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  1. #281 Zitieren
    corridore netto  Avatar von eis engel
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    Sigurd, Titos und Raneb & Yu Jiao und Chen

    Sie sah Yu dankbar an, während sie sie zu einer sicheren Sitzgelegenheit brachte, wo Amany sich schließlich benommen nieder ließ. Die Chinesin sagte irgendetwas davon, dass es ihr schon mal besser ging, dies aber nur ein paar Prellungen wären, nichts ernstes.
    Aus kleinen, grünen Augen betrachtete sie die Asiatin von Kopf bis Fuß. Wo kommt denn plötzlich der Zwilling her? Hatte Yu überhaupt eine Zwillingsschwester?...
    Sie wurde verrückt, dass musste es sein, stellte die Ägypterin verwirrt fest und blickte kurz woanders hin. Als sie wieder zur Chinesin sah, stand nur noch eine Frau da, die ihr milde erklärte: "Bleib ruhig sitzen bis du dich besser fühlst, ich gehe schonmal zu den Anderen."
    Amany nickte nur und merkte dabei, dass ihr Kopf immer noch so arg schmerzte. Die junge Ägypterin starrte zu Boden, während sich ihre Hände an der Sitzgelegenheit fest krallten, so das sie nicht nach vorne über kippte.

    Als es ihr wieder etwas besser zu gehen schien, ließ sie ihren Blick sachte durch den Raum schweifen und blieb erstmal an Sigurd hängen, der sich niedergelassen hatte und seine eroberte Axt polierte.
    Es sah schon irgendwie merkwürdig aus, wie er so da saß und die Waffe bearbeitete. Was ihm dabei wohl durch den Kopf ging? fragte sie sich in Gedanken. Aber vermutlich würde sie es ohnehin nicht verstehen, so das sie die Frage nicht weiter vertiefte -Wohl so ein Männer Ding...- und sah zu den anderen rüber, die inzwischen damit begonnen hatten, die Räuber zu verhören.
    Doch außer gegenseitigen Drohungen, war nicht viel zu hören. Bis der fast komplett Zahnlose seine Hilfe anbot.
    Amany versuchte aus den vielen Worten, die dieser Räuber mit "F" aussprach, schlau zu werden, doch irgendwie verstand sie ihn nicht. Sie wollte aufstehen und näher rangehen, um ihn besser zu verstehen. Musste aber schnell feststellen, dass ihr noch ziemlich schwindelig war und sie noch sehr wacklig auf den Beinen war, so das sie sich doch lieber wieder hinsetzte.
    Das Verhör musste sie wohl aus der Ferne beobachten....
    eis engel ist offline
  2. #282 Zitieren
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    Yu Jiao & Amany

    Der Zahnlose – oder zumindest fast Zahnlose – schien gesprächiger zu sein, als sein Kamerad, auch wenn ihn zu verstehen ein bisschen schwerer war. Es fehlte nur noch ein bisschen und er würde reden.
    Euer Anführer ist also schlimmer als wir?“, fragte Titos und verwies mit dem Kopf auf die immer noch ziemlich runtergekommen aussehende Kneipe. Er erlaubte den Gefesselten sich ein bisschen umzuschauen. Die Zerstörungen ließen sie kalt, die Leichen nicht wirklich. Vor allem die geköpfte Leiche des Nubiers erschrak sie bis ins Mark, wobei Titos nicht sicher war, ob Sigurds Anblick beim Säubern der Axt nicht auch seinen Anteil zum Schrecken beitrug.
    Er…er…“, fing der Zahnlose an und fing wieder an Titos anzublicken, „Er wifd mif flimmeres antun als den Tod…“, er schluckte, wobei diese Handlung ihm offenkundig Schmerzen bereitete, „Könnt ihf mif befütfen?
    „Niemand kann dich vor dem Wilden Zwilling beschützen!“, fuhr ihn sein Kamerad an, „Er wird dich Häuten und vor die Pferde spannen lassen, wenn er erfährt, was du getan hast!“
    Der Zahnlose blieb unsicher, immer noch Titos anblickend. Der Verborgene überlegte kurz, bevor er antwortete. „Wir sind Medjay.“, erklärte Titos und die Räuber erkannten den Begriff mit größer werdenden Augen, „Du weißt was man sich über uns erzählt. Und nachdem was heute Abend passiert ist, glaube ich nicht, dass ihr Beweise dafür braucht, oder?“, die Räuber blickten einander an, bevor Titos mit selbstbewusster Stimme hinzufügte, „Wir können dich beschützen, falls du uns einen Grund gibst.“, er beugte sich wieder zum Zahnlosen vor, „Gibst du uns einen Grund?

    Der Räuber schluckte erneut. „Die Fklaven sind nift hief.“, erklärte er schlussendlich, wobei sein Nebenmann ihn auf der Stelle versuchte zum Schweigen zu bringen, was aber durch Chen’s Schwert unterbunden wurde, „Fie find in den leefen Häufefn am Fande von Letopolif. Viele leefe Häufer, viel Platf. Weif nift genau wo…
    „Du Verräter!“, fuhr ihn der Mann mit dem Tattoo an und wollte den Zahnlosen ebenfalls anrempeln, aber dieses Mal war es genug – Chen schlug ihn bewusstlos mit dem Griff seines Schwertes. Die anderen beiden schraken zurück und blickten mal Chen, mal ihren zahnlosen Kameraden wütend an.
    Titos erhob sich und ging rüber zur Tür, wo er durch einen Spalt nach draußen blickte – der Sandsturm war immer noch im vollen Gange. „Bei dem Sturm finden wir niemals zu den leeren Häusern.“, erklärte er und wandte sich wieder den anderen zu, „Vorschläge?
    "Wenn du das Unmögliche ausgeschlossen hast, dann ist das was übrig bleiben muss, wie unwahrscheinlich es auch sein mag, die Wahrheit." - Sherlock Holmes alias Sir Arthur Conan Doyle
    "Erst ignorieren sie dich, dann lachen sie dich aus, dann bekämpfen sie dich und dann gewinnst du." - Mahatma Ghandi
    "Eine Falle zu erkennen ist eine Sache, sie zu umgehen eine völlig andere." - Ranma 1/2
    "Mein Name ist Ozymandias, König der Könige. Schauet auf mein Werk, ihr Mächtigen, und verzweifelt." - Ozymandias
    "Der größte Trick des Teufels ist es die Welt glauben zu lassen, dass er nicht existiert." - Die üblichen Verdächtigen
    "Nichts ist unmöglich, solange du es dir vorstellen kannst." - Professor Hubert Farnsworth
    "Maybe you are right...maybe we can't win this. But we'll fight you regardless. Yes, people will die. Maybe we'll lose half of the galaxy...maybe more. However insignificant we might be: We will fight, We will sacrifice and We will find a way....that's what humans do!" - Commander Shepard
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  3. #283 Zitieren
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    Neferu

    Ino hörte der Ägypterin aufmerksam zu, wobei sie ein sympathisches Lächeln aufsetzte, als diese über ihre Vergangenheit berichtete. „Was sie an Münzen sparen, machen sie durch ihre originellen Tanzeinlagen mehr als wett.“, erklärte die Syrerin, als Neferu die Matrosen erwähnte, dabei grinsend.
    "Womit wir wieder im Jetzt wären. Ungeachtet eures Temperaments habt ihr Talent, dass war mir immer mehr wert als ein hübsches Gesicht. Dürfte ich erfahren welche Instrumente ihr beherrscht?", fragte die reiche Frau sie dann, recht neugierig aussehend.
    Ino hob ihre Lyra hoch. „Ich bin eine Meisterin auf diesem Instrument und das soll noch bescheiden klingen.“, erklärte die Syrerin mit eine gewissen Stolz, „Ich hab sie seit ich ein kleines Kind war und hab seitdem sehr viel Zeit damit verbracht mit ihr zu üben.“, sie senkte die Lyra wieder, „Aber als ich noch in meinem Elternhaus wohnte, hatte ich auch die Gelegenheit andere Instrumente auszuprobieren. Ob die Triangel, das Aulos, die Diaulos oder auch die Syrinx – ich hab mich an allen probiert, weil ich noch nicht wusste, was das beste Instrument für mich war. Kann aber nicht sagen, dass ich diese anderen Instrumente gemeistert habe. Einige lagen mir auch nicht wirklich, vor allem die Flöten – ich mag es beim musizieren zu singen oder zumindest zu summen. Aber ich habe sicherlich mehr Erfahrung darin, als manch ein Musiker hier aus Alexandria, den ich bei dessen Aufführungen beobachten durfte – ein Aulos-Spieler hatte sich mal über meine Lyra gebeugt und sah wirklich so aus, als würde er nicht wissen was er da vor sich sieht. Die meisten von ihnen verhalten sich auch ziemlich arrogant gegenüber den Instrumenten, die sie nicht beherrschen.
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  4. #284 Zitieren
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    Amany Titos

