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  1. #41 Zitieren
    corridore netto  Avatar von eis engel
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    Yu Jiao

    Amüsiert und neugierig beobachtete die junge Ägypterin die Diskussion zwischen den beiden Fremden und auch wenn sie kein einziges Wort verstand, konnte sie aus der Stimmlage heraus hören, dass der junge Mann skeptisch und die junge Frau ein wenig verärgert war. Wobei es eher dem jungen Mann galt, als ihr.
    Die kleinen Streitereien erinnerten Amany irgendwie an ein altes Ehepaar oder an Geschwister, glücklicherweise löste Yu unbewusst dieses Misstverständnis auf, bevor Amany nachfragen konnte und zum Affen machte.
    "Sehr erfreut. Mein Name ist Amany." stellte sich die junge Ägypterin freundlich lächelnd vor und verbeugte sich ebenfalls leicht. Einmal in Richtung Yu und einmal in Richtung ihres Bruders. Amany hoffte, dass sie dies richtig machte, immerhin kannte sie das von hier nicht, ging aber davon aus, dass das bei ihnen so Brauch war.
    Erst jetzt sprach sie an Yu gewandt weiter.
    "Nein, mein Heimatdorf ist das hier nicht, bin selbst erst hier angekommen." erklärte sie mit einem freundlichen Lächeln.
    "Ich komme aus der großen Stadt dort drüben. Alexandria." erklärte sie weiter in höflichem Ton und zeigte auf die große Stadt auf der anderen Seite des See´s.
    "Darf ich fragen, was euch hier her führt? Ihr seid ja doch ziemlich weit weg von zuhause."
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  2. #42 Zitieren
    Drachentöter Avatar von numberten
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    Amany

    Yu lächelte wohlwollend als sich die Ägypterin ungelenk vor ihr und ihrem Bruder verbeugte und warf dann Chen kurz einen triumphierenden Blick zu. Die junge Frau war aus Alexandria und zudem noch höflich. Ihr Bruder mochte das wieder anders sehen, aber sie empfand das als einen guten Anfang. "A-Ma-Ny.", wiederholte sie leise den Namen.
    "Amany? Spreche ich das richtig aus?", erkundigte sie sich und lächelte freudestrahlend als die junge Frau es mit einem Nicken bestätigte. Dann erinnerte sie sich an die Frage von Amany.
    "Ihr habt recht, wir sind wirklich weit von unserer Heimat entfernt. 20 Monde sind wir bis hierhin gereist."
    , erklärte sie mit einer leichten Wehmut.
    "Aber was wir hier wollen fragtet ihr?", sie sah kurz fragend zu Chen welcher ihr einen strengen Blick zuwarf. Scheinbar hatte er Sorge das sie zuviel plapperte. Yu dachte kurz nach, es war doch recht schwer nach etwas zu fragen, wenn man die Sache an sich nicht sich detailliert beschreiben konnte. Immerhin war ihr Auftrag ein Geheimnis.
    "Ich muss zugeben, dass ist schwer zu erklären. Wir sind auf der Suche...aber kennt ihr das vielleicht? Ihr erfahrt von einer Sache, wisst aber nicht genau worum es sich eigentlich handelt. Trotzdem müsst es ihr es suchen, obwohl ihr keine Ahnung habt wo ihr anfangen müsst zu suchen und wem dabei zu trauen ist. In so einer Situation befinden wir uns nämlich", begann sie zu erläutern, wobei sie bezweifelte das die junge Frau ihre Situation verstand, geschweige denn was die junge Chinesin überhaupt meinte.
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  3. #43 Zitieren
    corridore netto  Avatar von eis engel
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    Yu Jiao

    20 Monde? Die junge Ägypterin überlegte einen Moment, wie Yu das genau gemeint haben könnte. Es klang auf jeden fall recht lange. Amany mochte sich garnicht vorstellen, wie es war, fernab von der Heimat. Doch als sie die leichte Wehmut in ihrer Stimme vernahm, hakte Amany auch nicht weiter nach, ganz offensichtlich hatte die Chinesin heimweh.
    Während Yu weitersprach, hörte Amany aufmerksam zu und auch wenn sie keine Ahnung hatte, wonach die beiden suchten und wie sie ihnen helfen konnte, kam ihr diese Situation doch sehr vertraut vor.
    "Nun." begann die Ägypterin leise und etwas verwirrt. "Auch wenn ich nicht weiß, wonach ihr sucht, völlig fremd ist mir diese Situation nicht." gestand sie.
    "Auch ich wurde erst kürzlich auf eine Suche geschickt, über etwas, wovon ich zuvor noch nie etwas gehört habe und auch nicht so recht weiß, wo ich mit der Suche beginnen soll, ganz zu schweigen davon, wem ich vertrauen kann." erklärte die junge Ägypterin weiter.
    "Aber ganz egal, wonach ihr sucht. Ich denke, in Alexandria werdet ihr noch am ehesten fündig." schlug Amany mit einem freundlichen Lächeln vor.

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    #16  Avatar von Forenperser
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    Die Ägypterin lächelte zufrieden, als sie am Gesicht des Arabers ablesen konnte das sein Interesse geweckt worden war. Der Köder war geschluckt, jetzt durfte sie ihn nur nicht vom Haken lassen. Sie konnte natürlich nicht überprüfen wie der Übersetzer ihre Worte übermittelte, aber er schien einen ehrlichen Eindruck zu machen und die Worte erzielten ihre Wirkung. Der Händler raunte dem jungen Mann etwas zu, was dieser unmittelbar übersetzte. Neferu schmunzelte, wer nach dem Preis fragte bestätigte nur sein Interesse an der Ware.
    "Selbstverständlich, wer könnte es ihm verdenken. Die Beteiligung die ich mir vorgestellt habe, wären 1200 Drachmen also gut ein Drittel der Miete des Schiffes. Ich werde den Großteil der Ladefläche nutzen, also ist es nur fair das ich den Löwenanteil zahle.", antwortete sie entgegenkommend. Sie fuhr fort:
    "Die Waren welche ich transportieren möchte ist Getreide, vielleicht auch noch kleinere Mengen Papyrus. Das Schiff würde dann voraussichtlich in einer Woche auslaufen, ich plane nämlich es in der Getreideflotte mitfahren zu lassen." Sie wartete kurz ab und merkte das der Begriff Getreideflotte dem Händler vermutlich nicht komplett geläufig war.
    "Ihr könnt ihm sagen, dass Getreide aus Ägypten so einen hohen Wert für Rom hat, dass die Schiffe als Konvoi von der römischen Flotte begleitet werden. Wenn er seine wertvollen Waren auf so einem Schiff transportiert, wären sie damit automatisch sicher vor Piraten.", erklärte sie freundlich.


