetzt die Spuren der Prügel, die auf ihn einschossen, an seinen Knöcheln erkennbar waren. "Ich hätte noch viel mehr auf mich genommen wenn es IRGENDETWAS gebracht hätte. MEHR noch, VERDAMMT viel mehr als DEIN Anwalt von mir gefordert hat zu tun! Weißt du Leif, ich bin mir im verdammt klaren darüber, dass ich gut Lügen kann, denn sonst wäre ich vermutlich schon lange nicht mehr am Leben. Ich kann nicht vorweisen was du hast, ich kann dir keine beeindruckenden Fähigkeiten präsentieren oder mich zu irgendeine Art Lebensretter mausern, denn ich hab davon keine beschissene Ahnung. Ich kann das. Lügen. Andere hintergehen. Oder umlegen. Das wars. Und wenn ich Letzteres nicht tun kann um uns zu retten, dann tu ich DAS, weil es BESSER ist als NICHTS zu tun und einfach nur dabei zuzusehen wie du meinetwegen WIEDER und WIEDER und WIEDER untergehst weil ICH dich in diese Beziehung gedrängt habe die dein gesamtes Leben zerstört!" Nicht nur diese Pizza war symbolisch für ihre Herkunft. Auch die Leidenschaft WIE sie sprach, wie viel Emotion in diesen stellenweise in wirklich erbärmlich schlechten Englisch ausgesprochenen Wörter fielen und wie sie dazu, absolut unbewusst dazu gestikulierte, sich bewegte, ja regelrecht mit ihrem Körper sprach.
    Dass ihm alles nun so sinnlos erschien was sie getan hatte war wahrscheinlich der Punkt, der sie am meisten zerstörte. Zu wissen, dass alles in seinen Augen auch noch unnötig war. Dass es keinen Sinn machte was und ob sie etwas tat. Scheinbar. Schritte führten sie ziellos umher. Durch einen Raum der genauso gut aus Eis hätte sein können. Der sie frieren ließ, obwohl es warm war. Sie schon wieder, so jämmerlich, in all der Wut die in ihr aufkochte, diese Tränen ankündigte, die sie nicht diese Situation beeinflussen lassen wollte.
    "Ich hätte gehen sollen als ich dich auf Proteus wiedergesehen habe. Ich hätte gehen sollen!", sah sie ihn an, nachdem die Worte laut geendet hatten und ihr schwerer Atem zeigte, wie tief der Schmerz saß.


    "Aber du hast es NICHT AUF DICH GENOMMEN!", war es das erste und plötzliche Mal, dass er in dieser Unterhaltung schrie. Sie wieder so direkt ansah, dass ihm der lange Blickkontakt irgendwann Angst zu machen schien und Leif sich abwenden musste. Wieder und wieder. Auch, weil diese Tränen sich bemerkbar machte. Weil er so plötzlich die Hand vor den Mund legen und einer unbändig mächtigen Trauer Platz machen musste.
    "Du besetzt die Rollen immer und immer wieder neu, Luceija. Du siehst in dir selbst das personifizierte Böse, wann immer es in deine Wahrnehmung passt, sie-...sie ergänzt oder du mich zu einem Heiligen machen musst, aber NICHTS davon ist richtig, denn ICH hätte der Klügere sein müssen. Nicht der, der dich in diesem Weinkeller verführt oder auf Proteus, der dir eine Karte zu meinem Apartment und der dir Drogen gibt, nein, ich hätte so viel BESSER sein müssen, geht das endlich in deinen Kopf?", seine Stimme schnitt durch die aufgeheizte Raumluft, war aber kaum noch sehr laut. Nicht einmal annähernd so deutlich, wie seine ersten Worte in dieser Antwort. Und dabei war dieses Zittern nicht zu überhören. Diese zwei-...drei Schluchzer, die er so vehement zu verbergen suchte, während seine andere Hand an seinen Bauch fasste. Es tat höllisch weh. Dieser Tag, diese Wunden, dieses ganze, ekelhaft verkorkste Leben, das er noch führte.
    "Ich hätte NIEMALS das getan, was du heute getan hast, weil du es genauso wenig gewollt hättest, wie ich. Und du WUSSTEST es. Du wusstest, dass es noch tiefere Löcher in diese Beziehung reißt. Aber statt mit MIR darüber zu reden, hast du auf Max' beschissenen Rat gehört und mir schon wieder den Rücken zugedreht. Du schließt mich immer und immer wieder aus, machst mich besser, als ich bin und behauptest dieses Beziehung wäre deine verdammte Idee gewesen! Dabei hab verdammt nochmal ICH mit diesen Karten angefangen. Ich war der Idiot, der Jahrelang davon überzeugt war, dass du dieses arme Opfer von Cerberus bist, dass du MICH bräuchtest und dass diese scheiß Liebe, die ich das erste Mal HIER in dieser Stadt empfunden habe, dich irgendwie retten könnte. Ich habe nicht einmal eine Erklärung WARUM ich mich so weit von mir selbst entfernt habe, aber ich wollte es in jeder beschissenen Sekunde, die ich mit dir zusammen war, kapier das verdammt nochmal ENDLICH!"
    AeiaCarol ist offline

  17. #197
    #16  Avatar von Forenperser
    Registriert seit
    Sep 2008
    Ort
    Irgendwo da draußen.....
    Beiträge
    32.520
    Spoiler:(zum lesen bitte Text markieren)
    Zitat Zitat von numberten Beitrag anzeigen
    Beyo

    Der Turianer wies Thadera an bei der Tür stehen zu bleiben und sie blieb wortlos stehen. Sie hatte auch nicht viel Interesse in den Raum zu treten, diese Situation stank einfach nach Falle. Offene Tür, ein Lebendköder und keinerlei Widerstand. Angespannt schaute sie dem Turianer hinterher, welcher zu seiner Assistentin schritt. Beruhigend sprach er zu der Turianerin und begann diese von ihren Fesseln zu lösen. Die Asari schaute zu, behielt den Raum im Auge. Dieser Scanner hatte niemand anderen bemerkt, aber das Teil war auch ein Prototyp. Was wusste der schon? Die beiden unterhielten sich, Thadera hörte zu. Vor allem als diese Mheynira verkündete das der Killer noch im Gebäude war.
    "Wo, verdammte scheiße?", dachte sich die Asari und schaute sich erneut um, während Beyo wieder auf das Gerät verwies. Erneut antwortete die Turianerin und ihr Gesichtsausdruck änderte sich langsam. Der rote Turianer brauchte Zeit um die Information zu verarbeiten. Bei Thadera schaltete es im Innern, aber langsam. Viel zu langsam. "Sie! Sie ist der Killer!",breitete sich die Erkenntnis in ihr aus, genau wie das Adrenalin in ihrem Körper. Sie war der Grund für ihren Verlust, das Objekt der Rache! Doch während ihre Gedanken und Emotionen vom Hirn verarbeitet wurden, reagierte Mhenyra.