    Mit ein wenig Zuwendung und Gewalt gegenüber seinen Kameraden, ließ sich der zahnlose Räuber zur Mitarbeit bewegen. Endlich hatten sie einen Hinweis, auch wenn dieser derzeit nicht besonders hilfreich schien. Draußen wütete immer noch der Sandsturm schliff an der Häuserwand wie Wellen an einer Klippe. Ein Sandsturm gepaart mit Dunkelheit, keine besonders gute Voraussetzung um jemanden zu suchen. Vermutlich würden sie keine zehn Meter kommen, sobald sie einen Fuß vor die Tür setzten. Dies war vermutlich auch der Grund warum nicht mehr Räuber die Taverne angegriffen hatten.
    "Keine Vorschläge.", erwiderte Chen stoisch. "Sofern es keine geheimen Tunnel unter der Stadt gibt, sind uns vorerst die Hände gebunden. Bei diesem Sturm kommen wir nicht weit.", fügte er resigniert hinzu. Und würde es Tunnel geben hätten diese die Räuber sicher für ihren Angriff genutzt.
    "Das ist ärgerlich.", merkte Yu Jiao trotzig an und schüttelte betreten den Kopf. Dann hob sie ihn wieder und schaute nachdenklich in die Runde.
    "Aber wenn wir nicht heraus können, so können sie es auch nicht. Sicherlich werden sie keinen der Dorfbewohner wegtransportieren während der Sandsturm herrscht. Oder sonstige Aktionen unternehmen.", schlussfolgerte sie und lächelte etwas besser gelaunt. "Das gibt uns Zeit uns von dem Kampf zu erholen, niemand wurde zum Glück ernsthaft verletzt, aber dennoch wäre etwas Zeit zum erholen nicht schlecht. Vor allem wenn wir eh zum warten verdonnert sind.", erklärte sich auch in Hinblick auf Amany die noch etwas benommen aussah. "Sobald der Sturm etwas schwächer wird, laufen wir zu den äußeren Häusern. Die Räuber werden sicher warten bis der Sturm komplett verschwunden ist, das gibt uns die Möglichkeit sie zum Ende des Sturmes zu überraschen.", schlug Yu Jiao entschlossen vor. Ein wenig von sich selbst überrascht, lief sie leicht rot und und setzte sie einen bescheidenen Blick auf und senkte höflich den Kopf.
    "Das wäre mein bescheidener Vorschlag.", endete sie höflich und schaute zu ihrem Bruder. Dieser sah nachdenklich drein, nickte dann jedoch zustimmend. Yu Jiao drehte sich zu den beidenen Verborgenen und sah diese fragend an.
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  5. #285 Zitieren
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    Ino

    Interessiert lauschte Neferu den Ausführungen der Musikerin und dachte gleichzeitig über diese nach. Schließlich endete Ino und Neferu ergriff wieder das Wort.
    "Nun, ein Narr gesteht sich seine Schwächen nicht ein. Eine kluge Person hingegen versucht stattdessen diese zu meistern. Es zeugt von einer gewissen Ratio über das bevorzugte Instrument hinauszuschauen. Das gefällt mir.", lobte die Händlerin die Musikerin freundlich. "Verzeiht meine nächste Frage, sie stammt von einer Laiin. Mit welchen Instrumenten ist die Lyra verwandt, könnt ihr auch andere Zupfinstrumente wie Harfen oder Kithara genau wie eure Lyra spielen, oder ist das eine große Umstellung?", erkundigte sich die Händlerin neugierig und spielte leicht verlegen an einer Locke. "Falls man diese direkt vergleichen kann, leider höre ich nur die Musik und erzeuge sie nicht. Eine meiner Schwächen wenn ihr so wollt.", scherzte Neferu und lächelte.
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  6. #286 Zitieren
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    Yu Jiao & Chen

    Ich sehe auch keine andere Möglichkeit als zu warten…“, entgegnete Titos und verschränkte die Arme, „Wir dürfen auch nicht vergessen, dass wir einen langen Tag hinter uns hatten und noch nicht schlafen konnten.“, er senkte seinen Kopf für einen Moment, grüblerisch wirkend, bevor er zu den anderen trat, wodurch sie nicht von den Gefesselten gehört werden konnten, „Wir sollten die Vier in getrennte Räume sperren – einer für unser Plappermaul, den anderen für den Rest. So müssen wir nicht auf sie aufpassen, während wir uns ausruhen. Am besten versperren wir die Türen mit etwas schweren.“, er warf einen Blick auf den Wirt und seine Familie, bevor er wieder die anderen anblickte, „Ich trau ihm auch nicht so wirklich über den Weg…vielleicht sollten wir dasselbe mit ihnen machen? Was meint ihr?“, nachdenklich noch einen Blick auf die Räuber werfend, fügte er hinzu, „Ich hab vielleicht eine Idee, wie wir einen kleinen Vorteil herausschlagen können, wenn der Sandsturm nachgelassen hat.“, er fing an zu grinsen, „Dafür brauchen wir nur ihre Kleider.“, wodurch er ein paar überraschte Blicke erntete.

    Der Sandsturm wütete fast die ganze Nacht. Die Sonne war noch nicht am östlichen Horizont zu sehen, als zwei Gruppen die Kneipe verließen. Sie sahen genauso aus, wie die Räuber von der Nacht zuvor. Die eine Gruppe bestand aus Chen und Raneb, die andere aus Sigurd und Titos. Amany und Yu Jiao blieben zurück um auf die Gefangenen aufzupassen.
    Also wir schauen uns den Süden an, ihr den Westen.“, erklärte Titos, der nun aussah, wie der Mann mit dem Schilfschild, dessen Arm Chen mit dem Bolzen durchbohrt hatte, „Wenn ihr etwas findet, überprüft die Lage und schätzt die Stärke der Verteidiger ein. Falls ihr sie allein besiegen könnt, solltet ihr das tun – am besten unauffällig.
    Ich glaube ich und er kriegen das hin.“, entgegnete Raneb, nun mit Schleiern umhüllt, wie der Zahnlose es gewesen ist, wobei er auf Chen verwies, einen Moment bevor er auf Sigurd zeigte, „Was ist mit ihm?
    Der Jüte, nun die Kleidung des Nubiers tragend, die leichte Schäden und Blutspritzer aufwies – keine andere Kleidung war passend genug gewesen – stierte den anderen Verborgenen verärgert an. Er wusste zwar nicht was gesagt wurde, aber ihm gefiel der Zeigefinger des Glanzkopfes nicht.

    Titos schaute sich ihn auch an. „Hoffen wir auf das Beste.“, entgegnete er schlussendlich, bevor er fortfuhr, „Falls ihr zu viele findet, sucht uns auf – wir werden sie dann gemeinsam angreifen. Wir dürfen auf keinen Fall zulassen, dass das Leben der Gefangenen in Gefahr gerät, wie zum Beispiel in einer Geiselnahme.
    Werden wir nicht.“, versicherte Raneb und die beiden Gruppen verabschiedeten sich, bevor sie sich auftrennten und in die entsprechenden Richtungen aufbrachen. Sie benutzten Fackeln um sich zu orientieren, aber der Mond und die langsam verblassenden Sterne halfen auch. Glücklicherweise war Letopolis nicht zu groß oder zu kompliziert strukturiert, so dass sie die leerstehenden Häuser am Rande just in dem Moment erreichten, als die ersten Sonnenstrahlen anfingen den Tag zu erhellen.
    Sie warfen die Fackeln beiseite um nicht aufzufallen. Jetzt mussten sie nur noch die gefangenen Zivilisten finden, bevor die Räuber sich entschieden etwas am Status Quo zu ändern.
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    Neferu

    Die Syrerin brauchte nicht lange zu überlegen, um eine Antwort parat zu haben: „Ich kenne beide Instrumente, hab sie aber schon seit Jahren nicht mehr gespielt.“, sie grübelte kurz nach, „Ich kann mich zwar nicht erinnern, dass es schwer war sie zu spielen, aber um zu entscheiden, ob es eine große Umstellung ist, müsste ich mich vorher bisschen einspielen. Wieder das Gefühl für die Instrumente bekommen, wenn ihr versteht, was ich meine…“, verlegen lächelnd fügte sie hinzu, „Nun es sollte jedenfalls schneller gehen, als sich an einer Flöte nach all dieser Zeit wieder zu versuchen…
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    Drachentöter Avatar von numberten
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    Titos

    "Hm. Hm Hm Hm!"
    , summte Yu Jiao gelangweilt vor sich hin, während sie ihre Panflöte aus ihrem Gewand fischte. Auch wenn sie verstand das jemand die Gefangenen bewachen musste, so war sie dennoch eingeschnappt das sie zurückgelassen wurde. Hatte sie ihren Wert im Kampf nicht schon ausreichend bewiesen? Vermutlich hatte ihr Bruder seinen Teil dazu beigetragen, bisweilen war dieser doch einfach zu überfürsorglich.
    Immerhin war sie nicht alleine, sondern hatte Amany als Wachgenossin. Diese sah inzwischen wieder fitter aus, die paar Stunden Ruhe hatten ihr wohl noch besser getan als Yu. Dieser schmerzten nur ein paar Rippen, vermutlich Prellungen durch die Faust des Nubiers. Sie betrachtete nachdenklich die Panflöte. Hätte sie nur eine der anderen mitgenommen. Die neue Flöte beherrschte sie noch nicht komplett und sie wollte sich nicht vor Amany blamieren.
    Ihr Blick wanderte kurz zu den beiden Türen wo man die Gefangenen und Zwangsverbündeten eingesperrt hatte. Nichts war zu hören, immerhin etwas. Chloe musste auch irgendwo sein, aber die Chinesin sah sie gerade nicht. Vielleicht hatte sie sich eine ruhige Ecke zum schlafen gesucht, hauptsache sie geriet nicht in Schwierigkeiten.

