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  1. #361 Zitieren
    Auserwählter Avatar von Rabenkopf
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    Amany & Yu Jiao

    300 Drachmen?, überlegte der Jüte, nachdem Chloe die Worte der Ägypterin übersetzt hatte, Das klingt nach viel…hmm, ob die Obscurii mir eine Arbeit finden können, wo ich das schnell verdienen kann?
    Sie verabschiedeten sich vom Schmied, der der Gruppe bisschen enttäuscht, aber auch argwöhnisch hinterher schaute. Trotz allem Drama und allen Versprechungen haben sie ja nichts bestellt, was sich der Mann merken würde.
    Die Gruppe ging wieder in Richtung Stadtinneres. Die Sonne hatte bereits ihren Zenit überschritten, aber die Menge der Leute schien keineswegs kleiner geworden zu sein – Sigurd kam sie sogar noch größer als zuvor vor. „Wollt ihr noch irgendwohin?“, fragte er Chloe, denn die Gruppe schien sich bisschen ziellos durch die Menge zu bewegen, „Ich hätte nichts dagegen wenn wir was essen gehen könnten – hab seit heute Morgen nichts gegessen…aber am besten ohne etwas zahlen zu müssen...ob die bei den Wohnungen uns kostenlos etwas zu essen geben?
    Gut, dass du das ansprichst. Das habe ich mich auch schon gefragt.“, entgegnete die ehemalige Sklavin und wollte sich damit an Amany wenden, als diese sich abrupt zu Sigurd umdrehte und ihm den Münzbeutel in die Hand legte.
    Was soll das?“, fragte der Jüte perplex.
    Sie will, dass du das Geld nimmst.“, übersetzte Chloe und versuchte zeitgleich zuzuhören was beide sagten.
    Ich will ihr Geld nicht.“, entgegnete der Jüte, „Ich kann es doch gar nicht zurückzahlen!
    Sie meint sie hätte noch mehr Geld in ihrem Versteck.“, erklärte Chloe.
    Das ist egal!“, Sigurd versuchte das Geld der Diebin zurückzugeben, „Sich Geld leihen ohne die Fähigkeit es zurückzugeben ist quasi Diebstahl! Das ist unehrenhaft! Das kann ich nicht annehmen.

    Bevor der Streit ausarten konnte, trat eine unerwartete Gestalt an die Gruppe. "Hallo. Schön das ihr auch hier seid. Welches Anliegen treibt euch denn zu den Händlern hier?", grüßte Yu Jiao die Gruppe.
    Ihre Ankunft verschlug dem Jüten augenblicklich die Sprache.
    Sie sah...nicht so aus wie sonst. Ihre Haare waren zwar immer noch aalglatt und pechschwarz, wirkten aber leicht zerzaust und die Frisur schien verrückt. Sie erinnerte ihn damit an einige der...größeren Mädchen aus seiner Heimat, die er damals heimlich beobachtet hatte. Ebenso trug sie immer noch ihre Kleidung, aber diese klebte an bestimmten Stellen des Körpers, weswegen dessen Form nicht mehr allein der Fantasie überlassen war. Der Jüte wurde unverzüglich puterrot und seine Füße waren ganz plötzlich die interessanteste Sache, die er seit Jahren gesehen hatte.
    "Wenn du das Unmögliche ausgeschlossen hast, dann ist das was übrig bleiben muss, wie unwahrscheinlich es auch sein mag, die Wahrheit." - Sherlock Holmes alias Sir Arthur Conan Doyle
    "Erst ignorieren sie dich, dann lachen sie dich aus, dann bekämpfen sie dich und dann gewinnst du." - Mahatma Ghandi
    "Eine Falle zu erkennen ist eine Sache, sie zu umgehen eine völlig andere." - Ranma 1/2
    "Mein Name ist Ozymandias, König der Könige. Schauet auf mein Werk, ihr Mächtigen, und verzweifelt." - Ozymandias
    "Der größte Trick des Teufels ist es die Welt glauben zu lassen, dass er nicht existiert." - Die üblichen Verdächtigen
    "Nichts ist unmöglich, solange du es dir vorstellen kannst." - Professor Hubert Farnsworth
    "Maybe you are right...maybe we can't win this. But we'll fight you regardless. Yes, people will die. Maybe we'll lose half of the galaxy...maybe more. However insignificant we might be: We will fight, We will sacrifice and We will find a way....that's what humans do!" - Commander Shepard
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  2. #362 Zitieren
    corridore netto  Avatar von eis engel
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    Yu Jiao und Sigurd und Chloe

    Ein wenig enttäuscht war sie schon, als Sigurd ihr den Münzbeutel zurück gab und irgendwas zu ihr sagte. Sie verstand nur ein paar Worte -Fähigkeit zurück zugeben, Diebstahl und unehrenhaft- doch sein Gesichtsausdruck und Körperhaltung sprachen bände. Sie wollte doch garnichts von ihm, weder das er es ihr je zurück zahlte, noch sonst irgendwas. Sie hatte es einfach gut gemeint und wollte helfen, mehr nicht!
    Amany nahm den Beutel an sich, als plötzlich ein bekanntes Gesicht aus der Menge trat.

    "Hallo. Schön das ihr auch hier seid. Welches Anliegen treibt euch denn zu den Händlern hier?"
    "Yu." begrüßte Amany sie Freude strahlend und wäre der Chinesin am liebsten um den Hals gefallen. Doch sie hielt sich zurück. "Der Große hier...." sprach sie freundlich weiter und deutete auf den Jüte, wobei sie bemerkte, dass dieser puterrot im Gesicht wurde und interessiert auf seine Füße starrte. Amany ersparte sich jedes Kommentar, welches ihr in dem Moment durch den Kopf schoss, aber ein Grinsen konnte sie sich dennoch nicht verkneifen. Sie drehte sich wieder Yu zu. ".... er hat einen Waffenschmied gesucht, um seine Axt reparieren zu lassen." erklärte sie schließlich knapp.
    Chloe und Nila mischten sich dann auch noch ins Gespräch und sagten Yu, dass sie gerade darüber gesprochen hatten Essen zu gehen.
    "Ja stimmt." bestätigte die junge Ägypterin.
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  3. #363 Zitieren
    Drachentöter Avatar von numberten
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    Amany Sigurd

    Yu Jiao war sich nicht ganz sicher ob der Jüte ihre Frage verstanden hatte, lief er doch nur rot an und starrte auf seine Füße. Oder war das eine Antwort? Wollte Sigurd sich neue Schuhe kaufen? Aber wieso lief er dann rot an? Sie überlegte kurz die Frage auf Latein zu formulieren, als sie von Amany freudestrahlend begrüßt wurde. Die Chinesin erwiderte das Lächeln und hörte aufmerksam zu als die Ägypterin ihr den Grund erklärte. Die Axt also, das ergab wohl Sinn. Allerdings erklärte es nicht, warum Sigurd auf seine Füße starrte. Lag es an ihr? War sie so verklebt und fertig durch die Rennerei? Leicht irritiert fuhr sie sich scheinbar nebensächlich durch die Haare, versucht diese ein wenig zu richten. Die beiden Mädchen meldeten sich zu Wort, offensichtlich hungrig. Mädchen meldeten sich zu Wort, offensichtlich hungrig. Yu grinste gutmütig, auch ihr Magen meldete sich dezent zu Wort. Aber ein kleines flaues Gefühl regte sich ebenfalls, sie an die vorhergegangene Situation erinnernd.

    „Etwas zu essen wäre wirklich nicht schlecht.“, stimmte sie den beiden zu und nickte leicht.
    „Aber nicht zu lange. Ich..ich habe Chen verloren und er wird sicher annehmen das ich zu unserer Unterkunft zurückkehre. Ich will nicht das er sich unnötig Sorgen macht.“
    , fügte sie leicht errötend an.
    „Bevor ich mich jedoch wieder verlaufe, komme ich wohl besser mit euch mit.“
    , erklärte sie peinlich berührt und rieb sich verlegen den Hinterkopf.
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  4. #364 Zitieren
    corridore netto  Avatar von eis engel
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    Yu Jiao