    Schlagartig schnellte sie nach vorne, stieß gegen den noch perplexen roten Turianer. Zwei schnelle Schläge, einen gegen den noch lädierten Arm, der zweite gegen den Thorax. Eine schnelle Handbewegung, ein oranges Leuchten. Dann erlosch das Licht im Raum. Summend ging auch das Licht in der Halle hinter der Asari aus. Leicht verwirrt, aber entschlossen führte die Asari ihren Plan aus, die Barriere ausweiten um die Killerin im Raum festzusetzen. Doch gerade als ein blaues Leuchten die Dunkelheit erleuchtete und sich auszubreiten begann, war auch schon ein Schatten vor der Sportlerin. Zielgerichtet überwand sie die noch nicht ausgepägte Barriere und führte einen schnellen Schlag gegen Thaderas linke Schulter aus. Einen äußerst gezielten Schlag, denn neben einem ausgeprägten Schmerz fühlte sich pötzlich ihr linker Arm taub an. Ihre Biotik erstarb kurz in diesem Bereich und anstatt nachzusetzen spurtete die Turianerin an ihr vorbei. Hinein in die Dunkelheit der großen Halle. Überrumpelt sah sich Thadera um, wieder erneut in der Dunkelheit stehend. Keuchend ließ die Asari den Arm kreisen und konzentrierte sich, langsam kehrte ihre Biotik wieder in den linken Arm zurück. Auch der rote Turianer schien sich langsam wieder aufzurichten.
    "Netter Zug, Schlampe!"
    , fluchte Thadera leise und ließ wieder die Biotik durch den Körper fließen. So würde sie ihr nicht davon kommen. Ein schwacher blauer Schimmer umgab den Körper der Asari und sie holte mit ihrer rechten Hand die zwei kleinen Kugeln aus der Hand hervor. Sie waren eher gering im Durchmesser, aber schwer und fühlten sich kühl in der Hand an. Vorsichtig, aber zielstrebig, schritt die Asari zurück in Richtung Halle, ein blauer Schimmer übergab jetzt auch die Kugeln, welche aus einer Wolfram-Molybdän Legierung gefertig waren. Langsam drehten diese ihre Runden, dicht über Thaderas Handflächen kreisend. Tausend Emotionen kochten in der Sportlerin, doch eine hatte überhand genommen: Zorn!
    Trotz ihrer Wut besaß die Asari die Geistesgegenwart den Funkkanal zu öffnen: "Killer ist im Gebäude, Mhenyra ist der Kryptogramm Killer. Wiederhole, Mhenyra ist der Killer!"


    Spoiler:(zum lesen bitte Text markieren)
    Zitat Zitat von Khardim Beitrag anzeigen

    Da waren sie wieder. Erneut ein verlassenes Drecksloch, das es in dieser Form gar nicht geben dürfte, wenn die Citadel wirklich der Höhepunkt von Bildung und Kultur war, als der sie angepriesen wurde. Die Tips ließen jede Ahnung dieser hehren Werte vermissen. Vincent fühlte sich in den Terminus zurückversetzt und er fühlte sich gut dabei. Das Gefühl seiner Waffen in den Holstern, das kaum wahrzunehmende Summen des kleines Schildgenerators auf seiner Brust, der Schlag seines Herzens; er war bereit. Dies war das Ende, so oder so.

    Vhan und Cas’tivera zogen wie besprochen als Duo los, keine Worte des Abschieds, keine weiteren Instruktionen. Schweigend ließen die beiden den Mann in Schwarz und Sorax auf der Landefläche zurück. Vincent schaute den beiden nach bis sie im allgegenwärtigen Dunst der Tips verschwunden waren und fing an zu zählen. ,,1…2…3…4…“ Wenn er bis 50 kam, bevor die Hölle über sie alle hereinbrach, wäre dies eine angenehme Überraschung. Sollte er es bis 100 schaffen, würde er den beiden folgen, um entweder ihre Leichen oder die des Killers vorzufinden. ,,13…14…15…“ Er schaute zu Sorax, seiner unfreiwilligen Gefährtin für dieses letzte Kapitel des Stücks. Auch ihm fielen Mitstreiter ein, die ihm lieber gewesen wären. Ein Mensch zum Beispiel. Aber eben auch einige, mit denen er schlechter dagestanden hätte. ,,Wer hätte ahnen können, dass wir es nach unserer ersten Begegnung auf dem Balkon gemeinsam soweit bringen würden, Miss Sorax.“, flachste er und lächelte sein Haifischlächeln. ,,27…28…29…“