    Yu Jiao drehte die Flöte kurz in ihrer Hand, dann legte sie diese auf ihrem Schoß ab. Ihr Blick wanderte zu Amany und sie lächelte. "So ruhig. Der Sturm hat wohl endgültig aufgehört.", bemerkte sie und lauschte nach draußen. "So recht mag es mir nicht gefallen Chen und die anderen ohne uns in Gefahr laufen zu lassen. Aber wer weiß was uns blüht, jetzt wo der Sturm endet.", fügte sie nachdenklich an. Wenn die Räuber nichts von der Gruppe hier hörten, konnte es gut sein das sie jemand schickten um nachzuschauen. "Geht es dir wieder besser?", erkundigte sich die Chinesin freundlich.

    Vorsichtig schritten Chen und Raneb durch den Sand, noch immer war die Luft erfüllt von wirbelnden Sandkörnern. Doch diese waren schon lange nicht mehr peitschend, wenn auch störend. Immerhin boten sie eine Erklärung für die Verschleierung der beiden Männer, falls sie jemand aus der Ferne beobachtete. Schließlich hatten sie den Außenrand erreicht, wo die vermeintlich leerstehenden Häuser erhellt waren. Zwei Räuber standen draußen und unterhielten sich leise, sonst war keiner zu sehen. Vermutlich blieb der Rest lieber drinnen, geschützt vor Sand und Wind. Leider hatte das den Nachteil das man nicht wusste wer drinnen wartete. Die beiden beobachteten die Häuser von einer erhöhten Sanddüne.
    "Was nun? Die beiden können wir vermutlich ohne Schwierigkeiten erledigen, aber ich weiß nicht ob das zielführend ist.", fragte Chen nachdenklich. "Wir können auch versuchen sie zu umschleichen. Von dort kommen wir wohl auch Probleme auf die Dächer oder in die engen Häusergassen.", merkte der Chinese an und zeigte auf den Verlauf der Düne. Diese war durch den Sturm merklich angewachsen und führte nun fast an eines der Häuser heran.
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  9. #289 Zitieren
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    Ino

    Neferu lachte amüsiert und nickte zustimmend. "Ja, so ist der Mensch. Was man längere Zeit nicht vollführt, verblasst in unseren Erinnerungen. Doch was wir einmal erlernt haben verschwindet zum Glück nicht vollends im Orcus.", merkte sie freundlich an und richtete sich auf.
    "Vielleicht habt ihr beim Eintreten die Harfe dort hinten bemerkt. Das Geschenk eines Handelspartners. Wollt ihr euch vielleicht für mich ein wenig daran versuchen?", erkundigte sie sich höflich und hob zugleich beschwichtigend die Hand.
    "Keine Sorge. Ich erwarte kein Glanzstück, wie eure Vorführung vorhin. Es würde mir nur helfen ein Bild zu machen, aufgrund deren Basis ich euch vielleich tatsächlich ein Angebot machen könnte.", erklärte sie freundlich, schaute kurz in Richtung Harfe, dann wieder zu Ino.
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  10. #290 Zitieren
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    Sigurd; Raneb und Titos und Yu Jiao und Chen

    Eine unheimliche Stille lag im Raum, wo Minuten zuvor noch klirrende Klingen aneinander krachten, Pfeile surrend durch die Luft flogen und Kampfgeschrei zu hören war. Doch nun war da nichts, außer zaghafte Schritte, die sich langsam Richtung der Ägypterin bewegten.
    Waren es überhaupt Minuten, die inzwischen vergangen waren oder redeten wir mittlerweile schon von Stunden? Amany hob langsam ihren Kopf und schaute sich um. Sie versuchte sich zu erinnern, doch so sehr sie sich auch bemühte, es wollte ihr einfach nicht gelingen.
    Wie lange war sie denn weg? Oder hatte sie vielleicht sogar nur tief und fest geschlafen? Das letzte woran sich die junge Ägypterin erinnerte, war an einen Mann, der ganz seltsam sprach und viele "F-Wörter" benutzte, doch so richtig vermochte sie das ganze nicht mehr zusammen zu setzen.
    Ein weiterer Blick durch den Raum verriet ihr auch, dass die anderen nicht mehr da waren. Nur Yu, die sich inzwischen neben Amany gesetzt hatte und eine Flöte in Händen hatte.

    "Was ist passiert? Wo sind die anderen? Raneb? Titos? Sigurd? Dein Bruder und Chloe?" erkundigte sich die Ägypterin besorgt, während langsam ihre Sinne wieder zurück kamen und sie sich nicht mehr wie in Trance vor kam. Mit festen und klarem Blick sah sie Yu ins Gesicht und obwohl ihr Kopf noch etwas schmerzte, wollte sie gerade aufspringen und die anderen suchen, als die junge Chinesin ihr beruhigend die Hand auf den Unterarm legte.
    "Geht es dir wieder besser?", erkundigte sich die Chinesin freundlich. "Nur noch ein wenig Kopfschmerzen, aber sonst bin ich wieder voll da." antwortete sie freundlich und ließ nochmal ihren Blick durch den Raum schweifen, bevor sie kichernd weitersprach: "Naja... bis auf die lückenhaften Erinnerungen."

    ~•~ Lavoriamo al buio, per servire la luce. Siamo assassini! ~•~
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    Yu Jiao & Chen

    Der Jüte ächzte.
    Die Kleidung des Räubers rieb sich überall an seinen verschwitzten Körper und seine behandelten Wunden fingen an zu jucken. Zeitgleich hatte die Menge des Sandes immer weiter zugenommen, je weiter sie nach Süden marschiert waren, wodurch es zu einer kleinen Bergwanderung geworden war – nur die hier und da teils begrabenen, herausragenden Gebäude bewiesen, dass sie noch nicht vollends in der Wüste gelandet waren, die sich am südlichen Horizont abzeichnete. Und war die staubige Luft von Letopolis noch am Morgen erträglich gewesen, wurde sie mit jedem Schritt den sie taten unausstehlicher – es zeichnete sich ein wunderschöner, sehr warmer Tag ab.
    Geht es?“, fragte der Verborgene, der ein paar Schritte vor dem Hünen ging und besser an das Klima gewöhnt war.
    Sigurd setzte ein falsches Lächeln auf. „Die Düne, die mich-“, und weiter kam er nicht, denn just in dem Moment stolperte er. Er rollte die ganze Düne herunter und landete mit dem Kopf voran im Sand, wo er steckenblieb. Mit aller Kraft zog er sich heraus, brüllte fast, während er den Sand ausspuckte. „BÄH!!“, würgte er nur heraus, immer noch auf Knien und Ellbogen abgestützt.

    Hey, halt mal die Klappe.“, hörte er eine griechisch-sprechende Stimme, die vorgehabt hatte zu schreien, aber mitten im Satz zum Flüstern überging, „Hier gibt es welche, die schlafen wollen.
    Sigurd blickte auf und sah, wie sich eine Gestalt ihm näherte. Sie sah exakt wie einer der Räuber aus und war aus dem Schatten einer der Häuser hervorgetreten. Das Gesicht war teilweise bedeckt, vermutlich wegen des noch immer aufwehenden Sandes. „Nur weil du den Wein besser verträgst, heißt das nicht, dass alle das tun.“, erklärte der Räuber weiterhin in der Sprache, die der Jüte nur teilweise verstand, aber das unsichere Wanken auf den Beinen und die Hand an der Stirn waren interpretierbare Handlungen.
    Der Räuber blieb unweit des Jüten stehen, als er sich Sigurd genauer anschaute. Erst jetzt weiteten sich seine Augen. „Wer bist denn du?“, fragte er noch, als der Schild seine Nase traf.
    Sigurd wirbelte herum und sah wie Titos die Düne heruntergesprintet war und noch seinen Arm erhoben hatte, mit dem er den Schild wie einen Diskus geschwungen hatte. Er blieb dort aber nicht stehen, sprintete weiter, benutzte Sigurd als Vorsprung über den sprang und landete direkt beim bewusstlos gewordenen Räuber, aus dessen Nase nun Blut lief. Er preschte weiter voran, mit einer Art lautlosen Laufen verstärkt durch den Sand und blieb an der Ecke des Hauses stehen, von wo der Räuber gekommen war.
    Sigurd spuckte den Sand aus, den er hatte schlucken müssen, als der Verborgene ihn erneut heruntergedrückt hatte. Statt sich aber zu beschweren, rappelte er sich schnell auf und wollte bereits seine Axt ziehen, als Titos seine Hand hob und ihm bedeutete zu warten. Der Verborgene blickte um die Ecke und hörte jemanden. Die Person ging durch den Sand, dabei murmelnd: „Was ist denn jetzt schon wieder…?

