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Bessere Welt? Das Modell der Alternativen Hegemonie: Die unsichtbare Hand der Erziehung zum Guten

  1. #61 Zitieren
    Lehrling
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    Wenn ich sage es gibt 'den' Kapitalismus nicht, dann meine ich natürlich, dass er immer anders und individuell Ausgeprägt ist.
    Ich verstehe, was du sagen willst, aber im Grunde genommen gibt es genau einen Kapitalismus und nicht mehrere. Er ist wie ein Fluss und ob der mal wild fließt, oder durch Beton eingrenzt wird, ist egal.


    Die freie Marktwirtschaft kann man als Teil des Kapitalismus sehen, muss man aber nicht, es ändert aber nicht daran, dass der Kapitalismus zu allererst eine Theorie ist und sekundär in der Realität umgesetzt wird.
    Nein, Kapitalismus ist die Praxis. Die freie Marktwirtschaft ist die Theorie, denn die wurde in Reinform noch nie umgesetzt. Als Kapitalismus bezeichnet man daher unter anderem auch eine konkrete wirtschaftliche Periode der Zeitgeschichte.


    Das ist wie vieles eine theoretische Ansicht, die nicht jeder Teilt. Warum sollte er zwangsläufig international sein? Warum sollte ein Staat den Kapitalismus nicht regeln wollen? Die zentrale Idee des Sozialismus ist es gerade, einen Staatskapitalismus auf zu bauen, in dem der Staat das Kapital einsetzt und verwaltet und in dem es keine freien Märkte gibt. Der theoretische Kapitalismus ist primär eine Erklärung von Vorgängen und sekundär eine Anleitung.
    Du verwechselst Kapitalismus mit generellem Wirtschaften. In einer Zeit, in der Waren, Daten und Ideen grenzüberschreitend ausgetauscht werden, ist so ein nationalstaatliches Denken sehr realitätsentfernt. Wenn du in den Supermarkt gehst, sind viele Güter Importwaren. Selbst angeblich autonome Länder wie Nordkorea existieren nur durch internationalen Handel.


    Ich glaube dir ist nicht klar wie die Welt funktioniert, die Idee, dass der gleiche Kapitalismus in Deutschland, Saudi Arabien, den USA und China herrscht ist absurd, wir sprechen hier von Ideen, einer Theorie die verschieden Interpretiert und genutzt wird.
    Du verwechselst wieder eine konkrete wirtschaftliche Ordnung mit dem Kapitalismus an sich.


    Du spricht vom Kapitalismus, als wäre er eine geheime Weltregierung mit einer Armee. Es sind Menschen die den Kapitalismus gestalten, nicht so wie du denkst, der Kapitalismus, der den Menschen gestaltet. Der Kapitalismus existiert nur in der Form, in der er von Menschen manifestiert wird und da Menschen in Grenzen stattfinden, tut es auch der Kapitalismus.
    Die unsichtbare Hand des Marktes ist eine Tatsache, die wir jeden Tag spüren. Wäre dem nicht so, würde das System überhaupt nicht funktionieren.

    Den Rest kann man nicht zustimmen. Der Kapitalismus und das Wirtschaftsleben hat sich in vielen Bereichen bereits längst von Kontrollmechanismen gelöst. Er benötigt den Menschen gar nicht mehr unbedingt. Ein besonders krasses Beispiel wären hier die Finanzmärkte, die von der Realwirtschaft fast schon abgekoppelt sind.

    Das Modell der Alternativen Hegemonie würde genau so etwas wieder unter Kontrolle beginnen.


    Es ist genau falsch herum, du hast keinen belegt für deine Behauptung. Im 20. Jahrhundert haben Nationalsozialisten und Kommunisten genau das probiert, was dein Ziel ist, die Welt unter einer Fahne und einer Ideologie zu vereinen und genauso wie du, dachten sie, einen Weg gefunden haben das tun zu können?