    Sie mussten Vhan und Cas’tivera einen gewissen Vorsprung lassen, damit der Abstand groß genug wurde. Der Killer würde mit ihnen rechnen, wenn er feststellte, dass nur der Turianer und die Asari an seiner Tür klingelten, aber hoffentlich würde er sie mit Ilias in den Tunneln vermuten und nicht daran denken, dass eine Nachhut einrücken würde. Wieder sehr viel vielleicht, aber nun hatten sie ihren Zug gemacht und sie würden den Rest des Spiels zu Ende spielen, egal wie gut er gewesen war. ,,34…44…45…“ Die Kunst bestand darin, die Zeit bis zum Einsatz zu ertragen, beim Warten nicht den Kopf zu verlieren, nicht zu früh loszuschlagen. Vincent spürte seine Halsschlagadern gegen seine Kragen pochen und auch Sorax konnte ihre Anspannung nicht ganz verbergen. Selbst Vincent wusste inzwischen, dass ihr Thermomagazin voll war, so oft hatte die Turianerin es inzwischen überprüft.
    "Durchsage an alle: Vermeidet unnötige Schüsse! Hier steht alles gerammelt voll mit alten Gaskanistern! Ein Querschläger und hier fliegt alles in die Luft!", gab Vhan über den gemeinsamen Funk bekannt. Also waren sie drin und noch am Leben. Nicht der schlechteste Start. Vincent antwortete nicht und wartete weiter.
    ,,66…67…68…“ Bisher keine Explosionen und keine gedungen Schläger, die über sie hergefallen waren. Vielleicht hatte er aber auch einfach Recht gehabt und Cas’tivera hat Vhan an den Killer ausgeliefert und nun wartete sie mit ihrem Boss darauf, dass der Mann in Schwarz und Sorax in die aufgestellte Falle tappten. Wer wusste das schon? Es gab nur einen Weg, die Wahrheit herauszufinden. ,,84…85…86…“

    Plötzlich ein eintreffender Funkspruch: "Killer ist im Gebäude, Mhenyra ist der Kryptogramm Killer. Wiederhole, Mhenyra ist der Killer!"
    Vincent sprintete los. Er musste sich nicht umschauen, um zu wissen, dass Sorax mit ihm auf gleicher Höhe war. Sie flogen über die abgetretenen Bodenplatten und erreichten das Lagerhaus, zu dem sie die Koordinaten geführt hatten. Die Tür stand offen und gähnte sie wie das Tor in die ewige Finsternis an. Das Gebäude lag in vollkommender Dunkelheit vor ihnen. Vincent zog seine Waffe und aktivierte das Licht an seinem OmniTool. Ein strahlender Lichtkegel stürmte die Schwärze und wies ihnen den Weg. ,,Sind da. Kommen rein. Wie ist die Situation?“, funkte er in der allgemeinen Frequenz und machte den Schritt über die Schwelle.
    Sie betraten einen finsteren Gang, der von einer zähen, fast greifbaren Dunkelheit in Beschlag genommen war, die sich nur widerwillig ihren Lampen beugte und zurückwich. Am Ende wartete ein Durchgang, der sie in die Halle führte, von der Vhan vorher gesprochen haben musste: Im schmalen Lichtkegel seines OmniTools tauchten zahllose mattrote Gaskanister auf, alt, abgenutzt und fast mannhoch. Mit erhobener Waffe ließ er den Blick durch den Raum schweifen und suchte die Umgebung ab. Schnell fiel ihm die blau leuchtende Gestalt ins Auge, die auf einer Plattform am Ende des Raums stand. Cas’tivera, die ebenso nach dem Killer Ausschau zu halten schien. ,,Status?“


    Spoiler:(zum lesen bitte Text markieren)
    Zitat Zitat von Shepard Commander Beitrag anzeigen
    Devil‘s Tips. Merkwürdig, dass sämtliche Aliens einen derart passenden Namen für das Gebiet gefunden hatten, in das die beiden Skycars stumm eindrangen. Hanna kaute Kaugummi und vermied es zumeist aus dem Fenster zu sehen. Sich mit dem Abgewrackten abzulenken wäre kontraproduktiv, ihr Operationsgebiet ohnehin unter dieser Müllhalde. Dennoch kam sie, als sich das Skycar im leichten Sinkflug befand, nicht umhin, den Verfall zu bemerkten, der sich wie ein Leichentuch über diesen Ort gesenkt hatte. „Miss Ilias? Viel Erfolg!“ Hanna ließ zur Antwort die Kaugummiblase platzen.

    Aelius zog es vor in dem Skycar zu bleiben, dass sie abgesetzt hatte. Das vibrierende Surren des Motors verriet seine Abflugbereitschaft. Nathaniel Hudson stieg mit aus, in seinen Händen eine Maschinenpistole. Man hatte sich darauf verständigt, dass der Beamte – dem man aufgrund seines Verlustes und des offensichtlichen Genusses zu vielen Whiskeys keine Position im Angriffstrupp zutraute – den Rückzug decken sollte. Für den Fall, dass die Lage eskalierte wäre eine zusätzliche Wache sicherlich hilfreich. Nate hatte protestieren wollen, war seine Wunde noch frisch und der Drang nach Rache glühend, doch man hätte ihn ansonsten gar nicht mitkommen lassen. Er fügte sich leise und begnügte sich damit, Hanna die Hand zu reichen. „Sollten Sie Ihn sehen…“, begann Nathaniel, wollte dann aber doch nicht weitersprechen. Seine Moral schien ihm den direkten Tötungswunsch zu verweigern. Hanna nickte jedoch zum Zeichen verstanden zu haben. Die Blondine hatte den Blick auf die Ecke geheftet in der sie den Zugang zur Kanalisation wusste. „Passen Sie auf sich auf.“ Hanna ballte die rechte Hand zur Faust, dann streckte sie den kleinen und den Zeigefinger ab und sagte nichts, ehe sie sich den Helm auf den Kopf stülpte. Ihre Welt verengte sich auf das Feld, dass durch die Helmöffnung zu erkennen war. Der Laut rauschender Skycars wurde gedämpft und durch ihr eigenes, omnipräsentes Atmen abgelöst. Es pfiff kurz – der Helm war nun Luftdicht versiegelt. Der durch den Atemfilter gesogene Sauerstoff schmeckte kalt und irgendwie bitter. Sie würde sich schnell daran gewöhnen.

    Hanna schaute auf ihr Omnitool, checkte die Uhrzeit. In wenigen Minuten würden auch die anderen am Ziel sein und so wie sie Beyo Vhan kannte, würde er nur sehr kurz warten. Die Agentin ließ das Skycar, Aelius und Nate hinter sich und joggte zum vergitterten Eingang. Der Verschluss war schnell gelöst, sie musste aber bereits am Anfang auf alle Viere gehen, um in den Kanal zu kommen. Die ersten zwanzig Meter kroch sie rasch und unter dem Licht der Helmlampe voran. Vor der Öffnung des sich kerzenartig verjüngenden Tunnels prüfte sie den Sitz der Waffen. „Angriffsteam hier Ilias: Ich bin unmittelbar vor dem unter dem Gebäude laufenden Tunnelabschnitt. Ab jetzt Funkstille!“ Hanna schaltete das Licht aus. Sofort umfing sie Schwärze. Sie spürte, wie ihr Herz einen instinktgesteuerten harten Schlag tat. Sie brauchte das Licht nun nicht und sollte die Kanalisation durch Gitter belüftet sein, wäre der Schein der Lampe mitunter verräterisch.

