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    #16  Avatar von Forenperser
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    Irgendwo da draußen.....
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    Zitat Zitat von Shepard Commander Beitrag anzeigen
    Seeva folgte den Worten des Japaners stumm. Einzig die aufeinandergepressten blauen Lippen ließen erahnen, wie sehr sie die Worte des Polizisten ablehnte. Ruhen lassen – der Captain hatte vielleicht nerven. Andererseits wäre es tatsächlich dumm mehr Ressourcen als nötig für die Suche nach dem jungen Hitzkopf zu verschwenden, wenn die echte Bedrohung noch frei herumlief. Seeva bewertete O’Grady nicht als wichtig genug um ihm mehr Zeit zu widmen. Dennoch sagte sie: „Gut, Captain. Aber wenn es durch Ihren entlaufenen Officer unschuldige Tote gibt, dann haben Sie die Verantwortung zu tragen. Ich hoffe, Sie verstehen…“ Yuhki nickte und verstand vermutlich gar nichts. „Nun, da wir dieses leidige Thema als erledigt betrachten können, sollten wir…“

    Das aufgeregte Piepsen von Yuhkis Kommunikator unterbrach den Spectre. Seeva legte den Kopf schief während der Japaner beinahe schreckhaft auf das blinkende Lämpchen starrte. „Wollen Sie nicht rangehen?“ Yuhki nickte, schluckte trocken und aktivierte Sprecher. Vermutlich erwartete er weitere Schreckensmeldungen. „Captain Yuhki?“ Am anderen Ende der Leitung war eine Frauenstimme. Seeva schätze, dass es eine Turianerin war. Sie tippte auf ihr eigenes Tool und stellte – dank der Verknüpfung zu sämtlichen dienstinternen Apparaten fest – dass es eine Beamte aus der Zentrale war. „Hier ist jemand, der Sie sprechen möchte. Jemand namens Caine, der behauptet Sie zu kennen. Ein Journalist?“


    Captain Yuhki

    Er verstand den Ärger der Asari. Vielleicht war er auch ein wenig voreingenommen weil es seine Leute waren, aber trotz allem Ärger den sie angerichtet hatten - Niall O'Grady würde unter keinen Umständen irgendwelche unbeteiligten Zivilisten töten, dessen war er sich sicher. Dennoch nickte er auf die Anmerkung hin. Oh ja, diese Sache würde definitiv noch Konsequenzen für ihn haben - und tief im Inneren war er auch froh darüber. Gerade als der Spectre anfangen wollte das nächste von ihr geplante Vorgehen gegen den Killer zu erläutern, wurden sie gestört.

    Erst auf Aufforderung von T'Saari ging er schließlich an den Kommunikator. Hatte er Angst? Vielleicht vor einem weiteren Anruf des Killers, der wieder jemanden brutal ermordet hatte, wie Lonnie? Doch es war nicht der Killer. „Captain Yuhki?“ "Lohra? Was ist los?" „Hier ist jemand, der Sie sprechen möchte. Jemand namens Caine, der behauptet Sie zu kennen. Ein Journalist?“
    Auch das noch. Gerade jetzt kam der Kerl wieder zurück, vermutlich um Infos für eine Fortsetzung seiner Story zu bekommen. Konnte man es ihm verübeln? Er sah zunächst fragend zu der Asari. Diese sah ihn einige Momente nur ernst an, nickte dann jedoch. "Ja....ja, in Ordnung Lohra. Schicken Sie ihn zu mir ins Büro." Das Herz schlug ihm nun nur noch umso mehr bis zum Hals. Denn jetzt saß er wahrlich in einer Zwickmühle. Entweder der Öffentlichkeit falsche Informationen geben.....oder seine Familie gefährden. Beides war ein Problem. Ob T'Saari dabei bleiben wollte?

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    Zitat Zitat von Shepard Commander Beitrag anzeigen

    Hanna verschränkte die Arme vor der Brust während sie dem Hin und Her der Turianer lauschte. Vox machte überraschend gute Vorschläge, Vhan wiederum plante den zweiten Schritt vor dem ersten. Die Blondine spürte einen Muskel auf ihrer Wange zucken. Van Zan als denjenigen, der in die Tunnel gehen sollte? Der Mann war zweifellos fähig wäre doch Hanna zögerte damit ihm ihr Vertrauen zu schenken. Auch der zweite Vorschlag missfiel ihr. „Eine weitere Person einweihen?“, fragte sie skeptisch. Wer auch immer dieser Freddy war, er war kaum von dem Schlag, dem man eine derlei delikate Angelegenheit übertragen mochte. „Jemand, der Geld damit verdient Lügen in die Polizeibehörde zu streuen? Dem sollen wir vertrauen? Mister Vox, ich bitte Sie.“ Sie trat einen Schritt vor. Das künstliche Licht der Deckenstrahler ließ den oberen Teil ihres Haares wie flüssiges Gold leuchten. „Alleine hinter die feindlichen Linien schlüpfen und gegebenenfalls auf engstem Raum kämpfen? Dafür wurde ich ausgebildet! Ich melde mich freiwillig.“ Was nach Mut aussehen mochte war purer Aktionismus – dieselbe Art, die sie Vhan stets vorwarf. Einen – in ihren Augen – guten Plan zu verfolgen erschien ihr weitaus sinnvoller als auf fadenscheinige Informationen zu warten. Sie schaute zu Syren Vox, unsicher ob er ihren Kopf als kühl genug bewerten mochte. „Der hat mich ja noch nie kämpfen sehen“, dachte sie ohne sein Urteil abzuwarten.


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    Zitat Zitat von Khardim Beitrag anzeigen

    Wie zu erwarten formierte sich rasch Widerstand gegen Vincents Vorschlag, interessanterweise schwieg jedoch die gefesselte Asari selbst und beschränkte sich auf ein verkniffenes Gesicht und gespitzte Ohren. Sie schien langsam zu begreifen, worauf sie sich eingelassen hatte. Sorax brachte eine neue mögliche Informationsquelle ins Spiel, einen gewissen Freddy, dessen körperliche Unversehrtheit deutlich weniger hoch im Kurs zu stehen schien als die von Cas’tivera. Zumindest schien Vox keine Bedenken zu haben, betreffendem Spitzel die Daumenschrauben anlegen zu lassen. ,,Und wie lange und wo sollen wir nach diesem Kerl suchen? Wenn wir anfangen die Tips zu durchforsten, weiß der Killer sofort, dass wir angebissen haben.“ Der Mann in Schwarz schüttelte mit dem Kopf und wollte die Sache grade verwerfen, als ihm ein anderer Gedanken kam: ,,Lassen Sie uns folgendes machen: Ich gebe ihnen eine Nummer. An diese Nummer geben Sie Freddies Kontakt. Dann wird etwas passieren, das uns vielleicht hilft und keine Spuren hinterlässt. Dauert etwas länger, ist aber sehr diskret.“ Noch während er sprach schickte er Vox die Nummer von Vas und schrieb diesem eine kurze Notiz über das, was geschehen sollte. Vas war zuverlässig und würde den Auftrag in fähige Hände weitergeben.

    Während des Austauschs von Nummern hatte Beyo seine Idee vom Frontalangriff in eine Infiltrationsmission mit anschließendem Frontalangriff umgemünzt. Vincent begann erst aktiv zuzuhören, als der Turianer ihn für den Infiltrationpart- und damit verbundenen Selbstmord vorschlug. Ilias, auf einmal deutlich weniger zurückhaltend eines Angriffs auf Tips gegenüber eingestellt, meldete sich prompt freiwillig und der Mann in Schwarz sah keinen Grund, sie ihres wohlverdienten Ruhms und ihres vorzeitigen Dahinscheidens zu betrügen. Er selbst bevorzugte es, dem Spektakel aus der zweiten bis dritten Reihe beizuwohnen. ,,Ist das also der Plan? Ilias späht das Gelände aus und der Rest von uns klingelt an der Vordertür, um von ihr abzulenken?“ Seine zuvor geäußerten Gedanken bezüglich Spreg- und anderer Fallen sowie der generellen Aussichtslosigkeit des Vorhabens waren nicht fruchtbaren Boden gefallen. ,,Dann lasst uns wenig mit etwas Verstand angehen und in zwei Teams einrücken: Vhan und unser Superstar gehen zuerst rein, Sorax und ich halten ihnen den Rücken frei. Der Killer will vor allem Vhan, wenn er versucht ihn zu überwältigen können wir nachrücken und Unterstützung leisten.“
    Sobald Cas’tivera sich als Spitzel entpuppen und der Killer die Schlinge zuziehen würde, war es um Vhan geschehen. Wenn es das Schlachtenglück zuließ, würden er und Sorax dann in der Lage sein, die Asari und den Killer aus der Ferne auszuschalten und dann zu verschwinden. Sollte die Sache schiefgehen, war er hoffentlich noch weit genug von der richtig dampfenden Scheiße entfernt, um sich aus dem Staub zu machen. Sollte Sorax bei diesem Rückzug dann zurückgelassen werden müssen, wäre das für Vincent kein großer Verlust und vermutlich auch für Vox nicht.


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    Zitat Zitat von numberten Beitrag anzeigen

    "Van Zan.", wiederholte Thadera den Namen still und prägte ihn sich ein. Es war immer gut den Namen von dem Gesicht zu wissen welches man einschlagen wollte. Zuerst irgendwelche experimentellen Prototypen die man an ihr ausprobieren wollte, dann archaische Foltermethoden. Keine Frage, sie befand sich wirklich nicht gerade in bester Gesellschaft. Erneut schob die blonde Menschenfrau solchen Plänen vorzeitig den Riegel vor, auch wenn sie diesem van Zan, anders als Vhan nicht direkt drohte ihn zu erschießen. Vermutlich so eine Rassengeschichte, oder sie wollte nicht ihrem ganzen Team mit dem Tod drohen. Auch der Rest sprach sich gegen Folter aus, was zumindestens etwas beruhigend war. Der Mann in Schwarz meldete sich damit zunächst auch nicht mehr zu Wort, sondern zog sich aus dem Gespräch zurück, vermutlich wie eine Schlange darauf wartend sein Gift bei passender Gelegenheit zu versprühen.
    Die restlichen Anwesenden besprachen derweil das weitere Vorgehen, weswegen die Asari lieber vorerst schwieg und versuchte dem zu folgen.

    Letztendlich lief es darauf hinaus das Vhan scheinbar vorne in dieses No-Go Area gehen wollte, während die Menschenfrau es von den Tunneln aus infiltrierte. Plötzlich meldete sich auch wieder van Zan zu Wort, der nachdem er wohl etwas unappetitliches hinsichtlich des Spitzels veranlasst hatte, vorschlug das Thadera mit dem roten Turianer ein Team bilden sollte. Er und die Turianerin würde das zweite Team bilden und ihnen den "Rücken decken". Thadera war zwar nicht in solchen Dingen versiert, aber für sie klang es so als wollte er warten bis sie und Vhan draufgingen und bei dieser Gelegenheit mit ein wenig Glück den Killer ausschalten. Nach seiner bisherigen Vorstellung zweifelte sie keine Sekunde daran, dass sie für ihn ein willkommenes Bauernopfer wäre. Aber sie hatte sich auf diese Party eingeschmuggelt, da durfte man sich nicht beschweren wenn die anderen Gäste scheiße waren. Ein Zurück gab es jetzt eh nicht mehr.
    "Was sie wollen mich im Team haben? Ohne mir vorher ein paar Elektroden an die Nippel geklemmt zu haben?", fragte Thadera ungläubig und sah Vincent mit gespielter Überraschung an. Dann dachte sie kurz nach und legte den Kopf leicht in den Nacken. Sie hätte kurz mit den Fingern auf den Tisch getrommelt, aber das war durch die Fesseln ja unmöglich.

    "Also gut, sieht aus als hätten wir ein Date Vhan. Da Mister van Zhan unseren Rücken deckt, sind wir garantiert so sicher wie im Schoß der Göttin.",verkündete die Asari an den Turianer gewandt und warf dann dem Menschen noch ein provokantes Lächeln zu. Vermutlich wäre es bei diesem Ausflug besser die Barriere im Rücken stärker als die vorne zu halten. Immerhin begleitete die Turianerin den Menschen. Auch wenn sie scheinbar den größten Stock der Galaxie im Hintern stecken hatte, vermutlich würde sie wohl nicht ohne Befehl von Vox jemanden in den Rücken schießen. "Das kann ja heiter werden." Zuletzt schaute sie in Richtung von Vox und Sorax.
    "Eine kleine Bedingung hätte ich allerdings schon. Jemand muss so nett sein und mir endlich diese Dinger abnehmen.", erklärte sie und lächelte die Turianerin freundlich an.


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    Zitat Zitat von Rabenkopf Beitrag anzeigen

    Während Syren den überhastigen Worten des roten Turianers folgte, sich überlegend, was er dazu erwidern sollte, bemerkte Saenia, dass Beyo sich den Scanner einsteckte – schön unauffällig, dass niemand ihn dabei sah. Vielleicht ist das auch besser so…dachte sich die Turianerin, nur kurz zu Hanna rüberschielend.
    In der Zwischenzeit war auch der Mann in Schwarz vorgetreten und hatte Syren eine Nummer geschickt. Sicherlich ein Schläger…dachte sich der graue Turianer, ein Seufzen unterdrückend, Eigentlich war Folter nur eine der mögliche Interpretation meiner Worte, aber jeder von ihnen hat sich bislang genau darauf eingeschossen – was das wohl über diese Art von Leuten sagt?
    Er nahm die Nummer an sich und schickte eine Kopie an Saenia – er würde sich später darum kümmern. Daraufhin drehte er sich wieder zum roten Turianer um, der just in diesem Moment mit seinen Vorschlägen durch war. Wie immer sehr gewagt, sehr spontan, dachte sich Syren, als plötzlich die Blondine vortrat und das wohl Unberechenbarste des ganzen Abends tat: sie stimmte Beyo Vhan zu. Es passieren noch Zeichen und Wunder…dachte sich der graue Turianer, dem Gesagten lauschend.