    Das Ergebnis? Viele 10 Millionen tote Menschen und der wirtschaftliche Zusammenbruch beider Systeme. Du willst um keinen Preis ein Ideologe sein und genau das, macht dich anfällig für Ideologien.
    Du verkennst das Modell der Alternativen Hegemonie. Das AH-Modell korrigiert die Fehler des bestehenden Systems. Es beseitigt es nicht, sondern leitet seine Kraft in die richtige Richtung. Damit gibt es keine Gemeinsamkeiten zwischen den genannten Ideologien und dem AH-Modell.


    Du hast meine Kritik gar nicht verstanden, meine Kritik ist genau das, was in deinem letzten Satz steht, die naive, uninformierte oder ignorante Idee, man könnte eine Lösung für die ganze Welt finden. Allein die Annahme Demokratie wäre Banal und im Sinne aller Menschen zeigt, wie wenig Substanz hinter der Idee steht.
    Merkwürdigerweise hat China gerade so eine Idee und ist sehr erfolgreich damit. Wenn wir da warten und weiter zugucken hat China in 20 Jahren die Vorherrschaft. Aber, wir können dann ja sagen, dass es wir einfach ein wenig ignorant, uninformiert oder ignorant waren.

    Wir brauchen ein Gegengewicht zu diesem neuen, gigantischen Machtblock. Bisher sind wir mit allen Versuchen gescheitert, dem etwas entgegenzusetzen. EU? Kann man abmelden. TTIP? Ist gescheitert. Handelskriege der Kateogorie Tump? Verzögert die Sache nur.

    Das Modell der Alternativen Hegemonie ist ein Gegengewicht gegen die aufkommende Macht der Autokratie und Diktatur und ja, mir und wahrscheinlich fast allen im hier dürfte es lieber sein, wenn sich Freiheit, Licht, Demokratie, Menschenrechte, Rechtsstaatlichkeit und das Gute durchsetzen, als Finsternis, Diktatur, Unterdrückung und Unrecht.

    Was ist deine Lösung? Abwarten und Nichtstun?
    lauerin ist offline

  2. #62 Zitieren
    Knight Avatar von Opodeldox
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    Zitat Zitat von lauerin Beitrag anzeigen
    Du verwechselst wieder eine konkrete wirtschaftliche Ordnung mit dem Kapitalismus an sich.
    Nein tue ich nicht, du bist die Person die Dinge verwechselt und zwar die Realität mit der Welt der abstrakten Ideen.
    Du weißt nichtmal selbst was du willst. Einerseits sagst du mir, der Kapitalismus sei nicht nur eine Theorie, das heisst er ist etwas konkretes, aber hier willst du ihn vom Konkreten lösen und zu "Kapitalismus an sich" definieren. Der Kapitalismus also weder theoretisch, noch praktisch existent, sonder transzendent?


    Meine Lösung ist ganz einfach, man muss mit der Realität und ihren Problemen arbeiten und zwar an jedem einzelnen, auch wenn es schwer ist. Dafür muss man mit Menschen und Nationen reden und Konflikte aussehen. Ein Tuch, dass man über alles werfen kann, gibt es nicht. Nicht dem man einen Namen kann, wir die Welt zusammenbringen und ihre Probleme lösen.

    Die Wichtigste Erkenntnis ist letztendlich, dass es immer Probleme, auch große, geben wird und erfolgreich ist man wenn man Probleme lösen lernt
    “If it is not right do not do it; if it is not true do not say it.” ― Marcus Aurelius

    Opodeldox ist offline

  3. #63 Zitieren
    Lehrling
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    Zitat Zitat von Opodeldox Beitrag anzeigen
    Nein tue ich nicht, du bist die Person die Dinge verwechselt und zwar die Realität mit der Welt der abstrakten Ideen.
    Du weißt nichtmal selbst was du willst. Einerseits sagst du mir, der Kapitalismus sei nicht nur eine Theorie, das heisst er ist etwas konkretes, aber hier willst du ihn vom Konkreten lösen und zu "Kapitalismus an sich" definieren. Der Kapitalismus also weder theoretisch, noch praktisch existent, sonder transzendent?