    Titos wartete geduldig und kaum war der Feind an der Ecke angekommen, schnellte seine Hand vor und er wirbelte den Räuber herum, gegen die Wand pressend und die Versteckte Klinge gegen seinen Hals drückend. „Wo sind die Entführten?!“, zischte er hervor, während er mit Handzeichen Sigurd zu Verstehen gab, näher zu kommen, „Seid ihr noch mehr?
    Der Räuber, zunächst überrascht und verängstigt, reagierte eher ohne nachzudenken: er versuchte seinen Mund aufzureißen um zu schreien. Jede mögliche Silbe wurde aber erstickt, als sich die Versteckte Klinge in seinen Hals bohrte und nur noch ein gurgelndes Geräusch zu hören war. Titos ließ ihn los und ließ den Körper zu Boden sacken, während Sigurd sich zu ihm gesellt hatte. Schnell drückte er sich wieder an die Wand und blickte um die Ecke – aber der Ort war menschenleer. Es gab einen Eingang ins Gebäude, vor dem ein paar Leinen aufgespannt worden waren, die bisschen wie ein provisorischer Markstand aussahen. Unter den Leinen war ein Tisch und zwei Stühle und ein paar leere Weinamphoren.
    Der Verborgene ging vor, vorsichtig, aber er erreichte die Tür, die nicht verschlossen wirkte. Er öffnete sie langsam und behutsam und ein kleiner Gang mit Fackel kam zum Vorschein. Er schlich sich langsam vorwärts, denn der Korridor mündete in einer Ecke. Um diese herum war nur eine Leiter angebracht, die herunterführte. Titos schielte runter und sah mitten im Fackelschein das was er gesucht hatte: Frauen, Mädchen, Kinder – die verschleppten Dorfbewohner. Seine Augen huschten umher, nach weiteren Räubern suchend.
    Er trat aus dem Haus hervor, wo Sigurd mit der Axt bewaffnet auf ihn wartete. „Nun?“, fragte der Jüte, entschlossen wirkend.
    Wir haben eines der Häuser gefunden.“, antwortete er und hob seine Hand, vier Finger spreizend, „Vier Räuber sind bei ihnen, etwa ein dutzend der Verschleppten.“
    Was tun wir?“, fragte Sigurd gereizt, „Kannst du dich reinschleichen?
    Titos schüttelte den Kopf. „Nicht ohne bemerkt zu werden – es gibt nur einen Eingang.“, er griff sich ans Kinn, nachgrübelnd.
    Was dann?“, der Jüte klang ungeduldig, „Vielleicht wenn wir schnell sind…
    Erneut schüttelte der Verborgene seinen Kopf. „Wir würden das Leben der Dörfler aufs Spiel setzen. Nein. Das Risiko ist zu groß. Wir müssen sie irgendwie da rauslocken, nur wie…?“, die beiden hörten das Stöhnen des wieder wachwerdenden Räubers und die Frage beantwortete sich von selbst.
    Die beiden Männer nickten einander nur zu.
    "Wenn du das Unmögliche ausgeschlossen hast, dann ist das was übrig bleiben muss, wie unwahrscheinlich es auch sein mag, die Wahrheit." - Sherlock Holmes alias Sir Arthur Conan Doyle
    "Erst ignorieren sie dich, dann lachen sie dich aus, dann bekämpfen sie dich und dann gewinnst du." - Mahatma Ghandi
    "Eine Falle zu erkennen ist eine Sache, sie zu umgehen eine völlig andere." - Ranma 1/2
    "Mein Name ist Ozymandias, König der Könige. Schauet auf mein Werk, ihr Mächtigen, und verzweifelt." - Ozymandias
    "Der größte Trick des Teufels ist es die Welt glauben zu lassen, dass er nicht existiert." - Die üblichen Verdächtigen
    "Nichts ist unmöglich, solange du es dir vorstellen kannst." - Professor Hubert Farnsworth
    "Maybe you are right...maybe we can't win this. But we'll fight you regardless. Yes, people will die. Maybe we'll lose half of the galaxy...maybe more. However insignificant we might be: We will fight, We will sacrifice and We will find a way....that's what humans do!" - Commander Shepard
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    Yu Jiao & Chen

    Der Verborgene brauchte nicht lange um eine Idee zu haben. „Wie gut bist du im Sterben?“, fragte er den Chinesen, der ihn verwundert anschaute.
    Wenige Momente später bewegten sie sich auf die Räuber zu, die sie schnell sahen, als sie langsam ins Licht kamen – das Sonnenlicht nahm immer mehr zu. „Wer da?“, fragte einer, eher gelassen wirkend, aber schnell anfing alarmiert zu klingen, „Was ist passiert!?
    Raneb hielt Chen an seinen Arm und schleppte ihn vorwärts, so das es so aussah, als wäre er verletzt worden. Der Chinese stöhnte obendrein, als wäre er kurz vorm Exitus. Zeitgleich gestikulierte der Verborgene mit der freien Hand hinter sich. „Hyänen!“, rief er panisch, „Ein ganzes Pack von ihnen. Sie haben Tut bereits erwischt und fressen sicherlich bereits seine Gedärme. Als wir davonliefen, sind einige von ihnen uns gefolgt!
    Wobei davon noch nichts zu sehen war, denn dieser Teil von Letopolis war noch im Schatten gehüllt.
    Es hatte trotzdem den gewünschten Effekt: die beiden Räuber riefen ihre Kameraden herbei. Aus zwei der Häuser liefen schnell vier weitere Männer herbei, nach dem Grund des Schreiens fragend. „Kommt, die holen wir uns!“, rief einer der zwei, sein Schwert ziehend, nachdem er die Lage erklärt hatte. Er und drei weitere liefen schnell in die Richtung, aus der Raneb und Chen gekommen waren, während zwei zurückblieben. Einer von ihnen, ein älterer Bursche, näherte sich Chen, dabei fragend: „Hey, zeig mal. Wie schlimm ist es?

    Die beiden Neuankömmlinge warteten bis die vier anderen Räuber um die Ecke verschwunden waren, dann ließ Raneb Chen plötzlich los. Ohne sich abzustimmen, griffen sie die beiden verbliebenden Räuber an: die versteckte Klinge streckte einen nieder, die Fausthiebe des Chinesen den anderen, bevor nur einer von ihnen einen Laut von sich geben konnte. „Schnell verstecken wir sie und legen wir eine Falle für die anderen Vier.“, wies Raneb an und schleppte die Leiche bereits in eine schattige Stelle.
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    Neferu

    Selbst wenn die Aufforderung unschuldig und beschwichtigend klang, wirkte sie für Ino, als würde das Ergebnis der Aufführung über ihre nahe Zukunft entscheiden. „Ich kann’s nur versuchen.“, erklärte sie, versuchend sich nichts anmerken zu lassend, während sie sich erhob und in Richtung der Harfe ging, „Sie gehört euer Schwester, nicht? Spielt sie viel damit?
    Sie setzte sich an das Instrument und der dazugehörige Hocker gehörte nicht zu den bequemsten Möbelstücken – auch wenn zum jetzigen Zeitpunkt wohl kein Stück wirklich bequem für Ino wirken würde. Sie brauchte eine Weile um eine gute Position einzunehmen und hob erst dann ihre Arme. Sie zupften an den Saiten, erst vorsichtig und einzeln, langsam aber sicher zuversichtlicher und in Kombination mit anderen, auch wenn noch kein wirklich schöner Klang dabei herauskam. Erst als sie eine grobe Ahnung hatte welche Art von Ton die einzelnen Saiten hatten, versuchte sie eine Melodie auf dem Instrument zu spielen, eine einfache, die sie schon als Kind gelernt hatte.
    Ino konnte nicht behaupten stolz auf das Ergebnis zu sein: nur mit angestrengten Hinhören konnte sie die eigentliche Melodie heraushören. Sie zog ihre Arme zurück und schüttelte sie einmal durch – sie wollte die Spannung bisschen lösen, die sie immer noch verspürte. Erst dann setzte sie die Finger erneut an und versuchte es ein zweites Mal – dieses Mal konnte man die Melodie wiedererkennen. Aber die Syrerin würde vermutlich vieles dafür geben, wenn sie diese Version der Melodie bei sich in ihrem stillen Kämmerlein gespielt hätte, wo sie niemand hören konnte – sie war alles andere als zufrieden mit dem Ergebnis, auch wenn es immer noch meilenweit besser war als der erste Versuch.
    Wartet, noch einmal, ich hab’s gleich…“, erklärte Ino, Neferu nicht einmal anblickend, und machte sich an den dritten Anlauf.
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    Sigurd und Titos die Erste