    Hanna drückte gegen den Gitterdeckel und spürte die Erleichterung, als er sich bewegte. So leise wie irgend möglich schob sie ihn beiseite, schlüpfte hindurch und sah sich in dem kargen Raum um. Das wenige Restlicht – mehr Zwielicht als Strahlen – reichte nach einer gefühlten Ewigkeit in bodenloser Schwärze vollkommen aus, um sich einen Eindruck von der Leere zu verschaffen, die hier gähnte. Die schiere Größe des Raumes ließ ihn wie eine Krypta wirken. Hanna zog die Vindicator von ihrem Rücken, legte sie an und begann damit den Raum über das auf „Nachtsicht“ geschaltete Visier abzutasten. Nichts. „Dann los“, dachte sie und setzte sich in Bewegung.

    Das Knacken des Funks in ihrem Helm durchzuckte Hannas gesamten Körper, folgte ihm nicht weniger als ein panischer Schrei verpackt in eine Erklärung. „Killer ist im Gebäude, Mhenyra ist der Kryptogramm Killer. Wiederhole, Mhenyra ist der Killer!“ Hanna selektierte: Es war unwichtig, wie die Killerin hieß, unwichtig, dass ihre Identität nun geklärt war, unwichtig, dass sie für Beyo Vhan arbeitete. Zwei Informationen kamen bei Hanna an: erstens war der Killer turianisch, zweitens war er noch immer vor Ort. Die ehemalige Soldatin rief die Schwachstellen der Spezies ab. „Vhan hier Ilias: Wo ist sie?“ Keine Antwort. Sie prüfte das Gelände: Es gab eigentlich nur einen Weg nach vorne, auch wenn dieser mehr einer Halle als einem Weg ähnelte. „Sind da. Kommen rein. Wie ist die Situation?“ Das war die Stimme von van Zan. Wenn er dort war, war Sorax auch nicht weit. Das bedeutete Vier gegen Einen – und zumindest die Turianerin und der Mann in Schwarz waren brauchbare Kämpfer. Hanna kniete sich ab, senkte die Waffe kurz und überlegte. Der Haupteingang wäre für den Killer kaum eine Option, zumal draußen noch Aelius, Nate und wer weiß wer noch alles wartete. Die Wahrscheinlichkeit, dass sich Mheynira ins Innere des Gebäudes zurückzog erschien wahrscheinlicher. „Status?“, fragte van Zan. Hanna entschied sich zu antworten: „Gefechtsbereit. Halte Stellung.


    "Mister Vhan! Beyo Vhan? Warten Sie! Sie haben mitgeholfen ihn festzunehmen, oder? Bitte, ich bitte Sie, hören sie zu, sie haben den - "
    "Tut mir Leid Kleine, ich habe keine Zeit für dich."
    "Aber sie müssen! Hören Sie, ich kenne ihn! Seit fast 4 Jahren sind wir schon - er würde nie für solche Leute arbeiten! Er hat niemals an Kinder - "
    "Hör zu, es tut mir Leid dass du das mitmachst, aber dein Freund hat ausgesagt, ok? Er ist ein Verbrecher und hat ein Geständnis abgelegt, er ist schuldig. Manchmal irrt man sich in Leuten. Ich kann nichts für euch tun."
    "Aber - "
    "Mach's gut Kleine."