    Hanna meldete sich selbst freiwillig in die Tunnel zu gehen und der Mann in Schwarz – dem diese Meldung wohl gerade recht kam – ergänzte den wackeligen Plan des roten Turianers um eine notwendige Taktik, die gar nicht mal so schlecht war, auch wenn er sie sich wohl nur deswegen überlegt hatte, um nicht in der Schusslinie zu sein. Passt eigentlich perfekt, dachte Syren, die Arme verschränkend, Ich hätte diese Art der Aufteilung auch vorgeschlagen…vor allem Hanna wäre auch meine erste Wahl für die Tunnel geworden. Glücklicherweise muss ich sie nicht erst davon überzeugen…
    Die immer noch gefesselte Asari mischte sich nun in das Gespräch ein und schien dem äußerst improvisierten Plan keineswegs abgeneigt – Saenia kam es sogar so vor, als wenn sie sich irgendwie darauf freute. Nicht die übliche Asari, durch und durch…dachte sie sich, als Thadera sie darum bat die Fesseln zu lösen. Die Turianerin blickte Syren an, der ihr zunickte.
    Saenia ging zu ihr und öffnete die Fesseln mit dem Schlüssel. „Aber keine Dummheiten begehen, nicht wahr?“, flüsterte sie ihr zu, eine Hand am Griff ihrer Waffe haltend.

    Gut, da wir uns auf einen Plan geeinigt haben…“, fasste Syren nun zusammen, „Würde ich aber erst einmal eine kurze Lektüre der Blueprints in Erwägung ziehen, bevor sie alle blind in ihr Verderben rennen.“, er wandte sich an Hanna, nachdem er die Projektion der Tunnel noch mal hervorgehoben hatte, „Suchen sie sich einen aus, der ihnen am geeignetsten erscheint, Miss Illias.“, wobei er auch so umsichtig war, die Beschriftungen, mitsamt Legende, beizufügen.
    Während sie sich damit beschäftigten, ging er zu einer anderen Konsole und schickte dem Kontakt von Van Zan die entsprechenden Kontaktdaten. Wehe es endet mit einer Leiche…dachte er sich, einen tiefen Atemzug nehmend, bevor er auf den Sendeknopf drückte.



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    Zitat Zitat von Shepard Commander Beitrag anzeigen

    Gut.“ Das war alles, was Hanna zu sagen hatte, als die anderen ihrer Meldung zustimmten. Die anderen begannen damit sich zu unterhalten. Van Zans Antipathie gegenüber der Asari ließ sich kaum verbergen und die ehemalige Sportlerin erwiderte sie mit unverhohlener Aggressivität. Hanna war froh, dass sie alleine arbeiten würde. Als der Blick von Thadera Hanna fragend ansah, schüttelte diese leicht den Kopf und zog eine Millisekunde lang eine entschuldigende Maske. Nate war weg, sollte Sorax ihr doch die Handschellen abnehmen.

    Je länger die Beratung dauerte, desto sicherer war sich Hanna: Das ganze Unterfangen drohte in einer Niederlage oder bestenfalls einem Pyrrhussieg zu enden. Unsicheres Gelände, zu wenig Organisation, zu wenig geeignete Kämpfer. Abwarten wäre eine Möglichkeit gewesen aber die Tatsache, dass sich der Großteil der Involvierten für Aktionen aussprach sagte ihr, dass es klüger wäre zumindest ansatzweise geschlossen vorzugehen, als dass der Killer jeden Protagonisten Stück für Stück aus dem Spiel nahm. Der Kampf gegen den Kryptogrammkiller erinnerte sie an ein Schachspiel. Und seine Seite war – abgesehen von ein paar Bauern – noch völlig intakt. Sie wiederum hatten wackelige Türme, einen irren König und einen Läufer bei dem man nicht wusste, ob er für Weiß oder Schwarz spielte.

    Laden Sie bitte alle Blaupausen auf mein Omnitool“, erwiderte Hanna, als der turianische Politiker sie ansprach. Sie gab ein paar Kommandos in ihre Konsole ein, die Freischaltung erfolgte sofort. Dann sah sie sich das Hologramm der Tunnel genauer als beim ersten Mal an. Sie waren ähnlich, erinnerten an die stählernen Schläuche, durch die sie der Killer bereits einmal gescheucht hatte – nur sehr viel enger. Zumindest würde sie dort keinen Kroganer-Söldner erwarten müssen. Alle Tunnel waren von ähnlicher Länge und durch alle würde Hanna sich nur geduckt bewegen können. Gegebenenfalls würde sie kriechen müssen. Sie nickte langsam, nur für sich selbst. „Das sollte kein Problem werden, dachte sie und verbalisierte dann den Gedanken. „Das krieg‘ ich hin.“ Ihr Zeigefinger fuhr drei Röhren entlang. „Die drei hier scheinen mir am geeignetsten. Kaum bis keine Schrägen, so flach, dass einen vermutlich niemand erwartet und allesamt…“ sie prüfte die Legende: „…weder unter Hitze noch unter Wasser.“ Vermutlich würde sich etwas Flüssigkeit am Grunde der Tunnel befinden doch nichts was gefährlich werden könnte. „Was mich mehr interessiert ist die Ausrüstung. Haben Sie Zugriff auf Panzerung menschlichen Standards? Waffen? Sprengstoff?“ Ihre Hand beschrieb einen perfekten Kreis. „Ablenkung und Rückzugtaktik. Mit dem Sprengstoff kann ich mir notfalls einen Fluchtweg bahnen oder den Ihren decken.“ Sie begradigte den Rücken und legte die Hände auf ihren Gürtel. Eine Geste der Bereitschaft aber auch der Geduld. Vox war am Zug, niemand anderes außer vielleicht van Zan könnte ihr derlei Ausrüstung beschaffen und der würde kaum mehr Energie als nötig in das Unterfangen stecken. „Was mich zudem interessiert – und weil wir so fleißig Verbündete sammeln – wie lange haben wir Zeit? Mit Chance könnte ich ein paar alte Freunde von mir kontaktieren… Und damit meine ich keine Cops.


    Beyo Vhan

    Auch Beyo konnte es kaum glauben dass Hanna ihm einmal zustimmte. Wenngleich auch nicht zu 100%, aber das war wohl zu viel verlangt. Mit einem Mal nahm die Sache Fahrt auf. Van Zan hatte einen Kontakt der diesen Freddie überprüfen würde, der Asari wurden die Handschellen abgenommen und sie stimmte Beyo sogar zu, ihn bei dem frontalen Ablenkungsmanöver zu unterstützen. Den Mann im Schwarz im Rücken zu haben war vielleicht nicht die größte Versicherung, aber wenigstens war Sorax auch dabei. Ihr vertraute der rote Turianer unter allen Anwesenden noch am meisten. Syren Vox indes zoomte die Projektion der Tunnel näher ran und fragte Hanna, welchen Weg sie nehmen wollte. Diese schien sich auch sofort mit den Blaupausen gut zurechtzufinden und fragte Vox nebenbei nach dem geeigneten Ausrüstungsmaterial. Bei ihrer zweiten Anmerkung jedoch wurde der rote Turianer sichtbar unruhiger.
    "Wie viel Zeit wir haben? Woher sollen wir das wissen? Ich würde sagen, im Zweifelsfall so wenig wie nur möglich! Wer weiß wann der Killer sich wieder meldet. Vielleicht erst in 3 Stunden, vielleicht aber auch schon in 10 Minuten! Wir sollten ihm keine Gelegenheit zur weiteren Vorbereitung geben." Während er noch sprach, bremste er sich innerlich. Und noch bevor jemand etwas erwidern konnte, sprach er bereits wieder. "Wissen Sie was, egal. Sie haben Recht. Ja, sie alle haben Recht. Wir können nichts dem Zufall überlassen. Und wir sollten jede noch so kleine Vorbereitungsmöglichkeit nutzen." Er holt tief Luft und trat dann einige Schritte zurück, in Richtung der Tür. "Ich weiß, dass ich bislang nicht wirklich hilfreich war. Deshalb überlasse ich den Rest der Planung ihnen allen. Holen sie sich alle nötige Ausrüstung, klären sie das mit dem Kontakt vor Ort, tun sie einfach alles, was sie glauben tun zu müssen. Ich bitte sie nur darum, tun sie es so schnell es möglich ist. Nicht meinetwegen, sondern für das Leben meiner Assistentin Mheynira. Ich werde mich kurz auf mein Zimmer zurückziehen. Es...gibt noch eine wichtige Sache die ich vorher erledigen muss."

    Die automatische Tür des Besprechungsraums schloss sich hinter ihm. Er begab sich zügigen Schrittes zum Aufzug. Einige Momente dauerte es, bis dieser schließlich ankam. Er war leer. Offensichtlich war die Crew gerade größtenteils auf ihren Posten. Beyo drückte auf das höhere Deck, wo sein Zimmer sich befand und beschleunigte den Vorgang ein wenig indem er die "Schließen"-Taste drückte. Langsam setzte sich der Aufzug in Bewegung. Das Kontrolllicht leuchtete, nur noch eine Ebene, dann war er da. Ding "Was soll denn das jetzt?" Oben angekommen war er. Doch aus irgendeinem Grund öffneten sich die Türen nicht. "Dämliche Technik." Verärgert drückte er ein paar Mal auf den "Öffnen"-Knopf, schlug dann sogar dagegen als nichts passierte. Plötzlich gingen die Lichter aus. "Was zur - " Mit einem lauten Knarzen setzte der Lift sich wieder in Bewegung. Jedoch nicht im normalen Tempo. Und vor allem nicht in die richtige Richtung. "Ungh!" Unsanft fiel der rote Turianer auf den kalten Metallboden. Die kleine Kontrollleuchte war das einzige was die Aufzugskabine halbwegs aufhellte. Immer weiter ging es runter. Das letzte Stockwerk war der Frachtraum. Und so schnell wie er sich in Bewegung gesetzt hatte, so unheilvoll langsam kroch der Aufzug nun nahezu die letzten Meter nach unten. Beyo war heiß und kalt vor Aufregung. Was ging hier nur vor sich?
    Endlich glitten die Türen auf. Der Frachtraum sah so aus, wie man es von einem Schiff dieser Größe eben erwartete. Er war sehr geräumig, eine Menge Kisten standen herum. Und er war kaum beleuchtet. Nahezu gespenstig war die Atmosphäre. Instinktiv griff der Turianer an seine Carnifex-Pistole. In geduckter Haltung bewegte er sich langsam vorwärts. "Hallo?" Er fuhr herum. Hatte er da nicht etwas gehört? "Wer ist dort?" Schritte? "Ist dort jemand?"
    >>Jemand?<<
    Schnappatmung überkam den Turianer. Hinter einer der größeren Kisten, vielleicht 5 Meter entfernt, sah er sie. Die maskierte Gestalt, die ihn schon so lange terrorisierte, kam langsamen Schrittes aus den Schatten marschiert. Wie ein Raubtier schritt sie auf ihn zu. "Bleiben Sie stehen! Keinen Schritt weiter, sonst bringe ich Sie um!" >>Oh, wirklich?<< antwortete der Killer lachend. "Nehmen Sie die Maske ab! Sofort!" >>Wie du willst...<<
    Wie in Zeitlupe griff der Killer mit beiden Händen an den Kopf und zog die Maske herunter. Beyo, der gerade noch vor Angst gezittert hatte, stand nun völlig bewegungslos wie vom Donner gerührt an seiner Position.
    "Das....das kann nicht sein. Das ist doch nicht möglich...."
    "Ist es nicht?" erwiderte sein Gegenüber nur leise und sah ihn breit lächelnd an. Die grauen, gefühlslosen Augen bohrten sich nahezu in Beyo's Fleisch.
    "Ich habe es gesehen....ich hab dich sterben sehen!"
    "Schon komisch.....ihr habt euch meinen Körper damals nie so genau angeguckt. Ich schätze ihr wart geistig damals so aufgewühlt, dass ihr nicht richtig rational denken konntet, hm? Trotzdem.....sehr unvorsichtig!"
    Bamm
    Mit einem Schmerzensschrei ließ Beyo die eigene Waffe fallen und griff sich an die Schulter, wo das Projektil eingeschlagen war.
    "Komm schon Beyo!"
    Er feuerte weiter. Beyo kniff die Zähne zusammen und rollte trotz des stechenden Schmerzes 2 Meter links von sich hinter einer der halbhohen Kisten in Deckung.
    "Wie oft hast du Leute jetzt schon nach einem scheinbar sicheren Tod zurückkommen sehen?!"
    Die Projektile schlugen weiter ein.
    "Soweit ich gehört habe....hat man dir doch schon einmal in den Kopf geschossen! Einmal sogar ins Herz! Und sieh dich an!" Immer mehr Schüsse prallten an der Metallkiste ab. Und endlich hörte Beyo das erwartete Klicken des leeren Magazins. Den Schmerz so gut es ging ignorierend spurtete er ohne einen Moment zu zögern aus der Deckung zu seiner noch in unmittelbarer Nähe liegenden Waffe. Er hob sie auf und zielte. Aber ins Leere.
    "Wa - "
    Noch bevor er sich umorientieren konnte, spürte er den Griff von hinten um seinen Hals. Keuchend ließ er seine Waffe los und versuchte sich reflexmäßig aus dem Würgegriff zu befreien. Mit voller Wucht wurde er auf den harten Boden geschleudert und kam mit dem Kopf zuerst auf. Dann spürte er wieder einen Griff um seinen Hals, diesmal von 2 Händen. Er wurde hochgehoben und gegen die nächste Wand gedrückt. Wie ein Ertrinkender strampelte er mit den Beinen, trat nach ihm, versuchte mit beiden Händen vergeblich den Griff des grauen Turianers zu lösen.
    Seine Sicht verschwamm bereits, als er in Brustnähe in eine der zahlreichen Taschen seines Feindes etwas stecken sah, das wie der Griff eines Messers aussah. So schnell er konnte griff er zu, zog es heraus und versenkte es mit aller Kraft in der linken Schulter seines Gegenübers. Vor Schmerzen keuchend ließ dieser ihn los. Beyo wartete nicht darauf dass er sich berappelte, sondern stach noch einmal zu, diesmal in seine linke Seite. Während der Graue noch schmerzerfüllt aufschrie, hatte Beyo bereits beide Arme um das Genick des Turianers geschlungen. "Na was ist los Beyo?" keuchte dieser schließlich, offensichtlich unter Schmerzen und kaum in der Lage zu atmen, doch immer noch grinsend. "Willst du mich wieder töten? Dann solltest du es diesmal aber auch richtig machen! Denn diesmal spiele ich keine Spielchen! Ich werde jeden einzelnen aus deinem geliebten Umfeld finden und für deine Vergehen leiden lassen! Deine Mutter! Deinen Freund Karvas! Diese kleine Asari-Schlampe! Alle werden für dich büßen, genau wie Kyron für dich - "
    Krack
    Leblos fiel der massige Körper zu Boden, gefolgt von Beyo, welcher kraftlos mit dem Rücken an der Wand herunterrutschte. Ungläubig über das was gerade passiert war vergrub er das Gesicht in den Handflächen, konnte die Tränen nicht mehr zurückhalten.