    Meine Lösung ist ganz einfach, man muss mit der Realität und ihren Problemen arbeiten und zwar an jedem einzelnen, auch wenn es schwer ist. Dafür muss man mit Menschen und Nationen reden und Konflikte aussehen. Ein Tuch, dass man über alles werfen kann, gibt es nicht. Nicht dem man einen Namen kann, wir die Welt zusammenbringen und ihre Probleme lösen.

    Die Wichtigste Erkenntnis ist letztendlich, dass es immer Probleme, auch große, geben wird und erfolgreich ist man wenn man Probleme lösen lernt
    Der Kapitalismus hat halt ne' Doppelbedeutung: Er ist eine Wirtschafts/Gesellschaftsform und gleichzeitig bezeichnet man einen noch anhaltende Epoche der Geschichte so.

    Das Modell der Alternativen Hegemonie (AH-Modell) ist auch nicht abstrakt, sondern setzt genau da an, wo du es forderst: An der Realität.

    Vielleicht schaffe ich auch einfach nicht, das richtig rüberzubringen. Vielleicht hilft dieses Interview mit dem Chef der Erich von Werner Gesellschaft für 'ne australische Seite da mehr?

    https://bestinau.com.au/andreas-hert...egemony-model/


    "Andreas Herteux is the author of The Alternative Hegemony Model (AH Model): The “invisible hand” of nurture for the better. The AH Model is based on current changes in international political and economic systems. It proposes a model for nudging states and companies towards globally beneficial behaviour through nurturing them and rewarding positive actions.


    Why do you believe that the world is entering a new era?


    There are several indicators that show that the world is facing a change that could be compared in intensity to the Industrial Revolution. I would call it “Change of Times”.
    This change of times consists of five major factors:

    • Dealing with technological progress (e.g. digitisation, biotechnology, human optimisation)
    • Rise of new competitors in world markets (e.g. Asian countries)
    • Weakness of the Western world (e.g. instability, diminishing confidence in existing orders, loss of competitiveness, the political rise of China)
    • Change of the environment (e.g. due to climate change, resource exploitation, environmental degradation)
    • Overpopulation and missing life perspectives (e.g. due to the demographic development on the African continent)



    What made you decide to write The Alternative Hegemony Model?

    The Alternative Hegemony Model (AH Model): The “invisible hand” of nurture for the better is an answer tot he Change of Times. It is a solution to challenges we are not well prepared for.
    In my opinion, the Western world is in a strategically difficult situation, from which it must free itself. At the same time, however, I hardly see any funds or efforts that would be really suitable. With the model, I try to make a contribution to show that change is still possible and the future has not been written. But too much indicates that freedom could lose the competition of the future against autocracy. We can not permit that.


    What is the AH Model?
    The AH Model is an evolution of the current international political and economic system. It further develops the system, maintains existing structures and redirects negative dynamics.
    The AH Model nurtures states and companies towards beneficial behaviour. This behaviour is rewarded and negative deviations are penalised. These incentives make positive behaviour both profitable and sustainable.
    In doing so, the AH Model makes use of the same forces that are dominant in a capitalist system. However, it leads them in a new direction: the invisible hand of the market becomes the invisible hand of nurture.
    This is achieved by bundling technological research and development work in newly established technology centres. These technology centres accumulate scientific competence, develop and test sustainable technologies for concrete use in member countries. Production and distribution are provided by co-operating companies, which continue to operate according to a market economy.
    The AH Model is implemented and financed using an AH Fund. The AH Fund becomes the owner and market participant. It assumes the role of a sustainable super-company, which is managed by a management board in the same way as a joint-stock company is run.
    The AH Fund’s Board of Directors is controlled by a body (“Supervisory Board”) which is composed of representatives from the individual countries and which is obliged to render accountability to the national democratic authorities and at the donor conference.
    The developed technologies are only made available in the markets of those countries that demonstrate positive and sustainable behaviour (“minimum criteria”). Compliance with the criteria is also a prerequisite for participation in the AH Fund.
    The aforementioned criteria (e.g. human rights, press freedom, social standards, etc.) are monitored continuously.
    States that refuse to meet the criteria are excluded from technological progress, but are indirectly encouraged by the invisible hand of nurture to voluntarily adjust to the new system.
    By preserving nation-states, retail management systems and cultural peculiarities it is to be expected that the populace will generally accept the change, and in turn it is rewarded for its positive and peaceful behaviour.
    The financing is based on a percentage transfer of the gross social product. Further income is generated through licensing.
    For a fee, the AH Fund awards usage and production licenses to companies that co-operate and comply with the criteria. The companies supply specified markets and are regulated for these products. In this way, sustainable technologies and progress are circulated using well-known distribution channels.
    By means of the pure market power of the AH Fund, as well as the exclusivity it offers, existing companies will be encouraged to co-operate. This market power will also be used to procure resources (knowledge transfer, personnel, etc.).
    The same applies to states and businesses: they will continue to be selfish and want to achieve maximum benefit for themselves. Nevertheless, positive behaviour is expected, i.e. cooperation and fulfilment of the criteria, profit maximisation and maximum benefits.
    For this reason, states and companies will largely adapt themselves voluntarily. The market forces are thus steered in a positive direction. The invisible hand of nurture has an effect and it is this which is the central element of the AH Model.
    By using this beneficial behaviour and progress, the key problems of the planet can be solved or, at the very least, contained. In the long term, dictatorships and autocracies will become obsolete. A new world community will emerge taking cultural peculiarities into consideration while also looking to the future. An alternative hegemony that nurtures for the better.


    How do you propose to make nurturance an incentive?

    The basic idea is that states and companies usually act in a maximised way. Now, if the maximum benefit is achieved by adhering to a catalogue of values, then a corporation or a state of pure selfishness will abide by it. The Alternative Hegemony model redirects this egoism to create prosperity and a better world.
    It is a voluntary system and this voluntarism is interesting because it benefits you a maximum, not because you are good.


    What do you believe is causing the current changes in politics and economics?

    In my opinion, the current changes in the Western world are part of the change of times. The political instability is no coincidence and in particular for Europe, much points to major economic problems in the next four years. Many future-oriented measures are not well targeted and could be completely sacked. That’s why new ideas are needed, because everything seems to move a little bit into a dead end. Unfortunately we can not afford that in such a time.
    In contrast, in China there is a well-planned plan to guarantee the country’s long-term supremacy. This starts with the purchase of raw materials, agricultural land or technology and ends with a conversion to the domestic market.


    How do you think the world will change in the next few decades?

    It might be relatively easy to predict that the 5 elements of change will shape the future permanently. Of course China will become a gigantic topic of the future.
    But what does that mean for us? That’s easy to answer. We are at the beginning of the Change of Times. This holds opportunities and risks. It’s up to us whether we ultimately count to the winners or the losers. But if we do not start quickly now, the West will lose its supremacy.


    Thank you Andreas for sharing your thoughts with us!

    You can follow up with Andreas Herteux at www.understandandchange.com"
    lauerin ist offline

  4. #64 Zitieren
    Lehrling
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    Ein weiteres Interview für Interessierte.

    http://www.burstout.net/2019/01/24/i...dreas-herteux/
    lauerin ist offline

  5. #65 Zitieren
    Knight Avatar von Opodeldox
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    Zitat Zitat von lauerin Beitrag anzeigen
    Der Kapitalismus hat halt ne' Doppelbedeutung: Er ist eine Wirtschafts/Gesellschaftsform und gleichzeitig bezeichnet man einen noch anhaltende Epoche der Geschichte so.
    Bleibt einfach mal beim Thema, anstatt jetzt schon wieder ein andere Fass auf zu machen, niemand hat über die Epoche gesprochen.

    Zitat Zitat von lauerin Beitrag anzeigen
    Vielleicht schaffe ich auch einfach nicht, das richtig rüberzubringen.
    Vielleicht bringst du es richtig rüber und andere finden die Idee trotzdem nicht gut. Das ist ein typisches Problem von Ideologen, sie glaube alle die die eigenen Ideen nicht gut finden tuen das, weil sie sie nicht verstehen.
    “If it is not right do not do it; if it is not true do not say it.” ― Marcus Aurelius

    Opodeldox ist offline

  6. #66 Zitieren

    Faszinierend!
    Avatar von smiloDon
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    Zitat Zitat von Opodeldox Beitrag anzeigen
    Bleibt einfach mal beim Thema, anstatt jetzt schon wieder ein andere Fass auf zu machen, niemand hat über die Epoche gesprochen.
    Sie ist beim Thema, schließlich müsst ihr zwei euch erstmal einigen, was ihr unter Kapitalismus versteht.
    smiloDon ist offline

  7. #67 Zitieren
    Mythos Avatar von Apubec
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    Kapitalismus bedeutet Kapital ist muss - Menschen beuten Menschen aus.
    Daran wird auch das AH-Modell mit seiner unsichtbaren Hand der Erziehung nichts ändern.
    Es ist nur der Versuch Unvereinbares miteinander zu vereinen.
    Es gibt kein gut und böse, kein Richtig und kein Falsch, nur Entscheidungen und Konsequenzen.
    Apubec ist offline

  8. #68 Zitieren
    Legende Avatar von Ciao
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    Allgemein wird unter Kapitalismus eine Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung verstanden, die auf Privateigentum an den Produktionsmitteln und einer Steuerung von Produktion und Konsum über den Markt beruht.

    Das wäre zunächst einmal harmlos.
    Denn jedem ist es im Kapitalismus erlaubt Eigentum zu besitzen.
    Jeder wäre frei in seinen Entscheidungen.
    Und die Unterschiede unter den Menschen wären unter fairen Bedingungen nicht so groß, dass es bei gleichen Startchancen zu allzu großen Ungleichgewichten kommen könnte.

    Jedoch gibt es neben dem Recht auf Eigentum in allen real existierenden kapitalistischen Systemen eine Klassengesellschaft.
    Jede kapitalistische Gesellschaft wurde auf eine Klassengesellschaft der extremen Unterschiede aufgepfropft.
    Und die Reichen verstanden es ihre Privilegien auch im Kapitalismus zu erhalten
    Reiche werden bevorzugt behandelt, zahlen relativ weniger Steuern und Abgaben, erhalten gleichzeitig relativ mehr Subventionen und politisches Gehör.
    Man könnte also sagen, der Kapitalismus wurde nie verwirklicht, sondern blieb im Klientelismus stecken, bzw. wurde dort festgehalten, um die Privilegien der Machtelite zu erhalten.

    Aber das wird ja über jede Ideologie verbreitet. Der Sozialismus wurde ja auch nie verwirklicht.
    Allen Ideologien fehlt dummerweise das geeignete aktive und verständige Volk.

    Genau deshalb ist der dritte Weg des sozialen-marktwirtschaftlichen Demokratie im Vergleich erfolgreicher gewesen.
    Statt an eine Utopie mit Absolutheitsanspruch zu glauben, bei der aber alle aktiv mitarbeiten müssten, schafft man in einer sozialen-marktwirtschaftlichen Demokratie eine Basis für eine friedliche politische Auseinandersetzung und einen gewissen Interessenausgleich – der wenigen tatsächlich Aktiven, <10% der Bevölkerung.

    Alle radikaleren Wege werden scheitern, auch eine libertäre "unsichtbare Hand Ideologie" - es fehlt immer noch das Volk dazu.

    Selbst die gemäßigte Demokratie steht kurz vor dem Scheiten. Trotz der riesigen Erfolge der letzten Jahrzehnte wenden sich die Menschen ab.
    Werden vom Aktiven zum passiven Bürger.
    Sie amüsieren sich lieber zu Tode.

    Ich kann nur dazu auffordern aktiv die Demokratie zu stützen.
    Die bekannten Alternativen sind auf jeden Fall schlechter.
    Ist Euch eigentlich klar, dass wir zu den reichsten 10% der Welt gehören?
    10% von 9 Milliarden sind 900 Millionen. Und unter diesen 900 Millionen gehören unsere 80 Millionen klar zu den reicheren unter den reichsten 10%.
    Also, wie verbessern WIR die Welt? Und keine Ausreden.
    Ciao ist offline Geändert von Ciao (31.01.2019 um 00:00 Uhr)

  9. #69 Zitieren
    Knight Avatar von Opodeldox
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    Zitat Zitat von smiloDon Beitrag anzeigen
    Sie ist beim Thema, schließlich müsst ihr zwei euch erstmal einigen, was ihr unter Kapitalismus versteht.
    Nein du liegst falsch. Das Thema ist die aktuelle politische Weltlage und die globale wirtschaftliche Ordnung - nicht irgendeine Epoche in der Geschichte.
    “If it is not right do not do it; if it is not true do not say it.” ― Marcus Aurelius

    Opodeldox ist offline

  10. #70 Zitieren

    Faszinierend!
    Avatar von smiloDon
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    Zitat Zitat von Opodeldox Beitrag anzeigen
    Nein du liegst falsch. Das Thema ist die aktuelle politische Weltlage und die globale wirtschaftliche Ordnung - nicht irgendeine Epoche in der Geschichte.
    Der Begriff ist mehrdeutig! Das merkt man doch schon daran, dass ihr aneinander vorbei redet.
    smiloDon ist offline

  11. #71 Zitieren
    Knight Avatar von Opodeldox
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    Zitat Zitat von smiloDon Beitrag anzeigen
    Der Begriff ist mehrdeutig! Das merkt man doch schon daran, dass ihr aneinander vorbei redet.
    Der Begriff ist mehrdeutig, aber in diesem Thread sprechen wir offensichtlich über die aktuelle weltpolitische Situation.
    “If it is not right do not do it; if it is not true do not say it.” ― Marcus Aurelius

    Opodeldox ist offline

  12. #72 Zitieren

    Faszinierend!
    Avatar von smiloDon
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    Zitat Zitat von Opodeldox Beitrag anzeigen
    Der Begriff ist mehrdeutig, aber in diesem Thread sprechen wir offensichtlich über die aktuelle weltpolitische Situation.
    Ja, das habt ihr versucht. Und ihr kommt nicht weiter, weil ihr unterschiedliche Auffassungen über den Kapitalismus habt. Lies dir einfach nochmals deinen Einstieg in die Diskussion und die direkte Anwort der lauerin durch.

    Im Übrigen ist es nicht meine Absicht, mit dir ein Zwiegepräch zu führen. Absicht meiner Intervention war lediglich die Diskussion mit dir und der lauerin wieder in Gang zu bringen, indem ich auf dieses Missverständnis hinwies. Also kommt bitte zum Thema zurück!
    smiloDon ist offline

  13. #73 Zitieren
    Lehrling
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    Zitat Zitat von Apubec Beitrag anzeigen
    Kapitalismus bedeutet Kapital ist muss - Menschen beuten Menschen aus.
    Daran wird auch das AH-Modell mit seiner unsichtbaren Hand der Erziehung nichts ändern.
    Es ist nur der Versuch Unvereinbares miteinander zu vereinen.
    Warum? Das Modell korrigiert doch den Kapitalismus dahin, dass man dann als Staat und Unternehmen den größten Nutzen hat, wenn man Werte einhält.

    Im Moment ist es doch so ,wie du schreibst: Man macht dann Profit, wenn man ausbeutet. Das Modell verändert das.

    Zitat Zitat von Opodeldox Beitrag anzeigen
    Nein du liegst falsch. Das Thema ist die aktuelle politische Weltlage und die globale wirtschaftliche Ordnung - nicht irgendeine Epoche in der Geschichte.
    Ich denke nicht, dass sich das so trenne lässt, wie du es möchtest. Man endet immer bei Theorie und Praxis. Zu beidem gehören eben Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft.

    Zitat Zitat von Ciao Beitrag anzeigen
    Allgemein wird unter Kapitalismus eine Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung verstanden, die auf Privateigentum an den Produktionsmitteln und einer Steuerung von Produktion und Konsum über den Markt beruht.

    Das wäre zunächst einmal harmlos.
    Denn jedem ist es im Kapitalismus erlaubt Eigentum zu besitzen.
    Jeder wäre frei in seinen Entscheidungen.
    Und die Unterschiede unter den Menschen wären unter fairen Bedingungen nicht so groß, dass es bei gleichen Startchancen zu allzu großen Ungleichgewichten kommen könnte.

    Jedoch gibt es neben dem Recht auf Eigentum in allen real existierenden kapitalistischen Systemen eine Klassengesellschaft.
    Jede kapitalistische Gesellschaft wurde auf eine Klassengesellschaft der extremen Unterschiede aufgepfropft.
    Und die Reichen verstanden es ihre Privilegien auch im Kapitalismus zu erhalten
    Reiche werden bevorzugt behandelt, zahlen relativ weniger Steuern und Abgaben, erhalten gleichzeitig relativ mehr Subventionen und politisches Gehör.
    Man könnte also sagen, der Kapitalismus wurde nie verwirklicht, sondern blieb im Klientelismus stecken, bzw. wurde dort festgehalten, um die Privilegien der Machtelite zu erhalten.

    Aber das wird ja über jede Ideologie verbreitet. Der Sozialismus wurde ja auch nie verwirklicht.
    Allen Ideologien fehlt dummerweise das geeignete aktive und verständige Volk.

    Genau deshalb ist der dritte Weg des sozialen-marktwirtschaftlichen Demokratie im Vergleich erfolgreicher gewesen.
    Statt an eine Utopie mit Absolutheitsanspruch zu glauben, bei der aber alle aktiv mitarbeiten müssten, schafft man in einer sozialen-marktwirtschaftlichen Demokratie eine Basis für eine friedliche politische Auseinandersetzung und einen gewissen Interessenausgleich – der wenigen tatsächlich Aktiven, <10% der Bevölkerung.

    Alle radikaleren Wege werden scheitern, auch eine libertäre "unsichtbare Hand Ideologie" - es fehlt immer noch das Volk dazu.

    Selbst die gemäßigte Demokratie steht kurz vor dem Scheiten. Trotz der riesigen Erfolge der letzten Jahrzehnte wenden sich die Menschen ab.
    Werden vom Aktiven zum passiven Bürger.
    Sie amüsieren sich lieber zu Tode.

    Ich kann nur dazu auffordern aktiv die Demokratie zu stützen.
    Die bekannten Alternativen sind auf jeden Fall schlechter.
    Deswegen ist das Modell der Alternativen Hegemonie auch keine Ideologie, sondern ein Korrektiv, dass sich in Identitäten gar nicht einmischen will, denn sonst passiert das, was du beschreibst: Ein Ansatz, der alles verändern will und nicht nur korrigiert, scheitert an seinen Überanspruch alles zu verändern und zu korrigieren.

    Ich finde es gar nicht so schlimm, wenn man Grundsatzfragen diskutiert, denn so lernt man unterschiedliche Ansichten und Betrachtungsweisen kennen und das schadet nie.

    Ich merke aber, dass die Diskussion sehr abstrakt wird.

    Daher würde ich gerne auf einen Beitrag verweisen, der eine konkrete Anwendung des Modells der Alternativen Hegemonie beschreibt und zwar beim Thema Fluchtursachen. Gibt darunter auch eine ganz interessante Diskussion:

    https://www.freitag.de/autoren/ahert...aempfen-lassen

    Vielleicht hilft das, das Modell etwas besser zu verstehen.
    lauerin ist offline Geändert von smiloDon (22.02.2019 um 11:17 Uhr)

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