    *


    Wellen des Schmerzes durchfluteten seinen Körper. Schnappend holte er mehrmals Luft, bevor sich sein Atem wieder normalisierte. Sein rechter Arm fühlte sich taub an und es dauerte einige Sekunden bevor er seine ohnehin lädierte Hand wieder bewegen konnte. Doch der Schmerz war nichts gegen das Gefühl der Unfassbarkeit. Er hatte mit allem gerechnet. Mit alten Opfern, mit Malkizan, ein wenig sogar mit seinem eigenen Vater. Aber Mheynira? Seit einem Jahr arbeitete sie schon für ihn. Sie war immer höflich gewesen, zuvorkommend, hatte immer alles für ihren Job gegeben und gewirkt wie die unschuldigste und friedfertigste junge Turianerin die ihm je begegnet war. Das alles sollte eine Lüge gewesen sein?
    Er richtete sich auf, die Hände nach vorne gestreckt aufgrund der beinahe vollkommenen Dunkelheit und schloss zu Thadera auf, welche bereits unten in dem größeren Hallenbereich voller Kisten und der explosiven Kanister stand, angriffslustig biotisch blau aufleuchtete und dabei ihren Funkspruch absetzte. Rücken an Rücken standen beide zusammen und versuchten ihren Feind ausfinden zu machen. Beyo versuchte mit der Leucht-Funktion seines Omni-Tools das Sichtfeld zu vergrößern. "Heh......" Panisch fuhr er herum und richtete seine Waffe in die Dunkelheit. Das Lachen klang fast so als würde es von allen Seiten gleichzeitig kommen......war das ein Trick um sie zu verwirren? Oder bewegte sie sich tatsächlich so schnell und agil durch den Raum?
    "Warum? Warum tun sie das Mheynira?"
    "Unglaublich Beyo.....das war wahrscheinlich schon damals dein Problem. Denkst so kompliziert dass du das Offensichtliche direkt vor dir nicht erkennst!" Wieder leuchtete er die Position an aus der die Stimme zu kommen schien, doch sah sie nicht. "Ich habe damals wohl keinen großen Eindruck bei euch 3 starken Kerlen hinterlassen, hm?"
    In hörbarer Entfernung öffnete sich eine Tür und Schritte näherten sich hastig. Ihre Verstärkung hatte den Funkspruch gehört.
    "Ah. Na sieh sich das einer an. Miss Sorax, erfreut sie wiederzusehen. Erinnern Sie sich noch an unser erstes Treffen? Und Mister van Zan....wir sind uns ebenfalls schon begegnet, erinnern Sie sich?"
    Status?"Sind unverletzt....noch."
    Eine Kiste fiel plötzlich krachend unweit ihrer Position zu Boden, offenbar gestoßen.
    "Dann ist ihre kleine Familie ja beinahe vollständig! Wo ist Miss - "
    Nahezu gleichzeitig erreichte Hanna's Funkspruch sie. "Ah. Ich ahne es. Clever!" Hatte sie den Funkspruch mitgehört....oder hatte sie es erraten?
    Mittels Zeichensprache kommunizierte Beyo, dass er den von den Vieren gebildeten Kreis verlassen würde...irgendwie mussten sie Mheynira aus der Deckung hervorlocken. In geduckter Haltung bewegte er sich Schritt für Schritt vorwärts, aus dem Sichtfeld der anderen mit dem halben Körper hinter einem Stapel größerer Kisten verschwindend.
    "Hrrch - !" Er konnte gar nicht erst Laut geben, so plötzlich war der schwarze Schatten mit einem geräuschlosen Satz aus der Finsternis auf ihn zugekommen. Er spürte die Wucht der turianischen Handkante an seiner Larynx, griff sich instinktiv an den Hals. Binnen von wenigen Momenten traf ihn seiner Gegnerin zuerst an der Brust, dann an der Stirn und schließlich in die Kniekehle. Immer noch geräuschlos nach Luft schnappend ging Beyo kraftlos auf die Knie. Unzählige Leute hatten ihn im Laufe seiner 47 Lebensjahre bereits körperlich angegriffen, aber das war selbst für ihn neu. Von brachialer, ungelenkter Brutalität war in ihrer Art zu Kämpfen keine Spur. Jeder Schlag hatte einen Zweck und traf exakt den Punkt am Körper den er treffen sollte. Unfähig zu reagieren sah er nur aus dem Augenwinkel wie die blasse Turianerin mit katzengleicher Gewandheit ohne bemerkt zu werden die Kisten wieder empor sprang und sich mühelos das Geländer nach oben in den Schutz der Dunkelheit hochzog. "Mister van Zan." klang wieder die Stimme wie ein unheilvolles Echo durch den Raum. Wieso sprach sie ihn an? War das ein Spiel für sie? Nacheinander jede Figur einzeln ausschalten? "Ich erinnere mich an das was ich Ihnen sagte....ich sagte Ihnen falls Sie sich wieder in diese Sache einmischen....kostet sie das das nächste Mal ihren Arm." Verzweifelt japsend richtete Beyo sich auf. Er stolperte um die Ecke, öffnete seinen Mund und versuchte zu rufen. Doch es kam nichts außer einem krächzenden Vorsiii- heraus. Er hob die Hand, in der verzweifelten Hoffnung er würde noch rechtzeitig reagieren. Von oben aus den Schatten flog blitzschnell ein gezielt geworfenes Messer direkt auf die Hinterseite der linken Schulter des Menschen zu.
    Forenperser ist offline

  18. #198
    Fionda per cereali  Avatar von Luceija
    Registriert seit
    Oct 2009
    Ort
    Köln, DE
    Beiträge
    13.913
    Spoiler:(zum lesen bitte Text markieren)
    Zitat Zitat von AeiaCarol Beitrag anzeigen
    Spoiler:(zum lesen bitte Text markieren)




    "Aber du hast es NICHT AUF DICH GENOMMEN!", war es das erste und plötzliche Mal, dass er in dieser Unterhaltung schrie. Sie wieder so direkt ansah, dass ihm der lange Blickkontakt irgendwann Angst zu machen schien und Leif sich abwenden musste. Wieder und wieder. Auch, weil diese Tränen sich bemerkbar machte. Weil er so plötzlich die Hand vor den Mund legen und einer unbändig mächtigen Trauer Platz machen musste.
    "Du besetzt die Rollen immer und immer wieder neu, Luceija. Du siehst in dir selbst das personifizierte Böse, wann immer es in deine Wahrnehmung passt, sie-...sie ergänzt oder du mich zu einem Heiligen machen musst, aber NICHTS davon ist richtig, denn ICH hätte der Klügere sein müssen. Nicht der, der dich in diesem Weinkeller verführt oder auf Proteus, der dir eine Karte zu meinem Apartment und der dir Drogen gibt, nein, ich hätte so viel BESSER sein müssen, geht das endlich in deinen Kopf?", seine Stimme schnitt durch die aufgeheizte Raumluft, war aber kaum noch sehr laut. Nicht einmal annähernd so deutlich, wie seine ersten Worte in dieser Antwort. Und dabei war dieses Zittern nicht zu überhören. Diese zwei-...drei Schluchzer, die er so vehement zu verbergen suchte, während seine andere Hand an seinen Bauch fasste. Es tat höllisch weh. Dieser Tag, diese Wunden, dieses ganze, ekelhaft verkorkste Leben, das er noch führte.
    "Ich hätte NIEMALS das getan, was du heute getan hast, weil du es genauso wenig gewollt hättest, wie ich. Und du WUSSTEST es. Du wusstest, dass es noch tiefere Löcher in diese Beziehung reißt. Aber statt mit MIR darüber zu reden, hast du auf Max' beschissenen Rat gehört und mir schon wieder den Rücken zugedreht. Du schließt mich immer und immer wieder aus, machst mich besser, als ich bin und behauptest dieses Beziehung wäre deine verdammte Idee gewesen! Dabei hab verdammt nochmal ICH mit diesen Karten angefangen. Ich war der Idiot, der Jahrelang davon überzeugt war, dass du dieses arme Opfer von Cerberus bist, dass du MICH bräuchtest und dass diese scheiß Liebe, die ich das erste Mal HIER in dieser Stadt empfunden habe, dich irgendwie retten könnte. Ich habe nicht einmal eine Erklärung WARUM ich mich so weit von mir selbst entfernt habe, aber ich wollte es in jeder beschissenen Sekunde, die ich mit dir zusammen war, kapier das verdammt nochmal ENDLICH!"