    Nach einer ganzen Weile endlich schien die Kraft in seinen Körper zurückzukehren. Langsam begann er sich aufzurichten.
    "Wa - ?!"
    Zu seinen Füßen lag keine Leiche mehr. Entsetzt griff er an seine Schulter. Sie war unverletzt.
    "Aaaah. Na, fühlt sich das nicht gleich besser an?"
    Abermals fuhr er herum und war nun kaum mehr überrascht darüber, wer wieder vor ihm stand. Malkizan's Erscheinung drehte grinsend ihren Nacken. "Vielleicht solltest du dich einfach an den Gedanken gewöhnen dass du mich nicht töten kannst Beyo."
    Was ging nur vor? Waren das etwa die Spätfolgen dieser Drogen, die man ihm injiziert hatte? Oder verlor er hier gerade tatsächlich seinen Verstand?
    Ohne die Erscheinung weiter zu beachten ging er in langsamen Schritten zurück zum Aufzug....

    Endlich war er angekommen. Ein Blick auf die Uhr verriet ihm, dass diese ganze verrückte Halluzination nicht einmal 5 Minuten gedauert hatte. Für ihn jedoch hatte es sich angefühlt wie einige Stunden. Aber er musste sich jetzt konzentrieren.
    "So. Na komm schon! Ich kann mir jetzt schlecht ein neues.....oh, sehr gut, es läuft."
    Die Video-Aufnahme Funktion seines Omni-Tools war noch intakt.
    "So. Das ist es also. Ich...weiß schlecht wie ich anfangen soll. Schätze mal jede normale Person macht so etwas nicht spontan....legt sich vorher alle wichtigen Punkte zurecht, die sie erwähnen will. Unglücklicherweise bleibt mir so viel Zeit nicht mehr." Er atmete einige Male tief ein und aus. "Wie auch immer diejenigen, die das hier hören, es nennen wollen....Geständnis....Abschiedsgruß.....Testament?" Wieder musste er stocken. "Es ist nicht wichtig. Wichtig ist nur, dass es gehört wird. Denn ich weiß nicht....wie diese Sache ausgehen wird. Ich habe schon einiges in meinen 47 Jahren erlebt. Aber so etwas.....noch nie. Und ich übertreibe nicht, wenn ich sage: Ich habe Angst. Unglaubliche Angst." Seine Hände zitterten. "Aber umso wichtiger ist es, dass diese Worte.....wenn ich diese Sache nicht überleben sollte.....gehört werden....Und ich verlange von niemandem, der sie hört, Mitleid. Nur dass.....dass man mich nicht vergisst....."

    Eine Weile später......

    Die Aufnahme war beendet. Er hatte sogar noch Zeit gehabt, sich im Bad frisch zu machen. Und wie durch ein Wunder hatte der Killer sich nicht gemeldet. Biep Wie auf Kommando klingelte sein Kommunikator. Doch nach dem ersten Schrecken sah er, dass es kein unbekannter Anrufer war. "Ja. Ja, ich komme sofort runter!" Sämtliche Vorbereitungen waren abgeschlossen. Alle waren bereit und warteten jetzt bloß noch auf ihn. Also setzte er sich sofort in Bewegung.

    Alle 4 (mit ihm jetzt 5) für die Mission relevanten Leute standen bereits zusammen und sahen ihn fast alle gleichzeitig kommen. "Gehen wir...."
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  2. #42
    Mythos Avatar von AeiaCarol
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    Kälte war in den Saal eingezogen, als niemand sich regte. Wirklich niemand. Der Stuhl des Richters war leer, Geschworene berieten sich in einem angrenzenden Hinterzimmer und wahrlich fühlte es sich an, als habe schlicht jemand vergessen dem Hausmeister zu sagen, dass die Heizung kaputt sei. Zora war gewissermaßen unbemerkt einen Stuhl weitergerutscht. Nicht nur, weil sie damit Abstand zu Vigilio gewann, der geradezu in jedem ihrer Gedanken schwirrte, als auch, um zu ihrer eigenen Überraschung, bei Luceija zu sitzen. Als habe die Italienerin plötzlich die Übung auf diesen hohen Schuhen verloren, stolperte sie regelrecht einige letzte Schritte und wurde letztlich von der Blonden neben ihr gemustert. Nicht so eindringlich, ehe eine ihrer kleinen Hände von der Zoras umfasst wurden. Ohne ein Wort. Mit dem leichtesten, fühlbaren Druck, den die Britin in diesem Moment aufbringen konnte, um irgendeine Form von Trost spenden zu können.

    "Alles in Ordnung?", fragte auch diese andere, weibliche Stimme, in fast vorderster Reihe. Ihre feingliedrige Hand lag auf der Schulter ihres Mandanten, Freundes, der-...Nichts tat, außer sie abzuwehren. Sanft, aber bestimmt, indem sie von sich schob.
    "Leif-...", bettelte Alicia ungern, aber sie tat es. Sie hatten ein unerwartet gutes Ergebnis eingefahren, unmittelbar mit dieser unglaublichen Aussage Luceijas. Doch irgendwo in einer weit entfernten Gefühlswelt, verstand die Schwedin, wo der Krux lag. Und wie viel mehr in dieser Verhandlung kaputt gegangen war, als ursprünglich auf dem Spiel gestanden hatte.
    "Lass es, Ali.", bat er sie tonlos. Nicht forsch, einfach irgendwie-...Vollkommen leblos. Und doch auf eine viel zu freundliche, rücksichtsvolle Weise. Eine Art, die Leif nicht stand. Nicht so.
    "Bitte lass es einfach."

    Der Raum erhob sich in einer automatischen Welle, als van Oostven wieder eintrat. Der Richter schien Leif die Tatsache, dass er nicht einmal mehr aufstand, kommentarlos zu verzeihen und vergewisserte sich lieber, dass alle Geschworenen anwesend waren, bevor er den Raum bat, sich zu setzen und selbiges tat.
    "Das hohe Gericht kam zu einem Urteil. Im engen Austausch mit den verehrten Geschworenen, die mir ihre Entscheidung haben zukommen lassen, möchte ich das Urteil verlesen, jedoch nicht ohne die Einleitung, die dieses Verfahren sicher dringend benötigt, um einen Abschluss zu finden.", erklärte der Niederländer und räusperte sich leicht.
    "Ich hoffe für Sie, Doktor Svensson, dass Sie ohne weiteren Folgen und möglichst schnell über diesen zweifelhaften Verlust hinwegkommen. Ich kann Miss Acaiath nur in einer Sache zustimmen, nämlich der, dass es angebracht war, Ihnen dieses 'Pflaster abzuziehen'. Das Gericht, gleichwohl die Geschworenen, stehen Ihrer Karriere nicht im Weg. Sie sind, voller Respekt gesprochen, zu wichtig und wertvoll für vielleicht jeden Einzelnen von uns, um Ihnen einfach so Ihre Approbation zu nehmen. Die Geschworenen stimmten für einen Freispruch, ich hingegen muss mich in wenigen Punkten Doktor Talbot anschließen. Sie SIND zu weit gegangen. Maßlos. Denn auch unter dem Einfluss von Medikamenten und einer sicher überzeugenden Schauspielerin wie Miss Ascaiath, dürfen einem Mann wie Ihnen nicht derlei Fehler unterlaufen. Niemals. Ich verurteile Sie also zu einer Geldstrafe von anderthalb Millionen Credits, zu zahlen an unsere zuständige Staatskasse, von der Sie entsprechend noch informiert werden, sowie einem praktischen Berufsverbot von zwei Jahren. Exakt bedeutet das, dass Sie weder Patienten betreuen, noch Sie beraten oder operieren dürfen. Praktische Tätigkeiten in Ihrem Berufsfeld sind ausschließlich auf Tätigkeiten beschränkt, die sich als Vorteil für die Lehre erweisen. Sie sind weiterhin befugt, Institutionen beratend zur Seite zu stehen oder an medizinisch ausbildenden Einrichtungen, sowie Universitäten zu lehren. Wie bereits gesagt, hierbei jedoch noch einmal in aller Deutlichkeit erwähnt, halten Sie sich in den nächsten zwei Jahren von privaten Patienten fern. Das Sie sich Miss Ascaiath erneut nähern, halte ich für unwahrscheinlich, außerdem ist es abseits Ihrer Berufung und der unerlaubten, vergangenen Beziehung, ohnehin nicht Sache des Gerichts. Gegen die bisherige Zeugin Miss Ascaiath wird, wie ebenfalls bereits erwähnt, ein Verfahren folgen. Aufgrund des Schutzes ihrer Person und anwesender Presse, wird hierzu nichts weiter bekanntgegeben. Ich schließe die Verhandlung mit diesen Worten, meine Damen und Herren."

    Ein Hammerschlag wie der Donner, unmittelbar ziehend in Leifs Schläfe, der immer noch nichts sagte, sondern auf seine Hände starrte. Zwei Jahre. Zu lang, wenn man nichts mehr hatte.
    AeiaCarol ist offline

  3. #43
    Fionda per cereali  Avatar von Luceija
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    Kälte war in den Saal eingezogen, als niemand sich regte. Wirklich niemand. Der Stuhl des Richters war leer, Geschworene berieten sich in einem angrenzenden Hinterzimmer und wahrlich fühlte es sich an, als habe schlicht jemand vergessen dem Hausmeister zu sagen, dass die Heizung kaputt sei. Zora war gewissermaßen unbemerkt einen Stuhl weitergerutscht. Nicht nur, weil sie damit Abstand zu Vigilio gewann, der geradezu in jedem ihrer Gedanken schwirrte, als auch, um zu ihrer eigenen Überraschung, bei Luceija zu sitzen. Als habe die Italienerin plötzlich die Übung auf diesen hohen Schuhen verloren, stolperte sie regelrecht einige letzte Schritte und wurde letztlich von der Blonden neben ihr gemustert. Nicht so eindringlich, ehe eine ihrer kleinen Hände von der Zoras umfasst wurden. Ohne ein Wort. Mit dem leichtesten, fühlbaren Druck, den die Britin in diesem Moment aufbringen konnte, um irgendeine Form von Trost spenden zu können.

    "Alles in Ordnung?", fragte auch diese andere, weibliche Stimme, in fast vorderster Reihe. Ihre feingliedrige Hand lag auf der Schulter ihres Mandanten, Freundes, der-...Nichts tat, außer sie abzuwehren. Sanft, aber bestimmt, indem sie von sich schob.
    "Leif-...", bettelte Alicia ungern, aber sie tat es. Sie hatten ein unerwartet gutes Ergebnis eingefahren, unmittelbar mit dieser unglaublichen Aussage Luceijas. Doch irgendwo in einer weit entfernten Gefühlswelt, verstand die Schwedin, wo der Krux lag. Und wie viel mehr in dieser Verhandlung kaputt gegangen war, als ursprünglich auf dem Spiel gestanden hatte.
    "Lass es, Ali.", bat er sie tonlos. Nicht forsch, einfach irgendwie-...Vollkommen leblos. Und doch auf eine viel zu freundliche, rücksichtsvolle Weise. Eine Art, die Leif nicht stand. Nicht so.
    "Bitte lass es einfach."

    Der Raum erhob sich in einer automatischen Welle, als van Oostven wieder eintrat. Der Richter schien Leif die Tatsache, dass er nicht einmal mehr aufstand, kommentarlos zu verzeihen und vergewisserte sich lieber, dass alle Geschworenen anwesend waren, bevor er den Raum bat, sich zu setzen und selbiges tat.
    "Das hohe Gericht kam zu einem Urteil. Im engen Austausch mit den verehrten Geschworenen, die mir ihre Entscheidung haben zukommen lassen, möchte ich das Urteil verlesen, jedoch nicht ohne die Einleitung, die dieses Verfahren sicher dringend benötigt, um einen Abschluss zu finden.", erklärte der Niederländer und räusperte sich leicht.
    "Ich hoffe für Sie, Doktor Svensson, dass Sie ohne weiteren Folgen und möglichst schnell über diesen zweifelhaften Verlust hinwegkommen. Ich kann Miss Ascaiath nur in einer Sache zustimmen, nämlich der, dass es angebracht war, Ihnen dieses 'Pflaster abzuziehen'. Das Gericht, gleichwohl die Geschworenen, stehen Ihrer Karriere nicht im Weg. Sie sind, voller Respekt gesprochen, zu wichtig und wertvoll für vielleicht jeden Einzelnen von uns, um Ihnen einfach so Ihre Approbation zu nehmen. Die Geschworenen stimmten für einen Freispruch, ich hingegen muss mich in wenigen Punkten Doktor Talbot anschließen. Sie SIND zu weit gegangen. Maßlos. Denn auch unter dem Einfluss von Medikamenten und einer sicher überzeugenden Schauspielerin wie Miss Ascaiath, dürfen einem Mann wie Ihnen nicht derlei Fehler unterlaufen. Niemals. Ich verurteile Sie also zu einer Geldstrafe von anderthalb Millionen Credits, zu zahlen an unsere zuständige Staatskasse, von der Sie entsprechend noch informiert werden, sowie einem praktischen Berufsverbot von zwei Jahren. Exakt bedeutet das, dass Sie weder Patienten betreuen, noch Sie beraten oder operieren dürfen. Praktische Tätigkeiten in Ihrem Berufsfeld sind ausschließlich auf Tätigkeiten beschränkt, die sich als Vorteil für die Lehre erweisen. Sie sind weiterhin befugt, Institutionen beratend zur Seite zu stehen oder an medizinisch ausbildenden Einrichtungen, sowie Universitäten zu lehren. Wie bereits gesagt, hierbei jedoch noch einmal in aller Deutlichkeit erwähnt, halten Sie sich in den nächsten zwei Jahren von privaten Patienten fern. Das Sie sich Miss Ascaiath erneut nähern, halte ich für unwahrscheinlich, außerdem ist es abseits Ihrer Berufung und der unerlaubten, vergangenen Beziehung, ohnehin nicht Sache des Gerichts. Gegen die bisherige Zeugin Miss Ascaiath wird, wie ebenfalls bereits erwähnt, ein Verfahren folgen. Aufgrund des Schutzes ihrer Person und anwesender Presse, wird hierzu nichts weiter bekanntgegeben. Ich schließe die Verhandlung mit diesen Worten, meine Damen und Herren."

    Ein Hammerschlag wie der Donner, unmittelbar ziehend in Leifs Schläfe, der immer noch nichts sagte, sondern auf seine Hände starrte. Zwei Jahre. Zu lang, wenn man nichts mehr hatte.


    Luci hatte geglaubt, bei genau diesem Schlag wäre alles von ihr abgefallen. Der Stress. Die Panik. Die Angst. Aber genau das Gegenteil war der Fall. Etwas anderes fiel von ihr und zwar war es ein entscheidender Teil dieser Maske. Denn als sie den Richter hörte, zu dem sie nicht mehr aufsah, als er den Urteilsspruch sprach, beugte sie sich, hielt ihr Gesicht mit einer Hand auf ihren Knien, während ihre andere Hand unverhofft in einer sehr schmalen landete, von der sie im ersten Moment nicht mal wusste, dass es Zora war. Sie hatte versagt. Hatte sie? Jedenfalls presste sie starken Atem zwischen ihren Lippen hervor und ihre Lunge schien zu kollabieren. Er hatte die Approbation...irgendwie noch. Aber die zwei Jahre nicht mehr. Sie waren weg. Und er bestraft für nichts anderes als ihre eigene Schuld. Weil Luceija, naiv wie sie war, ihn auf dieser Trage geküsst hatte. Ihn liebte. Ihn niemals wieder hatte gehen lassen wollen.

    Dass sie selbst angeklagt werden sollte interessierte sie nicht. Es wunderte sie nur, dass man sie nicht direkt einsperrte, weil Fluchtgefahr bestand. Das hatte noch gefehlt. Minutenlang saß sie jedenfalls so da, rührte sich kaum und war so zerstört wie Leif unweit von ihr vermutlich zerstört war. Insgesamt wahrscheinlich weniger. Denn was sie ihm angetan hatte, konnte nichts und niemand wieder gut machen.

    Es tropfte etwas auf Lucis Hose, aber sie schnaubte nur, wischte sich die Tränen weg.
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  4. #44
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    "Das ist ein gutes Ergebnis, Leif. Nicht das Perfekte, beim besten Willen nicht, aber besser als alles, was wir uns zwischenzeitlich hätten erhoffen können.", redete Alicia ihm ein. Sie unterschlug die entscheidende Komponente. Das eigentliche Opfer, das er hierbei brachte. Herausgerissen aus seiner scheinbaren Traumwelt, für immer getrennt von der Frau, die er mehr geliebt hatte, als er in Worte, geschweige denn in Gedanken fassen konnte. Und jetzt, da es so endgültig beendet war, schien ihn dieses Gefühl zu erdrücken. Ihm die Luft zu nehmen. Aber keine Tränen mehr abzuverlangen. Denn in seinem Inneren war nichts mehr, lebte regelrecht nichts mehr. Leif spürte nur noch dieses Loch dort, wo sein Herz sitzen sollte.

    Irgendwann, aber vermutlich nicht allzu spät nach dem Urteil, bewegte er sich zum ersten Mal wieder. Langsam, überaus kontrolliert, nach dem Sakko greifend, das er zwischendurch abgelegt hatte und jetzt in aller Ruhe wieder anlegte. Jeder Handgriff saß, während er so stand. Sein Blick hätte nur zur Seite gehen müssen, um Luceija sehen zu können, aber nichts geschah, außer dieser routinierten Abläufe. Anziehen, den Saum seiner Hemdärmel leicht nachziehen, in einer überflüssigen Geste über die eigene Schulter streichend, als müsse er irgendwelchen Ballast abwerfen. Ihn hier lassen. Und irgendwie war es ja so. Denn nur auf diese Weise schaffte der Schwede es, die Schultern wieder zu straffen. Aufrecht zu stehen. Sich dabei nicht um-, sondern Alicia anzusehen, die ihn in kurzerhand umarmte. Keine Regung von ihm hingegen.
    "Ich schick dir Geld. Die Kanzlei soll sich um die Staatskasse kümmern, ja?", klärter er völlig routiniert sein weiteres Vorgehen.
    "Ja-...Ja, klar.", war Alicias verwirrte Antwort.

    Im Saal herrschte grundsätzliche Aufbruchstimmung. Die Presse war als erste verschwunden, es folgten einzelne Zuschauer, deren Gesicht Leif nie gekannt hatte. Hier und da erhoben sich Menschen, die aussahen, als gehören sie zu ihr. Und vielleicht war es Vigilio, dessen Stimme er zu hören glaubte, womöglich seine Hand auf Leifs Schulter, der nicht anhielt und sich auch nicht umsah.

    Er ging. So geradlinig und problemlos, wie er sich sein Leben vielleicht nie gewünscht hatte, aber so, wie es ohne Luceija zweifelsfrei wieder werden würde. Gerade. Ohne Stolpersteine. Und Leif wusste nicht, ob er es begrüßen sollte oder ob am Ende nicht doch die unbändige Trauer es war, die ihn in den Wahnsinn trieb.
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  5. #45
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    "Das ist ein gutes Ergebnis, Leif. Nicht das Perfekte, beim besten Willen nicht, aber besser als alles, was wir uns zwischenzeitlich hätten erhoffen können.", redete Alicia ihm ein. Sie unterschlug die entscheidende Komponente. Das eigentliche Opfer, das er hierbei brachte. Herausgerissen aus seiner scheinbaren Traumwelt, für immer getrennt von der Frau, die er mehr geliebt hatte, als er in Worte, geschweige denn in Gedanken fassen konnte. Und jetzt, da es so endgültig beendet war, schien ihn dieses Gefühl zu erdrücken. Ihm die Luft zu nehmen. Aber keine Tränen mehr abzuverlangen. Denn in seinem Inneren war nichts mehr, lebte regelrecht nichts mehr. Leif spürte nur noch dieses Loch dort, wo sein Herz sitzen sollte.

    Irgendwann, aber vermutlich nicht allzu spät nach dem Urteil, bewegte er sich zum ersten Mal wieder. Langsam, überaus kontrolliert, nach dem Sakko greifend, das er zwischendurch abgelegt hatte und jetzt in aller Ruhe wieder anlegte. Jeder Handgriff saß, während er so stand. Sein Blick hätte nur zur Seite gehen müssen, um Luceija sehen zu können, aber nichts geschah, außer dieser routinierten Abläufe. Anziehen, den Saum seiner Hemdärmel leicht nachziehen, in einer überflüssigen Geste über die eigene Schulter streichend, als müsse er irgendwelchen Ballast abwerfen. Ihn hier lassen. Und irgendwie war es ja so. Denn nur auf diese Weise schaffte der Schwede es, die Schultern wieder zu straffen. Aufrecht zu stehen. Sich dabei nicht um-, sondern Alicia anzusehen, die ihn in kurzerhand umarmte. Keine Regung von ihm hingegen.
    "Ich schick dir Geld. Die Kanzlei soll sich um die Staatskasse kümmern, ja?", klärter er völlig routiniert sein weiteres Vorgehen.
    "Ja-...Ja, klar.", war Alicias verwirrte Antwort.

    Im Saal herrschte grundsätzliche Aufbruchstimmung. Die Presse war als erste verschwunden, es folgten einzelne Zuschauer, deren Gesicht Leif nie gekannt hatte. Hier und da erhoben sich Menschen, die aussahen, als gehören sie zu ihr. Und vielleicht war es Vigilio, dessen Stimme er zu hören glaubte, womöglich seine Hand auf Leifs Schulter, der nicht anhielt und sich auch nicht umsah.

    Er ging. So geradlinig und problemlos, wie er sich sein Leben vielleicht nie gewünscht hatte, aber so, wie es ohne Luceija zweifelsfrei wieder werden würde. Gerade. Ohne Stolpersteine. Und Leif wusste nicht, ob er es begrüßen sollte oder ob am Ende nicht doch die unbändige Trauer es war, die ihn in den Wahnsinn trieb.


    Vigilio war es. Er war derjenige, der diese Hand auf Leifs Schulter setzte, als er selbst aufgestanden war, neben seiner Familie, die die Sakkos gleichsam überstreiften, die Knöpfe schlossen und so temperamentvoll wie immer miteinander diskutierten. Vigilio hatte die kurze Gelegenheit genutzt, hatte den an ihnen vorbeiziehenden Leif nicht mit Worten behelligen wollen, aber wenigstens dieses kleine bisschen Trost spenden, wo er seiner Schwester beistehen musste. Wusste, dass er es musste. Er besänftigte direkt danach Vater und Onkel, während Luceija noch immer nicht aufstehen konnte. Sie roch ihn. Leif. Diesen perfekten Mann, den sie ausgeweidet und zerfleddert hatte. Den einen, den sie am wenigsten irgendwie hatte verletzten wollen.

    An ihr vorbei kam kurz hinter Leif, aber noch mit gebührendem Abstand, diese Frau irgendwann hinterher. Auf hohen Stöckelschuhen, die sie in ihrer Haltung direkt bemerkte. Die Sizilianerin folgte diesen Schuhen mit grellgrünen Augen, hob den Kopf langsam und sah ihr sehr langsam nach. Erst, als sie wieder in die andere Richtung sah, Zora bemerkte, ihre Hand wahrnahm und die Wärme akzeptierte, blinzelte sie nur kurz. Sie liess die Hand ihrer Schwägerin los, erhob sich einmal mehr langsam aber ohne irgendwelche Worte, lief langsam, sehr langsam aus der Reihe und sah nochmals, ein letztes Mal, zu Zora, bevor sie nickte und die Schritte nach vorne setzte. Sie zog scharf Luft ein. Vermied Tränen, die aus ihr herausspringen wollten. Und folgten einer Frau, die...sie wusste nichtmal, wohin sie ging. Sah sie nur zwischen anderen Personen die nach draußen gingen. Reportern, die sie ansprachen und aufhalten wollten, wobei sie sich durchdrückte, dem Blitzlicht entgang. Nur einen Moment. Nur kurz Ruhe. Nur...
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  6. #46
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    Sie ließ Leif mit einem Seufzen ziehen und packte langsam ihre Sachen. Dabei betrachtete sie diesen Saal wie ein Schlachtfeld, kurz bevor sie zum gehen ansetzte.
    "Wollen wir?", erkundigte sich Max. Er sah den wartenden, gar zweifelnden Blick seiner Kollegin, reagierte aber gelassen darauf. "Es ist Leif. Er kommt zurecht.", war er sich (fast) sicher, aber ohnehin: Mehr konnten sie nicht tun. Ihm nachgehen? Sicher eine schlechte Idee. Alicia wusste das.
    "Ja, sicher.", stimmte sie nickend zu und setzte sich in Bewegung. Warf im gehen ihre Haare schwungvoll über die Schulter und sah nochmals zu Max, der ihr folgte. "Ich verschwinde kurz zur Toilette. Warte draußen im Wagen. Vielleicht tut Leif dasselbe.", sinnierte sie, aber vermutlich war es Unsinn, so dachte sie ebenfalls, als sie sich durch quengelnde Reporter hindurch in Richtung WC drängte. Sie brauchte unbedingt eiskaltes Wasser. Und einen Moment der Ruhe.

    Das Zora indes aufgestanden und knapp an Alicia vorbeigetreten war, schien weder diese in der Menge zu merken, noch Luceija recht irritiert zu haben.
    "Komme sofort zurück.", versprach sie und war sich noch unsicher, ob das alleinlassen der Italienerin die beste Idee war. Wäre da nicht-...Gil. Kurzzeitig mit dem Rücken zu ihr stehend, versuchte er einzelne Wogen in dem aufgeregten Geplapper seiner Familie zu glätten. Die Britin packte ihn von hinten an der Schulter und diesmal...Schien es weniger liebevoll. Ähnlich ihrer steinernen, obgleich irgendwie lächelnden Miene.
    "Schaff sie-...", begann sie und nickte in Richtung der Meute, "...langsam hier raus. Ich bleibe noch bei Luceija und suche ihr einen Wagen. Sie wird nicht mit uns fahren.", hatte Zora entschieden, bevor sie ihren Mann unverrichteter Dinge und ganz ohne einen, für sie typischen, Kuss, stehenließ.

    Doch kaum hatte sie diesen Moment genutzt, sich abgewendet, durchgeatmet und Vigilio zum Handeln aufgefordert-...Hatte sie Luceija aus den Augen verloren.
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  7. #47
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    Sie ließ Leif mit einem Seufzen ziehen und packte langsam ihre Sachen. Dabei betrachtete sie diesen Saal wie ein Schlachtfeld, kurz bevor sie zum gehen ansetzte.
    "Wollen wir?", erkundigte sich Max. Er sah den wartenden, gar zweifelnden Blick seiner Kollegin, reagierte aber gelassen darauf. "Es ist Leif. Er kommt zurecht.", war er sich (fast) sicher, aber ohnehin: Mehr konnten sie nicht tun. Ihm nachgehen? Sicher eine schlechte Idee. Alicia wusste das.
    "Ja, sicher.", stimmte sie nickend zu und setzte sich in Bewegung. Warf im gehen ihre Haare schwungvoll über die Schulter und sah nochmals zu Max, der ihr folgte. "Ich verschwinde kurz zur Toilette. Warte draußen im Wagen. Vielleicht tut Leif dasselbe.", sinnierte sie, aber vermutlich war es Unsinn, so dachte sie ebenfalls, als sie sich durch quengelnde Reporter hindurch in Richtung WC drängte. Sie brauchte unbedingt eiskaltes Wasser. Und einen Moment der Ruhe.

    Das Zora indes aufgestanden und knapp an Alicia vorbeigetreten war, schien weder diese in der Menge zu merken, noch Luceija recht irritiert zu haben.
    "Komme sofort zurück.", versprach sie und war sich noch unsicher, ob das alleinlassen der Italienerin die beste Idee war. Wäre da nicht-...Gil. Kurzzeitig mit dem Rücken zu ihr stehend, versuchte er einzelne Wogen in dem aufgeregten Geplapper seiner Familie zu glätten. Die Britin packte ihn von hinten an der Schulter und diesmal...Schien es weniger liebevoll. Ähnlich ihrer steinernen, obgleich irgendwie lächelnden Miene.
    "Schaff sie-...", begann sie und nickte in Richtung der Meute, "...langsam hier raus. Ich bleibe noch bei Luceija und suche ihr einen Wagen. Sie wird nicht mit uns fahren.", hatte Zora entschieden, bevor sie ihren Mann unverrichteter Dinge und ganz ohne einen, für sie typischen, Kuss, stehenließ.

    Doch kaum hatte sie diesen Moment genutzt, sich abgewendet, durchgeatmet und Vigilio zum Handeln aufgefordert-...Hatte sie Luceija aus den Augen verloren.


    Schon sehr früh hatte Luceija diese Alicia zu ihrem persönlichen Sündenbock degradiert. Im Grunde hatte da schon der Samen gefruchtet, als die perfekt aussehende, hochgewachsene Schwedin mit dem typisch kurz-aber-professionellen Rock schon am Auto Hand an Luceijas Exfreund gelegt hatte. Und diese Gesten sah sie immer und immer wieder. Eine Berührung an der Schulter, ein intensiver Blick in die Augen, ein sanftes Streicheln durch Gesicht, der Arm, der liebevoll umgelegt wurde und so weiter. Und auch wenn Luceija eine sehr...einnehmende Persönlichkeit besaß war sie nie die absolut eifersüchtigste Person gewesen, aber irgendwie hatte sich mit Leif alles geändert. Sie hatte sich ihm nie gleichwertig gefühlt, hatte ihn am ersten Tag auf dieses unerreichbare Podest gestellt, dort, wo eben nur diese ehrbaren, sauberen, fleißigen, pflichtbewussten Männer standen. Dort, wo sie nie hin kam. Wo sie eben Frauen wie Alicia sah, die hinaufgestiegen waren, dort vielleicht schon geboren wurden, und Auge in Auge mit dem Blonden standen und oft genug musste sie sich die Frage stellen, was ein so perfekter Mann eigentlich von einer Person wie ihr wollte und erwartete. Als sie nun, hier, in diesem Gebäude, durch einen spitzfindigen Kommentar der Anwältin erfahren hatte, dass er mit ihr geschlafen hatte, als sie nichtmal viele Tage, nicht mal eine Woche auseinander waren, brannten so viele Leitungen durch. Jedwede Vernunft verpuffte im Kopf der Sizilianerin und sie baute einen Hass gegen diese Frau auf. Einen unbändigen Hass. Einen, den sie wiederum wohl teilte. Keine einzige Spitzfindigkeit ausließ, wenn es darum ging Luceija im Gerichtssaal zu denunzieren. Für die Schwarzhaarige war Sie der Inbegriff der Perversion und des Hasses. Für sie war Alicia das Monster, dass diese Verhandlung erst zu dem gemacht hatte, womit es ausgegangen war. Ohne sie hätte Luceija diese Lüge vielleicht garnicht gebraucht, redete sie sich ein. Denn sie brauchte das. Sie brauchte diesen Hass gegen diese eine Frau, den sie kanalysierte, während sie sich auf wackeligen, schwachen Beinen die Halle hinunter arbeitete, aus der schweren Tür stob und sich durch die Traube an Personen drückte, die davor schon wartete. "Da steckt die Schlampe ja.", sagte eine Stimme. Sie beachtete sie nicht und schnaubte selbst nur abfällig. Weiter den Weg folgend. Irgendjemand blockierte ihr den Weg, sah sie widerlichst von oben herab an, ein Mann, ein Pfleger? War das Daigle? Sie wusste es nicht mehr. Vielleicht. Das an ihm vorbei drücken gelang jedenfalls ebenso - sie nahm an, dass er einfach ein Statement machen wollte. "Luceija, wie fühlen Sie sich jetzt, wo ihr Opfer verurteilt wurde? Ist es das, was sie wollten?!", fragte ein Reporter und hatte wohl nicht verstanden, worum es hier gegangen war. "Bereuen Sie ihre Handlungen?" "Wer steht als nächstes auf ihrer Liste?" "Wollen Sie noch weitere Existenzen zerstören? Oder setzen Sie sich nun zur Ruhe? Machen Sie die vom Gericht vorgeschlagene Therapie?! Was sagt ihre Familie dazu?"

    Offensichtlich hatte alles irgendwie gefruchtet. Alles war gut, wenn Leif diese Reporter nicht an sich hatte. Wenn er die Ruhe bekam, die er nun verdient hatte. Ohne Sie als die Person, die ihn immerzu nur aufwühlte und zerstörte. Und derweil..hafteten ihre Blicke weiter an dieser Frau, an Teilen derer, die sie nur an Schuhen und Rock durch die Leute nach unten gehen sah und sie selbst folgen ließ. Irgendwann, im tieferen Geschoss, trennte sich ihr Weg von dem ihres Kollegen und sie zielte in Richtung einer Toilette, was der Wut in Luceijas Körper neues Feuer gab. Ihre Linke ruhte bereits an der kleinen Tasche, die sie so untypisch mit sich führte und einen Style zelebrierte den sie nicht hatte. Sie spürte, wie die Pistole sich bei ihrem Gang in der Tasche bewegte. Donals Pistole. Die, die sie sich gestohlen hatte. Ein Diebstahl, der jeden Moment auffallen würde, mit Sicherheit, und ihr deshalb auch nur diese eine Chance gab.

    Die Blondine nahm die Tür zur Damentoilette und verschwand darin. Luci sah sich noch kurz um. Gab ihr diese eine, verdammte Sekunde, bevor sie selbst, wenigstens kurz unbeobachtet, hinterher kam. Alicia hatte die Zeit offenbar genutzt um sich die Hände zu waschen. Lang und ausgiebig Seife aufzuschäumen und sie dann zu verteilen. Einfach nur, um etwas Ruhe zu haben, durchatmen zu können. Und noch während sie mit der einen Hand die Spanne zwischen Daumen und Zeigefinger der Linken Hand einschäumte, stieß die Türe auf. Die Schwedin schien nicht groß darauf zu achten, denn es war eben was es war: Eine öffentliche Damentoilette. Niemand rechnete damit, dass hier etwas passieren könnte. Niemand rechnete damit, dass Luceija, die ihre unendliche Wut, ihren Hass und ihren Schmerz irgendwo auslassen musste und Alicia perfekt hierfür schien, beinahe zielgerichtet hereinstürmte, die Unachtsamkeit der Frau konsequent ausnutzte und nichts hatte als den Überraschungsmoment um sie an den Haaren am Hinterkopf zu packen und mit einer Stärke, die aus dem Affekt kam, den Kopf gegen den Spiegel zu knallen. "Okay, dreckige, kleine Nutte, lass uns nochmal über die Vorteile deines Mandanten sprechen."
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  8. #48
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    Hanna

    Laden Sie bitte alle Blaupausen auf mein Omnitool“, bat die Menschenfrau, an Syren gerichtet. Er ließ sich nicht lange bitten, denn kaum hatte sie ihr Gerät freigeschaltet, wurden die Daten auch schon hochgeladen.
    Hanna begann auf der Stelle das Hochgeladene zu studieren, dabei von Zeit zu Zeit etwas murmelnd, während Syren sich an Saenia wandte – die Turianerin hatte die Asari seit der Öffnung der Handschellen nicht aus den Augen gelassen und tat dies auch jetzt nicht. „Was hältst du von dem Plan?“, fragte er sie, so leise sprechend, dass nur sie ihn verstehen konnte.
    Er ist riskant.“, entgegnete die Turianerin, entsprechend leise, ihren Augen weiterhin auf Thadera lassend, „Zu riskant. Unter normalen Umständen gäbe es zu viele No-Gos.
    Ja.“, stimmte Syren ihr nickend zu, „Und es gibt kein Plan B. Ich hasse es ohne ein Plan B solche Risiken einzugehen.
    Nun warf Saenia ihm doch einen Blick zu. „Da sieht man wie gefährlich dieser Killer ist, dass wir bereit sind solche Risiken einzugehen.“, erklärte sie nur und er erwiderte ihren Blick.

    Mr. Vox.“, sprach ihn plötzlich die Menschenfrau wieder an und er wendete sich zu ihr zu, „Was mich mehr interessiert ist die Ausrüstung…“, fing sie an zu erklären.
    Der Turianer nickte instinktiv. „Sofern sie mit Standardausrüstung zu Frieden sind.“, erklärte er und ging erneut zum Holographischen Projektor, wobei er dieses Mal eine Art Untermenu aufrief, dass sich ‚Katalog‘ nannte und aus einer langen Liste, mit Bildern und technischen Daten bestand, „Aelius hat auch Menschen in seiner Truppe.“, fuhr er fort, nur um einen Moment innezuhalten und der Frau einen kurzen Blick rüberzuwerfen, „Auch Frauen. Sie tragen eigentlich ihre eigene, individualisierte Ausrüstung, aber da die meisten dieselbe technische Grundlage aufweisen, dienen die Standardrüstungen als Ersatzteillager.“, er rief den Teil der Liste auf, der die Rüstungen darstellte und durchflog sie kurz, „Viele von ihnen wurden noch nicht ausgeschlachtet. Sie werden also sicherlich etwas für sich finden.“, er trat vom Projektor zurück um die Frau vorzulassen, „Hier finden sie sicherlich auch Waffen und Sprengstoff – und wo all dieses Zeug hier auf dem Schiff gelagert ist.
    Was mich zudem interessiert – und weil wir so fleißig Verbündete sammeln – wie lange haben wir Zeit?“, fragte die Menschenfrau nach einem kurzen durchfliegenden Blick, nachdem sie sich zum Projektor gestellt hatte.
    Syren zuckte mit den Schultern. „Der Anruf war vor wenigen Minuten.“, erklärte er, „Wir wissen, dass der Killer schnell handeln kann – manchmal sogar zu schnell. Wenn er weiß, dass wir kommen, vermutlich keine. Wenn nicht…wir müssen uns zwar vorbereiten, aber mehr als 12 Stunden sollten wir wohl nicht verstreichen lassen. Wir wissen nicht, was er in der Zwischenzeit machen wird – leider kann das nämlich alles und nichts sein.

    Saenia war inzwischen zur Asari und dem Mann in Schwarz getreten, die scheinbar zueinander gefunden haben – heißt sie standen nebeneinander und hatten es noch nicht einmal gemerkt. „Braucht ihr auch Ausrüstung?“, fragte die Turianerin, wobei sie hinterher einen Blick auf die Asari warf, „Es gibt sicherlich auch Schutzkleidung für sich schnell bewegende und Biotik nutzende Mitglieder des Teams.
    "Wenn du das Unmögliche ausgeschlossen hast, dann ist das was übrig bleiben muss, wie unwahrscheinlich es auch sein mag, die Wahrheit." - Sherlock Holmes alias Sir Arthur Conan Doyle
    "Erst ignorieren sie dich, dann lachen sie dich aus, dann bekämpfen sie dich und dann gewinnst du." - Mahatma Ghandi
    "Eine Falle zu erkennen ist eine Sache, sie zu umgehen eine völlig andere." - Ranma 1/2
    "Mein Name ist Ozymandias, König der Könige. Schauet auf mein Werk, ihr Mächtigen, und verzweifelt." - Ozymandias
    "Der größte Trick des Teufels ist es die Welt glauben zu lassen, dass er nicht existiert." - Die üblichen Verdächtigen
    "Nichts ist unmöglich, solange du es dir vorstellen kannst." - Professor Hubert Farnsworth
    "Maybe you are right...maybe we can't win this. But we'll fight you regardless. Yes, people will die. Maybe we'll lose half of the galaxy...maybe more. However insignificant we might be: We will fight, We will sacrifice and We will find a way....that's what humans do!" - Commander Shepard
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  9. #49
    Mythos Avatar von AeiaCarol
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    Schon sehr früh hatte Luceija diese Alicia zu ihrem persönlichen Sündenbock degradiert. Im Grunde hatte da schon der Samen gefruchtet, als die perfekt aussehende, hochgewachsene Schwedin mit dem typisch kurz-aber-professionellen Rock schon am Auto Hand an Luceijas Exfreund gelegt hatte. Und diese Gesten sah sie immer und immer wieder. Eine Berührung an der Schulter, ein intensiver Blick in die Augen, ein sanftes Streicheln durch Gesicht, der Arm, der liebevoll umgelegt wurde und so weiter. Und auch wenn Luceija eine sehr...einnehmende Persönlichkeit besaß war sie nie die absolut eifersüchtigste Person gewesen, aber irgendwie hatte sich mit Leif alles geändert. Sie hatte sich ihm nie gleichwertig gefühlt, hatte ihn am ersten Tag auf dieses unerreichbare Podest gestellt, dort, wo eben nur diese ehrbaren, sauberen, fleißigen, pflichtbewussten Männer standen. Dort, wo sie nie hin kam. Wo sie eben Frauen wie Alicia sah, die hinaufgestiegen waren, dort vielleicht schon geboren wurden, und Auge in Auge mit dem Blonden standen und oft genug musste sie sich die Frage stellen, was ein so perfekter Mann eigentlich von einer Person wie ihr wollte und erwartete. Als sie nun, hier, in diesem Gebäude, durch einen spitzfindigen Kommentar der Anwältin erfahren hatte, dass er mit ihr geschlafen hatte, als sie nichtmal viele Tage, nicht mal eine Woche auseinander waren, brannten so viele Leitungen durch. Jedwede Vernunft verpuffte im Kopf der Sizilianerin und sie baute einen Hass gegen diese Frau auf. Einen unbändigen Hass. Einen, den sie wiederum wohl teilte. Keine einzige Spitzfindigkeit ausließ, wenn es darum ging Luceija im Gerichtssaal zu denunzieren. Für die Schwarzhaarige war Sie der Inbegriff der Perversion und des Hasses. Für sie war Alicia das Monster, dass diese Verhandlung erst zu dem gemacht hatte, womit es ausgegangen war. Ohne sie hätte Luceija diese Lüge vielleicht garnicht gebraucht, redete sie sich ein. Denn sie brauchte das. Sie brauchte diesen Hass gegen diese eine Frau, den sie kanalysierte, während sie sich auf wackeligen, schwachen Beinen die Halle hinunter arbeitete, aus der schweren Tür stob und sich durch die Traube an Personen drückte, die davor schon wartete. "Da steckt die Schlampe ja.", sagte eine Stimme. Sie beachtete sie nicht und schnaubte selbst nur abfällig. Weiter den Weg folgend. Irgendjemand blockierte ihr den Weg, sah sie widerlichst von oben herab an, ein Mann, ein Pfleger? War das Daigle? Sie wusste es nicht mehr. Vielleicht. Das an ihm vorbei drücken gelang jedenfalls ebenso - sie nahm an, dass er einfach ein Statement machen wollte. "Luceija, wie fühlen Sie sich jetzt, wo ihr Opfer verurteilt wurde? Ist es das, was sie wollten?!", fragte ein Reporter und hatte wohl nicht verstanden, worum es hier gegangen war. "Bereuen Sie ihre Handlungen?" "Wer steht als nächstes auf ihrer Liste?" "Wollen Sie noch weitere Existenzen zerstören? Oder setzen Sie sich nun zur Ruhe? Machen Sie die vom Gericht vorgeschlagene Therapie?! Was sagt ihre Familie dazu?"

    Offensichtlich hatte alles irgendwie gefruchtet. Alles war gut, wenn Leif diese Reporter nicht an sich hatte. Wenn er die Ruhe bekam, die er nun verdient hatte. Ohne Sie als die Person, die ihn immerzu nur aufwühlte und zerstörte. Und derweil..hafteten ihre Blicke weiter an dieser Frau, an Teilen derer, die sie nur an Schuhen und Rock durch die Leute nach unten gehen sah und sie selbst folgen ließ. Irgendwann, im tieferen Geschoss, trennte sich ihr Weg von dem ihres Kollegen und sie zielte in Richtung einer Toilette, was der Wut in Luceijas Körper neues Feuer gab. Ihre Linke ruhte bereits an der kleinen Tasche, die sie so untypisch mit sich führte und einen Style zelebrierte den sie nicht hatte. Sie spürte, wie die Pistole sich bei ihrem Gang in der Tasche bewegte. Donals Pistole. Die, die sie sich gestohlen hatte. Ein Diebstahl, der jeden Moment auffallen würde, mit Sicherheit, und ihr deshalb auch nur diese eine Chance gab.

    Die Blondine nahm die Tür zur Damentoilette und verschwand darin. Luci sah sich noch kurz um. Gab ihr diese eine, verdammte Sekunde, bevor sie selbst, wenigstens kurz unbeobachtet, hinterher kam. Alicia hatte die Zeit offenbar genutzt um sich die Hände zu waschen. Lang und ausgiebig Seife aufzuschäumen und sie dann zu verteilen. Einfach nur, um etwas Ruhe zu haben, durchatmen zu können. Und noch während sie mit der einen Hand die Spanne zwischen Daumen und Zeigefinger der Linken Hand einschäumte, stieß die Türe auf. Die Schwedin schien nicht groß darauf zu achten, denn es war eben was es war: Eine öffentliche Damentoilette. Niemand rechnete damit, dass hier etwas passieren könnte. Niemand rechnete damit, dass Luceija, die ihre unendliche Wut, ihren Hass und ihren Schmerz irgendwo auslassen musste und Alicia perfekt hierfür schien, beinahe zielgerichtet hereinstürmte, die Unachtsamkeit der Frau konsequent ausnutzte und nichts hatte als den Überraschungsmoment um sie an den Haaren am Hinterkopf zu packen und mit einer Stärke, die aus dem Affekt kam, den Kopf gegen den Spiegel zu knallen. "Okay, dreckige, kleine Nutte, lass uns nochmal über die Vorteile deines Mandanten sprechen."


    Ein Klicken, kaum eine handvoll rascher Schritte, gefolgt von einem zerberstenden Schmerz. Wie Alicia geschah, wusste sie erst nach einem Blick in den Spiegel, der ganz unfreiwillig war, da sie durch den harten Aufprall unmittelbar wieder zurückpralle. Schwindelte, japste vor Schreck und schließlich schrie. Zuerst war es Angst. Zweifellos pure Angst. Doch dann sah die Schwedin nicht mehr nur sich selbst, sondern auch diese sizilianische Hure hinter sich. Ganz und gar überzeugt von ihrem abartigen Werk. Und sie selbst besann sich, was durchaus mehrere Sekunden in Anspruch nahm, drehte sich schließlich und spuckte der Schwarzhaarigen vor die Füße. Nur um sich gleich danach die Mundwinkel mit dem Handrücken auszuwischen, als sei sie ein Preisboxer. Das Blut war inklusive.
    "Vorteile?", knurrte ihre schnippische Stimme und dabei war es eine rein rhetorische Frage, "Da fallen mir sofort eine handvoll ein, also-...charmant, gebildet, groß und mit einem Körper gesegnet, den er einzusetzen weiß. Leider, leider, wirst DU nichts mehr davon haben. Fast perfekte Männer geben sich nie sehr lange mit geltungssüchtigen Junkies ab."
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  10. #50
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    Ein Klicken, kaum eine handvoll rascher Schritte, gefolgt von einem zerberstenden Schmerz. Wie Alicia geschah, wusste sie erst nach einem Blick in den Spiegel, der ganz unfreiwillig war, da sie durch den harten Aufprall unmittelbar wieder zurückpralle. Schwindelte, japste vor Schreck und schließlich schrie. Zuerst war es Angst. Zweifellos pure Angst. Doch dann sah die Schwedin nicht mehr nur sich selbst, sondern auch diese sizilianische Hure hinter sich. Ganz und gar überzeugt von ihrem abartigen Werk. Und sie selbst besann sich, was durchaus mehrere Sekunden in Anspruch nahm, drehte sich schließlich und spuckte der Schwarzhaarigen vor die Füße. Nur um sich gleich danach die Mundwinkel mit dem Handrücken auszuwischen, als sei sie ein Preisboxer. Das Blut war inklusive.
    "Vorteile?", knurrte ihre schnippische Stimme und dabei war es eine rein rhetorische Frage, "Da fallen mir sofort eine handvoll ein, also-...charmant, gebildet, groß und mit einem Körper gesegnet, den er einzusetzen weiß. Leider, leider, wirst DU nichts mehr davon haben. Fast perfekte Männer geben sich nie sehr lange mit geltungssüchtigen Junkies ab."


    Die Wut und ein gigantisches Temperament kochten derartig schnell in der zarten Sizilianerin auf, dass ihr gesamter Körper wie in Flammen stand. Sie konnte nicht ruhig bleiben. Säure schoss ihr nach oben, vergiftete ihren Geist, vergiftete alles, was sie irgendwie ausgemacht hatte und ließ hervorbrodeln, was sie wirklich und unweigerlich traf. Dass sie recht hatte. Dass Leif sie niemals wieder ansehen würde. Niemals wieder dieses Lächeln für sie übrig hätte. Und alles, was in einer langen Schleife daran hing. Küsse, Berührungen, jede Zärtlichkeit in jeder Form. Es war der Verlust, der sie antrieb. Dieser völlig kranke und zerstörte Geist. Die sie dazu trieb wirklich auszuholen und der Frau gegenüber mit dieser winzigen, beinahe lächerlichen Faust ins Gesicht zu schlagen, wobei die knochige Struktur noch eher dazu beitrug, dass es wohl noch mehr schmerzen würde. Ihr selbst allerdings auch. Sie war nicht gebrochen, was sie erhoffte, aber der Schmerz war kaum ein anderer. Doch er überdeckte nicht den, den sie in sich trug. Sie schüttelte die Hand aus. "Was hast du schon für eine Ahnung?! Du hast KEINE Ahnung, zu was so ein "Junkie" in der Lage ist und du hast noch weniger eine Ahnung, mit wem du wirklich sprichst. Denkst du ernsthaft, DU hättest eine Chance?!", schrie Luceija sie an. Es war wirklich Hass der sie zerfraß. Diese eine, schuldige Person, die ihr Leben wenigstens zum Teil zerstört hatte. Wieder griff die Schwarzhaarige nach ihr, nutzte den Moment, in dem sie sich sammeln musste, drückte sie gegen diese Wand. "Wie hast du ihn gefickt, huh? Du irrst dich gewaltig wenn du denkst dein kleines Blümchensex-Ritual hätte auch nur im Entferntesten etwas mit dem gemeinsam, was wir hatten. Du hattest nie ein verdammtes Recht dich in etwas einzumischen, was du nicht mal verstehst!" Ihr Hals kratzte und die Stimme drohte schon jetzt zu versagen, als sie den Hinterkopf der Blondine gegen die Wand stieß, in diesem blanken Wahn, im puren Hass und dem Willen, sie hier verbluten zu lassen.
    Doch im absoluten Wissen, dass sie mit Kraft hier nicht trumpfen konnte, entfernte sie sich gerade weit genug von der Blonden um aus der Tasche, die sie bei sich trug nun ziemlich schnell eben genau das Werkzeug holte, dass sie sich vorab noch hatte von ihrem Freund Donal beschaffen müssen. Eine Pistole. Kassa Fabrication Razer VII. Nicht im Geringsten das Modell ihrer Wahl. Nichts desto trotz das, welches sie nun benutzte, mit ihrer rechten Hand ausgestreckt hielt und umweglos auf Alicia zielte. Schwer atmete. "Fick dich.", knurrte sie sie an. "Niemand, und schon gar nicht so Leute wie du, werden jemals aufhören so unendlich viel Scheiße zu erzählen, oder?", ihr Zeigefinger blieb nahe des Abzugs. Entsichert war die Waffe noch nicht, aber ihren Effekt verlor sie nicht. Denn die Tatsache, dass sie noch nicht entsichert war hieß nicht, dass Luci nicht vor hatte, sie zu benutzen. "Besonders, wenn sie in den Lauf einer Waffe sehen. Wenn sie wissen, dass sie heute und hier verrecken werden. Kannst du dir auch nur im Ansatz vorstellen, was für lächerlich peinliche Geständnisse ich schon gehört habe? Die meisten pissen sich sogar ein und betteln wie kleine Ratten um ihr Leben. Ich bin super gespannt rauszufinden was du tust bevor dein Scheiß Hirn hier am Spiegel klebt."


    "Geh...auf die Knie.", verlangte sie kühl und ja, den Wahnsinn spürte man nun tatsächlich.
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  11. #51
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    Die Wut und ein gigantisches Temperament kochten derartig schnell in der zarten Sizilianerin auf, dass ihr gesamter Körper wie in Flammen stand. Sie konnte nicht ruhig bleiben. Säure schoss ihr nach oben, vergiftete ihren Geist, vergiftete alles, was sie irgendwie ausgemacht hatte und ließ hervorbrodeln, was sie wirklich und unweigerlich traf. Dass sie recht hatte. Dass Leif sie niemals wieder ansehen würde. Niemals wieder dieses Lächeln für sie übrig hätte. Und alles, was in einer langen Schleife daran hing. Küsse, Berührungen, jede Zärtlichkeit in jeder Form. Es war der Verlust, der sie antrieb. Dieser völlig kranke und zerstörte Geist. Die sie dazu trieb wirklich auszuholen und der Frau gegenüber mit dieser winzigen, beinahe lächerlichen Faust ins Gesicht zu schlagen, wobei die knochige Struktur noch eher dazu beitrug, dass es wohl noch mehr schmerzen würde. Ihr selbst allerdings auch. Sie war nicht gebrochen, was sie erhoffte, aber der Schmerz war kaum ein anderer. Doch er überdeckte nicht den, den sie in sich trug. Sie schüttelte die Hand aus. "Was hast du schon für eine Ahnung?! Du hast KEINE Ahnung, zu was so ein "Junkie" in der Lage ist und du hast noch weniger eine Ahnung, mit wem du wirklich sprichst. Denkst du ernsthaft, DU hättest eine Chance?!", schrie Luceija sie an. Es war wirklich Hass der sie zerfraß. Diese eine, schuldige Person, die ihr Leben wenigstens zum Teil zerstört hatte. Wieder griff die Schwarzhaarige nach ihr, nutzte den Moment, in dem sie sich sammeln musste, drückte sie gegen diese Wand. "Wie hast du ihn gefickt, huh? Du irrst dich gewaltig wenn du denkst dein kleines Blümchensex-Ritual hätte auch nur im Entferntesten etwas mit dem gemeinsam, was wir hatten. Du hattest nie ein verdammtes Recht dich in etwas einzumischen, was du nicht mal verstehst!" Ihr Hals kratzte und die Stimme drohte schon jetzt zu versagen, als sie den Hinterkopf der Blondine gegen die Wand stieß, in diesem blanken Wahn, im puren Hass und dem Willen, sie hier verbluten zu lassen.
    Doch im absoluten Wissen, dass sie mit Kraft hier nicht trumpfen konnte, entfernte sie sich gerade weit genug von der Blonden um aus der Tasche, die sie bei sich trug nun ziemlich schnell eben genau das Werkzeug holte, dass sie sich vorab noch hatte von ihrem Freund Donal beschaffen müssen. Eine Pistole. Kassa Fabrication Razer VII. Nicht im Geringsten das Modell ihrer Wahl. Nichts desto trotz das, welches sie nun benutzte, mit ihrer rechten Hand ausgestreckt hielt und umweglos auf Alicia zielte. Schwer atmete. "Fick dich.", knurrte sie sie an. "Niemand, und schon gar nicht so Leute wie du, werden jemals aufhören so unendlich viel Scheiße zu erzählen, oder?", ihr Zeigefinger blieb nahe des Abzugs. Entsichert war die Waffe noch nicht, aber ihren Effekt verlor sie nicht. Denn die Tatsache, dass sie noch nicht entsichert war hieß nicht, dass Luci nicht vor hatte, sie zu benutzen. [COLOR=MediumTurquoise]"Besonders, wenn sie in den Lauf einer Waffe sehen. Wenn sie wissen, dass sie heute und hier verrecken werden. Kannst du dir auch nur im Ansatz vorstellen, was für lächerlich peinliche Geständnisse ich schon gehört habe? Die meisten pissen sich sogar ein und betteln wie kleine Ratten um ihr Leben. Ich bin super gespannt rauszufinden was du tust bevor dein Scheiß Hirn hier am Spiegel klebt."


    "Geh...auf die Knie.", verlangte sie kühl und ja, den Wahnsinn spürte man nun tatsächlich.


    Es war blanke Angst, die in der Schwedin hochkochte. An die Wand gedrückt, mitten in den Lauf der Waffe blickend. Doch das hier durfte nicht so enden. Nicht für sie. Nicht gegen diesen Abschaum und am besten auch nicht tot. Bei diesem Gedanken hielt Alicia die Luft an. So lang, dass ihr schwindelig wurde. Und doch fand ihr Gehirn diesen absurden Plan, der sie davon abhielt, weiter die nassen Hände zu heben und zu heulen. Denn Tränen begleiteten ihr Gesicht längst, wenn auch noch in kleinster Form, aber deutlich sichtbar und gepaart mit ihrer kaltschweißigen Stirn. Ihre nächste Geste kam dabei urplötzlich. Und sie war tödlich dreist dazu.
    "Das Sofa.", sagte die Anwältin wie aus dem nichts, stemmte ihr rechtes Bein leicht angewinkelt gegen die Wand und schob ihren Rock kaum merklich hoch. "Und er war-...", sprach sie weiter und tippte sich auf die Innenseite ihrer Oberschenkel, an derer sie mit ihrem Zeigefinger entlang fuhr, "...überall. Nicht nur bei mir. Das weißt du doch, Dummerchen."

    Dieses Selbstbewusstsein war ein perfektes Schauspiel. Denn wenn etwas Alicia weniger wollte, als nur zu sterben, dann war es auf so erbärmliche Weise, wie von der Italienerin beschrieben. Und sie wusste noch diese eine Sache: Sie war nicht allein. Es würde Zeugen für ihrer beider Untergang geben. Doch eben jene Zeugin, die sie kurz zuvor zwar vernommen, nicht aber gegrüßt hatte, trat jetzt aus einer der Kabinen. Langsam, bedächtig auf hohen Schuhen gehend, gleichwohl aber voller Eleganz. Wohl auch, weil das primäre Atribut dieser Frau ihr Körper war. Und ihre große Klappe, die sie IMMER zu weit aufriss.
    "Bring sie nicht um.", riet Aries der Schwarzhaarigen leichtfertig. "Das bringt dich in den Knast, wenn du nicht vorher einen erbärmlich Suizid vornimmst. Und beides wäre-...Naja, weniger vorteilhaft für Leif, du verstehst? Huren wie du müssen wenigstens zu irgendetwas nutzen, aber sollten nicht noch betrauert werden müssen. Lass dir noch ein-...zwei Jahre Zeit, dann gehört er vielleicht wieder einer anderen."
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  12. #52
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    Es war blanke Angst, die in der Schwedin hochkochte. An die Wand gedrückt, mitten in den Lauf der Waffe blickend. Doch das hier durfte nicht so enden. Nicht für sie. Nicht gegen diesen Abschaum und am besten auch nicht tot. Bei diesem Gedanken hielt Alicia die Luft an. So lang, dass ihr schwindelig wurde. Und doch fand ihr Gehirn diesen absurden Plan, der sie davon abhielt, weiter die nassen Hände zu heben und zu heulen. Denn Tränen begleiteten ihr Gesicht längst, wenn auch noch in kleinster Form, aber deutlich sichtbar und gepaart mit ihrer kaltschweißigen Stirn. Ihre nächste Geste kam dabei urplötzlich. Und sie war tödlich dreist dazu.
    "Das Sofa.", sagte die Anwältin wie aus dem nichts, stemmte ihr rechtes Bein leicht angewinkelt gegen die Wand und schob ihren Rock kaum merklich hoch. "Und er war-...", sprach sie weiter und tippte sich auf die Innenseite ihrer Oberschenkel, an derer sie mit ihrem Zeigefinger entlang fuhr, "...überall. Nicht nur bei mir. Das weißt du doch, Dummerchen."

    Dieses Selbstbewusstsein war ein perfektes Schauspiel. Denn wenn etwas Alicia weniger wollte, als nur zu sterben, dann war es auf so erbärmliche Weise, wie von der Italienerin beschrieben. Und sie wusste noch diese eine Sache: Sie war nicht allein. Es würde Zeugen für ihrer beider Untergang geben. Doch eben jene Zeugin, die sie kurz zuvor zwar vernommen, nicht aber gegrüßt hatte, trat jetzt aus einer der Kabinen. Langsam, bedächtig auf hohen Schuhen gehend, gleichwohl aber voller Eleganz. Wohl auch, weil das primäre Atribut dieser Frau ihr Körper war. Und ihre große Klappe, die sie IMMER zu weit aufriss.
    "Bring sie nicht um.", riet Aries der Schwarzhaarigen leichtfertig. "Das bringt dich in den Knast, wenn du nicht vorher einen erbärmlich Suizid vornimmst. Und beides wäre-...Naja, weniger vorteilhaft für Leif, du verstehst? Huren wie du müssen wenigstens zu irgendetwas nutzen, aber sollten nicht noch betrauert werden müssen. Lass dir noch ein-...zwei Jahre Zeit, dann gehört er vielleicht wieder einer anderen."


    Luceija atmete zittrig. Das hier lief aus dem Ruder, aber es feuerte sie nur wieder und wieder und immer dramatischer an. "Du hast mir gerade noch gefehlt..was wird das hier? Irgendein sehr eigenartiger Club?", knurrte sie, da hatte sie noch nicht überwunden, wie Alicia andeutete, dass ihr Körper lang genug die Spielwiese ihres Exfreundes war. Und es zerriss sie. Es zerriss sie, dass sie sich vorstellen konnte, wie er es tat, weil sie dieses Sofa kannte, die Wohnung kannte und bei dieser Schwedin nun einigermaßen eine Vorstellung davon hatte, wie er-...ja. Ihr wurde nur noch schlechter. Jede eigene Fantasie, die sie von ihm kannte, projizierte sie auf Alicia und ihn, machte sich verrückt mit Szenen, die sich in ihr Hirn brennen wollten. Sie schnaubte, dann knurrte sie laut und reagierte schnell, als sie mit der Waffe gegen die Schläfe der Frau schlug und sofort wieder auf sie zielte. DAS würde reingehauen haben. Schmerzen wie die Hölle und ihr vielleicht das bisschen Respekt einbläuen, dass sie hier im Antlitz der Waffe verloren hatte.

    "GErade du hältst mich für eine Nutte..", lachte sie schäbig aber so freudlos wie schon im Gericht. Sie litt sichtbar und immer deutlicher ersichtlich. "Ich kenne Geschichten von dir die mich im Vergleich zu einer Heiligen machen und das ist..schwer. Du hingegen...was mischst du dich überhaupt ein? Hast du nicht irgendwo deine Kinder zu ersticken?"

    Sie sah zu Alicia zurück, packte sie an der Schulter, um sich und sie zu drehen, sodass Luceija beide Frauen vor sich hatte, Alicia direkt vor ihr und Aries etwas weiter hinten. So war sie zwar mit dem Rücken zur Wand, der, ohne Tür, aber das hier hatte vermutlich ohnehin keinen Ausweg mehr. Oder..? Sie trat der Schwedin ins Schienbein und kompensierte ihren inneren Schmerz mit jedem Jaulen der Blonden. "Ich sagte: AUF DIE KNIE!"
    Luceija ist offline

  13. #53
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    Luceija atmete zittrig. Das hier lief aus dem Ruder, aber es feuerte sie nur wieder und wieder und immer dramatischer an. "Du hast mir gerade noch gefehlt..was wird das hier? Irgendein sehr eigenartiger Club?", knurrte sie, da hatte sie noch nicht überwunden, wie Alicia andeutete, dass ihr Körper lang genug die Spielwiese ihres Exfreundes war. Und es zerriss sie. Es zerriss sie, dass sie sich vorstellen konnte, wie er es tat, weil sie dieses Sofa kannte, die Wohnung kannte und bei dieser Schwedin nun einigermaßen eine Vorstellung davon hatte, wie er-...ja. Ihr wurde nur noch schlechter. Jede eigene Fantasie, die sie von ihm kannte, projizierte sie auf Alicia und ihn, machte sich verrückt mit Szenen, die sich in ihr Hirn brennen wollten. Sie schnaubte, dann knurrte sie laut und reagierte schnell, als sie mit der Waffe gegen die Schläfe der Frau schlug und sofort wieder auf sie zielte. DAS würde reingehauen haben. Schmerzen wie die Hölle und ihr vielleicht das bisschen Respekt einbläuen, dass sie hier im Antlitz der Waffe verloren hatte.

    "GErade du hältst mich für eine Nutte..", lachte sie schäbig aber so freudlos wie schon im Gericht. Sie litt sichtbar und immer deutlicher ersichtlich. "Ich kenne Geschichten von dir die mich im Vergleich zu einer Heiligen machen und das ist..schwer. Du hingegen...was mischst du dich überhaupt ein? Hast du nicht irgendwo deine Kinder zu ersticken?"

    Sie sah zu Alicia zurück, packte sie an der Schulter, um sich und sie zu drehen, sodass Luceija beide Frauen vor sich hatte, Alicia direkt vor ihr und Aries etwas weiter hinten. So war sie zwar mit dem Rücken zur Wand, der, ohne Tür, aber das hier hatte vermutlich ohnehin keinen Ausweg mehr. Oder..? Sie trat der Schwedin ins Schienbein und kompensierte ihren inneren Schmerz mit jedem Jaulen der Blonden. "Ich sagte: AUF DIE KNIE!"


    Aries schürzte geschlagen die Lippen und sparte hierbei nicht mit abfälligen Blicken gegenüber der Italienerin, während Alicia dem Kommando widerwillig folgte.
    "Kinder-...", seufzte die kaltgestellte Ehefrau etwas zu ausufernd, "Irgendwas sagt mir, dass Leif und du vielleicht doch nicht so eng waren oder-...Wieso genau hatte ICH dieses Kind?", fragte Aries laut in den Raum. Ein weiteres seufzen. Diesmal von Alicia.
    "Ich bewundere diese Diskussion über Familienplanung. Gleich morgen lasse ich mich testen und vielleicht kann ich ja bald mitreden.", giftete sie ungehalten, sitzend auf ihren nackten Knien.
    "Vielleicht.", sinnierte Aries und legte den Kopf schief, als würde sie allen ernstes darüber nachdenken. "Bei Nutten hat er sicher immer-...Vorgesorgt. Oder sie konnte es einfach nicht."

    Die Luft schien gar zu brennen, als niemand bemerkte, dass sich weitere Schritte der geschlossenen Tür näherten. Suchend, unsicher, aber vielleicht ein Leben rettend.
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  14. #54
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    Niemand sollte je wieder behaupten, gute Anwälte müssten teuer sein. Diesen hier hatte er für ein paar Credits bekommen. Nagut. Ein paar Credits und etwas Tetravoxine. Und die Credits hatte er auch nur, weil er dieser labilen Alten vor Wochen die Tasche gestohlen hatte. Aber welcher Vollidiot führte auch so viel Bargeld mit sich? Oder ließ sich beim Abheben von Großbeträgen wie dreitausend Credits von einem Mann, ungepflegt, mit sichtbar fettigem Haar und stetig quietschender Lederjacke beobachten? Richtig. Niemand. Und obwohl Nathan heute, an diesem Gerichtstermin, kaum besser aussah, hatte er, nunja, irgendwie gewonnen. Zu viel "aber" und "ich weiß nicht" von dieser faltigen Prinzessin, die es in ihrer Dummheit einfach nicht anders verdient hatte. Er jedenfalls war fein raus und beobachtete das Treiben vor dem insgesamt großen Gerichtsgebäude, als plötzlich dieser Baum eines Mannes in ihn raste und seine frisch angezündete Kippe zu Boden warf. Ohne ein Wort der Entschuldigung, aber mit einem abfälligen Seitenblick, weil er nach Geld stank, während Nathan seit drei Tagen eine Dusche nötig hatte, der verfickte Abfluss der Dusche aber kein Wasser mehr schluckte. Er präsentierte dem grauen Blick des Hünen seinen Mittelfinger, samt dreckunterlegtem Nagel und hob schließlich seinen Glimmstängel wieder auf, als der Fremde längst weg war. Wortlos. Was für ein Bastard. Er würde nur noch auf seinen Anwalt, diesem 'ebenfalls irischen' McGrath warten, der ihn mit seinem Wagen Zuhause absetzte und diesem Tag dann endgültig den Rücken kehren.
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  15. #55
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    Aries schürzte geschlagen die Lippen und sparte hierbei nicht mit abfälligen Blicken gegenüber der Italienerin, während Alicia dem Kommando widerwillig folgte.
    "Kinder-...", seufzte die kaltgestellte Ehefrau etwas zu ausufernd, "Irgendwas sagt mir, dass Leif und du vielleicht doch nicht so eng waren oder-...Wieso genau hatte ICH dieses Kind?", fragte Aries laut in den Raum. Ein weiteres seufzen. Diesmal von Alicia.
    "Ich bewundere diese Diskussion über Familienplanung. Gleich morgen lasse ich mich testen und vielleicht kann ich ja bald mitreden.", giftete sie ungehalten, sitzend auf ihren nackten Knien.
    "Vielleicht.", sinnierte Aries und legte den Kopf schief, als würde sie allen ernstes darüber nachdenken. "Bei Nutten hat er sicher immer-...Vorgesorgt. Oder sie konnte es einfach nicht."

    Die Luft schien gar zu brennen, als niemand bemerkte, dass sich weitere Schritte der geschlossenen Tür näherten. Suchend, unsicher, aber vielleicht ein Leben rettend.


    Sie durchbohrte mit den Blicken die Knieende. Wirklich durchbohrte. Denn ihr Blick wirkte abwesend. Die Augen hatten sich irgendwann mit Tränen gefüllt die sie nicht weinte. Nein, nicht, weil sie so unbedingt hatte Kinder mit ihm haben wollen. Aber die Tatsache, dass sie es eben nicht 'konnte', selbst wenn sie gewollt hätte, war etwas, was ihr in Bezug auf Leif nur kurz, aber tatsächliche Sorgen gemacht hatte. Es wäre irgendwann ein Punkt gewesen, der sie vielleicht wieder entzweit hätte. Weil ihr Interesse nicht auf Nachwuchs lag, weil sie sich nicht einmal dazu in der Lage fühlte, sich selbst zu retten. Ohnehin, es waren alles nur Theorien. Alles. Selbst die, Alicia könnte von ihm schwanger sein, sie war nicht dumm genug um zu verstehen, dass sie sie brechen wollten aber der Punkt war...ihr wahnsinniger, zerfressener, längst gefährlich zerstreuter und zerstörter Geist akzeptierte jeder dieser Anklagen und schnitten weitere, tiefe Wunden in ihr Innerstes. "Ich wollte nie Kinder.", rechtfertigte sie sich. "Und selbst wenn. Euch hat es auch nicht geholfen, richtig?"

    "Mach deine beschissene Fresse auf.", knurrte sie Alicia an, die ENDLICH in der Position war, die sie schon so lange angefordert hatte. Doch Luceija half zusätzlich nach. Packte ihren Hals und drückte den Kopf nach oben. Als sie nicht schnell genug war den Mund gänzlich zu öffnen, half sie auch hier nach, drückte ihre Finger zwischen die Lippen der Frau und hielt mit der anderen die Pistole weiter auf sie. "Schön weit. Komm schon, stell dir vor du lutschst ihm den Schwanz, darin wirst du wenigstens Erfahrung haben, hm?"
    "Weisst du, das hier ist ne wirklich schöne Waffe. Hat nicht ganz den Umfang den ich mir vorstellt habe, aber das hast du mir zu verzeihen." Sie sah Alicia genau in die Augen und ließ nicht von ihr ab. Die bloße Bereitschaft der Sizilianerin sollte klar werden. Wie zügellos und wie wahnsinnig und zu allem bereit sie tatsächlich war. Vor allem nicht zu gehen, ohne der Anwältin den Schädel weggeblasen zu haben. "Niemand von euch beschissenen n hat nur im Ansatz eine Ahnung, warum wir zusammen waren. Und wie verdammt perfekt er wirklich ist. Wir waren...", sie hob den Kopf kurz und lachte dann so bitterlich, als erinnere sie sich an eine wundervolle Szene. Eine, wie die, die sie auf der Hochzeit teilten. Am Wasser saßen und er dieses erste Mal, ihr so bewusst, diese Strähne aus dem Gesicht gestrichen hatte. Im letzten Rest von Sonnenuntergang ein unvergleichliches Lächeln aussandte und ihr ein Gefühl schenkte, dass niemals - wirklich niemals wieder verschwand. Dass sie nun hier her brachte, bis an diesen Punkt, an dem sie auf den Lauf ihrer Waffe spuckte. "- Kompatibel. Was hättest du tatsächlich für ihn getan, huh?" Und nun, als sie die Finger weiter zwischen ihre Lippen grub und den Kiefer gewaltsam aufhebelte, sagte sie "Du hättest ihn nicht mal ansatzweise ausgehalten." und legte Alicia den Lauf ihrer Waffe in den Mund. "Oder?", wollte sie wissen, und drückte mit einem Mal die Pistole deutlich tiefer, als man sie normalerweise drückte und ließ sie den Lauf regelrecht schlucken. "Na komm schon, du musst ihn lernen zu schlucken. Durch die Nase atmen und einfach tiefer lassen.", ihre Stimme war so Dunkel wie der Schlund in sich. Oder der, in den sie diese Waffe drückte, tief, so tief, dass die Blonde panisch die Augen aufriss und wimmerte und heulte. "WAS IST!? WENN DU NICHTMAL DAS AUSHÄLTST, ZU WAS VERDAMMT WARST DU DANN GUT?!", schrie sie sie an, wobei ihr Daumen nun die Waffe entsicherte, die bekannt surrte, an der Seite aufleuchtete und nur darauf wartete, bald abgeschossen zu werden. Und Luceija verlor längst dabei diese stummen, von purem Hass verschleierten Tränen einer wirklich verzweifelten Person, die absolut alles verloren hatte. Und wirklich bereit war DAS hier zu tun.
    Luceija ist offline Geändert von Luceija (10.01.2019 um 18:18 Uhr)

  16. #56
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    Sie hörte die Schreie. Das Bellen der ihr bekannten, wenngleich brüchigen Stimme, welche sie in die Damentoilette lockte. Genau dort, wo sie es sah. Dieses Schauspiel, das einem schlechten Streifen glich. Eine der Frauen stand noch aufrecht, die Hände vor den Mund geschlagen, die Augen geschlossen. Und dann war da Leifs Anwältin, als Gefangene der Italienerin, wobei Letztere schrie und Erstere bitterlich weinte. Es war-...Vollkommen absurd und beängstigend zugleich. Und doch trat Zora die Tür voller Wucht von innen zu, hoffend, dass niemand dort draußen etwas gehört, geschweige denn gesehen hatte.
    "Scheiße, Luci, was tust du da!?", fauchte sie ihre Schwägerin an und packte sie bei der Schulter, was ein weiteres Mal den Lauf dieser Waffe empfindlich in den Rachen der Schwedin stieß. "Nimm die scheiß Waffe runter, Luci! Nicht mal dieser Typ kann es wert sein, dass du so durchdrehst!"
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  17. #57
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    Sie hörte die Schreie. Das Bellen der ihr bekannten, wenngleich brüchigen Stimme, welche sie in die Damentoilette lockte. Genau dort, wo sie es sah. Dieses Schauspiel, das einem schlechten Streifen glich. Eine der Frauen stand noch aufrecht, die Hände vor den Mund geschlagen, die Augen geschlossen. Und dann war da Leifs Anwältin, als Gefangene der Italienerin, wobei Letztere schrie und Erstere bitterlich weinte. Es war-...Vollkommen absurd und beängstigend zugleich. Und doch trat Zora die Tür voller Wucht von innen zu, hoffend, dass niemand dort draußen etwas gehört, geschweige denn gesehen hatte.
    "Scheiße, Luci, was tust du da!?", fauchte sie ihre Schwägerin an und packte sie bei der Schulter, was ein weiteres Mal den Lauf dieser Waffe empfindlich in den Rachen der Schwedin stieß. "Nimm die scheiß Waffe runter, Luci! Nicht mal dieser Typ kann es wert sein, dass du so durchdrehst!"


    "Nein..", wehrte Luci ihre Schwägerin ab. Sie zitterte, war deutlich in einer anderen Welt, in einem Zustand, der vollkommene Besessenheit bestätigen wollte und ihr jeden Atem nahm. Vielleicht noch schlimmer als sie Alicia gerade den Atem nahm. Ihr Zeigefinger bewegte sich über den Abzug, schwebte darüber. "Nein!", schnaubte sie. "Du kannst nicht ernsthaft wollen, dass ich sie leben lasse, sie-...sie hat ihn-...HÖR AUF ZU FLENNEN UND zeig nur EINMAL Scheiß Rückgrad!", schrie sie schließlich die Anwältin wieder an. Und da waren sie wieder. Tropfende Tränen. Aus ihren hasserfüllten Augen die nicht wie die eigenen schienen.
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  18. #58
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    "Nein..", wehrte Luci ihre Schwägerin ab. Sie zitterte, war deutlich in einer anderen Welt, in einem Zustand, der vollkommene Besessenheit bestätigen wollte und ihr jeden Atem nahm. Vielleicht noch schlimmer als sie Alicia gerade den Atem nahm. Ihr Zeigefinger bewegte sich über den Abzug, schwebte darüber. "Nein!", schnaubte sie. "Du kannst nicht ernsthaft wollen, dass ich sie leben lasse, sie-...sie hat ihn-...HÖR AUF ZU FLENNEN UND zeig nur EINMAL Scheiß Rückgrad!", schrie sie schließlich die Anwältin wieder an. Und da waren sie wieder. Tropfende Tränen. Aus ihren hasserfüllten Augen die nicht wie die eigenen schienen.


    Zora knurrte, sichtlich verärgert und ja, auch irgendwie in Unruhe. Gefühlte sämtliche Säle dieses Gerichts wurden gerade geleert und wenn auch nur IRGENDWER in diesem Gebäude halb so lange auf eine Pause gewartet hatte wie Zora, dann musste er zu hundert Prozent auf die Toilette. Ganz davon abgesehen, dass die überladene Britin keine Zeit und Nerven für diese Sache hatte. Sie wollte nicht Gil trösten müssen, dass seine Schwester im Knast saß, sie wollte diesen teilzeitlüsternen Scheißkerl verprügeln und zwar so schnell wie möglich. Genau deswegen war die Blondine so befreit. So voller Wut und doch anders als Luceija, der sie einen regelrechten Kinnhaken versetzte, ihre Hand griff und die Waffe davon löste. Jeden dieser billigen Tricks und Handgriffe hatte sie von ihrem Vater. Und endlich waren sie zu irgendetwas gut. Ebenso ihre Treffsicherheit, mit der sie auf die losgelassene, am Boden stehende Tasche feuerte, die wohl Aries gehörte, während die kniende Schwedin noch keuchte, nach Luft rang und wohl gefühlt starb.
    "VERPISS DICH SCHON, MISTSÜCK!", brüllte Zora außer sich und fuhr ganz plötzlich ihre Stimme runter und blaffte ein: "Nimm deine verdammte Wikingerbraut mit, bevor du gehst!"
    Beide Frauen, völlig überrumpelt vom Szenario und der Wendung selbst, rafften sich zusammen, schalteten ihren Fluchtinstinkt wieder an und waren im Begriff zu gehen, als die Britin bereits die Waffe entlud und nur einen sehr müden Plan hatte, um sie zu entsorgen, bevor der Sicherheitsdienst sie hier erwischte: Das gottverdammte Klo. Nicht, dass eine der Schüsseln überhaupt den Lauf schlucken würden. Viel mehr war die Tarnung perfekt, in welcher Zora das Gehäuse in einer Schüssel 'verlor', während sie Luceija schreien hörte.
    "Halt die Klappe, verdammt nochmal und setz dich SOFORT in diese Kabine!", deutete sie auf eben jene, in der noch immer die beinahe-Mordwaffe lag.
    AeiaCarol ist offline

  19. #59
    Fionda per cereali  Avatar von Luceija
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    Zora knurrte, sichtlich verärgert und ja, auch irgendwie in Unruhe. Gefühlte sämtliche Säle dieses Gerichts wurden gerade geleert und wenn auch nur IRGENDWER in diesem Gebäude halb so lange auf eine Pause gewartet hatte wie Zora, dann musste er zu hundert Prozent auf die Toilette. Ganz davon abgesehen, dass die überladene Britin keine Zeit und Nerven für diese Sache hatte. Sie wollte nicht Gil trösten müssen, dass seine Schwester im Knast saß, sie wollte diesen teilzeitlüsternen Scheißkerl verprügeln und zwar so schnell wie möglich. Genau deswegen war die Blondine so befreit. So voller Wut und doch anders als Luceija, der sie einen regelrechten Kinnhaken versetzte, ihre Hand griff und die Waffe davon löste. Jeden dieser billigen Tricks und Handgriffe hatte sie von ihrem Vater. Und endlich waren sie zu irgendetwas gut. Ebenso ihre Treffsicherheit, mit der sie auf die losgelassene, am Boden stehende Tasche feuerte, die wohl Aries gehörte, während die kniende Schwedin noch keuchte, nach Luft rang und wohl gefühlt starb.
    "VERPISS DICH SCHON, MISTSÜCK!", brüllte Zora außer sich und fuhr ganz plötzlich ihre Stimme runter und blaffte ein: "Nimm deine verdammte Wikingerbraut mit, bevor du gehst!"
    Beide Frauen, völlig überrumpelt vom Szenario und der Wendung selbst, rafften sich zusammen, schalteten ihren Fluchtinstinkt wieder an und waren im Begriff zu gehen, als die Britin bereits die Waffe entlud und nur einen sehr müden Plan hatte, um sie zu entsorgen, bevor der Sicherheitsdienst sie hier erwischte: Das gottverdammte Klo. Nicht, dass eine der Schüsseln überhaupt den Lauf schlucken würden. Viel mehr war die Tarnung perfekt, in welcher Zora das Gehäuse in einer Schüssel 'verlor', während sie Luceija schreien hörte.
    "Halt die Klappe, verdammt nochmal und setz dich SOFORT in diese Kabine!", deutete sie auf eben jene, in der noch immer die beinahe-Mordwaffe lag.


    "WENN DU NUR NOCH EIN EINZIGES MAL AUCH NUR IN SEINE NÄHE KOMMST DANN FINDE ICH DICH UND VERTEIL JEDES DEINER SCHEIß KÖRPERTEILE AUF EINEM ANDEREN PLANETEN!", schrie sie der Frau hinterher und Gott, ja, genau so meinte sie es. Genau so und kein bisschen anders. Sie hätte abgedrückt und abdrücken können, sie war so unheimlich kurz davor gewesen und das Gefühl, es einfach zu tun hatte nichts in ihr ausgelöst. Selbst das kurz davorstehen. Sie malte sich aus, alles wäre besser gewesen, wenn es denn passiert wäre. Aber war es das..? Hier, in einem britischen Gericht einen Mord zu begehen den sie kaum so gut tarnen konnte wie all die anderen die sie verübt hatte?
    Nur Zoras deutliche Aufforderung weckte sie weit genug aus ihrem all zu panischen Zustand, sodass sie ihr, ohnehin planlos und wie in Trance, folgte.
    Luceija ist offline

  20. #60
    Mythos Avatar von AeiaCarol
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    "WENN DU NUR NOCH EIN EINZIGES MAL AUCH NUR IN SEINE NÄHE KOMMST DANN FINDE ICH DICH UND VERTEIL JEDES DEINER SCHEIß KÖRPERTEILE AUF EINEM ANDEREN PLANETEN!", schrie sie der Frau hinterher und Gott, ja, genau so meinte sie es. Genau so und kein bisschen anders. Sie hätte abgedrückt und abdrücken können, sie war so unheimlich kurz davor gewesen und das Gefühl, es einfach zu tun hatte nichts in ihr ausgelöst. Selbst das kurz davorstehen. Sie malte sich aus, alles wäre besser gewesen, wenn es denn passiert wäre. Aber war es das..? Hier, in einem britischen Gericht einen Mord zu begehen den sie kaum so gut tarnen konnte wie all die anderen die sie verübt hatte?
    Nur Zoras deutliche Aufforderung weckte sie weit genug aus ihrem all zu panischen Zustand, sodass sie ihr, ohnehin planlos und wie in Trance, folgte.


    "Ich weiß nicht was-...WAS GENAU...das ist?! Diese Geisteskrankheit, mit der dieser kaltbadende Skalpellschwinger DICH und GIL angesteckt hat, aber VERDAMMT NOCHMAL-...Was hast du dir dabei bloß gedacht?!", schrie Zora, obgleich ihre Schwägerin sich ergeben in der Kabine verkrümmelte, sie selbst mit einem gezielten Tritt ihrer Absätze die Klinke halb demontierte, um dann doch die Tür zu schließen und sich - betont, aber falsch wartend - gegen sie lehnte.
    "Wenn irgendeiner dieser Arschlöcher vom Wachdienst herkommt, weil er dich und mich gehört hat, dann glaubt er mir besser, dass ich die Tür zuhalten muss, damit du besser pissen kannst und nicht weil da eine Waffe unter deinem Arsch schwimmt!"

    Der Schuss war vielleicht gehört worden. Die beiden Frauen waren weg. Und doch-...Zum ihrem zweifelhaften Glück, schien sich nichts und niemand noch für sie zu interessieren.
    AeiaCarol ist offline

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