    Amany nickte verständnisvoll, während sie den Worten der Chinesin lauschte und überlegte gleichzeitig, wo sie hier günstig, aber trotzallem gut essen konnten. Sigurd blickte immer noch schüchtern auf seine Füße und bekam kein Ton heraus, während die Mädchen schon ziemlich neugierig waren.
    Amany schossen mehrere Etablissement durch den Kopf, wo sie gutes Essen her bekamen, aber diese waren nur für die Oberschicht von Alexandria gedacht. Leute, wie sie hatten da gar keine Chancen hinein zu kommen, mal ganz zu schweigen von den unverschämt hohen Preisen. Sie überlegte weiter, als ihr eine kleine Taverne in den Sinn kam. Ein junges Ehepaar, die sich damit eine Existenz in Alexandria aufbauen wollten und denen die junge Diebin in der Vergangenheit gerne ihre erbeuteten Münzen gespendet hatte, um dem Ehepaar bei ihrem Vorhaben zu unterstützen.
    "Folgt mir." sagte sie schließlich entschlossen. Sigurd reagierte nicht und bekam von Chloe einen leichten Schlag in die Seite, woraufhin sich der Jüte in Bewegung setzte.
    Amany führte die Gruppe durch eine Seitengasse, bis sie nach einer Weile vor einem recht gewöhnlichen Gebäude stehen blieb. Auf einer Art Terrasse standen ein paar Tische und Stühle. Gäste waren noch keine da.
    "Hier gibts leckeres Essen für Leute mit kleinem Münzbeutel. Hauptsächlich ägyptische Hausmannskost, aber sie machen euch hier auch andere Sachen, sprecht ruhig mit Anippe, die Hausherrin und Wirtin dieser Taverne." erklärte Amany an Yu gewandt.
    Im selben Augenblick kam eine sonnen gebräunte Frau mit langem schwarzen Haar heraus und begrüßte Amany herzlich. Die junge Diebin erwiderte die herzliche Begrüßung. "Anippe, meine Freunde haben Hunger, kannst du ihnen was leckeres zaubern?" erkundigte sich Amany in ägyptisch und deutete freundlich lächelnd auf die Gruppe. "Sehr gerne." antwortete die Wirtin freundlich in ägyptisch und deutete auf einen Tisch auf der Terrasse. Die Gruppe und alle bis auf Amany nahmen platz. Yu warf ihr einen fragenden Blick zu, woraufhin Nila gleich wieder aufstand und zu Amany ging. "Darf ich euch schon mal etwas zu trinken bringen?" fragte Anippe und legte ein paar selbst gemachte Speisekarten auf den Tisch, die in ägytisch, latein und griechisch geschrieben waren. Sigurd, Chloe und Yu bestellten sich was zu trinken. Die Wirtin huschte schnell ins Innere des Gebäudes und kam dann wieder mit den Getränken an den Tisch. "Mein Mann Anpu hat gerade verschiedene Fleischsorten auf dem Grill und lässt fragen, ob ihr davon etwas haben möchtet?" wollte die Wirtin wissen, während sie die Getränke verteilte und verwundert zu Amany rüber sah, die nach ihrem Münzbeutel griff und Anippe rüber warf. "Ich denke, dass sollte reichen." sagte sie lächelnd und wandte sich an Yu.

    "Ich lade euch ein. Wenn ihr nachher diese Gasse weiter geht, kommt ihr direkt zu den Unterkünften." erklärte sie freundlich und zeigte auf den Weg.
    "Wo willst du schon wieder hin?" wollte Nila wissen und sah zu Amany hoch. "Ich habe noch etwas zu erledigen und du...." Nila fiel ihr eingeschnappt ins Wort. [COLOR=99ff))]"Nein, nein. DIesmal lässt du mich nicht zurück."[/COLOR] motzte das Mädchen und schüttelte vehement den Kopf. Amany seufzte, aber Nila sah sie mit großen, traurigen Augen an, so das sie nach gab. "Na gut." seufzte sie und verabschiedete sich von der Gruppe, wobei sie Anippe noch ein freundliches Danke zu kommen ließ, bevor sie mit Nila verschwand.
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  5. #365 Zitieren
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    Amany I , Yu Jiao & Amany II

    Die Chinesin beschien sich ihre Kleidung, wodurch sie unbewusst damit anfing bestimmte Körperteile hervorzuheben. Hinterher warf sie obendrein ihre Haare zurück, um sie zurechtzurücken, was nicht nur ihrem Aussehen noch mehr Glanz verlieh, sondern auch die Lage für Sigurd deutlich verschlimmerte. Dessen Blick war nun eisenhart nach unten gerichtet, nicht auf seine Füße, sondern auf etwas weiter oben. Er stellte sich das Ekeligste vor, was er kannte, dabei alle Kraft darauf anwendend, die er zur Verfügung hatte, während er insgeheim ein Stoßgebet dafür sprach, dass dort unten nichts passieren würde. Die ägyptischen Shendyten mochten zwar gegen die ägyptische Hitze von Vorteil sein, aber sie waren alles andere als ideal um solche Dinge zu verbergen.
    Sigurd hörte eigentlich gar nicht mehr zu, bevor Chloe seine Seite schlug und auf Amany verwies, die die Gruppe von diesem Ort wegführte. „Bleib lieber hinter uns…“, murmelte die ehemalige Sklavin ihm grinsend zu, bevor sie sich nach vorne gesellte. Sigurd verfluchte die Götter, dass sie ihn mit solch einer Schwäche geschlagen hatten und folgte der Gruppe. Glücklicherweise dauerte der Fußmarsch eine Weile und Sigurd beschäftigte sich mit allen möglichen, um bloß nicht noch einen weiteren Blick auf Yu werfen zu müssen. Nach einer Weile konnte er sich endlich wieder entspannen.

    Sie erreichten eine Taverne, vor der eine Terrasse zu finden war. Dort waren die Stühle und Tische verteilt aufgestellt worden, aber um die Uhrzeit schien sich noch kein Gast hierhin verlaufen zu haben. Amany redete mit einer jungen Frau und auch Yu und die beiden Mädchen hörten zu, während Sigurd sich neugierig umschaute. Etwas Interessantes sehen konnte er nicht, aber dafür etwas riechen: der Geruch, der aus der Taverne stammte, war so verführerisch, dass der Jüte anfing ihm mit seiner Nase zu folgen, dabei nicht bemerkend, dass ein Tisch im Weg war. Er murmelte hinterher ein paar verärgerte Sätze, während er sich die schmerzenden Stellen rieb, bevor er bemerkte, dass die Gruppe zu einem Tisch geführt wurde, weswegen Sigurd ihnen folgte und sich als Letzter setzte.
    Ihnen wurden alte Papyrusrollen gereicht, auf denen irgendwelche Worte zu finden waren – Sigurd konnte zwar Latein, aber Lesen und Schreiben hatte damals nicht zu seinem Unterricht gehört. „Hey, was ist das?“, fragte er Chloe murmelnd.
    Das ist eine Liste mit dem hiesigen Essen.“, erklärte die ehemalige Sklavin, der auch Lesen und Schreiben beigebracht worden war, „Du musst dir etwas zu Essen aussuchen.“, als sie seinen irritierten Blick sah, der auf das Papyrus gerichtet war, fügte sie hinzu, „Warte, ich such dir was aus.
    Die ehemalige Sklavin stöberte durch die Rolle, während Sigurd bemerkte, dass Amany sich gerade zu verabschieden schien. Als sie gerade gehen wollte, sprach sie Nila noch einmal an und es folgte ein kurzes hitziges Gespräch, das der Jüte der Kleinen gar nicht zugetraut hätte. Am Ende gab sich Amany geschlagen und die beiden verließen die Gruppe zusammen.

    Das hier und das hier für mich.“, erklärte Chloe inzwischen zu der jungen Frau namens Anippe, „Und für den Großen hier das, das und das.“, wobei sie beim Sprechen mit dem Finger auf die Speisen und Getränke verwies.
    Anippe stutzte kurz. „Bist du nicht ein bisschen zu jung für unverdünntes Bier, Kleine?“, fragte sie die ehemalige Sklavin.
    Chloe warf einen kurzen Blick zu Yu Jiao, die noch damit beschäftigt war, sich selbst etwas rauszusuchen. Erst dann fügte sie hinzu: „Ich bin nur nicht so groß gewachsen – ich bin eigentlich älter als die beiden hier.“, wobei sie lächelnd mit dem Daumen auf die anderen beiden zeigte, bevor sie noch ergänzte, „Und der Große ist eigentlich gerade erst erwachsen geworden – gestern war er noch ein Baby. Wir feiern gerade quasi seine Mannwerdung. Das ist Amanys Geschenk an ihn. Er wird also ne Menge Bier zum Feiern brauchen.
    Immer noch skeptisch antwortete Anippe: „Verstehe…“, bevor sie sich an Yu Jiao wandte.
    "Wenn du das Unmögliche ausgeschlossen hast, dann ist das was übrig bleiben muss, wie unwahrscheinlich es auch sein mag, die Wahrheit." - Sherlock Holmes alias Sir Arthur Conan Doyle
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    Drachentöter Avatar von numberten
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    Amany Sigurd

    Amany führte sie alle in eine Taverne, welche einen vernünftigen Eindruck machte und in der es zudem auch äußerst schmackhaft roch. So richtig entspannen konnte sie sich jedoch nicht, wenn sie bedachte das Chen sie vermutlich noch suchte und sich Sorgen machte.
    Jedoch erinnerte sie sich an die vielen Garküchen in den Vierteln ihrer Heimat, wo man schnell etwas zu essen bekam und weiter ziehen konnte. Vielleicht war dies hier ähnlich, auch wenn die Tatsache das sie sich setzten dagegen sprach.
    Nachdenklich betrachtete sie die Karte, welche sehr einfach gehalten war, aber dennoch eine breite Auswahl an Speisen beinhaltete. Die Chinesin war ein wenig ratlos, während Amany schon verschwunden war und Chloe sich über irgendwas mit der Wirtin unterhielt. Sie hörte nicht genau was das Mädchen erzählte, aber ihr Tonfall ließ die Chinesin kurz skeptisch eine Augebraue heben, bevor sie sich wieder der Karte widmete.
    "Ich nehme etwas ähm...mulsum?"
    , sprach sie mehr fragend als bestellend und striff über das Papyrus. "Und den Schweinebauch mit schwarzen Bohnen.", fügte sie an, gute Erinnerungen an Schweinebauch aus ihrer Heimat habend. Dann gab sie den Papyrus an die Dame zurück, welche ihn lächelnd entgegen nahm.
    Sie wollte gerade Amany fragen ob man hier schnell war, als ihr wieder einfiel das diese ja weg war. Sehr schade. Sie wandte sich Chloe zu.
    "Was hast du dir bestellt? Oder euch bestellt, er hat ja nicht selbst bestellt soweit ich es mitbekommen habe.", sprach sie an die Ägypterin gewandt und schenkte dem wieder schweigsamen Sigurd kurz ein Lächeln. Sie konnte sein Problem oft nichts zu verstehen sehr gut nachvollziehen.
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  7. #367 Zitieren
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    Siehst du sie?“, fragte die Kriegerin. Sie war vorwärts gerobbt und blickte nun selbst in die Richtung, die der Mann neben ihr im Auge hatte.
    Noch nicht, Herrin.“, erklärte der junge Ausguck, einen Seufzer unterdrückend, „Ich gebe euch Bescheid, wenn sie kommen.
    Ich hoffe sie kommen bald.“, grummelte die junge Frau, „Ich hoffe Banas hat es nicht in den Sand gesetzt. Mithra bewahre, dass wir den ganzen Plan vergessen können. Oh, dafür werde ich ihm die Ohren langziehen! So viel Planung und so viel Mühe und-
    Herrin.“, unterbrach sie der Ausguck mit einer strengeren Stimme als er vorgehabt hatte, weswegen er deutlich unterwürfiger fortfuhr, „Ich sag Bescheid, wenn ich ihn sehe – bitte geht zurück zu den anderen.
    Die Kriegerin blickte ihren Untergebenen an. Am Ende seufzte sie. „Du hast Recht, Xobas.“, gab sie schlussendlich zu, und blickte bereits wieder nach hinten, „Gib Bescheid, wenn du sie siehst – und keinen Moment später, ist das klar?
    Ja, Herrin.“, erwiderte Xobas, pflichtbewusst nickend, bevor er seinen Kopf wieder nach vorne ausrichtete.
    Die junge Frau wiederum robbte rückwärts, zurück, wo sie hergekommen war. „Wartet.“, hielt sie der Ausguck an und sie blieb augenblicklich stehen, „Dort, sie-“, wollte er gerade sagen, als die Kriegerin sich bereits wieder neben seine Position gerobbt hatte und selbst schauen konnte, „…kommen.

    Es war eine Gruppe von Reitern. Drei Stück an der Zahl. Sie leben alle noch, dachte sie mit Erleichterung, als sie die anderen Reiter entdeckte, die den dreien dicht auf den Fersen waren. Diese waren zu sechst. „Sie haben es geschafft.“, sagte sie zufrieden, bevor sie sich an ihren Ausguck wandte, „Los, zu den anderen!
    Ja, Herrin.“, sagte der junge Mann eifrig und die beiden robbten rückwärts.
    Sie erhoben sich, als der Felsvorsprung in eine Senke runter ging und liefen den restlichen Weg. Sie passierten die Bäume und Büsche des Waldes und erreichten das Lager schnell. Die Männer hatten kein Feuer gemacht, weswegen die meisten von ihnen bei ihren Pferden geblieben waren, die sich am saftigen Grass ergötzten. „Sie kommen! Rauf auf die Pferde!“, rief die Kriegerin und die fünf Männer verspeisten auf der Stelle das geräucherte Fleisch oder schmissen den Rest weg, an dem sie geknappert hatten und sprangen auf ihre Tiere. Nur zwei warteten auf die Herrin und Xobas, denen sie die Zügel ihrer Pferde reichten, bevor sie auf die Steigbügel stiegen und sich in den Sattel schwangen. „Los!“, rief die Kriegerin und führte ihre Truppe bereits raus aus der Lichtung.
    Die Reiter passierten die Bäume, nur trappend, stand galoppierend. Nicht nur weil der Ort voller versteckter Mulden oder verborgener Felsen oder Äste war, sondern auch weil sie sich nicht beeilen durften – die anderen Reiter würden den Wald gerade jetzt erst betreten. Sie wussten aber alle wo es hinging: sie passierten einen großen Felsen, versuchten Gebüsche und Bäumen auszuweichen, während sich zu ihrer rechten der Felsvorsprung erhob; erst nach einer Weile – der Kriegerin kam es wie eine halbe Ewigkeit vor – bogen sie rechts ab und führten die Pferde eine leichte Steigung hinab in einen Pass, der von beiden Seiten von niedrigen Klippen umgeben war.
    Ich sehe die Spuren!“, rief Xobas und verwies auf die Spuren der anderen Reiter.
    Es läuft alles nach Plan!“, sagte die junge Frau mit einer berauschten Stimme, als sie einen Schrei hörte, „Beeilung! Sie kämpfen bereits!

    Jetzt galoppierten die Reiter vorwärts, nachdem sie ihre Bögen gezogen hatten. Sie brauchten nicht lange um ihr Ziel zu erreichen und mussten dafür schlussendlich nur rechts abbiegen – der Pass endete hier in einer großen Mulde, die von allen Seiten von den inzwischen gewachsenen Klippen umgeben war. Die sechs Verfolger hatten bereits ihre Bögen gezogen und die ersten Pfeile abgeschossen, während die drei Verfolgten sich hinter einem Felsen versteckt hatten. „Zielt auf die Köpfe!“, rief die Kriegerin, stoppte ihr Pferd abrupt ab, hob Pfeil und Bogen und zielte bereits auf den ersten Feind. Das Gesicht des feindlichen Reiters sah überrascht aus, als sich der Pfeil durch seine Wange und seinen Kopf bohrte und ihn auf diese Weise vom Pferd warf.
    Xobas und die anderen ließen sich nicht lange bitten und schossen ihre Pfeile ebenfalls ab. Ein feindlicher Reiter wurde in die Schulter getroffen, als er sein Pferd umgedreht hatte. Einem weiteren zerfleischte ein Pfeil die Wange, bevor ein Zweiter die Brust traf und den Reiter ebenso vom Pferd warf. Einen dritten verfehlten die Pfeile vollständig und ein vierter bekam den Pfeil genau ins rechte Auge, weswegen er vor Schmerz laut losschrie. Der fünfte Verfolger hatte sich rechtzeitig heruntergebeugt und trieb sein Pferd nun in Richtung der Neuankömmlinge an. Er hob dabei seinen Bogen hoch um ihn für den Nahkampf zu benutzen, als er direkt auf die Kriegerin zu galoppierte. Pfeile verfehlten ihn, während sein bisher unverletzter Kamerad dieses Mal getroffen zu Boden sank. Die junge Frau warf den Pfeil beiseite, den sie gerade gezogen hatte und hob ihren Bogen nun ebenfalls an. Der feindliche Reiter schwang seinen Bogen vorwärts um sie vom Pferd zu stoßen, sie beugte sich aber noch rechtzeitig herab. In derselben Bewegung schwang sie ihren eigenen Bogen und traf den Magen des Reiters hart. Es war mehr sein weiterreitendes Pferd als ihre eigene Kraft, aber der Feind fiel von seinem Gaul und landete hart mit seinem Rücken auf dem Boden. Bevor er sich erheben konnte, hatte Xobas bereits einen Pfeil auf sein Gesicht gezielt und diesen abgefeuert.

    Die Kriegerin atmete hörbar. „Geht es euch gut, Herrin?“, fragte Xobas, mit Sorge in der Stimme.
    Ja, ja, ich bin unverletzt.“, erwiderte sie leicht genervt, bevor sie ihren Blick auf das Massaker legte und die Schreie von Verletzten hörte, „Bringt die Überlebenden um!“, sie trieb ihr Pferd nach vorne, Richtung Felsen, wo die drei Reiter saßen. Ihre Pferde waren außer Reichweite und die drei schmiegten sich einander, da der Felsen nicht sehr groß war. Zwei davon waren im selben Alter wie Xobas. Nur einer stach heraus: er hatte grau-weißes, langes Haar, einen gut gepflegten Vollbart und ein narbiges Gesicht. Er hielt sich an die Schulter, wo ein Pfeil herausragte und das Blut floss. „Geht es dir gut alter Mann?“, fragte die Kriegerin und versuchte die Sorge aus ihrer Stimme zu verbannen.
    Der alte Mann fing an zu grinsen. „Sehe ich etwa tot aus, Mira?“, fragte er leicht höhnisch, „Der Pfeil, der mich zu Fall bringen kann, ist noch nicht geschnitzt worden.“, er lachte kurz auf, aber jeder der Augen im Kopf hatte, bemerkte, dass er Schmerzen hatte.
    Das Gesicht der Kriegerin war ausdruckslos. Dann fing sie auch an zu grinsen. „Und ich dachte Mithra hätte mich endlich von deiner Anwesenheit erlöst, Banas.“, erklärte sie mit demselben Hohn in der Stimme, „Ich hoffe mit diesem Loch in der Schulter kannst du noch ein Pferd besteigen…?
    Entweder kann ich es oder ich höre noch hier an diesem Ort auf der Stelle auf zu atmen.“, erklärte Banas mit ernster Stimme, wobei das Grinsen nicht von seinen Lippen gewichen war. Mira bemerkte die Schweißtropfen die seine Stirn hinunterflossen.
    Wecke nur meine Hoffnungen nicht.“, erklärte sie weiterhin grinsend, während sie ihren Blick auf die beiden Männer zur Seite von Banas warf. Sie nickten nur, als sie ihren Blick bemerkten. Daraufhin wandte die Kriegerin sich um und ging zu ihren restlichen Kriegern. Keiner der Feinde lebte noch. „Wie sieht es aus?“, fragte sie, nicht vom Pferd steigend.
    Vier der Kleider sind unbeschädigt.“, erklärte Xobas, „Die anderen zwei haben Löcher und zu viel Blut.
    Vier von Sechs, hmm…“, murmelte sie vor sich hin, „Dass muss reichen. Verstaut die Kleidung und Waffen und fangt ihre Pferde ein.
    Was sollen wir mit den Leichen machen?“, fragte Xobas, mit neugieriger Stimme.
    Mira brauchte nicht lange um zu überlegen: „Überlasst sie den Krähen.
    "Wenn du das Unmögliche ausgeschlossen hast, dann ist das was übrig bleiben muss, wie unwahrscheinlich es auch sein mag, die Wahrheit." - Sherlock Holmes alias Sir Arthur Conan Doyle
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    Yu Jiao

    Chloe zog ein perfektes Pokerface. „Ach, dass wirst du schon sehen…“, erklärte sie ausweichend, „Ist etwas was ich schon lange mal probieren wollte, aber Meister…“, sie stockte für einen Moment, „…Meister erlaubte uns sowas nie. Wollte daher mal sehen, warum.
    Worüber redet ihr?“, fragte Sigurd neugierig, „Ich hoffe doch nicht über Babylas, oder?
    Wie kommst du darauf, dass wir über ihn reden?“, wechselte Chloe zu Latein, wobei sie augenblicklich genervt klang.
    Ich hab das griechische Wort für ‚Meister‘ verstanden…“, erklärte der Jüte sich, „Wenn du diesen Begriff verwendest, kann es nur eine Person sein…
    Nein, wir reden nicht über ihn.“, antwortete Chloe mit Nachdruck, wobei sie ihren Blick nicht heben wollte.
    Gut, denn der Typ würde mir jeden Appetit rauben.“, erklärte der Jüte und führte eine energische Geste durch, einen Moment, bevor sein Magen hörbar zu knurren begann, „Ich hoffe sie sind schnell – ich bin am Verhungern.
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    Tamura/21.06.2020

    Nein, nein, nein, du bleibst hier!“, schrie der alte Banas und zuckte deswegen für einen Moment zusammen, als seine schmerzende Schulter sich bemerkbar machte, „Du bist zu wichtig! Du kannst dieses Risiko nicht eingehen! Ich werde den Angriff leiten und…“, er fing an mit den Zähnen zu knirschen, weil der Schmerz inzwischen unerträglich geworden war.
    Sieh dich an, alter Mann!“, rief Tamura wütend und rot im Gesicht, „Du kannst kaum auf ein Pferd steigen, geschweige denn mit einem Bogen umgehen! Mit dir als Anführer wäre es nicht nur ein Risiko, sondern Selbstmord!
    Dieser Kratzer wird mich davon abhalten meine Pflicht zu tun!“, konterte Banas, rot im Gesicht aber aus einem anderen Grund, „Ich-!
    ICH bin die Tochter von Kosn, nicht du!“, schrie die Kriegerin ihn an, „Dies ist meine Rache! Diese Leute gehören mir! Und ich werde sie bezahlen lassen, für das was sie mir angetan haben!“, sie stieß die Luft aus ihren Nasenlöchern, „DU bleibst hier! Das ist ein Befehl, Banas! Keine Bitte, keine Empfehlung! Ein Befehl! Wenn du dich nicht daran haltet kannst, dann werde ich dich fesseln lassen und den Wölfen überlassen! Hast du mich verstanden?!“, ihre grünen Augen bohrten sich in sein Gesicht.
    Der alte Mann atmete hörbar, aber sein Blick war grimmig. Er sah aus, als würde er widersprechen wollen, aber am Ende schloss er die Augen. „Verstanden…Herrin.“, antwortete er, als er sie wieder geöffnet hatte, „Möge Mithras euch beschützen.
    Die Kriegerin blickte ihn weiterhin streng an. Sie atmete immer laut, aber dieses Mal versuchte sie sich zu beruhigen. „Die Opfer haben ihn gefallen, also wird er uns ALLE beschützen.“, erklärte sie und wandte sich dann um, zu vier Reitern, die die Kleidung der gefallenen Gegner trugen, „Ich werde eure Gefangene sein. So sollten sie keinen Verdacht schöpfen.
    Ja Herrin.“, antwortete der junge Xobas, einer der vier Reiter. Er reichte ihr das Seil
    "Wenn du das Unmögliche ausgeschlossen hast, dann ist das was übrig bleiben muss, wie unwahrscheinlich es auch sein mag, die Wahrheit." - Sherlock Holmes alias Sir Arthur Conan Doyle
    "Erst ignorieren sie dich, dann lachen sie dich aus, dann bekämpfen sie dich und dann gewinnst du." - Mahatma Ghandi
    "Eine Falle zu erkennen ist eine Sache, sie zu umgehen eine völlig andere." - Ranma 1/2
    "Mein Name ist Ozymandias, König der Könige. Schauet auf mein Werk, ihr Mächtigen, und verzweifelt." - Ozymandias
    "Der größte Trick des Teufels ist es die Welt glauben zu lassen, dass er nicht existiert." - Die üblichen Verdächtigen
    "Nichts ist unmöglich, solange du es dir vorstellen kannst." - Professor Hubert Farnsworth
    "Maybe you are right...maybe we can't win this. But we'll fight you regardless. Yes, people will die. Maybe we'll lose half of the galaxy...maybe more. However insignificant we might be: We will fight, We will sacrifice and We will find a way....that's what humans do!" - Commander Shepard
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    Sigurd

    Yu Jiao nickte gutmütig als der Jüte seinen Hunger beklagte. Auch sie war ein wenig hungrig, auch wenn ihr die Sorgen ein wenig auf Gemüt und Magen drückten. Dennoch war sie gespannt. Auf ihrer langen Reise hatten sie selten Fleisch gegessen und auch sonst waren Fleischspeisen ein rar gesätes Gut, mehr für die wohlhabenden Menschen bestimmt. Auch wenn Yu Jiao ihre Familie noch zu den wohlhabenden Personen zahlen würde, war doch die Stellung ihres Vaters an Hof von ausreichender Wichtigkeit. Ein Lokal welches sich auf Fleisch spezialisiert hatte war vermutlich nicht alltäglich, die erwartungsfrohen Gesichter der anderen Gäste bestätigten dies.
    Schließlich wurde ihnen das Essen gebracht, welches in kleinen Tonschüsseln serviert wurde. Ihr Schweinebauch war anders zubereitet als sie es kannte, roch aber dennoch gut. Er ruhte auf einem Bett aus schwarzen Bohnen, wozu ein Laib Brot in die Mitte des Tisches gelegt wurde. Der mulsum roch verführerisch, nach Pfeffer und Kräutern.
    Vor Chloe stellte man eine Art Schweinsragout mit Aprikosen ab, wozu man einen großen Krug Bier reichte. Vor Sigurd stellte man ebenfalls einen Krug Bier ab und mehrere gebratene lucanische Würste, welche es zu einem großen Topf Erbseneintopf dazu gab. Yu Jiao schaute kurz in die Runde.
    "Guten Appetit.", wünschte sie freundlich und begann dann den Schweinebauch mit einem Messer zu zerteilen und die Stücke mit den Fingern in den Mund zu stecken. Mit einem kleinen Holzlöffel führte sie sich die Bohnen schmatzend zu Gemüte. "Schmeckt es bei euch auch?", erkundigte sie sich mit vollem Mund.
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    Yu Jiao

    Der Geruch allein war bereits verführerisch, aber der Anblick ließ dem Jüten das Wasser im Mund zusammenlaufen. Die Würste sahen einladend aus, aber der große Topf mit Eintopf trumpfte mit Überfluss auf.
    "Guten Appetit.", erklärte die Chinesin noch, als Sigurd sich bereits ans Vernichten des Eintopfes machte. Einem Löffel Eintopf folgte ein Biss von der nächstgelegenen Wurst, wonach der Eintopf wieder dran war und dann wieder die Wurst – die Geschwindigkeit in der die Speisen verschwanden ließen sogar die anderen Gäste aufhorchen. Die meisten von ihnen schienen entsetzt, andere entrüstet und wiederum andere lachten oder kicherten. Zwischendurch nahm Sigurd immer wieder einen großen Schluck seines Bieres, wodurch sich der Krug schnell leerte – ohne große Aufforderung seitens des Jüten wurden dieser aber schnell wieder aufgefüllt.

    Fuuhhhh….!!“, entwich es Sigurd, als er das letzte Stück Wurst verspeist hatte und hinterher laut rülpsen musste. Chloe, die ihren Teller nur teils geleert hatte, blickte ihn erwartungsvoll an. Sigurd nahm einen weiteren Schluck aus seinem fünften Krug und leerte ihn zur Hälfte – erst hinterher bemerkte er den Blick des Mädchens. „Was is?“, fragte er sie stutzig.
    Chloe wirkte überrascht. „Fühlst…fühlst du dich nicht anders?“, fragte sie.
    Sollte ich?“, fragte der Jüte zurück und nahm einen weiteren Schluck.
    Nun wirkte das Mädchen äußerst enttäuscht.
    Sigurd hörte Yu Jiaos Stimme, verstand aber kein Wort. Er blickte rüber und bemerkte, dass die junge Frau mit vollem Mund gesprochen hatte und immer noch damit beschäftigt war das Gekaute runterzuschlucken. Sigurd konnte nur laut loslachen, anstatt zu antworten. Chloe schloss sich ihm ohne Weiteres an.
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  12. #372 Zitieren
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    Sigurd

    Yu Jiao verstand nun wirklich nicht was an ihrer Frage so komisch gewesen war, hatte sie einen Übersetzungsfehler gemacht? Oder undeutlich gesprochen?
    Irritiert schaute sie in die lachende Runde, kaute schmatzend auf einer großen Portion Bohnen herum und schluckte diese dann runter.
    Unsicher nahm sie einen Schluck von dem Getränk was man mulsum nannte. Es schmeckte gut, süß aber mit einer milden Würze. Ließ sie ein wenig die vorigen Probleme vergessen. Lächelnd wischte sie sich den Mund ab und ließ einen kleinen Rülpser vernehmen, nicht vergleichbar mit den Tönen welche der Jüte von sich gegeben hatte. Ein großer Körper schien Grundlage für große Geräusche zu sein. "Das schmeckt sehr gut.", erklärte sie bewusst langsam sprechend und lächelte.
    "Wie schmeckt das?", fragte sie freundlich und zeigte auf den fast schon wieder leeren Krug des blonden Hünen.
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  13. #373 Zitieren
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    Yu Jiao

    Das Bier?“, fragte der Jüte und blickte kurz zu seinem Krug runter, „Nun…es ist schwer das in Worte zu fassen…“, er versuchte etwas Passendes zu finden.
    Er wurde nicht fündig. Aber immerhin bekam er eine Idee.
    Nun der beste Weg es herauszufinden, ist es zu probieren.“, erklärte er und reichte Yu seinen Krug, „Am besten einen ganz großen Schluck. Der Geschmack kommt nicht voll zur Geltung, wenn du nur daran nippst.
    Chloe blickte neugierig auf die Chinesin.
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    Tamura/24.06.2020

    Sie ritten durch die kleinen Pässe, die sich zwischen den Hügeln schlängelten. Sie wurden von einem der älteren Kämpfer von Tamura angeführt, während Xobas die Zügel in der Hand hatte, mit denen er ihr Pferd führte. Sie ritten in geschlossener Formation, aber lose genug, dass jeder ihre Zahl zählen konnte. Die Pferde hatten anfänglich gebockt, aber inzwischen waren sie wieder gefügig. Sie würden wahrscheinlich deutlich mehr zum Erfolg der Scharade beitragen, als die Kleider.
    Ein Reiter…“, bemerkte Gaos, der älterer Kämpfer. Er hatte bereits Falten, aber seine Haare waren noch immer blond und lang, auch wenn nicht so gepflegt wie bei Banas.
    Was tut er?“, fragte Tamura, die es nicht wagte ihr Gesicht zu heben.
    Er beobachtet uns…“, murmelte Kasais, ein Reiter nur wenig älter als Xobas, der zu Tamuras Rechter ritt, „…und jetzt verschwindet er. Gibt wohl dem Lager Bescheid.
    Wir werden schnell sein müssen…“, kommentierte Synges, der neben Gaos ritt und nur wenig jünger war als dieser, „Wenn sie erst einmal Zeit hatten unsere Gesichter zu sehen…“, den Rest ließ er unausgesprochen.
    Solange sie uns nicht bereits auf ihren Pferden und mit Pfeilen auf den Bögen erwarten werden, sind sie verloren.“, entgegnete Tamura und klang grimmig, „Bringt keine Wehrlosen um – ich bin keine Schlächterin. Wenn sich jemand ergibt, soll er Gnade erwarten dürfen.“, sie blieb für einen Moment still, fügte dann aber hinzu, „Und wenn es möglich ist…überlasst Dadagos mir.
    Wir werden unser bestes tun, Herrin.“, antwortete Xobas und wirkte zuversichtlich.
    Wenn uns Mithra holt ist, so wird es dann sein.“, fügte Gaos grimmiger hinzu.

    Sie bogen nach links ab und sahen bereits vor sich ihr Ziel: der Pass führte zwischen zwei Hügel hindurch die eng beieinander lagen; der Pass war schmal und Holzverstärkungen konnten zu beiden Seiten erkannt werden – jedem Moment könnte dort ein Tor zufallen; die Hügel waren steil und hoch und an der Spitze flach, kein Pferd konnte von ihrer Seite da rauf reiten. Aber es stand auch keine Wache oben.
    Nur Vorsicht…“, murmelte Tamura, „Möge es keine Falle sein…
    Sie ritten durch den Pass und kamen auf der anderen Seite heraus. Nur eine müde Wache mit Speer und Schild war ihr Willkommenskomitee und dieser beachtete sie kaum. Der Pass führte in ein größeres Tal und von hier aus konnte man sehen, dass die Hügel in Wahrheit eine Wallanlage waren, die sich kreisrund um das Tal erhoben. Inmitten des Tals waren Zelte, Wagenburgen und an einer Stelle sogar ein Haus aus Holz errichtet, während um das Lager Vieh und Pferde grasten. Die ersten Menschen befanden sich beim Lager, ließen aber nun alles liegen was sie getan hatten und trotteten zu den Reitern. Einige von ihnen waren Frauen, andere Kinder, wobei ein energischer Junge „Papa, papa!“, beim Laufen rief.
    Tamura schluckte. „Kasais, kümmere dich um die Wache…“, murmelte sie zu ihrer Linken, während die Gruppe langsamer wurde, „Die anderen sollen nicht auf ein geschlossenes Tor treffen.
    Ja, Herrin.“, antwortete Kasais und schuf bisschen Distanz zwischen sich und die anderen Reiter.
    Dort Herrin, dort ist Dadagos.“, erklärte Gaos.
    Tamura hob ihren Kopf ohne zu Zögern. Sie sah ihn aus dem Haus kommen, flankiert von drei Kriegern. Er war älter, als sie ihn in Erinnerung hatte. Grau hatte sich zwischen seine schwarzen Haare gemischt und er hatte mehr Falten, als sie ihm zugetraut hätte. Er war immer noch großgewachsen, so wie damals, und ging wie jemand, der die Welt beherrschte. Er trug Kleidung aus Indigo und trug diverse Armbänder, Halsketten und andere Kostbarkeiten, offen zur Schau. „Er ist ein reicher Mann geworden…“, murmelte die Kriegerin vor sich hin.

    Ich sehe mehr als ein halbes Dutzend Feinde, Herrin.“, erklärte Synges, „Entspannt. Sie ahnen gar nichts. Nur die Hälfte von ihnen hat eine Waffe und ich sehe nur einen Bogen.
    Damit meinte sie den Mann, der Dadagos wie ein Schatten folgte. Er war anders als die anderen: grimmig, angsteinflößend, wie ein Außenseiter. Er trug sogar den Helm eines schweren Reiters und eine Hand hielt seinen Bogen bereit. „Er wird ein Problem.“, kommentierte Gaos das, während die Reiter weiterhin näherkamen, „Aber immerhin keine Pferde. Ein Vorteil für uns.
    Dadagos winkte die Reiter zu sich. Er war am Rande des Lagers stehen geblieben und sein Gesicht verriet Ungeduld. „Auf mein Zeichen, greifen wir an.“, erklärte Tamura, während Dadagos seine Augen verengte und nun wütend aussah, „Halten euch nicht mit Zielen auf – die Brust reicht völlig.“, Tamura bemerkte den Jungen der zuvor auf sie zugerannt war und sie nun verwundert anschaute, „Jeden Moment geht es los…
    Dadagos winkte nun energischer, eindeutig verärgert. „Kommt endlich her!“, schrie er und war inzwischen ziemlich einfach zu hören – die Distanz war nicht mehr die Größte. „Was habt ihr da?!“, fügte er schreiend hinzu und reckte seinen Kopf um Tamura zu erkennen, „Eine Geisel?
    Sie presste ihre Lippen zusammen. „Jetzt!“, rief sie und schüttelte die Fesseln ab, ihren Bogen aus dem Köcher ziehend.
    Der Blick von Dadagos wurde auf der Stelle alarmierend, als Kasais bereits den ersten Pfeil verschoss und die Wache traf. Gaos, Xobas und Synges folgten ihm auf den Fuß, während Tamura nur wenig später ebenfalls zum Schuss kam. Die erste Salve war ein Erfolg – die Pfeile trafen ihre Ziele. Die fünf Reiter versprengten sich um ein schwereres Ziel abzugeben, während sie die nächsten Pfeile zogen. Die zweite Salve verfehlte daher häufiger oder traf nicht das eigentliche Ziel. Alle Kinder und Frauen flohen bereits, während die Männer Deckung suchten. Anders als erwartet floh Dadagos aber nicht, sondern schrie vor Wut auf. Der bewaffnete Mann im Hintergrund hatte bereits seinen Bogen erhoben und feuerte einen Pfeil, ungezielt in die Richtung eines der Reiter. Einen Moment später duckte er sich unter einen Pfeil von Xobas. „Kämpft!“, schrie Dadagos inzwischen, „Das sind doch nur ein paar Anfänger! Macht sie fertig!
    Weitere Kämpfer erschienen nun aus dem Lager, nun mit Bögen bewaffnet. Ein Mann mit einem Messer lief auf Gaos, der sich zu nahe an seine Position herangewagt hatte und riss ihn vom Pferd. Tamura selbst musste einen ähnlichen Angreifer abwehren, indem sie ihm einen Pfeil in die Brust schoss – nur zwei Schritte von ihr entfernt. Sie hörte weiteren Kampfeslärm, als sie plötzlich Schmerz verspürte. Er kam von ihrer Hüfte und sie blickte daran herunter – ein Pfeil hatte sie dort gestreift und Blut sickerte heraus. Sie blickte auf und sah den Übeltäter – der behelmte Mann grinste sie böse an. Nur um einen Moment später einen Pfeil in die Brust zu bekommen.
    Sie hörte Schreie und drehte sich um: ihre Krieger kamen durch den Pass geritten und waren dabei keineswegs leise. Sie verschossen ihre Pfeile und sah es gerade noch für einen Moment schlimmer aus, als sie befürchtet hatte, wendete sich das Blatt nun endgültig zu ihrem Gunsten – selbst Dadagos floh nun. Grimmig erhob sie ihren Bogen und machte sich nun auf ihren Kriegern ein Beispiel zu sein – Wunde hin, Wunde her.
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    Tamura/08.08.2020

    Beeil dich, beeil dich endlich.“, sagte Tamura ungeduldig.
    Eine Wunde muss gut behandelt sein, Herrin.“, erklärte Xobas, der sich darum kümmerte, „Sonst kann sie sich entzünden und das führt dann zu Wundbrand.
    Wieso erklärst du mir etwas was ich weiß?“, fuhr sie ihn genervt an.
    Weil du sonst nicht die Klappe hältst.“, fügte nun Banas hinzu, der unweit von den beiden saß, „Lass den Jungen seine Arbeit machen, dann haben wir ALLE es schnell hinter uns.
    Tamura schnaubte, sagte aber sonst auch nichts mehr. Der Kampf war ein Triumpf gewesen. Gaos und Kasais hatten zwar ein paar hässliche Wunden davon getragen, aber die Ankunft der anderen Kämpfer hatte die Entscheidung gebracht. Die Überlebenden des Lagers waren von Tamuras Kriegern in eine Ecke gedrängt worden und wurden bewacht. Die meisten von ihnen waren Frauen und Kinder, aber auch einige Männer, die meisten zu alt oder zu jung, waren unter ihnen.
    Dadagos wiederum fehlte. Er hatte sich in seinem Haus verschanzt und hatte alle Eingänge verbarrikadiert. Tamura hatte verboten das Haus zu stürmen, aber dafür befohlen es zu umzingeln – er sollte auf keinen Fall entkommen.

    Sie knirschte mit den Zähnen, als ein stechender Schmerz sie durchfuhr. Xobas blickte kurz besorgt auf, fuhr aber dann mit der Umwicklung der wunden Stelle fort. „Das sollte fürs Erste reichen.“, erklärte er schlussendlich.
    Tamura ließ ihr Hemd auf der Stelle über die wunde Stelle fallen und erhob sich – zu schnell. „Herrin!“, reagierte Xobas alarmiert, als sie kurz in die Knie ging.
    Sie hob die Hand um ihn aufzuhalten. Sie presste die Zähne zusammen. „Es geht schon.“, erklärte sie und nahm den ersten Schritt – sie versuchte sich den Schmerz nicht anmerken zu lassen.
    Wenn du glaubst mit dieser Wunde könntest du ihn umbringen, dann hast du dich geschnitten.“, erklärte Banas, der zu ihr trat, nachdem sie ein paar Schritte weitergegangen war, „Dadagos wäre selbst für mich ein gefährlicher Gegner, mit oder ohne Wunde.
    Tamura brauchte eine Weile um zu antworten. „Ich weiß.“, sie knirschte mit den Zähnen, „Aber ich habe so lange gewartet…
    Wenn du tot bist, bringt dir das auch nichts.“, fügte Banas hinzu.
    Sie blickte ihn für einen Moment in die Augen. Am Ende nickte sie. „Lasst uns erst einmal das Nötige klären.“, erklärte sie und ging zu ihrem Pferd. Der Krieger der es gehalten hatte, gab ihr die Zügel und half ihr aufzusteigen. Banas und Xobas folgten ihrem Beispiel und zu dritt ritten sie vorwärts.

    Sie ritt zu den Gefangenen. Die Menschen sahen verängstigt aus, vor allem die Kinder. Die Männer warfen ihr hasserfüllte Blicke zu, die Frauen hielten trotzig ihre Köpfe hoch, wenn sie nicht beruhigend zu ihren Kindern sprachen. Tamura ließ sich Zeit, dabei wieder zu Atmen kommend – der ermüdende Schmerz ärgerte sie ungemein. Sie nickte Synges zu, der die Wache befehligte. „Aufgepasst!“, schrie er laut genug, damit jeder ihn hören konnte, „Meine Herrin, Tamura, Tochter von Kosn und Storane, der Wilde Wind des Westens und Trägerin des Glutroten Träne, wird nun zu euch sprechen und ihr werdet ihr euer Gehör leihen. Bettet zu Mithra, dass sie gnädig sein wird…
    Zu großkotzig…, dachte sie sich, ließ sich dies aber nicht auf ihrem Gesicht anmerken.
    Mein Vater war Kosn, der Tausendschlächter!“ rief sie, „Der Witwenmacher, der Fluch der Barbaren des Nordens und der Bringer des Sieges.“, sie machte eine dramatische Pause, „Er wurde verraten und ermordet. Drei Pfeile haben seinen Rücken durchbohrt, bevor er vom Sattel gefallen ist. Drei Pfeile geschossen von denen die an seiner Seite gekämpft hatten. Drei, die über dem heiligen Feuer geschworen hatten, ihm zu dienen und zu helfen.“, sie konnte ein paar entsetzte Reaktionen hören, „Eurer Anführer, Dadagos, war einer dieser drei!
    Lüge!“, rief ein junger Mann, dem noch nicht der erste Bart gewachsen war. Gemurmel fing an und wütende Gesichter tauchten überall auf
    Ich war dabei!“, schrie nun Banas, lauter als Tamura oder Synges gewesen sind, „Ich Banas, der wilde Eber!“, einige Gesichter der Älteren zeigten Erkennen, „Ich habe es mit meinen eigenen Augen gesehen! Ich habe versucht meinen Herrn zu warnen, aber meine Stimme erreichte ihn nicht rechtzeitig. Ich habe versucht die Verräter aufzuhalten, aber meine Hände bewegten sich zu langsam. Aber ich habe es gesehen und Mithra soll mich einen feurigen Tod sterben lassen, wenn ich auch nur ein Wort davon erfinde: Drei Pfeile brachten Kosn zu Fall und Dadagos schoss einen von ihn!
    Eine Stille senkte sich über die Gruppe. Jeder schien zu warten um zu sehen ob etwas passierte.
    Es passierte nichts.

    Als Tochter von Kosn steht mir die Rache zu!“, fuhr nun Tamura fort, „Heute fordere ich sie ein! Wer mir dabei im Wege stehen will, der trete vor!
    Erneut war Gemurmel zu hören, aber dieses Mal versiegte es von selbst.
    Niemand trat vor.
    Tamura schnaubte mit Genugtuung. „Ich bin keine Schlächterin der Unschuldigen.“, erklärte sie, „Wer heute hier gefallen ist, musste fallen, damit ich meine Rache bekommen kann. Aber niemand mehr! Ich lasse euch alle gehen, aber jeder von euch – auch die Kinder – muss über dem Feuer schwören, keine Rache zu nehmen. Dann dürft ihr auch eure Sachen nehmen und eure Toten beerdigen.
    Es dauerte eine Weile, aber am Ende folgte zustimmendes Gemurmel. „Banas, kümmere dich um den Rest.“, erklärte sie, sich ihm zuwendend.
    Das wird ne Weile dauern.“, erklärte er, „Vielleicht legst du dich fürs Erste hin…“, er verwies auf das immer noch umzingelte Haus, „Er wird auch später noch da sein…
    Sie knirschte wieder mit den Zähnen. „Wenn er entkommt, mache ich dich persönlich dafür verantwortlich, alter Mann…“, erklärte sie.
    Keine Sorge.“, er lächelte, wurde dann aber grimmig, „Du bist nicht die einzige die ihn leiden sehen will…
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    Tamura/12.08.2020

    Sie ritt zum Haus. Sie konnte ihre Krieger um das Haus herum sehen. Es war eine überschaubare Anzahl, aber das Haus war auch nicht groß. Neben der Tür gab es nur zwei Fenster, die leicht bewacht werden konnten. Ihre Männer hatten angefangen Lagerfeuer anzuzünden, wobei mindestens einer immer dazu abgestellt worden war die Eingänge im Auge zu behalten.
    Sie stoppte ihre Stute in der Nähe des Lagerfeuers, dass die Tür im Auge behielt. Gaos hatte sich bereits erhoben, auch wenn es ihm schwer fiel. Sein Verband war deutlich umfangreicher als ihrer und verhüllte nicht nur die Bauchgegend, sondern auch den rechten Arm. „Herrin.“, grüßte sie der alte Krieger.
    Wie geht es deinen Wunden?“, fragte sie.
    Sie werden schon.“, erklärte der Blondschopf, „Ihr solltet die des Anderen sehen. Kleiner Mistkerl, er hätte es fast geschafft…aber nur fast.
    Sie warf einen Blick auf die Hütte. „Wissen wir wie viele sich mit ihm dort verstecken?“, fragte sie, nachdem sie sich wieder ihm zugewandt hatte.
    Nicht einmal ein halbes Dutzend.“, erklärte der Alte, „Vermutlich nicht in bester Verfassung. Die meisten von ihnen sind vor unseren Pfeilen davongerannt.

    Sie nickte und ritt an die Hütte heran. „Krieger dieses Klans!“, rief sie, sodass die Insassen sie hören mussten, „Ich bin Tamura, Tochter von Kosn und Storane!“, sie holte tief Luft, „Ich will Dadagos! Ihr seid nicht meine Feinde, er ist es! Heute muss niemand mehr sterben, außer ihm! Wenn ihr euch ergebt oder ihn mir aushändigt, werde ich euch gnädig sein und euch unbehelligt zu euren Familien gehen lassen. Meine Fehde ist mit ihm, nicht mit euch! Gebt ihn auf und ihr werdet leben.
    Sie wartete eine Weile.
    Ihr habt bis zum Morgengrauen Zeit es euch zu überlegen.“, fügte sie schlussendlich hinzu, „Falls ihr euch falsch entscheidet, werdet ihr mit ihm den Feuerstod sterben. Ich brenne das ganze Gebäude eher nieder, als ihn davonkommen zu lassen. Entscheidet euch also richtig!
    Sie wartete erneut und auch dieses Mal passierte nichts.
    Sie schnaubte unzufrieden und wendete ihr Pferd. „Gutes Angebot.“, kommentierte Gaos dies, als sie ihn passierte, „Hoffen wir, dass jemand es annimmt.
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    Yu Jiao beäugte kurz skeptisch den Krug. Dann nickte sie dankbar und zog vorsichtig den Krug zu sich heran. Mit beiden Händen hob sie das Gefäß an, roch kurz an der Oberfläche und setzte den Rand an ihre Lippen. Das Getränk floss ihre Kehle herunter, leicht bitter aber auch süsslich schmeckend, sie entfernt an Brot erinnernd. Schließlich setzte sie den Krug mit einem leichten Knall auf dem Tisch ab. Die Chinesin wischte sich den Schaum von den Lippen, woraufhin sich die im Getränk enthaltenen Gase den Weg nach oben bahnten und ihr ein kleiner Rülpser entfuhr. Yu Jiao lächtelte leicht, eine Wärme erfüllt ihren Körper und eine gewisse Röte bedeckte ihre bleichen Wangen. Sie schob den Krug zurück zu Sigurd.
    "Interessant. Wirklich schwer zu beschreiben.", erwiderte sie, während ihr Magen ein klein wenig brodelte. Offensichtlich musste er die fremden Eindrücke auch verarbeiten.
    "Wir sollten vielleicht nicht zu lange hier verbleiben und den Rückweg antreten.", schlug sie dann vor, einen Blick auf die fast leeren Teller werfend.
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    Tamura/15.08.2020

    Sie erwachte erneut, wodurch der Schmerz sich schnell wieder einstellte. Es war schwer einzuschlafen gewesen. Nicht nur, weil die Wunde ihr zu schaffen machte, sondern auch weil sie eigentlich nicht schlafen wollte – sie wollte bereit sein. Die Ungeduld fraß sie auf. Wäre ihr Körper nicht völlig übermüdet, wäre sie wohl noch nicht einmal eingedöst – aber am Ende konnte sie ihn auch nur bis zu einem bestimmten Grad beanspruchen. Sie seufzte.
    Sie blickte auf zum Himmel. Die Sterne waren klar zu erkennen und erstreckten sich soweit das Auge reichte. Der Mond war kaum zu erkennen, aber dies würde sich bald ändern. Sie nahm einen tiefen Atemzug und schmiegte sich enger an ihre Stute. Erinnerungen kamen ihr auf, aus einer Zeit, als sie dies im Kreis ihrer Familie hatte tun können. „Ich wünschte du hättest ihn noch kennenlernen dürfen, Mada.“, murmelte sie zu ihrer Stute, „Er hatte ein Talent…er hätte diese Nacht zum Leben erwecken können, einfach nur mit seiner Stimme…die Geschichten, die er mir erzählt hatte…ich weiß bis heute nicht welche von ihnen wahr waren und welche nicht…
    Sie seufzte erneut.
    Sie warf einen Blick vorwärts. Sie hatte sich ihr Lager bisschen abseits aufgebaut, während ihre Männer sich um das Haus scharten. Viele von ihnen waren noch wach und redeten miteinander. Sie hatte ihnen verboten Kumis zu trinken, denn sie mussten bei Verstand sein, wenn der nächste Morgen graute, aber das hielt die Männer nicht davon ab, den Abend zu genießen. Einige wenige, vor allem die Verletzten, schliefen abseits von ihnen und die Wachsamsten behielten das Haus im Auge. Immer mal wieder, wenn der Lärm ihrer Krieger nicht zu groß war, konnte man von diesem auch Geräusche hören, auch wenn sie eher leise waren.

    Ich sagte doch du solltest dich hinlegen.“, erklärte Banas, der an ihr kleines Feuer herantrat, „Nicht Selbstgespräche führen – das kommt nicht gut an als Anführerin.
    Sie erwiderte sein Lächeln. „Ich wäre wohl nicht die einzige, die die Gesellschaft von Pferden denen von Menschen vorzieht.“, erklärte sie gewitzt, „Ich wette meine Mada ist eine bessere Gesprächspartnerin als dein Donnerwind.
    Banas wandte sich seinem schwarzen Pferd zu. „Lass dich nicht von ihr kränken – sie meint es nicht so.“, tröstete er das Pferd, es zeitgleich streichelnd, bevor er sich hinsetzte, „Hat sie denn was Interessantes zu erzählen, deine Mada?
    Tamura schmunzelte. „Dies und jenes.“, erklärte sie ausweichend, „Du würdest dich wundern wie tiefschürfend ihre Gedanken sein können. Als würdest du eine Philosophin in einem römischen Theater hören.
    Banas verwies auf die Männer. „Im Vergleich zu diesem Haufen, ist selbst ein Pferd ein Philosoph.“, erklärte er grinsend, „Hast du seine Blicke bemerkt?
    Ohne nachzudenken warf sie einen Blick zu Xobas, der am nächstgelegenen Feuer saß. Er hatte gerade noch zu ihr rübergeblickt, schaute aber nun wieder vorwärts und nahm einen Schluck des Wassers. „Das habe ich.“, antwortete sie amüsiert.
    Weißt du schon wie du reagieren wirst?“, fragte der alte Krieger.
    Tamura zuckte mit den Achseln. „Ich habe mich noch nicht entschieden.“, erklärte sie, wieder auf Banas blickend, „Wie sagt Saturnus doch gerne: Ich mag es Optionen zu haben.

    Der alte Krieger schnaubte. „Ich mag dieses alte Wiesel nicht.“, erklärte er, „Zu aalglatt für meinen Geschmack. Erinnert mich…hmpf…an unsere Feinde.
    Mit einem Unterschied.“, fügte Tamura hinzu, „Er hilft uns sie zu finden.
    Er schnaubte erneut. „Ich habe nicht behauptet, dass alte Wiesel nicht nützlich sein können.“, fing er an, „Aber wir soll-“, er brach ab. Die Geräusche im Haus waren plötzlich lauter geworden. Jeder ihrer Krieger war inzwischen aufgesprungen, Waffe in der Hand und lauschte auf das Geschrei aus dem Innern.
    Da kämpft jemand.“, erkannte Tamura den Lärm, nachdem sie sich mühsam erhoben hatte.
    Zusammen gingen die beiden Richtung Haus und als sie bei ihren Kriegern angekommen waren, wurde es ganz plötzlich wieder still.
    Jeder der Krieger hielt den Atem an. Die Sekunden verstrichen quälend langsam. Als die Gruppe wieder anfing etwas zu hören, waren die Geräusche alle um die Tür herum konzentriert. Einige der Krieger zogen ihre Pfeile und bereiteten sich vor, als die Tür sich schlussendlich öffnete. „Nicht schießen!“, rief eine Stimme aus dem Innern, „Nicht schießen! Wir ergeben uns!
    Ein Mann kam vorsichtig heraus, seine leeren Hände präsentierend. Er hatte ein paar frische Wunden an der Hüfte und wirkte unsicher auf den Beinen. Er trat aus der Türschwelle heraus und ein weiterer folgte, dieser war am Kopf verletzt. Dann zwei weitere, der eine den anderen abstützend. Daraufhin aber kein weiterer.
    Wo ist Dadagos?“, zischte Tamura und wandte sich dann an Banas, „Entwaffnet sie und behandelt ihre Wunden.“, bevor sie auch schon zur Tür stürmte, so schnell es ging, ihr Schwert ziehend.
    Xobas, Synges, ihr nach!“, befahl Banas, bevor er sich an seine Arbeit machte. Die beiden jüngeren Krieger folgten ihrer Herrin, Waffen gezogen.