    "Woraus zur Hölle schließe ich dich denn aus!?", schrie sie dazwischen. Schnitt seine Worte nicht ab, aber wartete kaum, bis seine vorüber waren. Dazu lag zu viel Schmerz in jedem einzelnen seiner und in jedem einzelnen ihrer. In diesem wahrscheinlich ersten Moment ihrer Beziehung die ja eigentlich keine mehr war, in der sie sich wenigstens anschrieen und dabei, wenn auch vergebens, miteinander sprachen. Sie mussten raus als wären es Giftstoffe die ihre Körper mit purem Schmerz auseinander riss und ja. Vielleicht tat es das auch. "Aus den dutzenden Malen, in denen ich dir von mir erzählt habe? In denen ich dich gewarnt habe vor noch etlich schlimmeren Situationen als der hier?! Aus meiner Sache mit den Drogen?! Aus Cerberus?! All den Dingen, die dich bisher einen scheiß interessiert haben, weil es dir einfach nur egal war WER ich bin und WAS ich bin? Du weißt doch nicht mal, wen du vor dir hast! Du sagst du LIEBST mich, jedes verdammte Mal und kaum ein paar Tage später gibt es neue Dinge die dich entsetzen, die dich...abstoßen und dir einen neuen Grund geben mich loswerden zu wollen! Was du tust - immer wieder! Du konstruierst dir irgendeine Traumwelt zusammen, in der ich offensichtlich nicht im geringsten die bin, die du dir vorstellst weil du zu viel Angst davor hast zu fragen und eventuell wieder irgendwas zu entdecken, was dich entgegen den ganzen Versprechen SO abschreckt, dass du mich verlässt!

    Wirf mir meinetwegen vor was du willst, aber ich habe dir NIE den Rücken zugedreht! Ich habe niemals an dem was wir hatten losgelassen, dir gesagt, dass ich dich Liebe wenn ich es nicht tue oder dir leichtfertig ALLES von mir gegeben! Und selbst HEUTE habe ich diese Aussage gemacht NACHDEM wir zusammen waren und ich dir so verdammt oft gesagt habe, dass ich um diese Zulassung und dich - um deine Identität - kämpfen werde! Und ich glaube dir, dass du keine Wahl hattest als dieser Lüge vor Gericht zu glauben, ich GLAUBE es dir und es tut mir unendlich leid, dass ich dir das angetan habe Leif. Aber versetz dich nur eine einzige Minute lang in meine Situation und versuch wenigstens zu verstehen, warum ich es gesagt habe. Und warum ich, kaum, dass wir alleine waren, nicht mehr DIE aus dem Gericht war, huh? WAS sagt dir das? Dass es eine beschissene, aber verdammt wichtige LÜGE war! DAS! IM GERICHT! NICHT DAS, WAS WIR HABEN! NICHT DAS, WAS WIR EBEN NOCH IN DIESER DUSCHE HATTEN!"


    Dass ihre Tränen kamen lag an dieser Rage. An der und an der Tatsache, dass es Leifs Tränen war die sie sah. Eine Welle der Panik nach der Anderen kroch in ihr hinauf. Machte diese außerordentliche, ungewohnte, unangenehme und beängstigende Situation zu einer weiteren, kleinen Hölle.

    "Was zur Hölle BIN ich überhaupt für dich, Leif?! Du stellst über drei..zwei...VIELE Jahre, die wir uns kennen unter 15 Minuten einer Aussage in einem Gerichtssaal, in der sich NUR Widersprüche von Situationen ergeben haben?!"

    Sie schien sich plötzlich an ein Beispiel aus dem Gericht zu erinnern. "Das Video: Ich habe ausgesagt, dass ICH es gedreht habe. ICH. Du WEIßT, dass das nicht möglich war! Oder die Sache mit den Ärzten? Ich hatte vor dir - oder...wenn dus so sehen willst vor Sergio - niemals einen verdammten Arzt, das hast du vor Ort doch selbst noch herausgefunden! Oder...o-..oder die Behauptung, dass ich mich dir nur genähert hätte weil ich wusste, dass du deine Familie verloren hast? Scheiße Leif, ich wusste NICHTS über dich, bevor ich nach Proteus gekommen bin und in einer dieser Nächte ein Funken deiner Geschichte erfahren habe!" Sie schnaubte.
    "Ich werf dir nicht vor, dass du es hättest wissen müssen, ich weiß, dass ich gut darin bin irgendetwas vorzulügen, aber bitte lass mir wenigstens dieses kleine bisschen Reststolz, der ohnehin kaum noch existiert und denk darüber nach wie WENIG von allem was ich DORT sagte wahr sein kann!"
    Luceija ist offline

  19. #199
    Mythos Avatar von AeiaCarol
    Registriert seit
    Jun 2011
    Beiträge
    8.608
    "Merkst du nicht, wie du mir aus dem Weg gehst? Merkst du nicht, wie wenig es hierbei noch um das Gericht geht, Luci?", fragte Leif sie ruhig, aber bei sich diesen Vorwurf, den er ihr machte. Sie sah nicht richtig, wenn sie hierbei noch glaubte, es ginge einzig und allein um diese Sache vor Gericht. Oh, es war so viel mehr. Diese Trennungen, die seine Schuld waren, wobei er eben jene Verfehlungen auf sich nahm. Er hatte es nicht ertragen. Nicht in den Momenten, in denen sie eine andere Art...Diese anderen Gesichter, offenbart hatte.
    "Du behauptest allen ernstes, ICH hätte von Cerberus GEWUSST?!", wurde er wieder lauter. Einer dieser riesigen Elefanten, die lautstark schreiend immerzu im Raum gestanden hatten. Sichtbar nur für ihn? Vielleicht.
    "Ich habe einen Scheiß gewusst, Luceija. Ich wusste, dass du voller Drogen warst, ich wusste, dass du eigentlich nicht einmal mehr annähernd hättest leben dürfen, als du das erste Mal auf der Citadel bei mir warst. Was mir nie, wirklich NIE klar war, ist die Tatsache, dass DU vollkommen freiwillig immer noch DAS bist, was diese Arschlöcher aus dir gemacht haben.", er holte Luft und hatte das Gefühl, kaum atmen zu können. Nicht genug zu bekommen, um weitersprechen zu können. "Gott, ja-...Ich liebe dich. Und das weißt du, scheiße, du weißt das...Also was um Himmels Willen war dein Plan, als du dich immer und immer wieder unkontrolliert abgeschossen hast, hm? Jemand mit deinem Verstand MUSSTE wissen, wie schnell diese Dinge aus dem Ruder laufen. Du wolltest Stoff?! Du hättest zu mir kommen und mit mir reden sollen, aber so...? Ich habe keine Ahnung, welche Idee dahintersteckte. Welche Rolle spiele ich in diesem Theater? Mir ist mittlerweile schmerzlich klar geworden, dass dieses Zeug dir wirklich, wirklich und vollkommen kompromisslos über ALLES geht, Luci, aber war ich so unwichtig? Ich glaube dir deine Gefühle sogar. Das meiste davon. Was ich nicht verstehe ist, wieso...wieso du es verheimlicht hast? Du hast mich vielleicht nie angelogen, aber du hast nichts anderes behauptet, als ein Opfer zu sein. Du hast gewusst, dass ich blind war. Vielleicht blind vor Liebe, unwichtig, aber-...Was war es? War dein Leben so unerträglich? Oder nimmst du den Tod einfach in Kauf, wenn er nach einer deiner scheiß Alleingänge eben eintritt? Weißt du-...Hast...hast du eine scheiß Ahnung, welches Schlachtfeld du zurücklässt, Luci? Ist dir bewusst, dass es spätestens jetzt jemanden gibt, dessen Leben du vollkommen und unwiderruflich zerstören würdest, wenn DU morgen NICHT mehr atmest?! Und ist dir verdammt nochmal klar, wie egal eine ärztliche Zulassung bei alldem ist, weil ich dir offenbar einfach NICHT HELFEN KANN?!"
    AeiaCarol ist offline