    Eine junge Frau brach das Brot und verteilte es an die beiden Kinder, die neben ihr saßen. Ein Junge nahm das Brot wimmert entgegen, biss ab, kaute bisschen herum und fing ohne Grund an zu weinen – er war kaum älter als fünf. „Halt den Rand!“, schrie ihn ein Räuber mit Glatze an, der dabei war das mit Sand gebackene alte Brot zu verteilen, „Ich will kein Wimmern oder Geheule mehr hören, ist das klar?!
    Der Junge fing an leiser zu weinen.
    Der Räuber knurrte noch einmal in dessen Richtung, verteilte aber hinterher das Brot zu Ende, bevor er zu einem seiner Kameraden ging, der an einem Tisch selbst gerade ein Stück Brot mit verdünnten Wein runterspülte. „Ich halt's nicht mehr aus!“, murmelte der Glatzkopf immer noch gereizt, bevor er einen halbgefüllten Becher nahm und ihn mit einem Zug austrank, „Wann wird der Boss uns endlich rauslassen…“, er nahm einen Weinschlauch und goss sich die Flüssigkeit pur in den Becher.
    Hey, besauf dich nicht.“, erklärte ein weiterer Kamerad, mit Klauennarben im Gesicht, unweit auf einer Bank sitzend, „Wenn die Deserteure dich sehen, werden sie dich auf deinen Beinen aufhängen und ausbluten lassen.
    Pah!“, erwiderte der Glatzkopf, den Wein eingießend und dann einen Schluck nehmend, „Die Saufkumpane des Bosses können mich sonstwo! Die sitzen ja nicht in einem Scheißloch voller Mädchen und Kinder, die nichts Besseres im Sinn haben, als einem den letzten Nerv zu rauben!“, sich zu den Gefesselten umdrehend, fügte er schreiend hinzu, „Wer auch immer als nächster heult, dem reiße ich die Zunge raus!
    Der Räuber am Tisch kicherte über das Gesagte, bevor er einen weiteren Bissen seines Brotes nahm.
    Oh, du bist sowas von tot.“, murmelte der letzte Räuber, mit auffälligen Bauch, neben dem Vernarbten sitzend und Brei essend, „Wenn du glaubst ich lass zu, dass ich wegen dir weniger von der Beute kriege, dann kennst du mich schlecht. Rührst du sie an, dann rühr ich dich an.“, und um seinen Worten mehr Ausdruck zu verleihen, stand er auf und ging ein paar Schritte in Richtung des Glatzkopfes – dieser war mindestens einen Kopf kleiner als sein dickbäuchiger Kamerad.

    Hilfe!“, schrie plötzlich jemand von oben, „Wir werden angegriffen!
    Alle Räuber blickten nach oben und die ersten legten bereits ihr Essen weg. „Du!“, rief der Mann mit den Narben und verwies auf den Glatzkopf, bevor er auf den kichernden zeigte, „Und du! Geht rauf und seht nach!
    Wehe das ist nichts…“, murmelte der Glatzkopf immer noch gereizt und ging bewaffnet mit seinem Kameraden die Leiter hoch. Ohne sich wirklich umzuschauen, liefen sie auf die geöffnete Tür zu, Titos nicht bemerkend, der sich hinter ein paar Säcken versteckte. Als sie draußen waren, begrüßte sie der Tag – und eine Axt.

    Ein Räuber flog vom oberen Bereich herunter, getroffen, und landete mitten unter den nun aufgescheuchten Gefangenen. „Ruhe!“, rief Narbengesicht und ging zu seinem liegenden Kameraden – und eine Versteckte Klinge bohrte sich in sein Kinn.
    Schnell sprang Titos auf und lief auf den letzen der Räuber zu, der noch nicht kapiert hatte, was passiert war. „Was zum…?!“, rief er noch, dabei einen Speer von einer Waffenhalterung greifend und die Waffe in Richtung des Verborgenen schwingend.
    Titos sprang unter der Waffe hindurch, rollte sich ab und blieb im Sand hängen – schnell rollte er zurück als der Speer auf ihn niedersauste. Der Verborgene sprang auf, Messer in der Hand, und warf dieses auf seinen Widersacher, dessen Brust treffend. Der dickbäuchige Räuber steckte den Treffer einfach weg und rahmte den Speer in Richtung seines Feindes – der Verborgene verbog seinen Körper um den Angriff auszuweichen und krachte gegen die Wand zu seiner Seite. Schnell setzte sein Gegner ihm nach, aber Titos duckte sich und rollte sich ab. Noch hockend warf er ein weiteres Messer, dem der Speerträger dieses Mal auswich – wodurch der Verborgene sein kurzes Zeitfenster hatte. Er sprang seinen Gegner, Beine voraus, an und rammte ihn gegen die Bank hinter sich, wodurch er stürzte und mit dem Rücken gegen die Wand krachte. Er versuchte sich aufzurappeln, aber Titos war bereits bei ihm, drückte die Versteckte Klinge erst gegen den Magen – wodurch der Räuber aufschrie – nur um ihm hinterher die Kehle durchzuschneiden.

    Laut atmend blieb Titos zunächst reglos stehen, bevor seine Erinnerung zurückkehrte und er nach oben blickend, schrie: „Sigurd! Alles in Ordnung!?
    Es dauerte wenige Momente, aber schlussendlich antwortete der Jüte: „Sie sind erledigt!
    Der Verborgene nickte, immer noch atmend, bevor er sich umdrehte und auf die Gefangenen schaute. Die jungen Frauen, Mädchen und Jungen hatten sich in der Ecke versteckt; die Älteren umarmten die Jüngeren und die Jüngeren weinten oder winselten. Titos hob seine Arme, sie in ihre Richtung ausstreckend und auf sie zugehend. „Es ist in Ordnung.“, sagte er, ein Lächeln auf sein Gesicht zaubernd, „Ich bin ein Medjay – ich bin hier um euch zu retten.
    Die Gefangenen glaubten ihren Ohren nicht, machten großen Augen, aber am Ende fingen sie an Titos zu umzingeln und ihn mit Fragen, mehr Weinen und anderem zu bombardieren. „Einer nach dem anderen, einer nach dem Anderen!“, versuchte der Verborgene der Lage Herr zu werden, als er einen Krach hinter sich hörte.
    Er schnellte herum und sah, dass Sigurd lieber von oben heruntergesprungen war als die Leiter zu nehmen. Die Verbände um das Gesicht waren mit frischem Blut besudelt und im Licht der Fackeln machte der riesige Jüte einen furchterregenden Eindruck. So schnell wie die Gefangenen Titos umzingelt hatten, so schnell flohen sie wieder in ihre Ecke. „Schon gut, schon gut…“, wollte Titos sie erneut beruhigen, aber dieses Mal hörten sie schlechter, weswegen der Verborgene sich zunächst an seinen Kameraden wandte, „Du solltest wirklich mal gutes Timing lernen.
    Der Jüte zuckte nur mit den Achseln, sich dabei nach den anderen Leichen umschauend. „Wir sind hier wohl fertig.“, erklärte er schlicht und wandte sich an den Verborgenen, „Wir sollten nach weiteren Verstecken suchen.
    Titos nickte. „Das werden wir.“, bevor er sich den immer noch misstrauischen Blicken der Gefangenen zuwandte, „Wenn wir uns um sie gekümmert haben.
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    Amany Raneb

    Yu Jiao nickte wissend und musste ebenfalls kichern. "Da kann ich dir vielleicht weiterhelfen.",erklärte sie lächelnd und klärte die Ägypterin über die aktuelle Lage auf.
    "..Und solange sollen wir halt auf die Gefangenen aufpassen.", endete sie ihre Erklärung. "Also erhole dich ruhig noch ein wenig, ich passe solange auf." riet sie Amany und schaute sich im Raum um. "Da fällt mir ein, dieses kleines Mädchen müsste auch noch irgendwo sein. Aber ich sehe Chloe nicht.", meinte sie verwundert und ließ ihren Blick durch die Schenke schweifen. "Bleibt ruhig sitzen, ich würde sie mal suchen. Nicht das sie noch in irgendwelche Schwierigkeiten gerät.", beschloß sie und begann durch den Schankraum zu gehen, unter Tische und Bänke schauend.

    **

    Die vier Räuber kehrten aus den Dünen zurück, direkt auf das Haus zu. Sie unterhielten sich fluchend. "Von wegen Hyänen, da war keine einzige Spur von Hyänen.", schimpfte einer. "Als ob du die Spur einer Hyäne von einem Pferd unterscheiden könntest. Außerdem weht immer noch dieser beschissene Wind. Da sind Spuren im Sand schnell weg.", meinte der andere. "Erklär du mir nichts von Sand. Ich laufe den ganzen Tag durch Sand. Meine Schuhe sind voll mit Sand, meine Haare, meine Kimme ist voll mit Sand!", moserte der Räuber erneut. "Deine Fresse ist gleich voll mit Sand wenn du sie nicht hältst.", warf ein dritter ein.
    Sie erreichten den Eingang des Hauses. "Hey, wo sind die anderen beiden?" "Vielleicht drinnen, mit den Neuankömmlingen.", meinte einer der Räuber und ging durch die Tür.
    Sobald er die Tür durchschritten hatte, bohrte sich die Klinge von Raneb durch seinen Hals. Dieser ließ diese sofort zurückschnellen und griff den nächsten Räuber an. Dieser stolperte rückwärts und stieß gegen seine Kameraden hinter sich. In diesem Moment sprang Chen vom Dach des Gebäudes und bohrte im Fall sein Schwert in den hintersten der Räuber. Gleichzeitig schubste er so den Vordermann so das die beiden verbliebenen Männer sich in der Tür verkeilten. Ohne viel Handlungsspielraum fielen sie schnell den Klingen von Chen und Raneb zum Opfer. Raneb trat nach draußen und sah Chen anerkennend an.
    "Gute Arbeit, wir sollten sie nach drinnen schafften. Dann suchen wir weiter nach den Dorfbewohnern. Sicherlich sind sie in einer der ..Argh!!"
    Ein Schmerzensschrei unterbrach den Verborgenen als ein Pfeil durch die sandige Luft segelte und sich in seinem Oberschenkel verkrampfte. Chen blickte in die Richtung des Pfeils und erkannte Schemen. Große Schemen, eines berittenen Mannes. Offensichtlich langsam reitend, denn unweit von ihm schritt eine andere Gestalt auf sie zu. Sofort schubste der Chinese den Ägypter in die Hütte und sprang hinterher. Genau im richtigen Moment, bohrte sich doch ein Pfeil hinter ihnen in die Tür."Scheint als hätte man uns doch entdeckt!", rief der Chinese und schlug die Tür zu.
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    Ino

    Entspannt hörte Neferu zu wie sich die Musikerin langsam an der Harfe einspielte. Abwartend saß sie auf einer Liege neben der Harfe, den rechten Arm abgestützt. Ihre Hand lag dabei an der rechten Schläfe, die Finger strichen nachdenklich entlang der schwarzen Mähne. Allmählich war eine Melodie zu erkennen, man konnte erkennen das sich Ino schon mit diesem Instrument beschäftigt hatte. Die junge Frau war deutlich fokussiert, auch wenn Neferus Präsenz ihr wohl mehr als bewusst war. Die Ägypterin ließ ihr noch einen dritten Ansatz, lauschte kurz. Dann legte sie sanft die Hand auf Inos Schulter.
    "Ich denke ich habe einen Eindruck gewonnen.", erklärte sie mit einem Lächeln und setzte sich aufrecht auf die Liege. Sie wartete bis sich die Musikerin wieder ihr zugewandt hatte.
    "Ich denke ich habe euch lange genug auf die Folter gespannt. Ich möchte ehrlich sein, ich halte euch für talentiert. Eine gute Musikerin.", erklärte sie.
    "Sicherlich hätte ich Verwendung für eure Künste, in Rahmen eines Symposiums oder ähnlichem. Und ich habe Freunde, Aufsteiger wie ich. Aber auch Mitglieder der nobilitas, welche noch nicht komplett verstockt sind.", fuhr sie weiter fort.
    "Jedoch denke ich nicht das ich euch sofort eine Anstellung in so einem Rahmen vermitteln kann. Der Bedarf ist momentan noch nicht vorhanden. Und bei meinen Bekannten müsste ich mich erst umhören.", warf sie mit leichten Bedauern an. Dann schenkte sie Ino jedoch wieder ein verspieltes Lächeln.
    "Ich würde euer Talent aber nur ungern verschwendet wissen, weswegen ich euch ein nicht mit leeren Händen entlassen möchte. Wie ihr richtig festgestellt habt, spielt meine Schwester auf dieser Harfe. Was ihr jedoch fehlt ist Anleitung.", erklärte sie und deutete kurz auf die Harfe neben Ino.
    "Was ich euch anbieten könnte, wäre eine Art Anstellung als ihre Lehrerin. Ihr und euer Freund könntet in meinem Haus unterkommen, bei freier Kost und Logis. Abseits des Unterrichts könntet ihr natürlich weiterhin eure Auftritte durchführen, ohne Sorgen über die nächste Mahlzeit oder eine Herberge.
    Währenddessen würde ich nach einer richtigen Verwendung suchen, in der ihr euer Talent vor anderen Menschen präsentieren könnt."
    , bot Neferu höflich an.
    "Selbstverständlich würdet ihr bei einem guten Lernerfolg meiner Schwester auch finanziell entlohnt. Jedoch ist das die Frage die mich dann doch beschäftigt. Ihr seid eine gute Musikerin, doch ein Talent zu haben, bedeutet nicht es weitergeben zu können. Was denkt ihr, welche Eigenschaften machen einen guten Lehrer aus? Und wie schätzt ihr euch in dieser Hinsicht selbst ein ?", fragte die Händlerin neugierig. Es war ein einfaches Angebot, doch eines mit Perspektive. Ob sich diese Ino als willig und geeignet erwies, war eine andere Geschichte.
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  17. #297 Zitieren
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    Yu Jiao & Chen

    Sie hatten sich gerade noch so in die Hütte retten können. Es gab nur einen Eingang und den verschloss der Chinese ohne einen Moment des Zögerns. "Scheint als hätte man uns doch entdeckt!", kommentierte Chen den Angriff, denn keiner der beiden wusste woher die Angreifer so plötzlich gekommen waren.
    Raneb brach den Pfeil ab, ließ die Spitze aber drin um zu verhindern, dass er zu viel Blut verlor. Einen Moment später fing er an sich umzusehen: das Stockwerk bestand aus einem einzigen Raum indem sich, Fackeln, Regale, Amphoren und ein kleiner Tisch für maximal drei Personen, wie auch Stühle befanden. Über den Boden verteilt konnte man auch Liegematten erkennen, genauso wie jede Menge Sand. Was den Verborgenen aber eher beunruhigte war der Umstand, dass er den Wind von draußen hören konnte, obwohl die Tür fest verschlossen war.
    Er blickte sich hektisch um und entdeckte, dass über ein paar leeren Amphoren, eine Klappe in der Decke des Raumes zu finden war, dessen kleinere wie größere Löcher bewiesen, dass sie schon bessere Tage erlebt hatte. Über diese kam ein bisschen Sonnenlicht in den Raum, wie auch Sand hineingeweht. Der Verborgene konnte keine Leiter im Raum entdecken und die Klappe war zu hoch, als dass er sie erreichen konnte – zumindest mit seinem verletzten Bein.

    Schaffst du es da hoch?“, fragte Raneb sich zu Chen umdrehend, bevor er hinzufügte, „Am besten so, dass die beiden da draußen dich nicht bemerken?
    Hey Feiglinge!“, rief plötzlich jemand von draußen, bevor der Chinese überhaupt antworten konnte, „Kommt raus, sonst habt ihr bald eine weitere Leiche zu verantworten!“, und um seinen Worten Ausdruck zu verleihen, schrie plötzlich eine Frau auf.
    Verflucht…“, murmelte der Verborgene und stellte sich so hin, dass er Chen als Leiter dienen könnte, „Wir haben keine Zeit mehr. Spring hoch.
    Der Chinese verstaute seine Waffe und sprang hoch – Raneb keuchte zwar vor Schmerz auf, aber er konnte den Chinesen oben halten. Chen öffnete die Klappe und hielt sich am Rand fest, bevor er sich langsam aber sicher hochstemmen konnte. „Ich werde sie versuchen abzulenken.“, erklärte der Verborgene hinterher, sich kurz umschauend, „Versuch du sie zu überraschen.“ Hinterher atmete Raneb einmal ein und aus und ging in Richtung der Tür, dabei seinen Bogen vom Rücken ziehend.

    Ein erneuter Schrei war zu hören. „Ich zähle bis drei!“, rief die Stimme von zuvor und fing auch bereits an, „Eins! Zwei!...
    Raneb öffnete behutsam die Tür, die freie Hand über den Holzrahmen gestreckt. „Schon gut, schon gut!“, rief er und benutzte die Tür quasi als Schild, denn sie war in die Richtung geöffnet, aus der die Stimme gekommen war. Er warf einen Blick um die Ecke der Tür, bevor er hinzufügte: „Tut ihr nichts!
    Draußen standen seine Kontrahenten: einer saß auf einem Pferd, mit Pfeil und Bogen in der Hand, wobei nichts davon zum Abschuss bereit stand. Er hatte ein vernarbtes, bärtiges und gebräuntes Gesicht, mit roten Haaren, und trug einen seltsamen Hut, der entfernt an eine phrygische Mütze erinnerte. Er trug Lederhosen und Mokassin-Schuhe, während seine ärmellange Tunika oberhalb des auffällig bunten Gürtels eher offen war und so die Narben präsentierte, die er sich Zeit seines Lebens wohl eingefangen hatte. Er blickte amüsiert in Richtung des Verborgenen und schüttelte nur seinen Kopf.
    Sein Mitstreiter stand nur einen Schritt vor ihm, eine junge Frau vor sich haltend und einen Dolch an ihrer Kehle. Er war mindestens einen Kopf größer als seine Geisel und er trug den typischen Helm eines Legionärs, während zu seiner Rechten der rechteckige Schild in den Sand gedrückt worden war, so dass er aufrecht stand. Auch er trug einen Bart, einen schwarzen, aber sein Gesicht war bei weitem nicht so vernarbt wie das seines Mitstreiters.

    Anders als sein Kumpane schaute sich der Legionär eher um, Raneb anschreiend: „Komm raus da oder ich lass sie verbluten!
    Dann bringst du uns nur um!“, rief Raneb zurück, sich so hinstellend, dass er die größtmögliche Deckung hatte ohne sich gegen die Tür zu pressen, „Was für Garantien gibst du uns?!“, wobei er zeitgleich einen Pfeil aus seinem Köcher zog und ihn auf den Bogen setzte, heimlich darum bettend, dass Chen schnell eine gute Position finden würde.
    Garantien?!“, rief der Legionär amüsiert zurück, murmelnd an seinen Kameraden hinzufügend, „Mit was für einem Trottel haben wir es hier zu tun?“, bevor er wieder schreiend fortsetzte, „Ich geb dir eine Garantie: wenn ihr beide nicht augenblicklich da rauskommt, garantiere ich dir, dass ich nicht nur diese kleine Mädchen hier verbluten lasse, sondern alle von diesen missratenen Sklaven! Frauen wie Kinder! Keiner kommt davon und jeder von ihnen wird schreien, schreien und nochmals schreien!
    Dann schadest du dir nur selbst!“, rief Raneb zurück, sich etwas aus den Fingern ziehend, „Ihr kriegt euer Geld nur für atmende Sklaven, nicht für Leichen!
    Der Reiter fing böswillig an zu lachen und sein Mitstreiter nahm daran teil. „Glaubst du etwa wir können keine Verluste verschmerzen?!“, rief der Geiselnehmer zurück, nachdem er fertig gelacht hatte, „Dank dir und deinen Kumpel ist unser Anteil ziemlich angewachsen!“, wobei er dabei auf eine der immer noch herumliegenden Körper blickte, „Leichen verlangen nämlich keinen Anteil!“, er blickte kurz hoch, wo die Sonne bereits zu erkennen war, „Und jetzt komm da raus oder du hast ne Menge Blut an deinen Händen! Ich habe keine Lust wegen dir zu lange in der Sonne zu schmoren, Mistkerl!
    Keine Zeit mehr…, dachte sich der Verborgene, Hoffentlich bist du bereit, Chen. Er atmete tief durch, zählte bis drei und schnellte dann herum, Bogen erhoben, Pfeil auf der Sehne und diesen abfeuernd, als er ein Ziel hatte. Der Schrei des Legionärs war zu hören, als der Pfeil die Dolchhand traf und sich sein Griff um die junge Frau lockerte. „Lauf!“, rief Raneb noch, sich bereits zu dem Reiter umdrehend und auf das Beste hoffend.
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    Neferu

    Das Angebot klang schon fast zu schön um wahr zu sein, war der erste Gedanke der Syrerin. Eine Anstellung als Lehrerin in einer Villa der reicheren Gegend von Alexandria und obendrein eine reiche Patronin, die Ino Auftritte vermitteln würde? Das konnte nur ein Traum sein. Sie hatte zwar auf etwas gehofft seit sie bei Neferu angekommen war, aber sie war eher von Versprechen ausgegangen, also dem Üblichen, als etwas konkretem – dieses Angebot könnte für Ino einige Probleme im Nu aus der Welt schaffen.
    Nur würde das bedeuten, dass sie ihrem Ziel nach Osten zu reisen, fürs Erste Ade sagen würde müssen. Die Anstellung klang langfristig. Sie warf bei ihren Überlegungen einen Blick auf Benjamin, der unweit ihrer Position stand und ganz eindeutig ebenfalls vom Angebot überrascht worden war. Er wirkte aber wie im siebten Himmel und keine Zweifel waren auf seinem Gesicht zu erkennen, dahingehend was er ihr raten würde zu tun.

    Was macht einen guten Lehrer aus?“, fing die Musikerin an die letzte Frage zu beantworten, mehr als Ausweg um sich bisschen Bedenkzeit zu geben, „Nun, mein erster Lehrer sagte immer: Du kannst das größte Talent der Welt sein, ja sogar Apoll höchstselbst, aber wenn du jemanden etwas beibringen möchtest, brauchst du nur eine einzige Tugend und die muss über allem stehen: Geduld.“, wobei sie beim Zitieren damit anfing, sich selbst darin einzuschätzen und unbewusst anfing verlegen die Lippen zusammenzupressen, bevor sie hinzufügte, „Nun…ja…ich kann zumindest mit Gewissheit sagen, dass ich noch niemanden jemals in etwas unterrichtet habe,…aber schon von vielen unterrichtet wurde und nicht jeder von ihnen konnte von sich behaupten diese Tugend verinnerlicht zu haben…und doch haben sie mir etwas beibringen können! Vielleich hat also mein erster Lehrer nur übertrieben.“, wobei sie nun verlegen anfing zu kichern, bevor sie einen tiefen Atemzug tat.
    Sie blickte die Ägypterin an, immer noch unschlüssig über das Angebot. Dann warf sie einen Blick auf Benjamin, der offenkundig über das zuletzt Gesagte nicht sehr erfreut war. Ihr Blick ging aber weiter nach unten, zu seinen Kleidern, die er schon seit den Zeiten in Athen trug und diese waren auch schon damals nicht die neuesten gewesen.

    Das habe ich getan, dachte sich Ino und fasste einen Entschluss, bevor sie sich wieder der Ägypterin zuwandte. „Ich kann euch nicht garantieren, dass ich etwas als Lehrerin taugen werde, aber ich kann euch garantieren, dass ich mein Bestes tun werde, so dass ich meine Stellung hier rechtfertigen kann…sofern ihr mich einstellt. Ich bin niemand, der vom Erreichten anderer leben möchte ohne meinen Teil dazu beizutragen. Und wenn ich anfänglich als Lehrerin keinen guten Eindruck mache, so werde ich sicherlich daran arbeiten, dass es im Verlauf der Zeit besser wird.“, sie atmete einmal durch, bevor sie stiller hinzufügte, „Selbst wenn ich das Eine oder andere dafür opfern muss…
    "Wenn du das Unmögliche ausgeschlossen hast, dann ist das was übrig bleiben muss, wie unwahrscheinlich es auch sein mag, die Wahrheit." - Sherlock Holmes alias Sir Arthur Conan Doyle
    "Erst ignorieren sie dich, dann lachen sie dich aus, dann bekämpfen sie dich und dann gewinnst du." - Mahatma Ghandi
    "Eine Falle zu erkennen ist eine Sache, sie zu umgehen eine völlig andere." - Ranma 1/2
    "Mein Name ist Ozymandias, König der Könige. Schauet auf mein Werk, ihr Mächtigen, und verzweifelt." - Ozymandias
    "Der größte Trick des Teufels ist es die Welt glauben zu lassen, dass er nicht existiert." - Die üblichen Verdächtigen
    "Nichts ist unmöglich, solange du es dir vorstellen kannst." - Professor Hubert Farnsworth
    "Maybe you are right...maybe we can't win this. But we'll fight you regardless. Yes, people will die. Maybe we'll lose half of the galaxy...maybe more. However insignificant we might be: We will fight, We will sacrifice and We will find a way....that's what humans do!" - Commander Shepard
    Rabenkopf ist offline
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    Yu Jiao & Chen

    Als die Sonne aufgegangen war, hatte Chloe das Gasthaus verlassen. Nicht etwa weil sie sich unnötig in Gefahr bringen wollte, sondern weil sie es einfach satt hatte in diesen Räumlichkeiten sitzen zu müssen, wo immer noch der Gestank nach Blut und Leichen vorherrschte – immerhin hatte man sich nicht um die Toten kümmern können solange der Sandsturm gewütet hatte. Yu und Amany saßen oben und bewachten die Gefangenen – zu denen, aus für Chloe unbekannten Gründen, auch der Wirt und seine Familie gehörte – und niemand bemerkte wie das Mädchen die Treppen nahm, sich durch das immer noch vorherrschende Chaos des Hauptraumes hindurchschlängelte und durch die Tür hinaus ging.
    Das erste was sie bemerkte war der Geruch – statt Blut und Tod roch sie Sand, sofern das Zeug irgendeinen Geruch haben konnte. Es roch jedenfalls anders als drinnen und das reichte dem kleinen Mädchen völlig aus. Niemand bewegte sich aktuell auf den Straßen, nicht einmal die Händler vom Vortag. Waren das alles Räuber gewesen?, fragte sich das Mädchen, zumindest etwas mitbekommen habend, als sich die Erwachsenen am letzten Abend unterhalten hatten.

    Der Schatten hüllte noch den größten Teil der Straßen ein, die sich zwischen den Häusern befanden und je weiter sie von der Taverne wegging, desto mehr konnte sie Geräusche aus den Innern der Gebäude wahrnehmen – Letopolis erwachte also doch. Chloe wusste nicht ob das gut war und beschleunigte daher ihre Schritte.
    Uhh…“, hörte sie plötzlich und schrak zurück.
    Das Geräusch war von einem Sandberg herausgekommen, der sich neben einem der Häuser gebildet hatte. Er bewegte sich für einen Moment, aber dann wurde er wieder ganz still, wie ein ganz normaler Berg aus Sand aussehend. Was war…?, wollte sich das Mädchen gerade fragen, als sie wieder einen Schritt näher trat, als „WAAAAHHHH!!!

    Ohne einen Moment zu zögern flüchtete das Mädchen, so schnell sie ihre Beine tragen konnten. Dabei bemerkte sie nicht, dass es sich bei dem Geräusch um einen alten Mann handelte, der gerade aus dem Sand herausgebrochen war und diesen herauswürgen musste – mit den Überresten des billigen Weines, den er am Abend zuvor im Übermaß getrunken hatte.
    Chloe rannte und rannte, nicht darauf achtend wohin, bis sie plötzlich eine Vollbremsung einlegen musste – vor ihr erstreckte sich Wasser. Sie blickte nach links – Wasser. Sie blickte nach rechts – nur Wasser. Als sie vorwärts schaute, konnte sie Schiffe und Boote erkennen, die sich auf der Wasseroberfläche bewegten, die meisten von ihnen nordwärts.
    Unweit von ihr konnte sie eine Gruppe kleiner Boote mit allerhand Menschen an Bord sehen, die sich von links auf die große Wasseroberfläche hin bewegten. Sie bewegten sich Richtung Sonnenaufgang und die meisten von ihnen trugen Kleidung, die Chloe bekannt vorkam. Das sind Räuber!, kam ihr auf der Stelle in den Sinn und sie blickte sich panisch um – einen Moment bevor sie hinter einen nahen Felsbrocken sprang.

    Sie schielte aus ihrem Versteck hervor und begutachtete die Menschen an Bord der Boote. Einige waren eindeutig Räuber, waren sogar bewaffnet, wobei einige ihrer Kameraden seltsam gekleidet waren. Sie erinnerten das Mädchen an Soldaten der Römer. Einer von ihnen stach aber hervor, weil er deutlich besser gekleidet war als die anderen, sogar mit einem Mantel mit satter roter Farbe. Daneben konnte sie aber auch ein paar Leute erkennen, die eindeutig keine Räuber waren und alle von ihnen waren Mädchen oder Frauen – sie sahen ziemlich betroffen aus.
    Sind das etwa…?, wollte sich Chloe gerade fragen, als plötzlich der besser gekleidete Mann sich in ihre Richtung umdrehte – sie versteckte sich auf der Stelle hinter dem Felsbrocken. Ihr Herz hämmerte wie verrückt und sie traute sich nicht wieder aufzublicken – zumindest solange die Angst größer war als die Neugierde. Als sie wieder anfing zu schielen, waren die Boote bereits deutlich weiter weg und Chloe konnte kaum noch Einzelheiten entdecken.
    Das Mädchen kam aus ihrem Versteck, als klar war, dass sie auch nicht mehr gesehen werden konnte. Sie blickten den Booten nach, die nordwärts abbogen, so wie die meisten anderen Gefährte auf dem Wasser. Wenn das die Entführten waren, dann…, überlegte Chloe, bevor sie einen Entschluss fasste, Dann muss ich den anderen Bescheid geben. Sie nickte noch einmal bekräftigend, fühlte sich entschlossen, als ihr etwas einfiel. Sie blickte sich um und konnte hinter sich nur eine unüberschaubare Anzahl an Häuserwänden entdecken, von denen keiner anders aussah, als der Rest. Wo bin ich hier?, war die Frage, die ihr auf dem Gesicht geschrieben war.
    "Wenn du das Unmögliche ausgeschlossen hast, dann ist das was übrig bleiben muss, wie unwahrscheinlich es auch sein mag, die Wahrheit." - Sherlock Holmes alias Sir Arthur Conan Doyle
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    "Eine Falle zu erkennen ist eine Sache, sie zu umgehen eine völlig andere." - Ranma 1/2
    "Mein Name ist Ozymandias, König der Könige. Schauet auf mein Werk, ihr Mächtigen, und verzweifelt." - Ozymandias
    "Der größte Trick des Teufels ist es die Welt glauben zu lassen, dass er nicht existiert." - Die üblichen Verdächtigen
    "Nichts ist unmöglich, solange du es dir vorstellen kannst." - Professor Hubert Farnsworth
    "Maybe you are right...maybe we can't win this. But we'll fight you regardless. Yes, people will die. Maybe we'll lose half of the galaxy...maybe more. However insignificant we might be: We will fight, We will sacrifice and We will find a way....that's what humans do!" - Commander Shepard
    Rabenkopf ist offline Geändert von Rabenkopf (12.11.2019 um 11:29 Uhr)
  20. #300 Zitieren
    Drachentöter Avatar von numberten
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    Raneb Chloe

    Chen kroch über das Häuserdach, zu der Stelle wo die Düne auf das Dach traf. Gebückt schritt er zur Düne und glitt diese hinunter, außerhalb des Sichtfeldes der beiden Täubern. Er hörte Raneb verhandeln, oder versuchen Zeit zu schinden. An Verhandlungen war Beiden offensichtlich nicht gelegen. Schnell näherte er sich den beiden Banditen.
    Ein Pfeil flog und traf den Burschen ohne Pferd, sein Griff lockerte sich um seine Geisel. Chen erhob sich aus dem Sand, sprintete auf den offensichtlichen Deserteur zu. Die Frau riss sich los, während der Räuber hektisch nach seinem Schild griff. Mehr schlecht als recht blockte er den Schwerthieb des Chinesen, welcher sofort nachsetzte. Der sandige Untergrund machte schnelle Bewgungen zunichte, sodass er nur schlecht Druck aufbauen konnte. Jedoch galt dies auch für seinen Gegner der nur einen wackligen Stand in den Dünen hatte.
    Der Skythe schien kurz zu überlegen auf wen er schießen sollte, legte dann aber auf Chen an. Ein heransegelnder Pfeil traf jedoch sein Pferd, kurz bevor er nach Art seines Volkes den Chinesen aus der Bewegung erfassen konnte. Panisch wiehernd ging das arme Tier zu Boden, seinen Reiter zu Boden befördernd. Ein weiterer Pfeil schlug ein, traf jedoch nur das im Sterben befindende Pferd. Wütend erhob sich der Räuber aus dem Sand, einen Pfeil in Richtung Raneb schießend. Dann lief er weiter vor in Richtung seines Gegners, immer wieder pausierend um einen Pfeil abzuschießen.

    Der Legionär fasste seinen Schild mit beiden Händen und stieß den Chinesen nach hinten. Chen rollte kurz durch den Sand, während der Räuber seinen Gladius zog und Kampfposition einnahm. Seine Füße bohrten sich in den Sand, einen festen Stand einnehmend. Chen umkreiste ihn langsam und vollführte kleine Angriffe, welche jedoch durch den Schild abgeblockt wurden. Dann sprintete er plötzlich um den Legionär wodurch dieser mit seiner schweren Montur nicht schnell genug mitkam. Sand flog in seine Richtung, ließ ihn den Schild reflexhaft heben. Chen donnerte gegen den Schild, mit voller Wucht seines Körpers. Der Räuber fiel nach hinten, beide rollten den leichten Abhang der Düne herunter.

    *

    Yu Jiao hatte das ganze Haus durchsucht, jedoch Chloe nicht gefunden. Der Blick der Chinesin verfinsterte sich, jetzt machte sie sich doch Sorgen um das Mädchen. War es etwa in die Ortschaft gelaufen? Dort wo die ganzen Banditen lauerten? Yu hoffte das sie nicht so töricht gewesen war, konnte die Chinesin sie doch unmöglich suchen gehen. Die Gefahr entdeckt zu werden war zu groß, außerdem konnte sie Amany nicht mit den Gefangenen alleine lassen.
    Plötzlich preschte eine kleine Gestalt durch die Hintertür herein, worauf Yu schon zum Schwert griff. Doch es war Chloe.
    "Verdammt, Kleine. Ich habe mir schon Sorgen gemacht. Wo warst du?", rief sie Yu Jiao streng an, bemerkte dann jedoch die Aufregung in Chloes Gesicht.
    "Was ist los, ist etwas passiert?", fragte sie und legte dem Mädchen beruhigend die Hand auf die Schultern. Die vorherige Strenge ihrer Miene wandelte sich in Besorgnis um.
    numberten ist offline Geändert von numberten (21.11.2019 um 16:14 Uhr)
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