    Xobas trat als erster in das Gebäude, Fackel in der einen, das Schwert in der anderen Hand. Tamura wartete nicht darauf, dass er sich umgesehen hatte, sondern folgte ihm auf der Stelle. Das Innere spiegelte die letzten Geräusche wieder – alles hier stank nach Schweiß und Blut. Sie brauchten nicht lange um ihr Ziel zu finden: Dadagos lag am Boden, aus allerhand Wunden blutend.
    Nein.“, zischte Tamura und überbrückte die letzte Distanz augenblicklich, „Nein, nein. Du stirbst nicht, nicht so! Ich sollte dich töten, ich! Nein!“, sie beugte sich zu ihm herunter. Seine Augen waren verschlossen.
    Synges und Xobas gesellten sich zu ihr. Synges räumte die Axt weg, die Dadagos noch gehalten hatte, während Xobas sich über seinen Mund beugte. Es vergingen ein, zwei kostbare Herzschläge. „Er atmet!“, rief er alarmiert, „Er lebt!
    Hoffnung flammte in Tamura auf. „Dann behandelt ihn!“, befahl sie, „Er darf nicht sterben – nicht so! Er soll vorher leiden und-“, ein Husten unterbrach ihre Worte.
    Dadagos rührte sich wieder, anscheinend aus seiner Bewusstlosigkeit erwacht. Die Krieger erhoben sich alarmiert, ihre Herrin mit sich ziehend. Er hustete das Blut heraus, krümmte sich, konnte sich aber nicht von der Stelle rühren. Er atmete schwer, wirkte desorientiert, aber dann entdeckten seine Augen das Licht. Er erkannte sie. Er versuchte etwas zu sagen, aber stattdessen entwichen seiner Kehle nur Würgelaute.
    Nein!“, rief Tamura und stürmte vor, ihre Eskorte hinter sich lassend, „Du stirbst durch meine Hand!“, und einen Moment später bohrte sie ihm ihr Schwert in die Brust.
    Dadagos gab kein Geräusch mehr von sich. Tamura atmete laut ein und aus, als Synges sich zu ihr gesellte und Xobas sich wieder zum gefallenen Krieger beugte. Er horchte wieder, aber dieses Mal hob er seinen Kopf und schüttelte ihn. Einer der drei Mörder war tot.
    "Wenn du das Unmögliche ausgeschlossen hast, dann ist das was übrig bleiben muss, wie unwahrscheinlich es auch sein mag, die Wahrheit." - Sherlock Holmes alias Sir Arthur Conan Doyle
    "Erst ignorieren sie dich, dann lachen sie dich aus, dann bekämpfen sie dich und dann gewinnst du." - Mahatma Ghandi
    "Eine Falle zu erkennen ist eine Sache, sie zu umgehen eine völlig andere." - Ranma 1/2
    "Mein Name ist Ozymandias, König der Könige. Schauet auf mein Werk, ihr Mächtigen, und verzweifelt." - Ozymandias
    "Der größte Trick des Teufels ist es die Welt glauben zu lassen, dass er nicht existiert." - Die üblichen Verdächtigen
    "Nichts ist unmöglich, solange du es dir vorstellen kannst." - Professor Hubert Farnsworth
    "Maybe you are right...maybe we can't win this. But we'll fight you regardless. Yes, people will die. Maybe we'll lose half of the galaxy...maybe more. However insignificant we might be: We will fight, We will sacrifice and We will find a way....that's what humans do!" - Commander Shepard
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    Flaminius Dio/29.01.2020

    Dio seufzte, als sie die Villa erreichten. Die Sonne ging im Westen unter und die ersten Sterne waren bereits zu erkennen. Die Straßen auf dem Weg hierher waren größtenteils leer gewesen – zumindest für alexandrinische Verhältnisse –, aber der Weg innerhalb der Mauern der Villa war wieder voller Leute: Flaminius Dio war nicht der erste, der bereits seinen Weg hierher gefunden hatte. An der Tür hatte sich bereits eine Schlange gebildet und wurde einzeln durchgelassen, nachdem ein Sklave die Identität geprüft und die Gäste begrüßt hatte.
    Das Gebäude war recht imposant, vierstöckig an der Frontseite, wobei es hinter dem Atrium wieder abfiel und bestenfalls zweistöckig war. Es deckte eine ziemliche große Fläche ab – quasi die Hälfte des ummauerten Terrains – wobei vermutlich das Atrium den größten Teil davon in Beschlag nahm. Er reckte seinen Kopf hoch und sah einen Balkon, der auf die Straße ging und auf dem sich Leute tummelten – keiner von ihnen blickte herunter. Das Gebäude war aus Marmor errichtet worden, mit prächtigen und eindeutigen teuren Farben verziert und hatte hier und da Mosaike mit irgendwelchen Tieren, Wappen oder Symbolen. An einer zentralen Stelle konnte er sogar das doppelgesichtige Symbol des Ordens erkennen. Offen und doch versteckt, dachte sich der Arzt, wobei er die Überheblichkeit ablehnte.

    Sie stiegen von ihren Pferden, wobei Paris Flaminius Dio half, nachdem er Helena die Zügel übergeben hatte. Die junge Sklavin war kaum älter als Paris, hatte eine ähnliche gebräunte Haut wie dieser aber längere, lockige schwarze Haare. Ihr Gesicht verriet nicht ihren Status und wäre ihre schlichte Kleidung nicht – keineswegs billig, wie bei den meisten Sklaven, aber auch nicht so teuer – könnte man sie für eine Herrin halten. Hinterher nahm Paris die Zügel aller Tiere und führte sie auf die andere Seite des gepflasterten Weges, wo sich ein großer Stahl befand. Helena wiederum führte ihren Herrn zur Schlange, die trotz der Länge sehr schnell kürzer wurde – der zuständige Sklave war offenkundig gut gewählt worden.
    Jeder der anderen Gäste hatte anscheinend die beste Kleidung für diesen Anlass herausgesucht, ob Frau oder Mann, wobei man die Sklaven auf der Stelle an der Kleidung erkannte. Flaminius Dio hatte sich nicht so große Mühe gegeben: er trug zwar nun endlich wieder eine Toga, aber diese war keineswegs neu, noch teuer gewesen, als er sie vor zwei Jahren erstanden hatte. Sie war aber frisch gewaschen und er mochte den Kontrast zwischen ihrer dunkel-blauen Farbe mit der hellblauen Farbe seiner Tunika. Nur die Sandalen wirkten edel, waren aber einfach nur gut ausgewählt worden – als Arzt verstand Flaminius Dio besser als so manch andere Person wie wichtig gutes Schuhwerk war um Probleme mit dem Rücken zu verhindern.

    Als Paris sich wieder zu ihnen gesellt hatte, waren sie auch bereits an der Spitze der Schlange und der Sklave dort warf einen genaueren Blick auf sie. Er wirkte so alt wie Dio selbst, war aber eindeutig ausgemergelter als dieser und sein Gesicht sah nicht so aus, als wenn er oft und häufig lachte. Neben ihm standen zwei Wachen, leicht bekleidet nur mit Tunika, Gladius und Speer, wobei sie keineswegs wie Amateure aussahen. Sie waren nicht die ersten Wachen die Flaminius Dio aufgefallen waren und würden vermutlich auch nicht die letzten sein, wie er wusste.
    Willkommen, Medicus Flaminius Dio.“, begrüßte der Sklave den Arzt, wobei seine Stimme heiser wirkte, „Ihr werdet bereits erwartet. Mein Herr wollte euch unbedingt persönlich begrüßen.
    Dazu wird er noch genügend Zeit haben.“, winkte Flaminius Dio ab, „Der Abend hat…“, er seufzte, „…leider gerade erst begonnen.
    Der Sklave nickte und blickte dann Helena und Paris an. „Geht in die Küche, sie ist hinter der ersten Tür links.“, wies er sie an, „Dort wird man euch eine Aufgabe zuteilen.“, dann blickte er wieder Flaminius Dio an, „Geht nur voraus. Folgt den gesprochenen Worten und ihr werdet das Atrium finden.

    Im Korridor hinter der Tür trennten sie sich und Flaminius Dio ging alleine in das Atrium. Es war so groß wie er erwartet hatte und in der Mitte befand sich ein großer Teich, während hier und da auch Palmbäume und andere Vegetation zu finden war. Die meisten Details konnte er aber nicht erkennen, denn es wimmelte hier nur von allerhand Menschen. Alle Farben des Spektrums waren vertreten und auch Gold konnte der Arzt hier und da sehen. Die Lautstärke war recht hoch, was wenn jeder kreuz-und-quer redete kein Wunder war. Es war alles in allem die genaue Definition von Hölle für den Arzt: eine Meute von Menschen, dicht an dicht gedrängt, laut redend, stark schwitzend, viel saufend und das Ganze obendrein als Vergnügen verstehend. Er seufzte.
    Ein Sklave bot ihm einen Kelch mit Wein an, den der Arzt höflich annahm. Mit diesem in der Hand bewegte er sich langsam und unsicher durch Menge, dabei versuchend keine Aufmerksamkeit zu erregen. Im Augenwinkel bemerkte er eine leere Bank, die sich im überdachten Bereich des Atriums befand und bewegte sich unverzüglich schnurgerade auf diese zu – sofern man das ständige Ausweichen als schnurgerade bezeichnen konnte. Er schaffte es die Bank zu erreichen, bevor jemand sie in Beschlag nehmen konnte und setzte sich auf diese, zufrieden seufzend. Und wenn jetzt nur noch Irene hier wäre, anstatt all dieser Leute, könnte der Abend noch ziemlich annehmbar werden, dachte sich der Arzt und nahm seinen ersten Schluck aus dem Kelch.
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