  20. #200
    Fionda per cereali  Avatar von Luceija
    Registriert seit
    Oct 2009
    Ort
    Köln, DE
    Beiträge
    13.913
    Spoiler:(zum lesen bitte Text markieren)
    Zitat Zitat von AeiaCarol Beitrag anzeigen
    "Merkst du nicht, wie du mir aus dem Weg gehst? Merkst du nicht, wie wenig es hierbei noch um das Gericht geht, Luci?", fragte Leif sie ruhig, aber bei sich diesen Vorwurf, den er ihr machte. Sie sah nicht richtig, wenn sie hierbei noch glaubte, es ginge einzig und allein um diese Sache vor Gericht. Oh, es war so viel mehr. Diese Trennungen, die seine Schuld waren, wobei er eben jene Verfehlungen auf sich nahm. Er hatte es nicht ertragen. Nicht in den Momenten, in denen sie eine andere Art...Diese anderen Gesichter, offenbart hatte.
    "Du behauptest allen ernstes, ICH hätte von Cerberus GEWUSST?!", wurde er wieder lauter. Einer dieser riesigen Elefanten, die lautstark schreiend immerzu im Raum gestanden hatten. Sichtbar nur für ihn? Vielleicht.
    "Ich habe einen Scheiß gewusst, Luceija. Ich wusste, dass du voller Drogen warst, ich wusste, dass du eigentlich nicht einmal mehr annähernd hättest leben dürfen, als du das erste Mal auf der Citadel bei mir warst. Was mir nie, wirklich NIE klar war, ist die Tatsache, dass DU vollkommen freiwillig immer noch DAS bist, was diese Arschlöcher aus dir gemacht haben.", er holte Luft und hatte das Gefühl, kaum atmen zu können. Nicht genug zu bekommen, um weitersprechen zu können. "Gott, ja-...Ich liebe dich. Und das weißt du, scheiße, du weißt das...Also was um Himmels Willen war dein Plan, als du dich immer und immer wieder unkontrolliert abgeschossen hast, hm? Jemand mit deinem Verstand MUSSTE wissen, wie schnell diese Dinge aus dem Ruder laufen. Du wolltest Stoff?! Du hättest zu mir kommen und mit mir reden sollen, aber so...? Ich habe keine Ahnung, welche Idee dahintersteckte. Welche Rolle spiele ich in diesem Theater? Mir ist mittlerweile schmerzlich klar geworden, dass dieses Zeug dir wirklich, wirklich und vollkommen kompromisslos über ALLES geht, Luci, aber war ich so unwichtig? Ich glaube dir deine Gefühle sogar. Das meiste davon. Was ich nicht verstehe ist, wieso...wieso du es verheimlicht hast? Du hast mich vielleicht nie angelogen, aber du hast nichts anderes behauptet, als ein Opfer zu sein. Du hast gewusst, dass ich blind war. Vielleicht blind vor Liebe, unwichtig, aber-...Was war es? War dein Leben so unerträglich? Oder nimmst du den Tod einfach in Kauf, wenn er nach einer deiner scheiß Alleingänge eben eintritt? Weißt du-...Hast...hast du eine scheiß Ahnung, welches Schlachtfeld du zurücklässt, Luci? Ist dir bewusst, dass es spätestens jetzt jemanden gibt, dessen Leben du vollkommen und unwiderruflich zerstören würdest, wenn DU morgen NICHT mehr atmest?! Und ist dir verdammt nochmal klar, wie egal eine ärztliche Zulassung bei alldem ist, weil ich dir offenbar einfach NICHT HELFEN KANN?!"