    Mutarrif's Augen weiteten sich nachdem Lateef den ersten Teil übersetzt hatte. Nicht wegen des Preises, ein solcher Betrag stellte für ihn kein großes Problem dar. Vielmehr war er überrascht darüber, dass ein solch junges Mädchen über einen derart großen Vorrat an Waren verfügte. Sein eigener Vorrat war ja bereits nicht gerade klein. Lateef meinte für einen Moment als Reaktion darauf ein amüsiertes Grinsen über die Züge der Händlerin huschen zu sehen. Nachdem er auch den Rest des Gesagten übersetzt hatte, zwirbelte der Großhändler sich wieder ein wenig nachdenklich den Bart. "Zu gut....zu gut um wahr zu sein, bei Allah...." Doch nach einigen Momenten schließlich hatte er sich entschieden. "Sag ihr dass ich das Angebot annehme! Manchmal ist einem das Glück eben hold. In einer Woche, ich werde da sein!" Er reichte Neferu mit einem breiten Grinsen die Hand. "Ihr habt ihn überzeugt." sagte Lateef, eigentlich völlig unnötig, aber der Vollständigkeit halber.
    Eine Woche also würde der Händler noch in Alexandria verweilen. Eigentlich war Lateef mit der Ankunft in der Stadt nun frei seine eigenen Ziele zu verfolgen. Aber irgendwie fühlte er sich Mutarrif noch verpflichtet. Zudem konnte es ja nützlich sein, sich ihn zum Freund zu machen, vor allem wenn die weitere Suche nach Shahin's Mörder sich wirklich als gefährlich erweisen würde.
    Der Händler verabschiedete sich mit einer freundlichen Verbeugung und machte sich dann wieder daran das Verladen seiner Waren zu beaufsichtigen. "Bevor ihr geht, wartet einen Moment Herrin." sprach Lati die Frau an, als sie sich offenbar dazu bereit machte zusammen mit ihren Dienern wieder zu gehen. "Ich möchte nicht unhöflich erscheinen, aber Ihr erscheint mir wie die richtige Person für mein Anliegen." schmeichelte er ihr zunächst. "Bitte gestattet mir nur diese eine Frage: Habt ihr.....Augen und Ohren in dieser Stadt?" Er wusste nicht wie er es besser formulieren sollte.
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    Drachentöter Avatar von numberten
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    Amany

    Yu Jiao schaute die Ägypterin erstaunt an, dann lächelte sie entspannt. Es war schon ein wunderlicher Zufall das Amany auch etwas suchte von dem sie nicht viel wusste. "Wie doch das Schicksal manchmal seine Scherze mit uns treibt.", entgegnete sie und kicherte kurz hell. Es war nett sich mal mit jemand außer ihrem Bruder zu unterhalten. Dieser schaute zwar immer noch ein wenig skeptisch, aber wenigstens nicht mehr feindselig. Die junge Frau schien recht anständig, vielleicht konnte sie ihnen ja bei ihrer Suche helfen. Oder sie suchte nachher dasselbe, auch wenn das wohl ein zu großer Zufall sein würde. Natürlich konnte sie immer noch nicht direkt fragen, aber Amany kam aus Alexandria. Was lag also näher als sich ein wenig mehr mit ihr zu unterhalten und so mehr über sie und die Hafenstadt zu erfahren?
    "Danke für euren Rat, wir werden uns sicher noch in die Stadt aufmachen. Wenn ich fragen dürfte, wenn ihr aus der Stadt kommt, was führt euch dann in dieses Dorf? Eure Suche, oder habt ihr hier Bekannte die ihr besucht?", erkundigte sie sich neugierig. Viel konnte man vermutlich nicht hier machen, oder wollte sie vielleicht den Tempel besuchen?
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  6. #46 Zitieren
    Drachentöter Avatar von numberten
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    Mutarrif's Augen weiteten sich nachdem Lateef den ersten Teil übersetzt hatte. Nicht wegen des Preises, ein solcher Betrag stellte für ihn kein großes Problem dar. Vielmehr war er überrascht darüber, dass ein solch junges Mädchen über einen derart großen Vorrat an Waren verfügte. Sein eigener Vorrat war ja bereits nicht gerade klein. Lateef meinte für einen Moment als Reaktion darauf ein amüsiertes Grinsen über die Züge der Händlerin huschen zu sehen. Nachdem er auch den Rest des Gesagten übersetzt hatte, zwirbelte der Großhändler sich wieder ein wenig nachdenklich den Bart. "Zu gut....zu gut um wahr zu sein, bei Allah...." Doch nach einigen Momenten schließlich hatte er sich entschieden. "Sag ihr dass ich das Angebot annehme! Manchmal ist einem das Glück eben hold. In einer Woche, ich werde da sein!" Er reichte Neferu mit einem breiten Grinsen die Hand. "Ihr habt ihn überzeugt." sagte Lateef, eigentlich völlig unnötig, aber der Vollständigkeit halber.
    Eine Woche also würde der Händler noch in Alexandria verweilen. Eigentlich war Lateef mit der Ankunft in der Stadt nun frei seine eigenen Ziele zu verfolgen. Aber irgendwie fühlte er sich Mutarrif noch verpflichtet. Zudem konnte es ja nützlich sein, sich ihn zum Freund zu machen, vor allem wenn die weitere Suche nach Shahin's Mörder sich wirklich als gefährlich erweisen würde.
    Der Händler verabschiedete sich mit einer freundlichen Verbeugung und machte sich dann wieder daran das Verladen seiner Waren zu beaufsichtigen. "Bevor ihr geht, wartet einen Moment Herrin." sprach Lati die Frau an, als sie sich offenbar dazu bereit machte zusammen mit ihren Dienern wieder zu gehen. "Ich möchte nicht unhöflich erscheinen, aber Ihr erscheint mir wie die richtige Person für mein Anliegen." schmeichelte er ihr zunächst. "Bitte gestattet mir nur diese eine Frage: Habt ihr.....Augen und Ohren in dieser Stadt?" Er wusste nicht wie er es besser formulieren sollte.


    Neferu konnte die Zustimmung des Arabers schon in seinem Gesicht lesen, bevor er sie aussprach. Dennoch lächelte sie zufrieden als der Mann namens Lateef ihr die Antwort des Arabers übersetzte. Damit waren die Probleme bei der Finanzierung auch weitgehend gelöst, jetzt fehlte nur noch eine Sache. Ihr Schiff in den Getreidekonvoi nach Ostia zu bekommen. Ansonsten würde die ganze Angelegenheit sehr kompliziert werden und Mutarrif vermutlich von seinem Geschäft zurücktreten. Beides würde sie zu verhindern wissen, morgen waren die Spiele angesetzt und damit auch ihr Treffen mit Marcus. Sie würde sich sicher nicht von diesem Getreidehändler auf der Zielgeraden das Geschäft vermiesen lassen.
    Nachdem sie die Verbeugung des Händlers höflich erwidert hatte, machte sie sich bereit weiter zu gehen. Jedoch Lateef sprach sie erneut an. Neugierig lauschte sie seinen eigenen Worten, denn Mutarrif war schon wieder zu seinen Waren verschwunden. Auch Silos und Hent sahen den Ägypter interessiert an.
    "Augen und Ohren?", wiederholte sie in Gedanken seine Worte und schaute ihn leicht skeptisch an. Scheinbar hatte der Übersetzer noch eigene Interessen die ihn nach Alexandria geführt hatten. Neferu hatte selbstverständlich viele Kontakte in der Stadt, jedoch war die Frage was ihr Lateef bieten konnte. Und vor allem was er wissen wollte. Neferu beschloss ihn vorerst anzuhören, vielleicht würde sie ihn ja noch als Bindeglied zu Mutarrif benötigen. Und wer wusste schon ob sich nicht noch eine günstige Gelegenheit ergeben würde?

    "Eine merkwürdige Frage für einen Übersetzer, wie ihr mir sicher zustimmt. Ihr scheint wohl nur zufällig in die Rolle des Dolmetschers für unseren gemeinsamen Freund Mutarrif geraten, oder?", fragte sie nachdenklich und lächelte amüsiert. Hinter diesem Mann steckte vielleicht mehr als sie anfangs angenommen hatte.
    "Aber ja, ich habe viele Kontakte und Quellen in der Stadt, vornehmlich im Hafen, aber auch in anderen Vierteln. Solide Quellen sind der Grundstein für gute Geschäfte.", erklärte sie mit leichtem Stolz in der Stimme. "Und auch mein Diener Silos hat viele Menschen in Alexandria die ihm Informationen zutragen.", fügte sie an und verwies mit ihrer Hand auf den ehemaligen Sklaven, worauf sich dieser leicht geschmeichelt verbeugte.
    "Die Frage die ich mir jetzt stelle ist, wofür benötigt ihr Augen und Ohren? Was führt euch wirklich nach Alexandria, wenn nicht die Tätigkeit als Übersetzer?"
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  7. #47 Zitieren
    corridore netto  Avatar von eis engel
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    Yu jiao

    "Ja, ist schon erstaunlich, wie das Schicksal so spielt." bestätigte die Ägypterin kichernd und war selber erstaunt darüber, dass sie doch so offen mit ihr sprach. Doch irgendwie fand sie Yu nett. Aber mit ihrem Bruder Chen wusste sie immer noch nicht viel an zu fangen, selbst wenn seine anfängliche Feindseligkeit nur noch einer gründsätzlichen Skepsis wich. Lag aber wohl daran, dass er der Bruder war und auf seine Schwester aufpassen musste, vermutete sie.
    "Gerne." erwiderte die junge Ägypterin mit einem freundlichen Lächeln, als sich Yu für den Rat bedankte.
    Auf Yu`s folgende Fragen reagierte Amany erschrocken, hatte sie doch komplett das kleine Mädchen und die Mummie vergessen, die sich heute Mittag von den gefräsigen Krokodilen gerettet hatte.
    Unruhig blickte sie gen Himmel, wo so langsam die Sonne unterging. "Entschuldige bitte, ich beantworte deine Fragen sehr gerne, aber ich müsste mal schnell in den Tempel und nach zwei Personen schauen." entschuldigte sie sich freundlich und wandte sich gerade ab zum gehen, als sie stehen blieb. Eigentlich ist das ja ziemlich unhöflich..
    Sie drehte sich nochmal zu Yu und ihrem Bruder.
    "Wollt ihr mich zum Tempel begleiten?"
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  8. #48 Zitieren
    Drachentöter Avatar von numberten
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    Amany

    Die Chinesin genoß das nette Gespräch mit der Ägypterin, doch leider machte diese jetzt Anstalten zu gehen. Scheinbar befanden sich zwei Bekannte von ihr im Tempel die sie besuchen wollte. Yu konnte sie verstehen, immerhin ging die Sonne schon längst unter und sie plauderten ja schon eine Weile. Die Asiatin wollte sich schon ebenfalls verabschieden, als sich Amany nochmal umdrehte und ihnen anbot sie zu begleiten. Yu war generell neugierig und wollte gerne mal den Tempel von Innen sehen, jedoch bezweifelte sie das ihr Bruder diese Idee besonders gut fand. Sie schaute zu ihm herüber, sein Gesichtsausdruck wirkte recht abweisend. Die junge Frau warf ihrem Bruder einen bittenden Blick zu und schaute ihn dabei mit großen Rehaugen an. Chen rollte kurz mit den Augen, dann stöhnte er kaum hörbar und nickte kurz. Letztendlich würde es wohl kaum schaden den Tempel zu besuchen, immerhin war es das einzige Gebäude von Interesse in diesem kleinen Dorf. Yu lächelte freudestrahlend.
    "Mein Bruder und ich würden euch gerne begleiten und uns den Tempel ansehen. Wenn ihr einen Ort wisst wo wir unsere Pferde in sichere Obhut geben können, folgen wir euch sofort in den Tempel.", erklärte Yu Jian gutgelaunt.

    Nachdem Amany mit den beiden Chinesen deren Pferde an Ravic übergeben hatte, folgten Yu und Chen der Ägypterin in Richtung Tempel. Die Asiatin war gespannt wie es dort drinnen wohl aussehen würde und was für eine Gottheit man dort wohl anbetete. Gleichzeitig fragte sie sich was für Personen Amany wohl dort treffen wollte. Chen fragte sich derweil nur ob diese ganze Aktion auch einen Nutzen haben würde, abseits davon die nie enden wollende Neugier seiner Schwester zu stillen.
    numberten ist offline
  9. #49 Zitieren
    corridore netto  Avatar von eis engel
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    Yu Jiao

    Amany war sichtlich froh darüber, dass die beiden sie begleiteten und hatte natürlich gleich ein Plätzchen für ihre Pferde parat, wo man sich gut um sie kümmern würde.
    Ravic war hocherfreut darüber Amany so schnell wieder zu sehen und versprach den beiden Fremden, sich gut um ihre Tiere zu kümmern.
    Anschließend gingen die drei wieder die Anhöhe hinauf.
    "Offengestanden bin ich eher zufällig hier gelandet." begann Amany freundlich an Yu gewandt das Gespräch wieder auf zu nehmen."Ich habe einen Mann und ein junges Mädchen vor Krokodilen gerettet und da der Mann bewusstlos war und schnell Hilfe brauchte, habe ich ihn hier her gebracht:" erklärte sie schüchtern.
    Die drei steuerten auf das große, griechisch aussehende Gebäude zu. Drum herum war ein Garten, wo einige Verletzte lagen und andere, die die Hilfe der Heilerin benötigten, auch der Mann, den sie gerettet hatte und der nun frisch bandagiert und gereinigt im Land der Träume weilte. Doch wo war Chloe?
    Amany schaute sich kurz um, konnte das kleine Mädchen nicht entdeckten. Stattdessen kam ihr schon die Heilerin entgegen.

    "Gut, dass du vorbei schaust. Der Mann ist frisch bandagiert, auch wenn es noch eine Weile dauern wird, bis seine Wunden verheilt sind. Er liegt da drüben." erklärte die Heilerin und deutete auf den Garten.
    "Wo ist Chloe?"

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  10. #50 Zitieren
    Auserwählter Avatar von Rabenkopf
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    Yu Jiao & Amany

    Sigurd schreckte auf und blickte sich verwirrt um. Er hat nicht mal bemerkt, dass er erneut eingenickt war, jetzt gegen die Wand des Gebäudes gelehnt. Seine Atmung war noch immer unregelmäßig und er fühlte sich so schwach – wobei er nun auch noch ein ungutes Gefühl im unteren Bereich des Oberkörpers empfand. Ist dort etwa auch etwas gebrochen?, fragte er sich, sorgenvoll, als ein Knurren von dort entwich – er hatte Hunger, Wann habe ich zuletzt was gegessen?, dachte er sich und konnte die Frage nicht beantworten.
    Er blickte auf und sah sich einige der Heiler an – diejenigen, die ihn bemerkten, warfen ihm immer noch einen wütenden Blick zu. Von denen krieg ich so schnell nichts…dachte er sich, als ihm ein anderes Problem in den Sinn kam, Selbst wenn, wie sage ich denen was ich will?

    Er schaute sich nach dem kleinen Mädchen um, darauf hoffend, dass sie nicht doch getürmt war, als er eingenickt war. Dabei bemerkte er, dass die Sonne bereits soweit untergegangen war, dass die Heiler anfingen Fackeln anzuzünden. Er rappelte sich mit Müh und Not auf die Beine und ging bisschen durch den Garten – und entdeckte das Mädchen dabei am anderen Ende. Die Mauer, die den Garten umgab, war unweit ihrer Position, aber sie schien keine Anstalten zu machen fliehen zu wollen. Stattdessen stand sie in einer Art abgeschlossenen Bereich, von Säulen umgeben, in dessen Mitte ein Podest war, worauf eine Statue zu finden war – Sigurd hatte keine Ahnung, wen diese Statue darstellen sollte.
    Als er sich dem Bereich näherte, warf das Mädchen ihm einen Blick zu, ohne sich umzudrehen: dass sie geweint hatte, war unverkennbar und selbst jetzt war die eine oder andere Träne im Augenwinkel zu erkennen. Das war aber nicht das was ihn dazu brachte stehenzubleiben: der Hass und die Wut in ihrem Blick war unverkennbar. Von ihr kriege ich so schnell keine Hilfe…lieber erst einmal in Ruhe lassen, dachte sich Sigurd, als sein Magen wieder laut los knurrte, Und wo finde ich jetzt etwas zu essen?

    Πού είναι Chloe?“, hörte er plötzlich von hinten und blickte auf: die Heilerin sprach gerade mit einer jungen, äußerst kleinen Frau. Sigurd erkannte auch die Stimme: es war dieselbe, die ihn gerettet hatte. Er konnte aufgrund der fortgeschrittenen Zeit und der Distanz keine Details im Gesicht erkennen, aber das Gesagte hatte wie eine Frage geklungen. Und der Umstand, dass sich die Heilerin daraufhin anfing umzuschauen deutete darauf hin, dass sie wohl nach dem ‚Wo‘ gefragt hatte.
    Er kam den beiden näher und bemerkte, dass sie nicht allein waren: zwei äußerst fremd aussehende, noch kleinere Gestalten – eine vermutlich eine Frau, die andere vermutlich ein Mann, obwohl er das bei diesen äußerst weiblichen Klamotten, die diese Leute im Imperium trugen nicht sicher sagen konnte, wobei die bleichen Gesichter mit den seltsamen Augen dieses Mal zur Verwirrung beitrugen – standen unweit hinterher ihnen. Sigurd entschied sie erst einmal zu ignorieren und wandte sich an diejenige, die die Frage gestellt hatte. „illic est.“, sagte er und wies mit dem Finger in die Richtung des abgeschlossenen Bereiches, wobei er schnell hinzufügte, „Et cibus habetisne?“, dabei hoffend, dass irgendeiner von ihnen Latein sprach.

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    Πού είναι Chloe? = griech. für „Wo ist Chloe?“
    Illic est. Et cibus habetisne? = lat. für „Sie ist dort drüben. Und habt ihr etwas zu essen?“
    "Wenn du das Unmögliche ausgeschlossen hast, dann ist das was übrig bleiben muss, wie unwahrscheinlich es auch sein mag, die Wahrheit." - Sherlock Holmes alias Sir Arthur Conan Doyle
    "Erst ignorieren sie dich, dann lachen sie dich aus, dann bekämpfen sie dich und dann gewinnst du." - Mahatma Ghandi
    "Eine Falle zu erkennen ist eine Sache, sie zu umgehen eine völlig andere." - Ranma 1/2
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    "Der größte Trick des Teufels ist es die Welt glauben zu lassen, dass er nicht existiert." - Die üblichen Verdächtigen
    "Nichts ist unmöglich, solange du es dir vorstellen kannst." - Professor Hubert Farnsworth
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    Sigurd & Amany

    Schweigend folgten die beiden Asiaten Amany in den Tempel. Staunend betrachtete die Chinesin die Säulenbauten welche den Eingang des Tempels verzierten. Es war natürlich kein Vergleich zum kaiserlichen Palast, aber dennoch hatte diese Art der Architektur ihre eigene schlichte Schönheit. Im Inneren des Tempels war es zudem angenehm kühl, weswegen sie ihre Kapuze abnahm um besser sehen zu können. Auch Chen nahm seine Kapuze ab unter der er aber noch einen flachen, schlichten Hut trug. Die Chinesin schaute sich bei ihrem Gang durch den Tempel nach Fresken und Statuen um die ihr Auskunft geben konnten, wen man an diesem Ort verehrte. Schließlich wurden ihre Augen fündig und entdeckten in einem Bereich eine kleine Statue. Diese stellte augenscheinlich eine Frau dar, aus dessen Kopf Kuhhörner zu wachsen schienen. Über den Hörnern war eine Scheibe zu sehen, deren Bedeutung sie nicht genau einordnen konnte. Vielleicht stellte sie die Sonne dar, oder den Mond. Ganz offensichtlich wurde aber eine Göttin hier angebetet, vielleicht liefen deswegen viele Frauen durch den Tempel.

    Schließlich erreichten sie einen hübschen kleinen Garten im Innern des Tempels, wo sich auch eine weitere Priesterin aufhielt. Mehrere Menschen lagen in diesem Garten, alle schienen in keinem guten Zustand zu sein. Scheinbar war dies hier ein Haus der Heilung, vielleicht war die Schutzgöttin dieses Tempels eine Heilerin? Amany fragte die Heilerin nach einer gewissen Chloe, vermutlich das Mädchen was Amany vor diesen "Krokodilen" gerettet hatte. Sie hatte noch nie eines gesehen, aber gehört das es bösartige Echsenwesen waren, welche man auch unter anderen Namen in Indien finden konnte. Nachdem was sie gehört hatte war sie auch nicht besonders erpicht eines zu treffen.

    Während die Ägypterin ihre Frage stellte bemerkte die Chinesin Bewegung im hinteren Bereich des Gartens. Eine Gestalt kam auf sie zugeschritten, recht ungelenk und langsam. Die Augen der Chinesin weiteten sich als sie diesen Mann erblickte. Er war riesig, wohl der größte Mann den sie bisher gesehen hatte. Seine müde wirkenden Augen hatten unterschiedliche Farben, blau und grün, beides sehr ungewöhnlich für die Asiatin. Je näher er kam, desto größer schien er zu werden. Yu Jiao musste den Reflex unterdrücken einen Schritt rückwärts zu machen, auch ihr Bruder schaute den Mann an, sein Blick war mehr skeptisch als furchtsam. Die Chinesin bemerkte das sein Kopf geschoren war, die Bandagen bemerkte sie zunächst gar nicht.
    "Ein Mann mit geschorenem Kopf der in einem Tempel wohnt. Ist das vielleicht ein Mönch? Aber warum ist er so groß?", überlegte die Asiatin und erinnerte sich an die Mönche welche in ihrer Heimat in den dortigen Tempeln lebten. Manche wanderten auch durch das Reich, vielleicht war es bei diesem hier ähnlich. Vom Aussehen her passte er genauso wenig hier wie sie und ihr Bruder. War er vielleicht einer dieser nördlichen Barbaren? Goldenes Haar war bei dem geschorenen Kopf natürlich nicht zu erkennen.

    Der vermeintliche Mönch sprach in Latein zu Amany und zeigte auf den Bereich mit der Statue, wo sich ein kleines Mädchen befand. Vermutlich diese Chloe. Dann sprach er erneut auf Latein zu Amany und sah diese fragend an. Die Ägypterin schaute ihn recht verständnislos an, auch Yu Jiao verstand nicht alles was er mit schwacher Stimme sagte. Aber eines der Wörter kannte sie, cibus das bedeutete Nahrung. Hatte dieser Riese etwa Hunger? War er vielleicht ein Bettelmönch? Es war gute Sitte diesen etwas zu geben und auch so war es für die junge Frau eine Frage des Anstands jemanden zu helfen. Sie zog ihren dünnen Reisebeutel hoch und kramte in ihm. Tatsächlich fand sie etwas Brot und ein paar getrocknete Datteln. Ihr Bruder sah sie leicht fragend an und warf dem Riesen einen skeptischen Blick zu. Auch Yu war von dessen Größe immer noch etwas eingeschüchtert, fasste sich aber ein Herz und ging auf ihn zu. Die Datteln und das Brot auf der flachen Hand liegend, ganz wie wenn man ein wildes Tier fütterte, hielt sie es dem Hünen entgegen. Die Chinesin lächelte dabei freundlich, auch um ihre eigene Bedenken zu überspielen. Wer wusste schon was so ein großer Mann an Nahrung zu sich nahm.
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    Yu Jiao

    Als Sigurd in die grünen Augen seines Gegenübers starrte, sah er nur Verwirrung. Grüne Augen?, wunderte er sich, denn seit er im Osten war, waren solche Augen eher eine Seltenheit. Er musterte die junge Frau vor sich genauer: sie war zierlich und kleiner, als er aus seiner Heimat gewohnt war, aber doch eindeutig eine Frau; ihre Haare waren blond, was ihn verwunderte, denn diese Haarfarbe hatte er auch seit seiner Heimat nicht zur Gesicht bekommen; ihr Gesicht sah jung und vital aus, während ihre Haut gebräunt war, wie üblich in diesem Teil der Welt, aber gerade dadurch stachen ihre Augen noch stärker hervor und wirkten fast schon wie grün glänzende Juwelen. Sie ist hübsch, dachte sich Sigurd und konnte seinen Blick für eine Weile den grünen Augen nicht entziehen.
    Es dauerte einen Moment, bis der Jüte bemerkte, dass er starrte. Auf der Stelle zwang er sich wegzugucken, bevor sie bemerken konnte, dass er rot geworden war.
    Er lenkte seine Aufmerksamkeit stattdessen auf die anderen beiden Gestalten. Die Gestalt näher zu ihm kramte gerade in eine Art Beutel herum, weswegen er sich erst einmal die Person hinter ihr anschaute. Jetzt erkannte er, dass es sich hierbei um einen Mann handeln musste, denn er hatte breitere Schultern, einen Möchtegern-Bart und einen äußerst missbilligenden Blick. Mehr als für das Geschlecht der Person interessierte sich Sigurd aber für die Klinge, die er in einer Scheide an seinem Gürtel hatte – sie war länger als typisch römischer Schwerter, mit denen Sigurd in den letzten Jahren Erfahrungen gesammelt hatte.

    Bevor er aber die Waffe genauer mustern konnte, lenkte die vordere Gestalt ihre Aufmerksamkeit auf sich, indem sie zu ihm trat und ihm eine Hand ausstreckte – auf der Handfläche erkannte er Brot und eine getrocknete Frucht, dessen Namen er sich niemals hatte merken können. Hat sie mich verstanden?, dachte sich der Jüte und weidete seine Augen, bevor er sich diese Gestalt auch genauer anschaute: auch sie war eine Frau, noch zierlicher gebaut als die erste – obwohl er das bei all den Schichten an Kleidern, die sie ungewohnt für diese Gegend trug, nicht so genau feststellen konnte; ihre Haare waren schwarz wie die Nacht, ihre Augen so tief wie die eines Brunnens und ihr Gesicht nicht nur recht ängstlich, teils nervös, sondern auch recht ansehnlich; obendrein konnte er einen Duft in ihrer Nähe wahrnehmen, der zwar fremd, aber äußerst angenehm war.
    Er ertappte sich erneut dabei, dass er starrte und lenkte davon ab, indem er schnell das Essen an sich nahm – die exotische Schönheit wich leicht erschreckt vor ihm zurück. Er stopfte sich das Brot augenblicklich in den Mund, seine Nervosität versuchend zu verbergen – was er hinterher bereute, denn sein Kiefer reagierte mit Schmerz auf das hastige Essen – während er versuchte die junge Frau mit vollen Mund zu beruhigen: „Benigne! Benigne!“, wobei er hinterher bemerkte, dass man ihn wohl kaum verstand, weswegen er das Gekaute schnell runterschluckte – etwas was er auch recht zügig bereuen würde – und fügte hinzu, „Benigne! Gratias tibi ago. Meum nōmen Sigurd est.“, wobei er hoffte, dass er nicht zu schnell sprach, zeitgleich mit seiner freien Hand auf seine Brust zeigend um das Gesagte zu veranschaulichen, „Quid teum nōmen est?“, wobei er nun mit dem Zeigefinder auf sie zeigte, bevor er auf die ganze Gruppe – einschließlich der Heilerin – verwies, „Quid vos nomina sunt?

    Spoiler:(zum lesen bitte Text markieren)

    Benigne! = informelle Variante für Dankbarkeit, etwa wie „Danke!“, nur in Latein; wörtlich wohl so etwas wie „jmd. freundlich gesinnt sein“
    Gratias tibi ago. = lat. für „Ich danke dir sehr.“ (formelle Variante der Dankbarkeit)
    Meum nōmen Sigurd est. Quid teum nōmen est? Quid vos nomina sunt? = lat. für „Mein Name ist Sigurd. Wie ist dein Name? Was sind ihre Namen?“
    "Wenn du das Unmögliche ausgeschlossen hast, dann ist das was übrig bleiben muss, wie unwahrscheinlich es auch sein mag, die Wahrheit." - Sherlock Holmes alias Sir Arthur Conan Doyle
    "Erst ignorieren sie dich, dann lachen sie dich aus, dann bekämpfen sie dich und dann gewinnst du." - Mahatma Ghandi
    "Eine Falle zu erkennen ist eine Sache, sie zu umgehen eine völlig andere." - Ranma 1/2
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    "Maybe you are right...maybe we can't win this. But we'll fight you regardless. Yes, people will die. Maybe we'll lose half of the galaxy...maybe more. However insignificant we might be: We will fight, We will sacrifice and We will find a way....that's what humans do!" - Commander Shepard
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    Sigurd

    Nein, ein Mönch schien der Mann nun wahrlich nicht zu sein. Zuerst starrte er Yu Jian so lange an, dass diese schon peinlich berührt eine leichte Röte spürte welche in ihre Wangen kroch. Dann riss er ihr fast schon das Essen aus der Hand, wobei sie froh war es ihm auf der flachen Hand dargeboten zu haben. Ohne Danke zu sagen stopfte er es sofort in seinen ebenfalls gewaltigen Schlund und schluckte es schmatzend trocken herunter. Dann fielen doch Worte der Dankbarkeit, zumindest meinte Yu es aus dem Schmatzen zu vernehmen. Sie war froh einen kleinen Schritt zurückgegangen zu sein, ansonsten wäre vermutlich noch etwas aus seinem Mund in ihre Richtung geflogen. Manieren schienen kein Begriff für diesen Barbaren zu sein. Der Chinesin fiel auf das ihm das Essen scheinbar Schmerzen bereitete und jetzt fielen ihr auch die zahlreichen Bandagen an seinem Körper auf. Vermutlich war er der Mann den Amany auch vor den Krokodilen gerettet hatte. Das wäre immerhin eine Erklärung warum er die Ägypterin ebenfalls unangemessen lange angestarrt hatte. Ein sonderbarer Kauz!

    Nachdem er ihr Essen heruntergeschluckt hatte, sprach er erneut zu ihr. Das Wort der Dankbarkeit verstand die Chinesin, beim Rest musste sie kurz überlegen. Schließlich fiel ihr auf das er sich vorgestellt hatte. Shigul war wohl kein lateinisches Wort das sie nicht kannte sondern ein Name. Oder war es Schighut gewesen? Im Gegensatz zu dem von Amany, bereitete der Name des Hünen der Asiatin große Probleme. Dieser fuhr fort zu reden und schien jetzt sie nach ihrem Namen zu fragen. Und nach den Namen der anderen fragte er wohl auch. Dem verständnislosen Blick von Amany nach, schien diese überhaupt kein Latein zu verstehen. Yu Jiao überlegte kurz, nahm ihren Mut zusammen und trat wieder einen Schritt auf den Riesen zu. Sie zeigte mit ihrer zierlichen Hand auf ihn und fragte nach: "Shigul?"
    Die Chinesin sah ihn fragend mit großen Augen an und probierte es erneut als sie kein Verständnis in seinen Augen sah: "Schighurt?" Nein, das klang auch falsch. Von sich enttäuscht sah sie kurz weg und beschloss lieber erstmal seine Frage zu beantworten. Nur weil er wenig Manieren zeigte musste sie es ihm ja nicht gleich tun.
    "Meum nomen Yu Jiao est!", verkündete sie bewusst langsam und lächelte den großen Mann freundlich an, wobei sie auf sich zeigte. "Chen!", sprach sie sehr deutlich und akzentuiert den Namen ihres Bruders aus und zeigte auf den Chinesen. "Amany!", sprach sie dann und zeigte zum Schluss auf die junge Ägypterin neben ihr. Den Namen von der Heilerin wusste sie nicht, weswegen sie auf griechisch zu ihr sprach: "Er möchte wohl auch gerne euren Namen wissen." Dann drehte sie sich wieder zu dem Jüten um und lächelte diesen höflich an.
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    Yu Jiao

    Während die Ägypterin weiterhin nur verwirrt dreinschaute, schien die exotische Schönheit zu überlegen. Dann schien sie einen Entschluss gefasst zu haben und trat vor – wobei Sigurd auffiel, dass sie immer noch recht nervös war. Bin ich so furchteinflößend?, dachte sich der Jüte schwermütig, während die kleine Frau ihn etwas fragte: "Shigul? Schighurt?"
    Wovon spricht sie da?, wunderte er sich, Ist das ihr Name?
    Er dachte schon, dass er doch nicht mit ihr sprechen konnte, als sie dann doch anfing etwas Verständliches von sich zu geben: "Meum nomen Jý Gshijáo est!", wobei sie das Gesagte äußerst langsam aussprach, als wenn Sigurd kein Wort Latein könnte, auch wenn ihr Lächeln ihn diese Frechheit vergessen ließ. Daraufhin zeigte sie auf den Schwertmann, schon fast zu laut verkündend: "Shen!", nur um mit der Ägypterin abzuschließen, "Amani!" Daraufhin warf sie einen fragenden Blick auf die Heilerin, diese etwas auf Griechisch fragend.
    Erst jetzt fiel der Groschen bei Sigurd: sie hatte versucht seinen Namen auszusprechen! Bevor die Heilerin auch nur eine Silbe sagen konnte, sprach er laut aus: „Sigurd!“, wobei er leiser und langsamer hinzufügte, dabei lächelnd, „Sssiiiigguuurd. Sigurd. Executio mei nominis est.“, wobei er gegen Ende angefangen hatte zu brabbeln, weswegen er sich dazu entschloss noch ein Kompliment nachzureichen, „Prudens es, Jý Gshijáo.
    Daraufhin verfiel er in absolutes Schweigen und umspielte diesen Umstand damit, dass er nun auf die Heilerin anfing zu starren.

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    Wichtige Anmerkung: im germanischen gibt es nicht die Buchstabenzusammensetzung von ‚sh‘ oder ‚sch‘ – wenn ihr also diese bei der Schreibweise der Namen seht, versucht die Buchstaben einzeln auszusprechen, so dass der Name noch heraushörbar ist.
    Aussprache germanischer Runen:
    j = wie das deutsche ‚j‘
    ý = wie ‚ü‘
    g = wie ‚g‘
    s = wie ‚s‘
    h= wie ‚h‘
    i = wie ‚ie‘
    á = langgezogenes ‚a‘
    o = wie ‚o‘
    e = wie ‚e‘
    n = wie ‚n‘
    Vokabeln:
    Executio mei nominis est. = lat. für „Das ist die Aussprache meines Namens.“
    Prudens es, Jý Gshijáo. = lat. für „Du bist klug, Yu Jiao.“
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    #16  Avatar von Forenperser
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    Neferu konnte die Zustimmung des Arabers schon in seinem Gesicht lesen, bevor er sie aussprach. Dennoch lächelte sie zufrieden als der Mann namens Lateef ihr die Antwort des Arabers übersetzte. Damit waren die Probleme bei der Finanzierung auch weitgehend gelöst, jetzt fehlte nur noch eine Sache. Ihr Schiff in den Getreidekonvoi nach Ostia zu bekommen. Ansonsten würde die ganze Angelegenheit sehr kompliziert werden und Mutarrif vermutlich von seinem Geschäft zurücktreten. Beides würde sie zu verhindern wissen, morgen waren die Spiele angesetzt und damit auch ihr Treffen mit Marcus. Sie würde sich sicher nicht von diesem Getreidehändler auf der Zielgeraden das Geschäft vermiesen lassen.
    Nachdem sie die Verbeugung des Händlers höflich erwidert hatte, machte sie sich bereit weiter zu gehen. Jedoch Lateef sprach sie erneut an. Neugierig lauschte sie seinen eigenen Worten, denn Mutarrif war schon wieder zu seinen Waren verschwunden. Auch Silos und Hent sahen den Ägypter interessiert an.
    "Augen und Ohren?", wiederholte sie in Gedanken seine Worte und schaute ihn leicht skeptisch an. Scheinbar hatte der Übersetzer noch eigene Interessen die ihn nach Alexandria geführt hatten. Neferu hatte selbstverständlich viele Kontakte in der Stadt, jedoch war die Frage was ihr Lateef bieten konnte. Und vor allem was er wissen wollte. Neferu beschloss ihn vorerst anzuhören, vielleicht würde sie ihn ja noch als Bindeglied zu Mutarrif benötigen. Und wer wusste schon ob sich nicht noch eine günstige Gelegenheit ergeben würde?

    "Eine merkwürdige Frage für einen Übersetzer, wie ihr mir sicher zustimmt. Ihr scheint wohl nur zufällig in die Rolle des Dolmetschers für unseren gemeinsamen Freund Mutarrif geraten, oder?", fragte sie nachdenklich und lächelte amüsiert. Hinter diesem Mann steckte vielleicht mehr als sie anfangs angenommen hatte.
    "Aber ja, ich habe viele Kontakte und Quellen in der Stadt, vornehmlich im Hafen, aber auch in anderen Vierteln. Solide Quellen sind der Grundstein für gute Geschäfte.", erklärte sie mit leichtem Stolz in der Stimme. "Und auch mein Diener Silos hat viele Menschen in Alexandria die ihm Informationen zutragen.", fügte sie an und verwies mit ihrer Hand auf den ehemaligen Sklaven, worauf sich dieser leicht geschmeichelt verbeugte.
    "Die Frage die ich mir jetzt stelle ist, wofür benötigt ihr Augen und Ohren? Was führt euch wirklich nach Alexandria, wenn nicht die Tätigkeit als Übersetzer?"


    Mit dieser Frage hatte er die volle Aufmerksamkeit der Ägypterin erhascht, das bemerkte er sofort. "Nun, ich bin Übersetzer. Das ist mein Handwerk. Aber nein, ich gehöre nicht zur festen Gefolgschaft von Mutarrif." erwiderte er auf ihre erste Frage. Als er hörte über was für eine Fülle an Kontakten sie offenbar sogar verfügte wurde er leicht zögerlich. Wenn er von jemandem mit einem derartigen Einfluss einen Gefallen wollte, dann hatte das sicherlich seinen Preis. Eventuell würde er sich selbst damit in Gefahr bringen. Andererseits.....er war auf der Suche nach einem Mörder. Wie viel gefährlicher konnte es da noch werden?
    "Es ist eine persönliche Angelegenheit.....jemand der mir sehr viel im Leben ermöglicht hat wurde getötet." Es war wohl besser sein Anliegen direkt klarzustellen. "Ich weiß nicht von wem oder weshalb....aber derjenige der sein Leben genommen hat muss hier in Alexandria verweilen." Er griff in nach seiner Tasche und holte den Pfeil heraus. "Damit....damit hat man ihn getötet. Ich muss wissen was das für ein Gift ist......und wer in dieser Stadt es verkauft." Damit hätte er dann wenigstens den ersten Anhaltspunkt gefunden.
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    corridore netto  Avatar von eis engel
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    Yu Jiao & Sigurd

    Amany verstand immer noch kein Wort. Abwechselnd blickte sie zu Yu und schließlich zum Riesen, der inzwischen gewaschen und mit frischen Bandagen doch recht ansehnlich war. Das auffälligste waren wohl seine Augen, dass eine grau/ blau und das andere grün. Amany hatte so etwas noch nie zuvor gesehen und ertappte sich dabei, wie sie ihn anstarrte. Verlegen blickte sie nach einigen Augenblicken woanders hin, bevor es irgendjemand mitbekam. Sie war nur froh darüber, dass sie so einen dunklen Hautton hatte und man ihre Röte nicht sehen konnte, die ihr langsam ins Gesicht stieg.
    Yu schien tatsächlich ein paar Worte von dem zu verstehen, was der Mann sagte und bot ihm was zu essen an, welches er hastig in sich hinein stopfte, was ihm offensichtlich große Schmerzen bereitete.
    Anschließend ging der Jüte ein paar Schritte auf die Gruppe zu und sprach weiterhin unverständliche Sätze und wieder war es Yu, die zu vermitteln versuchte.
    Offenbar hatte der Jüte nach ihren Namen gefragt und die Chinesin stellte erst sich vor, dann ihren Bruder und am Ende Amany. Als er Amany´s Name wiederholte, nickte sie lächelnd.
    "„Sssiiiigguuurd. Sigurd. Executio mei nominis est.“ Die junge Ägypterin schmunzelte, als er ihnen erklärte, wie sein Name richtig ausgesprochen wurde.
    "Sigurd." wiederholte Amany an den Jüten gewandt und sah ihn an.
    Die Heilerin, eine Ägypterin mittleren Alters, dunkle Haut und schwarze Haare blickte zu Yu. [color=#FFFF00]"Ich heiße Nakia."[/COLOR antwortete die Heilerin schließlich auf Yu`s fragenden Blick.
    Derweil hielt Amany nach CHloe ausschau, doch sie konnte sie nirgends sehen....
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    Sigurd & Amany

    "Ssiiiigurd."
    , widerholte die Asiatin den Namen still und dehnte ihn dabei wie der Hüne. "Sigurd." Sie lächelte zufrieden, jetzt musste den Namen nur noch korrekt aussprechen. Dann ergriff jedoch die Priesterin das Wort und nannte der Chinesin ihren Namen. Auch wenn sich Yu ziemlich sicher war das Sigurd es ebenfalls verstanden hatte, beschloss sie es ihm dennoch zu sagen. So konnte sie sich gleich noch in diesem Latein üben, welches dieser Riese wohl nur beherrschte.
    Ihre Anspannung war inzwischen größtenteils der Neugier gegenüber dem Fremden gewichen. Abseits von seinen Manieren schien dieser Sigurd harmlos zu sein. Sie hatte zwar nicht alles verstanden, meinte aber das dieser ihr vorhin ein Kompliment gemacht hatte. Und falls der Anschein trügen sollte war ja auch noch ihr Bruder da.
    "Benigne Sigurd.",bedankte sie sich und lächelte stolz sowohl wegen des Kompliments, aber auch weil sie den Namen korrekt aussprach.
    "Ea est Nakia.", sprach sie höflich und deutete verstärkend auf die Heilerin. Sie nickte dem Germanen lächelnd als Bestätigung zu.
    Dann drehte sie sich auch wieder zu der Priesterin und sah diese fragend an.
    "Wenn ich fragen dürfte, ich habe dort hinten eine Statue gesehen. Welcher Gottheit ist dieser Tempel gewidmet?", erkundigte sie sich und zeigte auf den Bereich wo sich momentan auch ein abgemagertes Mädchen befand. Die Priesterin sah kurz in den Bereich und drehte sich dann wieder zu Yu Jiao um.
    "Ah, ihr meint den Schrein wo sich Chloe befindet?", fragte die Priesterin freundlich nach. "Ihr seid wohl eindeutig nicht von hier?", meinte sie schmunzelnd worauf die Chinesin entschuldigend den Kopf schüttelte. "Kein Problem meine Dame, das ist Isis unsere göttliche Mutter. Braut von Osiris dem Gott der Toten und Mutter von Horus, dem Gott der Sonne. Sie ist Schutzgöttin der Frauen und Überwinderin aller Leiden.", verkündete die Priesterin stolz.
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    Mit dieser Frage hatte er die volle Aufmerksamkeit der Ägypterin erhascht, das bemerkte er sofort. "Nun, ich bin Übersetzer. Das ist mein Handwerk. Aber nein, ich gehöre nicht zur festen Gefolgschaft von Mutarrif." erwiderte er auf ihre erste Frage. Als er hörte über was für eine Fülle an Kontakten sie offenbar sogar verfügte wurde er leicht zögerlich. Wenn er von jemandem mit einem derartigen Einfluss einen Gefallen wollte, dann hatte das sicherlich seinen Preis. Eventuell würde er sich selbst damit in Gefahr bringen. Andererseits.....er war auf der Suche nach einem Mörder. Wie viel gefährlicher konnte es da noch werden?
    "Es ist eine persönliche Angelegenheit.....jemand der mir sehr viel im Leben ermöglicht hat wurde getötet." Es war wohl besser sein Anliegen direkt klarzustellen. "Ich weiß nicht von wem oder weshalb....aber derjenige der sein Leben genommen hat muss hier in Alexandria verweilen." Er griff in nach seiner Tasche und holte den Pfeil heraus. "Damit....damit hat man ihn getötet. Ich muss wissen was das für ein Gift ist......und wer in dieser Stadt es verkauft." Damit hätte er dann wenigstens den ersten Anhaltspunkt gefunden.


    Auch wenn Neferu es sich nicht anmerken ließ, damit hatte sie nicht gerechnet. Mit irgendeiner leicht illegalen Anfrage ja, aber der Ägypter kam direkt mit Mord als Thema an. Und dann fragte er auch nicht nach jemanden der einen Mord ausführen sollte, nein er suchte einen bestimmten Mörder. Mord war grundsätzlich nicht der Alltag einer Händlerin und auch Neferu bildete da keine Ausnahme. Wer in solchen Milieus Nachforschungen anstellte konnte sich leicht die Finger verbrennen, oder selbst zum Ziel werden. Die Ägypterin hatte nur wenig Lust selbst zur Zielscheibe zu werden.
    Jedoch, die Tatsache das der junge Mann von Südägypten bis nach Alexandria gekommen war und das jemand von hier aus Mörder bis nach Süden schickte, Neferu war ein wenig neugierig geworden. Vielleicht war es mehr als nur ein Mord, immerhin liefen auch wichtige Handelsrouten über Baranis. Am Besten war es wohl diesen Lateef bei seinen Nachforschungen zu unterstützen, aber diese nicht selbst durchzuführen. Falls es eine unschöne Reaktion geben sollte, so würde sie dann auch den Verursacher treffen. Falls man überhaupt etwas finden würde, die Spur des Ägypters war aus Neferus Sicht mehr als dürftig.
    "Ich muss sagen, ihr überrascht mich erneut, ich bin mir nur nicht sicher ob zum Guten.", erklärte die Händlerin nachdenklich und musterte Lateef abschätzig.
    "Ich handle mit vielen Dingen, jedoch nicht mit Giften und verkehre auch nicht mit gedungenen Mördern oder Giftmischern. Das endet häufig ungesund, wisst ihr?", verkündete die Schwarzhaarige energisch und beobachtete das Gesicht des Übersetzers sehr genau. Dann fiel ihr Blick wieder auf dem Pfeil.
    "Dennoch kenne ich Leute, die vielleicht Menschen kennen die eure Frage beantworten können. Falls ich diese finden kann werdet ihr aber wohl selbst mit ihnen verhandeln müssen und ihre Preise zahlen, was auch immer das sein mag. Ihr versteht sicher das ich nur ungern zur Zielscheibe von Mördern werde möchte.", sagte sie entschuldigend. "Ich könnte Silos nach jemanden suchen lassen der euch damit..helfen kann.", fügte sie an und zeigte abfällig auf den Giftpfeil.
    "Jedoch, ihr könnt sicher Latein, Quid pro Quo. Ich will nicht unhöflich erscheinen, jedoch bin ich Geschäftsfrau. Euch zu helfen scheint Risiken, Zeit und Geld zu kosten und ich denke wir kennen uns nicht so gut das ich es umsonst tun würde. An was habt ihr als Gegenleistung gedacht?"
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  19. #59 Zitieren
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    Yu Jiao

    Amany lauschte aufmerksam, als Yu sich wieder an den Jüten wandte. Doch sie verstand kein Wort davon, was die Chinesin sagte.
    Was ist das nur für eine seltsame Sprache, die die beiden da sprechen? fragte sie sich in Gedanken und schüttelte unbemerkt den Kopf.
    Erst als Yu mit der Heilerin sprach, konnte Amany wieder verstehen. Die Chinesin fragte nach der Gottheit, deren Statue im hinteren Teil des Tempels war.
    Isis. dachte die junge Ägypterin nur.
    Doch bevor Amany antworten konnte, erzählte Nakia der Chinesin stolz von der Gottheit. Außerdem hatte die Heilerin gerade Chloe erwähnt und Amany blickte zur Statue. Da war sie!

    "Ihr entschuldigt mich kurz." sagte Amany leise und Richtung Statue.
    "Chloe?" sprach sie das Mädchen leise an, als sie näher kam. Doch das Mädchen zeigte keinerlei Reaktion. Ganz im Gegenteil, es schien sogar so, als würde sie alles um sich herum ausblenden und nur in ihren eigenen Gedanken festhängen. Wütend ging sie auf und ab, machte aber keinerlei Anstalten hier ab zu hauen.
    Vorsichtig berührte Amany das Mädchen an der Schulter, wodurch sie erschrak und zur Ägypterin aufblickte. Aber nur kurz, denn sie sah gleich wieder wütend weg und wollte weg gehen.
    "Chloe." versuchte es die Ägypterin erneut, stellte sich dem Mädchen in den Weg und ging vor ihr in die Hocke, um auf Augenhöhe zu sein. Eine kurzen Moment gelang es Amany einen Blick in Chloe´s Gesicht zu werfen, bevor das Mädchen vehement den Kopf weg drehte. Sie sah Wut, Furcht, Hass, aber auch Verzweiflung und Trauer in ihrem Gesicht. Chloe hatte geweint, tat es immer noch.
    Amany berührte vorsichtig das Gesicht des Mädchens, zwang sie so die Ägypterin an zu schauen. Anfangs wehrte sie sich noch, ließ es aber schließlich zu und sah Amany mit verweinten Augen an.
    "Was ist passiert, Chloe?" hakte die Ägypterin ruhig nach.
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  20. #60 Zitieren
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    Yu Jiao & Amany

    Sigurd atmete sichtlich auf, als er feststellte, dass die Yu Jiao scheinbar sein Kompliment als Kompliment wahrgenommen hatte. Sie sprach sogar seinen Namen inzwischen richtig aus und wiederholte den Namen der Heilerin – nicht dass er das benötigt hätte, denn seine Ohren funktionierten recht gut. Er nahm es der exotischen Schönheit aber nicht wirklich übel, sondern lächelte nur zufrieden.
    Erst hinterher wendete sie sich an die Heilerin und sprach sie in Griechisch an – zu Sigurd’s Verdruss beherrschte sie diese Sprache scheinbar deutlich flüssiger als Latein. Die Heilerin antwortete ihr ganz ausführlich, wobei Sigurd kein Wort verstand – nicht, dass er nicht ein paar Silben Griechisch kannte, aber sie sprach so schnell und mit so vielen Worten, die er noch nie gehört hatte, dass sie genauso gut ägyptisch sprechen hätte können. Das einzige was er aus dem Gerede verstand, war der Name ‚Chloe‘, den auch Amany verstanden zu haben schien – denn trotz seinem vorherigen Hinweis, bewegte sie sich erst jetzt zum kleinen Mädchen hin.
    Sie fing an mit ihr zu sprechen, während Sigurd wieder etwas ins Auge fiel, was er vergessen hatte: der Eisenring um Chloes Hals. Mit dem würde sie jeder Beamte oder Soldat als Sklavin oder Gefangenen erkennen, der geflohen ist – er musste weg. Er drehte sich zu Yu Jiao um, versuchend ruhig und doch ernst zu sprechen, darauf hoffend, dass sie verstand worum es ihm ging: „Ferreus anulus signum servi est.“, er verwies auf seinen Hals und versuchte einen Ring darum zu formen, „discedere debet.“, er zeigte mehrmals auf Chloe hinter sich, „Alioqui dominus capere potest.“, wobei er sich erst hinterher den Gedanken gemacht hatte, ob diese Fremden ihnen überhaupt helfen würden – Sklaven bei der Flucht zu verhelfen war am Ende eine Straftat. Aus diesem Grund fügte er hinzu: „Ea graviter puniet. Gravior quam mors erit.

    *

    Die junge Frau kam zu Chloe. Das Mädchen bemerkte das erst, als die Ägypterin sie an ihrer Schulter berührte. Ich will nicht mit dir sprechen!, dachte sich Chloe, die Ägypterin schnell wütend anfunkelnd, bevor sie sich abwendete, Ich will mit niemanden sprechen!
    Aber Amany ließ nicht locker. Sie zwang Chloe dazu sie anzuschauen, wodurch dem Mädchen wieder Tränen in die Augen kamen. "Was ist passiert, Chloe?", fragte sie, ernst und besorgt klingend.
    Warum interessiert es dich?!, wollte sie ihr ins Gesicht schreien, stattdessen kam es eher als ein Flüstern aus ihrem Mund: „
    Was interessiert es dich?“, sie schniefte, „Chloe will nicht mit dir reden…Chloe will allein sein…“, sie stellte sich gerade vor, was ihr Meister ihr antun würde, wenn er sie schnappen würde, weswegen sie wieder anfingt richtig loszuweinen, „Chloe will nicht wie Alexis und Kassandra enden…!


    Spoiler:(zum lesen bitte Text markieren)

    Ferreus anulus signum servi est. discedere debet. Alioqui dominus capere potest. = lat. für „Der Eisenring ist ein Sklavenzeichen. Er muss verschwinden. Ansonsten kann ihr Meister sie wieder einfangen.“
    Ea graviter puniet. Gravior quam mors erit. = lat. für „Er wird sie schlimm bestrafen. Es wird schlimmer als der Tod.“
    "Wenn du das Unmögliche ausgeschlossen hast, dann ist das was übrig bleiben muss, wie unwahrscheinlich es auch sein mag, die Wahrheit." - Sherlock Holmes alias Sir Arthur Conan Doyle
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