    "HEY!", holte sie verbal aus, als er Cerberus als gesamte Organisation oder jede Person einzeln dort für sich, zu denen auch Sergio gehörte, beleidigte. Sie konnte nichts als weiter zuhören wie er auf ihr Leben einschlug, gepeinigt vom Unwissen, in welchem sie ihn, wenn auch bewusst, gelassen hatte. Lassen musste. Er war kein Mensch für Cerberus. Er war kein Mensch der diese Ansichten per se teilte. Und offenbar auch keiner, der verstand, was sie mit diesen Leuten verband.
    "Siehst du wirklich nicht wo das Problem liegt?!", antwortete sie ihm direkt und diese wütenden Tränen hafteten weiter in ihren Augen. "Hör dir doch einfach mal selbst zu! Du spuckst allem woran ich glaube, meinem Leben und meiner Familie offen und ohne irgendein Anzeichen von Reue ins Gesicht - und ich soll dabei noch zusehen und es absegnen. Soll im Idealfall noch dir oder allen anderen die immer wieder betonen wie 'furchtbar' Cerberus doch sei nachreden und irgendeine Doktrin annehmen an die ich nicht glaube und das, Leif, DAS ist der Grund weshalb ich dir wieder und wieder sage, dass du mich nicht kennst und JA, warum ich dich nicht belogen, aber es dir auch nicht einfach frei heraus gesagt habe. Was hast du dir denn auch anderes erwartet? Hättest du mich behandelt, wenn du oder, scheiße, selbst Beyo gewusst hätte, wie ich zu Cerberus stehe oder wer diese "so schreckliche Organisation" für mich ist? Ich WEISS wie sowas abläuft Leif, weil ich seit ich lebe - seit ich DENKEN kann Teil von Cerb bin. Man selbst spielt ab dem Moment keine Rolle mehr, sobald klar wird, für wen du arbeitest oder wer deine Familie ist. Als wir uns kennenlernten gab es einfach keinen Grund irgendetwas davon zu erzählen, weil ich nicht in irgendeinem Auftrag oder als jemand anderes als ich selbst, als Luceija, mit dir Kontakt gehalten hatte oder deine Gesellschaft wirklich zu schätzen lernte. Genauso wenig wie ich mich als jemand anderes oder in einem anderen Auftrag als meinem eigenen in dich verliebt habe!", sie flüsterte ein italienisches 'ohgott' ins Nichts, genehmigte sich dieses kurze, verzweifelte Schluchzen als sie sich mit einer Hand übers Gesicht strich und darunter so verloren und leblos lächelte.
    "Es ist niemals das erste Thema für mich, okay? Ich habs dir auf Proteus schon gesagt und ich sags dir auch jetzt, Leif, jemand wie ich wird nicht als der Mensch wahrgenommen der er ist. Weder von sogenannten 'Freunden' noch dir, der keinen höheren Platz in meinem Leben haben könnte! Alles was du tust ist mich für mein Leben zu verurteilen und dich auf eine Seite zu stellen, obwohl du die andere überhaupt nicht kennst! Weil du Medien, Nachrichten, der Scheiß Presse mehr glauben schenkst als mir, die MITTENDRIN in dieser so gern bezeichneten "Terrorgruppe" steckt. Also WEN liebst du, Leif? MICH? Oder nur das Bild, dass du dir von mir wünschst?"

    Schließlich wurde sie wieder laut: "Dio, ich hab dir nicht mal einen Vorwurf daraus gemacht, dass du die Welt eben so siehst wie du sie siehst - ja, ich LIEBE dich sogar dafür, dass du sie so siehst. Dass du eben der geworden bist, der du jetzt bist. Alles was ich erwarte ist dieses WINZIGE bisschen Respekt gegenüber dem was ich bin und meiner Weltansicht gegenüber, egal, ob sie dir passt oder nicht! Mehr verdammt erwarte ich nicht! Dass du akzeptierst, dass es für mich keine "Scheiße" ist, zu der "diese Arschlöcher" mich gemacht haben, sondern ICH es bin. Es ist MEIN verdammtes Leben! Alles, worauf ich Neunzundzwanzig beschissene Jahre unheimlich hart hingearbeitet habe! Dazu gehören nun mal Experimente, dazu gehören die Mittel, dazu gehört es, dass ich Opfer bringen muss, selbst JETZT. Was soll ich dir verdammt nochmal sagen, Leif?! Ich erwarte in keiner Welt dass du alles so siehst wie ich es sehe, aber hab ich kein verdammtes Recht dazu, an das zu glauben was ich für richtig halte?! Hast du nur den Funken einer Ahnung, wie weh du mir damit tust?!" Sie fand irgendwo einen winzigen Moment. Diesen ganz kleinen, scheinbar wirkungslosen Moment, in dem sie es schaffte sich gegen die Wand zu lehnen, zu versuchen zu atmen und einen Moment brauchte um fortzuführen, was sie hier sagte. Um diesen Tränenschwall abzuwarten.

    "Du bist für mich alles, Leif.. .", brach ihre Stimme längst ein und wurde leiser. Ihr Hals brannte wie die Hölle selbst. "Wirklich. Aber will in deinen Augen nicht dieses unvollendete, fehlgeschlagene Projekt sein. Nicht diese scheiß Laborratte zu der du mich degradierst."

    Und plötzlich war irgendwie Proteus wieder ganz nah. der Gedanke an dieses letzte Gespräch, als Cerberus offenbart wurde, als ihre Familie zum Thema wurde. Knallhart auf einen Gesprächstisch gebracht, der vorher nie besetzt wurde. Sie wieder und wieder in eine Ecke trieb bis.. . "Und du hast Recht, Leif. Du hast Recht - ich bin NICHT zu dumm zu wissen, wohin mich eine Überdosis bringt! Auch nicht, was Drogen mit mir machen, dafür stecke ich zu tief in der Sache drin, aber es ist eine Konsequenz, die ich hinnehmen muss! Ich bin nicht Abhängig geworden weil Cerberus es wollte oder Sergio dafür einen Faible hatte - sondern weil es eben das ist, was ich als Nebenwirkung hinnehmen muss, wenn die Therapie anschlagen soll. Und manchmal ist das-....ja, manchmal ist die Abhängigkeit stärker als mein Verstand. Citadel war nicht geplant und Beyos Schwachsinnige Idee das Suchtverhalten mit kaltem Entzug zu lösen und wir wissen beide wie idiotisch es ist, aber ich hatte kaum eine Chance es zu verhindern, weil dieser Bastard alles, was ich hatte, in irgendeinem Gulli versenkt hat! Nicht NUR die Pillen zum Spaß, Leif, sondern genauso die, die ich BRAUCHE, damit mein Körper nicht einknickt und mich einfach verrecken lässt!"

    "Glaubst du, ich WILL mich umbringen, wenn ich weiß, dass DU Teil meines Lebens bist?!", fragte sie. "Ich will mich umbringen wenn...weil ich weiß, dass du es NICHT bist.", sagte sie, das erste Mal vermutlich, absolut klar. Erstmalig überhaupt den Umstand dieser Selbstmordversuche ansprechend.
    Luceija ist offline

Seite 10 von 20 « Erste ... 36789101112131417 ... Letzte »

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •